Beiträge von Morrigan

    Hach das konnte ja noch heiter werden. Nun gut. Aller Anfang ist schwer. Luca hatte sich zwischen Morrigan und Mansuri eingereiht. Mansuri wusste schon warum sie das gesagt hatte. Gut die Standpaukt für Miss ich bin heute obercool war aufgehoben aber nicht aufgeschoben….
    Morrigan tat das was sie am besten konnte un plapperte einfach mal ungefragt drauf los.
    „Also der maximalpigmentierte da ist Menocares, der Leibwächter von Livineia, der dort.„ Morrigan zeigte auf Felix "Ist Dominus Felix und die da ist Livineia. Die beiden solltest du mit Domina und Dominus ansprechen, die Römer stehen auf so was musst du wissen." Morrigan zeigte auf Mansuri. „Miss ich hebe heute mal ne Runde ab ist Mansuri unsere Küchenfee.“ Morrigan grinste Mansuri unschuldig an und wand sich wieder Luca zu. „Die beiden Träger sind unsere ungleichen Zwillinge Sparti und Anton. Und die anderen wirst du schon noch kennenlernen.“
    So wie es aussah hatten die Herrschaften noch nicht genug, also setzte man sich wieder in Bewegung. Der Tross (1000 Jahre später würde man das in einer Stadt Namens Köln Karnevalsumzug nennen) setzte sich wieder in Bewegung.
    „Bereite dich schon mal auf platte Füße und lahme Arme vor die Claudia sind im Kaufrausch. Ich komme aus Persien und du?“

    WAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAS? Hallo bin ich hier das Kindermädchen? Morrigan konnte es nicht fassen. Mansuri meinte sich heute als Grande Dame aufspielen zu müssen.
    " Das Geld ist übergeben, der Sklave wird uns gleich begleiten." Äffte Morrigan sie nach als sie widerwillig zum Podest schritt. Der Sklave wurde von den Helfern des Händlers schon heruntergebracht. Morrigan löste seine Fesseln und reichte ihm die Tunika.
    „Ich hoffe für dich und uns alle, dass du keiner Ärger machst und mitkommst. Du hättest weglaufen sollen, als du noch die Chance dazu hattest. Zieh das an und folge mir. Luca war dein Name? Richtig? Ich bin Morrigan.“

    Morrigan hatte schon ne ganze Weile gelauscht, eigentlich hatte sie sich in die Vorratskammer zurückgezogen um ihre Ruhe zu haben. Sie hatte hier hinten eine Nische entdeckt, die nur selten benutzt wurde und die so weit hinten im Dunklen lag, dass man nicht entdeckt wurde. Aber nun platze ihr der Kragen. Einen heulenden Mann? Jetzt schlug es wohl 13! Was hatte die verwöhnte Domina denn da angeschleppt?
    Mit einer gehörigen Portion Wut im Bauch trat sie in die Küche.
    „Du bist als Sklave geboren und wurdest als solcher erzogen. Seit wann stellst du die Anordnungen der Herrschaften in Frage? Du willst Kinder? Wenn du welche willst, dann bitte die Claudia vorher noch welche zeugen zu dürfen. Du willst wissen was du verlierst? Dann bitte sie vorher bei einer Frau liegen zu dürfen. Wenn du es aber partout nicht willst, dann schmeichele ihr umgarne die Domina etwas, und erkläre ihr, dass es den Wiederverkaufswert senkt, denn was ist schon eine Modeerscheinung in Rom? Heute ganz furchtbar angesagt morgen schon verpönt. Man lass dir was einfallen, du bist doch nicht auf den Kopf gefallen.“ Morrigan stapfte wütend durch die Küche. „Frage ob wir eine Idee haben, was du tun könntest, was wir machen würden, aber höre auf dich selbst zu bemitleiden. Hörst du mich jammern? Hörst du Mansuri? Oder eine der anderen Sklavinnen? Also sei ein Mann und nutze was du hast.“ Morrigan tippte an seine Stirn. „Deinen dir gegebenen Verstand. Es heißt doch immer ihr Männer seit den Frauen darin überlegen, also dann beweise es mal.“ Sie trat noch einen Schritt dichter an Delon heran. „Und selbst wenn sie sich nicht umstimmen lässt, sie es positiv, so musst du keine Frau begatten, von der du es nicht willst, manch Sklavin wäre darüber froh. Uns kann man immer nehmen, ob wir es wollen oder nicht uns schützt keine Operation vor den Männern.“

    Morrigan lächelte, so so die Prätorianer nutzten die Villa. Wer weiß wie viele Soldaten noch Liebschaften hatten, von denen keiner erfahren durfte. „Ich wäre gern mit dir allein. Ich denke auch in den Gassen Roms ist ein Liebespärchen etwas auffällig. Meinst du nicht auch?“ Morrigan zog Antoninus mit sich durch die Gassen, bis sie einen freien Platz erreichten und man endlich wieder erkennen konnte, wo man sich in Rom befand.
    Kurz sah Morrigan sich um, bis sie die Orientierung wiederfand und schlug dann den Weg in Richtung Villa ein. „Meinst du nicht auch, es wäre einfacher, wenn man sich seinen Partner fürs Leben selbst aussuchen kann? Ich mein woher wollen die Eltern wissen, was gut für einen ist? Und nur weil es der Familie nützt, muss die Ehe ja nicht gut sein. Ich könnte den Gedanken nicht ertragen mit einem Mann zusammenzuleben, nur weil es die Familie so will.“
    Innerlich schüttelte es Morrigan bei diesem Gedanken. Viellicht war es ja doch gut gewesen, dass sie aus ihrer Heimat weggebracht wurde. Auch wenn sie alles dort vermisste, so eine arrangierte Heirat ne das war nichts für sie.

    Ah ja ein Sklave, der auf dem Markt anfing über den Sinn und den Unsinn der Sklaverei und die Gleichheit aller Menschen philosophierte, musste ja ein Ladenhüter sein. Welch normal denkender Römer würde sich so einen antuen? Er war nicht mehr jung, eigentlich zählte er schon zum alten Eisen. Taugte also nicht zum Gladiator, mochte er noch so kräftig sein, aber wer wollte schon einen Opi kämpfen sehen, zumal so ne Ausbildung einiges kostet und auch ein paar Tage Zeit in Anspruch nimmt.
    Morrigan fuhr herum, als Felix zu Mansuri sagte sie sollte ihn kaufen. Sie wusste, dass die Römer einen Knall hatten und die Claudia im Besonderen, aber das Felix nun auch noch in diese Art hineinschlug, verwirrte sie vollends.
    Was verdammt noch mal sollte der claudische Haushalt mit dem da anfangen? Morrigans Gesicht sprach Bände als sie sich zu Mansuri umdrehte und flüsterte.
    „Na prima nun ham wir ne Heulsuse, der rumjammert, weil er bald die Eier abbekommt und einen alternden Philosophen na das kann ja heiter werden.“

    Morrigan widerstand dem ersten Impuls ihre Hand wegzuziehen. Erstaunlicher Weise brachte sie sogar ein Lächeln zusammen. Sie hatte nicht erwartet, dass er sie verstehen würde, dass er die Sitten ihres Landes verstehen würde.
    „Ja er liebt mich wohl, vielleicht würde das mein Leben retten, jedoch kann und könnte ich nicht mehr bei meiner Familie leben. So verrückt das für dich vielleicht auch klingt, auch wenn die Frauen mit Gewalt genommen werden, so sind sie verantwortlich für ihre Unberührtheit, geht sie verloren, sind Frauen nichts mehr Wert. Ehen werden schon früh unter den Familien ausgemacht, meist wird man im Kindesalter von seinen Eltern versprochen und sofern man alt genug ist verheiratet. Es ist wohl nicht anders als hier in Rom, es werden Ehen geschlossen, die der Familie nützen, die sie voranbringen.“ Morrigan drückte seine Hand. „Mach dir keine Gedanken, ich wusste um die Konsequenzen, und es war meine Entscheidung.“ Sie hob seine Hand an ihre Lippen und küsste sie. „Und ich bereue nichts.“ Morrigan beugte sich vor und hauchte Antoninus einen Kuss auf die Lippen. „Keinen Moment, den ich mit dir verbringen durfte möchte ich missen.“ Ihr Lächeln, welches sich auf ihrem Gesicht zeigte war ehrlich und wurde verschmitzt als sie sich vorbeugte und ihm ins Ohr flüsterte. „Meinst du die Villa ist immer noch unbewohnt?“

    Ein Ausflug in die Stadt war für heute angesetzt, nun erst war Morrigan nicht begeistert gewesen, das auch die beiden jungen Herrschaften mit wollten, oder viel mehr die Sklaven sollten die beiden begleiten, natürlich nahmen sie alles mit, was sie greifen konnten, so schlängelte sich der claudische Tross durch die Gassen Roms. Jeder der Sklaven war schon mit irgendwelchem Kram beladen, als sie auf dem Markt ankamen.
    Ah der schmierige Händler hatte mal wieder Erfolg auf der Jagd. Morrigan warf Titus Tranquillus einen wütenden Blick zu. Sie hasste diesen Händler, schließlich war er es schuld, dass sie ihr Leben hier in Rom fristen musste, anstatt zu Hause in Freiheit leben zu können.
    Morrigan knuffte Mansuri in die Seite. „Guck mal Frischfleisch für die verwöhnten Römer, was meinst du mit seiner Muskelmasse…. Ob da die ein oder andere unbefriedigte Römerin schwach wird und ihn sich als Spielzeug für ihr Bett holt?“
    Morrigan betrachtete den Mann genauer, nun etwas älter war er wohl. Aber er hatte die Freiheit in den Augen. Hatte es der Sklaventreiber also nicht geschafft ihn zu brechen. Nun das könnte interessant werden. Römer standen ja eher auf die unterwürfigen Sklaven.

    Wie von der Tarantel gestochen fuhr Morrigan hoch. Ein Eimer kaltes Wasser hätte wohl die gleiche Wirkung auf sie gehabt. Kerzengerade, als hätte sie einen Stock verschluckt saß sie da und starrte in ihren Tee, als ob sie dort die Weisheit sehen könnte.
    „Ähm nein ich würde eher denken strenger als hier in Rom. Junge Frauen dürfen nicht allein in die Öffentlichkeit. Liebesheiraten sind auch äußerst selten, meist werden die jungen Frauen verheiratet, die Väter bestimmen, wen sie heiraten. Und sie gehen unberührt in die Ehe.“
    Morrigan starrte vor sich hin.
    „Kannst du dich erinnern, dass ich dir sagte ich kann nicht mehr nach Hause?“ Sie blickte Antoninus an. „In den Augen meines Vaters habe ich, in dem ich mit dir geschlafen habe obwohl wir nicht verheiratet sind, Schande über die Familie gebracht. Wenn er es erfahren würde, würde er mich unweigerlich verstoßen oder gar töten.“
    Morrigan trank einen großen Schluck von ihrem Tee.

    Zu schön hörte sich dass an, er wollte sie freikaufen. Ein Traum, ja ein Traum und das würde es wohl auch bleiben. Morrigan unterließ es, Antoninus jetzt zu sagen, dass Menecrates über ihren Verkauf gar nicht entscheiden konnte, sondern das nur Lepidus, aber den anzutreffen, war mehr als nur Glückssache und Morrigan wusste ja auch das Lepidus eine ganze Stange Geld hingelegt hatte für sie.
    Sie vergaß all diese Gedanken, als er sie in seine Arme schloss und sie küsste.


    “Schau das nennt sich Baklava.” sagte sie während sie ihm ein süßes Blätterteigteil in den Mund schob. “Das sind gefüllte Dattelkekse das Pätzchen..” Morrigan grinste, wußte sie doch das man von den Süßigkeiten nicht zu viel essen konnte, ohne das einem übel wurde. “Aber das hier ist die süßeste Versuchung von allem.” flüsterte sie ganz nah an seinem Gesicht und hauchte Antoninus einen Kuss auf die Lippen.
    Schnell kaufte sie noch einige Sachen für den claudischen Haushalt, bevor sie weiter schlenderten. An einem der zahlreichen Obststände hielt sie an und erklärte Antoninus, worauf er achten musste, damit man ihm nichts Unreifes oder Faules anbot. Hier und da erklärte sie noch etwas, bevor sie ihn mit sich zog, in eine Seitenstraße. Hier befand sich ein Händler, der ein paar Sitzgelegenheiten aufgestellt hatte. Morrigan bestellte etwas zu trinken für sie beide. Antoninus brauchte bestimmt etwas, den das Süßzeug konnte recht klebrig sein. Hier in der Nebenstrasse, abseits des ganzen Trubels des Marktes, waren sie auch fast ungestört. Der Wirt der den Tee gebracht hatte erkannte wohl, dass das Pärchen gern ungestört sein wollte und zog sich diskret zurück.
    Morrigan kuschelte sich an Antoninus.
    “Weißte du wenn es so ist wie jetzt, dann kann ich wenigstens für ein paar Stunden vergessen was ich bin. Es ist fast so, als wären wir ein ganz normales Paar.” Sie legte ihren Kopf auf seine Schulter und schaute verträumt. Ja das wäre wirklich schön. Sie genoss die Stunden mit Antoninus, in diesen Stunden konnte sie der Wirklichkeit entfliehen.

    In gemütlicher Gangart, heutzutage würde man es wohl Schlendergang nennen, liefen beide in Richtung Markt. “So so die Göttin der werdenden Mütter, aber warum sollst du an sie denken? Ich mein ich habe nicht vor Mutter zu werden, nicht so lang ich Sklavin bin, ich wöllte nicht, dass mein Dominus bestimmen kann, was mit meinem Kind passiert, denn wenn ich es richtig verstand haben, gehört doch dann auch mein Kind ihm. Nein nein, unter solchen Voraussetzungen will ich kein Kind.”


    Auf dem Markt angekommen, schlug Morrigan die Richtung zu den arabischen Händlern ein, als ob das jetzt eine Überraschung war. Aber die konnten nun mal den besten Süßkram der Welt herstellen, zumindest fand Morrigan das.
    “Also, wenn du wirklich was süßes willst, was zum Naschen und so, dann würde ich an deiner Stelle immer auf das arabische zurückgreifen und hier sind die besten Händler dafür. Komm wir fragen mal ob wir ein paar Proben bekommen.”
    Sie zog Antoninus hinter sich her auf einen der Händler zu. Sie sprach kurz mit diesem und einen Augenblick später präsentierte sie Antoninus einen Teller voller Köstlichkeiten. “Hier probier mal.”

    Morrigans besorgter Gesichtsausdruck galt eher der Fackel, die schon verdächtig heruntergebrannt war.
    Sie schaute Iavolenus nun mit einem verdatterten Gesichtsausdruck an. Wie kam er auf den Gedanken, dass sie hier Lokale kennen würde? Erstens kam sie in die Dinger nicht allein rein, zweitens hatte sie nicht das Geld und die Zeit ihre Abende in Lokalen zu verbringen. Aber wie brachte man das einem verwöhnten Claudischen Spross bei?
    “Nein Dominus ich kenne keine Lokale, ich bin selbst noch nicht lange in Rom und meine Zeit lässt einen Besuch der diversen Lokalitäten in Rom nicht zu. Ich glaube auch, das ich diese Lokale allein nicht betreten darf, wie mir gesagt wurde, sind Sklaven dort nicht erwünscht.” Morrigan versuchte nicht allzu belehrend zu klingen. Es ist ja nicht so, das sie ihre Abende nicht gern mal in einem dieser Lokale verbringen würde, aber ... naja was sollte es. “Dominus, aber ich glaube, du solltest einfach mal dieses Lokal dort...” sie zeigte auf ein nicht allzu entferntes Lokal. “...ausprobieren, zumindest von hier sieht die Aufmachung nicht schlecht aus.”

    “Also Süßes.” murmelte Morrigan. Bei Antonius Gesichtsausdruck musste sie dann doch lachen und das er ihr die freie Hand, bei der Auswahl der Läden überraschte sie nun doch.
    Sie legte ihre Kopf zur Seite und schaute ihn verschmitzt an.
    “Nun ich denke ich zeig dir ein paar gute Händler für Süßes und exotisches. Ich denke auf die Händler mit den Stoffen und Schmuck verzichten wir lieber, denn sooooooooooo viel Zeit hast du bestimmt nicht.” ja Morrigan war wohl wie jede Frau, sie ging gern einkaufen, aber sie wollte Antoninus auch nicht überfordern. Ja sie würde ihm ein paar Händler zeigen, vor allem die aus ihrer Heimat, sie würde ihn ein paar persische Köstlichkeiten kosten lassen.
    Sie schaute zu Mansuri, als diese was von einer Göttin sagte. Fragend schaute sie Antoninus an, während sie zum Ausgang gingen. “Wer ist Iuno?”

    Morrigan hatte es sich gerade abseits des Übungsplatzes etwas bequem gemacht, als sie sah, dass die Beiden nun doch nicht weiter machten. So erhob sie sich wieder, strich ihre Tunika glatt und nahm sich den Korb.
    Sie lächelte Antoninus zu. „Nun dann sag mir welche Händler du gern sehen würdest. Ich glaube ich kenne die meisten inzwischen ganz gut. Der Marktbesuch ist ja die einzige Abwechslung die wir hier haben.“
    Sie wandte sich zum Gehen drehte sich aber kurz vor Verlassen des Hortus nochmal um.
    „Mansuri? Was soll ich holen?“

    Morrigan hatte nun schon eine ganze Weile hier gestanden, aber so wirklich hatte sie das Gespräch der beiden nicht verfolgt. Sie war mit ihren Gedanken wo anders. Nur am Rande hatte sie mitbekommen, dass es wohl um sie ging.
    Sie brachte sogar ein Lächeln zu Stande, als Antoninus auf sie zukam.
    „Salve mein Geliebter. Ja das sollte ich wohl.“ Leise für Morrigan völlig untypisch war ihre Stimme. Sie hob die Hand und streichelte sanft über seine Wange. „Die Kraft wird mir wohl nie fehlen.“ Sie trat einen Schritt zurück, hatte sie doch Angst, dass man sie sehen könnte. Sie wollte nicht das man sie entdeckte und ihr noch die letzte Freude in ihre Leben geraubt wurde. „Du begleitest uns zum Markt? Ja?“

    Morrigan schaute auf den Tisch und untersuchte die Tischplatte nach Kratzern, Beulen und Dellen. Kratze hier und da etwas Eingetrocknetes ab und murmelte vor sich hin.
    „Was soll schon sein? Alles ist toll. So viel Leben hier in der Villa, jeden Tag kann man was Neues entdecken, jeder Tag ist abwechslungsreich….“ Morrigan schaut frustriert auf. „Es ist öde Mansuri, langweilig… was haben wir denn vom Leben hier? NICHTS. Gar Nichts. Ich will weg, soweit es wie möglich.“ Morrigan widmete sich wieder ihre Aufmerksamkeit wieder der Tischplatte.

    Morrigan saß am nächsten Morgen in der Culina. Sie stocherte lustlos in ihrem Esser herum, bevor sie es nach einer Weile von sich weg schob.
    „Mansuri, ich werde nicht mit zu dieser Endsühnung gehen. Ich weiß nicht was ich da soll und da unser Dominus, seine Nächte lieber in irgendwelchen Spelunken bei halbseidenen Damen und Wein verbringt und danach immer den ganzen Tag verschläft sich nicht um die Familie oder ihre Geschäfte kümmert, wäre es wohl sinn frei, dort hinzugehen. Was sollte ich auch da? Ausgerechnet als Anhängsel von der Domina? Ich versuch ihr so gut es geht aus dem Weg zu gehen, da wäre ich doch verrückt mich aufzudrängen. Ne ne auf diese Gesellschaft kann ich gut und gern verzichten. Wenn du aber hingehen magst. Ich kümmre mich hier gern um alles. Du hast mit den Göttern der Römer eh mehr am Hut. Mir sind sie ehrlich gesagt herzlich egal, um nicht zu sagen, sie gehen mit am Hinter vorbei. Also sag was ich machen soll, damit du dir den Tag frei nehmen kannst.“
    Morrigan blickte Mansuri an, auch wenn ihr Blick eher leer war, erwartet sie dennoch die Anweisung der Älteren.

    Morrigan hatte all ihre Aufgaben erledigt, wie so oft in letzter Zeit hatte sie dies schweigsam und leise getan. Sie war farblos geworden, fiel kaum auf und hielt sich auch sonst von allen fern, selbst von Mansuri. Es schein fast so, als hätte sie ihre Lebenslust verloren. Die dunklen Schatten unter ihren Augen zeugten davon, dass sie nur selten Schlaf fand, meist trieb sie sich in der Nacht draußen im Garten herum. Sie vermisste mehr denn je ihre Heimat, ihre Familie. Seit Menecrates mit Linos, Wulfgar und Marco das Haus verlassen hatten, war es hier einsam und still geworden. Jeder verrichtete seine Arbeit und dies so leise als irgend möglich, damit man ja die Domina nicht störte. Selbst Morrigan hielt sich daran, denn sie hatte keine Lust, noch mal eine unbequeme Nacht in der Zelle zu verbringen.
    Morrigan langweilte sich, nicht dass sie nichts zu tun hätte, aber das bisschen Hausarbeit forderte sie nicht, ihr sonst so wacher Geist hatte nichts zu tun, das nagte an ihr. Tag aus Tag ein derselbe Trott, es war öde und ermüdend zu gleich umso trauriger und frustrierter wurde Morrigan. Selbst der bevorstehende Marktbesuch konnte sie nicht wirklich erfreuen.
    So kam sie bewaffnet mit einem Korb dann auch eher Lustlos in den Garten.

    Morrigan schlurfte ins Atrium. Sie lauschte was Morrigan zu sagen hatte.
    „Mansuri? Was ist eine Entsühnung? Was wird da geschehen?“ fragte sie unsicher. Sie hatte irgendwie keinen Antrieb in letzter Zeit und vergrub sie gern irgendwo in der Villa. Meist trieb sie sich in Lepidus Zimmer rum, denn da hatte sie ihre Ruhe und war ungestört.

    Während die Heilerin ihre Wunde versorgte schaute Morrigan zu Romanas Leibsklavin um sich abzulenken begann sie leise zu erzählen, was auf dem Mark passiert war. Sie erzählte davon, das Romana Statuen kaufen wollte sie vor dem Geschäft gewartet hatte, von dem alten Mann der von einem Gottessohn gepredigt hatte. Davon, dass sie sich von dem Geschäft entfernt hatte um besser zu hören was der Alte sagt. Dass Romana sie wohl suchte und auf den Mann aufmerksam wurde und sich furchtbar darüber aufregte was der Mann gesagt hatte. Von der Menge die erst zurückwich, dann aber unruhiger wurde und gegen die Claudia aufbegehrte. Von dem jungen Mann der mit dem Messer auf Romana zulief und wie sie sich dazwischen geworfen hatte. Von den Soldaten, die zum Glück aufgetaucht waren. Als se geendet hatte schaute sie Parthenope an, Tränen liefen Morrigan übers Gesicht.
    „Es ist alles meine Schuld, wenn ich nicht von dem Geschäft weggegangen wäre, dann wäre dass alles niemals passiert. Ich mache immer alles falsch. Die Domina wird bestimmt schrecklich böse ein, wenn sie sich erst mal von dem Schock erholt hat. Es ist meine Schuld… nur meine …Morrigan schluchzte herzergreifend.