Beiträge von Linos

    Ehe ich die Feder auf das Pergament setzte, schielte ich kurz zu Macro rüber, lesen kann er nicht und von dort wo er steht, müsste er wenn er es könnte, ja alles von über Kopf lesen.
    Beruhigt fing ich an, hoffentlich ließ mich mein Gedächtnis nicht im Stich. Ich sprach seine Worte während ich schrieb.


    Ich mache mir Sorgen um dich, denn ich musste dich ohne meinen Schutz zurücklassen.
    Du weißt ich würde jederzeit Männer die dir zu nahe kommen, solche wie Keywan, verprügeln.
    Gerne würde ich einmal von den Speisen, die du kochst, kosten.
    Aber was ich am meisten vermisse ist, dass du nicht hier bist um mir meinen Rücken zu schrubben.


    Langsam wir es schwierig ich darf nicht zu viele Worte benutzen.
    Mansuri???
    „Wieso fragst du jetzt nach Mansuri?“ Dann musste ich lachen. „Ich nannte sie immer Küchendrachen. Sie ist aber in Ordnung, harte Schale weicher Kern würde ich sagen.
    Wir kommen aber von Thema ab oder ist plötzlich dein Herz für Mansuri entflammt?“

    Verblüfft schaute ich Macro an. „Nun brat mir einer einen Storch, na bitte es geht doch. Erzähl mir also keine Märchen mehr, von wegen ich kann nicht.“


    Eifrige schrieb ich nieder wobei ich laut las in etwa was ich schrieb.


    „Salve Morrigan


    Vielleicht freust du dich über Post. Deswegen schicke ich einen Gruß aus Germanien. Ich vermisse dich hier sehr“


    Verschreiben kann sich ja schließlich jeder Mal.


    „So nun aber weiter und schön beim Thema bleiben, es geht dir ja um Morrigan.“


    Ich tunkte meine Schreibfeder in das Tintenfass und wartete gespannt.

    Ich reichte Menecrates die gewünschten Unterlagen. Dann musste ich doch grinsen weil es diesmal Macro erwichte, er nur für seinen Herrn sorgen wollte wurde jetzt abgeführt. Dagen war die Behandlung die man mir zuteil werden ließ doch harmlos. Schweigend setzte ich mich auf die mir zugewiesene Bank.
    Wie kannn man sich nur so aufführen bei einem Besucher. Ich sage ja immer die Militärs können nur in eine Richtung denken.

    So hatte ich es mir nun doch nicht vorgestellt. Die Luft durch die Zähne ziehend kratzte ich mich hinter mein rechtes Ohr. „Wenn du schon an Morrigan schreibst, solltest du sie auch anreden, oder ist der Brief an alle Sklaven der Claudier gerichtet?
    Selbst dann würde ich nicht so beginnen. …. Vielleicht beginnst du so.


    Salve Morrigan


    Aus dem fernen Germanien nutze ich heute die Gelegenheit, um dir endlich mitzuteilen was ich dir schon lange sagen wollte. ….. Was hältst du denn davon?“


    Ich fand meinen Vorschlag gut, glaubte aber selber nicht, dass es Macro so gefiel.

    „ Sicher bist du das nicht Dominus, ich werde nach Mogontiacum eilen und den Rüstungsschmied hierher bestellen.“ Das konnte ich gerade noch sagen, bevor Menecrates von der Zeichenkreide anfing.
    Schuldbewusst nickte ich, als er von der Türe anfing die noch nicht fertige wäre. „Ich habe aber überall hier im Lager und in Mogontiacum gesucht rutschte mir spontan heraus.“
    Dann verstand ich die Welt nicht mehr, wegen so einem Stück Zeichenkreide sollte ich jetzt hier militärisch gedrillt werden? Vor entsetzen riss ich Augen und Mund auf. Gleich darauf fing ich mich wieder und biss meine Zähne zusammen, während ich spürte wie sich meine Augen zu Schlitzen verengten. Schnell senkte ich meinen Kopf ehe mir angemerkt wurde.
    Tief einatmend damit ich ruhiger wurde. Antwortete ich bevor ich mich umdrehte: „Ja Dominus ich hole dann jetzt den Legionarius:“ Nur war die Frage wo ich den um diese Zeit finden würde. Germanien schien mir überhaupt kein Glück zu bringen.

    „Hm“ Nachdenklich betrachtete ich den Tisch, stellte mich davor und schüttelte mit dem Kopf. So würde es nicht gehen. O wie Macro drauf war, dauerte das ganze länger und ich hatte keine Lust Stunden in gebeugter Haltung zu verbringen. Mein Blick wanderte dann zwischen Tisch und Bett, aber auch das passte nicht von der Höhe, da blieb mir nur eins.
    Ich kniete mich hin und rückte mir alle Utensilien zurecht. „So es kann losgehen, ich bin bereit.“ Aufmunternd nickte ich Macro zu.

    Genau nach seinen Anweisungen folgte ich Menecrates dicht auf den Fersen.
    Was dann aber geschah verstand ich nicht ganz. Warum wurde mein Herr hier so behandelt, schließlich war er doch ein Legat.
    Nach der Aufforderung von Menecrates, ich möge ihn anmelden, sträubten sich leicht meine Nackenhaare. Zu gut war mir noch der Vorfall von Rom in Erinnerung. Mit einem ungutem Gefühl trat ich zu den Wachen um uns anzumelden
    „Salve mein Name ist Linos, ich bin der Scriba von dem Legat Herius Claudius Menecrates, dieser erscheint zu der gewünschten Unterredung mit dem Legatus Kaeso Annaeus Modestus."

    Leise trat ich ein nachdem ich noch meine Tunika zurechtgerückt hatte und schloss die Türe sorgfältig hinter mir. „Dominus ich habe einen Rüstungsschmied in Mogontiacum gefunden.
    Der Name ist Freya Mercurioque – Dauda Bautila und der Besitzer ist Numerius Duccius Marsus.“ Abwartend schaute ich Menecrates an.

    Ich nickte zu Macros Frage. "Wäre besser, es soll ja leserlich sein was ich schreibe. Ich hoffe du weißt was du schreiben möchtest?"
    Irgendie bezweifelte ich, dass Marcro wirklich wusste was ich für ihn schreiben sollte. Was ich aber noch mehr bezweifelte ob er zu seinen Gefühlen zu Morrigan stehen würde. Mir fielen seine Worte vom Morgen ein und schüttelte den Kopf bei dem Gedanken. Wer denkt denn an den Wert einer Sklavin wenn er sie wirklich liebt?

    "Tja viel schwimmen und reiten stärkt auch die Muskeln. Auch sagte ich nie, dass ich nicht kämpfen kann, ich hasse nur die Gewalt."
    Bei meinen Worten waren meine Gedanken dann schlagartig bei Corona und unserem Gespräch über den Glauben der Christen. Darüber wollte ich aber jetzt besser nicht reden.
    "Ja du hast recht wir sind gleich da, so schnell möchte ich immer vorwärts kommen."

    "Na hier", erwiderte ich Macro und Kramte alles was ich brauchte unter meinem Bett hervor. "Nur ein Problem gibt es, ich brauche einen Tisch. Oder soll ich es nur auf eine Wachstafel schreiben? Ich würde mir das aber überlegen, wenn das Schreiben nach Rom gehen soll, könnte es unterwegs beschädigt werden." Suchen schaute ich mich in unserer kleinen Unterkunft um, ein Bett als Unterlage war wirklich keine Lösung.

    "Danke, denkst du Griechen könnten nicht reiten?" Was die alle von mir denken, nur weil ich kein Gladiator bin kann ich doch einiges. Verärgert haute ich auch meine Fersen in die Flanken meines Pferdes.
    Schnell kam ich an Macro ran und war auch bald auf gleicher Höhe mit ihm. "Na da staunst du was, ich kann noch mehr als wie nur auf Wachstaffeln kratzen."

    Ah, jetzt war ich aber gespannt was passieren würde. Schnell ging ich hinter Menecrates her. Vier Pferde standen dort, sofort hatte ich begriffen was Menecrates vor hatte. Nur wenige Augenblicke später saß ich schon auf einem der deri übrigen Pferde, nachdem ich meine Unterlagen auf den Boden abgelegt hatte. Zu Macro und Wulfgar gewandt meinte ich dann. "Würde mir mal bitte einer die Unterlagen hoch reichen".
    Was für ein Gefühl endlich wieder ein Pferd unter mir. Wie lange hatte ich schon nicht mehr geritten. Jetzt einfach losreiten und nichts wie weg, dass wäre es doch.

    Gerade kam ich aus der Küche, den Rest von einem Stück trockenem Bort kauend, was ich dort noch gefunden hatte. "Nun schrei doch nicht so ich bin ja schon da. Na kanns losgehen?" Gespannt wartete ich darauf was ich nun für Macro schreiben sollte.

    Zitat

    Original von Linos
    Mittlerweile kannte ich Menecrates recht gut, etwas in seiner Stimme ließ mich aufhorchen. Während ich schon los eilte antwortete ich:
    "Ich eile Dominus!"
    Die notwendigen Unterleagen hatte ich schnell bereit, so dass ich mich schon bald bei Menecrates zurückmeldete. "Ich habe alles was du wünscht Dominus."


    Sim-Off:

    Nur so als Erinnerung :D

    „Danke und sicher mag ich Käse“, schon hatte ich ein Käsestück in der Hand. Zuerst roch ich daran, nicht übel dachte ich, anders als auf Kreta oder in Rom aber gut. Noch während ich davon kostete trat eine junge, schwangere Frau an den Stand. Der Händler schien sie zu kennen, denn er freute sich sichtlich sie zu sehen.
    Durch den Umgang mit Corona betrachte ich jetzt, zeitweise Frauen mit anderen Augen. Diese Frau obwohl oder weil sie schwanger war, schien unglücklich zu sein. Möglichst unauffällig musterte ich sie weiter, denn jetzt brach mein altes Vergnügen, Menschen beobachten, wieder durch. Möglichst langsam kauend blieb ich stehen, vielleicht konnte ich ja noch mehr über sie Erfahren. Manche Händler hielten von Zeit zu Zeit gerne ein Schwätzchen.

    Eins musste man den Bauern und Händlern hier lassen, fix waren sie. In Windeseile wuchsen die Marktstände, wie Kraut im Garten, auf dem Marktplatz hervor. Schon wieder ein Neuer Marktstand gerade vor ihm fertig geworden. Ich musste grinsen als der Bauer sich schnell, eher etwas verstohlen, ein Stück von seinem eigenen Käse in den Mund steckte und zufrieden darauf herum kaute. Ihm schien er wirklich zu schmecken. „Na schmeckst?“ Kaum hatte ich es ausgesprochen, fiel mir ein ob er mich überhaupt verstand. Bestimmt den hier liefen ja reichlich Römer rum, wie sonst sollten sie ihre Ware an den Mann oder die Frau bringen.

    Irgendwer schnarchte entsetzlich in der engen Sklavenunterkunft, so dass ich noch vor Sonnenaufgang erwachte. Leise stand ich auf und ging zum Balneum. Heute hatte ich Glück, alle schliefen noch und ich konnte es als erster benutzen. Nachdem ich mir nach einem ausführlichen Bad eine frische Tunika angezogen hatte schlich ich mich zur Küche. Ein Stück Brot von Vortag lag noch rum. Schnell tunkte ich es in den Honigtopf und holte mir meinen Umhang und das Tuch. Nun machte mich auf dem Weg zum hinteren Tor. Die Torwache stand leicht dösend an einer Mauergelehnt, so dass ich mich unbemerkt an ihr Vorbei schleichen konnte.
    Durch die noch kahlen Bäume glitzerte die gerade aufgehende Sonne durch. Obwohl es noch sehr kalt war schien es doch ein schöner Tag zu werden.
    Es waren schon einige Bauern und Händler mit ihren Karren unterwegs zur Stadt. Ich schloss mich ihnen an und war schon innerhalb kürzester Zeit in Mogontiacum angekommen.
    Zu diesem heimlichen Ausflug hatte ich mich entschlossen, weil ich es einfach satt war immer nur Puls zu essen. Ich wollte mich selber in aller Ruhe auf dem Markt umsehen, außerdem interessiert es mich was mir Germanien außer Militär noch zu bieten hatte.
    Die ersten Markstände waren schon aufgebaut und ich begann mit meinem Rundgang.