Beiträge von DIVUS IULIANUS

    Der Kaiser lehnte sich zurück und suchte nach den passenden Worten. Er war perplex, ohne Frage, versuchte aber seine Sprachlosigkeit so gut es ging zu verbergen.


    "Nun... du warst mir stets ein treuer Begleiter, wie könnte ich dir je einen Wunsch abschlagen? Dennoch machst du es mir nicht leicht.
    Sag, wie kam dieser Sinneswandel zustande?"

    "Ja und.. Nein."


    Der Kaiser wollte nicht über die Reise sprechen und damit eingestehen, daß er wohl nicht mehr in der Verfassung jüngerer Tage war.


    "Halten wir uns nicht lange mit Floskeln auf. Erstatte mir Bericht, in den vergangenen Wochen wird sich vermutlich einiges zugetragen haben?"

    Obwohl die lange Reise von Germania zurück in die Urbs Aeterna sehr an seiner Konstitution zehrte, suchte der Kaiser kurz nach seiner Ankunft im Palast den Magister Domus Augusti auf. Es gab mit Sicherheit viel zu besprechen.
    Derart gewillt, das Tagesgeschäft alsbald wieder aufzunehmen, betrat Iulianus das Officium des Aelius Quarto.

    IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI


    ERHEBE ICH
    LUCIUS DECIUS
    ET
    SEVERUS SCAEVOLA


    IN DEN STAND
    ORDO PLEBEIUS



    Es ist ihnen ab heute gestattet sich Bürger des römischen Reiches zu nennen, mit allen Rechten und Pflichten die damit verbunden sind.



    - DCCCLV AB URBE CONDITA -

    Zitat

    Original von Germanica Aelia
    Wus? Argh...ich?
    Typisch. Das war so typisch. Wenn ich einmal den Mund voll hatte, hatte der Kaiser nichts Besseres zu tun, als ausgerechnet mich anzureden. Himmelherrgottsakrafix...
    Ich beeilte mich, den letzten Bissen hinunterzuschlucken, ohne dabei zu ersticken und möglichst ohne mich zu verschlucken und einen Hustanfall zu bekommen. Zu meiner Verwunderung gelang mir das ausnahmsweise sogar.
    "Ich kann nicht klagen, mein Kaiser. Ich glaube, die Germanen sind es gewohnt, von Frauen herumkommandiert zu werden."
    Naja, den Weg von CCAA auf mich genommen? Ich war doch im kaiserlichen Tross von Rom bis hierher mitgereist 8)


    Der Kaiser schmunzelte.


    "So? Meinst du? Was bringt dich zu dieser Annahme Comes?"

    Zitat

    Original von Maximus Decimus Meridius
    "Wenn ich ehrlich bin, habe ich keine Ahnung, mein Kaiser."


    Meridius schmunzelte.


    "Das heutige Rennen ist das erste dieses Gespanns. Er hat die Pferde aus meinem Gestüt ausgesucht und zusammengestellt, es wird sicher eine Weile dauern bis es harmonisch und vor allem konkurenzfähig unterwegs sein wird. Ich bin schon zufrieden, wenn er heute heil ankommt und keines der Pferde verletzt wird."


    "Und es wird sicher nicht das einzige eurer Gespanne bei diesen Wagenrennen sein", fügte der Kaiser noch hinzu, bevor er sich wieder dem Rennen zuwandt. Ihm fiel auf, nicht Mitglied einer Factio zu sein und mit jedem beliebigen Wagen mitfiebern zu können, viel angenehmer war als ein selbstauferlegter Farbzwang. So entschloss er sich, Magister Rotarum und Plinius gedanklich für die letzten Runden anzufeuern.

    Zitat

    Original von Maximus Decimus Meridius
    "Mein Kaiser, wie das Rennen ausgeht kann man schlecht sagen. Bei den Wagenrennen ist schon alles mögliche und unmögliche geschehen."


    Er schmunzelte.


    "Wir haben hier einen noch jungen Mann am Start. Quintus Arius. Er ist der Sohn des Quintus Arius und der Neffe des Quintus Arius, und so weiter, ich glaube in der Familie heißen alle so. Ich habe mir Erkundigungen einholen lassen. Es ist in der Tat so, dass sie über tausend Ecken mal mit dem gleichnahmigen Senator verwand waren. Eine Adoption anscheinend..."


    "Ein Name, der einem geläufig ist." Während dieser Runde verfolgte er vor allem diesen erwähnten junge Mann, der auf den letzten Platz zurückgefallen ist.
    "Nunja, er wird sicher noch einiges lernen, aber er schlägt sich nicht schlecht. Wie standen die Quoten auf ihn?"

    "Keine Sorge Livianus! Im Moment hast du noch genügend Vorschusslorbeeren. Also gib sie nicht alle auf einmal aus.“


    Der Blick des Kaisers ging zum nächsten Gast. Der Comes Germanica Aelia.


    „Germanica Aelia. Es freut mich, dass auch du den Weg von Colonia Claudia Ara Agrippinensium auf dich genommen hast um mir deine Aufwartung zu machen. Sag mir, wie geht es einem weiblichen Comes hier in Germania?“

    Auch wenn die Pferderennen eine schöne Ablenkung waren, so waren sie doch nicht vergleichbar mit der Atmosphäre und Spannung eines Wagenrennens. Entsprechend gut gelaunt war der Kaiser kurz vor Beginn des Rennens in der Loge erschienen und ließ sich nochmals die Aufstellung und Teilnehmer aufzählen, dann begann es schon und er verfolgte aufmerksam die Wagen.


    "Nun, Meridius, wie wird das Rennen ausgehen? Sind eure Wagen gut in Form?"

    Gebannt hatte der Kaiser die letzte Runde verfolgt und wohl genauso wie die anderen Besucher mitgefiebert, bis der erlösende Zieleinritt kam. Zwar war es doch bitter, knapp vor dem Ziel noch den Sieg an einen Germanen verloren zu haben, aber auch ihm gebührte Beifall, und genauso wie für alle anderen Teilnehmer klatschte der Kaiser.


    "Ein wirklich schönes Rennen. Hat mir gefallen", ließ er nebenbei fallen und wandte sich dann direkt an Meridius.
    "Wann werden die Wagenrennen beginnen?"

    Der Kaiser nickte lächelnd.
    "Ich danke dir für deine Offenheit Magistra.


    Vielleicht gab es ja nun einige Männer hier, die diesen Wink mit dem Zaunpfahl verstanden und die Gelegenheit nun auch zu nutzen verstanden. Dem Kaiser war nicht entgangen, dass nun auch Decimus Livianus eingetroffen war und er sah in seine Richtung.


    “Livianus! Als mein Praefectus Urbi warst du noch pünktlicher bei deinen Terminen. Ich hoffe, dass sich das Leben hier in Germanien nicht negativ auf die auswirkt.“