Beiträge von Morrigan

    Er war hier? Wieso war er hier? Morrigan war lang genug wieder in Rom um zu wissen, dass er gegen Menecrates die Waffe erhoben hatte. Morrigan war nicht davon ausgegangen ihn hier nochmal zu sehen. Nur langsam löste sie sich aus ihrer Erstarrung. Sie setzte das Tablett erst mal ab, ihre Hände zitterten so sehr, dass sie sich gerade nicht in der Lage sah es ruhig zu halten. Nun da es auf dem kleinen Tisch zu stehen kam, atmete Morrigan tief durch. ‚Bleib ruhig, bleib ruhig….‘ immer wieder hämmerten diese Worte in ihrem Kopf. Sie hatte den Blick von Antoninus aufgefangen, jedoch war er nicht für sie zu deuten. War es Trauer? Wut? Bedauern? Morrigan wusste es nicht. ‚Tisch, Stuhl…Tisch, Stuhl..‘ kamen ihr die Worte von Mansuri in den Sinn. ‚Genau du bist nur eine Sache, also benimm dich auch so.‘ schallte sie sich in Gedanken selber. ‚Also setz ein nichtssagendes Lächeln auf und mach deine Arbeit.‘ gedacht getan. Morrigan setze ein Lächeln auf, welches für jeden noch so Dummen als hole Maske zu erkennen war und ihr selbst einen eher dümmlich grinsenden Ausdruck verlieh. Nahm ihr Tablett wieder in die Hand und machte die Runde um die Erfrischungen anzubieten. Irgendwann kam sie bei Centho und Antoninus zum Stehen und frage monoton. „Etwas mit Wasser verdünnten Wein ?“ Sie war so in Gedanken, dass sie ganz vergass Centho mit seinem Namen anzusprechen.

    Morrigan hatte den Koloss von Rhodos auf dem Weg hierher überholt und war vorausgelaufen. In der Küche angekommen stellte sie den Korb auf den Tisch ab. Nun hatte sie auch Zeit den Inhalt genauer zu betrachten.
    „Da ich mal nicht annehme, dass dein Dominus ein Vielfraß ist, hast du bestimmt ordentlich zugeschlagen, damit auch für dich was abfällt. Also brauch ich dich heute zum Essen nicht einplanen, richtig?“
    Morrigan packte den Inhalt des Korbes auf ein Tablett, noch eine Krug mit Wein einen mit Wasser dazu, dann wurde alles ordentlich mit einem Tuch abgedeckt.
    „So fertig, wenn dein Dominus Hunger hat kannst du es so servieren.“ Damit war von Morrigan‘s Seite alles zu dem Thema gesagt. Wenn er sich allein vollfuttern wollte, sollte er dies tun, wahrscheinlich war er es gar nicht gewohnt in Gesellschaft zu essen.

    Morrigan hatte sich mit einem Tablett voller Erfrischung den Weg durch die Leute, die der Salutatio beiwohnte, gebahnt. Beinahe wäre ihr das Tablett aus den Händen geglitten, als sie Antoninus erblickte. Nun stand sie wie eine Salzsäule da und starrte ihn an.

    Morrigan zog sich zurück, jedoch nicht zu weit, sie traute der Tante nicht über den Weg. Wer weiß was die vorhatte. Sie winkte einen Sklaven zu sich heran, damit man Dracon, den Sklaven von Centho holte. Morrigan wollte den Riesen gern bei sich haben, auch wenn der keiner Fliege was zu Leide tun konnte, reichte schon sein bloßes Erscheinungsbild um die Meisten abzuschrecken.

    „Dracon, steht vor der Tür.“ Äffte Morrigan den Sklaven von Centho nach und fragte sich wenn das interessierte, dass er vor der Tür stand.
    Für wen hielt der sich eigentlich? Der machte hier voll einen auf Platzhirsch. Morrigan nervte das tüchtig.
    Da aber natürlich wie immer keiner in der Nähe war riss sie die Tür auf und blaffte Dracon an.
    „Rumbrüllen kannst du ja, aber keine Türen bedienen oder wie? Oder brauchst du immer einen eigenen Türöffner?“

    Bei allen Göttern hätte die das nicht gleich sagen können? Warum hatte sie erst hier rumgelogen?
    „Und warum sagt du das nicht gleich? Dominus Centho hätte dich bestimmt empfangen, ich kenn ihn zwar noch nicht lange, dennoch macht er mir eher den Eindruck, dass er auch die die nicht nach seinem Stand sind, nicht wie Dreck behandelt. Hättest du doch einfach gesagt, dass du ihm danken willst. Jetzt hast du uns alle mit deiner Lügerei reingeritten.“


    Von ihr unbemerkt, war Centho hinter sie getreten.
    „Ähm… Dominus, ich habe die junge Frau wohl falsch verstanden. Sie will sich bei dir bedanken.“
    Sagte sie nun nicht ohne Beroe mit einem bösen Blick zu bedenken.

    Nun ja also sie könnte ihm nun einen Vortrag halten, dass hier der ein oder andere sich gern mal eine Lupa mitbrachte oder alle weiblichen Sklavinnen, die auch nur im entferntesten hübsch aussahen mit ins Bett nahmen, aber das ließ sie jetzt lieber. Morrigan beeilte sich zu sagen: „Dominus ich kümmere mich sofort um die Frau.“ Einen Sklaven? Ja ja sie würde schon einen finden. Flugs huschte sie aus der Tür heraus.
    „SOFORT EIN SKLAVE ZU DOMINUS CENTHO!“ brüllte sie fürs ganze Haus unüberhörbar, bevor sie sich wütend der Wartenden zuwandte.
    „Der Dominus hat keine Lupa bestellt!! Also warum belügst du mich, was willst du hier und vor allem wer bist du????“ Morrigan war nun sichtlich sauer.
    Zwischenzeitlich huschte ein Sklave an den beiden Frauen vorbei in Centhos Zimmer.

    Morrigan hörte ein Brummen und trat ein. Na prima, Centho sah nicht so aus als ob er wirklich jemanden erwartete. Die Lupa hatte sie also angelogen. Morrigan war kurz davor sich eine Ausrede einfallen zu lassen und ganz schnell zu verduften und die Tante aus dem Haus zu jagen. Aber warum sollte sie den ganzen Ärger allein abkriegen? Ne ne sollte sich die ihren Teil auch abholen.
    „Domunis Centho, eine Lupa warte auf dem Gang sie behauptet du hättest nach ihr verlangt.“ Morrigan trat unruhig von einem Fuß auf den anderen und sagte schnell noch: „ Wenn sie gelogen hat jage ich sie ganz schnell aus der Villa.“ Centho sah wirklich nicht danach aus, als das er Besuch erwartet hat.

    Morrigan schaute ziemlich dämlich aus der Wäsche, sie wusste zwar was Lupas waren, hatte ja auch schon die ein oder andere hier im Hause gesehen, aber die die hier vor ihr stand sah nun mal nicht so aus, als das sich ein Claudier mit ihr vergnügen wollte.
    „Schwierigkeiten ist mein zweiter Name, lass das mal meine Sorge sein. Aber mir soll es recht sein.“ Morrigan trat einen Schritt beiseite und gab den Weg in die Villa frei.
    Sie ging dann voraus, wenn auch langsam, sie war sich einfach nicht sicher wo sie jetzt mit der Dame hinsollte.
    ‚Ach was soll‘s.‘ Morrigan schlug den dirketen Weg zum Cubiculum von Claudius Centho ein.

    Morrigan guckte nun noch etwas skeptischer. Was sollte so eine von Centho wollen? Ob er sie überhaupt sprechen wollte? Morrigan war sich nun unsicher, kannte sie Centho doch zu wenig um zu wissen, ob er sich mit solchen Volk abgab. Also lieber erst mal nachfragen.
    „Ja der wohnt hier. Was hast du denn so dringendes mit ihm zu besprechen? Wer bist du überhaupt?“

    Arrrrrrrrrrrrrgs man nicht mal in Ruhe zugucken konnte man. Tu dies tu das, wie in alten Zeiten. Morrigan trollte sich und kam nach einer Weile mit zwei Lampen wieder. Als sie den beiden die Lampen reichte, guckte sie auch mal neugierig in das dunkle Loch, doch dort war nix zu erkennen, finster wie in einem Bärenar… . Was wohl da unten war?

    RÖMER!!!!
    Wie von der Tarantel gestochen war Felix aufgesprungen und brauste nun hinaus und der neue ihm direkt hinter her.
    Meine Güte wenn denen das Essen nicht schmeckte können sie es doch einfach sagen.
    Morrigan schmollte, hatte sie sich doch so viel Mühe gegeben, aus dem bisschen was da war, irgendwas Genießbares zu zaubern.
    Dennoch trieb sie die Neugier und in einigem Sicherheitsabstand folgte sie den Beiden.

    Erwarteten die etwa noch eine Lieferung? Die jungen Claudier schienen das Geld nur so zum Fenster heraus zu werfen. Nicht nur das inzwischen alle Schäden beseitig war und neu Möbel angeschafft waren, nein Luxus im Überfluss zog ein, hier noch eine Kline dort noch ein Teppich…. Nun ja Morrigan sollte es recht sein.
    Sie schlenderte gemütlich zur Tür des Nebeneingangs und öffnete sie.
    Vor ihr stand eine junge Frau, mit schwarzem Haar, die sehr dürr und abgerissen aussah, auch trug sie nichts in den Händen, also konnte sie wohl kein Lieferrand sein. Was wollte die bloß hier?
    Morrigan setzte eine undurchsichtige gleichgültig wirkende Mine auf. „Was willst du?“