"Ja Dominus ich beeile mich", kaum ausgesprochen hatte ich den Brief schon in de hand und verließ die Schreibstube
Beiträge von Linos
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Dankbar dem Sklaven zunickend, ergriff ich den Becher mit Wasser, trank einen großen Schluck bevor ich den Becher abstellte. „Im Augenblick wüsste ich nichts, fällt mir aber etwas ein teile ich es dir sofort mit Dominus.“
Sofort holte ich mir den Brief an Aurelius und begann mit der Abschrift.[I]Ad
Lucius Iulius Centho
Casa Iulia Roma
Provincia ItaliaSalve Iulius Centho,
ich möchte dich um einen Gefallen bitten, bei dem für dich nichts auf dem Spiel steht, du mir aber sehr behilflich wärst. Meine Informationsquellen in Germania sind begrenzt, auch konnte ich der Acta nicht die von mir benötigten Auskünfte entnehmen.
Kurz vor meiner Berufung als Legat der II. Legion in Germania hatten wir im Senat eine Neuordnung der Provinzen beschlossen. Zeitgleich ging eine Empfehlung an den Kaiser, die Provincia Germania zu teilen. Ich habe das DECRETUM IMPERATORIS in der Acta gelesen, nach dem die Provinz in vier Regionen aufgeteilt wird: Belgica, Germania Inferior, Germania Superior und Reatia.
Ich benötige nunmehr dringend eine verlässliche Auskunft darüber, ob der Senat, der Kaiser, meinetwegen auch Vescularius Salinator kürzlich eine Verschiebung des Limes ins Gespräch gebracht oder gar beschlossen haben.
Es handelt sich speziell um das Gebiet südlich des Lagona, um ein Chattengebiet.Oder anders gefragt: Unterstützt der Senat eine Limitatio in diesem Gebiet? Wie ist die Stimmung aktuell in dieser Sache?
Deine schnelle Antwort ist für mich, und nicht zuletzt für die Sicherheit des Imperiums, von höchster Wichtigkeit.
Vale
Nachdem der Brief abgeschrieben war, betrachtete ich zufrieden mein Werk.
„Dominus der Brief ist fertig, es fehlen nur noch das Datum und dein Friederich Wilhelm.
Soll ich danach den Brief zur Poststelle bringen und mich in Mogontiacum nach geeigneten Kräften umhören?“ -
„ Geht noch, aber ich brauche einen Schluck Wasser…. Zum Thema neue Einheiten hätte ich eine Frage Dominus. Du weißt ich mag kein Militär, ich kenne mich deshalb auch wenig in diesen Dingen aus. Ist es möglich, dass man Verwandten, Freunden oder Klienten dort Stellen zuschanzt oder geht dies nach einem festen System? Ich denke Beförderungen, werden normalerweise nach Leistung oder Dienstzeit ausgesprochen. Wenn es aber für einen Dienstgrad in einem Lager keinen Platz gibt, wird der Beförderte doch bestimmt an einen anderen Ort versetzt?“ Fragend schaute ich Menecrates, wobei mir auch schon die nächste Frage durch den Kopf ging. „Wie ist das mit Klienten? Wenn zum Beispiel ein Senator mehrere Klienten hat, sind diese doch ihm alle verpflichtete? So greift doch eins in das andere
und letztendlich profitiert derjenige am meisten davon, der ganz dicht an der Machspitze sitzt? So kann doch jemand dies ausnutzen, ganz oben meine ich und so im laufe der Zeit eine Unmenge an Macht erreichen, mehr als wie für sein ursprüngliches Amt überhaupt vorgesehen war oder?“ Schon spann ich meinen Gedanken weiter. Dann brauchte man nur noch einen zu beseitigen und schon bekäme man die totale Macht, einer Diktatur gleich. …
Verzeih Dominus ich bin nur einem Gedanken der mir kam gefolgt und wollte dich nicht in deinem Gedankenfluss stören.“ -
Noch etwas verlegen wegen meiner dummen Anstarrerei, es war aber für mich wirklich ungewöhnlich, Menecrates bei einem solchen Lachanfall zu erleben, erwiderte ich. „Ja Dominus ich werde mein bestes versuchen.“
Nun legte ich eine kurze Pause ein, die Zeit die ich zum sortieren meiner Gedanken brauchte, räusperte mich kurz und fing zum eigentlichen Thema an.„Dominus das Lesen der Acta hat wenn man deinen Auftrag wörtlich nimmt nicht besonders viel ergeben. Aber“…. Nun legte ich bewusst eine Pause ein,…..“nach meiner unmaßgeblichen Meinung stehen doch einige Artikel in einem Zusammenhang. …..Hier steht in der Der Ausgabe vom
ANTE DIEM V KAL FEB DCCCLXI A.U.C. (28.1.2011/108 n.Chr.)
In einem Abschnitt des Artikels wie folgt:Mittlerweile müssen viele junge Männer auf dem Weg nach oben den Weg durch die Castra Cohortes Urbanes antreten, anstelle durch den kaiserlichen Palast, und so soll unter anderem Kaeso Modestus von den Annaern erstaunlich oft beim PU vorstellig gewesen sein. Während die Einzelheiten wie immer im Vagen liegen, ist zumindest definitiv nachvollziehbar, dass sich hochrangige Ritter wie Gaius Pompeius Imperiosus und Titus Decimus Verus an den mächtigsten Mann Roms gebunden haben. Was bei letzterem umso verwunderlicher ist, da man dem Vescularier und dem Oberhaupt der vom peregrinen Decimus abstammenden Familia des Marcus Decimus Livianus eine inoffizielle Fehde unterstellt. Zeichnet sich da ein Bruch zwischen den Familiae des Decimus und des Decimus Cato ab?“
Erneut machte ich eine Pause und kramte rum. ….“Ach ja und hier geht es weiter, ….
Senat diskutiert über Provinzen
PRIDIE ID FEB DCCCLXI A.U.C. (12.2.2011/108 n.Chr.)
Rubriken: PolitischesManchem Leser dürfte es vielleicht noch bekannt sein: unter dem Consulat des Manius Tiberius Durus vor einigen Jahren wurde eine Inquisitio Senatus eingesetzt, die sich mit Klagen aus den Provinzverwaltungen auseinander setzen sollte – die zu jener Zeit häufiger Roms Ohren erreichten. Wir erinnern uns: der göttliche Iulianus hat eine Reform verfügt, die die Provinzen teils erheblich vergrößerte. Und genau das war der Umstand, der besagte Klagen nach sich zog: zu groß seien die Provinzen und der damit verbundene Verwaltungsaufwand.
Die Leitung der Inquisitio, die sich nun mit der Provinzreform befassen sollte, wurde dem jetzigen Consul Spurius Purgitius Macer zugeteilt. Unterstützt wurde er von den Senatoren Medicus Avarus von den Germanicern sowie Kaeso Modestus von den Aennaern. Das Dreier-Gespann befasste sich mit der Thematik, untersuchte die Klagen und insbesondere, ob die Reform Nachteile für die provinzielle Verwaltung hervorgerufen hat. Sie erstellte einen Zwischenbericht – und danach schlief das Thema offenbar ein. Mangelndes Interesse im Senat, so mag es auf manchen wirken, da einem Antrag des Purgitiers auf eine Verlängerung der Untersuchung nicht nur nicht stattgegeben, sondern noch nicht einmal darüber abgestimmt wurde. Die Klagen aus den Provinzen schienen abgenommen zu haben, die Statthalter hatten sich an den Zuwachs an Größe und damit Verwaltungsaufwand gewöhnt – in jedem Fall ergab sich ganz offensichtlich nicht die Notwendigkeit einer weiterführenden Diskussion über die Größe der Provinzen.Dennoch hat der damalige Leiter der Inquisitio und jetzige Consul nun die Gelegenheit genutzt, in seinem Consulat dieses Thema noch einmal auf die Tagesordnung des Senats zu bringen. Dem Wortlaut des Purgitier zufolge behandelte sein damaliger Zwischenbericht als erstes die Frage, ob sich die Großprovinzen finanziell bezahlt gemacht hätten. Aus dem darauf folgenden Vortrag hätte man beinahe schließen können, dass dies der einzig relevante Punkt sei, denn der Consul berichtete zunächst ausführlich über die finanziellen Folgen der Reform. Dies mag nun daran liegen, dass der Zwischenbericht der Inquisitio keine wirkliche Beurteilung hierüber hatte abgeben können – zu wenig Zahlen hätten den drei Senatoren vorgelegen, zu wenig qualitative Daten über die einzelnen Provinzen und deren Verwaltungen. Nun allerdings, so der Consul, hätten ihm aufgrund seines Amtes mehr valide Daten vorgelegen; und seine Schlussfolgerung aus eben jenen ist deutlich: finanziell lohne sich die iulianische Provinzreform kaum. Den gesenkten Ausgaben, die die geringere Zahl der Statthalter mit sich bringt, stehen die größeren Kosten sowohl durch mehr und längere Reisen gegenüber als auch durch verzögerte Entscheidungsfindungen wegen der größeren Distanz, die die Entscheidungsträger oder deren Botschaften zurückzulegen hätten. Zwar sei durchaus ein gewisses Einsparpotential von mehreren hunderttausend Sesterzen erzeugt worden – dies, und damit kam der Consul zum eigentlichen Kern, stünde jedoch in keinem Verhältnis zu dem zusätzlichen Aufwand, den die Statthalter zu bewältigen hätten.
Bemerkenswert an diesem Teil des purgitischen Vortrags ist wohl vor allem eine Sache: so sicher seine Worte klangen, so fest seine Meinung zu stehen schien – trotz allem gab er, beinahe am Ende seiner Rede, zu, nach wie vor nicht genug Zahlen gehabt zu haben. Mehr noch: nur eine Provinz sei es gewesen, die er beispielhaft geprüft habe. Offen gelassen hat er hingegen, auf welcher Grundlage er nun wirklich zu den Schlüssen gekommen ist, die er gezogen hat. Ebenso wenig wurde wirklich klar, welche Provinz die Grundlage für seine neuerliche Untersuchung bildete, was merkwürdigerweise keinen der anwesenden Senatoren interessierte, obwohl es durchaus logisch erscheint, dass die Gegebenheiten in den Provinzen so verschieden sind, dass nicht notwendigerweise von einer auf alle geschlossen werden kann.Zurück aber zur Diskussion um die Provinzen. Nach seinen Betrachtungen über den finanziellen Aspekt der Provinzreform kam Purgitius Macer nun auf jenen Punkt zu sprechen, der nach der Reform zu Klagen der Provinzverwaltungen und damit zur damaligen Inquisitio führte: der deutliche erhöhte Aufwand, den die Statthalter dadurch hätten. Mit drastischen Worten schilderte der Consul seine Meinung zu dieser Aufgabe, die eine sei, „an der die meisten nur scheitern können“. Und hier offenbart sich des Molossers Kern, so scheint es: die Provinzen sind derzeit nicht wirklich zu verwalten durch ihre Größe.
Die Diskussion im Senat verlief erstaunlich friedlich – noch nicht einmal der Praefectus Urbi nutzte die Gelegenheit, um einen größeren Wirbel zu veranstalten, wenngleich er mitnichten darauf verzichtete, seine Meinung kundzutun und den Senat ein weiteres Mal auf seine Grenzen hinzuweisen. Denn die Diskussion beschränkte sich nicht nur auf die senatorischen Provinzen, sondern drehte sich auch um die kaiserlichen – obwohl, wie der Consul ausdrücklich betonte, bezüglich der kaiserlichen Provinzen selbstverständlich keine Entscheidung getroffen werden, sondern lediglich eine Empfehlung an den Kaiser ausgesprochen werden könne.
Noch erstaunlicher erscheint die verhältnismäßig ruhige Debatte, die sich recht schnell auf Detailfragen konzentrierte, wenn man bedenkt, dass der Purgitius zwischen den Zeilen durchaus Provokantes von sich gab. Erwähnt wurde bereits, dass der Consul für die Schlüsse, die er zieht, lediglich die Daten einer Provinz herangezogen hat, und auch diese offenbar nicht vollständig. Weiterhin lässt sich aus seinen Worten schließen, eine Statthalterschaft in einer derart großen Provinz sei im Idealfall nur einem Consular zuzutrauen, und eben jenes sei eben nicht Voraussetzung, um als Legatus Augusti pro Praetore benannt zu werden. Ob ein ehemaliger Consul jedoch zwangsläufig der bessere Statthalter ist, darüber kann man sich streiten, es kann und darf sogar bezweifelt werden, wurde allerdings von keinem der Anwesenden angesprochen – ebenso wenig wie die Tatsache, dass mit einer wachsenden Anzahl von Provinzen auch die Zahl der Statthalter wachsen muss, und mit ihnen wohl auch die Zahl derer wachsen wird, die kein Consulat zuvor absolviert haben. Eine erneute Provinzreform, wie sie dem Purgitius vorschwebt, würde die Anzahl der Posten deutlich erhöhen. Dies jedoch war ein Punkt, der von dem Consular selbst im Verlauf der Diskussion durchaus selbstkritisch angemerkt wurde, nicht jedoch von einem der Senatoren – hier gab es eher Zustimmung dafür, dass es entsprechend mehr Posten und mit ihnen angemessene Entschädigung gäbe für verdiente Männer.
Der wohl wichtigste Punkt wurde in der gesamten Diskussion allerdings nur am Rande gestreift: das Militär. In den derzeit größten Provinzen unterstehen dem Kommando des Statthalters fünf bis sechs Legionen, was unbestritten selbst in besten Zeiten ein Risiko darstellt, eines, das kaum ein Kaiser eingegangen ist. Die Macht, die damit einhergeht für den jeweiligen Statthalter – oder jene, die auf einen entsprechenden Posten aus sind – hätte eigentlich Grundlage genug für eine hitzige Diskussion gegeben. Dass diese bisher ausgeblieben ist, mag indes nicht wirklich überraschen angesichts des in den letzten Jahren eher zurückhaltenden Senats.“Nun brauchte ich kurz eine Pause und einen Schluck Wasser, um dies zu betonen fiel ich in einen Hustenanfall. …. HUST…. HUST …. „Dominus….. HUST ….ich brauche etwas…. HUST ….Wasser“….HUST
Ich wusste Menecrates hasste Unterbrechungen wenn ihn einmal die Arbeitswut gepackt hatte, aber ich brauchte einfach etwas frische Luft, sonst würde ich heute bestimmt nicht dazu kommen. -
Sichtlich verblüfft über den Lachanfall meines Herrn, starrte ich Menecrates an. Ein anderer Herr hätte mir bestimmt mindestens eine Ohrfeige verpasst, bei dem gestarre.
Enttäuscht war ich schon, hatte ich mir den Ausritt mit Macro doch so schön vorgestellt.
Darum kam auch dementsprechend enttäuscht mein: "Ja Dominus", heraus. -
Etwas zögernd setzte ich mich, nach der Aufforderung Platz zu nehmen.
"Dominus ich weiß ja nicht"; fing ich langsam an, "ob du mitbekommen hast wie schlecht unsere Verpflegung ist. Es mag an uns Sklaven liegen weil wir alle keine Ahnung vom kochen haben. Die Küche ist in einem miserabelen Zustand. Unsere Vorräte sehen jämmerlich aus. Dies mag daran liegen, das jeder nur das nötigste aus dem Lager holt, aber auch daran, das wir noch nie frisches vom Markt bekamen. Nun habe ich die Bitte, Macro und mir zu erlauben dort einen Großeinkauf zu machen."
Gott sei gedankt der erste Teil war raus, nun Numero zwei.
Da wir, obwohl Macro bestimmt sehr stark ist, aber nicht alles schleppen können, habe ich noch eine weitere Bitte, dürfen wir dafür Pferde benutzen?" Erwartungsvoll fast flehend blickte ich meinen Herren an. -
„Öhm ja doch, …. sprechen wir, ….ich meine irgendwie schon, … krank meine ich, ….ich weiß doch auch nicht.“
Man Linos was hast du denn da von dir gegeben, dachte ich bei mir. Seufzte und fuhr zu dem Thema Regia fort. „ In der Regia habe ich mich nicht lange aufgehalten, weil ich mich dort sichtlich unwohl fühlte. Seit dem ich den Eilbrief aufgab, habe ich das Gefühl dort beobachtet zu werden.
Ich war mehr im Forum Mogontiaci unterwegs und darüber werde ich einen umfassenden Bericht abliefern. Ich könnte dir jetzt einiges aus den Acta vorlesen,
aber auch mit schreiben anfangen. Ganz wie du wünschst Dominus.“
Jetzt Linos, jetzt, stachelte ich mich dann selber auf. „Ich hätte allerdings noch etwas anderes, ich meine eine Frage oder auch zwei.“ Puh nun war es endlich raus. -
Jetzt war ich verwirrt, was in drei Teufelsnamen war denn nun schon wieder nicht in Ordnung? Dem einen laberte ich zu viel, der wollte es mir abgewöhnen, dem anderen redete ich zu wenig. Wie man es auch machte, immer war es falsch.
Mit einer Spur von Misstrauen platzte ich ich dann doch heraus. "Ist etwas nicht in Ordnung oder habe ich mich unkorrekt Verhalten Dominus?" -
Jetzt wirkte Caelyn doch etwas verunsichert. Ich merkte ihr an, wie ihre Entschlossenheit einer gewissen Nervosität wich. Irgendwie konnte ich dies nicht ganz nachvollziehen, bestimmt lag es daran, dass ich vielleicht zu den Sklaven gehörte, der noch nie von seinem Herrn körperlich bestraft wurde. Außer das ich von Livineia einmal eine Ohrfeige erhielt, hatte ich auch noch nie einer Bestrafung erlebt. Gehört hatte ich schon manches, aber Hörensagen ist nicht erleben, erfahren. Aus diesem Grunde konnte ich jetzt wohl auch ohne zu zögern Caelyn aufmunternd zunicken.
Auch wenn man mir eigentlich nachsagen konnte ich wäre neugierig, so war meine Neugierde doch von einer ganz anderen Natur. Sie betraf eher das Politikpodium der Römer. Ihr Verhalten und ihre Intrigenwelt. Hingegen was die Sklaven anging war ich zurückhalten und respektierte sie. Da war ich der Meinung, jeder solle nur so viel von sich preisgeben wie er für richtig hielt. Unser Körper stand hier jedem zur Verfügung, aber unsere Gedankenwelt besaß alle Freiheit und diese Freiheit sollte jeder für sich nutzen, wie es ihm gefiel.
Um Caelyn zu signalisieren, dass ich nicht zuhörte, drehte ich mich etwas ab. Es sollte ihr Sicherheit geben. So bekam ich auch nur ein flüstern mit. -
Schon wieder lief es anders als von mir geplant. Hatte ich mir doch so vorgenommen Menecrates darum zu bitten, mit Macro den Markt besuchen zu dürfen, schließlich hatte ich es diesem doch versprochen.
Seufzend erhob ich mich und folgte meinem Herrn. „Ja Dominus“, murmelte ich vor mir her. Als dieser meine Wachstafel durch eine leere ersetzte war mir klar, er war nicht zufrieden.
Zu seinen weiteren Erklärungen nickte ich. Ich wollte ein aber einwerfen, weil fand da wäre es bestimmt nicht so interessant wie in den Straßen von Mogontiacum, ließ es dann aber doch sein. -
Nach meinem Bad in den Thermen betrat ich so erfrischt einige Zeit später das Scriporium und schlich mich leise auf meinen Platz. Vielleicht hatte Menecrates mein so spätes erscheinen ja noch nicht bemerkt.
Außerdem hatte ich mir fest vorgenommen Menecrates vor Arbeitsbeginn einige Fragen zu stellen.
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Früh am nächsten Morgen erwachte ich, weil ein Sklave neben meinem Bett stand und an mir rumzupfte. „Hey lass das, was soll das?“ Maulte ich ihn noch im Halbschlaf an. Also nein, der war nun wirklich nicht mein Typ. Wenn hatte ich mir schon etwas anderes vorgestellt.
„Was gibt es denn?“ „Der Dominus erwartet dich sofort, eigentlich schon gestern.“ „Ist ja gut und immer langsam mit den jungen Pferden die sind noch neu. Zuerst nehme ich ein Bad und dann ist Frühstück angesagt, wenn dies alles erledigt ist melde ich mich sofort bei unserem Herren.“ Der Sklave verschwand wohin auch immer, mir war dies im Augenblick völlig egal, denn ich mochte absolut keinen Stress sofort nach dem Aufstehen. Langsam erhob ich mich und machte mich auf den Weg zu den Thermen. -
Endlich konnte ich mich lang legen und meinen Füßen die gewünschte Ruhe gönnen. Es war doch spät geworden, ehe ich nach meiner Rückkehr aus Mogontiacum, die Küche betreten konnte. Hier löffelte ich schnell eine Schüssel von dem merkwürdig schmeckenden Puls. Der Hunger trieb es rein. Nahm mir ein großes Stück angetrocknetes Brot und gönnte mir einen Becher unverdünnten Wein. Bevor ich zur Unterkunft ging, füllte ich den Becher nochmals und diesen nahm ich mit. Hier leerte ich diesen auch schnell, denn so ein rumgerenne macht sehr durstig. Mein letzter Gedanke vor dem einschlafen galt der Villa in Rom und der guten Kost von Mansuri, meinem Küchendrachen.
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Interessant war es schon das Treiben zu beobachten. Hier hörte man wie sich die Händler über die Vorlieben der Römer unterhielten. Dort sprachen Sklavinnen über die Angewohnheiten ihrer Herren. Andere unterhielten sich über Gespräche in einer Taverne. Einige Männer waren besorgt über Veränderungen die von den Römern beschlossen worden waren zum Thema Umstrukturierung der Provinzen. Ging es um den Legatus Augusti, musste ich schon besonders kräftig die Ohren spitzen, weil die Sprecher sehr vorsichtig wurden. Langsam neigte sich der Nachmittag, meine Überlegung noch andere Plätze auf zu suchen verwarf ich, denn langsam bekam ich Hunger und meine Füße taten mir auch weh. Nun stand mir noch der Heimweg bevor. Ich sollte wirklich dafür sorgen, dass ich ein Pferd nehmen durfte, dachte ich mir, ehe ich mich auf den Rückweg machte.
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Auf der Poststelle war ich gewesen und nun durfte ich mit Genehmigung meines Herrn durch die Straßen von Mogontiacum streifen. Zu schade, dass ich bei meinem Hunger kein Geld zur Verfügung hatte. Trotzdem hatte ich meine helle Freude daran, an solch einem sonnigen Frühlingstag, meiner Lieblingsbeschäftigung nachzugehen, Leute beobachten und Gesprächen zu zuhören. Wo konnte man dies besser als auf dem Markt. Sah man zwei Personen oder mehr zusammenstehen, schlenderte man dort hin, betrachtete interessiert die Ware der Marktstände und spitzte die Ohren. Eine Taverne wäre auch nicht Übel für solch ein Vorhaben, doch dazu brauchte man Geld, außerdem wäre dies gegen Abend bestimmt noch informativer. Für mein Vorhaben waren nicht nur die Gespräche der Bürger wichtig, nein die der Sklaven waren oft noch aufschlussreicher.
Dies war für mich auch die Gelegenheit, die Stadt ein wenig besser kennen zu lernen. -
Titus Aurelius Ursus
Legio I Traiana
Mantua
ItaliaSalve Ursus,
ich nutze einmal die Gelegenheit und das Recht des älteren, eine persönlichere Anrede zu benutzen und bitte dich, selbiges zu tun. Über deine Post habe ich mich sehr gefreut, vielen Dank.
Dir und deiner Gattin noch nachträglich herzliche Glückwünsche zum Erstgeborenen. Die Verpflichtung als Offizier - du wirst das bestätigen - beschneidet viel von der Zeit, die Väter für ihre Familien aufwenden sollten, und so ist es wohl erklärbar, wenn auch nicht wünschenswert, dass vor allem die weitläufigeren Verwandtschaftsbeziehungen darunter leiden. Gern bin ich aber bereit, die Kontakte wieder aufleben zu lassen, auch wenn sie im Augenblick nur aus Korrespondenz bestehen können.
Einem späteren persönlichen Treffen mit dem Urenkel meines alten Lieblingsonkels sehe ich gerne entgegen.Der Götter Launen sind mitunter überraschend, kann doch ich auf große Einblicke in die von dir kommandierte Einheit verweisen wie du in die meine. Ein fachlicher Austausch bietet sich bei dieser Konstellation förmlich an.
Im Augenblick stoße ich in Germania auf fragwürdige Vorhaben, die Kartographie betreffend. Ich erlebe es von Nachteil, nicht mehr selbst im Senat zu sitzen, sondern auf Auskünfte angewiesen zu sein. Ich habe eine Anfrage an deinen Verwandten Avianus gerichtet, und hoffe, die Antwort trifft bald ein.
Aber auch aus deinem Umfeld habe ich erstaunliche Neuigkeiten gelesen. Die Listen der Mantuaopfer wollen kein Ende nehmen. Der Standort Mantua liegt mir verständlicherweise noch sehr am Herzen, warum jedoch eine solche Seuche aufkommen konnte, habe ich nicht genau verstanden, vermutlich nicht genau genug verfolgt. Weiß man um den Herd?Auch ich freue mich, wieder von dir zu hören!
Die Götter mögen dich und deine Familie stets wohlwollend begleiten.
[Blockierte Grafik: http://img259.imageshack.us/img259/4645/siegel.gif]
H. Claudius Menecrates
Sim-Off: Wertmarke Claudius Menecrates
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Bevor ich mir den Brief nahm, kramte ich in meinen Gedächtnis rum und schrieb schnell zwei Namen auf eine Wachstafel, welche ich dann auf den Schreibtisch von Memecrates ablegte.
Namen der Klienten:
Faustus Domitius Massula
Paullus Atius Scarpus"Dominus ich bin weg", sprach es und verschwand mit dem Brief.
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So nun zum Brief. Adresse:
Titus Aurelius Ursus
Legio I Traiana
Mantua
ItaliaSalve Ursus,
ich nutze einmal die Gelegenheit und das Recht des älteren, eine persönlichere Anrede zu benutzen und bitte dich, selbiges zu tun. Über deine Post habe ich mich sehr gefreut, vielen Dank.
Dir und deiner Gattin noch nachträglich herzliche Glückwünsche zum Erstgeborenen. Die Verpflichtung als Offizier - du wirst das bestätigen - beschneidet viel von der Zeit, die Väter für ihre Familien aufwenden sollten, und so ist es wohl erklärbar, wenn auch nicht wünschenswert, dass vor allem die weitläufigeren Verwandtschaftsbeziehungen darunter leiden. Gern bin ich aber bereit, die Kontakte wieder aufleben zu lassen, auch wenn sie im Augenblick nur aus Korrespondenz bestehen können.
Einem späteren persönlichen Treffen mit dem Urenkel meines alten Lieblingsonkels sehe ich gerne entgegen.Der Götter Launen sind mitunter überraschend, kann doch ich auf große Einblicke in die von dir kommandierte Einheit verweisen wie du in die meine. Ein fachlicher Austausch bietet sich bei dieser Konstellation förmlich an.
Im Augenblick stoße ich in Germania auf fragwürdige Vorhaben, die Kartographie betreffend. Ich erlebe es von Nachteil, nicht mehr selbst im Senat zu sitzen, sondern auf Auskünfte angewiesen zu sein. Ich habe eine Anfrage an deinen Verwandten Avianus gerichtet, und hoffe, die Antwort trifft bald ein.
Aber auch aus deinem Umfeld habe ich erstaunliche Neuigkeiten gelesen. Die Listen der Mantuaopfer wollen kein Ende nehmen. Der Standort Mantua liegt mir verständlicherweise noch sehr am Herzen, warum jedoch eine solche Seuche aufkommen konnte, habe ich nicht genau verstanden, vermutlich nicht genau genug verfolgt. Weiß man um den Herd?Auch ich freue mich, wieder von dir zu hören!
Die Götter mögen dich und deine Familie stets wohlwollend begleiten.
"Dominus soll ich zuerst den Brief wegbringen oder die Wachstafel anfertigen und die Acta weiter durchforsten?"
Nur zur eigenen Sicherheit, stellte ich diese Frage. -
Ich war echt gespannt wie ein Flitzebogen auf Caelyns Fluch. Doch was sie jetzt von sich gab fand ich zunächst recht lustig bis merkwürdig. Sie würde aber bestimmt einen Grund dafür haben. Aber ehrlich, ich hätte mir etwas anderes gewünscht, wer auch immer dieser er war.
Wollte sie ihn nur bestrafen und nicht für immer loswerden oder mit dem Fluch nicht ihr Kind und sich selber schützen?
Fragen über Fragen taten sich mir auf. Unsere Flucht würde bestimmt nicht nur abenteuerlich, sondern recht interessant werden.
Nun war ich nur noch neugierig auf die Reaktion der Priesterin. Ob sie solch einen Fluch schon einmal gehört hatte, ob sie es so akzeptierte. Plötzlich musste ich grinsen bei dem Gedanken, dass es da wen gab, der wie aus heiterem Himmel anfing herum zu hüpfen und vor schmerzen jaulte, weil ihm seine Füße wehtaten, wenn er an Caelyn dachte. Erschrocken über mein grinsen bemühte ich mich schnell ernsthaft zu wirken.
Ein Problem hatte ich allerdings bei dem Ganzen, dafür beten konnte ich wirklich nicht. Ich wollte lieber um den Schutz für Caelyn und ihr Kind beten. -
Mir wurde bei der eingehenden Musterung, durch die Priesterin, schon etwas unwohl, warum wusste ich selber nicht. Schließlich hatte ich doch die Wahrheit gesagt, ich war nicht der Kindsvater. Oder war hatte sie sonst einen Grund dazu. Für das Wohl des Kindes konnte ich schon beten, doch hier?
Ich kam zu dem Entschluss zu bleiben, sei es aus Neugierde oder weil ich nach wie vor glaubte, ich könne überall zu dem einzig wahren Gott beten. Es kam auf das Gebet an, nicht auf den Ort.
Nun betrachtete ich sie eingehend während sie mit Corona sprach. Sie hatte wie ich fand etwas Mütterliches an sich. Ihr waren die vielfältigen Probleme der Menschen bestimmt nicht fremd. Mit ihrer Hilfe würde für Corona bestimmt das Beste erreicht.
Langsam trat ich näher zu den Beiden und nickte Corona zu, sie würde schon verstehen das ich weiter bei ihr bleiben möchte.