"Nein, derzeit nicht."
Zumindest nicht von Seiten dieses Schreibers. Für andere Aufgaben würde ein anderer kommen.
"Nein, derzeit nicht."
Zumindest nicht von Seiten dieses Schreibers. Für andere Aufgaben würde ein anderer kommen.
Der Kaiser denkt einen Moment nach.
"Ja, an den Nonen zu wählen klingt gut. Zwar ein 'dies nefastus', aber ich werde die Ausnahme gestatten. Sonst würden wir wohl im halben Februar keinen Termin finden."
Der Kaiser gibt einem Diener einen Wink, der den Termin notiert. Ein zweiter Diener bekommt auch einen Wink und reicht einige Schriftstücke. Der Kaiser wendet sich wieder an den Consul.
"Wie dir bekannt sein dürfte, habe ich in der letzten Zeit einige Decreta erlassen, die diverse Änderungen am Codex Universalis vornahmen. Eines steht noch aus, da es besonders umfangreicher Beratungen und sorgfältiger Prüfung durch besonders rechtsgelehrte Leute bedurfte."
Er reicht dem Consul die Schriftstücke.
"Das hier sind die sich ergebenden Änderungen und wie du sehen wirst, beinhalten sie auch änderungen am Wahlmodus."
Der Kaiser lehnt sich zurück und lässt dem Consul Zeit, die Dokumente zu lesen.
"Die Daten aus Germania mussten nachgearbeitet werden? Interessant."
Es ist nicht zu erkennen, ob der Kaiser dem wirklich Bedeutung beimisst.
"Ein neuer Kultverein? Welcher östliche Kult ist diesmal bis nach Rom eingewandert?"
Der Kaiser greift nach dem Antrag und beginnt zu lesen.
"Tatsächlich, ein Kult aus dem Osten. Eine babylonisch-assyrische Anschauung der Venus? Faszinierend, was manche Leute alles meinen, in Rom einführen zu müssen."
Schweigend liest er weiter und stutzt beim Gensnamen Pompeia.
"Hast du schon überprüft, ob es Verbindungen zur gerade erst aus dem Register getilgten Societas Pompeiana gibt?"
Der Kaiser braucht nach dem Conventus nur wenig Zeit, um kurz einen Schluck Wein zu sich zu nehmen, die kaiserliche Latrine zu besuchen und seine Gedanken für die nächsten Aufgaben neu zu ordnen. Dann ist er bereit, den Legatus Legionis zu empfangen.
"Bitte, Legatus Decimus Livianus, nimm Platz. Was hast du bezüglich der Legio I zu besprechen?"
Der Kaiser verteift sich gründlich in den Bericht, blickt gelegentlich auf oder studiert eine Stelle mehrfach.
"Die Cloaca scheint ein besonderes Anliegen zu sein, dass sich ein großer Teil der Zusammenkunft darum drehte."
Im Bericht auftretende Namen oder Zustänidgkeiten kommentiert er bestenfalls mit einem längeren oder geräuschvolleren Atemzug. Dann legt er die Tafel auf den Tisch.
"Ein gutes Protokoll. Ich bin sehr zufrieden damit und denke, nun noch besser informiert zu sein, was die Magistrate Roms gerade beschäftigt. Vielleicht sollte ich der einen oder anderen Unterabteilung des Praefectus Urbi tatsächlich einige weitere Sklaven zukommen lassen."
Der Kaiser notiert eine Anmerkung dazu auf einer frischen Tafel und legt sie zu dem Protokoll. Dann wechselt er unvermittelt das Thema.
"Wie gehen die Arbeiten an der Chronicusa voran? Sind die ausstehenden Teile eurer Amtsvorgänger inzwischen eingegangen?"
Der Kaiser betritt den Saal und geht auf den Consul zu.
"Sei gegrüßt, Consul. Die anstehenden Wahlen führen dich zu mir? Dann nimm Platz, es könnte diesmal ein klein wenig länger dauern als üblich."
Der Schreiber, der mit der Verarbeitung der kaiserlichen Notizen des Conventus beschäftigt ist, betritt das Büro des Quaestors.
"Salve. Auf dem letzten Conventus wurden einige Standeserhebungen besprochen, zu denen Briefe zu verschicken sind. Dies betrifft Lucius Artorius Avitus, Centurio der Legio I und Caius Furius Helios, Praefectus Castrorum der Vigiles. Beide sind davon in Kenntnis zu setzen, dass sie zu Equites erhoben werden, wenn sie den nötigen Landbesitz vorweisen können. Falls es diesbezüglich Probleme gibt, sollen sie den Hof schriftlich informieren."
IN NOMINE IMPERII ROMANI ernenne ich zum Es ist ihm ab heute gestattet, die Standesabzeichen - DCCCLVII AB URBE CONDITA -
ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI
Quintus Tiberius Vitamalacus
Senator Roms
der Senatoren zu tragen, den Senatorenring,
den Latus Clavus und spezielle rote Schuhe mit
einer Sichel als Schmuck.
IN NOMINE IMPERII ROMANI ernenne ich zum Es ist ihm ab heute gestattet, die Abzeichen - DCCCLVII AB URBE CONDITA -
ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI
Caius Octavius Sura
Eques Roms
der Equites zu tragen, den Ritterring und
den Latus Angusticlavius.
Der Kaiser nickt dem Legaten zu.
"Gerne, das machen wir nacher. Melde dich in meinem Büro."
Dann blickt er noch einmal in die Runde.
"Keine weiteren Wortmeldungen? Dann schließe ich die Sitzung und wünsche euch noch einen angenehmen Abend."
Wenig später sammelt ein Diener die Wachstafeln des Kaisers ein und leitet sie den zuständigen Schreibern zu.
"Genau, mit dieser Antwort fange ich nichts an. Meine Anfrage resultierte aus der Verwicklung jenes Centurio in den Fall der Steuerhinterziehung bei der Societas Pompeiana. Das kannst du der Classis übrigens gerne schreiben. Man wird dort ohnehin auch die Acta Diurna lesen, denke ich."
Der Kaiser reicht dem Quaestor das Schreiben wieder zurück.
"Und erkundige dich bei der Kasse, ob die Strafzahlungen eingegangen sind. Wenn noch Beträge ausstehen, verschicke Mahnungen."
"Ich sehe keine Wortmeldungen, dann können wir die Standeserhebungen damit wohl abschließen.
Gibt es weitere Punkte, die einer Besprechung in dieser Runde bedürfen, oder können wir die Sitzung schließen?"
"Ich gehe davon aus, dass man in der tylusischen Vertretung auch die Acta Diruna liest und über solcherlei Vorgänge informiert ist.
Ich erwarte dann deinen Bericht, was du in Erfahrung gebracht hast."
Der Kaiser nimmt die Schriftrolle wieder auf und vertieft sich in seine Studien.
"Ich habe nichts dagegen. Ich wünsche dir eine schnelle und gefahrlose Reise."
"Dann sollte seiner baldigen Ernennung nichts im Wege stehen. Richte ihm meine Grüße und guten Wünsche für seine Hochzeit aus, sobald er einen neuen Termin gefunden hat.
Ich werde seine Ernennung zum Senator in Kürze durchführen lassen."
"Das ist in der Tat nicht lange her, aber auch nicht ausnehmend kurz. Wir hatten schon schnellere Fälle. Sofern er den Vigiles zumindest noch eine Zeit treu bleiben würde, könnte man ihn wohl bereits ernennen."
Der Kaiser wartet auf Anmerkungen von Hungaricus oder Crassus zu dem Thema oder weitere Vorschläge für Erhebungen.
"Du bist der Ansicht, dass ein Mann, der wegen einer Amtshandlung als Aedil angeklagt und verurteilt wurde, geeignet ist, den handel zu stärken? Tylus könnte das negativ auffassen, sofern es dort Kunde von dem Prozess gibt."
Dann zuckt der Kaiser aber doch mit den Schultern.
"Bringe in Erfahrung, wie Tylus reagieren würde, wenn er ernannt wird."
Der Kaiser braucht einen Augenblick, um sich zu erinnern, was es mit Terentius Pictor auf sich hatte, dann liest er den Brief und legt ihn anschließend auf den Tisch.
"Was hast du ihm geschrieben gehabt? Die Antwort passt nicht ganz zum Problem."
Der Kaiser hat noch nicht wieder begonnen zu lesen und lässt die Rolle noch einmal leicht sinken.
"Nun, deine Vorschläge sind meistens trefflich. Ich höre."
"Dann setzen wir Octavius Sura ebenfalls auf die Liste."
Der Kaiser notiert es persönlich entsprechend. Dann blickt er wieder zu Hungaricus.
"Kannst du uns da vielleicht weiterhelfen, wann diese Praefectus Castrorum das Bürgerrecht erhalten hat? Und woher stammt er ursprünglich?"
"Die Götter stehen immer jenen bei, die sich ihre Hilfe verdient haben. Zuweilen muss man sie bitten und zuweilen ist ihr Wirken nicht immer klar, aber wenn wir uns auf etwas verlassen können, dann auf das göttliche Prinzip des Gebens und Bekommens."
Nach diesem Ausflug in seine Ansichten als Pontifex Maximus kommt er wieder zu den praktischen Dingen zurück.
"Es sollte reichen, der Palastwache eine Nachricht zu hinterlassen, wo dein Schiff in Ostia zu finden sein wird. Deine Begleiter werden sich dann dort einfinden."