Beiträge von Linos

    "Sag mal bin ich Gepäckträger oder Scriba?. Davon war aber nie die Rede. Nachher denkt jeder ich wäre ein Soldat, das bin ich nicht und werde ich auch nie werden. .... Mir egal ob der Dingsda das hört oder nicht, mir ist einfach schlecht, wieso glaubt mir das hier keiner?"
    Schimpfend ging ich hinter meinem persönlichen Quälgeist her zum Magazin.
    Was ich mit dem ganzen Plunder sollte wusste ich auch nicht.

    Ja ja Knecht, Sklave, Hampelmann, Hanswurst oder euer Depp vom Dienst, schimpfte ich innerlich vor mir her und nickte nur zu der Frage dieses, was war er doch gleich?
    Was für ein Gepäck? Davon weiß ich nichts", entfuhr es mir bei der nächsten Frage. „Außerdem habe ich Kopfschmerzen und mir ist schlecht, so richtiggehend übel. Meine Zehe ist glaube ich auch gebrochen.... Wenn ich fragen darf, wie lange sind wir unterwegs? Ich habe noch einen Haufen Schreibkram zu erledigen.“ Diese Frage stellte ich dann Fontinalis, vielleicht sah man endlich ein, dass ich nur Ballast für den Verein hier war.
    Ich Schädelbrummend, humpelnd und auch noch Zeugs mit mir rumschleppend, ging nun gar nicht.

    Ich war mit meinem Herrn und einigen Soldaten unterwegs zur Regia. Schlecht gelaunt weil wir keine Pferde genommen hatten, stiefelte ich hinter den anderen her. Nur nicht zu dicht aufrücken dachte ich mir, nachher gerätst du auch noch in den Rhythmus des Soldatenschrittes.
    Bestimmt durfte ich in der Regia wieder nur auf der Bank sitzen, dabei wäre ich dem Typen Modestus doch zu gerne einmal begegnet. Nur wozu dann die Mühe hier mit rum zu latschen.


    Angekommen war ich sehr gespannt wie es weiter ging.



    Ad
    Centurio
    Lucius Iulius Antoninus
    Cohortes Praetoriae, Roma



    Salve Antoninus,


    der Anlass, aus dem du schreibst, ist wahrlich ein freudiger. Herzliche Glückwünsche zu deiner Beförderung! Wenn ich mich daran erinnere, welche umständlichen und unzähligen Wege ich damals gehen musste, um dich in den Offiziersrang erheben zu lassen, klingt es fast unglaublich, dass nunmehr fast eine Beförderung die andere jagt. Offensichtlich hast du aber auch meinen Rat umgesetzt und dich als Ausbilder gut bewährt, denn von nichts kommt nichts, und du hast offensichtlich Gutes geleistet. Glücklicherweise muss man heute dafür nicht mehr beim Praefectus Urbi vorstellig werden. Nochmals Anerkennung und geteilte Freude für die Beförderung, denn du hast Recht, ich weiß es zu schätzen, eine Gardeoffizier unter meinen Klienten zu wissen.
    Mein Cursor ist noch nicht aus Rom zurückgekehrt, daher freue ich mich, durch dich erfahren zu haben, dass mein Brief im kaiserlichen Palast angekommen ist. Ich habe bewusst Misenum gewählt und nicht die Verwaltung in Rom. Du wirst das verstehen.


    Vielen Dank auch für die anderen Neuigkeiten aus Rom. Hier lese ich ab und an zwar die Acta, aber mir scheint, wirklich Wissenswertes gelangt nicht an mein Ohr. Vor allem fehlen mir hier die Informationen aus dem Senat. Als Senator mit Zugang zum Gremium wusste ich immer rechtzeitig über jede wichtige Strömung Bescheid. Hier in Germania benötige ich mehr denn je solche Informationen, aber man mag es nicht glauben - aus den Augen aus dem Sinn. Ich habe zwei Senatoren angeschrieben und von keinem eine Auskunft erhalten. Gerade der Aedil namens Aurelius Avianus, von dem du schreibst, war einer. Ein Verwandter von dir, der andere.
    Ich persönlich glaube, die Loyalitäten in Rom sind seit längerem geteilt. Hast du denselben Eindruck? Wir beide stehen auf derselben Seite, davon bin ich überzeugt. Wie geht es denn unserem Kaiser? Hört man Gutes aus Misenum? Hast du ihn vielleicht einmal wieder zu Gesicht bekommen? Es beunruhigt mich, wie wenig man von ihm hört.


    Du bietest an, etwas für mich tun zu wollen, aber im Augenblick brauche ich nichts dringlicher als verlässliche Auskünfte, zu denen du nicht den direkten Zugang hast. Das fürchte ich. Dein Angebot behalte ich jedoch im Kopf, denn es kann immer einmal etwas anliegen.
    Und solltest du einmal meine Unterstützung wieder brauchen, scheue nicht, dies zu äußern.


    Vale

    [Blockierte Grafik: http://img259.imageshack.us/img259/4645/siegel.gif]

    H. Claudius Menecrates



    PRIDIE KAL IUN DCCCLXI A.U.C. (31.5.2011/108 n.Chr.)



    Sim-Off:

    Wertmarke Claudius Menecrates


    Ich gab den Brief ab und war schnell wieder draußen, denn schon wieder spürte ich jenes seltsame kriebeln am Hinterkopf.

    Abends in der Unterkunft konnte ich wieder einmal schlecht einschlafen, Heimweh nach Kreta und die Einsamkeit machten mir zu schaffen. Dementsprechend müde und schlecht gelaunt betrat ich das Scriptorium und fand den brief auf meinem Schreibtisch. Eigentlich hatte ich absolut keine Lust schon wieder zur Poststelle zu latschen. Seufzend nahm ich den Brief,
    vielleicht würde mir etwas frische Luft ja gut tun oder ich würde wen interessantes treffen und machte mich auf den Weg.

    Zu gerne hätte ich mir einige der gekosteten Köstlichkeiten gekauft, doch wo sollte ein Sklave das Geld hernehmen.
    Zunächst wollte ich es mit Ablenkung versuchen, doch an der Wahrheit würde ich nicht vorbeikommen.
    „Nun ja was so in Germanien passiert weiß ich auch nicht? Wenigstens jetzt noch nicht und da wir gerade von Germanien sprechen, du hast auch keine Ahnung wo wir Arbeiter für Vermessungsarbeiten herbekommen können?“ Erwartungsvoll schaute ich den Händler an. „Eigentlich war dies mein Hauptanliegen als ich über den Markt ging. Vielleicht erfährt man mehr in einer Taverne?
    Sollte ich aber etwas hören was die Germanen vorhaben, werde ich dir gerne einen Tipp geben.“
    Noch einmal warf ich einen sehnsüchtigen Blick zu den Stoffen und meinte mit einem verlegenen Grinsen, „sollte ich jemals wieder frei sein und zu Reichtum kommen werde ich eine große Bestellung bei dir aufgeben. Was das jetzt kaufen angeht, müsste ich zuerst nachforschen, was wir an Vorrat haben und was die Vorlieben meines Herren sind.“
    So nun war es raus, was ich war, mehr wie rauswerfen würde mir hoffentlich nicht passieren. Nun musste ich mir nur noch einen vernünftigen Abgang verschaffen.
    „Ich danke dir für das Gespräch, es tut immer gut sich mit einem weltoffenem Mann zu sprechen. Unsereins hat ja nicht oft Gelegenheit dazu.“

    Warum denn nicht gleich so, dachte ich bei mir nachdem der Käsehändler seinen Vorschlag endlich gemacht hatte. Ich hätte ihm das gleich vorschlagen können, aber es war immer besser wenn die Leute ihre Lösung selber fanden. Erstens fühlten sie sich danach gut und zweitens konnten sie hernach, sollte wider erwarten etwas schief gehen, niemanden einen Vorwurf machen.
    Zufrieden nickte ich ihm deshalb zu. „Eine gute Idee, wenn ich das so sagen darf. Da ich vorhabe Caelyn zu begleiten, vorher muss ich nur noch zurück um einiges zu erledigen und etwas zu holen, ich muss nur wissen wo wir uns dann treffen können.“ Für die Flucht hatte ich mir schon etwas überlegt dazu musste ich noch einmal zum Castellum, danach nur weg aus dem verfluchten Germanien.

    Ich selber hätte auch sicher gewusst wo ich das Fluchtäffelchen versteckt hätte. Bestimmt hätte ich es im Tempel gelassen, obwohl dort konnte es bestimmt auch manch einer sehen und lesen, eine schwierige Entscheidung also. Noch mit diesen Überlegungen halbwegs beschäftigt und mit der anderen Hälfte bei Caelyn und der Priesterin, fiel mein Blick auf Caelyn. Ihr aufmunternd zu nickend ging ich zu ihr, nahm sie an die Hand und ging mit ihr zu dem Altar. „Hier kannst du deine Opfergaben ablegen und in der Opferschale Weihrauch anzünden.“ Flüsternd fügte ich noch hinzu, "vergiss nicht die Gebete zur großen Mutter und den Herrn Attis. Keine Sorge ich bleibe bei dir.“ Abwartend blieb ich bei Caelyn stehen, um ihr wenn es nötig sein würde zu helfen.

    „Da hast du recht, ich bin auch kein Soldat, sondern der Scriba des Legaten dort. Hattest du den schon Kontakt zur Regia hier oder gar mit dem Legaten Augusti pro Praetore? Er soll ja ein sehr gute Beziehungen überall hin haben und hier alle Fäden in der Hand halten.“ Während ich letzteres beiläufig hinzufügte, griff meine Hand zu der Stelle wo sich gewöhnlich der Geldbeutel befand. „Ich bin heute ohne Geldbeutel unterwegs, denn im Traum hätte ich nicht erwartet, hier in Germanien solche Köstlichkeiten zu entdecken und bin nicht auf einen Einkauf eingestellt.“ Während ich sprach schaute ich nochmals in dem Laden um und nickte anerkennend.

    Die seltsame Angewohnheit, bei auftretender Nervosität, mich an meinem Hinterkopf zu kratzen, musisch mir unbedingt abgewöhnen dachte ich, als meine Hand wie ferngesteuert damit begann. “Dann wäre es bestimmt einfacher ich würde die Ware direkt im Castellum besorgen, weil ich dort wohne.”
    So etwas dummes, nun war das raus. “Oh Carobe”, fügte ich schnell hinzu in der Hoffnung ein wenig abgelenkt zu haben. “Das habe ich schon lange nicht mehr gegessen. Wie auch, wer denkt denn solch eine Köstlichkeit hier zu finden?” Dankbar lächelnd nahm ich das Stückchen Carobe und steckte es mir genießerisch in den Mund.
    Nach der kurzen Genußpause fragte ich möglichst beiläufig:
    “Nach Confluentes, so weit willst du Geschäfte ausbauen, braucht man für solch ein Vorhaben nicht gute Beziehungen?“
    Den letzten Hauch des Geschmacks von meinen Lippen leckend, versuchte ich eine Reaktion bei dem Händler zu entdecken.

    Der Händler tat mir nun doch irgendwie leid. Etwas wie Angst, Entsetzen, Panik, Hilflosigkeit oder gar Verzweiflung lag in seiner Stimme, als er nur die kleine kurze Frage stellte, *Ich soll was???* Die Angst vor Verrat schob ich vorerst etwas beruhigter Seite.
    Ich selber bekam nun auch einen Anflug von Panik. Was wäre wenn der Händler Caelyn nicht helfen würde? Wieso hatte ich mir bisher nicht diese Frage gestellt? Einfach ein Versprechen in völligem Gottvertrauen abzugeben, fand ich jetzt hinterher auch leichtsinnig. Hatte ich denn noch immer nicht begriffen, ich war nur Sklave. Nur irgendeine Sache, aber nein ich nun wieder, gab voreilig ein Versprechen.
    Trotz meiner aufkeimende Sorge beobachtete ich den Händler genau. Dann sprach der Händler das aus, was nahe liegend war.
    Arme Caelyn zuerst, die Reaktion des Händlers und dann diese Frage. Sie wusste wo ich wohnte und hatte selber festgestellt, zu mir wäre nicht so gut.
    Caelyn die Antwort abnehmend meinte ich selber: “Zu mir wäre nicht so gut.” Oh mein Gott ich brauche eine Idee, flehte ich.
    “Mir kommt gerade ein Gedanke, ob dies eine Lösung ist müsst ihr entscheiden. Wie sieht es mit deiner Hilfe aus, wenn wir es schaffen aus der Stadt rauszukommen?” Nun musste auch ich dem Käsehändler vertrauen und ihm sagen wer ich war. “Ich bin der Scriba des Legaten aus dem Castellum der Legio II Germanica. Wenn ich nun Caelyn mit zum Stadttor nehme und wir sagen, sie müsste mir helfen die Ware zum Castellum zu bringen?“ Erwartungsvoll richtete sich mein Blick auf die Beiden. „Nein, das geht auch nicht,“ meinte ich selber dann schon enttäuscht. "Wo sollen wir denn soviel Ware her bekommen?“

    Nun, saß ich irgendwie in der Klemme. Geld hatte ich natürlich nicht und was ein angemessener Preis war wusste ich auch nicht. Weder auf Kreta noch in Rom hatte ich mich um so profane Dinge wie Einkauf oder Preise kümmern müssen.
    Außerdem wollte ich mich nicht zu erkennen geben. Noch war ich mir nicht sicher ob der Händler nicht doch erkannt hatte, dass ich nur ein Sklave war und zu wem ich gehörte.
    Ich brauchte ein gute Ausrede warum ich jetzt nichts kaufen wollte.


    “Ich war zuerst auf dem Markt, an deinen Stand, dort sagte man mir, dein Laden wäre hier. Hast du sonst noch Stände oder gar Zweigstellen? Vielleicht sind die näher an meinem Wohnort.”

    Ein Glück, das man den Stein nicht plumpsen hörte, der gerade von mir runter fiel. Die Stimme hatte mich veranlasst näher hinzusehen. Es war nicht der Kerl vom Markt, dieser hier war doch um einiges älter. Bestimmt war er hier, der Vater.
    Dankbar griff ich die Dattel um sie zu kosten.
    “Die Dattel schmeckt einfach köstlich.” Nachdem ich ich die Dattel gegessen hatte, versuchte ich das Gespräch nochmals auf die Germanen zu bringen. "Mich würde auch interessieren was die Germanen so anzubieten haben. Besonders Saison bedingte Ware. Wie sieht es bei denen denn mit handwerklichen Fertigkeiten aus? Irgendwie stelle ich mir vor, es wäre ein Haufen Wilder der durch die Wälder tobt. Gut jagen werden sie auch noch können, aber sonst….”

    Mein Herz machte vor Freude einen Hüpfer. Waren aus meiner Heimat und dass hier in Germanien. Überhaupt hatte fühlte ich mich hier wie in einem der Läden zu Hause. Jetzt durfte ich nicht wehmütig werden, ich musste an meinen Auftrag denken.
    “Salve”, grüßte ich, “ein schönes Angebot an Ware hast du. Hast du auch Ware speziell aus Germanien?” Fragend schaute ich den Besitzer an, bis dieser wieder aufblickte. Der Schreck fuhr mir in die Glieder. Das war doch der Kerl vom Markt. Linos ruhig bleiben, dachte ich bei mir, vielleicht hast du Glück und er erkennt dich nicht.

    Die Wegbeschreibung war gut gewesen, so war ich schon bald vor dem Laden angelangt.
    Mit der Hoffnung endlich etwas brauchbares für meinen Dominus zu erfahren, betrat ich den Laden. Das Angebot an Ware schien reichhaltig zu sein. Ich kannte mich noch nicht so in Germanien aus, doch vermutete ich, dass es für die hiesige Verhältnisse etwas besonderes war.

    Gerüsche und Waren erinnerten mich an meine Heimat. So stand ich eine Weile und betrachtete die ausgelegte Ware, bis einer der der in der Nähe stehenden Marktbesucher einem anderen erählte, dass dieser Händler einen festen Laden eröffnet habe. Neugierig lauschte ich dem Gespräch, so erfuhr ich auch den genauen Ort wo dieser Laden lag.
    Nach kurzem nachdenken machte ich mich auf den Weg dorthin.

    Nun ging es vom Tempel aus wieder zurück zum Markt. Die ruhigere Zeit am Nachmittag, bereitete mir etwas Sorge. Während Caelyn vor mir her eilte, hatte ich meine liebe Not damit die Umgebung ab zu taxieren. So ganz traute ich dem Frieden nicht. Jeden Augenblick erwartete ich den Kerl vom Vormittag. Zumal wesentlich weniger Marktbesucher unterwegs waren. Von einem guten Standplatz aus, hätte man uns gut sehen können.
    Beim Käsehändler angekommen stellte ich mich neben Caelyn, damit ich dem Gesprächsverlauf folgen konnte und gleichzeitig die Bewegungen in der Umgebung verfolgen konnte.
    Ein seltsames kribbeln im Nacken stand ich halb schräg neben ihr und schaute, mich darum bemühend meine Nervosität nicht zu zeigen, den gelangweilten vortäuschend, durch die Gegend.
    Hin und wieder warf ich einen kurzen Blick auf den Käsehändler. Heute Morgen hätte ich noch gedacht, er würde ohne wenn und aber helfen, aber jetzt…. entweder hatte er Angst oder wollte er er jetzt verdienen. Etwas hatte sich geändert. Vielleicht sollte ich ihn mehr im Auge behalten, nicht das er irgend ein Zeichen gab und danach die Hölle über uns hereinbrach.

    Mich umschauend und überlegend stand ich vor einem kleinen Weinstand ohne ihn zunächst beachtend. Durst hatte ich reichlich, doch was ich mehr als Wein brauchte, war ein Erfolgserlebnis. Wen konnte ich hier aber ansprechen, wer hatte die nötige Kenntnis von dem hiesigen Arbeitsmarkt und vor allem wer konnte mir raten zu germanischen Händlern?
    Ob ich vielleicht nochmals diese merkwürdige Taverne aufsuchen sollte?
    Ich wusste es wirklich nicht. Der Duft von Weihrauch stieg mir immer stärker in die Nase und ich schaute mir den Stand genauer an.

    Ein wenig abseits vom eigentlichen Geschehen, stand ich da und beobachtete was gerade geschah. Wie viele von solchen Fluchtafeln waren hier wohl schon gelandet. Ob all diese Flüche auch in Erfüllung gegangen waren? Schoß mir durch den Kopf. Ich wusste ja nicht was Caelyn bisher zugestoßen war, was sie erleiden musste, dennoch stellte ich mir gerade die Frage wie ich als Christ reagieren würde, wenn mir Schmerzen oder sonstiges Leid zugefügt würde. Ob ich dann noch immer an die Nächstenliebe festhalten würde oder ob ich nicht aus, Angst, Hass, Wut zu dem alten Götterglauben zurückkehren würde. Ich wusste es nicht, genauso konnte ich jetzt auch nur erahnen wie es in Caelyn aussehen würde.
    Für einen kleinen Augenblick dachte ich so etwas wie Unsicherheit bei ihr bemerkt zu haben, gefolgt von einem verlegenen Blick zu mir. Ich konnte ihr nur ein leichtes Lächeln mit einem aufmunternden zunicken schenken. Einst wollte ich aber noch für sie machen, mit meiner festen Überzeugung, dass man überall zu und mit Gott sprechen konnte, für Caelyn und ihr Kind beten. Ich wollte für die beiden Gottes besonderen Schutz erbitten.
    Es dauerte nicht besonders lange und schon kehrte die Priesterin zurück, reichte Caelyn eine kleine Papyrusrolle. An Caelyns Handbewegung, um diese zu nehmen, erkannte man ein leichtes zögern, ehe sie der Priesterin zu nickte.
    Langsam trat ich einen schritt näher zu ihr. Sie sollte merken, ich würde nach wie vor für sie da sein.



    Ad
    Lucius Iulius Centho
    Casa Iulia Roma
    Provincia Italia



    Salve Iulius Centho,


    ich möchte dich um einen Gefallen bitten, bei dem für dich nichts auf dem Spiel steht, du mir aber sehr behilflich wärst. Meine Informationsquellen in Germania sind begrenzt, auch konnte ich der Acta nicht die von mir benötigten Auskünfte entnehmen.


    Kurz vor meiner Berufung als Legat der II. Legion in Germania hatten wir im Senat eine Neuordnung der Provinzen beschlossen. Zeitgleich ging eine Empfehlung an den Kaiser, die Provincia Germania zu teilen. Ich habe das DECRETUM IMPERATORIS in der Acta gelesen, nach dem die Provinz in vier Regionen aufgeteilt wird: Belgica, Germania Inferior, Germania Superior und Reatia.


    Ich benötige nunmehr dringend eine verlässliche Auskunft darüber, ob der Senat, der Kaiser, meinetwegen auch Vescularius Salinator kürzlich eine Verschiebung des Limes ins Gespräch gebracht oder gar beschlossen haben.
    Es handelt sich speziell um das Gebiet südlich des Lagona, um ein Chattengebiet.


    Oder anders gefragt: Unterstützt der Senat eine Limitatio in diesem Gebiet? Wie ist die Stimmung aktuell in dieser Sache?


    Deine schnelle Antwort ist für mich, und nicht zuletzt für die Sicherheit des Imperiums, von höchster Wichtigkeit.



    Vale

    [Blockierte Grafik: http://img259.imageshack.us/img259/4645/siegel.gif]

    gez. H. Claudius Menecrates



    ANTE DIEM VI ID MAI DCCCLXI A.U.C. (10.5.2011/108 n.Chr.)



    Sim-Off:

    Eilpost von Herius Claudius Menecrates


    Obwohl ich mich hier sichtlich unwohl fühlte fragte ich zur Sicherheit nach. "Reicht die Wertmarke und wann ist der Brief an seinem Ziel?"