Beiträge von Aquilia Flavia Agrippina

    Ich stutze, als ich ein Klopfen an der Türe zum Atrium Vestae hörte. Ich erhob mich aus dem Korbsessel, verliess mein Tablinium um nachzusehen, wer wohl nach mir suchen möge.


    Vor der Pforte stand eine junge Frau, die ich nach kurzem Nachdenken als meine Schwester Flavia Minervina erkannte. Wir hatten uns nicht viel mehr als zwei mal in unserem Leben gesehen.


    Salve Minervina!


    Rief ich mit Freude und wir fielen einander um den Hals.


    Sag, was führt dich hierher?

    Ich war für den Themawechsel ausgesprochen dankbar, irgendwie konnte ich nicht verschweigen, dass mir Gedanken um den Tod auf merkwürdige Art und Weise zusetzten und mich in eine Form tiefer Nachdenklichkeit versetzten.


    Ja, der Nachwuchs lässt eben auf sich warten. Es ist eine traurige aber unübergehbare Tatsache; die Ehre, Vestalin zu werden, wird von der Mehrheit der jungen Mädchen nicht mehr als solche wahrgenommen. Vielmehr sieht man in diesem zarten Alter darin eine Einschränkung der Jugend, eine Beschneidung der persönlichen Freiheit.
    Ich werde in nächster Zeit vermehrt für Werbung neuer Priesterinnen sorgen.

    Ich schod die düsteren Gedanken beiseite, jetzt war noch nicht die Zeit sich ihnen zu widmen, frönte ich als junge Frau doch viel zu sehr dem Diesseits und dem Leben.


    Ich war Decima dankbar um ihre Geste, als sie ihre Hand weggezogen hatte, fühlte ich noch immer die Stelle, an der sie meine Haut berührte, ein wohliges Gefühl breitete sichin mir aus.


    Kein Probelm, du hast meine Zeit keines Falls strapaziert. Gerne geleite ich dich zum Ausgang und wenn du möchtest auch über das Forum Romanum.

    Das Fieber war meines Wissens nur eines der äusserlich sichtbaren Zeichen der Krankheit, ich befürchte, dass es sich vielmehr um eine Entzündung handelte, die sich auf den ganzen Körper ausweitete. Decima hatte sich einige Tage zuvor schwer an einem Opfermesser verletzt, ich reinigte die Wunde nach allen Regeln der Medici, aber trotzdem häufte sich gelber Ausfluss an und ihr Fieber stieg erheblich.


    Schliesslich eines Morgens betrat ich ihr Cubiculum, in der Hand frische Tücher und Wasser. Ich sprach leise ihr Namen, vorher hatte sie jeweils mit einem zaghafen Nicken reagiert, doch an jenem traurigen Morgen blied dies aus, ihre Hand fühlte sich kalt an, wie Wachs lag sie schwer in der meinen.


    In mir erwachte erneut eine tiefe Trauer.

    Auch ich war erfreut, Ulpius Iulianus zu sehen. Trotz der Bande, die sein hoher Rang zwischen uns stellte - wir hatten uns einfach noch zu wenig oft gesehen, als dass dies nicht der Fall wäre - verstanden wir uns gut.
    Ich neigte ehrerbietend das Haupt vor dem Kaiser, auch als Oberpriesterin des Vestakultes war es die Höflichkeit, dem Pontifex Maximus gegenüber, die mich diese Geste vollführen liess.


    Werter Pontifex Maximus, das Feuer der Vesta lodert und ist wohl behütet.
    Mich treibt etwas ganz anderes zu Euch. Ich war schon einige Male mit diesem Anliegen vorgetreten. Doch leider ist es bereits wieder aktuell geworden. Nach dem Tod der Aurelia Verina und der Livia Decima Tertia, sind die zwei wichtigsten Hoffnungsträgerinnen als Sacerdotes Vestales ins Elysium geschieden. Ich fürchte, es ist notwendig, neue Jungfrauen anzuwerbden. Bevor ich allerdings diesen Schritt vollziehe, möchte ich Euch um Eure Meinung bitten, wie sieht Ihr diese Situation, was wäre Eure Handlungsweise?

    Zitat

    Original von Lucius Aelius Quarto


    Als Flavia Agrippina sein Officium betrat erhob sich der Magister Domus Augusti. Natürlich erkannte er die erwürdige Vestalin sofort, bekleidete sie doch eines der am höchsten angesehenen Ämter Roms.


    “Salve Virgo Vestalis Maxima, es ist mir eine große Ehre.“, begrüßte er sie mit angemessener Erfurcht.


    Salve Magister, ich ersuche um eine Audienz beim Pontifex Maximus. Es haldelt sich um den Kult der Vesta.

    Ich lächelte, anscheinend hatte ich jemanden mit einem ähnlichen Geschmack wie ich gefunden, der ebenfalls eher den linearen Formen, als dem reich Verschnörkelten frönte.


    Doch mein Gesichtsausdruck verdüsterte sich, als Decima auf Tertia zu sprechen kam. Ich war noch immer betrübt über dieses bedrückende Ereignis.


    Ich fürchte, ich muss Euch traurige Nachrichten überbringen. Livia Decima Tertia holten die Götter zu sich, sie war schwer krank und trotz innigster Pflege konnte ihr nicht geholfen werden.............................................. Sie entschlüpfte in die unendlichen Weiten des Elysium.


    Anfangs hatte wir grosse Hoffnungen auf Genesung. Nach einer Phase der Besserung, verlor sie plötzlich während einer rituellen Handlung ihr Bewusstsein, sie glühte vor Fieber als ich sie auf ihr Cubiculum trug und redete wirre Dinge.


    Ich erlebte schon viele Krankheiten und ein Freund von mir, ein ausgezeicheter Medicus, unterrichtete mich, bevor ich Priesterin wurde in der Kunst des Aesculapius. Doch auch von Ärzten konnte ich nichts über diese Art von Krankheit erfahren.

    Das Tablinium war ein heller Raum. Die weiss gekalkten Wände waren mit feinen dunkelroten geradlinigen Mustern versehen.
    In der Mitte stand ein kleiner Tisch mit zwei Korbstühlen. Auf dem Tisch eine aufwendig gearbeitete Silberkanne und zwei Becher. Die eingearbeiteten Vesta-Bildnisse zeugten vom hohen Wert des Geschirrs. Ansonsten war der Raum bis auf den Schrieibtisch eher leer, was ihm eine unheimlich schöne Harmonie und Ruhe verlieh.


    Ich deutete Decima Valeria an, sich zu setzen.

    Zitat

    Original von Manius Matinius Fuscus


    Sim-Off:

    Passt schon so :)


    Er nickte und wies eine Wache vor der Tür an die beiden zu Quarto zu bringen. Dann verabschiedete er seine Gäste und wünschte noch einen guten Tag. Ihm wurde gesagt, das noch wer vor der Tür wartete und ließ sie herein bitten.
    "Salve, ich bin Matinius Fuscus," grüßte er freundlich. "Was kann ich für Dich tun?"


    Salve, ich bin Aquilia Flavia Agrippina, Virgo Vestalis Maxima, ich möchte eine Audienz beim Kaiser ersuchen.

    Salve, ich suche eine Bekannte namens Aurelia Deandra, wohnt sie noch hier?


    Die Sklavin sah sehr jung aus und ich hatte sie noch nie in der Villa Aurelia gesehen, als ich früher oft bei Deandra zu Besuch kam. Vielleicht war Deandra schon länger ausgezogen und sie kannte sie gar nicht mehr.