Beiträge von Linos

    „Du hast Recht ein verfluchtes Nebelloch ist hier“ Diese Aussage von Macro konnte ich nur bestätigen, obwohl ich weniger den feuchten Nebel draußen meinte, nein ich dachte dabei an das Gefühl, was mich selber umfing, seit ich hier war. Nichts schien mehr klar und deutlich, alles war verschwommen und unklar. Es war wie man ständig gegen eine Wand rannte, die man vorher nicht sehen konnte. Ein anderes Beispiel fiel mir auch noch dazu ein. Ich fühlte mich als wenn diese Nebelschwaden mich umklammert hielten und immer wieder nach unten zögen. Sobald sich die Sicht etwas aufklarte, zog es mich noch tiefer runter. In Rom konnte ich allem noch etwas Positives abgewinnen, hier empfand ich nur trostlose Kälte, die mir alle Freude aussog.
    Ich schaute Macro an und meinte: „Warum soll ich fragen? Der Erfolg wird wieder sein, dass die Schuld bei mir liegt. Linos war dann wieder zu lahm, zu wenig pflichtbewusst oder was weiß ich. Außerdem habe ich nicht gejammert nur festgestellt, dass ich Hunger habe. Eins kann ich dir aber sagen wenn sich hier nicht bald was ändert dann….“, den Rest behielt ich besser für mich.

    Wer auch immer diese Person da hinter mir war, jetzt reichte es mir. Ich drehte mich um und funkelte sie an. „Gerade du als Frau dürftest sehen, dass sie schwanger ist und Hilfe braucht. Möge dein Schicksal dir gewähren, dass du nie in eine solche Situation gerätst. Vielleicht wäre es aber auch für dich oder deines Gleichen einmal Lehrreich.“
    Für ihr äußeres hatte ich keinen Blick, es interessierte mich einfach nicht wer oder was sie war. Meine Aufmerksamkeit galt nun wieder der Schwangeren, der ich behilflich sein wollte.

    In der Therme angekommen schaute ich mich zunächst einmal neugierig um. Ganz so als ob ich noch nie hier gewesen wäre. Fontinalis brauchte nicht zu wissen, dass ich am Vortage schon einige Zeit hier verbracht hatte. Außerdem konnte ich auf diese Weise meine Vorfreude besser verbergen.

    Fast hätte ich bei den Worten meines Quälgeistes schon wieder gegrinst. Etwas Besseres konnte er mir nicht anbieten. Ich riss mich aber zusammen, machte ein möglichst zerknirschtes Gesicht und nickte bevor ich ihm zu der Therme folgte. Sollte er ruhig denken er würde mir etwas schweres zumuten. Ein bisschen Freude brauchte ich doch schließlich auch.

    "Salve, mein Name ist Linos, ich bin der Privatsekretär des Legaten und komme in dessen Auftrag. Ich soll einige Keile holen, damit die Türe im
    Scriptorium fertig eingesetzt werden kann. Wer immer du auch bist, ich hoffe du kannst mir weiter helfen."
    Wenns geht ein bisschen zackig, dachte ich bei mir. Dieses zackige schien hier ja das Obergebot zu sein.
    Wenn es von mir erwartet wurde, dann hatten alle anderen es erst Recht zu erfüllen, schließlich waren sie im Gegensatz zu mir freiwillig hier. Vielleicht nicht an dem Ort, aber beim Militär eben. Wollten sie in ihrer Karriere vorwärts kommen, dann mussten sie auch etwas dafür tun.

    Ich zuckte mit den Schultern, bei Macros Worten. "Ich bin nur gespannt wie der Brief ausschaut wenn er bei Mansuri ankommt." Nach einer kurzer Pause fuhr ich dann fort: "Stimmt ich könnte Menecrates fragen, aber das Geld für den ersten Marktbesuch hat Wulfgar noch und anschwärzen möchte ich ihn auch nicht. Mein Hunger ist aber so groß, ich könnte ein ganzes Schwein vertilgen."

    Wieder in der Fabrica angekommen rief ich wie schon vorher: "HAALOO ist hier wer?" Anschließ ging ich wie Menecrates mir geraten hatte zu der Stelle wo die Tüe gestanden hatte, um mich dort umzu schauen. Ich sah nichts was auch nur im entferntesten wie ein Keil aus sah und schlenderte weiter durch die Tischlerei.

    Na toll auch eine Beschäftigung. "Ja Dominus", war meine Antwort. Sofort trottete ich los in Richtung Fabrica. Mir fiel unterwegs ein, dass vorher keiner da war, deshalb kehrte ich um und fragte nach. "Dominus wenn dort keiner ist, soll ich einfach suchen und sie wegnehmen? Ich meine die Keile."

    Fontinalis hatte mein Wort und ich hielt mich daran. Alles was er verlangte führte ich vorbildlich aus. Selbst meine Runde lief ich in einem angemessenem Tempo und ohne Abkürzung. "So fertig und was nun?"

    "Du hast schon Recht mit den Befehlen, soweit es geht werde ich sie erfüllen. Nur eins werde ich nicht machen, mit Waffen üben. Ich sagte eben schon, ich bin gegen Gewalt. Von mir aus beschäftigst du mich jetzt hier mit allem möglichen, was ich nicht verweigere oder wir gehen gleich zu Menecrates um dies zu melden. Niemand kann mich zwingen ein Waffe anzufassen." So nun war es raus, gemeldet musste es werden, was daraus wurde blieb abzuwarten.

    "Du hast schon recht mit den Befehlen, soweit es geht werde ich sie erfüllen. Nur eins werde ich nicht machen mit Waffen üben. Ich sagte eben schon ich bin gegen Gewalt. Von mir aus beschäftigst du mich jetzt hier mit allem möglichen, was ich nicht verweigere oder wir gehen gleich zu Menecrates um dies zu melden. Niemand kann mich zwingen ein Waffe an zu fassen." So nun war es raus, gemeldet musste es werden, was daraus wurde blieb abzuwarten.

    "Wie wäre es, wenn du mich dem Brief noch verschießen lassen würdest und ich drauf schreibe an wen er geht?" Wenn der mit seinem roten Kopf sich einbildete ich hätte nun Angst dann war er aber schief gewickelt. "Denk nur nicht Kraft würde in einem Kampf alles bedeuten, man sollte seinen Gegner nie unterschätzen. Du hast einfach nur Glück dass ich gegen Gewalt bin. Das ist keine Ausrede sondern mein Lebenseinstellung. Achja und was das Essen betrifft du warst in der Stadt und solltest frisches vom Markt mitbringen, von wegen keine Zeit. Menecrates wäre der letzte gewesen der etwas gesagt hätte, wenn du später gekommen wärst, da du noch einkaufen musstest." Auch wenn er jetzt los rannte hatte er es gewiss gehört.

    Konnte es sein das Fontinalis mich für blöde hielt? Seine erste Frage überhörte ich einfach indem ich nickend auf die Übungswaffe wies.
    "Das Pilum ist zum töten und ich bin gegen alle Gewalt. Ja und notfalls kannst du ein Schild nicht nur zu deinem Schutz sondern auch als Waffe einsetzen. Hör zu ich mache das hier nur weil ich es muss, aber langsam nervt mich der ganze Zirkus hier." So nun war es raus und er wusste was ich von dem Ganzen hielt. Von mir aus sollte er sich über mich beschweren.

    "Ja ja ist ja schon gut." Ich tabte los, hörte aber keine Schritte hinter mir und schaute mich verwundert um. Mein Quälgeist blieb doch wirklich steheh. Auch gut dann sehe ich mal wie ich mir dies erleichtern kann. Vielleicht sollte ich die Kurven abkürzen? Nein, ich hatte eine viel bessere Idee, sobald ich aus seinem Blickfeld wäre würde ich abürzen und quer über den Platz laufen. Sollte ich wirklich laufen oder gehen?
    Ich entschied mich für das Laufen, schließlich sollte er mir ein wenig Anstrengung ansehen.
    Die drei Runden waren geschafft und ich kehrte zufrieden zu Fontinalis zurück.

    Was hatte der für ein Tempo drauf. Dachte er es wäre der letzte Tag seines Lebens oder warum beeilte er sich so. Wohl oder Übel musste ich mich diesem anschließen. In der Schreibstube angekommen legte ich das Schloss in eine Ecke, sonst würde noch jemand drüber stolpern und verzupfte mich auf meinen Platz. Zu blöd, dass alles viel schneller ging als ich mir erhofft hatte.

    Das läuft ja echt super, dachte ich grimmig. Nun soll ich auch noch tragen helfen. Mache ich es nicht bekomme ich Ärger und dann dieser Befehlston. Ich war Scriba und kein Probatdingsda. Seufzend nahm ich das Schloss und wartete darauf das er voran ging.

    Mein Tag hatte noch nicht richtig begonnen und schon war er auf null Grad gesunken. Schlechtgeschlafen mit knurrendem Magen war ich in der frühe aufgewacht. Nun stand mein Quälgeist schon auf dem Exerzierplatz und erwartete mich.
    Endlich bei ihm angekommen, den besonders schnell ging ich wirklich nicht, warum sollte ich auch, grüßte ich nur kurz: "Salve"

    Na toll, der fehlte mir gerade noch, was für ein beschissener Tag.
    "Ich bin auf der Suche nach dem Schmied, wegen der Türe für das Scriptorium. Gut das ich dich hier sehe, du sollst zu Menecrates kommen.
    Wenn die Türe endlich da ist, sollt ihr dann auch wieder bei dem Einbau helfen." Warum er kommen sollte sagte ich ihm nicht, bestimmt wusste er dies selber.

    Pah, welche Arroganz lag da in der Stimme, die ich hinter mir hörte. Eine Frau hätte wirklich mehr Verständnis für eine Schwangere aufbringen müssen. Ohne mich umzudrehen und mir anzuschauen mit wem ich sprach, erwiderte ich: „Es dauert eben wie es dauert“. Was kümmerte mich welche Frau da gerade rum keifte. Dies waren die Frauen die ständig mein Frauenbild zerstörten und immer wieder neue Zweifel in mir aufkommen ließen, was meine Beziehung zu Corona anging. Obwohl ich genau wusste, dass diese zarte Blume sich niemals zu solch einer Äußerung hinreißen ließe. Im Augenblick interessierte mich nur wie ich dieser Frau helfen konnte außer das ich ihr meine Hand reichte, damit sie wieder hochkam. Die münzen würde ich ihr danach auch noch aufsammeln.