Beiträge von DIVUS IULIANUS

    "Das ist bedauerlich. Aber wir müssen eine Lösung finden und ich denke, dass dies auch möglich sein wird. Könnte einer der in Kürze ausscheidenden Magistrate die nötigen Qualifikationen mit sich bringen?


    Sprich das Thema in jedem Fall auch auf dem Conventus an, vielleicht hat dort jemand einen Vorschlag."

    Der Kaiser erscheint und blickt freundlich in die Runde.


    "Seid gegrüßt, meine Berater. Ihr konntet eure morgentlichen Pflichten alle rasch abhandeln?
    Geben wir denen, die etwas länger brauchen, noch ein wenig Zeit."


    Ein Diener legt derweil Akten auf den Tisch, ein anderer wartet mit Getränken.


    "Gibt es schon etwas, was nicht in großer Runde und auch nicht in einer privaten Audienz besprochen werden muss?"

    Nach wenigen weiteren Worten mit dem Magister Domus Augusti wendet sich der Kaiser wieder an den Pontifex.


    "Dann können wir unser Treffen nun beenden. Reise nicht sofort, sondern erst morgen und lasse dir vorher an der Regia einen Brief für Decima Valeria mitgeben.


    Mögen die Götter deinen Weg sicher führen."


    Sim-Off:

    Um den umständlichen Einsatz zusätzlicher Threads und IDs zu sparen, kommt der Brief doch schon hier. ;) (Natürlich verschlossen und versiegelt und Imperiosus kennt den Inhalt nicht.)


    - persönlich auszuhändigen -


    Das Collegium Pontificium grüßt die Sacerdos Publicus Decima Valeria.


    Mit großer Sorge haben das Collegium Pontificium und der Pontifex Maximus zur Kenntnis genommen, was du ihnen schriftlich zu den frevelhaften Einbrüchen im Tempel des Mars mitgeteilt hast. Die Geschehnisse in der Hauptstadt der Provinz werden auch in Rom nicht ohne Folgen bleiben.


    Mit fast ebenso großer Sorge mussten das Collegium Pontificium und der Pontifex Maximus jedoch auch zur Kenntnis nehmen, was über dein persönliches Verhalten berichtet wurde. Zwistigkeiten zwischen Priestern, die nicht miteinander sprechen wollen und ihre gegenseitigen Wünsche und Bedenken nicht achten, kann und wird das Collegium Pontificium nicht tolerieren. Mäßige dich in deinem Eigensinn und stelle den Dienst an den Göttern in den Vordergrund. Suche den Dialog, wo es Spannungen gibt und gehe ihm nicht aus dem Weg.


    Auf dass die Götter deinen Weg immer führen mögen und du ihrer Führung immer folgst.


    "Du kennst auch meine Tage. Sie sind lang und gefüllt, doch nicht immer erfüllend. Zahlreiche Aufgaben drängen sich im Moment, das ist wahr. Nicht nur im Audienzsaal, auch in meinem Büro geht es ein und aus.


    Konntest du wenigstens die Sonne genießen? Ich kam heute kaum dazu, einige Schritte im Freien zu tun."

    "Ich befürchtete, dass du dies sagen würdest. Es liegt auch nicht in meiner Absicht, die Stelle von Tribun Sabbatius lange unbesetzt zu lassen. Gibt es Personen, die du gerne auf dieser Position sehen würdest? Nicht aus den Cohortes Urbanae, sondern von außerhalb, versteht sich."

    Der Kaiser blickt von seiner Lektüre auf, als die Augusta den Raum betritt. Er lächelt leicht und lässt die Schriftrolle sinken. Nach vielen anstrengenden Regierungsgeschäften am Tag freut er sich auf ein angnehmeres Gespräch am Abend.


    "Wie war dein Tag?"

    IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI


    ERHEBE ICH
    CAMILLUS MATINIUS PLAUTIUS


    IN DEN
    ORDO EQUESTER



    Es ist ihm ab heute gestattet, die Abzeichen
    des Ordo Equester zu tragen, den Ritterring und
    den Latus Angusticlavius.
    Equites stehen herausgehobene Tätigkeiten in
    Verwaltung und Exercitus Romanus offen.



    - DCCCLVI AB URBE CONDITA -

    Der Kaiser begrüßt den Praefectus Urbi knapp und geschäftlich.


    "Ja, es gibt einige Personalien zu besprechen. Nimm Platz."


    Ein Diener reicht Getränke.


    "Ich habe über deine Empfehlung für Tribun Sabbatius Sebastianus nachgedacht und eine Entscheidung getroffen. Er wird als Tribun zur Classis Germanica versetzt."


    Der Kaiser weiß nicht, ob der Tribun mit seinem bisherigen Kommandeur schon darüber sprach, aber er wollte es ihm in jedem Fall auch noch persönlich mitteilen.

    Der Kaiser hat den Eindruck, dass dies in letzter Zeit häufiger der Fall ist. Ins Illyricum musste er schon seinen Sohn schicken, der Zorn der Götter bereitet ihm mehr Sorgen, als mancher vermutet und jetzt hatte sein neuer Praefectus Praetorio wahrscheinlich eine Verschwörung entdeckt.


    "Dann berichte mir."


    Ein Zeichen genügt, damit die Wache die Tür schließt und zwei Diener durch einen Seitenausgang verschwinden, damit nichts nach außen dringt.

    "Dann soll es so geschehen. Du kehrst nach Germania zurück, sorgst in dieser Angelegenheit für Klärung, damit der Dienst an den Göttern auch in Zukunft mit der nötigen Aufmerksamkeit in allen Städten der Provinz versehen wird und erstattest danach mir und dem Collegium Pontificium über die Ergebnisse persönlich Bericht."


    Der Kaiser entlässt den Pontifex jedoch noch nicht sofort, sondern winkt den Magister Domus Augusti herbei.


    "Wir geben ihm ein Schreiben für die Priesterin mit. So wie sich ihr Verhalten in seiner Beschreibung darstellt, kann ich es nur missbilligen. Ihre Briefe sprechen auch eine zweideutige Sprache.
    Und einen Brief an Decimus Meridius. Ich will seine Stellungnahme dazu, soweit er involviert ist."

    "Ein interessanter Vorschlag, aber er trifft nicht den Sinn des Consiliums. Aber er erinnert mich daran, eine Sitzung des Collegium Pontificium einzuberufen. Es ist auch dafür wieder an der Zeit.


    Schreibe Flavius Felix einfach, dass er einen weiteren Vertreter seiner Verwandtschaft mitbringen möge.


    Ist Senator Helvetius Geminus nach seiner freiwilligen Auszeit eigentlich inzwischen wieder präsenter?"


    /edit: Geminus

    Der Kaiser lächelt bitter.


    "Nein. Tu' deine Pflicht; bringe zu Ende, was du begonnen hast. Du bist Spross einer patrizischen Familie, die einst das Kaiserhaus stellte. Man hat dich ausgebildet und gefördert und dir einen verantwortungsvollen Posten im Cultus Deorum gegeben. Du bist nach Rom gereist um bei mir vorzusprechen und plötzlich ist dir alles doch nicht so wichtig und du willst dein Amt aufgeben? Nein, das lasse ich dir nicht durchgehen.


    Löse dieses Problem. Germania hat besseres verdient als zwei streitende Priesterinnen und einen Pontifex, der deswegen sein Amt aufgibt."

    Der Kaiser nimmt die Briefe entgegen und liest sie, ohne die Überbringerin vorher weg zu schicken. Nicht alle Nachrichten erfreuen ihn.


    "Schicke nach Germania eine Absage, dass ich nicht zu den Spielen komme."


    Mehr Anweisungen hat er nicht und entlässt die Primiceria Notariorum.

    Die Gesichtszüge des Kaisers bleiben finster.


    "Du verdrehst meine Worte fast noch schlimmer, als du deine eigenen Gedanken nicht in Worte zu fassen vermagst.


    Ich habe nicht behauptet, du hättest nicht zu vermitteln versucht, sondern ich habe dich gefragt, ob du es getan hast. Ich habe nicht behauptet, dass du ohne ein Wort abgereist wärst, sondern habe nur festgestellt, dass der Einbruch in deiner Abwesenheit geschah. Wage es nicht noch einmal, mir Worte in den Mund zu legen, die ich nicht ausgesprochen habe.


    Du fragst mich, ob du der Priesterin in die Colonia Claudia Ara Agrippinensium hättest nachreisen sollen. Ja, das hättest du. Wenn dir der Weg zu mir nach Rom in dieser Angelegenheit nicht zu weit und beschwerlich war, dann wäre dir der Weg in die Colonia sicher noch viel leichter gefallen.


    Was soll ich nur von dir und deiner Arbeit halten? In Mogontiacum wird ein Tempel geschändet und du bist nicht vor Ort. In der Colonia Claudia Ara Agrippinensium hält sich mindestens eine Priesterin auf, mit der gesprochen werden müsste und du bist nicht vor Ort.
    Stattdessen bist du hier bei mir und bittest um meinen Rat, obwohl dir zwei Briefe des Collegiums, dem ich vorstehe, nicht wichtig genug waren, sie zu befolgen."


    Die Augen des Pontifex Maximus fixieren seinen Gegenüber nun ganz genau.


    "Erwartest du, dass ich tätig werde, weil du deinen Pflichten nicht gewachsen bist?"

    Der Kaiser begab sich nach dieser kurzen Begrüßung zum zugewiesenen Platz und machte es sich bequem. Er war froh, einmal an einem etwas weniger formellen Symposium teilnehmen zu können, als denen, die er selbst zu verschiedenen Gelegenheiten ausrichten musste.


    Dem neuen Praefectus Praetorio nickte er freundlich zu, ebenso einigen Senatoren, die er unter den Gästen erkannte.

    Der Kaiser richtet sich ein wenig auf.


    "Sicher, das Collegium Pontificium wurde belogen, die Sacerdos hat den Willen der Götter falsch intepretiert und du alleine bist Hüter und Verkünder der Wahrheit. Nein, ganz sicher ist es nicht so!


    Die Sacerdos mag gelogen haben als sie zu dir sprach und sie mag gelogen haben, als sie das Collegium konsultierte, welchem ich vorstehe. Dafür wird sie zur Rechenschaft gezogen werden, dessen kannst du dir sicher sein.


    Faktum ist aber auch, dass du mir gerade ins Gesicht gesagt hast, dich einer zweifachen schriftlichen Anordnung widersetzt zu haben, die das Collegium getroffen hat, welchem ich vorstehe. Anstatt diese Anweisungen umzusetzen, hast du eigene erteilt, wozu du nicht einmal befugt bist und bist nach Rom gereist, während in deiner Abwesenheit der Mars-Tempel geplündert wird.


    Hast du die beiden Priesterinnen zu einem Gespräch zu dir gebeten? Hast du vermittelt, wie es deine Aufgabe wäre? Du bist kein Disziplinarvorgesetzter der Sacerdotes und kein Befehlsgeber. Du bist Organisator und Vermittler. Anstatt Mogontiacum zu verlassen, nachdem sie abgereist war, hättest du für eine Nachfolge sorgen sollen, damit ihre Aufgaben nicht unerledigt bleiben. Anstatt ihr auf der genehmigten Reise Steine in den Weg zu legen, hättest du sie unterstützen sollen. Du bist Pontifex von Germania, um dort tätig zu werden, wo die einfachen Priester mit den Aufgaben überfordert sind - und nicht dazu da, sie dort zu blockieren, wo sie tätig werden wollen."


    Dass der Mann noch immer vor ihm kniete, obwohl er ihn schon längst hatte aufstehen lassen, ist dem Kaiser egal, vielleicht sogar recht.

    "Ach, die Zeit verfliegt. Ja, wir sollten wieder zusammen treten."


    Einen Moment dachte der Kaiser über die Gästeliste nach.


    "Lade Octavius Victor, Flavius Felix, Purgitius Macer, Caecilius Crassus, Vinicius Hungaricus und auch Decimus Livianus, sofern er schon in Italia ist. Ob wir diesmal als patrizischen Gast einen weiteren Flavier laden sollen? Eigentlich unnötig, da Senator Flavius Felix immer dabei ist, aber von der Reihenfolge der patrizischen Familien her wäre diese nun an der Reihe."