"Ja, das habe ich vor."
Beiträge von DIVUS IULIANUS
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In der üblichen Kleidung, die er bei Audienzen zu tragen pflegt, betritt der Kaiser den Saal und begrüßt den patrizischen Gast sachlich.
"Sei gegrüßt. Ein weiteres Mitglied der Gens Flavia, mit dem ich in den letzten Tagen Kontakt habe. Was für dich zu mir?"
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"Gut, es war ja auch schon eine umfangreiche Arbeit, die du geleistet hast. Ich bin sehr zufrieden mit deiner Amtszeit und den vorgetragenen Ergebnissen."
Selten hatte der Kaiser zuletzt so direkt lobende Worte für einen Quaestor gefunden. Zu seinem Quaestor Principis würde er sich sicher ganz anders äußern.
"Und deinem weiteren erfolgreichen Weg im Cursus Honorum scheint ja zunächst auch nichts mehr im Wege zu stehen. Ich hoffe, wir werden noch lange viel Positives von dir hören."
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Nachdem die Gäste weitgehend Platz genommen hatten wurden die Vorspeisen und appetitanregenden Weine aufgetragen, mit denen man ein üppiges Gastmahl zu eröffnen pflegte. Die kaiserliche Küche hatte sich große Mühe gegeben und die Vielfalt der Natur bestens zu nutzen versucht.
Während die Gläser, Becher und Schalen klirrten und klimperten, spielte im Hintergrund dezente Musik auf, die den geschmückten Saal erfüllte, ohne die Gespräche der Gäste zu stören.
Sim-Off: Ob der Kaiser wohl nachher noch selber kochen muss, nachdem die Regie schon ausgefallen zu sein scheint...?
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"Aufrichtig und ehrlich also. Nun, ich kann dir nicht ganz folgen."
Die Stimme des Kaisers wird langsam etwas angespannter.
"Das Edikt soll eine Fälschung aus den Händen eines Schreibers sein, der sonst auch deine Edikte schreibt und sie demnach exakt zu kopieren versteht. Nehmen wir an, dies entspricht der Wahrheit. Es folgt:
Erstens mache ich jeden Magistratus für die Taten seiner Schreiber verantwortlich, die sie erst durch ihre Anstellung als Schreiber eben jenes Magistrates verüben konnten. Hättest du diesen Mann nicht eingestellt, hätte er die Tat nicht verüben können.
Zweitens stellt sich mir und sicher auch vielen anderen Bürgern die Frage, warum du dann nicht augenblicklich nach dem Aushang des Ediktes für eine öffentliche Gegendarstellung gesorgt hast. Nein, es wurde bis nach Germania bekannt, der Senat begann eine Debatte, die Acta Diurna berichtete, der Volkstribun legte sein Veto ein, der Advocatus Imperialis verfasste eine Anklageschrift und dann erst kommst du zu mir und erzählst mir etwas von einer Intrige gegen deine Person."
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Eine abweisende Handbewegung des Kaisers signalisiert, dass er sich jetzt nicht mit Verfahrensfragen befassen möchte.
"Ich sitze dem Gericht vor und eröffne die Verhandlung, wenn ich es für angebracht und rechtlich vertretbar halte. Wen kannst du mir als zweiten Iudex vorschlagen, Praetor?"
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"Wie jeder Gast kannst auch du gehen, wann du möchtest, aber du gehst dann zurück in ein Land, in dem Krieg herrscht. Ein weiteres Zusammentreffen mit römischen Truppen würde weniger freundlich verlaufen als dein letztes."
Der Kaiser macht damit höflich, aber deutlich klar, welche Spielräume er seinem Gast zu lassen gedenkt.
"Doch bleiben wir bei deiner Behandlung. War diese bisher zufriedenstellend und deinem Status angemessen?"
Ein Seitenblick trifft auch den Praefecten der Praetorianer, in deren Obhut sich der Prinz bisher befand.
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"Nun gut, keine Kommentare zu Octavius Dio und keine sonstigen Meldungen. Dann setzen wir den mann auf die Warteliste und schließen das Thema ab."
Noch einmal wirt der Kaiser einen abschließenden Blick auf seine Liste, notiert noch einen Namen, der ihm gerade wieder einfällt und legt das Schriftstück dann zur Seite.
Erhebungen Ordo Equester:
Marcus Aelius Callidus
Tiberius Iulius NumerianusBeobachten:
Marcus Annaeus Scipio
Lucius Artorius Avitus
Titus Octavius Dio
Marcus Iulius LepidusDann greift er zu den anderen Akten, die schon vorher die Neugier des ehemaligen Praefectus Praetorio geweckt hatten.
"Erhebungen in den Senatorenstand."
Er blickt kurz in die Runde, legt die zugehörige Tafel dann gleich wieder weg.
"Nein, später. Da gibt es ohnehin nicht viel zu bereden. Auszeichnungen für Magistrate machen wir auch später.
Bürgerrechte. Verdankt irgendeiner der Anwesenden einem mutigen Peregrinus sein Leben, sein Vermögen oder seinen letzten Wahlerfolg und möchte ihm dafür das Bürgerrecht verleihen lassen?"
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"Ja, Magister, nimm Platz."
Der Kaiser schiebt die eben bearbeitete Tafel beiseite und widmet sich dem zu besprechnenden Thema.
"Es gilt, eine kleine Reise zu organisieren. Nichts aufwändiges, nur ein kleiner Abstecher zur Classis Misenensis. Annaeus Florus muss dort als neuer Praefect eingeführt werden, ferner stehen Bürgerrechtsverleihungen für verdiente Flottensoldaten an. Und ganz allgemein möchte ich mir ein kurzes Bild vom Stand der Flotte machen.
Wir brauchen einen Termin, einen Reiseplan und ich brauche eine Liste dessen, was ich vorher wissen sollte und bisher nicht weiß oder auf dem Weg auch noch erledigen könnte."
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Der Kaiser denkt einen Moment nach und wägt vergleichbare Fälle in der Vergangenheit ab.
"Die ruhige Lage mag dir entgegen gekommen sein, so dass deine Aufmerksamkeit nur wenig beansprucht wurde. Trotzdem ist mangelnde Tatkraft kein Ruhmesblatt, auch wenn dich die Krankheit entschuldigen mag. Das Volk kannte dich in sehr viel aktiveren Formen, deine Amtszeit als Aedil war dahingehend sicher der Höhepunkt. Ich mag dir deine Amtszeit als Praetor nicht aberkennen, doch verdient hast du dir damit auch nichts.
Kuriere dich aus, pflege deine Gesundheit."
Einen Moment lang stutzt er, hatte er den Rat dem Senator seines Wissens doch schon einmal gegeben.
"Und solltest du wieder gesund werden und den Drang nach einem Amt verspüren, dann kandidiere noch einmal als Praetor und zeige, dass du es besser kannst."
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"Ah, sehr schön, dass die Anklageschrift vorliegt. Das Verfahren kann mit meiner Erlaubnis sofort aufgenommen werden. Du stehst mir als Iudex zur Verfügung?"
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"Betrachten wir die Fakten: das bewusste Dokument wurde auf die Art und Weise veröffentlicht, wie alle deine Edikte veröffentlicht werden und es trug dieselbe Unterschrift und dasselbe Siegel, welches alle deine Edikte tragen.
Du sprichst davon, dass es eine Fälschung sein soll?"
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Zitat
Original von Marcus Vinicius Hungaricus
Ich danke dir, mein Kaiser. antwortete Hungi und mußte innerlich schmunzeln. Kurz kam ihm wieder in den Sinn, wie er als Junge, kaum zum Manne gereift, in die Legio eintrat und jetzt... nicht schlecht. Aber genug der Erinnerungen, so mahnte er sich selbst.
Der Kaiser blickt den Mann, der so lange sein oberster Leibwächter war, noch einen kurzen Augenblick fest an. Dann tritt er wieder einen Schritt zurück und wendet sich mit einer knappen Geste an Caecilius Crassus, der die Parade bisher so vorzüglich organisiert hatte und dies nun weiter tun sollte."Dein Kommando."
Dann begibt er sich wieder zu seinem Platz.
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IN NOMINE IMPERII ROMANI
ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI- Decretum Imperatoris -
Mit sofortiger Wirkung werden die folgenden Sätze des Codex Universalis gestrichen:
§ 51 (9) Der zu wählende Censor wird gemäß Ornamenta Censoria ausgezeichnet.
§ 52 (10) Die Consuln werden gemäß Ornamenta Consularia ausgezeichnet.
§ 53 (7) Die Praetoren werden gemäß Ornamenta Praetoria ausgezeichnet.
§ 54 (12) Die Aediles werden gemäß Ornamenta Aedilicia ausgezeichnet.
§ 55 (6) Der Tribunus Plebis wird gemäß Ornamenta Aedilicia ausgezeichnet.
§ 56 (10) Die Quaestoren werden gemäß Ornamenta Quaestoria ausgezeichnet.
§ 57 (7) Die Amtsdauer des Princeps Senatus beträgt 2 Monate.
§ 57 (8) Der Princeps Senatus wird gemäß Ornamenta Consularia ausgezeichnet.Desweiteren wird §48 des Codex Universalis mit sofortiger Wirkung komplett gestrichen.
- DCCCLVI AB URBE CONDITA -
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Ein Diener des Kaiser betritt das Büro des Magisters.
"Der Kaiser wünscht dich in seinem Officium zu sprechen."
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Der Besuch eines Praetors überrascht den Kaiser nicht, waren gerichtliche Anliegen zuletzt doch vorhersehbar gewesen.
"Sei gegrüßt, Praetor und beglückwünscht zu deinem Wahlerfolg. Was ist dein Anliegen?"
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"Du nimmst ausschweifende Worte in den Mund, wie es ein Redner tut, der vom Kern der Sache ablenken möchte. Ich weiß um die Verdienste deiner Familia."
Der Kaiser ist sich sicher, dass der Mann nicht in eine Audienz gekommen ist, um über die Familiengeschichte zu plaudern.
"Aus wessen Feder floss es denn?"
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"Einige Worte zum Stand der Cohortes Urbanae interessieren mich. Nicht die trockenen Zahlen zu Mannstärke, Entlassungen und Neurekrutierungen, sondern eine Einschätzung über die Motivation der Männer, ihr Ansehen in der Stadt, ihre Erfolge gegen Verbrecher und so weiter. Zuletzt wurde ja über einige aufsehen erregende Verbrechen berichtet."
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Die Erregung des Magister Officiorum entgeht dem Kaiser nicht, aber er ignoriert sie. Er konnte einfach nicht jeden Wunsch erfüllen.
"Ich gestatte."
Wenig später ist er wieder in die Dokumente auf seinem Tisch vertieft.
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"Bisher liegen noch keine Anträge auf Aberkennung deiner Amtszeit vor."
Dass er sich selber auch schon Gedanken zu dem Thema gemacht hatte, verschweigt der Kaiser zunächst.
"Musstest du durch deine Krankheit viele Fälle lange offen lassen und ohne Abschluß an deinen Nachfolger übergeben? Und wieviel Arbeit konntest du im Vergleich dazu erledigen?"