Beiträge von Linos

    Zitat

    Original von Aulus Hadrianus Fontinalis
    Salve, und wie war es in der Stadt? fragte ich den Scriba unseres Legaten während ich in durchwinkte


    An der Wache vorbeieilend meinte ich nur kurz: "Enttäuschend".
    Dann lief ich ausnahmsweise einmal, ich musste noch schnell ein Häuschen aufsuchen, bevor ich ins Officium ging. Sicher würde Menecrates schon auf mich warten.

    Jetzt hatte ich nicht mehr viel Zeit um gemütlich auf dem Markt herum zu schlendern. Ich sprach den einen oder anderen Händler an und hatte bald meine gewünschte Information für Menecrates bekommen.
    In anbetracht dass es schon so spät war, entschloss ich mich sofort zum Legionslager zurück zukehren. Ich war davon überzeugt, pflichtbewusst wie Wulfgar nun einmal war, wäre er schon längst von seinem Marktbesuch im Lager angekommen Eilig machte ich mich nun auf den Rückweg und stand dann auch bald an der Porta.
    „Salve ich bin der Scriba des Legaten Herius Claudius Menecrates", meldete ich mich dieses Mal Ordnungsgemäß bei der Wache an.

    Na toll außer Spesen nix gewesen
    Enttäuscht schaute ich hinter Caerdoc her aber Recht musste ich ihm geben. Noch während ich darüber nachdachte ob ich auch gehen sollte, löffelte Herodorus seinen Puls.
    Gerade als ich mich dazu durchgerungen hatte, trotz knurrendem Magen zu gehen stand auch Herodorus auf.
    Mein geschenktes Met hatte ich nicht angerührt, ein anderes getrunken, sollte der Wirt doch das geschenkte und bezahlte behalten. Somit war ich nach meiner Rechnung Quitt. Mein Puls konnte die Römer oder sonst wer essen, ich hatte die Nase voll. Die Zeit für eine Pause war vorbei, ich musste unbedingt zurück. Noch bevor Herodorus die Türe erreicht hatte, haute ich verärgert die Türe von draußen zu.

    „Das wird ja noch lustig hier“, stellte ich grinsend fest, nachdem ich bei Caerdoc Platz genommen hatte und Herodorus dem Würfelspiel ein jähes Ende gemacht hatte. Ich hatte vorher beobachtet, wie dieser blitzschnell an dem Tisch der Würfler stand. Mir war klar das er nicht nur als Zuschauer dort auftauchte und zimperlich würde er auch nicht sein. Ob Massula überhaupt ahnte was nun auf ihn zukommen konnte? Wenn ich nicht solch einen Hunger hätte, wäre mir dies kommende Schauspiel willkommen gewesen. Nur war ich mir jetzt nicht sicher, ob ich überhaupt noch etwas bekommen würde. Auch störte das Geschehen gerade meinen Versuch mit Caerdoc ein Gespräch zu beginnen. „Ich hätte auch gerne noch ein Met“, wandte ich mich zu Laubasnius, als dieser an unserem Tisch auftauchte. „Falls ich dann irgendwann endlich mein Puls bekommen könnte wäre ich dir auch sehr dankbar“, fügte ich noch schnell hinzu.

    Seine tolle Sprüche konnte der sich jetzt aber wirklich verkneifen, langsam ärgerte mich das benehmen des Wirtes.
    "Dann muss es wohl an Germanien liegen, bei euch laufen sie auch nicht gerade schnell, sonst hättet ihr mehr Vorrat und würdet auch eure Gäste schneller bedienen. Dass Würfeln später könnt ihr vorerst vergessen, ich erwähnte schon dass ich es eilig habe."
    Ich hatte wirklich keine Lust den Anderen beim Verzehr ihres Huhns zuzusehen, deshalb ging ich wieder zurück auf meinen Platz.
    "Noch ein Met aber diesmal supito."

    Mittlerweile kannte ich Menecrates recht gut, etwas in seiner Stimme ließ mich aufhorchen. Während ich schon los eilte antwortete ich:
    "Ich eile Dominus!"
    Die notwendigen Unterleagen hatte ich schnell bereit, so dass ich mich schon bald bei Menecrates zurückmeldete. "Ich habe alles was du wünscht Dominus."

    Fast hätte ich zur Bestätigung bei der Bemerkung des Fremden genickt. Genauso ging es mir auch seit dem ich in diesem verfluchten Mogontiacum hatte ich noch nichts Gescheites gegessen. Da war das Essen auf unserer Reise hierher doch noch besser gewesen, trotz des Eiltempos. Der Duft dieser römischen Hühner brachte bei mir das Fass zum überlaufen. Ich trank den Rest des Mets, stand auf und ging an den Tisch zu den Römern, auch wenn ich die Neuankömmlinge beobachtet hatte, waren mir die Geräusche der Würfel nicht entgangen. Mir war eine Wahnsinnsidee gekommen. „Wie wäre es vor dem Essen noch schnell mit einer Würfelrunde? Der Gewinner bekommt die Hühner.“ Woher ich diese Dreistigkeit nahm wusste ich auch nicht. Bei Tyche oder auch Fortuna, sollte mir das Glück gewogen sein, so hatte ich zwei Hühner. Mit meinem Hunger hätte ich auch einen Ochsen vertilgen können, aber allzu viel konnte ungesund sein. Ich würde eins dem Fremden abtreten und somit wäre mir seine Gesellschaft sicher. Grinsend wartete ich die Antwort ab.

    Ich kratzte mir mit dem Stilus an Kopf und sah zu Menecrates rüber, in der Annahme jetzt wäre die Stabsbesprechung zu Ende. Nein natürlich nicht, leise aufstöhnend machte ich mich bereit für weitere Notizen. Das ausgerechnet mir, musste ich mir nicht nur das ganze Militärgelaber anhören, nein ich durfte alles aufschreiben. Da war meine Arbeit in Rom doch weitaus interessanter. Ach wenn ich doch nur in Rom wäre. Wie es ihnen dort wohl erging?
    Ob die blöde Schnepfe noch immer so freigebig mit Ohrfeigen umging? Wenn wir doch endlich Abend hätten, dann könnte ich einen Brief an Corona schreiben.

    Unversehens rutschte mir ein „Kalistra … äh ich meine guten Abend“ heraus.
    Linos sei vorsichtig, auch wenn du unbedingt eine Abwechslung in diesem verfluchten Germanien brauchst, mit dem ist nicht gut Kirschen essen.
    Ich musste ihm schnell eine Antwort geben, wenn ich weiter seine Aufmerksamkeit haben wollte, deshalb versuchte ich es, wie ich mir dachte, mit einem unverfänglichen Thema.
    „Nein was soll sein, ich dachte mir nur dass du, wenn ich deine Kleidung so ansehe, eine weite Reise hinter dir haben musst und beim Essen vielleicht gerne Gesellschaft hättest.“
    So nun kam es auf seine Reaktion an.

    "Schon wieder Puls, ich dachte endlich etwas anderes zu bekommen. Na gut wenn ihr nichts anderes habt."
    Ob hier noch mal her komme muss ich mir aber noch reichlich überlegen.
    Nun sank mene Laune plötzlich, was für ein Laden dachte ich. Die scheinen noch nicht einmal Vorräte zu besitzen.
    Ich legte meine Hände um den Becher mit dem heißen Met und hob ihn langsam zur Nase. Riechen tat er ja gut, hoffentlich schmeckte er auch so. Meine Aufmerksamkeit richtete ich dann wieder dem stattlichen Fremden.

    Schon wieder ein neuer Gast, trotz all meinem fixieren hatte ich dies mitbekommen. Empört stellte ich fest, dieser wurde auch schon wieder nach seinem Wunsch gefragt und ich hatte noch immer nichts zu Essen und mein Met war auch noch nicht da. „Hey Wirt wie lange muss ich denn noch warten“, rief ich ihm lautstark zu. „Ich sagte doch ich hätte es eilig, soll ich besser zur Konkurrenz gehen?“

    Ich traute meine Augen nicht als der neue Gast eintrat. Was für ein Mann, kraftstrotzend und selbstbewusst. Immer wieder wanderte mein Blick zu ihm. Ich konnte einfach nicht anders. Meinen Hunger hatte ich vergessen, jetzt beschäftigte mich die Frage, ob ich ihn grüßen sollte. Nur wie? Römisch war bei bestimmt nicht angebracht. Am Besten auf Griechisch.
    Vielleicht konnte ich mich dann zu ihm setzen und mehr über ihn erfahren.
    Nach seiner Kleidung zu urteilen hatte er eine weite Reise hinter sich. Bestimmt war er frei und unabhängig. Was sollte ihn aber hierhin verschlagen?
    Wie sollte ich jetzt seine Aufmerksamkeit erringen? Eine altbewährte Methode war hier angebracht, einfach nur mit Blicken fixieren. Wenn ich dann Glück hatte würde sich alles weitere ergeben.
    Meine Stellung in keinster weise verändernd, versuchte ich mein Glück.
    Für seine Reaktion hatte er in meinen Augen nur drei Möglichkeiten, entweder ignorierte er mich, raunzte mich an oder er grüsste mich.

    „Linos ist mein Name. Ist der andere Legat denn auch neu? Wenn nicht, müsste doch klar sein bei welchem ich arbeite.“ Ich war mir nicht sicher ob der Typ mich veralbern wollte oder ob er wirklich so war wie er sich gab. Außerdem wurde ich langsam ungeduldig, ich hatte Hunger und Durst und wollte endlich meine Bestellung aufgeben. Nach einem kurzen:„Aha, “ nach seinen Ausführungen, kam ich dann auch zu dem Grund meines Besuches zurück. „ Gibt es hier eine Speisekarte oder kannst du mir wenigstens sagen was ihr anzubieten habt? Außerdem möchte ich euer viel gerühmtes Met kosten und wenn es geht heute noch, denn ich habe noch einiges vor.“ Zufrieden lehnte ich mich zurück, ein guter Auftritt war ja schließlich alles. Den kleinen Sklaven musste ich oft genug machen, jetzt und heute hatte ich einfach keine Lust dazu.

    Meine Laune sank immer weiter, außerdem war mir kalt und ständig musste ich irgenwo stehen bleiben. Ich zog mir Mansuris Tuch fester um den Hals bevor ich antwortete: "Ja Dominus". Hunger hatte ich auch, vielleicht konnte ich ja dann eine Taverne aufsuchen, in Mogontiacum würde es bestimt einige davon geben.
    Die nächste Frage von Menecrates brachte mich in die Wirklichkeit zurück. "Ich weiß es nicht Dominus, ich musste mich gestern um andere Dinge kümmern."

    So ein Gedönse hatte ich noch nie erlebt, bevor alle antanzten wollte ich noch schnell ein Örtchen auffsuchen, kaum war ich dort, kam schon ein Sklave an und teilte mir mit, ich solle zsofort zu Menecrates kommen. "Ja ich komme ja schon", maulte ich ihn an, hat man denn noch nicht einmal hier seine Ruhe"?
    Sofort machte ich mich auf den Rückweg.
    "Ja Dominus ich bin da" meldete ich mich bei Menecrates.