Der Kaiser nickt zum Abschied. Der Hinweis auf ein wenig Entspannung ist nicht ganz falsch.
Beiträge von DIVUS IULIANUS
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Der Kaiser blickt einen winzigen Augenblick fragend, dann fällt ihm ein, dass der neue Praefectus noch gar nicht alle diesbezüglichen Pläne kennt.
"Die Legio XXII Deiotariana wird es sein. Ihr jüngere Vergangenheit ist ein wenig zwiespältig. So gesehen kommt es ganz gelegen, dass in dieser kritischen Situation in der Nachbarprovinz auch in Alexandria nochmal ein Kommandowechsel stattfindet. Ihrer Partnerlegion und deren Kommandeur vertraue ich dagegen ausreichend, um sie in den Krieg schicken zu können."
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Der Kaiser überfliegt die beiden Listen kurz und ist sehr zufrieden. Beide landen auf unterschiedlichen Plätzen auf dem Schreibtisch, um später weiter verwendet zu werden.
"Du kannst einen Brief nach Germania schicken, an die Ala II Numidia. Die von dort gemeldeten Beförderungen sind genehmigt. Außerdem müssten einige der Soldaten dieser Einheit mit Decimus Mattiacus auf Reise ins Rechtsrheinische sein. Ein kurzer Stand, wann mit seiner Rückkehr nach Rom zu rechnen ist, wäre wünschenswert."
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"Nein, bezüglich des Kommandos ergeben sich keine besonderen Befehle. Dir untersteht diejenige der beiden Alexandrinischen Legionen, die nicht für den Krieg im Osten vorgesehen ist. Dementsprechend fallen für euch die üblichen Aufgaben vor Ort an, die ihr nun alleine schultern müsst. Du wirst den einen oder anderen neuen Offizier für diese Einheit bekommen. Aus Germania wird ein Centurio anreisen und dich von hier aus nach Alexandria begleiten."
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Da der Proconsul als Audienzgast eigentlich nicht vorgesehen war, musste dieser etliche Augenblicke warten. Der bevorstehende Feldzug ist der erste Gedanke, wenn der Kaiser aufsteht, die Innenpolitik während seiner Abwesenheit der letzte, bevor er einschläft. Dementsprechend liegen die Prioritäten im Tagesablauf, dennoch nimmt sich der Kaiser Zeit für den Proconsul. Er betritt den Saal und schreitet auf den Gast zu.
"Sei gegrüßt, Matinius Agrippa. Weswegen wolltest du mich sprechen?" Er hatte zwar das Täfelchen gelesen, wollte es aber lieber vom Proconsul selbst hören.
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Der Kaiser hört der Schilderung der Ereignisse aufmerksam zu und nickt dann.
"Ja, damit hat sich der Mann zweifellos für einen höheren Posten qualifiziert. Er wird den Männern sicher auch in Zukunft ein gutes Vorbild sein."
Einen Augenblick schweigt der Kaiser nachdenklich, dann blickt er wieder den Gardepräfekten an.
"Ich danke dir soweit für den Bericht und warte auf deine Listen. Wenn ich weitere Fragen habe bevor ich abreise, lasse ich dich rufen."
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"Caecilius Decius ist mit dir verwandt? Durch welche Taten hat er sich so besonders hervor getan?"
Der Kaiser notiert jedenfalls den Namen, um ihn prüfen zu lassen.
"Ich möchte die Ehrungen nicht mit Ehrungen für später erfolgte Missionen vermischen. Auch wenn wir alle an einen glücklichen Ausgang der Mission im Osten glauben, so soll keiner der Soldaten durch die dortigen Ereignisse um seine verdienten Ornamenta gebracht werden. Die Auszeichnung kann aber tatsächlich erst vor Ort erfolgen, das spornt die Männer sicher an. Stelle mir eine Liste zusammen, wer Auszeichnungen erhalten soll. Die Donative zu meinem Geburtstag wurden inzwischen nachträglich ausgezahlt?"
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"Ja, das ist mir so recht. Diese Entlastung wird sicher nicht wertlos sein."
Die Liste mit den Auszeichnungen wandert zu jenen Dingen, die zur Veröffentlichung vorgesehen sind. Dann blickt ausnahmsweise der Kaiser einem fragend den Magister Memoriae an und nicht umgekehrt.
"Weitere Anliegen?"
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Damit sind die nächsten Schritte zur Zufriedenheit des Kaisers in die Wege geleitet.
"Dann bleibt mir zunächst nur noch, dir und deinen Männern für ihre Leistungen in dieser gesamten Mission zu danken. Dies soll auch mit der Vergabe von Auszeichnungen verbunden sein, auch wenn diese wohl mit meiner Abreise zusammen fallen werden. Du sprachst eben davon, dass sich einige Männer besonders hervor getan hätten. Wen möchtest du besonders geehrt oder zumindest erwähnt wissen?"
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IN NOMINE IMPERII ROMANI
ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI- Decretum Imperatoris -
Für ihre Dienste als Magistrate der Stadt Rom in der Wahlperiode 02/07 werden mit je einer Diploma ausgezeichnet:
- Manius Matinius Fuscus
- Manius Flavius Gracchus- DCCCLVI AB URBE CONDITA -
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Die Vorschläge des Gardepräfekten erweitern die Liste des Kaisers leider nicht.
"Danke für diese Vorschläge, auch wenn sie meine Auswahl nicht vergrößern. Lasse mir die Listen mit den Anklagepunkten zukommen. Ich werde in den nächsten Tagen darüber entscheiden, wer die Anklage führen soll. Das Festsetzen des ersten Prozesstermins würde ich dann schon dir überlassen."
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"Das ist dann alles, du kannst dich zurückziehen."
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"Wem oblag bisher die Zusammenstellung dieser Paragraphen für eine Anklage? Wir brauchen für das Verfahren einen geeigneten Ankläger. Nun begleiten mich leider vor allem meine engeren militärischen Berater und ein Teil des Prätorianerstabes in den Osten und steht für eine solche Aufgabe nicht zur Verfügung. Ich möchte die Sache auch nicht gerade einem Advocatus überlassen, der sich bisher mit Grundstücksstreitigkeiten oder ähnlichem befasst hat. Hast du Vorschläge für einen geeigneten Mann?"
Der Kaiser hat zwar auch Namen im Hinterkopf, aber eine größere Auswahl hat er bisher selten abgelehnt.
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Der Kaiser wollte den magister schon entlassen, da fällt ihn noch etwas ein.
"Den Trierarchus kannst du erstmal nach hier nach Rom schicken lassen. Dann kann er den kommenden Praefectus Aegypti von hier aus nach Alexandria begleiten."
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Mit einem Wink erteilt der Kaiser die gewünschte Erlaubnis.
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Die Geschwindigkeit, mit dem der Gast seine Entscheidung trifft, beeindruckt den Kaiser und besträkt ihnd arin, die richtige Wahl getroffen zu haben.
"Sehr gut, eine rasche Entscheidung. Ich hätte dir durchaus auch etwas Bedenkzeit eingeräumt. Die Classis wird deinen Transport nach Alexandria vornehmen können. Da diese zuletzt sehr beschäftig war und die wohl auch bleiben wird, erfolgt die Bereitstellung eines Schiffes erst in einigen Tagen. Bis dahin hast du noch Zeit, deine Angelegenheiten in Rom zu regeln."
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IN NOMINE IMPERII ROMANI
ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTIernenne ich
Lucius Aelius Claudianus Marcelluszum
Eques RomsEs ist ihm ab heute gestattet, die Abzeichen
der Equites zu tragen, den Ritterring und
den Latus Angusticlavius.- DCCCLVII AB URBE CONDITA -
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Der Kaiser nimmt einem Brief nach dem anderen entgegen und versucht, rasche Entscheidungen zu fällen.
"Zu dem Gerichtsverfahren: dem Antrag wird stattgegeben. Der genannte Iudex wird aus den genannten Gründen ausgeschlossen. Teile dies allen Prozessbeteiligten mit. Nach §13 (7) soll der Iudex Prior einen neuen Iudex ernennen. Er soll sich unter den ehemaligen Praetoren oder zumindest ehemaligen Aedilen umschauen. Ein Iudex von außerhalb des Senates findet nicht meine Zustimmung."
Damit legt er den Brief ab und greift zum nächsten.
"Zu dem Bittschreiben: schreibe ihm, dass Rom für fähige Soldaten immer einen Platz hat. Die fällige Entscheidung wird zu einem späteren Zeitpunkt getroffen."
Dieser Brief wandert auf eine andere Ablagestelle auf dem Tisch.
"Zum Ansuchen des Statthalters: stattgegeben. Die Versetzung kann erfolgen."
Der Kaiser nimmt eine Wachstafel vom Tisch und reicht sie dem Magister Memoriae.
"Und diese Versetzungen soll er auch veröffentlichen und den Soldaten und Offizieren ihre entsprechenden Marschbefehle erteilen."
Tribunus Classis Lucius Sabbatius Sebastianus wird versetzt zur Classis Misenensis.
Optio Gnaeus Agricolus Tarquinius wird ebenfalls versetzt zur Classis Misenensis.
Trierarchus Quintus Octavius Augustinus Minor wird versetzt zur Legio XXII Deiotariana im Range eines Centurio.
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"Dann werden wir diese Entwicklungen nun erst einmal abwarten müssen. Wie lange soll Tribun Iulius Seneca voraussichtlich mit seinen Truppen noch in der Gegend bleiben? Hat sich der proconsul dir gegenüber dazu geäißert, ob er mir einen separaten Bericht über seine Sicht der Dinge zukommen lassen möchte?"
Falls nicht, würde der Kaiser ihn eben anfordern müssen.
"Dann wäre jetzt also noch die gerichtliche Abarbeitung durchzuführen. Konnten die Geschehnisse in Corduba soweit zurück verfolgt werden, dass klar ist, welcher Taten die Gefangen genommenen Anführer im Einzelnen angeklagt werden können?"
Die Zwischenberichte mit entsprechenden Informationen sind von der kaiserlichen Rechtsabteilung schon dahingehend untersucht worden, aber Ergänzungen können die Anklage sicher noch beschleunigen.
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Der Kaiser hört den Ausführungen teilweise interessiert, teilweise gelangweilt zu.
"Zu dem eigentlichen Vorgang enthalte ich mich eines Kommentares. Ihr werdet wissen, was ihr tut. Aber nur um sicher zu gehen: wir sprechen von jedem Claudius Marcellus, wegen dessen Ernennung zum Senator ich angeschrieben wurde? Der Mann möge sich mal entscheiden."
Der Kaiser blickt einen Moment verärgert ins Leere.
"Nein, ich entscheide für ihn. Kein Senator, nur Ritter. Soll er von mir aus Procurator Aquarum bleiben."
Die Nennung des Namens erinnert den Kaiser immerhin auch daran, dass er bezüglich der Classis in Germania noch einiges zu veranlassen hatte. Damit war der Besuch doch nicht nur eine ärgerliche Unterbrechung.