Beiträge von DIVUS IULIANUS

    Der Kaiser überlegte kurz und nickte dann.


    „Gut! Er wird die Möglichkeit bekommen, sich auf diesen Posten zu beweisen. Du kannst ihn zum Praefectus Vigilum ernennen. Da du ohnehin der Vigiles weisungsbefugt bist, möchte ich, dass du ihn in der Anfangszeit unterstützt und ein besondere Auge auf ihn und die Einheit hast.“

    "Du sprichst ein heikles Thema an, die Palastwache. Diesbezüglich wirst du dich stets mit dem Centurio der Wache abstimmen müssen. Du wirst für manche kleinere Aufgaben einige Prätorianer von ihm anfordern können die dann deinen Anweisungen Folge leisten. Das ist aber auch schon alles, größere Aufgebote der Wache werden weiterhin über den Centurio abgewickelt.


    Deinen weiteren Ausführungen stimme ich zu, allerdings möchte ich auch noch anmerken, daß du verstärkt dafür zu sorgen hast, daß nicht jeder eine Audienz bei mir einfordern kann. Hohe Würdenträger lass ruhig zu mir, die anderen aber sollen zuerst bei dir vorstellig werden. Nur wenn deren Anliegen ausserhalb deiner Kompetenzen und Möglichkeiten liegt, informiere mich."

    "Wenn er nicht gerade besoffen ist.. Ohne Frage, der kleine Kerl spricht vom Praefectus Praetorio. Na gut, bringen wir dich also zu ihn.


    Wache, bring ihn zum Praefectus. Wenn er tatsächlich der Onkel dieses Bengels sein sollte, sag ihm, er solle ihn an die Leine legen. Wenn er es aber nicht ist..."


    Iulianus vollführte eine eindeutige Geste indem er mit einem Finger von einer Seite seines Halses zur anderen fuhr.


    "...kann er mit ihm machen was er will."


    Der Kaiser erhob sich und wandte sich ab. Insgeheim grinste er schelmisch und stellte sich in Gedanken das angsterfüllte Gesicht des Knaben vor.

    Sehr lange dachte der Kaiser über die Worte des Tribunen nach. Der Soldat erbat viel, sehr viel.


    "Tribun, ich erteile dir gerne die Erlaubnis eine Taverne zu führen. Alles, was sich innerhalb deren Mauern abspielt, muß aber im Einklang mit den Traditionen, dem Respekt vor den Göttern und den Gesetzen geschehen.
    Tribun, ich will offen zu dir sein. Ich werde dir keine generelle Erlaubnis für das Abhalten von Glücksspielen erteilen. Aber ich bin mir sicher, daß ein verdientes Mitglied der Cohortes Urbanae Mittel und Wege finden wird, sich davon nicht abschrecken zu lassen."

    "Ah, der Praefectus Praetorio. Was für ein Glück, daß der Knabe nicht mich sucht. Er hätte mich wecken können mit seinem Gebrüll."


    Iulianus warf dem Jungen einen bösen Blick zu und beugte sich zu ihm nieder.


    "Du behauptest also, ein Sproß der Vinicier zu sein. Soso. Was, im Namen der Götter, suchst du aber in meinem Palast? Wer hat dich hierher geschickt?"

    Markerschütterndes Geschrei riss den Kaiser aus seinem Schlummer. Er fuhr hoch und sah sich nach den Wachen um, als er den Knaben erblickte. Eine der Wachen hielt ihn fest und schien auf eine Befehl Iulianus' zu warten.


    "Kann man denn nicht einmal seine Ruhe haben", brummte der Kaiser missgelaunt.


    "Wer ist der Knabe?"

    "Gut, ich sehe die Aufgabe in guten Händen. Sprechen wir nun über deine Befugnisse am Hof. Du wirst sicher einige Fragen haben. Stelle sie, ich werde sie beantworten."

    "Ja, das wirst du wohl müssen. Dir obliegt es nun, die Organisation der Administration zu übernehmen und gegebenenfalls.. nun, zu optimieren.


    Bevor du mich mit Fragen zu deinen Befugnissen löchern willst, erteile ich dir aber eine erste Aufgabe. Sie dürfte schon zeigen, über welchen Spielraum du verfügen wirst.
    Heute erreichte mich dieser Brief, du wirst dich vollumfänglich um diese Angelegenheit kümmern."


    Der Kaiser entrollte das Schreiben in seiner Hand und legte es dem Magister Domus vor.


    M. AELIVS CALLIDVS, MAGISTRATUS PER DECRETUM CURIAE NOMINATUS, IMPERATORI CAESARI AUGUSTO LUCIO ULPIO IULIANO


    Ich habe, Herr, seit kurzem die Magistratur in Misenum, wo auch deine kaiserliche Flotte stationiert ist, inne. Das Stadtgebiet Misenums bedarf einiger Bauprojekte, um es im Glanz erstrahlen zu lassen, der deiner Regierungszeit würdig ist.
    Doch für die Vorhaben benötige ich, Herr, deine Zustimmung und dein Wohlwollen. Daher erbitte ich eine Audienz und einen Moment deiner kostbaren Zeit zum Vortragen meiner Anliegen.
    Vale.


    M. AELIVS CALLIDVS, MAGISTRATVS MISENI



    VOLLSENATOR


    Ab heute sind:
    GAIUS PRUDENTIUS COMMODUS
    und
    LUCIUS DECIMUS MARTINUS


    Vollsenatoren der Römischen Curie und ich begrüße sie herzlich in den ehrwürdigen Hallen des Senates.




    Sie mögen bevor sie sich an den aktuellen Diskussionen beteiligen noch den Eid ableisten.

    Nach einem kurzen Spaziergang quer durch den Palast, erreichten der Kaiser und der Consular das verwaiste Officium des Magister Domus Augusti.


    "Du kennst diesen Raum sicher schon von deiner Zeit als Praefectus Augusti. Tritt ein, es ist fortan dein Arbeitsbereich."

    IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI


    ERHEBE ICH
    ARTORIA MEDEIA


    IN DEN
    ORDO EQUESTER



    Es ist ihr ab heute gestattet, die Abzeichen
    des Ordo Equester zu tragen, den Ritterring und
    den Latus Angusticlavius. Angehörigen des Ordo
    Equester stehenherausgehobene Tätigkeiten in
    Verwaltung und Exercitus Romanus offen.



    - DCCCLV AB URBE CONDITA -

    IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI


    ERHEBE ICH
    LUCIUS DECIMUS MARTINUS


    IN DEN STAND
    ORDO SENATORIUS



    Es ist ihm ab heute gestattet, die Standesabzeichen
    des Ordo Senatorius zu tragen, den Senatorenring,
    den Latus Clavus und spezielle rote Schuhe mit
    einer Sichel als Schmuck. Angehörige des Ordo
    Senatorius haben einen Sitz in der Curia und ihnen
    stehen höchsteTätigkeiten in Verwaltung und
    Exercitus Romanus offen.


    - DCCCLV AB URBE CONDITA -


    "Salve, Magister Memoriae. Erläutere mir den Inhalt der Schreiben.."


    Einen kurzen Moment hielt der Kaiser inne und schien nachzudenken.


    "Nein, nein, gib sie mir einfach. Du hast Wichtigeres zu tun. Eile in die Domus Aeliana und suche den Consular Aelius Quarto auf. Er soll sich unverzüglich in die Aula Regia begeben, ich muß mit ihm sprechen."