Beiträge von Wulfgar

    Wulfgar beobachtete das Verhalten von Menecrates und Linos eher nebenbei. Er genoss den herrlichen Frühlingsmorgen und die vertraute Umgebung. Hier war die Natur noch so wie sie von Wulfgars Göttern erschaffen wurde. Ab dem Wald begann es, seine Heimat. Doch war wehmut in seinem Blick. Seine Heimat war so nah und gleichzeitig war sie weiter weg, als sie es in Rom war. So schaute er auf den Wald. Dort würde es keine Kriegerischen Germanen geben, die herausströmen würden. Dazu war die Stadt zu weit vom Limes entfernt. Aber dennoch, es war Heimat. Ein "Schön hier." huschte über seine Lippen.

    Da Menecrates nicht den Anschein erweckte, sich hinsetzen zu wollen, kniete sich Wulfgar einfach hin und öffnete dessen Sandalen. So konnte er sie ausziehen, wann immer er wollte. Er lauschte die Anweisungen von seinen Herren. "Ja Dominus. Zur Not werde ich die Händler fragen, ob es neues außerhalb gibt. Und wegen Anschlägen, werde ich einfach den fragen, der sie anbringt." Das schien die beste Lösung zu sein. Auch das er jeden Tag in die Stadt konnte war ihm nicht zuwider. So kam er auch mal aus dem Haus und die Decke würde nicht über ihn herabstürzen. Außerdem, wer weiß, vielleicht sah er mal den ein oder anderen seines Stammes auf diese Art und Weise.
    Das Magenknurren konnte sogar Wulfgar hören. "Dominus. Ich bringe euch gleich was zu essen. Ich bin gleich wieder da."

    Ok. mit Spezialitäten aus der Region konnte Wulfgar was anfangen. Immerhin kam er ja aus der Gegend hier. Er hörte auf die Befehle Menecrates. Immer durch dieses Tor. Ok. Immer an- und abmelden. Verstanden. Von hier aus zur Regia und zum Markt. von hier aus, dorthin, wo auch immer er gehen sollte. Selbst wenn die anderen Tore einen kürzeren Weg bedeuten würden. Immer durch dieses Tor.

    Wulfgar wartete bis sich Menecrates die Hände gewaschen hatte. Er wollte also das essen im Bett zu sich nehmen. Natürlich sollte seine Toga nicht auf das Bett. Hilfsbereit breitete Menecrates seine Arme aus. Wulfgar wusste natürlich nicht wirklich wie man eine Toga auszog, aber er würde hier sein bestes tun. Er beobachtete kurz die Toga. Da, da war ja der Zipfel, zum beginnen. An diesen begann Wulfgar nun den Stoff aufzuwickeln. Er legte die Stoffbahnen so über den Arm, das er später ohne Probleme seinen Arm wieder hinausziehen konnte und der Stoff keine falschen Falten bekam. Er machte es mit Bedacht langsam, da er nicht wirklich wusste wie es richtig gehörte. Dann nach ein paar Minuten hatte er die Toga ausgezogen. Die Spange, welche den Zipfel festgehalten hatte, legte er oben drauf. Den ganzen Stoff legte er neben die Kleidung für den morgigen Tag. Nun hatte Menecrates noch eine Tunika an. Diese war natürlich schneller ausgezogen als die Toga. Die Tunika legte er neben die Toga.
    Nun war Menecrates fast nackt vor ihm. Wulfgar konnte ihm ansehen, das er früher einige gut antrainierte Muskeln hatte. Auch wenn man ihm seinen Wohlstand einigermaßen ansah, war Menecrates durchaus der sportliche Typ. Selbst das alter schien ihm insofern wenig antun zu können. Nun holte Wulfgar eine Tunika für die Nacht hervor und zog sie Menecrates über den Körper. Jetzt wartete er nur noch darauf, das er Menecrates die Schuhe ausziehen konnte und ihm dann das essen servieren. Er hoffte das es Menecrates passte, was Wulfgar tat und das Macro in der Culina zurecht kam.

    "Ist gut Dominus Menecrates. Einen Brief in der Regia für den Legatus Augusti abgeben und Sachen einkaufen. Was sollen Manuel und ich einkaufen?" Das war die wichtigere frage. Wo die Regia war, so hoffte Wulfgar, das er das schnell in Erfahrung bringen könnte. Zur Not würde er einen der Wachsoldaten nach den Weg fragen.

    Wulfgar trat wieder in das Cublicum und stellte die Schale ab. Dann legte er die Tücher auf einen kleinen Beitisch. Als er das Wasser von der Karaffe in die Schüssel schüttete, meinte er zu Menecrates. "Das essen wird gleich serviert Dominus Menecrates. Es gibt getrocknetes Obst, Käse, Honig, Schinken, etwas Brot und Oliven."

    Wulfgar war gerade auf den Weg in die Culina, als er Macros Stimme hörte. Sie klang aufs äußerste gereizt. 'Was war denn da geschehen?' Als er in die Culina kam, sah er das Unglück. Er stellte die Karaffe und die Schüssel auf den Tisch. "Was macht ihr denn hier? Wenn es das ist, wonach es aussieht, werden wir ein gewaltiges Problem haben. Denn Dominus Claudius Menecrates will sicher bald essen." Er blickte sich um. Töpfe lagen verteilt auf den Boden, Manuels Kopf war patschnass und Macro schien sich nur noch mit größter Konzentration beherrschen können. Sein Blick glitt auf die schon angerichteten Schüsseln. "Macro, meinst du, das du hier klar kommen könntest? Dann bringe ich dem Dominus schonmal was zum Essen. Bevor er ungehalten werden könnte. Ich glaube das wäre im interesse von uns allen. Ich komme gleich wieder und helfe dir. Ich will ihm nur schnell das geforderte bringen, bevor ich vor Müdigkeit umkippe."
    Er schöpfte noch schnell etwas Wasser in den Krug, stellte diesen in die Schüssel, damit kein Wasser auf den Boden tropfen konnte. Er hoffte das Macro das akzeptieren konnte. Sonst wäre bald böses Blut im Umlauf. Dann ging er mit sorgfältigen, aber dennoch schnellen Schritten zum Cublicum seines Herren.

    Anscheinend gefiel Menecrates was er sah. Das freute ihn natürlich sehr. So sehr, das er sogar etwas an Müdigkeit verlor. Wasser und Tücher waren noch zu organisieren. "Sehr wohl, Dominus Menecrates. Ich werde das noch besorgen. Auch werde ich in der Culina Manuel fragen, wie weit das essen ist."
    Dann beeilte er sich um die letzten Gegenstände zu besorgen. Wo waren die Tücher nochmal? Er fasste sich an seinen Schädel und ballte eine Faust, so das er sich an seinen Haaren zog, während er angestrengt überlegte. Natürlich. die waren in der Kiste, die sie ins Balneum geschaffen hatten. Sofort rannte er dorthin. Ja da stand sie. Ganz unscheinbar, als ob sie nichts zu verbergen hätte. So, nun hatte er ein paar Tücher. Auch eine Karaffe war dabei für das Wasser. Das Wasser wollte er in der Culina holen. So konnte er auch gleich be Manuel anfragen. Er nahm noch schnell eine Schüssel für das Wasser. Die Tücher legte er sich über seine Schulter. Dann ging er eiligen Schrittes in die Culina.

    Das waren ja nur spontane Ideen, die Wulfgar da äußerte. Das es der Zustimmung von Menecrates unterlag war selbstredent. Er bekam sie nicht. Aber im nochmaligem überlegen war es logisch. Linos sollte kochen und gleichzeitig den Arbeitsraum einräumen? Nein. Wulfgar merkte seine Müdigkeit. Er nickte der Zuteilung von Menecrates. 'Dann machen wir es halt so.' dachte sich der Germane.
    Aufgrund des Postens, den Wulfgar von Menecrates erhielt war die knappe Antwort: "Ja, Dominus Menecrates. Ich werde diese Aufgabe immer erledigen, sobald sie anfällt." Das nicht minütlich eine Nachricht zu versenden war, war ja klar.
    "Die Kutschen müssten leer sein, Dominus. Aber ich werde diese nocheinmal überprüfen, ob noch etwas versteckt war." Gut, morgen früh, hier einfinden. Das dürfte der schwerste Teil an der ganzen Sache sein, denn alle waren müde, aber es galt noch etwas zu arbeiten.

    Wulfgar stand nun im Cublicum seines Herren. Zuerst machte er eine grobe Bestandsaufnahme. Vier Kisten, davon die schwere. Dann noch kleinere, wo die Kosmetika seines Herren verstaut lagen.
    Um diese kümmerte er sich zuerst. Er stellte die Fläschchen der Größe nach auf. die großen nach hinten und die kleineren nach vorne. Den Bartschaber legte er seitlich hin, so das man diesen sofort sah, aber er keinen Schaden anrichten konnte. Den Lederriemen zum Schärfen legte er daneben. Den Stüßel und den Mörser stellte er hinter die Fläschchen.
    Nun konnte er sich den großen Kisten zuwenden. Als erstes kam die Große. Als er sie öffnete. Oh wunder. Militärische Kleidung und Ausrüstung. Ok. Zum Glück war ein Rüstungsständer da. Dummerweise wusste Wulfgar nicht wie er die Rüstung richtig darauf setzen musste. Aber wie sie aussehen sollte, das wusste er. Also legte er zunächst den Kettenpanzer um, dann schnallte er den Gürtel mit dem Gladius um. Den Helm legte er auf den Kopf symbolisierenden Auswuchs des Ständers. Schoner und Schild überlegte er lange, bis er den Schild an den Panzer lehnte und die Schoner einmal am Boden, die für die Füße.
    So jetzt sah das einigermaßen aus. Vermutlich war es noch nicht optimal, aber Wulfgar würde Menecrates später fragen, wie es richtig gehörte.
    Nun galt es den Rest zu verstauen und das Bett zu beziehen. Letzteres machte er zuerst. Fein säuberlich machte er das Bett. Nun galt es noch die Kleidung herzurichten. Er machte, da die Sonne sich nun zu sehr senkte ein Licht an. Dann öffnete er die Truhe mit der Kleidung. Aufgrund der müdigkeit gähnte er ersteinmal herzhaft. Dann suchte er sich Kleidung, die würdig genug aussah. Diese lag er ersteinmal auf die andere Kiste. Nun war die Frage wohin mit den anderen Kleidungen. Er beschloss die Kleidung dort zu lassen wo die anderen waren. In den Kisten. Wulfgar war schon zu müde um noch genauere Pläne zu machen, wohin was kommen sollte. Er würde da auf seinen Dominus angewiesen bleiben. So öffnete er nur die Truhen, wobei er die Kleidung die er für Menecrates ausgesucht hatte ersteinmal auf die Truhe, wo die Militärische Ausrüstung war hinlegte. Dann überblickte er es nocheinmal. Es war ordentlich, aufgeräumt und sichtbar. Vermutlich war Menecrates nicht unbedingt zu 100% zufrieden, aber wenn würde Wulfgar das ausbaden müssen. Insbesondere die Rüstung machte ihm Sorgen.
    Aber er beschloss, das er soweit fertig war. Wenn Menecrates zufrieden war, konnte er den anderen helfen können. Also ging er zu Menecrates: "Dominus, ich habe eueren Raum nach bestem Wissen eingeräumt. Ich bin mir bei ein paar Sachen unschlüssig ob es so stimmt, aber ich hoffe das es dennoch eueren Zuspruch findet."

    "Die Kutschen sind so gut wie leer Dominus Menecrates. Alles ist dorthin verstaut wohin es gehört. Macro und ich waren nur unschlüssig, wohin genau die wirklich schwere Truhe gehört, daher haben wir sie in euer Cublicum getragen. Es muss nur noch ausgepackt und verstaut werden. Aber wenn alle mit anpacken wird dies binnen einer Stunde erledigt sein." Bettzeug und so war ja kein Problem. Menecrates brauchte nur ein offiziell aussehendes Gewand für den morgigen Tag. Das würde auch kein Problem dastellen. Die Culina war schon eingeräumt und alles war dorthin verstaut, was dorthin gehörte. Um das Arbeitszimmer sollte sich am besten Manuel kümmern. Er wusste was Menecrates am wichtigsten erachtete, das es gleich in seiner Nähe war. "Um euere Arbeitsunterlagen sollte sich Manuel am besten kümmern. Er weiß neben euch am besten, was wohin soll. Macro oder Manuel sollten sich am besten um die ersten Bestände der Nahrung kümmern, was da ist und was benötigt wird. Ich werde mich darum kümmern, das in eurem Cublicum alles zur Zufriedenheit vorzufinden ist. Wobei dort Hilfe benötigt werden sollte. Wir könnten alles heute noch schaffen, wenn wir gleich loslegen und uns beeilen."

    Wulfgar nickte. Er hatte, wie er die anderen zusammenrief auch einen kurzem Blick auf die Sklavenunterkünfte geworfen. Platz war was anderes. So raunte er zurück: "Ja. Aber mehr Platz ist halt nicht. Vielleicht hatte der Erbauer des Kastells fast keine Sklaven mit sich." Das wäre wohl ein guter Grund warum man wenig Platz für diesen Raum eingeplant hatte. Das oder der Erbauer wollte 7 Tage die Woche 24 Stunden lang Sklaven um sich haben.

    Als sie die Truhe abgesetzt hatten, musste Wulfgar ersteinmal seinen Rücken durchstrecken. Das Knacken war deutlich zu hören. Erst kam der Schmerz, dann die Erlösung von selbigen. "So jetzt nur noch das leichte Zeug. Wobei vermutlich sogar die Kutschen leichter wären als diese Kiste." scherzte Wulfgar schon zu Macro, das Gewicht dieser Truhe verdängend. Er wischte sich mit seiner Tunika den Schweiß von der Stirn als er wieder zur Kutsche ging.

    Zitat

    Orginal von Herius Claudio Menecrates
    Nach dem Gespräch mit Livianus berief Menecrates seine ganz persönliche Mannschaft im Atrium zusammen. Es galt, erste Einteilungen zu treffen und den Umzug zu Ende zu bringen. Als Wulfgar seinen Weg kreuzte, hielt er den Germanen an.


    "Alle sollen sich ungeachtet des Fortschritts beim Bezug der Räume einmal hier einfinden. Richte das jedem aus. Und Manuel soll Schreibzeug mitbringen."


    Während Menecrates auf das Eintreffen der Sklaven wartete, schmiedete er Pläne, die den heutigen Abend, den morgigen Tag und die Zukunft betrafen. Vorerst gab es keine Sklavinnen in seiner Privatmannschaft. Dem musste er Rechnung tragen und dem musste früher oder später abgeholfen werden. Es galt einen Dienstplan für das Praetorium aufzustellen und spezielle Aufgaben zu verteilen. Wulfgar benötigte noch eine solche Spezialisierung.
    Das Eintreffen der ersten Sklaven unterbrach seine Gedanken. Er reckte sich, weil der Rücken noch immer schmerzte. Schon morgen wollte er etwas für seine Gesundheit und Fitness unternehmen.


    "Ja Dominus. Ich werde sofort allen bescheid geben." Und flugs war er aus dem Atrium um den anderen Bescheid zu geben. Als ein jeden, den er fand gab er bescheid. Manuel bekam noch den Auftrag Schreibzeug mitzubringen. Um alle aufzufinden rannte er durch das ganze Haus, nur um sicher zu sein, das er keinen übersah.
    So kam er dann doch recht außer Atem wieder ins Atrium.

    Diese Truhe war vermutlich die größte, die mit ihnen gereist war. Weder Wulfgar noch Macro hätten es geschafft alleine von der größe der Kiste her diese zu tragen. Aber zu zweit dürfte diese große, sperrige Kiste ein leichtes sein. "Ja. Zu zweit dürften wir es schaffen." Er sprang auf die Kutsche auf und suchte mit seinen Händen nach Halt. Nach kurzem umgreifen, schaffte er es und hatte einen sicheren Griff. "Gut. Lass uns gehen. Du gibst das Tempo vor. Ich leite. Wohin wollen wir die Kiste schaffen?" Erst jetzt merkte Wulfgar die Schwere der Kiste. "Was ist da drinnen? Steine?" fragte er, die schwere humoristisch zu ertragen.

    Kleidung kam in Menecrates neuen Wohnbereich. Der Sack mit Getreide in die Culina. Wulfgar machte es eher stur und dumpf, als lange darüber nachzudenken. Alle waren müde und wollten schlafen. Aber ersteinmal war es wichtig, das alles dorthin kam, wo es hin gehörte. Mit einer weiteren Kiste auf den Rücken ging Wulfgar in das Cublicum seines Herren. Er stellte sie neben die andere Kiste an die Wand. Wie was aufgeräumt gehörte wusste Wulfgar im ersten Moment nicht.

    Wulfgar nickte, bezüglich den Anweisungen. Dann wandte er sich zu Macro. "Wir sollten ersteinmal alles ins Atrium abladen und aussortieren, was wohin kommt. Dann können die Kutschen schonmal weg und wir haben noch ein paar Hände mehr zum helfen. Was meinst du?" Da Menecrates sich noch kein Schlafgemach ausgesucht hatte, war es für Wulfgar das vernünftigste. Außerdem wusste er noch nicht wie es im Haus aussieht um zu sagen, was wohin käme.