Beiträge von DIVUS IULIANUS

    Der Kaiser schmunzelte leicht angesichts der Frage.


    "Eine sehr direkte Frage, junger Flavier. Du unterstehst der Patria potestas deines Vaters. Sein Wort ist das deinige und deines ist seines. Es ist weder im Sinne des Senates, dass er seine Meinung mit zwei Stimmen vertreten kann noch kann es in deinem Sinne sein, einem Gremium anzugehören, ohne eine eigene Meinung vertreten zu können."


    Iulianus war durchaus gespannt auf die nun sicherlich folgende Reaktion.

    Der Kaiser blickt den Senator einen Augenblick schweigend an und nickt dann langsam, aber überzeugt.


    "Ja, dagegen habe ich etwas. Das Tribunat bei den Prätorianern ist zweifellos eine ehrenwerte Aufgabe und ich vertraue diesen Leuten mein Leben an, aber es ist keine Aufgabe für einen Senator.


    Dein Feld sollte die Politik sein, oder aber bei den Legionen das Reich und seine stärkste Waffe kennen zu lernen.


    Du beabsichtigst, bei den nächsten Wahlen wieder zu kandidieren?"

    Leise betrat der Kaiser die Aula Regia, und erblickte sofort Flavius Felix' Sohn. Er schien besonderes Interesse für den den Raum zu hegen, blickte er doch herum und nahm jedes architektonische Element in Augenschein. Oder er war nervös. Iulianus schritt auf den jungen Flavier zu.


    "Sei gegrüßt, Lucius Flavius Furianus. Dein Vater hat mich gebeten, ein kleines Gespräch mit dir zu führen. Nun, was liegt dir besonders am Herzen?"


    Sim-Off:

    Zitat

    Noch einmal wurde die Toga mit doppeltem Purpurstreifen zurecht gerückt


    Das ist etwas viel Purpur auf der Toga für jeden außer dem Kaiser, den kurulischen Beamten, dem Flamen Dialis und Generälen während ihres Triumphzuges... und gleich ein doppelter Streifen?

    Erfreut darüber, dass der Quaestor offenbar hervorragend vorbereitet ist, lächelt der Kaiser zunächst freundlich, dann nachdenklich.


    "In der Tat fällt die Entscheidung nicht ganz leicht. Eine Verschiebung zu weit in die Zukunft sollte nicht im Interesse Roms sein. Die Ludi Consualia jedoch sollten wir nicht mit Missachtung strafen. Eine Verscheibung auf die Woche danach erscheint mir ratsam."


    Der Kaiser denkt einen Moment nach und gibt dem Quaestor damit Zeit für einen Kommentar zum Gesagten.


    "Den Quaestor Principis lassen wir einfach zu uns kommen."


    Er gibt einem Diener im Hintergrund einen Wink, eben jenen zu holen.

    Aufmerksam hörte Iulianus dem Patrizier zu. Dann dachte er ein wenig über das Gesagte nach, und wartete mit derselben Mine noch einige Zeit, bis die Stille dem Claudier wirklich unangenehm zu werden schien. Dann erst sprach er.


    "Lucius Claudius Marcellus, ich werde dich als mein Procurator Aquarum einsetzen. Aber enttäusch mich nicht."


    Zwar hatte er keine Referenzen vorzuweisen, doch seine Herkunft sprach für ihn. Und wenn sich Claudius Marcellus als unfähig oder faul erweisen würde, wäre er die Stelle schneller wieder los als er sie bekommen hatte.

    Zwischen zwei Audienzen gibt der Kaiser einige Briefe in Auftrag.


    "Einen Brief an Decimus Livianus, Legaten der Legio IX Hispania in Germania. Er soll mir eine Einschätzung über den Centurio Matinius Plautius geben, ob dieser für eine Erhebung zum ritter geeignet ist. Ferner ist er darüber zu informieren, dass ich der Erhebung von Senator Octavius Maximus zum Tribunen nach einer Audienz zustimme.


    Wurde Decimus Meridius, Legatus der Legio II Germanica darüber informiert, das Germanicus Reverus zum Praefectus Vigilum erhoben wurde?"

    "Ich sehe den persönlichen Status eines Mannes an dieser Stelle mit anderen Augen und werde deinen Sohn zum aktuellen Zeitpunkt nicht in den Status eines Ritters erheben."


    Der Ton des Kaiser wurde eine Spur härter, bevor er dann aufmerksam den Ausführungen zu Matinius Plautius folgte.


    "Eie typische Karriere eines Soldaten, der es bis zum Centurio geschafft hat. Zweifellos mustergültig. Ich werde Legatus Decimus Livianus um eine schriftliche Einschätzung bitten und dann entscheiden."

    Der Kaiser nimmt den militärische anmutenden Gruß wie selbstverständlich entgegen.


    "Es soll nicht das Schlechteste sein, auch als Politiker immer ein disziplinierter Kämpfer zu sein."


    Die Frage überrascht ihn nicht, denn schließlich stellt sie fast jeder Quaestor am Beginn seiner Amtszeit.


    "Dir obliegt die rechtzetige Bestimmung eines geeigneten Wahltermins. Du kennst die gesetzlichen Vorgaben und jene, die uns unser Kalender macht. Es kann nicht schaden, sich zeitig zu orientieren, welche Spielräume wir haben.
    Später wird es dann auch zu deinen Aufgaben gehören, die Kandidaturen auf Zulässigkeit zu prüfen, aber bis dahin ist noch etwas Zeit."


    Der Kaiser macht eine kurze Pause und denkt über weitere Aufgaben nach.


    "Für weitere Aufgaben müssten wir den Quaestor Principis hinzu ziehen. Vielleicht kann er mir bei einigen meiner Aufgaben als Pontifex Maximus assistieren, so dass einige politische Aufgaben für dich übrig bleiben."

    Die Festlegung auf die Anzahl der Mitglieder fiel dem Kaiser zunächst nicht leicht. Schließlich, nach langem Überlegen, hatte er sich entschieden.


    "3 Mitglieder sollen es für Mantua sein, 2 für Ostia und ebenfalls 2 für Misenum. Leite diese Zahlen an den Comes weiter."

    "Wie ich bereits sagte, wäre eine Erhebung deines Sohne sehr unpassend gewesen. Er beschreitet den Cursus Honorum, darf sich darüber hinaus bereits als Mitglied des Ordo Senatorius bezeichnen. Ihn jetzt in den Status eines Ritters zu erheben würde bedeuten, an seine weitere erfolgreiche Karriere nicht zu glauben."


    Das Lächeln des Kaisers verrät nicht, wie er über diese Karriere denkt.


    "Dein Bruder Plautius wurde ebenfalls erwähnt. Ein Centurio, nicht wahr? Ich wusste jedoch nicht, dass er dein Bruder ist. Ein Tribun schlug ihn vor, ohne viel von ihm erzählen zu können. Ohne ein Urteils des Legaten wollte ich keine Entscheidung treffen.
    Erzähle mir mehr von deinem Bruder."