Beiträge von Morrigan

    „Willst du drauf wetten?“ fragte Morrigan Dracon, dies bezog sich auf seine Aussage zu den Betten Roms.
    Zum Glück trugen ihre Worte Früchte, sie hätte nicht im Geringsten Lust drauf gehabt den einen oder den anderen vom Fußboden zu kratzen, obwohl sie davon aus ging, das es wohl Angus gewesen wäre, der versorgt hätte werden müssen.
    Morrigan nahm auch wieder Platz. Und schon war sie wieder ganz bei Angus.
    „Wer möchte das denn nicht?“ das sie gern mal genau das tat was ihr eigentlich verboten war brauchte sie hier nun nicht ausführen.
    „Was meinst du? Wollen wir durch die Straßen ziehen mit den beiden?“ Morrigan deutete zu Dracon und seiner „Eroberung“: Leise flüsterte sie Angus zu. „Da könnten wir uns doch auch ein ruhigeres Plätzchen suchen.“
    Der feurige Blick der Angus zugeworfen wurde, sagte wohl mehr als tausend Worte.

    Morrigan war schlagartig nüchtern. Was bei den Göttern war in Dracon gefahren? Erst jetzt realisierte sie, dass er ihre Eroberung (oder war sie die seine?) an der Tunika gepackt hatte. Gerade noch rechtzeitig sprang sie von ihrem Sitz auf, so dass sie nichts von dem Wein abbekam.
    Schon stand ihr Verehrer und wollte sich scheinbar auch prügeln, genau der Ausgang des Abends den sich jeden Frau wünschte…. Morrign verzog das Gesicht.
    „Verdammte Axt Dracon. Wenn ich mit einem Kerl ins Bett steigen will, dann tu ich das. Ich frage weder dich noch sonst wen um Erlaubnis. Auch wenn ich eine Sklavin bin, so genehmige ich mir dennoch dieses Rest Freiheit und bestimme selbst über meinen Körper.“ Morrigan war nun sichtlich wütend. „Ich will einfach meinen Spaß haben und wenn ich mich durch alle Betten Roms schlafe, was geht es dich an?“ fragte sie nun provozierende ihre Händen stämmten sich dabei in ihre Hüften.

    Apolonia hatte sie einfach mitgeschleift. Morrigan hing jedoch ihren eigenen Gedanken nach. Sie war immer noch bei der Frau auf dem Sklavenmarkt. Sie dachte über die Kriegerin nach. Stolz war sie gewesen, aber ihre Augen waren so leer. Was mochte diese wohl schon alles gesehen haben in ihrem Leben.
    Unwirsch schaute sie die andere an. „Ich glaube kaum, dass sie ein Wilde ist. Du kennt andere Kulturen nicht mal und erdreistest dich zu urteilen.“ Ein böser Blick traf Apolonia.
    Morrigan hatte ihre Augen wie immer überall, so entging ihr nicht wie die Neue sich zurückzog um die Schriftrolle zu öffnen. Scheinbar hatte sie gefunden was sie wissen wollte, denn nun ging sie zielstrebig zu einer der Türen und klopfte.
    Morrigan trotte ihr brav hinter her und blieb seitlich neben Apolonia stehen.

    Da wollte man einmal höflich sein und dann so was…. Morrigan quittierte den Kommentar der anderen mit einem bösen Blick. Sie folgte ihr aber, als diese auf den Sklavenmarkt zusteuerte. Was Morrigan hier nun zu sehen bekam, hatte sie nicht erwartet. Natürlich hatte auch sie schon von Amazonen gehört, Frauen, die kämpften wie Männer. So wie Morrigan in der Arena gekämpft hatte. Aber eine die wirklich auf dem Schlachtfeld gestanden hatte… Nein, das waren doch nur Legenden oder… nein scheinbar ja nicht, stand doch dort oben eine solche Kriegerin. Alles an ihr strahlte das aus. Morrigan schaute die Frau voller Bewunderung an. Die Ruhe und die Selbstsicherheit, die die Frau dort oben an den Tag legte, und dass obwohl man sie gerade wie Vieh anbot, waren Bewunderns wert.
    „Ich glaube kaum, dass diese Kriegerin sich wie ein wildes Tier aufführen würde. Die Ketten trägt sie bestimmt nur weil die Römer Angst vor ihr haben. Sie habe ja eh Angst vor allem fremden. Wenn man sie ansieht, so kann man die Freiheit spüren in der sie gelebt hat, ja man kann es förmlich fühlen. Aber du weißt ja gar nicht was Freiheit ist.“ Auch in Morrigans Stimme schwang Bewunderung für diese Frau mit. Zu gern hätte sie die Amazone angesprochen, sie ausgefragt, wie das Leben einer Ares-Tochter, so hatte Linos die Amazonen immer genannt, so ist. Sie hatte so viele Fragen, aber würde wohl nie eine Antwort erhalten.

    Apolonia war ja zum Glück nicht neu in der Stadt, also würde Morrigan zumindest nicht die Scout spielen müssen. So schlenderten die Beiden Frauen also in Richtung der Stadt. Viel zu sagen hatten sie sich ja nicht. Morrigan schließlich war diejenige, die das Eis brach und mit Apolonia ein Gespräch anfing.„Wo kommst du her? Wie lange lebst du schon in Rom?“ Die Frage ob sie schon immer Slavin war verkniff Morrigan sich, denn das war mehr als offensichtlich.

    Scheinbar reichte Felix die Erklärung, zumindest kamen keine weiteren Nachfragen. Also schnappe Morrigan die Hand der Neuen und zog sie mit sich. Draußen auf dem Flur fragte sie dann endlich warum nach sie nach ihr gesucht hatte. Nach einer kurzen Erklärung wurde die Neue weiter durch die Villa geführt, bis in die Kleiderkammer.

    Was ging es ihn an? Er kümmerte sich doch sonst auch nicht um derlei Dinge.
    Morrigan atmete einmal tief durch, sie musste sich beruhigen.
    „Nicht was soll hier schon vorgehen, ich weise die Neue in ihre Aufgaben ein und wir sind gerade dabei mal wieder alles gründlich zu entstauben.“
    Der da konnte alles essen, musste aber nicht alles wissen. Und auch wenn Morrigan die Neue nicht gerade in Herz geschlossen hatte, wurde sie sich lieber die Zunge abbeißen, als sie gerade bei Felix anzuschwärzen.

    Morrigan bemerkte wohl, dass Felix scheinbar kein Interesse an der Unterhaltung hatte. Sie zog es noch eine ganze Weile vor, mit dem jungen Mann zu flirten. Hier ein geschickter Augenaufschlag, dort mal gekonnt das Haar hinter die Ohren geschoben, ein schüchterner Blick, mal ein aufreizender. Oh ja dieses Spiel beherrschte sie inzwischen fast schon perfekt.
    „Dominus? Der junge Mann scheint ja völlig fremd hier zu sein, soll ich ihm den weg zeigen? Es würde ja nicht lang dauern und du würdest meine Abwesenheit nicht mal bemerken.“ Morrigan war sich nicht mal sicher ob sich Felix ihrer Anwesenheit überhaupt bewusst war. Sie war ja für ihn eine Gegenstand, jemand der einfach mal zu seinem Besitz gehörte, den man nicht wahrnehmen musste. Meist merkte er erst, das es sie überhaupt gab, wenn sie was falsch machte, oder nicht so funktionierte, wie er es sich vorstellte.

    Was sie hier rumschrie? Der schien was auf den Kopf gefallen zu sein, oder sie war einfach nur dämlich. Sich auf einer der Klinen der Herrschaften ausruhen? Ne so dreist konnte nun wirklich kein Sklave sein.
    „Ja, bin ich. Und was denkst du wer du bist, dich hier einfach zu Ruhe zu legen?“ Morrigan wollte gerade so richtig loslegen, als sie hinter sich Schritte vernahm. Sie wirbelte herum und wollt den Störenfried gerade zu recht stutzen.
    Gerade noch rechtzeitig erkannte sie, dass es Felix war. So klappte ihr Mund nur einmal auf und wieder zu. Ein böses Funkeln in ihren Augen konnte sie jedoch nicht unterdrücken, und dieses Mal galt es mal nicht Felix, sondern der Neuen, die sich so daneben benahm.

    Das Neue suchte sie hatte man ihr gesagt. Nun war die aber wie vom Erdboden verschluckt. Morrigan wurde von Schritt zu Schritt ungehaltener. Die Sucherei kostet nur Zeit und zwar die ihre.
    Die Tür zu Romanas Zimmer war offen. Warum war die offen? Morrigan schob vorsichtig die Tür auf.
    Das Bild was sich ihr nun bot brachte sie fast um die Fassung. Morrigan war zwar kein Kind von Traurigkeit und nahm sich auch das ein oder andere raus, aber das?
    Da lag doch tatsächlich die neue Sklavin auf der Kline und träumte vor sich hin? Das schlug dem fass dem Boden aus. Erst musste sie sie Ewigkeiten suchen und die lag hier rum und erholte sich.
    „AUFSTEHEN!“ brüllte Morrigan, sie stand nur wenige Schritte entfernt und ihre Stimme dröhnte durch den Raum und hallte von den Wänden wieder.

    „Liebchen? Ich gebe dir gleich Liebchen.“ Morrigan stemmte ihre Arme in die Hüfte. „Jetzt hör mir mal zu, du kannst dir das Leben hier selber zur Hölle machen, oder du schraubst mal zwei Gänge runter.“ Morrigan flunkerte Apolonia böse an. Leise zischte sie. „Wenn du in den nächsten Tagen und Wochen nicht nur Wasser und Brot essen willst, kommst du mal lieber schnell runter von deinem hohen Ross. HERZCHEN!“ Morrigan dreht sich um und ging in Richtung Culina. „Du hast nicht viel Zeit, also troll dich…“

    Morrigan grinste, als die Neue förmlich aufsprang und sie sogar fast mit Domina angeredet hätte. Ihr Blick ließ Morrigan jedoch völlig kalt. Doch als sie sich wieder nieder ließ und ihr gar den Rücken zudrehte reichte es Morrigan. Die trat ihr mit dem Fuß in den Rücken.
    „Wenn du meinst, dass hier alle schuften, nur du nicht, bist du schief gewickelt. Ich kenn Menecrates schon eine Weile länger als du. Und glaub mir ich bin mir nicht zu schade, zu ihm zu gehen und ihm zu erklären, was für ein faules Ei ihm da ins Nest gelegt wurde. Also troll dich. Und falls du nicht genug zu tun hast, die Bäder brauchen mal wieder eine Grundreinigung.“
    Morrigan blickte wütend auf die Sklavin, oh ja sie verabscheute die die von Geburt an Sklaven waren und sich deswegen für was Besseres hielten. Aber der würde sie es schon zeigen, zur Not würde sie mit ihr den Fußboden polieren, das Morrigan ihr im Kampf überlegen war, wusste sie nur zu gut. Die meisten Sklaven hier wussten dass und sprangen deshalb lieber wenn sie was sagte.

    Morrigan spielte mit seinem Blick, sie war zwar nicht eingebildet, wusste aber inzwischen nur zu gut, welche Wirkung sie auf Männer ausübte. Sie fing seinen Blick auf. Ihre Zunge fuhr über ihre Lippen um diese zu befeuchten. Nun glänzten sie feuerrot in der Sonne Roms, wie eine Versuchung ein Versprechen… Morrigans dunkle Augen schauen direkt in die seinen, sie konnte seinen verträumten Ausdruck sehen, sie lächelte ihn an.

    Morrigan hatte ihre üblichen Runden im Garten gedreht, man wollte ja schließlich in Form bleiben. Nun war sie auf dem Rückweg, als sie eine Bewegung im Hortus wahrnahm. Wer trieb sie denn hier rum? Sie ging also auf die Stelle zu und fand…die Neue, die nichts Besseres zu tun hatte als sich in der Sonne zu räkeln. Auf leisen Sohlen trat sie neben die neue Sklavin, als sie genau neben ihr stand, rief sie laut. „Sag mal was tust du hier? Zum faulenzen wurdest du bestimmt nicht hergeschickt, und wenn Menecrates gerade nicht für dich zu tun hat, ich hätte da die ein oder andere Aufgabe.“

    Morrigan bemerkte nach einer Weile, dass sich nichts tat. Sie konnte es sich nun auch langsam nicht mehr an sich halten. Also suchte sie den Blickkontakt zu Matinius Avianus, als sie seinen Blick aufgefangen hatte deutete sie in die Richtung in die er gehen musste um die Academia Militaris zu erreichen. Ihre Lippen formten tonlos die Worte. ‚Da musst du lang.‘

    Ehe Morrigan dazu kam zu antworten, mische sich Felix ein. War ja klar gewesen. Sie rollte zwar mit den Augen, tat aber das was man von ihrem Stand erwarten würde. Sie trat einfach ein paar Schritte zurück und hielt sich im Hintergrund. Da der Mann ja nun seine Frage an Felix gerichtet hatte, würde es wohl nicht mehr so gut ankommen, wenn sie dem Mann den Weg weisen würde. Ok Felix würde es nicht gefallen wenn sie ihm über das Maul fuhr…
    Also war sie mal eben ganz die brave Sklavin und schaute sich stattdessen gelangweilt um. Hier und da huschte ein paar Sklaven eilig umher. Einige Römer waren mal wieder zu faul zu laufen und ließen sich in ihren Sänften umhertragen. Einigne kleine Grüppchen waren in Gespräche vertieft. Hier und da drangen einige Wortfetzen an Morrigans Ohr, aber es war nichts was ihr Interesse erweckte dabei… so döste sie einfach mit offenen Augen vor sich hin.

    Morrigan wurde gerade von so einem Tölpel fast umgerannt. Missmutig wand sie sich zu demjenigen, der sie als Prellbock missbrauchte um. Ihr blickte ein offenes Lächeln entgegen. Konnte man da böse sein? Nein nicht wirklich, ihre Mine hellte sich auf, zumal er sich ja bei ihr…einer Sklavin entschuldigte. „Ist ja nichts passiert, aber immer schon die Augen gerade aus, sonst landest du das nächste Mal vielleicht unsanft.“ Sagte sie nun mit einem Lachen.

    Morrigan taperte hinter Felix her, so wie es sich gehörte, hielt sie den nötigen Abstand, immer in Rufweite, ihm jedoch nicht auf die Pelle rückend. Für ihre Verhältnisse war Morrigan gerade mehr als brav. Auch wenn sie frech, aufmüpfig und meist auch ungehorsam war, wusste sie sich dennoch in der Öffentlichkeit zu bewegen. Schließlich wusste sie, dass alles was sie tat auf die Claudier und damit auf Menecrates zurückfallen würde.
    Für die Pracht hier, den Marmorfußboden, die zahlreichen Statuen, Säulen und Triumphbögen atte sie kaum einen Blick. Auch den prächtigen Tempeln, die den Platz säumten schenkte sie nur wenig bis gar keine Beachtung. Warum auch? Aller nur unnütze Prunk… Ihr Blick glitt über die Menge an Menschen die sich hier befanden. Hier ein wiedererkennendes, begrüßendes Nicken, dort ein flüchtiger Blick, mal nett, mal nichtssagend mal arrogant….



    Sim-Off:

    Wer will der darf und kann ^^

    Ah ja da war es wieder das Problem der Römer, unselbständig bis zum geht nicht mehr, ein wunder das sie selbst aufs Klo konnten… Morrigan seufzte leise, ging zu Felix um ihm seine Toga zu richten.
    Sie zupfte hier und an, bis seine Toga so saß wie sie eben sitzen sollte. Das war schon mal geschaffte. Morrigan brachte schnell wieder den nötigen Abstand zwischen sich und Felix. „Erledigt Dominus.“
    Mal schauen was er noch so alles z tun hatte, bevor sie endlich los konnten.

    Erfrischt und vorzeigbar war sie nun wieder, so klopfte sie und betrat auf leisen Sohlen das Cubiculum.
    „Dominus, hier bin ich wie du es gewünscht hast.“ Sie stand da, in ihrer frischen Tunika und sah förmlich aus wie aus dem Ei gepellt, nichts erinnerte mehr daran das sie noch vor kurzem im Hortus gekämpft hatte. Ihr Blick war eher gleichgültig, sie war nicht sonderlich drauf erpicht, mit ihm in die Foren zu gehen, aber nun ja wie soll man es sagen, er war nun mal der Chef hier, also obs ihr gefiel oder nicht…. Sie musste mit wenn er es denn so wollte.