Beiträge von Mujet

    So schnell sie konnte rannte Mujet in den Carcer hinunter. Dort stand der Berg Anton. Wie Mujet sich selbst abbremste, baute er sich vor ihr auf.


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    "Was willst du denn hier? Bist wohl hier um meine Stunden zu versüßen. Nichtwahr?" fragte er, während er seine Hand nach Mujet ausstreckte. In seinen Augen war ein Funkeln zu sehen. "Nein. Ich komme von der Domina Claudia Livineia. Ich soll den Sklaven Menochares zu ihr bringen." Das Funkeln wich seinen Augen, seine Hand war wieder bei sich und er war wieder der Bewacher. "Wenn es wirklich ihr Wunsch ist." Dann hämmerte er gegen die Türe des Nubiers. "HE. Schwarzer Mann. Du sollst zu deiner Herrin. Los beweg deine faulen Knochen."

    An Kinder hatte Mujet nicht wirklich gedacht. Aber sie würde auch nicht einfach daran denken, das sie Schwanger werden würde oder so. "Natürlich Domina Claudia Livineia." Als sie hörte, das Livineia bereit war Menochares aus seiner Zelle zu lassen, lächelte sie. "Ich danke euch aus meinem Herzen, Domina Claudia Livineia. Wie kann ich eure Güte je vergelten?" Sie sprang fast auf. "Ich werde ihn sofort zu euch bringen, Domina Claudia Livineia. Danke, danke, danke." Dann machte sie kehrt, öffnete die Türe und schloss sie wieder leise. Dann nahm sie die Beine in die Hand und rannte hinunter in den Carcer.

    'Sogar meine Augen?' Mujet fröstelte es, bei den Gedanken daran, wie man ihr ihre Augen rausschnitt und diese Livineia übergab. Auf ihre Frage hin, wie sie zu Menochares denken würde. So richtig hatte sie sich noch nie darüber Gedanken gemacht. Aber das offensichtlichste war natürlich: "Domina, er ist stark und geschickt. Wenn nun jemand hier einbrechen würde. Wer könnte dann jemanden wie euch beschützen? Ich habe Angst, das man euch oder anderen hier im Haus was antun könnte. Und ich finde ihn schon irgendwie attraktiv." Natürlich war das leicht gelogen, doch beim letzten Satz stieg ihr etwas die Röte ins Gesicht.
    Aber Mujet hatte schon immer gelogen, wenn es darum ging sich aus irgendeiner Affäre zu reden. Und mit der Zeit wurde sie so gut darin, das man es nur sah, wenn man wirklich genau hinsah. Aber sie würde sich sicherlich Gedanken machen, wie sie zu Menochares stehen würde.

    Als sich Livineia sich ihr zuwandte und mit einem neutralem Ton mit ihr sprach, lies Mujet wieder etwas Mut fassen. Nun war es Zeit sich für die anderen einzusetzen und ihnen zeigen, das sie keine Verräterin war. Sie ging vor Claudia Livineia auf die Knie. "Bitte Domina Claudia Livineia. Ich weiß es steht mir nicht zu, aber ich bitte um Gnade für den Sklaven Menochares. Bitte Domina. Ihr habt ihn doch schon schwer bestraft. Ich bitte euch untertänigst. Ich will euch alles geben, was ich habe, auch wenn es nicht viel ist. Bitte Domina Claudia Livineia. Ich wäre bereit alles für euch zu tun. Nur damit ihr euren Sklaven wieder aus den Carcer lasst." Es war ihr wichtig, das sie ihre Schuld abarbeiten konnte. Egal was Livineia forderte, sie würde für sie alles tun, wenn, nur um zu wissen das sie Menochares wieder aus dem Carcer lies.

    Als sie Livineias Herein hörte, atmete sie nocheinmal tief ein und aus. Sie öffnete die Türe, ging hinein und verschloss sie so leise wie möglich. Dann ging sie leisen Schrittes auf Livineia zu, welche in einem Korbsessel saß. Still wartete sie, das Livineia sie bemerkte und ihr die Erlaubnis zum Sprechen gab. Dennoch gab sie ein "Guten Abend Domina Livineia." von sich Ihr Herz setzte fast aus, als sie realisierte, das sie alleine im Raum war, zusammen mit Livineia.

    Mit einer neuen Tunika schlich Mujet den Gang entlang. Dort war das Cublicum von Claudia Livineia. Mujet atmete nocheinmal tief durch und klopfte an. Dann wartete sie, bis sie das "Herein" zu hören bekam. Im Geiste ging sie nocheinmal ihre Geplante Handlung durch. Sie hoffte, das Livineia ihren Worten Gehör schenken würde.

    Mujet hatte sich soweit beruhigt. Es war Abend und in der Villa brannte noch Licht. Sie hatte einen Entschluss gefasst. Sie wusste natürlich nicht, wie dieser Entschluss aufgenommen wreden würde, oder was sie dafür zu tun hatte. Aber sie wollte, das Menochares wieder frei war. Frei aus dieser Zelle. Es war ja sowieso ihre Schuld. Also machte sie sich auf in Richtung Livineias Schlafgemach, in der Hoffnung, das diese noch wach war und Mujet empfangen würde. Vielleicht war ihre Laune auch wieder auf einem positiven Level, das sie es sich anhören würde, um was sie Mujet bitten wollte.
    Doch zuvor holte sie sich aus ihrer Unterkunft eine frische Tunika. Mit der alten trocknete sie erst noch ihre Augen und Nase, bevor sie dann endgültig zu Claudia Livineia ging.

    Kaum war die erste Welle ihrer Trauer vorbei, musste sie daran denken, das sie doch wie immer Schuld war. Natürlich hatten Mansuri und Morrigan sie deshalb geschlagen. Sie war ja immer Schuld. Schon damals, als ihre Mutter im Kindbett gestorben war, ihr Vater hatte es ihr immer gesagt, bis er selber gestorben war. Danach war sie alleine gewesen. Bis vor kurzem. Gestern war noch alles fröhlich. Sie hatten gelacht und jetzt? Jetzt war Mujet Schuld, das Menochares vermutlich im Carcer versauern durfte. Warum war das Schicksal immer gegen sie? "Ach samulah." schluchtzte sie und begann erneut zu weinen.




    Sim-Off:

    samulah = Mutter

    Mujet rannte bis zur Mauer. Sie rannte in Richtung der höheren Sträucher und verschwand dahinter. Hier war ein schmaler streifen zwischen Mauer und Hecke. Aber Mujet konnte sich da durchdrängeln. Sie blieb stehen, als sie sich sicher sein konnte, das sie nicht vom Hortus her gesehen werden konnte. Sie lehnte sich gegen die Mauer und übergab sich ersteinmal. Ihr Schrecken, der sie hetzte kam nun aus der innersten Magengegend nach oben und an die Luft. Als sie sich so erleichtert hatte, sank sie daneben auf ihren allerwertesten und nahm sitzend eine Fötusstellung ein. Dann begann sie zu schluchtzen. Es war doch alles ihre Schuld.

    Mujet half Mansuri robterhaft. Was sie wollte, bekam sie gereicht. Doch langsam kam wieder Leben in sie. Der direkte Schock hatte sie so stark getroffen, das sie nur noch reagierte. Doch langsam kamen ihre Energien wieder. Sie verlies mit Mansuri zusammen die Zelle. Doch anstelle von Mansuri, welche noch hier unten war, wollte Mujet nach draußen. Sie brauchte Luft. Als sie sich sicher war, das niemand sie sehen konnte, begann sie zu rennen. Einfach rennen.
    Sie rannte aus der Villa in den Hortus.

    Mujet kam gerade zurück, als Mansuri danach verlangte, das man die Zelle aufschloss. "Ich habe das Tuch und das Wasser, Domina." brachte sie krächzend hervor. Und obwohl man vielleicht fast nichts verstand, war eine Tiefe Angst und gleichzeitig Respekt in ihrer Stimme gegenüber Livineia. Angst, das sie sich dennoch entschließen konnte, Mujet zu bestrafen und Respekt, da sie dieses nicht wollte.

    Mit der Decke im Arm ging Mujet in die Culina. Den fragenden Blick der anderen Sklavin bemerkte sie nicht. Sie legte die Decke auf den Tisch, nahm einen Wasserkrug und füllte ihn mit Wasser. Im Anschluss nahm sie wieder die Decke und ging zurück.

    Mujet nickte nur. Sie war nicht in der Lage auch nur einen Ton aus sich herauszubringen, so sehr wie sie es auch versuchte. Waren denn nicht alle Herren und Herrinen so wie Dominus Menecrates oder Domina Musa? Mit entsetztem Gesicht verstand sie, das beide wohl nur eine Ausnahme waren.
    Mujet ging den Gang entlang um aus der Waschküche eine Decke und aus der Culina Wasser zu holen. Ihr kam es vor, als ob sie sich beim gehen zusehen konnte. Sie fühlte im Moment nur Entsetzen, was gerade geschen war. Es hatte sich in ihr festgebrannt. Sie konnte es nicht vergessen. Zu geschockt war sie. Es schien, als ob ihr Körper nicht ihren eigenen Befehlen, sondern den, die von außerhalb kamen reagierte. 'Steh auf. Hol eine Decke. Hol Wasser.' Sie gehorchte. Oder besser ihr Körper gehorchte. So ging sie roboterhaft in die Waschküche und holte eine frisch gewaschene Decke. Diese nahm sie, legte sie zusammen und ging mit der Decke in der einen Hand in die Culina. Im Anschluss ging sie zurück mit der Decke in der einen Hand und einem Krug Wasser in der anderen.

    Mujet war am Ende aller Angst angekommen. Den tritt von Mansuri und die Ohrfeige von Morrigan spürte sie so deutlich wie sie den Geruch des verbranntem Fleisches wahrnahm. Sich krümmend hörte Livineia sie sagen, das sie sich Mujet vornehmen wollte, wenn sich Menochares nicht bei ihr entschuldigte. Eine neue Welle der Panik packte sie. Ihre Umgebung nahm sie nicht mehr wirklich wahr. 'Es ist alles deine Schuld, Mujet. Wenn du intelligenter gewesen wärst, dann hättest du jemanden anderen genommen als Anton. Oder gleich Mansuri aufgesucht. Oder du hättest gelogen. Aber nein, du warst dumm genug den Befehl zu befolgen.' Mujet fühlte sich als Verräterin. Sie hatte die anderen Verraten mit ihrem Verhalten. Sie würden sie sicherlich nicht mehr in ihre Gemeinschaft aufnehmen wollen.
    Wie von der ferne hörte sie Manusris stimme, das sie aufstehen sollte. Mujet selbst merkte es nicht, wie sie sich erhob. Ihr Blick war dennoch auf den Boden gesenkt. Sie hatte auf automaten gestellt. Was man ihr sagte, machte sie im Moment. Sie war gerade unfähig auch nur einen klaren Gedanken zu fassen, der ihr keine Selbstschuld gab.

    Als Anton begann, schluckte Mujet erneut. Sie schaffte sogar einen wackeligen Schritt nach hinten. Doch kaum war das heiße Eisen im Genick des Nubiers, begann es süßlich nach verbranntem Menschenfleisch zu riechen. In ihr drehte sich alles. Am liebsten würde sie sich gleich hier und jetzt erleichtern. Der penetrante süßliche Geruch; ähnlich gebrannten Honig, wie Mujet assoziierte, stieg ihr in die Nase. Es war schon schlimm anzusehen. Wie musste Menochares sich dabei fühlen? Sie würde alleine schon beim Anblick des heißen Eisens, in dem Wissen, das sie es abbekäme in Ohnmacht fallen, oder vor Livineia auf die Knie und ihr alles versprechen, damit das Eisen sie nicht traf. Doch zur Untätigkeit verdammt und von schwäche und Ohnmacht getroffen, ging sie in die Knie. Ihr Gesicht war eine Fratze der puren Angst. Sie wollte die Augen schließen und weinen, doch es gelang ihr nicht. Sie starrte auf Menochares. Dieser schien den Schmerz zwar zu spüren, aber ihn nicht zeigen zu wollen. Sie sah, wie das Blut aus Menochares Mundwinkeln lief, als Anton fertig war. Mujet hielt es nicht aus. Sie musste es aussprechen: "Herrin, bitte. Bitte lasst Gnade walten. Ich bin sicher Menochares wird es sich merken. Bitte Domina Claudia Livineia. Ich flehe euch an." Sie wusste, das sie vielleicht den Zorn der jungen Claudier auf sich zog. Doch sie konnte es nicht ertragen, was Menochares widerfuhr.

    Mujet hatte Angst, panische Angst. Sie wollte nicht hier sein. Am liebsten hätte sie sich unter ihrer Schlafstadt versteckt. Oder in einem Baum. Am liebsten im hintersten Teil Ägyptens. Doch sie war wie paralysiert. Sie konnte nur atmen. Als Anton kam, war ihr, als ob ihr schwindelig würde. Sie sah vor ihrem Geistigem Auge was gleich passieren würde.
    Als Domina Livineia auch noch die Anweisung gab, das ab jetzt andere Sklaven dafür bestraft werden würden, wenn einer einen Fehler machte, spürte sie wie sie den Tränen nah war. Am liebsten wäre sie vor Livineia gerannt und hätte um das Leben Menochares gefleht. Sie hätte alles getan, das er nicht bestraft würde. Egal. Sie wollte nicht, das er bestraft werden würde. Langsam viel ihr sogar das Atmen schwer und ihr fehlte fast die Kraft, den Klos hinunter zuschlucken.

    Mujet kam in den Kerker gerannt. Dort wartete schon Livineia. Sofort beruhigte sie ihren Gang. Sie wollte ohne außer Atem zu sein, bescheid geben. Menochares, so konnte sie sehen, saß seelenruhig, als ob ihn nichts angetan werden könne auf den Boden und Mansuri stand ebenfalls da. Als sie Menochares da sitzen sah, bewahrheitete sich ihre Befürchtung. Menochares war der, der zu bestrafen galt.Tief ein und ausatmend ging sie zu den beiden Frauen. "Domina Livineia. Ich habe dem Sklaven Anton bescheid gegeben." Dann wandte sie sich an Mansuri. "Man....Man.....Mansuri, du sollst auf geheiß der Domina Livineia hier sein und Meneochares mit deiner Heilkunst helfen." Aus ihrer Stimmlage konnte man die Angst die Mujet empfand deutlich heraushören. Angst um das, was gleich geschehen würde und wie sich dadurch alles ändern würde. Wäre Claudia Livineia wirklich dazu in der Lage das zu befehlen? Mujet hoffte inständig, das sie ihm nur Schrecken einjagen wollte und nicht schaden.

    Mujet rannte wie von der Tarantel gestochen in die Culina. "Mansuri. Du sollt schnell zum Carcer kommen. Domina Livineia will jemand bestrafen, mithilfe von...." Verdammt Mansuri war hier nicht. Nur eine ihrer Küchengehilfen. "Wo ist Mansuri?" wollte Mujet von dieser wissen. "Man sagte sie soll zum Carcer. Schon vor einiger Zeit." war die Antwort der Sklavin. Also auf zum Carcer. Mujet rannte wieder los. Sie wollte noch vor Domina Livineia dort sein. Sie musste Mansuri bescheid geben.

    Mujet rannte in Richtung der Sklavenunterkünfte. Sie hatte den Auftrag einen Sklaven mit wenig Skrupel und stärke zu holen. Anton hatte beides. Sie hatte ihn bis jetzt nur einmal gesehen und ihn sofort als jemanden gesehen, der nur zu gerne Gewalt anwandte. Als sie den Flur entlanghuschte kam er ihr schon entgegen.
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    "Anton, die, die Domina Livineia verlangt nach dir im Carcer. Du sollst ein Kohlebecken zum erglühen bringen und Metall erhitzen. Ein Sklave hat sich ihr ungebührlich gegenüber verhalten und soll bestraft werden." brachte sie hervor. Anton war weitaus größer als Mujet und sein Blick schien nur nach Gewalt zu dürsten. Aber er war Loyal. Und es war ihr Befehl, jemanden wie ihn zu finden. Am liebsten aber würde sie nicht mit Anton reden müssen. Seine Antwort klang in ihren Ohren wie Donnerhall. "Ich freue mich schon. Dann habe ich wieder etwas zu tun. Danke kleine." Er ging an ihr vorbei, aber nicht ohne ihr einen Klaps auf ihren Hinterteil zu geben. Für Mujet, welche sowieso nicht hier sein wollte in Antons Gegenwart sah das als Zeichen dafür, dass sie weiterlaufen sollte. Sie musste noch Mansuri finden. Vermutlich war diese in der Culina.

    Wieso kam Menochares nicht in frage? Er war doch hier in...der....Villa. Ein kräftigerer Sklave als Menochares? Mujet hatte eine gewisse Ahnung wer dort unten gezüchtigt werden sollte. Sie schluckte den im Hals entstandenen Klos nach unten. "Ja Domina Livineia. Ich werde sofort eilen." Sie wollte gerade loseilen, als ihr einfiel, das sie gerade gewischt hatte, wo Livineias Schritt entlangkam. "Domina, vorsicht, dort ist frisch gemobt. Es kann sein das es noch rutschig ist." Es war laut genug um als Warnung zu gelten und gleichzeitig leise genug um den Respekt gegenüber Livineia auszudrücken. Dann rannte sie aber auch schon los. Anton war sicherlich in der Unterkunft. Also rannte sie zuerst zu ihm.