Beiträge von Morrigan

    - Greta -


    Greta schaute den jungen Mann an. Er schien recht unerfahren nicht nur in Liebesdingen sondern auch in den Dingen, die sich in Rom im Dunklen abspielten. „Nun sie geriet in die Hände der Prätorianer. Das sie da überhaupt lebend herausgekommen ist ist schon ein Wunder. Es gibt Kräfte hier in Rom, mit denen sollte man sich nicht anlegen, oder es am besten vermeiden ihren Weg zu kreuzen. Morrigan hatte nicht so viel Glück. Ich habe furchtbare Dinge gehört, die diese Schweine mit ihren Gefangenen anstellen.“ Die Lupa verzog das Gesicht. „Ich möchte dir nachher etwas für sie mitgeben, wenn das für dich in Ordnung ist. Aber nun sollst du erst mal zu deinen Freuden kommen.“ Sagte die Blonde Frau erhob sich um den jungen Mann die Hand zu reichen, damit sie ihn in einer der hinteren Zimmer geleiten konnte.
    Das Zimmer war äußerst gemütlich eingerichtet, es lud wirklich zum verweilen für Stunden ein. Greta drehte sich nun zu dem Mann um, der wohl immer noch etwas verschüchtert in der Nähe der Tür stand. Sie zog ihn zu sich. „Mein Name ist Greta. Wie lautet der deine?“ Fragte sie nun mit sanfter erotischer Stimme. Noch während der Mann ihr seinen Namen nennen würde streifte sie langsam mit ihren Hände über seinen Körper. Ja der Mann hier war nicht schlecht gebaut. Greta mochte es Unerfahrene einzuweisen. Zumal sie ja meistens jung und knackig waren. Es war doch jedes Mal ein Hochgenuss, wenn man einen jungen Mann bedienen durfte. Leider waren die alten Geldsäcke eindeutig die Mehrheit der Kunden. Sie würde das hier also mindestens genau so genießen wie der junge Mann. Mit geschickten Händen löste sie nun den Gürtel, welcher um die einfache Tunika des mannes geschlungen war. Sie brauchte ebenso nicht lange bis auch die Tunika ihren Weg zum Boden fand. Ihre Kleiden war mit einem Handgriff abgelegt. Sie musste nur eine kleine Brosche öffnen und schon fiel der Seidenstoff wie ein Vorhang zu Boden und offenbarte einen gute gebaute Frau, die die Rundungen an den richtigen Stellen hatte. Die Hände der Lupa gingen auf Entdeckungsreise über den Körper des Mannes. Ihre Lippen näherten sich ihm,. „Lass dich fallen und genieße es einfach.“ hauchte sie noch, Bevor ihre Lippen die seinen zu einem sanften Kuss trafen.

    Ich schmuggel mich mal an unserer Stadtwache vorbei und heiße dich willkommen.
    Scheue dich nicht Frage zu stellen. Wir haben hier auch einen Sim Off Bereich, in welchem du jeder Zeit Fragen stellen kannst. Hier ist sicherlich jeder gern bereit, dir deine Fragen zu beantworten. Natürlich kannst du dich auch jederzeit an die Mitglieder der Spielleitung (du erkennst uns daran, das wir im Wer ist online als etwas hervorgehobener sind als andere Spieler) wenden.


    Das wars erst mal von mir und ich räume den Platz für unsere Stadtwache =)

    Es war gut das der Medicus nachhalf, denn gerade das Heben der Arme bereitete ihr große Schmerzen. Die Sehen und Muskeln die durchtrennt wurde wuchsen nur langsam und nicht unbedingt wieder so zusammen wie sie es ursprünglich mal waren. Jedes Heben der Arme spannte also zusätzlich und verursachte erhebliche Schmerzen. Kein Wunder also, das Sie zusammenzuckte.
    „Es ist besser so.“ Sagte sie ihre Stimme immer noch leise, so als hätte sie Angst, das jemand anderes ihre Worte hören könnte. „Es würde sie nur in Gefahr bringen. Es ist nicht leicht, wieder eine Familie zu verlieren.“ Irgendwie war es immer so in ihrem Leben. Jeder der ihr etwas bedeutete verschwand irgendwann aus ihrem Leben. Vielleicht war es ihr einfach bestimmt allein zu sein. Ohne Freunde, ohne Familie. Sie nickte ob der neuerlichen Frage. „Ja ..ich weiß nicht. Aber sie haben überall ihre Leute. Sie können jeden dazu zwingen ihnen zu liefern was sie brauchen. Du siehst es doch an mir. Ich habe nichts getan und doch bin ich hier. Ich wurde ohne Prozess verurteilt und das obwohl ich eine Freie war. Mir hätte per Gesetz ein Prozess zugestanden. Aber sie haben einfach die Dokumente an sich genommen, so dass ich nicht einmal mehr beweise kann jemals frei gewesen zu sein. Sie tun es einfach weil sie es können. Einfach so." Sagte sie und brach in Tränen aus.

    Hatte er? Ja hatte er. Aber wichtig? Nötig aber nichts was man nicht auch später erledigen konnte. Also antwortete sie. „Nein Dominus. Ich kann die Arbeit später ausführen.“ Damit offenbarte sie wohl auch, dass die Arbeit noch erledigt werden musste und zwar durch sie.
    Zu ihm setzen, essen? Dafür sollte sie herkommen? Dafür würde sie nun bis weit in die Nacht arbeiten müssen? Doch Widerspruch würde man jetzt vergeblich erwarten. Sie sah sich kurz unsicher um, bevor sie sich auf dem Boden zu den Füßen des Helvetiers nieder ließ. Das bereitstehende Essen jedoch bekam nur einen beiläufigen Blick. Sie hatte wirklich keinen Appetit.
    „Ich.. ich habe keinen Hunger.“ Sagte sie dennoch entschuldigend. Schließlich konnte sie das Angebot nicht gänzlich ignorieren.
    Was war schon ausreichend Schlaf. Im Vergleich zu einem reichen Bürger war das was sie an Schlaf bekam wohl als mangelhaft zu beschreiben, aber für eine Sklavin in ihrer Stellung war es ausreichend. „Ja Dominus, ich habe genügend Schlaf, wenn ich es schaffe alle Aufgaben rechtzeitig zu erledigen.“ Dies entsprach der Wahrheit, wenn sie es schaffen würde alle aufgetragenen Dinge rechtzeitig zu erledigen, dann würde sie genug Schlaf bekommen. Nur leider war dies bisher noch nie der Fall. Sie ist bisher immer erst zwei Stunden nach allen andere Sklaven zur Ruhe gekommen. Aber dafür fiel sie auch vollkommen erschöpft in einen Traumlosen Schlaf. Ein Umstand für den sie durchaus dankbar war. „Mir ist zumindest keine Einschränkung seitens des Medicus bekannt.“ Sagte sie fast schon wieder ausweichend. Ja er hatte gesagt, dass sie wieder arbeiten konnte. Aber er hatte ihr explizit keine Arbeiten untersagt, also nahm sie an, dass sie alles ausführen musste, was man ihr auftrug. Er sprach in einem vertrauensvollen Tonfall und erzählte von Sorgen, die er sich machte. Dann aber prasselten die Fragen nur so auf sie ein, das sie zusammenzuckte. „Dominus, du musst dir keine Sorgen machen. Ich bekomme, was ich verdiene. Ich wurde dazu verurteilt. Niemand setzt mich unter Druck oder droht mir.“ Ihre Augen unruhig - angstvoll, ihre Körpersprache, zitternd – nervös, sagte etwas anderes. Aber sie vertraute niemanden, deswegen würde sie auch nichts anderes sagen. „Niemand kann mir helfen.“ Sagte sie schließlich leise voller Resignation in der Stimme.

    Die blonde Frau erhob das Wort. „Morrigan?“ Sie sah den jungen Mann eine Weil an, doch dann sprudelten die Fragen nur so aus ihr heraus. „Wie geht es ihr? Geht es ihr gut? Hat sie sich von der Tortour auf dem Markt erholt?“ Natürlich wusste jeder hier von der öffentlichen Bestrafung... Und jeder hier wusste auch das die Anschuldigungen die gegen Morrigan erhoben worden sind völlig falsch waren. Die schwarzhaarige sah etwas erleichtert aus. „Sie lebt also?“ Das war zumindest schon mal eine gute Nachricht. Sie hatten ja schon das Schlimmste befürchtet. Auch wenn sie selbst nicht anwesend waren, so hatte man ihnen doch über den Zustand von Morrigan auf dem Markt berichtet, da war es keine Falls sicher gewesen, dass sie das Ganze überlebt hatte. Immerhin hatten sie nun ein Lebenszeichen von ihr. Morrigan hatte also tatsächlich einen Weg gefunden sie zu kontaktieren. Greta die blonde erhob nun wieder das Wort. „Wenn Morrigan dich schickt, dann brauchst du kein Geld. Du wirst hier jeder Zeit bedient.“ So hätte man einen Weg mit Morrigan in Kontakt zu treten und konnte Informationen austauschen. Man konnte auch überlegen, wie man sie da wieder heraus bekam. Nein die Frauen hier hatte Morrigan noch lange nicht aufgegeben. „Du musst nun erst mal wählen, wer von uns drein die Glückliche sein darf, die dich in der Kunst der körperlichen Liebe einführen darf.“ Nun blickten alle drei Frauen den Mann erwartungsvoll an.

    Eigentlich hatte sie gerade in der Culia dem Abwasch zu Leibe rücken wollen. Als ein Sklave des Hause in die Küche kam und ihr mitteilte, dass sie sich bei dem Helvetier im Cubiculum einfinden sollte. Morrigan hatte kurz zur Sklavin geblickt, welche in der Culina Regie führt. Geh schon hatte sie mürrisch zu ihr gesagt. Beielen sollte sie sich, denn der Abwasch machte sich nicht von allein. Sie hatte genickt und wusste, dass ihre Nachtruhe heute wohl in weite Ferne rückte, denn man würde sie kaum von ihren anderen Aufgaben entbinden. Ein leichter leiser Seufzer kam über ihre Lippen. Doch sie wischte sie die Hände trocken und begab sich zu dem Helvetier. Leise klopfte sie an und trat lautlos ein. „Dominus? Du hast nach mir verlangt.“ Ihre Stimme war wie immer leise, monoton und der Blick gesenkt.

    Ein großer breitschultriger Mann mit dunkler Hautfarbe öffnete die Tür. Ein kurzer Blick und die Tür wurde ganz zum Einlass geöffnet. „Salve und willkommen im Aedes iste Laetitia. Dort entlang bitte.“ Er zeigte den Gang entlang in Richtung des Atriums.
    Dort wurde der Neuankömmling dann auch von drei Schönheiten begrüßt.
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    „Salve schöner Mann, wie können wir dir dienen?“ Alle drei Frauen waren nur spärlich bekleidet. Aber dennoch hatte sie noch so viel an, dass man nichts wirklich sehen sondern nur erahnen konnte.

    Ab und an zuckte sie, wenn die Salbe auf die tiefen Wunden aufgetragen wurde. Aber die neuerliche Frage lenkte sie wiederum ab. Dieses mal wurden ihre Gedanken klarer. Doch sie liefen wohl in eine vollkommen falschen von dem Medicus überhaupt nicht beabsichtigte Richtung. Sie wollte und würde keinen Namen nennen. Das hatte sie bei den Prätorianern schon nicht. Sie hatten denen nur gesagt beziehungsweise unterschrieben, was sie ihr vorgelegt hatten. Nie hatte sie eigene Aussagen getroffen. Nie Namen genanten. „Weißt du viele derer die ich kannte und mochte sind schon nicht mehr unter uns. Früher waren wir hier unter den Sklaven so etwas wie eine Familie. Und ich habe auch außerhalb dieser Mauern wieder einen solchen Zusammenhalt gefunden. Ich weiß, dass sie diese Menschen wohl nie wieder sehen werde, aber wenn ich weiß, dass sie in Sicherheit sind und ihnen nichts zustößt, ist das ein Trost für mich.“ Ja ihre Antwort war so allgemein, dass kaum wer Rückschlüsse daraus ziehen konnte, wenn genau sie nun meinte. Leise fügte sie noch hinzu. „Claudius. Claudius Menecrates. Er hat mich hier aufgenommen... aber ich glaube... nein ich denke.. ich weiß...“ Immer wieder brach sie ab. „Er ist bestimmt auch in Gefahr. Sie sind überall... einfach überall.“

    Unwohl, ja sie fühlte sich unwohl. Das erste Mal seit sie wieder in der Villa Claudia war musste sie das Haus verlassen. Und sie tat es nur ungern. Doch Protest konnte sie ja wohl kaum anbringen. Sie konnte froh sein, das der Claudier sie nicht des Hauses verwiesen hatte und so musste sie wohl oder übel eh alles tun was verlangt wurde. Und heute wurde eben verlangt, dass sie die Körbe mit den Spenden trug und diese verteilte. Gerade war es ein Korb mit frischen Gemüse in der linken und einer mit Oliven in der rechten Hand. Zum Glück wurde von ihr nicht verlangt, dass sie die Leute herbeirufen sollte, das übernahmen andere. Sie konnte sich stumm in das Heer der claudischen Sklaven einreihen, die die Spenden anboten und musste nur immer wieder den Leuten die Körbe darbieten. Und das konnte sie tun, sogar ohne die Leute Anblicken zu müssen. Ihr blick war entweder auf den Boden oder auf den Inhalt der Körbe gerichtet..


    Immer wieder jedoch schallten die Stimmen der Ausrufer
    „Wählt den Galeo Claudius Gallus zum Vigintivir! Unterstützt ihn.
    Wählt Galeo Claudius Gallus zum Vigintivir, nehmt von seinen Spenden, Gemüse, Oliven, Wein. Nehmt seine Spenden an und gebt ihm eure Unterstützung.
    Wählt den Galeo Claudius Gallus zum Vigintivir!“


    An anderer Stellen konnte man hören.


    „Bürger und Nicht Bürger, Bewohner Roms. Hier spendet für euch Galeo Claudius Gallus nehmt seine Spende und unterstützte ihn indem ihr ihn zum Vigintivir wählt!“


    Jeder dieser Ausrufer wurde auch immer von einigen Sklaven begleitet, die die angekündigten Spenden auch sofort an den Mann oder die Frau brachten.

    Ob nun Bitte oder Befehl, Morrigan tat wie es verlangt wurde und sah den Mann nach oben blickend an. Tiefe blaue Ränder unter den Augen zeugten von den kurzen Nächten. Ihre Haut wirkte nicht nur wegen der Asche, die unzweifelhaft noch an ihr klebte, grau und fahl. In ihren Augen spiegelte sich so einiges Schmerzen, Kummer aber vor allem war es diese unruhig umher gehenden Pupillen, die von einer großen Angst zeugten. Eine kurze Strähne ihre gerade mal Kinn bis schulterlangen Haares – die Prätorianer hatte ihre Haare ja gestutzt und das nicht gerade wie ein professioneller Barbier es tun würde sonder krumm und schief – war ihr ins Gesicht gefallen, sie schob es beiseite und dabei hinterließ diese Strähne einen schwarzen Streifen. Ja in den haaren klebte immer noch der Ruß des Badeofens. Aber warum sollte sie die auch waschen, dies würde sie erst spät am Abend tun. Heute musste sie eh noch mehrere Male den Gang entlang kriechen um den Ofen zu befeuern.
    „Ich bekomme ausreichend zu essen, Dominus.“ Ja Hunger hatte sie wirklich keinen. Auch wenn sie nun wirklich nur noch das bekam, was alle anderen übrig ließen, war das immer noch genug um satt zu werden. Keiner hier im Haushalt musste Hungern. Aber sie aß nicht übermäßig viel eigentlich gerade nur so viel wie sie eben musste. Es fehlte ihr der Appetit.
    Kurz huschte ihre Blick über den noch nicht gereinigten Teil des Atriums und Panik trat in ihre Augen. Sie musste schließlich fertig sein, wenn der Trubel hier im Haus einsetzte. „Bitte Dominus, ich muss weiter machen.“ Sagte sie schließlich, richtete ihren Blick wieder gen Boden und schrubbte weiter immer die Bürste in kreisenden Bewegungen, in den Eimer tauchen, wieder schrubben, Eimer voran schieben und wieder kreisende Bürstenbewegungen. Wenn sie sich beeilte, konnte sie es noch rechtzeitig schaffen.

    Wie angekündigt zwiebelte das Auftragen der Salbe, aber es kam nicht annähernd dem gleich was sie erwartet hatte. Es war tatsächlich auszuhalten und so entspannte sie sich ein wenig. Die Gestellte Frage brachte sie zum nachdenken und lenkte zusätzlich von der Behandlung ab. „Ich...“ Setze sie an um gleich wieder abzubrechen. Warum wollte er das wissen? Eine Weile kreisten ihre Gedanken um diese Frage aber sie kam zu keiner schlüssigen Antwort. „Ich...habe Angst, dass alle sterben, die mir etwas bedeuten, wenn ich nicht gehorche. Angst vor den Prätorianern, Angst vor dem was sie mit mir tun wenn ich nicht mache was sie sagen.“ Sie brach wieder ab und sah mit leeren Augen die graue Wand vor sich an. Nun da die Erinnerungen wieder hochkamen an all die Erlebnisse, liefen ihre stumme Tränen über die Wange. Ja es war ihre größte Angst wieder in die Hände jener Männer zu geraten. Jene Männer denen es egal war ob man schuldig oder unschuldig war. Jene Männer die einen ihre Wahrheiten aufzwangen. Einen zwangen zu gestehen, obwohl man nichts getan hatte.

    „Ich danke dir für deine Freundschaft.“ Sagte sie und drückte seine Schulter. Sie sah ihn mit einem langen traurigen Blick an. „Für dich gibt es die Hoffnung eines Tages frei zu sein. Für mich jedoch nicht. Ich bin zur Sklaverei verurteilt – öffentlich. Ich kann nie wieder die Freiheit erlangen. Es liegt nicht mal in der Macht des Consuls. Die Prätorianer wollten mir ja eigentlich auch das Zeichen für eine Verurteilten Sklavin ins Gesicht brennen. Warumsie es nicht taten weiß ich nicht. Was ich aber weiß, ist das ich als Sklavin sterben werde.“
    Ja so war es nun einmal das römische Recht, es war furchtbar ungerecht. Man hatte sie gegen jedes Recht verurteilt und doch hatte sie nichts in der Hand was es beweisen könnte. Nichteinmal mehr die Urkunde ihrer Freilassung besaß sie. Sie würde also nie wieder die Freiheit erlangen.

    Eine Helvetier also. Wieder sah sie nur kurz auf. Sie hatte seinen Namen bisher nicht gehört, deswegen ging sie nur von einem weit entfernten Verwandten aus. Natürlich nahm sie auch an, dass ihm als direkter Mitarbeiter vom Consul die Umstände ihres Hierseins genauso bekannt waren wie ihr unsicherer Status hier im Haus. Weswegen sie auch vorsichtig aber wahrheitsgemäß antwortete „Ich werde gut versorgt Dominus Helvetius. Die Wunden sind alle geschlossen. Arbeiten ist also kein Problem. Ich tue was mir aufgetragen wird und was anfällt, um mir meinen Platz im Haus zu verdienen.“
    Ja diese Unsicherheit war fast genau so unerträglich wie die Wochen im Kerker der Prätorianer. Sie hatte Hoffnung gehabt, dass sie hier in Sicherheit wäre. Sie war es zwar, aber dieses Sicherheit war trügerisch. Ständige hatte se Angst etwas falsch zu machen. Immer hatte sie das Gefühl beobachtet zu werden. Sie wusste, dass es wohl einige der Sklaven hier freuen würde, wenn sie versagen und damit dem Haus verwiesen würde. Es nagte an ihr und es trug dazu bei, dass sie sich selbst immer mehr aufgab. Wenn noch ein Rest Morrigan nach dem Kerker übrig war, dann war der gerade dabei an der Wirklichkeit zu zerbrechen.

    "Du musst mir nicht danken. Sieh es als Geschenk, dafür, dass du dich um mich gekümmert hast und dass du der Einzige bist der mir hier das Gefühl gegeben hat willkommen zu sein." Sagte sie mit einem durchaus traurigen Unterton in der Stimme. Natürlich verstand sie wen er meinte, wer für ihn in Frage kommen würde. Sie schüttelte den Kopf erhob sich und sah mit einem wirklich bedauernden Blick auf Magrus. Sie konnte nur hoffen, dass er ihr das Folgende nicht übel nehmen würde. "Ich mag dich wirklich, als Freund. Es ist ein Freund den ich derzeit benötige. Liebe Magrus, Liebe ist nicht das was ich geben kann. Es tut mir leid." Sie hoffte, dass er es verstand. Das er verstand, dass sie einfach zu kaputt dafür war, dass sie nicht in der Lage war Liebe für einen anderen Menschen zu empfinden - nicht mehr.
    Sie hatte zwei Mal, nein eigentlich drei mal, ihr Herz und Vertrauen geschenkt und jedes mal wurde sie bitter enttäuscht. Und nach den Erfahrungen der letzten Wochen war ihre Seele so schwer verletzt, dass sie wohl nie wieder einem Menschen so viel Vertrauen entgegen bringen konnte und würde.

    Natürlich kannte sie die Stimme des Sekretärs des Claudiers. Sie war ja nun schon einige Wochen hier im Haus und hatte den Mann schön öfter im Gespräch mit dem Consul gesehen und seine Stimme gehört. Sie sah also nur kurz verwirrt auf, als er sie ansprach. So früh? Ihr Tag hatte schon vor Stunden begonnen. Aber natürlich würde sie das dem Mann nicht unter die Nase reiben. "Ja Dominus." Sagte sie nur leise, rutschte auf den Knien vorwärts um dem nächsten Dreckfleck auf den Fliesen zu Leibe zu rücken.

    Wieder ein neuer Tag. Wieder begann er in aller Frühe. Noch lag Dunkelheit über der Stadt und der Villa. Mühsam erhob sie sich und verließ leisen Schrittes die Unterkunft der Sklaven. Sie kannte ihre Aufgaben. So ging sie also in die Culina und feuerte dort den Ofen an. Nachdem sie das erledigt hatte und das Feuer zu lodern begann, trug sie den schweren Korb mit dem trockenen Holz in Richtung Balneum. Hier angekommen, entledigte sie sich ihrer Tunika und zwängte sie sich in den engen Gang der unter dem Bad zu dem dazugehörigen Ofen führte. Dunkel war es hier, stickig und rußig. Es nahm ihr fast die Luft zum atmen. Doch sie hatte keine Zeit um innezuhalten. Sie wusste nur zu gut, dass es wohl einige mit Freude sehen würden, wenn sie ihre Aufgaben nicht schaffte. Den Korb also immer ein Stück weiter vor sich herschiebend erreichte sie schließlich eben jene Feuerluke, die das Bad beheizte. Es war noch etwas Restglut des Vorabends vorhanden. Sie legte sie nur ein paar kleine Späne nach und fachte unter pusten und mehreren Hustenanfällen das Feuer neu an. Ein paar dicke Holzscheide fanden nun ihren Weg in das neue Feuer. Sie würde im Laufe des Tages noch mehrere Male hier hineinkriechen, um immer wieder Holz nachzulegen, damit das Feuer nicht erlosch. Wieder kroch sie nun durch den engen gang und tat erstmal einen tiefen Luftzug, der ihr einen erneuten Hustenanfall einbrachte. Aber endlich konnten die Lungen wieder frischen Luft einatmen und nicht die rauchverhangene Luft die sie eben noch umgab. Schnell spülte sie mit einem Eimer kalten Wassers die Ruß und Aschereste so gut es eben ging ab und streifte sich die grobe Tunika über. Ein kurzer Blick durch das Bad, es war noch sauber sie hatte es gestern Abend als alle schon schliefen gereinigt. Sie vergewisserte sich, dass einem eventuellen Bad der hier im Haus lebenden Claudier nichts im Weg stand und setzte ihren Weg fort ins kleine Bad der Sklaven. Dieses reinigte sie nun. Alles wurde gründlich geschrubbt, gesäubert und anschließend trocken gerieben. Als sie aus dem Bad trat, schickte sie der Tag an langsam anzubrechen. Sie wusste sie musste sich nun beeilen. Als ging sie schnellen Schrittes zu den Latrinen um auch diese zu säubern. Frische Schwämme wurden bereit gelegt, die alten würde sie waschen und trocken, damit sie sauber wieder verwendet werden konnten. Gerade als sie den Abort verließ liefen die ersten erwachten Sklaven durch das Haus und begannen ihren Tag. So hatte sie einen Moment um durchzuatmen, aber auch der dauerte nicht lange. Schon erhielt sie die Anweisung sich in der Küche zu melden, dort wäre noch jede Menge Arbeit. Stumm - so wie meistens - nickte sie. Ja sie sprach kaum mit einem der anderen Sklaven. Außer mit Magrus redete sie eigentlich mit gar keinem. In der Culina angekommen, wurde ihr auch sogleich aufgetragen, die Abfälle zu entsorgen und den Tisch für die Sklaven zu decken. Auch jene Arbeiten erledigte sie schweigsam. Nach und nach trafen die Sklaven in der Culina ein und nahmen an dem Tisch Platz und das erst Mahl des Tages zu sich. Für sie gab es aber noch nichts. Sie musste weiterhin der Küchensklavin zu Hand gehen ihr die gewünschten Zutaten aus der Vorratskammer bringen und die nicht mehr benötigten Töpfe und Schüsseln säubern. Ja sie würde erst wenn alle anderen versorgt und gesättigt waren etwas bekommen. Das wusste sie. Ja sie hatte durchaus verstanden welche Stellung sie innerhalb des Haushaltes einnahm und sie fügte sich. Zum einen weil ihr die Prätorianer eingebläut hatten, dass sie zu gehorchen hatte und zum anderen hatte sie zu große Angst davor etwas falsch zu machen. Sie war ja unter Bewährung hier. Ja sie lebte in ständiger Angst einen Fehler zu machen, den der Claudier zum Anlass nehmen könnte um sie der Villa zu verweisen. Natürlich war ihr bedenklicher Stand in der Villa auch unter den Sklaven bekannt und so gab es natürlich einige, die das ausnutzen und ihre Arbeiten auf sie abwälzten.
    Nach einer kleinen Schüssel Puls, die sie im Stehen runtergewürgt hatte, fand sie sich nun also im Atrium wieder. Sie schrubbte mit einer Bürste das wertvolle Mosaik auf dem Boden. Sie befreite es vom Staub und Schmutz, damit es wieder in seinen prächtigen Farben erstrahlen konnte.

    Morrigan war geübt im Umgang mit Männern, die gänzlich unerfahren mit Frauen waren.
    So ignorierte sie auch sein Erröten.“Das muss dir nicht peinlich sein.“ Sagte sie um ihm seine peinliche Berühmtheit zu nehmen. Das es ihm wohl peinlich wäre um Geld zu bitten verstand sie durchaus. Sie schaute nachdenklich. „Nun wenn hier im Haus keine in Frage kommt, so was kann man ja auch nicht erzwingen, dann... nun dann...“ Morrigan überlegte kurz. „Geh zum Aedes iste Laetitia. Sag das Morrigan dich schickt, dann wirst du kein Geld brauchen. Sie werden dir deine Wünsche erfüllen.“ Bot sie Magrus nun an. Sie wusste, dass ihre Mädels – ja sie sah sie immer noch als die ihren an, sich um den Jungen mann kümmern würden. Und sie war sich sicher, dass sie noch genug Gefallen über hatte, die sie einfordern konnte. „Wenn du dort hingehst, würdest du sie bitte von mir grüßen und ihnen sagen, dass es mir den Umständen entsprechend gut geht?“