Beiträge von Flavia Domitilla

    Interessant! Sie hatte also schon von dem großen Frankus gehört. Obwohl seine wirklich eingefleischten Anhänger seinen Namen nach gallischer Art aussprachen: Frooncküs. Aber ganz gleich, wie man den Namen aussprach und welcher Elemente fremder Kulturen er sich bediente, letztendlich blieb er doch ein Germane.
    „Ich habe gehört, er sei Männern sehr zugetan. Was ja nicht verwunderlich ist. Denn welcher Mann beschäftigt sich schon freiwillig mit solchen Dingen?“,warf ich ein, als eine Art Rechtfertigung, warum ich besagten Frooncküs nicht beauftragt hatte.
    „Ach weißt du, Lucia. Bei der Gestaltung des Festes und der Dekorationen wollte ich mich einfach wieder auf unsere römischen Traditionen berufen und diesen ganzen fremdländischen Schnickschnack außen vor lassen.“ Dass mir dabei die Zustimmung meines Zukünftigen sicher war, davon konnte ich ausgehen. Und es erstaunte mich auch nicht im Geringsten zu hören, dass es zwecklos war, Lepidus mit einzuplanen, wenn es um gestalterische Dinge ging. „Das hatte ich erwartet. Männer sind nun mal so! Wenn man sie fragt, welche Farbe oder welches Kleid man tragen soll, erhalt man auf Garantie eine unqualifizierte Antwort. Deswegen haben wir uns die Vorbereitungen aufgeteilt. Während ich also dafür sorge, dass das Ambiente stimmt, kümmert er sich um alle kultischen Dinge. ER redet mir nicht in meine Angelegenheiten und ich nicht in seine.“ Wenn das nicht nach einer modernen Ehe roch, in der man sich die Aufgaben teilte.


    Doch noch war ein wichtiges Thema nicht angesprochen worden, was allerdings von immensere Wichtigkeit war: Das Brautkleid. Denn Domitilla hatte dfür noch immer keinen Plan! Handarbeitlich absolut talentfrei steckte sie in einer tiefen Krise. „Was ich dich fragen wollte, wie hast du das eigentlich mit dem Brautkleid gemacht… also ich meine, mal ganz unter uns gesprochen, hast du den Stoff dafür selbst gewebt? Mich hat ja damals das Kleid von Sergia Fausta ganz fasziniert. Aber dafür bin ich wohl zu untalentiert.“

    [Blockierte Grafik: http://s14.directupload.net/images/141030/2fpejz9u.gif| Cnaeus Flavius Aetius


    Aetius war stets darauf bedacht gewesen, die Reaktionen anderer zu beobachten um daraus seine Schlüsse ziehen zu können. Mit den Jahren hatte er dafür ein Gespür entwickelt. Nicht umsonst war aus ihm ein erfolgreicher Geschäftsmann geworden.
    Und genau das tat nun der Flavier bei seinem Schwiegersohn in spe – er beobachtete. Dadurch wurde ihm schnell bewusst, wie sehr der Tiberus darauf bedacht war, ihm zu imponieren. Natürlich wollte er sich nur von seiner besten Seite zeigen und ihm, seinem zukünftigen Schwiegervater in Erstaunen versetzten. Nun, diesen Auftrieb wollte er ihm gönnen. „Donnerwetter, mein Junge! Jetzt hast du mich aber wirklich verblüfft! Dann werdet ihr also durch die Confarreatio verbunden werden!“ Er nickte anerkennend. So hatte sich der Aufenthalt in Rom, der nun schon länger dauerte, als ursprünglich geplant war, doch noch gelohnt. Natürlich würde sich der Flavier eine solche Gelegenheit, den Kaiser höchstpersönlich zu treffen, nicht entgehen lassen und dieses Ereignis für seine ganz persönlichen Belange nutzen.


    Aetius Frage beantwortete der Tiberius mit einer solchen Selbstsicherheit, die seinesgleichen suchen konnte. Ein Mann mit klaren Vorstellungen! Das gefiel ihm. Irgendwie erinnerte er sich ein wenig an seine Jugend, in der er geglaubt hatte, die ganze Welt stünde ihm offen. Und wenn dem Tiberius nur ein Teil seiner Pläne in die Tat umsetzen konnte, dann stand ihm in der Tat die Welt offen!
    „Tja, was soll ich sagen? Das sind ja brillante Aussichten,“ meinte er anerkennend und er zweifelte keinen Moment daran, dass er alles für seinen Erfolg tun würde.
    „Eine diplomatische Mission in den Osten des Reiches? Aha, das klingt Interessent! Worum geht es dabei, wenn ich fragen darf?“

    [Blockierte Grafik: http://s14.directupload.net/images/141030/2fpejz9u.gif| Cnaeus Flavius Aetius


    Wie üblich taxierte Aetius sein Gegenüber mit einem vielsagenden Lächeln, anhand dessen man aber nicht unbedingt abschätzen konnte, was der Flavier tatsächlich dachte. Natürlich hatte er in der Zwischenzeit einige unvoreingenommene Informationen über seinen zukünftigen Schwiegersohn eingeholt. Und es schien, als sei er ein Mann ganz nach seiner Fasson. Auch wenn er gerade ein wenig schleimig daher kam.


    Nachdem auch der Tiberius seinen Trinkspruch los geworden war, trank Aetius einen weiteren Schluck, um ihm danach gleich seinen Dank auszusprechen, da er wahrscheinlich ohne das Zutun seines Schwiegersohnes in spe noch immer vor den Toren Roms dazu verdammt war, dort auf Einlass zu warten. Natürlich war das völlig übertrieben, denn kurze Zeit später hatte man die Tore auch ganz regulär wieder geöffnet..


    „Oh ja, ich kann nicht klagen. Dank deiner Hilfe haben sich diese Schwierigkeiten ja in Luft ausgelöst. Und ausgerechnet in der urbs zu weilen, wenn ein neuer Kaiser gekürt wird, ist auch etwas Besonderes. Auf den Augustus!“ Aetius hatte sich noch einmal nachschenken lassen, so dass er erneut seinen Becher erheben konnte. „Mögen ihm die Götter ein langes Leben bescheren!“ Dann nahm er einen weiteren Schluck. Da hatte er sich ein wahrhaft gutes Tröpfchen aussuchen lassen! Allerdings war der Wein an diesem Abend nur schmückendes Beiwerk. Der Flavius erhoffte sich, noch etwas mehr über den Mann zu erfahren, der bald schon seine Tochter ehelichen würde, wie seine Einstellung zu verschiedenen Dingen war, zum Beispiel und auch, was er noch alles vor hatte im Leben. So entschied er sich, sich,erst einmal nach Letzterem zu erkundigen.
    „Nun, wie ich hörte, hast du bereits schon einige hervorragende Erfolge zu verbuchen. Wie sehen deine Pläne für die Zukunft aus?“

    Meine Güte, sollten die beiden tatsächlich auf der gleichen Wellenlinie liegen? Domitilla jedenfalls war gerade entzückt. Sollte sie die ganze Zeit über den Tiberius falsch eingeschätzt haben? War es vielleicht einfach eine gewisse Art von Scheu, die es ihm nicht erlaubt hatte, in ihrer Gegenwart das zu sagen, was er wirklich dachte und fühlte, weil er sich davor fürchtete, von ihr als Schwächling empfunden zu werden? Doch nun, da sie sich ja schon mehrmals getroffen hatten, schien er endlich diese Scheu abzulegen. Ach herrje, wieso hatte sie denn nur so blind sein können? Domitilla empfand gerade das, was mal landläufig als schlechtes Gewissen bezeichnen konnte. Gleichzeitig jedoch schien sie sich innerlich auch befreit zu fühlen. All ihre Sorgen schienen unbegründet zu sein. Der Besuch in diesem ‚Etablissement‘ war gänzlich unnötig gewesen. Tiberius Lepidus würde mit Sicherheit der liebevollste und verständnisvollste Ehemann sein, den frau sich nur wünschen konnte. Und nun brachte er auch noch Fortuna mit ins Spiel. Ausgerechnet der Göttin, der sie sich zu danken verpflichtet hatte. Nun ja, vielleicht hatte die Göttin tatsächlich ihre Finger im Spiel gehabt und hatte sich ihres Neffen Scato bemächtigt.


    „Oh, Lucius, das hast du schön gesagt. Fortuna war mir schon einmal freundlich gesinnt. Diesmal hat sie uns beiden ihre Gunst geschenkt.“ Inzwischen hatte sie all ihre Berechnung über Bord geworfen. Dem Tiberius war es tatsächlich gelungen, in ihr ein Flämmchen zu entfachen, welches durchaus noch mit etwas Geduld zu einer ausgewachsenen Flamme werden konnte.
    Und nun, da er ihr gestand, auch eine gewisse Vorfreude zu empfinden, war sich Domitilla ganz sicher, dass sie sich nicht in ihm täuschte und dass alles dem entsprach, wie sie es sich gerade zurechtgerückt hatte.
    „Ich äh ja.“ unmerklich hatte sich die Flavia auf ihrer Kline ihrem Verlobten genähert, so dass sich der Abstand zwischen ihnen nun eindeutig verkürzt hatte. „Ich kann es kaum erwarten, Liebster.“ Damit überwand sie nun auch noch den letzten Rest und drückte ihm einen, wenn auch recht gehemmten Kuss auf seine Lippen.

    [Blockierte Grafik: http://fs2.directupload.net/images/150215/4s89uout.gif| Horatia Lepida


    Ach herrje, was für eine rührselige Geschichte! Selbstverständlich würde Horatia Lepida ihre Tochter darauf ansprechen. Zumal sie ihr nur von einer Bekanntschaft berichtet hatte, aus der, wie sie geschrieben hatte, eines Tages noch mehr erwachsen könne. Doch nun hörte sie eine gänzlich verquere Version dieser Geschichte. „Soso,“ meinte sie etwas skeptisch. „Und ich nehme an, du hast die Fäden dafür gezogen!“, riet sie nun einfach mal ins Blaue hinein, ohne auch nur zu ahnen, dass sie direkt ins Schwarze getroffen hatte. Schließlich hatte sie sich wieder daran erinnert, dass es ja ein Flavier war, mit dem sie sprach.


    „Ganz genau, Mutter!“, erschallte es plötzlich aus dem Hintergrund. Prixilla, die getreue Sklavin der Horatia hatte nicht nur dafür fesorgt, dass man ihrer Herrin ein Cubiculum zurecht machte, sie hatte auch noch ihre Tochter über ihre Ankunft informiert.
    Domitilla kam ihrer Mutter entgegen. Noch würdigte sie ihren Neffen keines Blickes. „Kind!“, rief ihr die Mutter entgegen und schloss sie schließlich in die Arme. Die innige Umarmung von Mutter und Tochter brauchte ihre Zeit, zumal es etliche Jahre waren, die zwischen ihrem letzten Beisammensein lagen. Dennoch konnte sich die junge Flavia von ihr lösen.


    „Wie ich sehe, hast du bereits die Bekanntschaft mit meinem ‚lieben‘ Neffen Scato gemacht.“ Sie ließ keinen Zweifel daran, dass sie noch immer nicht gut auf ihn zu sprechen war. Andererseits entsprach es tatsächlich der Wahrheit, dass sie sich inzwischen mit dem Unabwendbaren arrangiert hatte. Im Grunde hatte er ihr zu einer... nun ja, relativ guten Partie verholfen. Danken würde sie ihm dafür aber nicht.

    Kaum war die Rückkehr des Senators Annaeus Modestus bekannt geworden, hatte die zukünftige Braut einen Schreiberling (diesmal einen anderen!) angewiesen, ein Einladungsschreiben zu verfassen. Dieses wurde dann unverzüglich nach Fertigstellung durch einen Sklaven überbracht:




    Senator
    Kaeso Annaeus Modestus
    Domus Annaea
    Roma


    INVITATIO


    ZUM ANLASS DER EHESCHLIESSUNG


    ZWISCHEN


    SENATOR ET PONTIFEX
    LUCIUS TIBERIUS LEPIDUS


    UND


    FLAVIA DOMITILLA


    AM
    ANTE DIEM XI KAL IUL DCCCLXV A.U.C..
    (21.6.2015/112 n.Chr.)


    IN DER
    VILLA FLAVIA FELIX



    Wir würden uns sehr darüber freuen, wenn auch du,
    Senator Annaeus,
    zu diesem feierlichen Anlass unser Gast wärest.



    gez. L.Tiberius Lepidus et Flavia Domitilla

    Oh ja, die Welt schien wieder in Ordnung zu sein, für den Moment jedenfalls. Sie hatten sie wieder in die rechten Fugen gerückt und sich dabei auf ihre Männer, oder in ihrem Fall, auf den Zukünftigen, berufen. Sergia lächelte wieder, obwohl sie sich sicher liebend gerne noch weiter über die „Schandtaten“ ihres aktuellen Lieblingsfeindes ausgelassen hätte, und die Flavia tat es ihr gleich, da sie eigentlich heilfroh war, jene heiklen Themen „Tiberius“ und „Hochzeit mit Tiberius“ (welches in sich bereits die Steigerung aus Thema 1 war) endlich vom Tisch zu haben.
    Passend dazu sprach Fausta auch gleich einen weiteren, weniger verfänglichen Punkt an, den man gut unter Freundinnen klären konnte. Zwar war dies natürlich längst nicht nicht so skandalbehaftet, wie besagte andere Themen, allerdings auch nicht minder wichtig. Richtig, die Hochzeitsvorbereitungen! Und was stand da wohl im absoluten Vordergrund? Nicht etwa in welchen farblich abgestimmten Tönen die Villa Flavia geschmückt werden sollte oder gar welche Köstlichkeiten man den Gästen anzubieten gedachte. Nein, Numero Uno war natürlich das Kleid! Der Traum oder auch Alptraum jeder Braut, je nachdem wie gut ihre handarbeitlichen Geschicke ausgeprägt waren oder wie groß der Geldbeutel von Papi war. Nun, in Domitillas Fall hielten sich diese beiden Möglichkeiten die Waage. In Sachen Handarbeit war sie zwar nicht sonderlich versiert, doch verfügte sie und natürlich auch ihr Vater über ein ordentliches Vermögen, dass es ihr erlaubte, sich klammheimlich von den althergebrachten Traditionen zu lösen.
    „Oh, ich kann nicht klagen. Alles läuft Bestens! Doch was ich dich gerne fragen wollte, liebe Sergia, wie hast du es nur geschafft, für deine Hochzeit ein so bezauberndes und aufsehenerregendes Hochzeitskleid herzustellen?“ Domitilla erinnerte sich noch gut daran. Es war ein wahrer Hingucker gewesen, auch wenn es an manchen Stellen vielleicht ein wenig… Nun ja, Schweigen war bekanntlich Gold!
    „Ich muss gestehen, dass mir diese Gabe leider fehlt.“ Denn immer wenn ihre Mutter sie dazu angehalten hatte, sich mehr mit Handarbeiten zu beschäftigen, fand sie immer einen triftigen Grund, dies nicht zu tun. Vielleicht konnte Fausta ihr ja nun mit einigen Tipps aushelfen, wie sie doch noch zu einem attraktiven Kleid kam, welches ihr in jederlei Hinsicht würdig war.

    [Blockierte Grafik: http://s14.directupload.net/images/141030/2fpejz9u.gif| Cnaeus Flavius Aetius


    Natürlich war es nicht nur der Wein gewesen, der ihm die Warterei einigermaßen erträglich machte. Vor allem trugen seine, aus Ravenna mitgebrachten Perlen dazu bei, dass ihn die Langeweile nicht packte. Während die eine ihm lustvoll den Nacken massierte, wechselten sich die beiden anderen ab, ihn kichernd zu necken und mit Trauben zu füttern, so wie sie es eben immer in gewohnter Intimität taten.
    Doch als dann Schritte nahten, gebot der Flavius ihnen mit einem Handstreich, sich sofort zu entfernen. Nur murrend gehorchten die drei Grazien. „Och Cnaei,… Menno!“ Keck huschten die drei an dem eintretenden Senator vorbei.


    Inzwischen hatte sich Aetius von seiner Kline erhoben und begrüßte seinen zukünftigen Schwiegersohn aufs freundschaftlichste. Wie schön er sich ehrhausgeputzt hat, der Junge, mochte ihm wohl bei dessen Anblick durch den Kopf gehen.
    „Tiberius! Mein Junge! Sei herzlich willkommen! Wie schön, dass wir uns nun endlich einmal persönlich kennenlernen. Mir ist ja schon Vieles über dich berichtet worden. Natürlich nur Gutes! Aber bitte, nimm doch Platz!“ Aetius klatsche einmal und schon kamen Sklaven herbei geeilt, die nun einige kleinere Speisen auftrugen und auch den Besucher mit dem edlen Tropfen versorgten.
    Aetius hatte inzwischen wieder auf seiner Kline Platz genommen und nach seinem Becher gegriffen. „Auf dich und meine Tochter Domitilla! Auf dass eure Ehe fruchtbar wird und ihr viele Kinder miteinander haben werdet.“ Nun ja, das mit der glücklichen Ehe ließ er mal außen vor. Das kam von allein, oder auch nicht. Wichtig war das gemeinsame Bündnis, welche sie miteinander eingingen und die Höhe der Dos.

    Philon war gerade damit beschäftigt, sich mit einem kleinen Tüchlein die Schweißperlen von der Stirn zu wischen, als sich die Tür öffnete. Schnell ließ er das kleine Stück Stoff wieder verschwinden und räusperte sich.
    „Ja Salve! Mein Dominus Flavius Aetius schickt mich, um dem Herrn Tiberius Lepidus diese Einladung zu überbringen.“ Er zog eine kleine Tabula aus seiner Tasche, an der das flavische Siegel befestigt war.


    Mein lieber Junge,


    nun, da ich mich nach meiner turbulenten Ankunft in Rom einige Tage akklimatisiert habe, würde ich mich freuen, endlich meinen zukünftigen Schwiegersohn einmal persönlich kennenzulernen. Aus diesem Grund möchte ich dich am heutigen Abend zur hora prima zu einem kleinen Umtrunk einladen.


    In freudiger Erwartung


    Cnaeus Flavius Aetius

    Timon, ein griechischer Sklave, der bislang eine schwindelerregende Karriere als Scriba beschritten hatte, trat ein, als ihm die Leibsklavin der Domina geöffnet hatte. Ja, Timon hatte es scheinbar geschafft! Wenn immer ein besonderer Brief geschrieben werden musste, holte man sich Timon herbei. Timon machte aus einem langweiligen Schreiben ein kleines Kunstwerk. Die Kunst der Kalligraphie hatte er im Orient gelernt. Und genau das war es, was die Exotik an seinen Briefen ausmachte.
    Was anderen Teuer war, konnte Domitila nur billig sein. Sie hatte Timon nicht wegen seiner kalligraphischen Künste auf die Hochzeitseinladungen angesetzt. Ihre Gründe lagen tiefer und abgründiger.
    „Ah, Timon! Tritt näher!“, begrüßte ihn die Domina freundlich. Der Sklave trat arglos näher und lächelte. „Wie ich höre, hast du deine Arbeit an den Einladungen abschließen können?“
    „Ja, Domina,“ antwortete er stolz, denn er hatte sie in sehr kurzer Zeit anfertigen können.
    „Und die Einladung an Tiberia Lucia?“, fragte Domitilla prüfend.
    „Die Einladung an Domina Tiberia habe ich so formuliert, wie du es wünschtest.“
    „Also kann sich der Duccius als eingeladen fühlen?“, hakte Domitilla noch einmal nach. „Ja, Domina. Das kann er.“
    „Gut!“ Ein seltsames Lächeln zeichnete sich auf dem Gesicht der Flavia ab.
    „Wenn du erlaubst, Domina. Ich habe noch ein Muster für dich angefertigt. Damit du dich von meiner Arbeit überzeugen kannst.“ Timon zauberte eine kleine Schriftrolle unter seiner Tunika hervor und überreichte sie der Flavia.
    Domitilla rollte sie auf und begann zu lesen. Plötzlich wurde sie ganz blass um die Nase. Sie brauchte eine Weile, bis sie ihre Sprache wieder fand. „Wurden diese Einladungen etwa schon verschickt?“Etwas bedrohliches lag in ihrer Stimme
    Der Sklave, noch ganz unbekümmert, hatte die Veränderungen in Domitillas Antlitz und Stimme nicht wirklich wahrgenommen. Zu sehr war er noch mit sich selbst beschäftigt „Ja, ja! Alle sind draußen! Ganz schnell, so wie du es wolltest!“
    „Du Idiot! In diesen Einladungen titulierst du Lepidus als Pontifex pro magistro! Dafür sollte ich dich kreuzigen lassen!“ Der Sklave erschrak als er das hörte. Wie hatte er einen so fatalen Fehler begehen können.
    „Bitte Domina, hab Gnade mit mir! Es war ein Versehen! Nur ein dummes Versehen! Bitte lass mich nicht kreuzigen!“, begann Timon weinerlich zu betteln.
    Während der Sklave um sein Leben jammerte, arbeitete es in Domitillas Kopf. Vielleicht war dieser „kleine“ Fehler ja gar nicht sooo schlimm… „Ja, ja! Schon gut! Ich werde dich nicht kreuzigen lassen“, beschwichtigte sie den Sklaven. Der konnte sein Glück kaum fassen. „Danke Domina! Danke!“
    „Ich nicht, aber Tiberius Lepidus… wenn er erfährt, dass du es warst, der die Einladung an seine Schwester geschrieben hat und somit den Duccius fälschlicherweise eingeladen hat!“

    Zugegebenermaßen hatte das jetzt nun nicht nach dem geklungen, wonach es sich vielleicht angehört hatte. In diesem Fall war wohl die „Verpackung“ für das mickrige „Geschenk“ doch ein paar Nummern zu groß gewählt worden.
    Ja, da bleibt dir prompt die Spucke weg, dachte Domitilla bei sich, als sie die Reaktion ihrer Gastgeberin beobachtete. Wer hätte das gedacht? Flavia Domitilla heiratete den Mann, der mit Barbaren auf du und du stand, ja ihnen sogar seine eigene Schwester überließ. Brrr, es schüttelte sie immer noch, wenn sie nur daran dachte.
    „Ja, das finde ich auch,“ entgegnete sie mit mindestens genauso wenig Enthusiasmus, wie es Sergia getan hatte. Was hätte sie denn sagen sollen? Wenn Domitilla an ihrer statt gewesen wäre, hätte sie wahrscheinlich ähnlich reagiert. Upps, und nun da Fausta es auch ansprach, fiel ihr der Wortlaut der sergischen Einladung wieder ein, in der sie sich nicht gerade charmant über ihren Zukünftigen ausgelassen hatte. Wäre sie nicht in der misslichen Lage gewesen, eben diesen Tiberius zu ehelichen, hätte sie nun auch fröhlich und munter mitgemacht beim herrlichen Tratschen und Lästern. So aber blieb ihr das verwehrt. Zwar hatte sie ihren Zukünftigen ja auch für einen kalten Fisch gehalten, der, wie sich laut Sergias Aussagen jetzt herausstellte, seine eigene Schwester für eine Auszeichnung an den Germanen verhökert hatte, dennoch gab es so etwas wie Loyalität. Zum Beispiel ihrem Vater gegenüber, dessen Entscheidung es letztendlich war. Loyalität - ein widerliches Wort, welches zuweilen ziemlich lästig und sogar zur Verdrossenheit führen konnte!


    „Ach nein! Das habe ich längst wieder vergessen,“ entgegnete sie mit einer abwertenden Handbewegung. Natürlich hatte sie es nicht vergessen, doch eine Frau wie Sergia Fausta machte man sich tunlichst nicht zur Feindin! „Im Prinzip hast du ja recht. Doch die Taten unserer Männer sollten uns nicht auseinander bringen. Nicht wahr, liebste Fausta?“ Tja, da war sie wieder, die gute Miene zum bösen Spiel.

    Die Frage, die zwar nicht die Frage aller Fragen war, war endlich gestellt und stand nur kurz im Raum. Denn Domitilla, die ihren Gast nicht mehr aus den Augen ließ, konnte im Gesicht Lucias erwartungsgemäß lediglich etwas positiv Erfreutes erkennen. Dementsprechend fiel dann auch ihre Antwort aus. Nein, sie überschlug sich fast schon, was die Flavia auf die Tatsache zurückführte, dass man die Tiberia seit ihrer Hochzeit mit dem Barbaren womöglich etwas mied. „Aber aber!“, entgegnete Domitilla erfreut. „Das ist doch selbstverständlich.“ Du hast ja sonst keine Freude mehr. Ein wenig Abwechslung wird dir gut tun. Außerdem konnte die Tiberia gegenüber all den anderen Gästen, wenn auch unbewusst, so auch ein Zeichen setzten: Durch ihr alleiniges Erscheinen auf der Hochzeit distanzierte sie sich gewissermaßen öffentlich von ihrem Gemahl, dem Barbaren. Denn für Domitilla stand fest, der Duccius würde das Innere der Villa Flavia bei dieser Gelegenheit nicht zu sehen bekommen.


    „Oh, bisher läuft eigentlich alles gut. Wobei ich schon daran dachte, mir diesen durchgeknallten Germanen ins Haus zu holen. Du weißt schon, dieser Hochzeitsplaner. Wie heißt er gleich noch?“
    „Frankus, Domina,“ ertönte plötzlich eine Stimme aus dem Hintergrund, die ihren Ursprung in Candaces Kehle genommen hatte.
    „Ja, genau! Frankus, der Hochzeitsplaner. Allerdings, wenn ich es recht bedenke, wozu braucht man einen germanischen Hochzeitsplaner, wenn man eine römische Hochzeit feiern will? Das passt doch nun gar nicht. Doch liebste Lucia, auf dein Angebot gehe ich jederzeit gerne zurück!“

    „Ach und hatte ich bereits erwähnt, dass überall Lampions im Garten aufgehängt werden sollen?“ Die Flavia hatte sich wieder dem Sklaven mit der Tabula zugewandt. „Nein Domina, aber ich habe es notiert“, meinte er kopfschüttelnd. Kleine Schweißperlen funkelten auf seiner Nase und der Stirn. Die Domina hielt ihn und die anderen ordentlich auf Trab. Da kam dieses unerwartete „Salve“ aus dem Hintergrund wie gerufen, um einen Moment zu verschnaufen.


    Domitilla sah das freilich etwas anders. Sie war hier, um zu arbeiten, wie sie es nannte. Da kam jede Störung recht ungelegen. Irritiert sah sie sich um, in die Richtung, aus der eben jenes „Salve“ gekommen war. Dort erblickte sie schließlich Flamma, die Tochter seines Vetters. „Flamma! Wie schön!“ Ihr Unbehagen war wie verflogen. In der Tat war es schön, ihr über den Weg zu laufen und mal ein paar Worte mit ihr zu wechseln. Vor allem empfand sie es sehr erfrischend, nicht auch noch von ihr „Tante“ genannt zu werden, so wie es Minimus und ihre anderen Neffen taten.
    „Oh ja, das schöne Wetter! Ich war gerade dabei, noch einige Vorbereitungen für die Hochzerit zu treffen. Du weiß ja, in wenigen Wochen ist es soweit. Aber du hast Recht, wir sollten das schöne Wetter für eine kleine Pause nutzen,“ entgegnete sie ihr lächelnd. „Bringt uns zwei Klinen herbei und auch etwas verdünnten Wein!“, rief sie den Sklaven zu, die sich das nicht zweimal sagen ließen und sich sofort in Bewegung setzten.

    Der Anblick der verschiedenen Stoffe, die in gewisser Weise alle unterschiedliche Webarten und Farbnuancen aufwiesen, hätten jedes Frauenherz zum schlagen gebracht. Auch die Flavia hatte Mühe, sich zurückzuhalten. Woraus andere „Damen“ ihre Kleider schneidern ließen, war gerade gut genug, um als Dekostoff in der Villa Flavia benutzt zu werden. „Die Sklaven werden natürlich dann auch in diese Stoffe gekleidet. Jeder von ihnen, der in Kontakt mit den Gästen kommt, versteht sich. Außerdem habe ich mehrere Kisten Kristallgläser bestellt, auf denen unsere Initialen eingraviert sind. Das können wir dann unseren Gästen als Erinnerung mit nach Hause geben.“ Da hatte Domitilla eine wahrhaft grandiose Idee gehabt! Die Gravuren hatten zwar die Kosten in schwindelnde Höhen getrieben, doch Geld spielte nun wirklich keine Rolle in ihren Kreisen!
    Ja, Domitilla hatte in den Vorbereitungen eine sinnvolle Beschäftigung gefunden, mit der sie sich hätte stundenlang verlustieren können. Ein kleiner Seitenblick zu ihrem Verlobten aber verriet ihr, dass nicht alle in ihrem Umfeld den gleichen Enthusiamus an den Tag legten. Noch schlimmer, es langweilte sie. Also im Speziellen langweilte es ihn. Zwar pflichtete er ihr überall zu und nickte alles ab, was sie ihm zeigte und sagte. Im Grunde aber fand er das Ganze ziemlich öde.
    „Nun, ich denke, das sollte vorerst genügen. Wir wollen dich ja nicht mit Unwichtigkeiten langweilen!“, entgegnete sie schließlich versöhnlich und lächelte ihm dabei zu. Ihre Handbewegung, die ihren Sklaven galt, gebot diesen, sich zu entfernen. Woraufhin sie kurze Zeit später wieder unter sich waren, wenn man die Bediensteten, die für das leibliche Wohl der beiden Patrizier zuständig waren, außen vor ließ.
    Domitilla ließ sich noch einmal Wein nachschenken und genoss einen Schluck des edlen Tropfens. Dann ließ sie wieder ihren Blick zu ihrem Zukünftigen hinübergleiten. „Und? Freust du dich schon?“, entglitt es ihr. Was auf den ersten Blick ziemlich emotional und vertraut klang, war ganz berechnend von der Flavia gewählt worden.

    Philon, dem treuen Sklaven des Flavius Aetius wäre wahrlich geholfen gewesen, wäre er im Besitz eines Stadtplanes gewesen. Stattdessen irrte er planlos in der Stadt herum, nachdem er zu allem Übel auch noch Opfer eines dreisten Jungenstreiches geworden war, der ihn noch weiter von seinem eigentlichen Ziel gebracht hatte. Letztendlich aber fand er doch noch zur Villa Tiberia, klopfte an der Porta und hoffte, auf ganz unkomplizierte Weise seine Nachricht zu überbringen.

    [Blockierte Grafik: http://s14.directupload.net/images/141030/2fpejz9u.gif| Cnaeus Flavius Aetius


    Cnaeus Flavius Aetius hatte im keinen Triclinium alles vorbereiten lassen. Die Sklaven hatten einen kleinen Imbiss gerichtet und dem Cellarius war aufgetragen worden, einen der besseren Falerner aus dem umfangreichen Bestand des flavischen Weinkellers auszusuchen.
    Wenige Stunden zuvor hatte er Philon, seinen Sklaven zur Villa Tiberia geschickt, um seinen zukünftigen Schwiegersohn zu einem kleinen Umtrunk einzuladen. Nachdem Aetius nun bereits seit einigen Tagen in Rom weilte, glaubte er, es sei nun an der Zeit, den Tiberius endlich persönlich kennenzulernen.
    Der Flavius selbst hatte sich in eine seiner prachtvollen Gewänder kleiden lassen und wartete bereits im Triclinium auf seinen Gast. Die Wartezeit versüßte er sich damit, indem er sich persönlich von der Qualität des zu kredenzenden Weines überzeugte.

    [Blockierte Grafik: http://s14.directupload.net/images/141030/2fpejz9u.gif| Cnaeus Flavius Aetius


    Die Reisegesellschaft des Cnaeus Flavius Aeius hatte es also tatsächlich in das Innere der verschlossenen urbs aeterna geschafft! Wäre er nur unwesentlich später am Stadttor erschienen, hätte er ohne größere Hindernisse einziehen können. So aber haftete nun ein Hauch von Exklusivität an der Geschichte, die er von nun an bei jedem Trinkgelage unter Freunden zum Besten geben würde.


    Zunächst aber überfiel den Flavius nach all der Aufregung eine heftige Erschöpfung. Außerdem wollte er den Staub der Straße, der sich in seinen Kleidern und auf seiner Haut festgesetzt hatte, los werden. Darum ließ er sich und seine Perlen geradewegs zur flavischen Villa tragen.
    Philon, der mit zehn Schlägen bei Morgengrauen bereits bei seinem Herrn in der Kreide stand, konnte den Ianitor dazu überreden, seinen Dominus ohne großes Gezeter einzulassen. Sofort veranlasste er ein Bad zu richten, auf das sich Flavius Aetius samt seiner drei Perlen von den Strapazen der langen Reise erholen konnte.

    Den weitläufigen Garten der Villa konnte man mit Fug und Recht als ein weiteres Juwel des flavischen Anwesens bezeichnen. Ein ganzes Heer von Sklaven war tagtäglich dafür verantwortlich, dass dies auch so blieb.
    Gewaltige Bäume, die bereits schon einige flavische Generationen hatten kommen und gehen sehen, boten im Sommer ein Paar schattige Plätzchen und machten so die Hitze etwas erträglicher machten. Eine filigrane Blumenpracht ließ besonders im Frühling jedes Frauenherz höher schlagen. Und auch der berühmte Rosengarten des Flavius Felix, obwohl dieser schon seit etlichen Jahren im selbst gewählten Exil auf Sardinien weilte, verführte mit seinem herrlichen Duft.
    Ein paar Schritte weiter fand man sich dann in einem Meer aus Kräutern wieder, deren Duft an einen Sommertag auf Kreta erinnern mochte. Die quadratische Fläche, die an ein Mühle-Spiel erinnerte, war in mehrere Parzellen eingeteilt, die jede für sich einem anderen Kraut Platz zum gedeihen bot. Die Mitte jedoch hatte man ausgespart. Hier befand sich eine marmorne Statue mit der Darstellung der Göttin Flora. Darüber hinaus fanden sich auch in anderen Teilen des Gartens noch weitere Abbildungen von diversen Göttern, Faunen, beflügelten Amoren und Jünglingen in allen möglichen Posen. Hin und wieder lud eine Bank zum Verweilen und Träumen ein. In der Tat konnte in diesem Garten die Phantasie des Besuchers auf Reisen geschickt werden, zu geheimnisvollen mystischen Orten.


    Weniger mit der Absicht zu träumen oder sich gar griechischer Mythologien zu widmen, hatte sich Domitilla, gefolgt von einem Tross Sklaven, hinaus ins satte Grün des Gartens begeben. Die Vorbereitungen für die bevorstehenden Hochzeitsfeierlichkeiten liefen auf vollen Touren. Ein mit einer Tabula und Stylos bewaffneten Sklaven protokollierte alle verbalen Gedanken, die die Flavia auf ihrer Exkursion von sich gab, mit.
    „Dieser Platz hier eignet sich hervorragend für eine Sitzgruppe. Dort drüben sollen sich dann die Sklaven postieren, um die Gäste zu bewirten.“ Der Sklave schrieb eifrig mit. „Wie du wünschst, Domina,“ meinte er und gab den anderen Sklaven ein Zeichen. Sofort lösten sich einige Unfreie aus dem Tross und markierten die betreffende Stelle mit Fähnchen.
    „Und da, dieses Ding muss hier weg! Das stört nur!“, befand Domitilla weiter. Gemeint war das steinerne Abbild eines unbekleideten griechischen Diskuswerfers. Sofort eilten ein paar kräftige Sklaven herbei, die versuchten die Plastik zu entfernen, was sich allerdings als schier unmöglich erwies.
    „Bedaure Domina, aber die Statue lässt sich nicht entfernen,“ wagte schließlich einer der Sklaven zu rufen. Domitilla, die bereits weitergegangen war, blieb abrupt stehen und wandte sich wieder um. „Wie, sie lässt sich nicht entfernen?!“ Geht nicht, gibt´s nicht! Sollte sich das verdammte Sklavenpack eben etwas mehr anstrengen!
    „Die Statue ist im Boden verankert, Domina. Wenn wir die Staue entfernen, wird der Diskuswerfer Schaden nehmen,“ entgegnete der Sklave weiter.
    Domitilla hasste es, wenn sie bei wichtigen Dingen unterbrochen wurde. Erst recht wenn es Sklaven, die dies taten. Dementsprechend verdüstert sich ihr Antlitz. „Ja bin ich hier nur von Idioten umzingelt?! Dieses Ding muss weg und wehe, ihr macht es kaputt!“ Der mutige Sklave, der es gewagt hatte, seine Stimme zu erheben, wich wie ein getretener Hund zurück. Die Statue wurde daraufhin markiert, während Domitilla ihren Weg fortsetzte.


    Sim-Off:

    Reserviert! :D

    Ob dem Sklaven, der diese letzte Einladung an seine Empfängerin auslieferte, bewusst war, welch brisante Post er zu überbringen hatte? Wahrscheinlich nicht.
    Zuvor hatten die Schreiber auf Anweisung Flavia Domitillas hin, den kleinen Zusatz "nebst deinem Gatten" noch eingefügt, ohne zu ahnen, welche Konsequenzen dies mit sich führen würde. Später natürlich würde die Flavia ihren Befehl leugnen und die Schreiber ihrer verdienten Strafe zuführen lassen.





    Tiberia Lucia
    Casa Accia Ducciaque
    Roma


    INVITATIO


    ZUM ANLASS DER EHESCHLIESSUNG


    ZWISCHEN


    SENATOR ET PONTIFEX PRO MAGISTRO
    LUCIUS TIBERIUS LEPIDUS


    UND


    FLAVIA DOMITILLA


    AM
    ANTE DIEM XI KAL IUL DCCCLXV A.U.C..
    (21.6.2015/112 n.Chr.)


    IN DER
    VILLA FLAVIA FELIX



    Wir würden uns sehr darüber freuen, wenn auch ihr,
    du werte Tiberia nebst deinem Gatten,
    zu diesem feierlichen Anlass unsere Gäste seid.



    gez. L.Tiberius Lepidus et Flavia Domitilla