Beiträge von Caius Quintilius Bassus

    Lange habe ich überlegt, ob ich mich für die Legion rekrutieren solle. Natürlich war mir immer klar, dass ich bei meinen Verwandten nicht einfach so wohnen könne, sondern sollte mir schon, eine Einnahmequelle, egal in welcher Form, besorgen.


    Auf Drängen nun, stehe ich hier im Castellum der Legio II und suche eine Wache, bei der ich mich als Rekrut vielleicht vorstellen kann.

    Ich höre nur wage eine vertraute Stimme und entscheide, dass ich einfach nur den Kopf schüttel, da ich befürchte, sonst zu erbrechen.


    Um mir dann doch gewissheit zu schaffen, wer mich angesprochen hat, schaue ich hoch und entdecke in einem verschwommenen Schleier, einen Soldaten, den ich scheinbar schon einmal getroffen hatte.


    In meinem Rausch denke ich nur noch an zuhause und somit versuche ich, mich, in einem sichreren und langsamen Tempo in Richtung der Stadt zu begeben.

    Kurz, nachdem ich meinem gegenüber ein paar Haare ausgerissen habe, versuche ich kurz auf zu stehen, nur, um gleich wieder niedergerissen zu werden.


    Meiner Wahrnehmung noch gerecht wurde mir bestätigt, was ich zuvor mitbekommen hatte, denn nun wurde einer, nicht durch meine Hände, niedergeschlagen.


    Um nun wieder auf die Beine zu kommen, benötigte ich irgend etwas, oder irgend jemanden, um mich hoch zu ziehen. Daher krabbelte ich, meinem Rausch gerecht an einen Zuschauer heran, nehme mir seinen, oder ihren Arm und ziehe mich mit etwas Hilfe auf die Beine. Was mit dem übrig gebliebenen Gegner von mir geschehen war, konnte ich leider nicht sehen, da ich damit beschäftigt bin, mich halbwegs sicher auf den Beinen zu halten.

    Nachdem wir schon halb keuchend uns immer noch balgten, fiel mir auf, dass sich um uns herum eine recht große Menschenmasse angesammelt hat, die scheinbar gespannt zuschaut.


    Mittlerweile werden es immer mehr Zuschauer und das Kräfteverhältnis zwischen mir und dem Kerl, mit dem ich mich schlage, scheint recht gut verteilt zu sein.


    Irgendwann hörte ich plötzlich, wie einer Schlägerei brüllt und sich dann mit in unseren Kampf einmischt und sich für meinen Gegenüber einsetzt. Darauf hin war nun das Kräfteverhältnis für mich rapide schlechter, da ich nun mit zwei Gegnern zu tun habe.


    Da ich recht viel Alkohol im Blut habe, und durch die frische Luft und der Schlägerei genug Bewegung bekomme, wird mein Rausch über den erhöhten Blutdruck nur noch stärker, was mich nun in meiner Sichtweise mehr und mehr behindert. Ich habe dies schon daher gemerkt, da zwei meiner Schläge daneben gingen, wobei ich mir wiederum nicht sicher bin, ob dies am Alkohol, oder an meiner miserablen Kondition liegt.


    Nach einer kurzen Zeit bekomme ich Unterstützung, was ich nur am Rande mitbekomme, da ich zu sehr abgelenkt durch die einsteckenden und ausstreckenden Schläge bin.

    Ich kann gerne einmal ein wenig mit deinen Pferden ausreiten. Es wäre auch einmal eine Abwechslung.


    Natürlich wollte ich ihr nichts davon erzählen, dass auf meinem letzten Ritt ein Bein eines Pferdes verstaucht war, nachdem wir an unserem Ziel ankamen. Vielleicht würde sie mich dann doch nicht reiten lassen, obwohl dies doch recht entspannend sein kann.


    Und Avarus werde ich einen Besuch abstatten, wie du gewünscht hast. Wie schon gesagt, werde ich in den kommenden Tagen mich darum kümmern.


    Als sie fragte, ob sie mir sonst noch behilflich sein könnte, war ich schon fast dabei, sie zu fragen, ob sie mir vielleicht doch einige Sesterzen gäbe. Ich lies aber meinen Gedanken doch nicht laut aussprechen, da ich befürchte, dass sofort zu ihrem Großonkel schicken würde, oder noch schlimmeres.

    Nachdem ich meine Beine wieder dazu bekommen hatte, weiter zu gehen, ging es auch wieder einigermaßen vorwärts.


    Ich hätte wohl doch lieber nicht so viel Wein trinken sollen. Überlege ich. Wie viele waren es? Sieben oder Acht? Ich weiß es nicht mehr.


    Kurze Zeit schau ich nach oben in den Himmel und versuche ein Sternenbild zu entdecken, finde jedoch keines, da ich im nächsten Moment schon mit dem Gesicht im Gras, der Weinbecher einen Meter weiter vor mir, ausgeschüttet, da lag. Sofort flammt Ärger in mir auf und ich werde Sauer darüber, wie es jemand wagt, mir einen Fuß zustellen, damit ich hinfalle.
    Schweren Mutes und einem ordentlichem Alkoholpegel stehe ich auf, während mir jemand an den Armen auf hilft und mir irgendwas entschuldigendes zugesprochen wurde.


    In meinem zustand habe ich nicht mitbekommen, was zu mir gesagt wurde, aber als ich mich umdrehe, blicke ich in ein recht erwachsenes Gesicht eines Mannes Mitte zwanzig, der braune, zerzauste Haare, welche bis über seinen Schultern gehen, hat.


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    Es tut mir wirklich Leid, dass du über meinen Fuß gestolpert bist. Ich hoffe, du hast dir nicht weh getan. Du warst ja plötzlich an mir vorbei gegangen, als ich gerade mit dem Fuß ausholen wollte, um den Ball weg zu schießen. Die Kinder...


    Weiter kam der Kerl schon gar nicht mehr, da ich in einem überaus witzigen, dennoch großen, mit meinem gesamten Körper ausholenden, Schlag auf das Gesicht des Jungen ausgeholte und zugeschlagen habe.


    Und das Ziel wurde getroffen.


    Der Kopf des Jungen wurde zur Seite gedreht, sein Oberkörper folgt ein kurzes Stück mit, bis das Gesicht in der Drehung halt macht und der Junge, langsam, aber sicher, seinen Kopf wieder zu mir umdreht, mit einer roten Wange und einem recht zerknautschtem Gesicht.
    Der Schlag hatte ihm sichtlich weh getan, denn das sah man dem Man an.


    In der Regel folgt auf eine Aktion eine Reaktion. Und diese kam heftig.


    Kurz noch fragte er, was das solle, bis von seiner Seite her die Faust geradlinig in meine Richtung zufliegt. Mitten in mein Gesicht.
    Da ich schon vorher etwas unsicher auf den Beinen stand, war es kein Wunder, dass ich nun, nicht wie vorher nach vorne, sondern dieses Mal nach Hinten falle. Natürlich folgt der Mann und es artet zwischen uns beiden ein nacheinander folgen von Schlägen, die in diversen Richtungen gehen.


    Mittlerweile drehen sich die Leute schon zu uns beiden um, und beobachten in einiger Entfernung, wie wir beide uns schlugen.


    Irgendwo in der Richtung, wo mein Kopf hin zeigt, ruft jemand nach der Stadtwache. Ich jedoch war mehr auf meinen Gegenüber beschäftigt, den ich gerade erfolgreich von mir herunter bekam und nun ein Knie auf seinem Bauch, eine Hand an seinem ausgestrecktem Arm und meine andere Hand, als Faust geballt, in der abwehrenden Handfläche meines Gegners.

    Da kam schon die Frage. Was sollte ich nun antworten?


    Reisen war keine Arbeit und den ganzen Tag schlafen und saufen bestimmt auch nicht.


    Also musste jetzt etwas gescheites und auch wahres her...
    Ich kann einigermaßen schmieden wobei ich beim letzten Mal den Amboss zerstört habe, wobei ich mich heute noch selber frage, wie ich das hin bekommen habe.


    Oder ich kann auch ganz gut kleine Handwerkliche Sachen tätigen, sowie Dinge reparieren, wobei ich aber nicht auf eine Leiter steigen sollte, da ich bei den letzten zwei Versuchen heruntergefallen bin.


    Eine meiner Stärken sind auch Pferde. Ich kann auf ihnen gut reiten, da ich mitunter auch viel mit meinem Bruder für einige Jahre gereist bin.


    Damit waren einige gute Ansätze gegeben, was meine Stärken waren.


    Ich werde es ihm ausrichten, wenn ich dann zu ihm gehe und nach einer Stelle frage.


    Damit gehe ich zu dem Tisch mit den Weinkrügen und gieße mir einen Becher damit ein, um ihn dann genüsslich zu trinken.

    Das war ja mal eine Stelle für meinen Geschmack. Reisen gefallen mir immer besonders gut. Da gibt es viel zu sehen und zu erleben. Natürlich bin ich sofort wieder ein wenig misstrauisch, da es wieder eine Arbeit ist, wo Calvena mich ein wenig beobachten kann, aber dieses Mal gefällt mir etwas.


    Also direkt in der Post arbeiten wäre nichts für mich, aber wenn das, wie du schon gesagt hast, viel mit reisen ist, würde ich mich natürlich gerne bei deinem Großonkel melden. Wen du nichts dagegen hast, melde ich mich in einer Woche bei deinem Großonkel.


    Natürlich war dies auch wieder eine kleine Ausrede, um mir noch ein wenig Zeit zu geben, mich ein wenig ausruhen zu können, denn arbeiten ist nicht nur nichts für mich, sondern macht auch keinen Spaß.

    Das erste, was mir auffiel war, dass sie mir kein einziges Wort glaubte.
    Ich hätte es verstanden, dass sie mir das mit dem Theater nicht schon glaubt, aber dass sie mir nun das auch nicht glaubt ist schon ein wenig bitter.


    Nun besteht sie sogar schon darauf, dass ich arbeiten soll. Naja, anscheinend gibt es wohl keinen Weg umhin, mir eine Arbeit zu suchen.


    Die Armee? Überlegt habe ich mir das schon, aber ich finde darin keinen Sinn, dass ich dort anfange. Ich kann nicht mit Waffen umgehen und Blut kann ich erst recht keines sehen.
    Das war die Wahrheit, denn als ich noch auf Reisen mit meinem älteren Bruder war, bin ich jedes mal umgefallen, als der Koch zum Beispiel einen Fisch, oder ein Wild geschlachtet und zubereitet hatte, während ich ihm eigentlich immer helfen sollte.


    Diese Erlebnisse waren mir noch stark im Gedächtnis geblieben, aber selbst das wird Calvena bestimmt wieder als Lüge ansehen.


    Ich frage mich langsam wirklich, wie ich in ihren Augen dastehen tue. Wenn sie fast alles von mir als Lüge ansieht, muss ich ja wirklich als Lügner, vielleicht sogar als Betrüger dastehen, was mir natürlich nicht gelegen sein kann.

    Was war mir nur eine Schwäche, mit Frauen zu reden. Überhaupt diese zu überzeugen. Nun ja, anscheinend lief dieses Thema wieder auf Arbeit zurück.


    Arbeit...nicht gerade das beste, womit ich umgehen kann. Viele Berufe hatte ich schon versucht, jedoch alle vergeblich.


    Ich hatte es dir doch schon mal erklärt. Ich bin ein Tollpatsch und werde es immer bleiben. Ich hatte ja schon mehrmals versucht, eine Arbeit zu tätigen, aber mehr als wenige Wochen blieb ich nie in einem Betrieb.


    Aber wenn du darauf bestehst, werde ich mich in den kommenden Tagen darum kümmern, bei der Curie, oder auch bei der Scriba auf zu tauchen und mich dort um eine Arbeit zu bewerben.


    Ich erwähnte das Cultus Deorum erst gar nicht, da ich wusste, dass Calvena dort arbeitet und ich nicht möchte, dass ich während der Arbeit nicht von jemandem meiner Verwandten beobachtet werde. Es käme mir peinlich vor.

    Ich weiß schon gar nicht mehr, wie lange ich auf dem Fest war. Es mochten Stunden sein, doch ich sehe in meinen Weinbecher und stelle mit entsetzten fest, dass ich erst etwa seit zwei Stunden auf dem Fest war. Ich hatte gehofft, dass es schon länger wäre, aber im Endeffekt war es mir egal. Ich wollte nur noch in mein Zimmer und meinen Rausch ausschlafen, auch wenn ich erst sechs Becher Wein hinter mir hatte. Die Kälte schafft es immer wieder, dass der Blutkreislauf angeregt wird und man dadurch schneller berauscht wird und dabei wollte ich mir völlig die Kante geben.


    nebenbei bietet mir gerade ein Sklave einen Becher Met an, aber ich lehne diesen mit Abscheu ab. Met...bää, ich verstehe überhaupt nicht, wie man so etwas süßes überhaupt trinken kann. überlege ich.


    Also in Gedanken versunken und mit leicht verschwindenden Blick mache ich mich langsam auf den Weg zum Haus der Quintilier.


    Auf Halber Strecke noch auf dem Fest schau ich kurz nach rechts und sehe, wie Germanica Calvena mit jemandem spricht, der ein Kind in den Armen hält, ich aber nur dessen Rücken erspähen kann.


    Kurze Zeit überlege ich, bis ich zu dem Entschluss komme, jetzt nicht zu ihr herüber zu gehen. In meinem jetzigen Zustand wollte ich einfach nicht ihr entgegentreten.


    Dementsprechend konzentriere ich mich wieder auf meine Beine und Füße und versuche diese zum laufen wieder an zu regen.

    Mist. Wie bin ich auf den Gedanken gekommen, dass es ein Theaterstück im Winter gibt. Winter!!! Ich mache meiner Dummheit alle Ehre.
    Ich muss mir schnell was gescheites einfallen, dass sie nicht dahinter kommt, dass ich das Geld für etwas anderes haben möchte.



    Habe ich gerade gesagt, dass ich mir ein Stück im Theater anschauen möchte? Dann habe ich das falsch ausgedrückt. Ich möchte mit ein paar Freunden für den kommenden Frühjahr ein kleines privates Theaterstück einstudieren. Und dafür benötigen wir einige Sesterzen für das Equipment. Wir sind erst bei den ersten Vorbereitungen und bei der Planung, was wir überhaupt für ein Theaterstück vorführen möchten und wo wir dieses dann auch später zeigen. Natürlich wird das nicht in einem Theater sein, denn wir möchten eher im privatem Kreise bleiben.


    Kaum kam mir das über den Lippen, habe ich meine Worte auch sofort wieder bereut. Aber irgendetwas musste mir auf die Schnelle einfallen. Und da ich gerade vorher etwas über ein Theater gesprochen habe...

    Es ist mühselig, ein schon großes Haus durchlaufen zu müssen, um eine einzige Person zu suchen. Ich besitze natürlich so viel Anstand, dass ich nicht extra nach Calvena rufe und gehe somit in einem schon etwas schnellerem Tempo durch das ganze Haus, nur um sie zu finden.


    Hätte ich gleich zu erst an das Tablinum gedacht, so hätte ich nicht viel laufen müssen, aber ich bin ja ein Tollpatsch und suche somit zuerst überall wo anders, als direkt im Tablinum.


    Calvena, Calvena. Da bist du ja. sage ich ein wenig außer Atem. Daher bleibe ich vor ihr für einen Moment schweigend stehen, um kurz mehrere Male tief ein und aus zu atmen.


    Salve Calvena. Ich hätte eine Bitte an dich. Natürlich kommt jetzt der schwierige Teil des Ganzen, was ich wusste und muss daher dieses Mal besonders überzeugend herüberkommen. Denn ich wollte unbedingt diese tollen Schuhe und den Olivgrünen Mantel.


    Ich weiß, dass dir das nicht gefallen wird, aber ich möchte dich bitten, mir ein paar sesterzen zu leihen. Ich möchte mir ein Stück im Theater ansehen.

    Ich dachte mir, dass es meine Pflicht wäre, auch zum Julfest zu gehen. An große Menschenmassen bin ich nicht gewohnt, aber was möchte man nicht alles tun, um an öffentlichen Festen teil zu nehmen.
    Natürlich war ich nicht unbedingt freiwillig hier. Zum einen war es schon dunkel und die einzigen Lichter gaben die Aufgestellten Tavernen und das große Lagerfeuer. Zum Anderen aber ist es eine Zumutung, draußen durch den kalten Schnee zu gehen und dabei zu versuchen, sich warme Gedanken zu machen, was natürlich bei dem Anblick von dem ganzen Schnee schwer ist.


    Zum Glück ist das Essen und Trinken frei, also nehme ich mir von einem, der herumlaufenden Sklaven zwei Becher Wein. Den ersten trinke ich sofort leer, doch der anderen bleibt in meiner Hand gefüllt.


    Ich dachte mir, dass ich alleine auf diesem Fest besser zurecht kommen würde, als in Begleitung eines anderen. Also laufe ich erstmal planlos durch den Schnee und mehrmals am Lagerfeuer entlang.

    Dank des netten Herren weiß ich nun, wo ich zum Haus der Quintilier gelangen kann, aber die Stadt zieht mich eher an, sodass ich vorher noch ein wenig umher gehe.


    Ich gelange nach kurzer Zeit auf die selbe Straße, auf der ich zu der Therme gelangen war, mit der Hilfe von ... ich glaube Fontinalis heißt er, und entscheide mich, einen anderen weg zu gehen.


    Daher biege ich in eine Seitengasse ein und laufe hinter den Häusern, natürlich auch ein wenig wachsam, lang, um auf eine parallel zur großen Straße laufenden Straße zu gelangen.


    hier und dort spielen einige Kinder verstecken und ich hätte dem Jungen sagen können, wo er das Mädchen mit den lockigen Haaren finden könne, aber ich mach das nicht. Denn: gleiches Recht für alle.


    über die zweite, fast genauso spannend wie die erste, gelange ich nach kurzer Zeit am Forum an.


    Da es schon etwas später ist, ist auf dem Forum nun nciht mehr so viel los und man kann sich nun etwas freier bewegen.

    Es ist ein viel besseres Gefühl, wenn man nach einem Bad, sauber, wieder aus einer Therme geht.


    Ich war gefühlte drei Stunden in der Therme, was jedoch in der Realität auf etwa eine Stunde umgerechnet wäre.


    Mit meinem kleinen Beutel, meinen Anziehsachen, nun aber nicht mehr mit einem dreckigen Caius Quintilus Bassus, gehe ich die Stufen hinab und sehe mich ein wenig verwirrt um, denn ich habe keine Ahnung, in welcher Richtung nun mein Weg ist.


    durch Zufall kommt der selbe Herr, der mir den Eintritt für die Therme gegeben hatte von der Therme auf mich zu, mit einem Lächeln auf den Lippen.
    Ich hoffe, dass ich dir etwas gutes getan habe. Du siehst so aus, als ob du nicht wüsstest, wohin du gehen sollst.


    Du hast mir wirklich einen großen Gefallen getan. Dafür bin ich dir dankbar. In der Tat bin ich ein wenig Ratlos, wohin ich nun gehen muss. Ich möchte gerne zum Haus der Quintilier, aber ich kenne den Weg nicht. Weißt du den Weg?


    Natürlich kann ich dir sagen, wohin du musst, um zu dem Haus zu gelangen. Folge dazu einfach diese Straße, biege dann die dritte Straße links ab und ab dann die erste recht. Dort wirst du dann das Haus der Quintilier finden.
    Somit zeigt der Mann auf eine der großen Straßen. Nun möchte ich nicht mehr warten und mache mich gleich auf den Weg.


    Ich danke dir. Vale.


    Vale.

    Da war ich nun doch alleine. Endlich. Der Soldat hatte mich noch etwas gefragt, aber ich achtete nicht drauf, da er sowieso recht schnell wieder weg war.


    Nun gehe ich also die großen Steinstufen hinauf und musste erschrocken feststellen, dass Thermen etwas kosten. In der Hoffnung, dass ich noch ein wenig Geld hätte, öffne ich meinen kleinen Beutel, den ich auf meinem Rücken trage, und sehe hinein. Das einzige, was ich darin finden kann, sind meine Feuersteine mit Zunder, fünf verschieden farbige Bänder, mein Messer und einen dicken Stoff, der in den letzten Tagen als Decke diente. Das gibt es doch nicht. Ich schaue mich um und überlege noch, was ich machen soll. Natürlich kann ich nicht in eine Therme eingehen, ohne etwas dafür zu bezahlen.


    Anständig, wie ich bin gehe ich zu einem etwas leiblichen Bewohner, der gerade die Treppe hinaufgeht um zur Therme zu gehen. Salve. Entschuldigt, dass ich eich störe, aber ich möchte euch gerne fragen, ob du mir ein wenig Geld für den Eintritt in die Therme gebt. Ich bin gerade erst angekommen nach einer erschwärlichen und langen Reise und habe nun nicht einmal eine Quadrans.


    Salve. So, wie du aussiehst, kann ich verstehen, dass du dich auf ein Bad freuen würdest und kann es dir nicht verübeln. Hier hast du eine Sestertie. Damit kommst du mit Sicherheit in die Therme. Damit gibt mir der Römer eine Sestertie. Daraufhin gehen wir gemeinsam hinauf, nachdem ich mich bei dem netten Menschen bedankt hatte, trennten wir uns nach dem Eingang und gehen jeweils in eine andere Richtung.

    Bis jetzt waren mir die Soldaten hier in Mogontinacum recht nett. Sie sind zwar misstrauisch und vorsichtig, aber kümmern sich auch um die Menschen in der Stadt, wenn diese ein Problem haben. In meiner Heimatstadt Vindonissa sind die Soldaten nicht wirklich so hilfsbereit. Sie sind froh, wenn sie niemand anspricht und ihren Weg zur Taverne fortsetzten können, in der sie sich auf Kosten der Kaserne betrinken lassen.


    Dennoch behagte es mir nicht so ganz, dass mich der Soldat begleitet, da das Bild, welches wir nun zusammen auf dem Weg zur Therme abgeben, sehr kriminell aussehen müsste. Es sieht nämlich so aus, als ob mich der Soldat wegführen und einsperren würde. Ich mit meiner zerplatzen Lippe und überhaupt meinem jetzigen Auftreten sah das sehr danach aus, dass ich mitunter ein Verbrecher sein müsste.


    Meiner Lippe geht es schon wein wenig besser. Auf meiner Reise hierher war mir schon weit schlimmeres passiert. Ihr müsst wissen, ich komme aus Vindonissa, aber durch einigen persönlichen Angelegenheiten hat es mich hier nach Mogontinacum gezogen.


    Wir gingen eine weitere große Straße entlang, bis ich in der Ferne ein großes Gebäude sah, welches sehr nach einer Therme aussehen musste.