Was versuchte er da? Er provozierte. Wir Iberer lustlos ? Wenn er sich da mal nicht täuschte. Sie reagierte nicht auf seine Anspielungen. Nein, sie ließ sich nicht auf so ein Geplänkel ein. Sollte er doch denken was er wollte. Es wurmte sie nur ein bisschen, ein ganz kleines bisschen. Tief Luftholen, dann ging es wieder.
Solange er nicht, überlegene römische Kultur, was hatte sie bis jetzt von dieser Kultur gesehen? Seneca, den hatten die Römer Baetica zu verdanken, in Corduba geboren. Verweichlicht, die punischen Kriege, da schrammten die Römer immer knapp an einer Niederlage vorbei. Sie mussten bei den Göttern einen Stein im Brett gehabt haben. Er wollte die Sachen wieder haben, bitte, sollte er bekommen. Sie ließ das Rudis fallen und war dabei das Parma abzulegen. Was hatte er da gesagt? Sie wäre eine iberische Frau ohne Stolz und Ehre. Wie recht er hatte. Sie war nur eine Sklavin, der stand Stolz und Ehre nicht zu. Sie war für ihren Herrn da, hatte ihre Arbeit zu machen, mehr stand ihr nicht zu.
Ihre rechte Hand zitterte, versuchte krampfhaft das Parma vom linken Arm zu bekommen. Wut stieg in ihr hoch, weil es nicht so ging wie sie wollte. „Iberische Frau ohne Stolz und Ehre...“ murmelte sie. Was wusste er schon davon! Sie konnte es nicht so stehen lassen. Wütend hatte sie mit schnellen Schritten die kurze Entfernung zu ihm überwunden. Sie hielt das Parma seitlich als sie bei ihm war, dreht sie sich mit der linken Schulter in das Parma, benutzte ihren gesamten Körper und den rechten Arm und warf sich gegen sein Scutum. Suchte festen Stand und drückte dagegen, holte Schwung und stieß mit dem Parma kurz hintereinander zu, versuchte ihn abzudrängen aus dem Gleichgewicht zu bringen. Wütend, griff sie ihn an, Tränen standen ihr in den Augen. Sie hatte das getan was sie nicht wollte. Sie hatte ihn angegriffen. Schweratmend brach sie den Angriff ab und sah ihn an. „ Damit wäre alles geklärt.“