Der beginn eines wundervollen Morgens war weggewischt.
Nun herrschte die Realität. Die raue Wirklichkeit wie ich sie noch nie erfahren hatte.
Seit dem Befehl umdrehen hatte ich nicht mehr die Augen geöffnet. Mehrfach hörte ich das zischen des Rebstockes und erwartete einen Schlag. Zweimal zu Anfang hielt ich die Luft an, doch außer einem Luftzug spürte ich nichts.
Doch plötzlich war es anders, so als wenn mehr Schwung für den Schlag herausgeholt würde. Diesen Gedanken hatte ich noch nicht zu Ende gedacht, da landete ein Treffer auf meinem Rücken.
Ein Schmerz traf mich wie ich ihn noch nie erfahren hatte, wobei sich meine Schultern nach hinten schoben, mein Brustkorb nach vorne schob und mein Atem mir fast weg blieb.
Die angestaute Luft langsam ausblasend, merkte ich erleichtert, das der Stoff meiner Kleidung meine Haut davor bewahrte in Fetzen herunter zu hängen. Der zweite Hieb war nicht weniger fest, ich vernahm ein leicht verärgertes Schnauben hinter mir.
Schon fasste eine riesige Hand an meinem Nacken und vorne zog wer an meiner Tunika. Erschrocken riss ich meine Augen auf und erblickte die vor Wut blitzenden Augen des Centurios, als auch schon seine Stimme an mein Ohr dröhnte.
Mit zitternden Händen zog ich mir meine Tunika, so schnell es mir möglich war, über den Kopf. Ängstlich hoffte ich das sich der Stoff nicht in den Hautschnítt den mir die Gerte zugefügt hatte eingeklemmt war. Nein das war nicht geschehen.
Jetzt stand ich bis auf meinen Lendenschurz, mit schlotternden Beinen, entblößt im Kreis der Männer.
Nachdem ich eben gespürt hatte was ein Hieb mit der Gerte bei guter Kleidung bewirkte und ich die blitzenden Augen gesehen hatte, wusste ich nicht wie ich dies überstehen würde.
Wie gerne hätte ich meinen Armen und Händen Halt gegeben, einfach nur so dastehend die Hiebe empfangen würde sehr hart werden.
Schnell stieß ich ein Stoßgebet aus damit mir mein Gott beistand.