Beiträge von Macro

    Niemand konnte behaupten, Macro würde nicht zuhören, nur weil er am Ende von Linos‘ Erklärungen nicht genau wusste, was der Freund von ihm wollte. Immerhin hatte er kein Auge von Linos gelassen, als der erzählte. Anfangs kaute er zwar noch, später aber hörte er konzentriert zu. Das mit der gut aussenden Frau am Marktstand hatte er begriffen, das war auch eindeutig gewesen. Nur was er mit dem Kuchenbacken oder dem Carob zu tun hatte, verstand er nicht. Auch die Geschichte mit Menecrates ergab für ihn keinen Sinn. Vielleicht hatte Linos zu viel getrunken.


    "Ich kann dir beim Kuchenbacken nicht helfen", antwortete Macro schließlich. "Davon verstehe ich so viel wie vom Kleidernähen." Na gut, Teig rühren auf Anweisung würde er wohl hinbekommen.


    "Hier ist noch ein Stück Huhn, wenn du willst." Er schob die Speise auf dem Tisch ein Stück in Richtung von Linos.

    Macro befand sich aber nicht an einem anderen Ort als der Küche. Der Hüne verspürte fast stündlich großen Hunger und so zog es ihn regelmäßig zu den Esswaren. Den Mund voller Huhn a la Fronto gestopft, die Hand schützend daruntergehalten, drehte er sich - den Kopf - vorgebeugt zur Tür, aus der die Rufe kamen.


    "Jetzt schrei doch nicht so", antwortete er mit vollem Mund und schwer verständlich, als Linos erschien. "Du lenkst noch alle Augen und Ohren auf mich." Er kaute mehrmals, dann fragte er: "Wo brennt es denn?" Mit Anstrengung schluckte er teile der Mundfüllung hinunter, um den Rest weiterzukauen.

    Macro konnte es kaum fassen, er verhandelte wegen Kleiderstoffen, dabei interessierte er sich weder für Mode noch für einen Plausch mit einem Schneider. Antrieb musste dafür der Zeitdruck sein. Außerdem wollte Macro das Gespräch so kurz wie möglich halten.


    "Diese kleine passt bestimmt", antwortete er daher eilfertig. "Groß gebaut ist er ja nicht", fügte er mit einem Blick zu Morrigan an, bevor er sich wieder an den Schneider wandte. "Auf alle Fälle probieren wir es aus, ob sie passt. Ansonsten würde ich vorschlagen, du schneidest uns eine Stoffbahn, die sich als Umhang eignet, also nicht so lang wie eine Toga, aber so ähnlich, nur deutlich knapper. Gib lieber etwas mehr als zu wenig. So hörte es sich an, wenn jemand, der nichts von Schneiderei und Kleidern verstand, Stoff einkaufen sollte. Macro hoffte, der Schneider verstand. Ansonsten müsste Morrigan korrigieren.


    "Und wir geben dann mal drei schwarze Tuniken in Auftrag. Wann sind die zur Abholung fertig?"

    Vernichtende Blicke und weibische Schimpfworte trafen Macro, nachdem er die beiden Frauen angesprochen hatte. Er ließ es über sich ergehen und zuckte nur mit der Schulter, als sie sich abwandten.


    "Läuft doch prima, oder?" Er sah Linos an und zwinkerte. Seine gute Laune sprang nicht so recht über, Linos wirkte bedrückt. Er schien zudem innerlich und äußerlich zu frieren. "Zuhause bekommst du aufgewärmtes Med. Das wirkt wie Medizin." In Germania würde sich Macro zwar nie heimisch fühlen, aber als Zuhause bezeichnete er den Hauskomplex im Kastell trotzdem. Zuhause stellte das Heim dar, in das man immer wieder einkehrte, um zu schlafen und zu essen.


    Sie standen eine Weile, sprachen Passanten an und warteten auf Interessenten, als Linos eine Frage stellte. Macro blickte ihn erstaunt an. "Tzzz, du bist vielleicht drauf. Es ist der Sinn des Ganzen, dass wir keinen Erfolg haben - schon vergessen? Je länger wir hier stehen oder je häufiger wir unverrichteter Dinge aus der Stadt zurückkehren, umso besser. Menecrates sieht dann, dass es schwer, wenn nicht sogar unmöglich ist, Ersatz für dich zu finden."
    Er blickte zum Himmel und prüfte den Sonnenstand. Bald wurde es Zeit, heimzukehren, aber eigentlich wollte Macro jemanden finden, der sich vor Menecrates tüchtig blamieren würde. Etwas Geduld war also noch gefragt.

    Macro rieb sich die Stirn, denn bei ihm entstand der Eindruck, als würden sie aneinander vorbeireden.


    "Also, wenn Morrigan nicht weiß, wie viel Stoff sie für einen Umhang benötigt, dann ist es wohl so gedacht, dass du uns sagst, wie viel man meistens braucht. Und Stoff für eine Tunika wollten wir nicht. Wir haben nach fertigen Tuniken gefragt, aber nur nach welchen in schwarz. Eine müsste heute bereits vorhanden sein, etwa drei weitere erst morgen oder in den kommenden Tagen." Ob diese Erklärungen reichten, blieb abzuwarten. Macro hoffte das allerdings, denn die zeit rann ihnen durch die Finger.


    Sim-Off:

    Gefärbter Stoff über die WiSim nützt, glaube ich, niemandem außer einem Schneider. Eigentlich sollte der Tunikakauf nicht über die WiSim gehen, aber grundsätzlich spricht auch nichts dagegen. Nur eben als Sklaven haben wir ja kein Konto,.

    "Windgeschützt. Linos, wir sind hier auf dem Markt, umgeben von Ständen und gesäumt von Häusern. Wo soll denn hier der Wind weniger durchfegen als er ohnehin durchfegt? Aber wir können das so machen: Du hältst das Plakat vor dir hoch und drehst dich so, dass du in der Windrichtung stehst. Könnte zwar auf Dauer für die Arme anstrengend sein, aber entweder Wind oder entspannte Arme, du hast die Wahl." Macro linste nach dem Plakat und machte dabei den Hals lang. Dann drehte er sich zu den beiden Käuferinnen, die soeben beim Bäckerstand eintrafen. Er verzog den Mund zu einem Lächeln.


    "Wir suchen einen Sekretär. Hat eine von euch Interesse?" Hauptsache, sie latschten ihm nicht eine, weil er Frauen ansprach, obwohl er einen Sekretär suchte. Das Wort Sekretärin kam ihm unpassend vor.

    Sim-Off:

    --> wenn uns die Wache durchgelassen hat. ;)


    Macro wusste auch nicht genau, was auf der Tafel stand, weil er nicht lesen konnte, aber er kannte die Bedingungen, zu denen er Menecrates den Ausgang für Linos entlocken konnte.
    Noch mussten sie warten, das Tor musste erst freigegeben werden.

    Macro verhielt den Schritt und drehte sich Linios zu.


    "Was hältst du davon, wenn wir uns hier hinstellen, um das Plakat zu entrollen und um einen Sekretär zu werben? Die meisten Leute, die hier vorbeikommen, wollen was einkaufen oder was verkaufen. Ich glaube nicht, dass sich so schnell ein Interessent einstellen wird." Ziel des Unternehmens waren ja für ihren Herrn messbare Bemühungen, die aber allesamt erfolglos bleiben sollten.


    "Besonders gut finde ich den Platz neben dem Bäckerstand. Dort kaufen bestimmt vorwiegend weibliche Sklaven und Bürgerinnen ein." Macro schmunzelte. "Jetzt sieh nicht so trostlos drein. Wir schaukeln schon das Kind."

    "Wenn ich es mir recht überlege…", erwiderte Macro auf die Frage, ob er Linos einen Kälberstrick um den Hals legen sollte. Er stützte dabei die Arme in die Seiten und lehnte den Kopf nach hinten, um Linos besser betrachten zu können. Dann schüttelte er den Kopf. "Ne, dein Hals ist definitiv zu dünn für diese Prozedur. Los jetzt, und du gehst natürlich neben mir." Alles andere würde Macro bekloppt finden. Er schritt zügig aus und hoffte, Linos würde mithalten können.
    "Vergiss nicht das Plakat." Dass der Tipp im Befehlston kam, bemerkte er nicht, weil er sich das Grinsen verkneifen musste. Zu bildhaft stellte er sich Linos mit Kälberstrick vor.
    Als er vor das Praetorium trat, erblickte er schon von weitem das Tor.

    Macro schritt mit Linos und der überdimensionalen Pergamentrolle im Schlepptau Richtung Lagertor, das sie nach Mogontiacum einlassen würde. Er verhielt, wie angewiesen, den Schritt, blickte in Richtung Wachmannschaft und grüßte.


    "Salve, ich habe hier eine Erlaubnis für Linos und zwar für einen Tagesausflug nach Mogontiacum." Macro verkniff sich, Linos ein Stück nach vorn zu schieben, damit klar wurde, von wem er sprach. Er glaubte, inzwischen kannte jeder im Kastell den Privatsekretär des Legaten, und es würde auch jeder wissen, dass der normalerweise nicht passieren durfte.
    Macro hielt dem Soldaten die Wachstafel unter die Nase. Das Siegel bestätigte, dass die Ausnahmegenehmigung von der Hand des Legaten erstellt wurde.



    Am
    ANTE DIEM III KAL MAR DCCCLXII A.U.C. (28.2.2012/109 n.Chr.) ist es meinem Sekretär Linos gestattet, Mogontiacum aufzusuchen, wenn er sich in Begleitung meines Leibwächters Macro befindet. Passiert werden darf einzig das Tor in die Stadt und wieder zurück. Für alle anderen Toren greift diese Ausnahmegenehmigung nicht.


    [Blockierte Grafik: http://img259.imageshack.us/img259/4645/siegel.gif]

    gez. H. Claudius Menecrates


    "Naja, was denkst denn du?", fragte Macro erstaunt zurück. "Bei meiner Geburt wurde die Gabe für Humor vergessen. Ich meine alles ernst, was ich sage." Er zuckte mit den Achseln. "Immer wenn ich mal jemand veralbern wollte, hab ich mich so ungeschickt angestellt, dass es jeder gleich merkte. Tja, talentfrei würde ich sagen." Er grinste, trat näher und wuchtete seine Hand auf Linos' Schulter. "Na komm Kleiner, dreh dich aus. Wir gehen jetzt zum Marktplatz. Das Erlaubnisschreiben für die Wache hab ich dabei."
    Sicherheitshalber wartete Macro, weil er nicht wusste, ob Linos weitere Bedenken äußerte.

    Macro winkte ab. "Du sollst nichts schreiben, du sollst mich begleiten. Los, zieh dir was drüber", forderte Macro auf und schnappte sich einen Mantel, von dem er annahm, er gehörte Linos. Mit Schwung warf er ihn Linos zu.
    "Ich habe die Erlaubnis erwirkt, dich mitzunehmen für den Auftrag in Mogontiacum nach einem möglichen Nachfolger für dich zu suchen. Es ging leichter als gedacht. Ich musste Menecrates nur verdeutlichen, dass ich dich bei einem Fluchtversuch locker unter den Arm klemmen könnte und das auch machen würde. Er hat ohne Bedenken zugestimmt. Außerdem kann keiner deinen Posten besser beschreiben als du selbst." Macro grinste. "Du weißt hoffentlich noch, um welche Anforderungen es sich dabei handelte?" Er knuffte Linos mit dem Ellebogen in die Seite. "Wo ist das Plakat?" Er sah sich suchend im Zimmer um.

    Macro blickte nach der frage zu Morrigan, weil die aber zunächst nichts sagte, sah er sich genötigt, selbst zu antworten. Er hoffte, das Richtige zu entscheiden, denn von Stoffen und Nähdingen verstand er wenig. Andererseits hatte Morrigan bereits erwähnt, wofür sie den Stoff brauchten, also konnte er nur begrenzt Schaden anrichten.


    "Für Umhang und Tunika", wiederholte Macro. "Allerdings habe ich es so verstanden, dass die Tuniken schon fertig sein sollten und nur der Umhang erst genäht werden musste." Er blickte fragend zu Morrigan. "Gibt es denn schon gefertigte Tuniken? Oder wenigstens eine? Die anderen könnten wir jetzt in Auftrag geben."

    Der nächtliche Ausflug nach Mogontiacum führte Macro vor Augen, wie dumm seine Idee war, in Begleitung von Morrigan nach Mogontiacum zu gehen, um auf dem Markt das gefertigte Werbeschild zu präsentieren. Er ging daher zu seinem Herrn und holte sich die Sondererlaubnis, Linos mitnehmen zu dürfen. Das Argument, der könne die gestellten Anforderungen viel besser formulieren als Morrigan oder Macro,wirkte. Und um keine Zeit zu verlieren oder einen Meinungswechsel bei seinem Herrn zu riskieren, ging er sofort zu den Sklavenunterkünften, um Linos abzuholen.


    "Linos! Arbeit für dich bzw. uns." Er hoffte, die Ankündigung würde Linos nicht vergraulen, denn zuweilen war der Grieche etwas bequem.

    "Du kannst Fragen stellen", entgegnete Macro. "Als ob meine Mutter entscheiden konnte, ob ich schreiben lernen sollte oder nicht. Und als ich endlich so alt war, um für Menecrates von Nutzen sein zu können, wusste der auch besseres mit mir anzufangen als mich auf eine Schulbank zu setzen. Ich habe halt kämpfen gelernt, und ganz ehrlich, das ist mir tausendmal lieber als Schreibarbeit zu verrichten. Rumsitzen ist nicht mein Ding und so eine Feder würde ich nur zerbrechen." Marco wies auf das Schreibgerät, bevor er aufstand.


    "Ich suche jetzt Morrigan und dann geh ich mit ihr zum Markt. Das Schild zeigen wir gar nicht erst vorher. Wenn dich Menecrates fragt, dann sag, ich habe es sofort aufgehängt.
    Du kannst dir in der Zwischenzeit ja überlegen, wie du uns wieder warm bekommst. Ist bestimmt saukalt, wenn man draußen rumsteht."

    "Wieso? Klingt doch gut. Wir müssen es nur noch komplettieren", antwortete Macro, bevor sich ein Grinsen auf seinem Gesicht zeigte.


    "Los, schreib. Seine Fähigkeiten sollten sein:
    vier Sprachen flüssig beherrscht in Wort und Schrift,
    lyrische Begabung,
    tadelloses Auftreten,
    und gepflegte Erscheinung.
    Grundlegende medizinische Kenntnisse sind nicht zwingend erforderlich, aber erwünscht.


    Der Legat bietet: Freie Kost und Logis."


    Macro strich sich mehrmals die Nasenspitze, dann schaute er zu Linos und grinste breit. "Ich gehe jede Wette ein, dass sich im ganzen Reich und erst recht in Germanien niemand dafür findet."

    Macro blickte noch immer zu Morrigan und fasste den Entschluss, sich einfach einmal einzulassen. Was konnte schon groß passieren? Das bisher überdeckt geglaubte, lag wieder frei, er spürte Unsicherheit und Neugier zugleich.
    "Wenn das eine Einladung ist, nehme ich die gerne an", antwortete er ihr leise. Auch wenn er Wein eigentlich nicht mochte.
    Er begrüßte, dass sich die Situation, in der er sich nicht sicher fühlte, schnell auflöste, weil Morrigan zu ihrem Begleiter blickte. Aber er irrte, nichts löste sich auf. Morrigan kam nah wie seit Monaten nicht mehr an ihn heran, um etwas in sein Ohr zu flüstern. Er nahm ihren Atem und vor allem ihren Duft wahr, leider nicht ihre Worte, denn irgendein Schalter klappte um. Er grinste Morrigan verlegen hinterher und murmelte "Puh", als sie sich zur Tür umdrehte.


    Zu seinem Glück kam Bewegung in die Situation, als sich die Tür öffnete. Macros Aufmerksamkeit war wieder geweckt, er folgte dem Dialog zwischen Reiter und Ladenverwalter.


    "Richtig, wir brauchen Stoffe, aber ganz bestimmte Stoffe für unseren Herrn. Können wir das Ganze drinnen weiterbesprechen?" Schließlich kamen sie vor der Tür nicht weiter und außerdem zog Kälte auf.

    Macro grinste, als Linos anmerkte, die Idee könnte glatt von ihm sein.
    "Siehste? Ich bin gar nicht so dumm wie ich aussehe." Ernst war der Spruch nicht gemeint, aber Macro fühlte sich bestätigt und zugleich befreit, weil Linos auf den Vorschlag einging und geschäftig reagierte. "Wir stellen das Schild nur dann auf, wenn wir selbst vor Ort sind. So lernen wir die Bewerber kennen. Mir fällt dann schon was ein, falls sie zu gut sind, dass sie doch nicht in Frage kommen. Aber daran, dass du nicht nach Mogontiacum darfst, hab ich nicht gedacht." Macro brummte unwillig, aber er hielt sich nie lange mit Bedauern auf. "Dann nehme ich eben Morrigan mit." Abschließend folgte er der Feder, die schöne Schnörkel auf das Papier setzte. Als ihn Linos abwartend anblickte, antworte er:


    "Joa, sieht nett aus. Und was steht da jetzt?" Schließlich musste er die Suchanfrage genau kennen, wenn er auf dem Markt angesprochen wurde.

    "Tja, ich hoffe dann mal, dass die Officina Stoffe beherbergt", erwiderte Macro. Eigentlich würde er mit diesem Begriff eher ein Büro verbinden, aber sicher war er nicht. Botengänge, Einkäufe und sonstige Erledigungen gehörten definitiv nicht zu seinem bisherigen Aufgaben, daher die Unsicherheit. Er dachte an Linos und stellte fest, er würde niemals mit dessen Aufgabenbereich tauschen wollen.


    "Via Principalis durch den Wall raus, rechts, in der dritten Insula, es stinkt", wiederholte Macro. "Na prima. Schönen Abend noch!" Er winkte Morrigan mit einer Kopfbewegung zu, drehte sich um und strebte zur Tür.

    Endlich erfüllte sich Morrigans Wunsch, einmal schneller als nur im Schritt unterwegs zu sein. Nach dem Forum folgte die Privatwohnung des Eigentümers der Weberei und nun strebten sie dem Hafen zu, all das nicht freiwillig, sondern noch immer mit leeren Händen. Die Zeit drängte, weil bis zum Morgen der Stoff verarbeitet sein musste. Macro spornte sein Pferd an, weil seine Ungeduld wuchs. Der Soldat sollte sie begleiten, mehr nicht. Sie mussten sich nicht zwangsweise seinem Tempo unterordnen. Zu mehr als Trab reichte es ohnehin nicht, denn die Beleuchtung, das teilweise Überfrieren der gepflasterten Straßen und manche Wegbiegung schränkte sie ein. Außerdem mussten sie gemeinsam nach dem Weg suchen, denn die Behausung lag, wie angekündigt, versteckt.
    Der Wind blies stärker je näher sie dem Hafen kamen.


    "Verdammt kalt", brummte Macro. Seine Finger schmerzten und es zwickte in den Ohrmuscheln. Er warf einen Blick zu Morrigan. "Dort, wo du herkommst, ist es da eher warm oder auch so kalt?" Außer Germanien kannte Macro nur noch die italienische Provinz. "Ich weiß gar nicht viel von dir", fiel ihm bei der Gelegenheit auf. In seinem Lächeln lag Bedauern.


    Wenig später hielten sie vor einer großen Halle. Der Soldat wollte, dass sie abstiegen. Eigentlich wollte Macro erst absitzen, wenn sich herausstellen würde, dass sie dieses Mal nicht weiterreiten mussten, aber Bewegung tat gut, zumal es auf dem Pferderücken noch mehr zog als unten. Er griff wieder nach dem Zaumzeug von Morrigans Pferd, damit sie ungestört absteigen konnte.


    "Ich habe den Eindruck, der Soldat ist nervös", flüsterte er zu ihr. "Er dreht sich immer wieder um und sieht nach uns oder nach dir." An die letzte Möglichkeit hatte Macro bisher nicht gedacht, sie fiel ihm erst während des Sprechens ein.