Beiträge von Mansuri

    Sie hatte sich mit hineingeschummelt, extra ihre beste Tunika und den neuen Gürtel angelegt. Die Haare hatte sie hochgesteckt. Sie stand hinter Macro und versuchte etwas zu sehen. Der Hüne verdeckte alles. Mit einem Finger tippte sie ihm an die Schulter. " Könntest du einen kleinen Schritt zur Seite machen. Ich möchte auch etwas sehen." flüsterte sie.

    Ihr ging es nicht um das Taschengeld. Sie brauchte Beschäftigung. Linos war nicht da. Mit einem Essenspießer schrieb sie fein säuberlich ihren Namen darunter. Er suchte oft genug nach Essbarem, dann sah er die Tafel und ihren Namen. Ein Krug verdünnter Wein, Brot und Moretum standen auf dem Tisch. Das dürfte ihn anlocken. :D



    An alle Sklaven der Gens Claudia


    Für die großen Spiele, braucht unser Herr, der Aedil Menecrates,
    jede Menge Helfer.


    Es gibt für jeden Sklaven der sich dort nützlich machen will
    ein kleines Taschengeld.


    Wer helfen möchte meldet sich bitte bei mir.


    gez.
    Linos


    Helfer: Mansuri

    Es ging bei ihr alles automatisch. Sie hatte abgeschaltet, hörte auf seine Befehle und beobachtete seine Aktionen dazu. Sie stellte sich dazu und begann,so wie er es vorgeführt hatte zu agieren. Sie verbiss sich den Schmerz zu zeigen, den das Parma am Arm verursachte. Schild zur Seite , Stich an der Schildkante entlang. Schild nach unten, Stoß über die obere Kante. Schild ganz nach links und ein weiter Stoß mit dem Rudis. Sie hatte seine Bewegungen beobachtet und parallel ihre ausgeführt. So ging es, so lange er seine Befehle gab. Sie reagierte aber empfand nichts mehr für das was hier tat.
    Der Arm schmerzte immer mehr, sie wünscht sich sehnlichst, dass die Übungen bald aufhörten. Die Schmerzen zeigen, das kam für sie nicht in Frage. Weiter bis er das Training für beendet erklärte.

    Das war sehr direkt von Morrigan gewesen. Corona war anzusehen, dass sie sich nicht traute, ihr direkt und ehrlich zu antworten. " Überfalle Corona nicht gleich mit deiner Neugier. Sie ist neu hier und muss sich erst einmal einfinden." Mansuri holte ein zweites frisches Brot, legte es auf den Tisch und gab Morrigan einen leichten Stüber von hinten. " Daran wirst du dich gewöhnen müssen Corona, Morrigan ist immer sehr direkt, dazu vorlaut und ein Wirbelwind." Sie brach sich ein Stück Brot ab. " Du kannst auf alles zugreifen, was es hier in der culina und den Vorratsräumen gibt um deine Domina zu versorgen und wir werden sie in absehbarer Zeit selber kennenlernen." Das war zwangsläufig in einem Haushalt wie diesen zu erwarten. Mansuri wollte es ohne Vorurteil angehen. Corona hatte sich bedeckt gehalten, das war ganz in Ordnung.




    Sim-Off:

    von mir auch ein Hallo ;)

    " Du bist der Dominus und ich habe dir zu gehorchen." Aus freien Stücken würde sie nichts mehr tun. Es gab keine Veranlassung mehr dafür. Sie war eine Sklavin unter vielen hier in der Villa. " Mach Dominus Menecrates den Vorschlag, Morrigan auszubilden, sie ist besser dafür geeignet." Das er dann weiter in die Villa kommen konnte und keine Ausrede braucht, das lag auf der Hand.

    " Ja ja, greif nur zu." Sie lächelte und nickte Corona zu. " Ich bin schon etwas länger hier." Was sollte sie sonst noch sagen. " Meistens wirst du mich hier finden." Was sollte sie mehr erzählen. Ihre Zukunft wird sich wahrscheinlich hauptsächlich nur noch hier abspielen. Sie hatte das Vertrauen Dominus Claudius Menecrates nicht gerechtfertigt, dann war da nichts mehr mit vertrauensvollen Aufgaben. Sie hatte sich damit abgefunden, ändern konnte sie nichts daran.

    " Ich kann es nicht. Ich würde der Gens Claudia mehr schaden als nützen. Der Optiostab ist nichts für mich." Sie sah ihm nicht in die Augen. " Ich habe kein Problem. Ich bin Sklavin und habe nur zu Arbeiten. Zu mehr bin ich nicht da. So wie ein Stuhl oder ein Tisch nur für einen Zweck da sind." Langsam hob sie den Kopf, legt ihn etwas schräg , sah ihm in die Augen. " Es ist nur ein dummer Zufall, dass ich Denken, Fühlen und Sprechen kann."

    Sie ließ es sich nicht anmerken. Äußerlich war es ihr nicht anzusehen. Sie verbarg es vor jedem der ihr in der Villa begegnete und war froh, dass es nicht mehr angesprochen wurde. Die Nächte durchwachte sie oder setze sich in die culina an den Tisch und versuchte dort etwas zur Ruhe zu kommen und zu schlafen. Abends setzte sie sich gern auf die Treppe zum Hortus, wenn sich alles zur zurück gezogen hatte. Die einzige Gelegenheit eine bisschen frische Luft zu schnappen. Die Einkäufe erledigte eine andere Sklavin, Mansuri ging kaum noch auf den Markt. Zu den Saturnalien war sie das letzte Mal so richtig außerhalb der Villa gewesen. Die Römer hatten Recht, ein Sklave war nicht mehr als ein Gegenstand. Ihre Gefühle interessierten keinen,zum Arbeiten waren sie gut genug, oder zum Unmut auslassen. Sehnsüchtig sah sie den Sternenhimmel an. Wie lange hielt sie es so aus? Wann würde sie so abgestumpft sein, dass sie nur noch funktionierte und alles andere ohne Bedeutung war.

    "Salve Corona." Mansuri stellte frisches Brot, Moretum, eingelegtes Obst und Gemüse auf den Tisch. Dazu einen Krug Wein und einen mit Wasser auf den Tisch. Sie setzte sich mit an den Tisch. " Claudia Livineia ist für mich keine Konkurrenz. Ich habe hier nichts zu sagen. Ich mache das Essen, für mehr bin ich nicht da. Sie ist außer Musa die einzige Frau im Haus. Einer von beiden wird sich schon um die Einhaltung der Ordnung im claudischen Haushalt kümmern. Das nächste Obst bezahlst du Linos." Sie nahm sich ein Stück Fladenbrot und bestrich es mit Moretum. Ein Becher verdünnten Wein und ihre Welt war in Ordnung.

    Ein Versuch war es wert. Das Ereignis was ihr immer noch im Kopf umhergeisterte und sie nicht zur Ruhe kommen ließ, es forderte seinen Tribut. Sie konnte es nicht mehr verdrängen. Bevor Dominus Antoninus anfing, legte Mansuri ihren Gladius und das Parma beiseite und zog das Kettenhemd aus. " Dominus Iuluis Antoninus , es geht nicht, ich kann nicht mehr. Ich habe mich nicht wehren können, ich kann nicht mal mich selber schützen. Lass mich bitte gehen, du hast es versucht. Ich habe versagt." Sie gab auf. Mansuri blieb stehen rührte sich nicht, hatte den Kopf gesenkt, wartete das er sie entließ.

    Verantwortung tragen, das sagte gerade der Richtige. Herr Miles, mit der Verantwortung , das solltest du schleunigst selber üben, dachte sie bei sich. Sie band ihm das jetzt nicht auf die Nase. Die Schmerzgrenze seinerseits war erreicht. Was wollte er da? Mit Pfeife ? Kommandos lernen? Linie ausrichten? Centurio und Optio und….. Moment, Moment, Moment. Ein riesengroßes Fragezeichen stand in Mansuris Gesicht geschrieben. “ Gib du das Kommando. Ich will sehen wie das geht. “ Weitere Fragen taten sich auf. War das nicht etwas übertrieben für den Hausgebrauch? Sie wollte keine Centurie oder was auch immer in den Krieg führen. Ein paar Haussklaven kriegten von ihr die Richtung und dorthin hatten sie sich zu bewegen. Übertrieb er nicht generell ein bisschen. Wenn ihm das Spaß machte. Für sie war es eine Ablenkung und was dazu lernen hatte noch keinem geschadet.

    Sie war heute milde gestimmt und nun platzte das griechische Mädchen herei. Dieser Wachstafelzerkratzer, der sich einbildete sonst wer zu sein. Nicht bei ihr. " Ich dachte das wüsstes du Linos.Hast doch sonst überall deine Augen und Ohren UND DEINE FINGER." Sie sah missgelaunt auf das Schälchen vor ihm. Nicht ein Danke kam über seine Lippen, schließlich hatte sie das von ihrem Geld gekauft." Du vergreifst dich gern an fremder Leute Sachen?" Ein Fladen in der Hand haltend wandte sich wieder dem Backofen zu und bestückte ihn mit den fertigen Teigfladen." Die Neue ist nicht so neu, heißt Claudia Levineia und wie Morrigan schon sagte, die Enkelin des Hausherrn Claudius Menecrates. Dazu muss ich sagen Musa ist eine Ausnahmeerscheinung in dieser Familie und der Enkel Claudius Felix. Den anderen kann man es selten recht machen und unsichtbar sein, ist die beste Eigenschaft die man bei ihnen haben kann." Das war ja fast ein Vortrag geworden. Schulterzuckend sah sie nach dem Fladenbrot. " Ich stelle mein Barometer auf zickig ein,es kann dann nur besser werden. Die Leibsklavin von ihr könnte man bei Gelegenheit am Abend zu einem Becher Würzwein einladen." Mansuri lächelte verschmitzt und ließ sich eine Dattel schmecken.

    Das ist wie beim Tanzen, war ihre erste Feststellung. Einer gab den Takt und den Schritt vor, der Rest machte mit. Das war alles? Sie stellte sich links neben ihn. Nicht zu dicht,so das der Rand des Parma ein kleines Stück über dem Rand seines scutums lag.Sie zog das Parma rechts fester an sich, damit es immer einen gewissen Druck auf den Rand des scutums ausübte. So blieben sie dicht zusammen. Linkes Bein leicht gebeugt nach vorn.Parma gegen das Knie. Rechtes Bein hinten. " dextram,unus; sinistram,duo. Wir fangen mit Rechts an. Es wäre schön, wenn du dich meiner Schrittlänge anpasst." Sie nickte ihm zu. "unus!..duo!...unus!..duo!..unus!..duo!..." Bis der Rand des Platzes erreicht war. Es hatte für den Anfang ordentlich funktioniert. Der Parma und das Scutum hatten mehrmals geklappert, blieben den Großteil des Weges zusammen. Mansuri fand es ganz in Ordnung. Sie hatte begriffen um was es ging.

    Den Tag genießen. Sie sollte nichts tun. Wäre der Grund dafür nicht die letzte Nacht gewesen. Sie hätte es in allen Zügen genossen. Ein Marktbummel oder das Forum. Ein Theaterstück oder oder oder.... Mansuri schrack aus ihren Gedanken hoch. " Ja, ja du kannst mich alleine lassen." Mansuri musste selber darüber hinweg kommen. Es versuchen zu vergessen.
    Ein vorsichtiger Schluck von der aufgegossenen Minze. Sie schaffte es, sie musste es schaffen.

    " Du bist ein sehr fleißger Miles wie ich gehört habe. Du übst sogar nach dem Dienst. Manndecken und was es da alles bei euch zu üben gibt." Sie stand da, als ob sie keinen Hintergedanken bei ihre Aussage gehabt hätte. Er sollte ruhig wissen, dass sie mit Morrigan darüber gesprochen hatte. " Zeig mir wie das mit dem nebeneinander geht. Wir werden sehen ob wir nebeneinander klar kommen. Ob wir uns aufeinander einspielen können. Dazu gehört sicher auch eine gewisse Portion Vertrauen unteinander?" Sie hob das Parma und wartete auf seine Anweisungen.

    Sie ahnte was er meinte, jedenfalls in der Richtung lag sie nicht verkehrt. " Das Entscheidende ? Die Disziplin, die ein Miles der Prätorianer vermissen läßt?" Das war der erste Stich. Er sollte ruhig wissen, was sie davon hielt. So ließ sie ihn nicht davon kommen. Sie durfte nur die Grenzen zwischen Freiem und Sklave nicht überschreiten. Mansuri entschied sich alles in ihre Antworten zu packen, dass er genau wusste um was es ging. Ihr war er keine Rechenschaft schuldig, aber er trug Verantwortung und das sollte ihm klar sein. Mansuri kannte da keine Gnade. Sie ließ dafür alle ihre Vorsätze sausen, um zu verhindern, dass Morrigan am Ende unglücklich da stand.

    Sie bekam die Füße kaum hoch, stolperte fast in den Hortus. Die zwei Becher ballancierend setzte sie sich zu Morrigan und gab ihr einen. " War das gestern Abend nicht ein bisschen zu gut gemeint? Ich fühle mich heute wie nach 3 Tagen Schwerstarbeit?" Mansuri pustete vorsichtig in den Becher. Der Aufguß roch stark nach Minze und war noch zu heiß zum Trinken. Sie mochte nicht über die nächsten Tage nachdenken. Heute hatte sie keine Meinung dazu, hinlegen und nichts tun war das Beste. Die täglichen Arbeiten waren zugeteilt und Sonderwünsche gab es bis jetzt noch nicht.
    Mansuri sah nach Osten, dort zeigte sich die Sonne. Nach den letzen bewölkten und teilweise verregneten Tagen ein Lichtblick. Es war der reinste Hohn, dass gerade heute die Sonne hervor kam.

    Wie konnte man nur so müde und schlapp sein. Ein Kräuteraufguss mit Minze. Sie heizte ein und stellte Wasser auf den Rost. Eine Arbeit die sie täglich machte und die ihr heute so schwer fiel. Sie musste sich setzen. Morrigan hatte es gut gemeint. Sie hatte wenigstens geschlafen. Das Wasser kochte. Sie goß es auf die Minze ließ das ganze ziehen. Mit zwei Bechern ging sie wieder in den Hortus.

    Am Morgen war ihr trotz Decke kalt. Anstatt munter und frisch, fühlte sie sich immer noch müde und schlapp. Der brennende Haufen war nur noch Asche. Morrigan saß da. " Guten Morgen. warst du die ganze Nacht hier?" Sich streckend und darauf hoffend, dass sie endlich munter wurde. Setzte sie sich in die Decke eingewickelt neben Morrigan. " Frierst du nicht? Hier nimm die Decke. Ich gehe uns ein paar Kräuter aufgießen." Alles ging wie in Zeitlupe von statten. Mansuri fühlte sich elend. Der Weg in die culina kam ihr heute doppelt so lang vor.