Beiträge von DIVUS IULIANUS

    Die persönliche Bearbeitung solcher Routineangelegenheiten gibt dem Kaiser Gelegenheit, einen direkten Einblick dahin zu erhalten, mit welchen Anliegen und Erwartungen die Bittsteller täglich zum Palast kommen.


    "Gerade die Plätze für senatorische Tribune aus dem Cursus Honorum werden aus organisatorischen Gründen nahezu parallel zu den Amtszeiten vergeben. Alles andere wäre denkbar ungünstig, findest du nicht auch?


    Und von Angehörigen deines Ordo erwartet man im Allgemeinen, dass sie sich selber um eine Tätigkeit bemühen."


    Der Kaiser geht nicht davon aus, dass er einen Mann von politischer Bildung darüber aufklären muss, dass die meisten von ihm vergebenen Posten von Rittern besetzt werden.

    Dass der Praefectus sich der Sache sofort annehmen will, stellt den Kaiser zufrieden.


    "Für den Besuch gibt es keinen konkreten Termin, aber er soll recht kurzfristig erfolgen. Für die Moral der Männer wird er wichtig sein. Ich würde ihn gerne gemeinsam mit dir als Arbeitsbesuch durchführen, ohne größe Zeremonie und besondere Aktivitäten.


    Falls Beförderungen oder ähnliches anstehen, könnte man sie jedoch in diesem Rahmen durchführen."

    "Eine verblüffende Empfehlung."


    Der Kaiser schweigt einen Moment, um eine Meinung zu fassen.


    "Der gute Mann kann schwerlich zwei Aufgaben gleichzeitig erfüllen oder an zwei Orten zugleich zugegen sein. Sollte seine Mission als Quaestor Classis frühzeitig erfolgreich enden, so wird er als Quaestor pro Praetore in der Provinz verbleiben können."

    Der Kaiser lächelt freundlich, blickt einmal zu den Gästen und dann wieder zu Vinicius Lucianus.


    "Dann bleibt mir nur noch, dir eine gute Reise zu wünschen. Mögen die Götter dir ihre Zustimmung nicht wieder entziehen und deinen Weg stets schützen.


    Eine Eskorte der Prätorianer steht für dich zur Verfügung."

    "Ja, in der Tat, das wollte ich."


    Mit einer Handbewegung bietet der Kaiser einen Sitzplatz an und kommt gleich zur Sache.


    "Es gibt betrübliche Neuigkeiten von den Vigiles. Der Praefectus Vigilum Germanicus Reverus ist überraschend verstorben. Als Sofortmaßnahme habe ich angeordnet, dass die Vigiles dir unterstellt werden und der Praefectus Castrorum das Kommando im Tagesgeschäft führt."

    IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI


    Mit sofortiger Wirkung wird in der Lex Academia Militaris des Codex Militaris Satz 1 von Pars Quarta wie folgt neu gefasst:


    In einem Cursus stellt der Dozent durch eine Vorlesung ein zusammenhängedes Thema vor. Alternativ kann Studienmaterial in angemessenem Umfang schriftlich zur Verfügung gestellt werden. Anschließend nimmt der Dozent die Prüfung ab.


    - DCCCLVII AB URBE CONDITA -


    Der Palastmitarbeiter hat Zeit und wartet, während der Kollege die Briefe diktiert.


    "Und dann haben wir noch einen Herrn namens Manius Tiberius Durus, der in den Senat berufen werden soll. Auch an ihn ist ein Schreiben zu senden."

    Der Kaiser, der für diese Zeremonie ebenfalls das Paludamentum trägt, da formell er persönlich der eigentliche Statthalter der Provinz ist, verfolgt das Anlegen des Feldherrenmantels, bevor die Diener und der Beamte wieder zurück treten. Dann wendet er sich an den Beamten auf der anderen Seite neben sich, der ihm eine Schriftrolle reicht.


    "Als Statthalter der Provinz bist du mein Gesandter und an das von mir erteilte Mandat gebunden. Du findest deine Anweisungen in diesem Schreiben, doch sie sollten dir aus unserem letzten Gespräch auch schon bekannt sein. Solltest du bei der Führung der Provinz meinen Rat benötigen, so zögere nicht, mir einen Brief zu schicken."


    Er überreicht die Schriftrolle, während der zweite Beamte ebenfalls zurück tritt.

    Der Kaiser nickt, auch als der Senator fragt, ob er seine Meinung erläutern dürfte.


    "Ich bitte sogar darum. In derartigen Angelegenheiten ist deine Meinung meist ein guter Rat. Du bist also der Ansicht, dass Bergwerke schon rein Begrifflich ohnehin nicht unter die Regelung fallen. Ich werde dies bei meiner Stellungnahme berücksichtigen.


    Dass ein Kommentar zu dieser lex schon in Arbeit ist, erfreut mich sehr. Ich wünsche deinem Klienten gutes Gelingen bei dieser Arbeit."


    Der Kaiser wartet, ob der Senator noch etwas erwidern möchte, bevor er sich der Anfrage von Senator Flavius Felix widmet.

    Zitat

    Original von Appius Tiberius Iuvenalis
    Öhm ja salve. Nein es geht so. Was gibt es denn?


    War seine erste Reaktion.


    Ach komm doch rein, brauchst nicht in der Türe stehen. Nicht das Du von einem der Schreiberlinge noch über den Haufen gerannt wirst. 8)


    "Danke"


    Der Mann tritt näher.


    "Du weisst wahrscheinlich, dass wieder Conventus war. Zwei Briefe wegen Standeserhebungen müssten raus. Einmal Marcus Ocatvius Augustinus, Duumvir in Confluentes und einmal Marcus Annaeus Scipio, Centurio Statorum in Mogontiacum. Der übliche Brief eben, wegen des Nachweises für den Landbesitz ."

    "Es ist zweifellos viel Arbeit unerledigt liegen geblieben in den letzten Wochen. Du wirst es dir ohnehin vorgenommen haben, aber meine Anweisung lautet, diese Arbeit zu erledigen. Italia ist das Mutterland unseres Reiches und verdient besondere Aufmerksamkeit bei jeglichen Aufgaben."


    Über weitere Details der Arbeit in der Regio Italia, über die nicht offiziell berichtet wurde, ist der Kaiser derzeit nicht informiert und kann daher kaum weitere Anweisungen geben. Daher erhebt er sich, um den neuen Comes an seine Arbeit gehen zu lassen.


    "Die Götter mögen deine Hand sicher führen."

    Der Kaiser blickt kurz auf die Gäste, denn ihre Zusammenstellung sagt nicht wenig über die Beziehungen des Mannes aus, der nun Germania führen soll. Dann wendet er sich an den Augur mit der Bitte, den Willen der Götter zu der anstehenden Entsendung zu erkunden.


    Mit seinem Krummstab in der Hand steht der Augur in einem auf dem Boden markierten Rechteck und lässt sich einige Gänse aus einem Käfig bringen. Aus einem Beutel an seinem Gürtel holt er Körner hervor und streut sie aus. Schweigend schaut er zu, wie die Gänse sich auf das Futter stürzen und bald kein Korn mehr übrig ist. Noch einmal wiederholt er die Prozedur und streut weitere Körner aus. Dann wendet er sich an den Kaiser und teilt ihm das Ergebnis seiner Beobachtungen mit.


    Daraufhin tritt der Kaiser wieder vor, begleitet von zwei Beamten.


    "Marcus Vinicius Lucianus, Sohn des Publius Vinicius Hungaricus, aus der Civitas von Savaria, das nun Folgende findet die Zustimmung der Götter.


    Ich entsende dich in die Provinz Germania, um dort als mein Statthalter in der Hauptstadt die Geschicke der Provinz zu führen. Ich beauftrage dich damit, die Sicherheit der Provinz zu gewährleisten und ihren Wohlstand zu mehren. Ich ermahne dich, die Gesetze zu befolgen, die Würde der Bevölkerung zu achten und dich nicht an diesem Amt zu bereichern.


    Ich übertrage dir zudem das Kommando über die Legio II Germanica."


    Auf einen Wink des Kaisers hin tritt einer der Beamten vor und zwei Diener eilen herbei, um Vinicius Lucianus das Paludamentum anzulegen, das ein neuer Statthalter traditionell bei der Reise in die Provinz trägt.

    "Die letzte Erweitung der lex Mercatus - erscheint sie dir nicht auch eines genaueren Kommentars würdig? Aus den Senatsprotokollen geht hervor, dass über die 'Früchte der Erde' heftig gestritten wurde. Ich beabsichtige klarzustellen, dass die Rechte an Bergwerken meine Domäne sind und der Erwerb entsprechender Rechte den Zugang zu dieser Tätigkeit regelt. Weisst du, ob weitere Kommentierungen in Vorbereitung sind oder bereits Anzeigen und Klagen vorbereitet werden?"

    Einer der aufgescheuchten Scribae verlässt gerade das Büro, als ein anderer Palastbediensteter eintreten will, der beim Convetus für den Kaiser die Akten organisiert hatte. Unschlüssig bleibt er in der Tür stehen und blickt in Richtung des anwesenden Primicerius.


    "Salve, Kollege. Du bist gerade schwer beschäftigt?"