Beiträge von DIVUS IULIANUS

    Im weiten Rund des Circus bleibt während des Zieleinlaufs weitgehend unbemerkt, wie der Kaiser, der sich in jedem Fall gut unterhalten gefühlt hat, das Endergebnis kommentiert. Er verbleibt noch einige Augenblicke in seiner Loge und nimmt von dort aus Blickkontakt mit dem ausrichtenden Aedil auf und dankt ihm auf diesem Weg für die Veranstaltung.


    Dann verlässt er mit seinen Begleitern die Loge und überlässt das jubelnde oder enttäuschte Volk wieder sich selbst.

    IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI
    DECRETUM IMPERATORIS


    Mit Wirkung vom
    ANTE DIEM XI KAL AUG DCCCLVI A.U.C. (22.7.2006/103 n.Chr.)


    tritt ein Einzahlungsstop für die Konten des Pasceolus Imperialis in Kraft. Die Konten werden ferner zu einem noch zu bestimmenden Zeitpunkt aufgelöst und die dort liegenden Gelder an ihre Eigentümer ausgezahlt werden.


    - DCCCLVI AB URBE CONDITA -


    IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI


    ERNENNE ICH
    LUCIUS FLAVIUS FURIANUS



    ZUM
    ARCHITECTUS PROVINCIALIS
    der Regio Hispania Tarraconensis


    Er ist beauftragt, die verwaisten Militärareale der Legio IX und der Ala II einer neuerlichen Verwendung zuzuführen. Er erhält das Mandat, Anweisungen der kaiserlichen Kanzlei vor Ort durchzusetzen und im Namen der kaiserlichen Kanzlei mit den Vertretern der Regio in Kontakt zu treten.


    - DCCCLVI AB URBE CONDITA -


    "Dann können die Formalitäten ihren Gang gehen. Ich wünsche dir eine Überfahrt unter dem Schutz Neptuns und viel Erfolg bei deinem neuen Auftrag."


    Damit entlässt der Kaiser den Flavier und gibt die letzten verbliebenen Anweisungen an einen Sekretär weiter.

    "Nein, noch habe ich keine konkrete Planung dazu. Ich möchte erst abwarten, wie sich meine letzte Entscheidung bezüglich der Aedile auswirkt. Sollte es sich erweisen, dass das Volk auch bei zukünftigen Wahlen nicht in der Lage ist, Amtsinhaber zu bestimmen und sollten sich immer wieder Probleme bei der Findung von Kandidaten ergeben, dann wäre über eine grundlegene Änderung des Wahlprozesses nachzudenken.


    Jederzeit denkbar sind kleinere Korrekturen am Gesetz, falls sich die Ausgestaltung einzelner Mechanismen des Wahlprozesses als nicht praxistauglich erweist."

    "Derjenige, der der Eigentümer oder Auftraggeber des architektonischen Objektes ist, in das diese Kosten fließen. In jedem Fall wirst du nicht umhin kommen, mit meiner Kanzlei Kontakt aufzunehmen. Solltest du staatliches Land direkt verwerten wollen, wird der Staat die Kosten tragen und dementsprechend die Staatskasse dein Ansprechpartner sein. Solltest du staatliches Land der Provinz zuführen wollen, so sind die Eigentumsrechte zu klären und Neueintragungen im Kataster vorzunehmen und auch da führt kein Weg an meiner Kanzlei vorbei."


    Der Kaiser wundert sich ein wenig, dem jungen Architekten diese Formalia erläutern zu müssen, bleibt aber geduldig.

    Der Kaiser möchte nicht zu sehr in Richtung der Arbeit der Acta Diurna abschweifen.


    "Wenn sich die leser dann bald ebenso zahlreicher Berichte aus Hispania erfreuen dürfen, wäre auch das noch ein Gewinn.


    Nun, dann deute ich deine Aussage also als Zustimmung und lasse ein Schreiben aufsetzen, das deine Mandat beschreibt und dich ausweist. Ich erwarte regelmäßigen Bericht über die Fortschritte der Arbeit vor Ort. Und scheue dich nicht, schriftlich Kontakt mit meiner Kanzlei aufzunehmen, wenn Fragen zu klären sind, die nicht in die Zuständigkeit des Proconsuls Matinius Agrippa fallen."


    Das Nicken eines Dieners im Hintergrund deutet an, dass dieser die impliziten Anweisungen bereits verstanden hat.


    "Hast du direkt Fragen zu dieser Aufgabe?"

    Der Kaiser überlegte einen Moment.


    "Nun Florus. Wie gesagt sehe ich nichts, dass gegen eine Aufnahme in den Senat sprich, sobald du deine Amtszeit als Tribunus Plebis beendet hast. Ich kann dir im Moment kein Legionskommando anbieten, aber ich hätte dennoch eine herausfordernde Aufgabe für einen fähigen Offizier wie du es bist. Die Classis Misenensis könnte einen Führungswechsel vertragen und hast bereits in Germanien gezeigt, dass du einen guten Flottenkommandanten abgibst. Auf diesem Posten wirst du zwar mit einer neuen Umgebung konfrontiert und statt auf einem Fluss im Mittelmeer operieren, aber ich denke nicht, dass dir diese Umstellung große Probleme bereiten wird. Es ist zwar eine unserer wichtigsten Flotten, aber ich muss leider auch gestehen, dass sehr viel Aufbauarbeit und Neuorganisation erforderlich sein wird, um sie wieder auf einen akzeptablen Einsatzstatus zu bringen. Wenn du dich also dieser Herausforderung stellen und mir damit einen großen Dienst erweisen möchtest, dann biete ich dir diesen Posten nach Beendigung deiner Amtszeit an."

    "Normalerweise zählt es ja nicht zu meinen Aufgaben, Arbeitsplätze zu vermitteln, aber den Wunsch deines Vaters konnte ich nicht abschlagen. Wäre Hispania etwas für dich? Eine Stelle als Architectus Provincialis sollte dort zu bekommen sein. Du könntest dich dort um die Verwertung einige ehemaliger Militärareale kümmern und nebenbei die Provinz kennenlernen.


    Oder binden dich deine Verpflichtungen bei der Acta Diurna?"


    Dem Kaiser fällt auf, dass er selten mit den Redakteuren der Acta Diurna spricht. Die letzte Audienz liegt schon wieder lange zurück.


    "Für welches Ressort bist du zuständig?"

    Iulianus lässt die Fragen zunächst auf sich wirken.


    "Ich zweifle nicht daran, dass du ein fähiger Senator wärst, der das Gremium bereichern würde. Sofern du die nötigen Kriterien erfüllst, würde ich dir eine Aufnahme nicht verweigern.


    Doch zweifellos konnte ich dir bisher auch militärisch immer vertrauen. Solltest du in die Reihen des Senates aufgenommen werden und trotzdem den Wunsch nach einem Kommando hegen, so wäre momentan aber kein Posten als Legionskommandeur frei."