Beiträge von DIVUS IULIANUS

    Der Kaiser ist einer ähnlichen Ansicht, was die Berichte betrifft.


    "Eine löbliche Ansicht. Nicht alle nehmen es damit so genau. Aber es ist das Volk auf dem Forum und der Senat bei einer Widerwahl, der darauf zu antworten hat."


    Wie beiläufig ordnet der Kaiser zwei Briefe auf seinem Schreibtisch.


    "Einige Tage Ruhe hast du dir zweifellos verdient. Doch Rom ist durch Aktivität groß geworden.


    Zu Beginn deiner Amtszeit tratest du mit der Bitte an mich heran, dass ich dein Patron werden möge. Damals lehnte ich ab, nun würde ich dir diese Bitte erfüllen können. Allerdings wäre dies an eine nicht unerhebliche Bedingung geknüpft."

    "Dich zu verteidigen wäre deine Aufgabe vor Gericht oder vor dem Senat. Ich bilde mir hier lediglich ein Urteil über deine Einstellung und dabei ist nicht alles, was alltäglich ist, eine Empfehlung. Nicht alles, was dem Zweck dient, dient auch dem Ansehen."


    Weiter möchte der Kaiser das Thema nicht vertiefen. Daher erhebt er sich.


    "Doch auch dies ist deine Entscheidung, welches Ansehen du führen möchtest. Ich entscheide aufgrund deiner Taten und nicht deiner Pläne und Absichten. Sollte ich eine Aufgabe für dich haben, werde ich dir dies mitteilen lassen."

    Der Kaiser blickt auf und legt den Griffel zur Seite, mit dem er gerade einige Notizen machte und lässt sich den Brief geben.


    "Von Decimus Meridius? Sehr erfreulich, danke."


    Der Zusatz lässt ihn noch einmal von dem Brief aufblicken.


    "Herzlich willkommen hier auf dem Palatin. Ich hoffe, du wirst deine Arbeit imer zuverlässig und gewissenhaft machen."


    Mit einem freundlichen Nicken entlässt er den Primicerius Notariorum wieder und vertieft sich in den langen Brief.

    Der Kaiser lächelt ebenfalls.


    "Natürlich habe ich deine Amtszeit aufmerksam verfolgt und bin über deine Taten informiert. Doch trotzdem sollte dir Gelegenheit gegeben sein, dich selber zu äußern. Aber ich nehme an, dass du dies auch noch ausführlich in deinen Res Gestae tun wirst."


    Der Kaiser nimmt ebenfalls einen Schluck.


    "Hast du schon Pläne für deine Zukunft?"

    Der Kaiser schüttelt den Kopf.


    "Ich sprach nicht von deinem Auftreten im Senat. Dort wird es immer Mitglieder geben, die lauter und robuster sprechen als andere.


    Ich spreche von deinen Aktivitäten bezüglich eines gewissen, vom Senat eingesetzten Promagistraten."


    Der Kaiser verzichtet weiterhin bewusst auf jegliche Nennung eines Amtes, Ortes oder Namens.

    Nur einen Augenblick später jedoch dreht sich die eine Wache vor der kaiserlichen Bürotür um, verschwindet durch eben jene Tür im Büro des Kaisers und kommt wenig später wieder zurück, woraufhin auch die zweite Wache ein Stück zur Seite tritt, so dass der Primicerius Notariorum die kaiserliche Bürotür passieren kann, um das Büro des Kaisers zu betreten.

    "Es eilt nicht mehr als ein normaler Brief, aber es ist auch unnötig, mit der Bearbeitung länger als nötig zu warten."


    Der neue Primicerius stellt seltsame Fragen, denkt sich der Mann und verabschiedet sich dann.


    "Bis später. Ich sitze vier Türen weiter den Rang entlang. Und du brauchst nicht klopfen."

    Der Kaiser blickt von seiner Arbeit auf und legt die Dokument sofort zur Seite, als er den Consul erblickt.


    "Sei gegrüßt, Vinicius Lucianus. In der Tat, ich ließ dich rufen und es freut mich, dass du dem so rasch nachkommen konntest. Bitte nimm' Platz."


    Ein Diener reicht Getränke.


    "Die letzten Tage deines Consulates sind angebrochen. Konntest du mit dir und deiner Amtszeit zufrieden sein?"

    "Wir werden ohnehin nun täglich miteinander sprechen, so dass sich Fragen auch dann klären lassen. Falls nötig, werde ich dir dann noch entsprechende Anweisungen geben."


    Mit der Neubesetzung des Amtes lässt sich vielleicht das eine oder anderen Detail am Arbeitsablauf am Hofe ändern, aber konkrete Pläne hat der Kaiser dazu kaum.


    "Dann wird Aelius Quarto dir jetzt dein Büro zeigen und dafür sorgen, dass die Wachen wissen, dass du der neue Magister Officiorum bist."

    Zufrieden bemerkt der Kaiser, dass es dem Senator zumindest nicht an Selbstbewusstsein mangelt.


    "Dann werden wir es so machen. Hoffen wir, dass die Götter deiner Gesundheit gnädig gestimmt sind. Zivile Verwaltungsposten für Senatoren sind rar, über einige davon entscheide auch nicht ich, sondern der Senat. Auch hier werde ich dich nur vormerken können. Aber ich bezweifel nicht, dass du durch eigenes Engagement zu einer fordernden Betätigung kommen wirst oder bei den nächsten Wahlen ein Amt erringst."

    "Es freut mich, dass du unbedingt mir und dem Reich dienen willst und dabei Gedanken an eine eigene Karriere hinten an zu stellen scheinst. Doch wenn du den Weg in den Senat gehen möchtest, brauchst du nicht nur mein Vertrauen, sondern auch Eigenständigkeit."


    Der Kaiser macht eine kurze Pause und blickt den Gast direkt an.


    "Zumal mir über einige deiner Aktivitäten berichtet wurde, die mich daran zweifeln lassen, wie es um deine Einstellung gegenüber dem Senat und einigen von dessen Entscheidungen bestellt ist. Sich auf Kosten anderer profilieren zu wollen ist in der Politik Alltag, aber trotzdem nicht in jedem Fall eine Empfehlung."

    Der Mann nimmt die Frage zum Anklopfen mit einem Schulterzucken hin.


    "Da hätten wir jeden Tag viel zu tun, wenn wir jedesmal Klopfen, wenn wir zu einem Kollegen gehen. Wenn es klopft, ist es ein Besucher von draußen. So halte ich das zumindest und es ist enorm praktisch.


    Die Antwort auf die Anfrage geht an mich."


    Sim-Off:

    Schick' der Kaiser-ID eine PN, falls ich den Brief nicht selber bemerke.

    "Damit hast du dann ja schon wieder ein Ziel vor Augen. Das Volkstribunat ist ein immer besonders beachteter und keineswegs unwichtiger Posten.


    Möchtest du trotzdem in die Planungen für weitere Tribunate mit einbezogen werden? Für langjährige Senatoren ist dies zwar eher unüblich, aber nicht unmöglich."


    Über die gesundheitliche Situation des Octaviers ist der Kaiser nicht im Detail informiert, sonst würde er dazu möglicherweise andere Vorschläge machen.

    Der Kaiser registriert durchaus überrascht, dass der Aelier die Nennung des Postens ohne sichtbare Gefühlsregung aufnimmt.


    "Du wirst eine ausreichende Zeit zur Einarbeitung erhalten. Aelius Quarto wird dir sicher ganz besonders hilfreich zur Seite stehen und den Quaestor Princpis gibt es ja auch noch."


    Dann wendet er sich auch direkt an den Magister Domus Augusti.


    "Du wirst ihn entsprechend einweisen und kannst dann seine Berufung veröffentlichen. Informiere lasse die Schreibabteilung eine Nachricht an die Regio Italia verfassen, dass ich mich in der Angelegenheit der Wahl für den verbleibenden Kandidaten ausspreche."


    Einen Augenblick schweift er zu einem anderen Thema ab.


    "Bevor ich es gleich vergesse: lade mir den scheidenden Consul Vinicius Lucianus zu einer Besprechung hier in mein Büro."


    Dann kommt er wieder zum Thema der Besprechung zurück und wendet sich wieder an Aelius Callidus.


    "Gibt es von deiner Seite noch Fragen, die einer sofortigen Klärung bedürfen?"

    Ein paar Räume weiter sitzt normalerweise ein Angestellter des Palastes, der für Militärangelegenheit zuständig ist. Diesmal sitzt er nicht dort, weil er im Büro des Primicerius Notariarum steht.


    "Ah, ein neues Gesicht. Schon länger hier?


    Ich habe hier einen Marcus Aurelius Corvinus auf einer Liste stehen für mögliche Tribunate. Der ist bislang Duumvir von mantua. Die Academia führt ihn nicht unter ihren Studenten. Schickst du dem Mann bitte einen Brief und erkundigst dich, ob er das Examen in Kürze ablegen will?"

    IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI


    Hiermit wird Decimus Pompeius Strabo aufgrund seiner Taten in Hispania aus dem Ordo Senatorius ausgeschlossen. Ferner wird er zum freien Mitglied der Gens Pompeia erklärt und untersteht nicht länger der Patria potestas seines bisherigen Adoptivvaters.


    - DCCCLVII AB URBE CONDITA -


    Der Kaiser wiegt seinen Kopf leicht hin und her.


    "Du bist Mitglied des Senates und ein erfahrener Mann und somit für dich selbst verantwortlich. Für die Erteilung eines Kommandos bist du derzeit nicht vorgesehen und andere Posten sind spärlich. Auch mit einem Tribuant könntest du nicht unbedingt sofort betraut werden.


    Strebst du eine Kandidatur bei den nächsten Wahlen an?"