Beiträge von Linos

    Ich blätterte in den Acta herum und entdeckte einen, wie ich fand interessanten Artikel, zumal mir ein Gerede von Rom zu diesem Thema einfiel, über ein Geschehen vor meiner Zeit in Rom. Vor mich hin lächelnd meinte ich: „So etwas wie dies Dominus?“


    "Der Praefectus Urbi - im oder das Zentrum der Macht?
    ANTE DIEM V KAL FEB DCCCLXI A.U.C. (28.1.2011/108 n.Chr.)
    Rubriken: Gesellschaftliches, Politisches


    Es ist nun einige Jahre her, seit der Vater unseres geliebten Kaisers seinen Platz unter den Göttern Roms eingenommen hat, und fast ebenso lange, seit Gaius Ulpius Aelianus Valerianus den frei gewordenen Platz an der Stelle der Res Publica eingenommen hat. Kaum jemand hatte damals gedacht, dass der von übler Krankheit Befallene neun Jahre die Kraft fand, um den Staat zu erhalten. Eine Entwicklung, in der man nichts anderes als den Segen der Götter erkennen kann, die unserem Kaiser die Kraft gegeben haben sich gegen den Fluch zu stemmen, der ihm auferlegt schien.
    Doch was man bei Betrachtung der letzten Jahre leicht vergessen mag, ist, dass mit der Initiation unseres Kaisers auch sein bester Freund erneut in das Licht der römischen Öffentlichkeit trat. Natürlich ist von niemandem anderes die Rede als von Potitus Vescularius Salinator, ehemaliger Legat der siebten Legion und Statthalter in Illyrien. Der von seiner Krankheit geschwächte Kaiser installierte ihn in wohlweislicher Voraussicht und im freundschaftlichen Vertrauen auf die Loyalität des Vescularius kurz nach seiner Initiation als Praefectus Urbi, und damit begann das Kapitel, das die Bürger der Stadt Rom in Zukunft im Guten wie auch im Schlechten beschäftigen sollte.


    Während der Kaiser die Amtsgeschäfte aus Misenum leitet, um sich dort auf Anraten seiner Ärzte so gut als möglich von seiner Krankheit zu erholen und sich zu schonen, obliegt es dem Praefectus Urbi, die Geschäfte der Res Publica in Abwesenheit des Kaisers in dessen Sinne zu leiten, und damit den Erhalt des Staates und des Gemeinwesens sicher zu stellen. Was er mit eifriger Verve auf sich genommen hat; so müssen selbst Kritiker, die hier freilich nicht genannt werden wollen, zugestehen, dass die Amtsgeschäfte selten so reibungslos vonstatten gingen wie unter der Ägide des Vescularius Salinator. Mit einem an Zahlen starken Stab an Mitarbeitern hat er sich in die Arbeit geworfen, und damit der Ära des neuen Kaisers sicherlich eine Stabilität erhalten, die so mancher ihr beim Antritt des Valerianus gar nicht zugetraut hatte.
    Dabei griff der Praefectus Urbi in zunehmendem Maße auf Männer zurück, auf dessen Tatkraft und Kompetenz er sich verlassen konnte. So haben sich vor allem namhafte und weniger namhafte Vertreter der Gens Iulia als treue Verbündete des Vescularius erwiesen, allen voran Lucius Iulius Centho, der gleich zwei seiner Verwandten ein Patronat des PU vermittelt haben soll. Gleich darauf folgt die Gens Octavia, bei der sich mit Gaius Octavius Victor ein hochkarätiger Name im Klientel an den Vescularius gebunden hat, zudem wird auch Faustus Octavius Macer als Verbündeter des PU gehandelt.
    Mittlerweile müssen viele junge Männer auf dem Weg nach oben den Weg durch die Castra Cohortes Urbanes antreten, anstelle durch den kaiserlichen Palast, und so soll unter anderem Kaeso Modestus von den Annaern erstaunlich oft beim PU vorstellig gewesen sein. Während die Einzelheiten wie immer im Vagen liegen, ist zumindest definitiv nachvollziehbar, dass sich hochrangige Ritter wie Gaius Pompeius Imperiosus und Titus Decimus Verus an den mächtigsten Mann Roms gebunden haben. Was bei letzterem umso verwunderlicher ist, da man dem Vescularier und dem Oberhaupt der vom peregrinen Decimus abstammenden Familia des Marcus Decimus Livianus eine inoffizielle Fehde unterstellt. Zeichnet sich da ein Bruch zwischen den Familiae des Decimus und des Decimus Cato ab?
    Den mächtigsten Part im wohlsituierten Zirkel des Vescularius Salinator dürfte wohl Quintus Turbo von den Marii darstellen. Als Klient des Praefectus Urbi wurde er mittlerweile zum Praefectus Praetorio ernannt. Eine Entscheidung, die ganz im Sinne der weisen und vorausschauenden Personalpolitik des PU steht, der es vortrefflich zu verstehen wusste, sich beinahe gänzlich mit bekannten Namen zu umgeben.
    Wer hier eine Rangschau der bis dato wichtigsten Namen entdeckt haben will, liegt vielleicht gar nicht so falsch. Dass diese Namen im Namen des Vescularius, und dieser im Namen des Kaisers sehr viel Macht auf sich konzentrieren, erweckt freilich nicht nur Zustimmung. Die öffentliche Kritik am Handeln des Praefectus beschränkt sich bisher auf den Senat, und findet dort auch nur in kleinen, für den Praefectus unbedrohlichen Häppchen statt, die der gestandene Politiker mit seinen Verbündeten mit links kassiert. Was sich allerdings in den römischen Hinterzimmern abspielt, zu denen selbst die bestens unterrichteten Quellen der Acta keinen Zugriff haben, das wissen nur die Beteiligten selbst. Und natürlich der Praefectus Praetorio, der in der Geschichte immer wieder Möglichkeiten bewies, auch auf absurdeste Art und Weise an unöffentliche Informationen zu kommen.


    Womit wir dann auch zur Öffentlichkeit kommen: Potitus Vescularius Salinator gilt als Mann der Gesellschaft. Auf zahlreichen wichtigen Ereignissen glänzt der zur Zeit mächtigste Mann Roms mit Anwesenheit. Seien es von Freunden und Feinden veranstaltete Spiele, seien es pompöse Hochzeiten, seien es große Opfer oder sonstige Veranstaltungen. Nicht immer weiß der Mann es da mit stadtrömischen Gepflogenheiten zu überzeugen, dies wird allerdings von manchen auf seine lange Zeit im Illyricum geschoben, andere sagen: 'Naja, er kann's einfach.'


    Über die Ambitionen des Mannes kann man sich natürlich uneins sein: liegt dem Vescularier wirklich nur das Wohl der Res Publica am Herzen? Darüber könnte man streiten. Oder aber auch nicht: immerhin wird der Kaiser in Misenum sicherlich vom stadtrömischen Geschehen von der Kanzlei auf dem Laufenden gehalten.
    Bei all den Unklarheiten, die über das Wirken der illustresten Persönlichkeiten der römischen Politik herrschen, kann man ein Factum jedoch nicht verhehlen: die Res Publica bleibt stabil. Die Geschichte unseres Staates zeigt deutlich, dass das nicht jede Dekade von sich behaupten kann. Allerdings fragen nicht nur die Graffiti an den Wänden der Stadt: ist das nun besser, oder schlechter?"

    Irgendwie blickte ich nicht mehr durch, Menecrates hatte sich in meinen Augen völlig verändert. Mir schienen seine Wünsche immer abstruser. Jetzt gerade sollte ich etwas Essbares für einen Gedankenflug besorgen. Woher sollte ich wissen welche Nahrungsmittel dies bei ihm auslösten. War es süßes, saueres, herzhaftes? Wenn ich an unsere Culina und die Vorräte dachte bekam ich das kalte grausen. Dennoch machte ich auf den Weg dorthin. In dem Chaos, welches dort herrschte fand ich einen Rest eingelegtes Obst, eingelegte Zwiebel,
    und noch ein paar Streifen Hühnerfleisch vom Vortag. Ich packte alles auf ein Tablett, dazu einen Krug mit frischem Wasser und einen Becher. Damit beladen kehrte ich zurück und setzte es auf einen Tisch ab. „Bitte sehr Dominus“, sagte ich mit einem etwas unguten Gefühl.
    „Lieber erst den Brief, bisher habe ich noch nichts Nennenswertes gefunden.“



    Ad
    Tiberius Aurelius Avianus
    Villa Aurelia, Roma
    Provincia Italia



    Salve Aurelius Avianus,


    ich möchte dich um einen Gefallen bitten, bei dem für dich nichts auf dem Spiel steht, du mir aber sehr behilflich wärst. Meine Informationsquellen in Germania sind begrenzt, auch konnte ich der Acta nicht die von mir benötigten Auskünfte entnehmen.


    Kurz vor meiner Berufung als Legat der II. Legion in Germania hatten wir im Senat eine Neuordnung der Provinzen beschlossen. Zeitgleich ging eine Empfehlung an den Kaiser, die Provincia Germania zu teilen. Ich habe das DECRETUM IMPERATORIS in der Acta gelesen, nach dem die Provinz in vier Regionen aufgeteilt wird: Belgica, Germania Inferior, Germania Superior und Reatia.


    Ich benötige nunmehr dringend eine verlässliche Auskunft darüber, ob der Senat, der Kaiser, meinetwegen auch Vescularius Salinator kürzlich eine Verschiebung des Limes ins Gespräch gebracht oder gar beschlossen haben.
    Es handelt sich speziell um das Gebiet südlich des Lagona, um ein Chattengebiet.


    Oder anders gefragt: Unterstützt der Senat eine Limitatio in diesem Gebiet? Wie ist die Stimmung aktuell in dieser Sache?


    Deine schnelle Antwort ist für mich, und nicht zuletzt für die Sicherheit des Imperiums, von höchster Wichtigkeit.



    Vale
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    H. Claudius Menecrates


    ANTE DIEM VIII KAL MAI DCCCLXI A.U.C. (25.4.2011/108 n.Chr.)




    Sim-Off:

    Eilpost von Herius Claudius Menecrates



    Ad
    Tiberius Aurelius Avianus
    Villa Aurelia, Roma
    Provincia Italia



    Salve Aurelius Avianus,


    ich möchte dich um einen Gefallen bitten, bei dem für dich nichts auf dem Spiel steht, du mir aber sehr behilflich wärst. Meine Informationsquellen in Germania sind begrenzt, auch konnte ich der Acta nicht die von mir benötigten Auskünfte entnehmen.


    Kurz vor meiner Berufung als Legat der II. Legion in Germania hatten wir im Senat eine Neuordnung der Provinzen beschlossen. Zeitgleich ging eine Empfehlung an den Kaiser, die Provincia Germania zu teilen. Ich habe das DECRETUM IMPERATORIS in der Acta gelesen, nach dem die Provinz in vier Regionen aufgeteilt wird: Belgica, Germania Inferior, Germania Superior und Reatia.


    Ich benötige nunmehr dringend eine verlässliche Auskunft darüber, ob der Senat, der Kaiser, meinetwegen auch Vescularius Salinator kürzlich eine Verschiebung des Limes ins Gespräch gebracht oder gar beschlossen haben.
    Es handelt sich speziell um das Gebiet südlich des Lagona, um ein Chattengebiet.


    Oder anders gefragt: Unterstützt der Senat eine Limitatio in diesem Gebiet? Wie ist die Stimmung aktuell in dieser Sache?


    Deine schnelle Antwort ist für mich, und nicht zuletzt für die Sicherheit des Imperiums, von höchster Wichtigkeit.



    Vale
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    H. Claudius Menecrates


    ANTE DIEM VIII KAL MAI DCCCLXI A.U.C. (25.4.2011/108 n.Chr.)





    Fertig und nun wieder zur Post rasen, toll das nenne ich Beschäftigungstherapie, maulte ich in Gedanken. Warum kann ich eigentlich kein Pferd nehmen? Damit ginge es doch viel schneller, es ist doch ein Eilbrief.
    "Ich bin zur Post Dominus"



    Ad
    Magister
    Tiberius Aurelius Avianus
    Villa Aurelia, Roma
    Provincia Italia


    Salve Aurelius Avianus,


    ich möchte dich um einen Gefallen bitten, bei dem für dich nichts auf dem Spiel steht, du mir aber sehr behilflich wärst. Meine Informationsquellen in Germania sind begrenzt, auch konnte ich der Acta nicht die von mir benötigten Auskünfte entnehmen.


    Kurz vor meiner Berufung als Legat der II. Legion in Germania hatten wir im Senat eine Neuordnung der Provinzen beschlossen. Zeitgleich ging eine Empfehlung an den Kaiser, die Provincia Germania zu teilen. Ich habe das DECRETUM IMPERATORIS in der Acta gelesen, nach dem die Provinz in vier Regionen aufgeteilt wird: Belgica, Germania Inferior, Germania Superior und Reatia.


    Ich benötige nunmehr dringend eine verlässliche Auskunft darüber, ob der Senat, der Kaiser, meinetwegen auch Vescularius Salinator kürzlich eine Verschiebung des Limes ins Gespräch gebracht oder gar beschlossen haben.
    Es handelt sich speziell um das Gebiet südlich des Lagona, um ein Chattengebiet.


    Oder anders gefragt: Unterstützt der Senat eine Limitatio in diesem Gebiet? Wie ist die Stimmung aktuell in dieser Sache?


    Deine schnelle Antwort ist für mich, und nicht zuletzt für die Sicherheit des Imperiums, von höchster Wichtigkeit.



    Vale



    Der Brief war soweit fertig, was mir fehlte war die Angabe zum Datum.
    "Dominus welches Datum soll ich eintragen?" Nur zur Sicherheit stellte ich diese Frage.

    Menecrates schien mir noch müde zu sein, was mir auch verständlich war. Nach den Briefen die er mir diktiert hatte und der räumlichen Distanz zu Rom, fern ab vom Hauptgeschehen, drückten ihn die Sorgen. Ich hörte seinen Gedankengängen zu, trotzdem zuckte ich zusammen, als er gegen die Wand schlug. Dann kam die all umfassende Frage von Menecrates. Wem kann man Vertrauen?
    Spontan lag mir auf der Zunge zu antworten, mir ja nicht. Ich war nicht vertrauenswürdig genug nach Rom zu reisen. In Rom war ich noch gut genug Informationen ein zu holen, hier bin ich ja nur der faule Manuel. Wie hätte ich die Möglichkeiten in Rom genutzt und nicht nur viele Neuigkeiten mitgebracht, nein ich hätte auch manches erfahren. Aber so, …. Ich zuckte mit den Schultern. „Ich weiß es nicht Dominus“, ganz leise für mich fügte ich hinzu: [SIZE=7]"Woher auch in diesem gottverlassenen Germanien.“[/SIZE]

    Oje hatte ich es mir doch gedacht, die Priesterin hielt mich für den Kindvater. Bis vor kurzem hätte ich überhaupt nicht in Erwägung gezogen überhaupt jemals Kindsvater zu werden. Doch seit Corona, unwillkürlich seufzte ich bei dem Gedanken an sie. Nur Gott konnte wissen was die Zukunft bringen würde. Schon war ich bei dem Punkt, warum ich meine Bedenken wegen der Störung eingeworfen hatte. Ich wollte Caelyn doch nichts verderben, aber wie hatte sie schon vorher gesagt, egal zu welchem Gott man betet, trotzdem hatte ich meine Zweifel.
    „Nein, ich bin nicht der Kindsvater,“ antwortete ich, schnell fügte ich dann noch hinzu: „aber ein sehr besorgter guter Freund:“ War ich das wirklich schon, fragte ich mich nachdem ich es ausgesprochen hatte. Ja bestimmt, dafür habe ich mich schon zuviel eingebracht, Caelyn wird es bestimmt auch so sehen.

    Caelyn war noch immer sehr aufgeregt, ich spürte es an der Feuchtigkeit ihrer Hand. Doch dann gab sie sich einen inneren Ruck und brachte ihr Anliegen vor.
    Ich hatte versprochen ihr zu helfen, dazu würde ich auch stehen. Bei dem Fluch wollte ich aber nicht wirklich dabei sein. Das stand im Gegensatz zu der Lehre Christi. Ich würde auch nur mitgehen wenn es unbedingt erforderlich wäre. Deshalb fügte ich hinzu und Caelyn würde bestimmt verstehen wieso. „Ich warte auch gerne hier oder im inneren des Tempels, falls ich dabei nicht gebraucht werde oder erwünscht bin.“ Ich würde mich dem Wunsch der Priesterin fügen.

    "Ganz wie du möchtest, dazu möchte ich nur eins noch anmerken. Das ganze geht auf deine Verantwortung. ich habe dich vorher gwarnt."
    Vor mich her schimpfend humpelte ich zur Culina, schnappte mir ein Stück Brot und einen verschrumpelten Apfel. Irgend einem Sklaven teilte ich noch mit. "Ich bin dann weg, wer weiß wann ich wieder komme."
    Nun ging es weiter zum Exerzierplatz. Humpelnd und kauend legte ich den Weg zurück. Mein Zeh schmerzte jetzt schon, genausodie Stelle an meinem Kopf, an der ich angestoßen war.

    Ich hörte noch wie Menecrates mir nach rief ich solle sofort wiederkommen.
    Dachte Menecrates ich wolle in Mogontiacum übernachten oder unterwegs im Straßengraben? Natürlich würde ich sofort wiederkommen. "Ja Dominus", rief ich zuück.



    Sim-Off:

    ich habe mich an die Sim Off Anweisung "sofort zur Poststelle. Danke." gehalten :D

    Na gehts noch, merkt der nicht dass ich nicht kann.


    Ganz langsam, mir den Kopf haltend setzte ich mich hin. Dann zeigte ich ihm den Fuß mit der eingewickelten Zehe. "Auf deine Verantwortung, wenn es nicht mehr geht bleibe ich sitze oder mich muss einer tragen."
    Anschließend erhob ich mich und kleidete mich an. "Gefrühstückt habe ich auch noch nicht", stellte ich teilte ich meinem Quälgeist übellaunig mit.

    An
    Quintus Claudius Felix
    Villa Claudia
    Roma
    Italia


    Liebe Kinder und Enkelkinder,


    ich hätte mich längst melden sollen, aber die neue Aufgabe und meine Schreibunlust halten mich bislang im Griff.
    Germanien ist eine dunkel wirkende Provinz, weil dichte Wälder bis an die Wohnsiedlungen reichen, das Klima kälter und die Tage scheinbar kürzer sind.
    Die meiste Zeit arbeite ich im Kastell, nur einmal habe ich Mogontiacum besucht. Der Legatus Augusti befindet sich noch nicht lange im Amt. Es ist Annaeus Modestus - nicht gerade mein Lieblingssenator. Nachdem sich die erste Unterredung mit ihm äußerst unangenehm anbahnte, konnte ich für ausgeglichene Fronten sorgen. Und obwohl ich seinem Befehl unterstellt bin, habe ich nicht aufgehört, selbstständig zu denken. Ich werde wachsam sein müssen. Als vernünftig und kompetent erscheint mir hingegen der Praefectus der Ala II Numidia, Terentius Primus.


    In Germanien fühle ich mich teils abgeschieden. Für jeden noch so kleinen Hinweis, jede Mitteilung und jeden Brief von euch bin ich daher überaus dankbar. Felix hat mir viel geschrieben. Dinge, die wichtig für mich sind, weil ich so die Strömungen und Wandlungen Roms auch aus der Ferne nachempfinden kann. Die nachfolgenden Zeilen sind daher an Felix gerichtet, der mich um meine Meinung bat.


    Von euch, liebe Kinder und Enkelkinder, verabschiede ich mich schon jetzt mit den allerbesten Grüßen
    euer Vater und Großvater Menecrates



    Ich grüße dich, Felix!"


    Du hast mir eine große Freude gemacht, indem du mich über wichtige Ereignisse in Rom in Kenntnis gesetzt hast. Es sind keine schönen Nachrichten, aber umso mehr wichtige. Nach deinen Schilderungen habe ich zunächst ein Schreiben aufsetzen lassen, wo ich zukünftig wünsche, auch aus der Ferne an Abstimmungen der Salii beteiligt zu werden. Ich missbillige das Auftreten bei deiner Antragstellung und ich möchte die Aufnahmekriterien beeinflussen können.
    .
    In deinem Brief fällt besonders oft der Name Aurelius Lupus. Über ihn berichte ich später noch etwas. Zunächst möchte ich dir versichern, dass dein Rückschluss auf seine eigene ungesicherte Bildung nach einer Frage zum Bildungsstand eines Claudiers zwar verwegen, aber gleichsam nachvollziehbar ist. Wer fragt, ist unsicher, und wer unsicher in Bezug auf das Götterwissen bei einem Claudier ist, muss im unmittelbaren Familienkreis zweifelhafte Kenntnisse vor Augen haben. Ich halte es dennoch für klug, dass du dich für die Schlussfolgerung entschuldigt hast. Möglich ist, dass dieser Lupus zwischen zwei Stühlen sitzt: zum einen die Erziehung in einem einst plebejischen Haushalt und zum anderen der Wunsch nach einer möglichst glaubhaften patrizischen Außendarstellung. Seien wir also nachsichtig mit diesem armen Spross. Nichtsdestotrotz wird der Mann zukünftig von mir keine Unterstützung, sondern gesellschaftliche Ächtung erfahren.
    Enttäuscht bin ich aber auch von Iavolenus und ebenso von Gracchus. Bei Ersterem liegt möglicherweise Verschulden unsererseits vor - Versäumtes in Bezug auf die Ehre müssen wir dringend nachholen. Immerhin hat er für dich gestimmt. Bei Zweitem, deinem Großonkel, zwingt mich die gänzlich ausgebliebene Hilfe, meine zukünftige Position ihm gegenüber neu zu bedenken.


    Aber richten wir den Blick nach vorn. Wenn du eine Empfehlung möchtest, ich würde dir den Beitritt zu den Salii Collini nahe legen. Dein Vater ist dort Mitglied und wird dich sicher mehr unterstützen als es Iavolenus getan hat. Nutze also für dein Beitrittsgesuch eine Zeit, in der dein Vater in Rom weilt. Sei dir bewusst, dass man dich dort insbesondere über den Beweggrund deines Ansuchens befragen wird. Und leg dir gute Worte zurecht, wenn du erklärst, dass die Collini nicht nur die zweite Wahl sind.


    Gerne höre ich von dir über den Entscheid deines Aufnahmegesuchs und jedes weitere Ereignis, das dir wichtig erscheint.


    Die Götter mögen dich beschützen!
    Dein Großvater
    Menecrates"


    PS:
    Felix, würdest du bitte die erste Schulung in Bezug auf Ehre und Würde bei Iavolenus vornehmen. Und ebenso eine Schulung in Dingen, die für einen Claudier nicht in Frage kommen. Mir schein, er ist nicht genügend orientiert. Bitte mach ihm den Unterschied klar zwischen einem X-beliebigen Patrizier und einem Claudier. Ein Claudier engagiert sich bei den Salii, ein X-beliebiger Patrizier zum Beispiel in der Societas Claudiana et Iuliana. In ersterem sind ausschließlich Patrizier, in letzterer nur Plebejer. Auch wenn dort Claudiana auf der Titelseite steht, ist dies keine Bühne für einen Spross unseres Hauses. Lehre ihn, hinter die Kulissen zu sehen, ich wäre dir dafür sehr verbunden. Der Ertrag deiner Mühe wird uns allen zugute kommen."



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    gez. H. Claudius Menecrates




    ANTE DIEM VIII KAL MAI DCCCLXI A.U.C. (24.4.2011/108 n.Chr.)

    An
    Quintus Claudius Felix
    Villa Claudia
    Roma
    Italia


    Liebe Kinder und Enkelkinder,


    ich hätte mich längst melden sollen, aber die neue Aufgabe und meine Schreibunlust halten mich bislang im Griff.
    Germanien ist eine dunkel wirkende Provinz, weil dichte Wälder bis an die Wohnsiedlungen reichen, das Klima kälter und die Tage scheinbar kürzer sind.
    Die meiste Zeit arbeite ich im Kastell, nur einmal habe ich Mogontiacum besucht. Der Legatus Augusti befindet sich noch nicht lange im Amt. Es ist Annaeus Modestus - nicht gerade mein Lieblingssenator. Nachdem sich die erste Unterredung mit ihm äußerst unangenehm anbahnte, konnte ich für ausgeglichene Fronten sorgen. Und obwohl ich seinem Befehl unterstellt bin, habe ich nicht aufgehört, selbstständig zu denken. Ich werde wachsam sein müssen. Als vernünftig und kompetent erscheint mir hingegen der Praefectus der Ala II Numidia, Terentius Primus.


    In Germanien fühle ich mich teils abgeschieden. Für jeden noch so kleinen Hinweis, jede Mitteilung und jeden Brief von euch bin ich daher überaus dankbar. Felix hat mir viel geschrieben. Dinge, die wichtig für mich sind, weil ich so die Strömungen und Wandlungen Roms auch aus der Ferne nachempfinden kann. Die nachfolgenden Zeilen sind daher an Felix gerichtet, der mich um meine Meinung bat.


    Von euch, liebe Kinder und Enkelkinder, verabschiede ich mich schon jetzt mit den allerbesten Grüßen
    euer Vater und Großvater Menecrates



    Ich grüße dich, Felix!"


    Du hast mir eine große Freude gemacht, indem du mich über wichtige Ereignisse in Rom in Kenntnis gesetzt hast. Es sind keine schönen Nachrichten, aber umso mehr wichtige. Nach deinen Schilderungen habe ich zunächst ein Schreiben aufsetzen lassen, wo ich zukünftig wünsche, auch aus der Ferne an Abstimmungen der Salii beteiligt zu werden. Ich missbillige das Auftreten bei deiner Antragstellung und ich möchte die Aufnahmekriterien beeinflussen können.
    .
    In deinem Brief fällt besonders oft der Name Aurelius Lupus. Über ihn berichte ich später noch etwas. Zunächst möchte ich dir versichern, dass dein Rückschluss auf seine eigene ungesicherte Bildung nach einer Frage zum Bildungsstand eines Claudiers zwar verwegen, aber gleichsam nachvollziehbar ist. Wer fragt, ist unsicher, und wer unsicher in Bezug auf das Götterwissen bei einem Claudier ist, muss im unmittelbaren Familienkreis zweifelhafte Kenntnisse vor Augen haben. Ich halte es dennoch für klug, dass du dich für die Schlussfolgerung entschuldigt hast. Möglich ist, dass dieser Lupus zwischen zwei Stühlen sitzt: zum einen die Erziehung in einem einst plebejischen Haushalt und zum anderen der Wunsch nach einer möglichst glaubhaften patrizischen Außendarstellung. Seien wir also nachsichtig mit diesem armen Spross. Nichtsdestotrotz wird der Mann zukünftig von mir keine Unterstützung, sondern gesellschaftliche Ächtung erfahren.
    Enttäuscht bin ich aber auch von Iavolenus und ebenso von Gracchus. Bei Ersterem liegt möglicherweise Verschulden unsererseits vor - Versäumtes in Bezug auf die Ehre müssen wir dringend nachholen. Immerhin hat er für dich gestimmt. Bei Zweitem, deinem Großonkel, zwingt mich die gänzlich ausgebliebene Hilfe, meine zukünftige Position ihm gegenüber neu zu bedenken.


    Aber richten wir den Blick nach vorn. Wenn du eine Empfehlung möchtest, ich würde dir den Beitritt zu den Salii Collini nahe legen. Dein Vater ist dort Mitglied und wird dich sicher mehr unterstützen als es Iavolenus getan hat. Nutze also für dein Beitrittsgesuch eine Zeit, in der dein Vater in Rom weilt. Sei dir bewusst, dass man dich dort insbesondere über den Beweggrund deines Ansuchens befragen wird. Und leg dir gute Worte zurecht, wenn du erklärst, dass die Collini nicht nur die zweite Wahl sind.


    Gerne höre ich von dir über den Entscheid deines Aufnahmegesuchs und jedes weitere Ereignis, das dir wichtig erscheint.


    Die Götter mögen dich beschützen!
    Dein Großvater
    Menecrates"


    PS:
    Felix, würdest du bitte die erste Schulung in Bezug auf Ehre und Würde bei Iavolenus vornehmen. Und ebenso eine Schulung in Dingen, die für einen Claudier nicht in Frage kommen. Mir schein, er ist nicht genügend orientiert. Bitte mach ihm den Unterschied klar zwischen einem X-beliebigen Patrizier und einem Claudier. Ein Claudier engagiert sich bei den Salii, ein X-beliebiger Patrizier zum Beispiel in der Societas Claudiana et Iuliana. In ersterem sind ausschließlich Patrizier, in letzterer nur Plebejer. Auch wenn dort Claudiana auf der Titelseite steht, ist dies keine Bühne für einen Spross unseres Hauses. Lehre ihn, hinter die Kulissen zu sehen, ich wäre dir dafür sehr verbunden. Der Ertrag deiner Mühe wird uns allen zugute kommen."



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    gez. H. Claudius Menecrates




    ANTE DIEM VIII KAL MAI DCCCLXI A.U.C. (24.4.2011/108 n.Chr.)



    So das war geschafft, nun aber nix wie ab zur Post.
    "Ich bin dann eben weg Dominus, zur Poststelle"

    Ich hatte die Priesterin, zunächst nicht bemerkt, gerade als mein Blick auf sie fiel, sprach sie uns auch schon an. „Na siehst du, da kommt doch schon Hilfe“, flüsterte ich Caelyn zu, bevor ich der Priesterin antwortete. „ Ja meine Begleitung möchte etwas Opfern und hat eine Frage zu einem besonderen Anliegen.“ Mit meiner Antwort lies ich offen wie wir zueinander standen, schließlich konnte jeder der uns beide zusammen sah vermuten ich wäre der Kindsvater. Bei diesem Gedanken fiel mir etwas ein, ein Name den ich von Caelyn hörte. Ich setzte dies auf meinen gedanklichen Merkzettel, es sollte für unterwegs eine Frage sein.
    Nun betrachtete ich die Frau, welche wie ich annahm eine Priesterin war, etwas näher. Sie war schon älter bestimmt hatte sie eine große Lebenserfahrung gesammelt und ihr war kaum ein Anliegen fremd. Sie würde Caelyn bestimmt verstehen und unterstützen.

    Wie Menecrates bfohlen strich ich den Teil und schrieb danach weiter.



    An
    Quintus Claudius Felix
    Villa Claudia
    Roma
    Italia


    Liebe Kinder und Enkelkinder,


    ich hätte mich längst melden sollen, aber die neue Aufgabe und meine Schreibunlust halten mich bislang im Griff.
    Germanien ist eine dunkel wirkende Provinz, weil dichte Wälder bis an die Wohnsiedlungen reichen, das Klima kälter und die Tage scheinbar kürzer sind.
    Die meiste Zeit arbeite ich im Kastell, nur einmal habe ich Mogontiacum besucht. Der Legatus Augusti befindet sich noch nicht lange im Amt. Es ist Annaeus Modestus - nicht gerade mein Lieblingssenator. Nachdem sich die erste Unterredung mit ihm äußerst unangenehm anbahnte, konnte ich für ausgeglichene Fronten sorgen. Und obwohl ich seinem Befehl unterstellt bin, habe ich nicht aufgehört, selbstständig zu denken. Ich werde wachsam sein müssen. Als vernünftig und kompetent erscheint mir hingegen der Praefectus der Ala II Numidia, Terentius Primus.


    In Germanien fühle ich mich teils abgeschieden. Für jeden noch so kleinen Hinweis, jede Mitteilung und jeden Brief von euch bin ich daher überaus dankbar. Felix hat mir viel geschrieben. Dinge, die wichtig für mich sind, weil ich so die Strömungen und Wandlungen Roms auch aus der Ferne nachempfinden kann. Die nachfolgenden Zeilen sind daher an Felix gerichtet, der mich um meine Meinung bat.


    Von euch, liebe Kinder und Enkelkinder, verabschiede ich mich schon jetzt mit den allerbesten Grüßen
    euer Vater und Großvater Menecrates



    Ich grüße dich, Felix!"


    Du hast mir eine große Freude gemacht, indem du mich über wichtige Ereignisse in Rom in Kenntnis gesetzt hast. Es sind keine schönen Nachrichten, aber umso mehr wichtige. Nach deinen Schilderungen habe ich zunächst ein Schreiben aufsetzen lassen, wo ich zukünftig wünsche, auch aus der Ferne an Abstimmungen der Salii beteiligt zu werden. Ich missbillige das Auftreten bei deiner Antragstellung und ich möchte die Aufnahmekriterien beeinflussen können.
    .
    In deinem Brief fällt besonders oft der Name Aurelius Lupus. Über ihn berichte ich später noch etwas. Zunächst möchte ich dir versichern, dass dein Rückschluss auf seine eigene ungesicherte Bildung nach einer Frage zum Bildungsstand eines Claudiers zwar verwegen, aber gleichsam nachvollziehbar ist. Wer fragt, ist unsicher, und wer unsicher in Bezug auf das Götterwissen bei einem Claudier ist, muss im unmittelbaren Familienkreis zweifelhafte Kenntnisse vor Augen haben. Ich halte es dennoch für klug, dass du dich für die Schlussfolgerung entschuldigt hast. Möglich ist, dass dieser Lupus zwischen zwei Stühlen sitzt: zum einen die Erziehung in einem einst plebejischen Haushalt und zum anderen der Wunsch nach einer möglichst glaubhaften patrizischen Außendarstellung. Seien wir also nachsichtig mit diesem armen Spross. Nichtsdestotrotz wird der Mann zukünftig von mir keine Unterstützung, sondern gesellschaftliche Ächtung erfahren.
    Enttäuscht bin ich aber auch von Iavolenus und ebenso von Gracchus. Bei Ersterem liegt möglicherweise Verschulden unsererseits vor - Versäumtes in Bezug auf die Ehre müssen wir dringend nachholen. Immerhin hat er für dich gestimmt. Bei Zweitem, deinem Großonkel, zwingt mich die gänzlich ausgebliebene Hilfe, meine zukünftige Position ihm gegenüber neu zu bedenken.


    Aber richten wir den Blick nach vorn. Wenn du eine Empfehlung möchtest, ich würde dir den Beitritt zu den Salii Collini nahe legen. Dein Vater ist dort Mitglied und wird dich sicher mehr unterstützen als es Iavolenus getan hat. Nutze also für dein Beitrittsgesuch eine Zeit, in der dein Vater in Rom weilt. Sei dir bewusst, dass man dich dort insbesondere über den Beweggrund deines Ansuchens befragen wird. Und leg dir gute Worte zurecht, wenn du erklärst, dass die Collini nicht nur die zweite Wahl sind.


    Gerne höre ich von dir über den Entscheid deines Aufnahmegesuchs und jedes weitere Ereignis, das dir wichtig erscheint.


    Die Götter mögen dich beschützen!
    Dein Großvater
    Menecrates"




    Noch einmal las ich dann vor.

    "Ich muss Valetudinarium, du hast gesehen wie ich mir den Kopf anstieß und das nur wegen deinem Geschrei. Außerdem kann ich nicht gehen meine dicke Zehe ist kaputt." Der dachte doch nicht so würde ich mit iihm rennen. Was hatte ich mit dem Übungsmarsch zu tun, ich war Scriba und nicht Rennläufer. Ich hatte mich ja auch nicht als Marathonläufer bei der Olympiade gemeldet. Also nicht mit mir, gestern hätte sie ja vielleicht noch eine Chance gehabt, aber heute, nach der Nacht war das unmöglich.

    Jetzt beim Einkaufen, konnte ich gut erkennen wie viel Caelyn mir voraushatte. Sie war es im Gegensatz zu ihm gewohnt Einkäufe zu tätige, Ware zu überprüfen, zu handeln und feilschen, sie kannte sich aus. Er der verwöhnte Kaufmannssohn, brauchte sich bisher nur um seine Bildung und sein Vergnügen zu kümmern.
    Bin ich überhaupt in der Lage mich um mich selber zu kümmern, überlegte er sich.
    Kann ich wenn ich weglaufe für mich sorgen? Vielleicht sollte ich meine Flucht nochmals überdenken? Doch die Vorstellung zurück zum Castellum zu müssen hielt ihn davon ab. Nein er wollte weg, nichts und niemand würde ihn davon abhalten.


    Caelyn war fertig und wies die Richtung zum Tempel. Auf den Treppenstufen spürte ich ihre Aufregung noch ehe sie ihre Frage stellte. Zögernd griff ich ihre Hand, sie würde es schon als Hilfe verstehen, beruhigte ich mich selber und zog sie leicht mit ins Innere. „Wenn du daran glaubst, dass die Götter dir helfen und darum bist du doch hier, dann werden sie dir auch weiter beistehen. Alles wird sich finden.“