Interessant! Sie hatte also schon von dem großen Frankus gehört. Obwohl seine wirklich eingefleischten Anhänger seinen Namen nach gallischer Art aussprachen: Frooncküs. Aber ganz gleich, wie man den Namen aussprach und welcher Elemente fremder Kulturen er sich bediente, letztendlich blieb er doch ein Germane.
„Ich habe gehört, er sei Männern sehr zugetan. Was ja nicht verwunderlich ist. Denn welcher Mann beschäftigt sich schon freiwillig mit solchen Dingen?“,warf ich ein, als eine Art Rechtfertigung, warum ich besagten Frooncküs nicht beauftragt hatte.
„Ach weißt du, Lucia. Bei der Gestaltung des Festes und der Dekorationen wollte ich mich einfach wieder auf unsere römischen Traditionen berufen und diesen ganzen fremdländischen Schnickschnack außen vor lassen.“ Dass mir dabei die Zustimmung meines Zukünftigen sicher war, davon konnte ich ausgehen. Und es erstaunte mich auch nicht im Geringsten zu hören, dass es zwecklos war, Lepidus mit einzuplanen, wenn es um gestalterische Dinge ging. „Das hatte ich erwartet. Männer sind nun mal so! Wenn man sie fragt, welche Farbe oder welches Kleid man tragen soll, erhalt man auf Garantie eine unqualifizierte Antwort. Deswegen haben wir uns die Vorbereitungen aufgeteilt. Während ich also dafür sorge, dass das Ambiente stimmt, kümmert er sich um alle kultischen Dinge. ER redet mir nicht in meine Angelegenheiten und ich nicht in seine.“ Wenn das nicht nach einer modernen Ehe roch, in der man sich die Aufgaben teilte.
Doch noch war ein wichtiges Thema nicht angesprochen worden, was allerdings von immensere Wichtigkeit war: Das Brautkleid. Denn Domitilla hatte dfür noch immer keinen Plan! Handarbeitlich absolut talentfrei steckte sie in einer tiefen Krise. „Was ich dich fragen wollte, wie hast du das eigentlich mit dem Brautkleid gemacht… also ich meine, mal ganz unter uns gesprochen, hast du den Stoff dafür selbst gewebt? Mich hat ja damals das Kleid von Sergia Fausta ganz fasziniert. Aber dafür bin ich wohl zu untalentiert.“