Beiträge von Lucius Duccius Ferox

    Hadamar tat das, was er während der letzten paar Tage auch schon größtenteils getan hatte: er tat was ihm aufgetragen wurde, hielt sich aber im Übrigen auffällig zurück. Zum einen konnte er mit Sklaverei nicht viel anfangen. Seine Familie lebte zwar im Römischen Reich, und sie waren beileibe nicht arm, aber dennoch hatten sie keine Sklaven. Wie bei ihren Vorfahren im freien Germanien gab es Familien, die in ihrer Munt standen, das sicher... aber die Munt war nicht das gleiche wie die Sklaverei. Hadamar hatte zwar kein Problem damit gehabt, einen flüchtigen Sklaven zu verfolgen und wieder einzufangen, aber so ganz wohl war ihm dabei trotzdem nicht, zumal er wusste, dass viele Sklaven auch aus den zahlreichen germanischen Stämmen stammten – die feindlichen waren ihm dabei herzlich egal, aber es traf eben auch die verbündeten, befreundeten.
    Der Hauptgrund allerdings, warum er für seine Verhältnisse so untypisch schweigsam war, war ein anderer: Elfleda. Ihr Tod wollte ihm einfach nicht aus dem Kopf gehen, kein Wunder, war das doch quasi direkt vor dem Aufbruch gewesen... und jetzt, wo sie wieder hier waren, stand die Bestattung an. Auf dem durch Mogontiacum, hierher ins Castellum, sprach schon die Hälfte der Leute davon, dass Landos Witwe nun auch zu Grabe getragen wurde. Was für Hadamar zweierlei bedeutete: die Frage, ob er sich hinaus schleichen sollte, um dabei sein zu können, hatte sich nicht von selbst erledigt, weil er noch unterwegs war mit seinem Contubernium auf diesem Auftrag... und: er hatte nicht mehr viel Zeit.


    Und so hielt sich Hadamar auch jetzt im Hintergrund, müde und schmutzig, und hoffte, dass diese Szene hier bald ein Ende fand. Er musste sich das nicht unbedingt mitansehen, was nun mit dem Sklaven geschah – bei ein paar der Veteranen um ihn meinte er so etwas wie Schadenfreude erkennen zu können, aber davon war Hadamar weit entfernt. Er fühlte sich eher unwohl hier... und davon abgesehen war er erschöpft. Trotzdem behielt er Haltung und rührte sich nicht, sondern wartete einfach ab, bis sie die Erlaubnis bekamen zu gehen.

    Hadamars Augen weiteten sich ungläubig, und für einen Moment vergaß er ganz, weiter zu schniefen. Bitte WAS? Er sollte ab sofort JEDEN Morgen FÜNFZIG, nein, HUNDERT mal auf einen Baumstumpf rauf und wieder runter steigen? Bloß weil er da gerade nicht hatte standhalten können? Wie unfair war das denn bitteschön? Freizeit war doch sowieso Mangelware, und der Morgenappell war immer so elend früh… und jetzt sollte er noch früher raus. Und sich noch mehr abrackern. Und das nur weil…
    Ein Kamerad stieß ihm einen Ellbogen in die Seite, als der Centurio Rollentauch befahl, und unterbrach damit Hadamars Jammerei – die rein gedanklich blieb. Er hätte zu gern irgendwas gesagt, sich beschwert, aber er wusste auch, dass sich die Zusatzübung dann leicht verdoppeln könnte. Auch so eine Erfahrung, die er hier gemacht hatte… mit jammern kam man nicht im Geringsten weiter.


    Ein wenig frustriert nahm er also erneut Aufstellung, wischte sich dabei erneut mit dem Handrücken über die Nase und stellte fest, dass die wenigstens deutlicher weniger noch blutete als gerade eben – auch wenn seine Hände und vermutlich auch der Bereich unter seiner Nase nun wohl ein… wenig blutverschmiert waren. Als er wieder aufsah, fing er Corvinus‘ Blick auf und grinste ihn schief an. Die Standpauke, die der gekriegt hatte, war auch nicht zu überhören gewesen – und da Hadamar seinen Kameraden mittlerweile recht gut kannte, konnte er sich ungefähr denken, dass ihn das getroffen haben musste. Obwohl der Centurio, wenn man es recht bedachte, ihn eigentlich mit Lob überschüttet hatte. Einer der besten Tirones seit langem. Haha, so was würde der Centurio über ihn wohl noch nicht mal im Scherz sagen. Andererseits: Hadamar war sich gar nicht so sicher, ob er überhaupt wollte, dass der Centurio so von ihm dachte. Hatte man ja gerade mal wieder gemerkt – wer viel konnte, an den wurden auch hohe Ansprüche gestellt. Von dem erwartete man einfach mehr, und Hadamar war ganz froh darum, dass bei ihm gar niemand auf die Idee kam, an ihn dieselben Erwartungen zu stellen wie an Corvinus. Nur so als Beispiel. Auch wenn er freilich trotzdem nicht der Depp vom Dienst sein wollte… oder jedenfalls nicht allein. Er musste sich mal unter den anderen Tirones umhören, wer da was ähnliches aufgebrummt bekommen hatte von wegen Muskelaufbau nach dieser Übung in ihren Contubernia. Da konnte er ja kaum der einzige sein, und vielleicht konnte man sich zusammentun… was das Ganze schon wieder ein wenig lustiger machen würde.


    Ein Blick und ein Grinsen also noch zu Corvinus, dann ging es auch schon wieder weiter – diesmal mit ihnen in der Angreiferrolle. Sie nahmen die Aufstellung ein, im Keil, Hadamar an derselben Position wie zuvor – also etwas weiter hinten –, und er fragte sich, wie um alles in der Welt er die Erfahrungen ausnutzen sollte, die er da gerade gemacht hatte. Gab wohl kaum jemanden hier, die deutlich schwächer wäre als er, oder untrainierter in dieser Übung – wie sollte er es da schaffen, die Reihe zu durchbrechen, wie der Bär von Mann es umgekehrt bei ihm getan hatte? Die Reihe, die sich gerade vor ihnen formierte, und Hadamar stellte mit einem gewissen Unbehagen fest, dass die genauso blöd aussah wie vorhin, als die Situation umgekehrt war. Darauf jetzt zulaufen? Das ging doch nie gut… und trotzdem hatten sie genau das gerade gemacht habt, hatte er selbst gerade in einer eben solchen Reihe gestanden und den Keil ziemlich furchteinflößend gefunden, der sich bereit gemacht hatte auf sie zuzurennen. Das konnte einfach nicht so schlimm sein, und umgekehrt: wenigstens die paar Tirones, die bei den anderen standen und das wie er zum ersten Mal machten, mussten jetzt wohl auch ein bisschen Muffensausen haben. Was wiederum eine Erkenntnis war, die Hadamar enorm half. Die hatten Angst? Klar hatten die Angst! Zu Recht! Jawoll!
    Als sich ihre Formation dann in Bewegung setzte und loslief, hatte Hadamar sich selbst so weit aufgeputscht, dass er sich auf den Zusammenprall regelrecht freute. War auch etwas einfacher, wenn man selbst den bewegenden Part darstellte, der so richtig draufhalten durfte. Was allerdings nicht hieß, dass der Aufprall selbst eine Glanzleistung von ihm wurde. Aber: es war ganz ordentlich, jedenfalls hatte er das Gefühl. Er rammte mit seinem Scutum sein Gegenüber, und weil das wieder der Bär war, erreichte er nicht allzu viel dabei… allerdings hatte er sich diesmal besser dagegen gewappnet, und es warf auch ihn nicht zurück, sondern er konnte standhalten. Immerhin. Für einen winzigen Augenblick war Hadamar fast zufrieden mit sich selbst – als er es in den Augen seines Gegenübers aufblitzen sah. Und im nächsten Moment machte der einen Schritt rückwärts, und nahm so jeglichen Halt, den Hadamar gehabt hatte, weg.
    Nun war es ja nicht so, dass Hadamar sonderlich viel Übung hatte im Formationstraining. Oder in allen möglichen anderen Dingen, die spezifisch mit dem Dasein als Legionär zusammenhingen. Worin er sich allerdings auskannte, gut auskannte, waren Prügeleien aller Art. Ob nun einfach nur eine Rangelei aus Jux mit Freuden, eine alkoholgetränkte Schlacht in einer Taverne, oder eine ernste Schlägerei auf der Straße, gemeinsam mit seinen Freunden gegen irgendwelche anderen Deppen, die meinten Stunk machen zu müssen: Hadamar war häufig bei so was dabei gewesen, sowohl direkt im Getümmel als auch am Rand als Zuschauer. Und was man zwangsläufig bei dieser Sorte von Kampf lernte, war Hinterhältigkeit. Sie selbst anzuwenden, sie zu erkennen beim anderen – und vor allem, einfach jederzeit damit zu rechnen und blitzschnell auf die geänderten Umstände dann zu reagieren. Als er also das Blitzen in den Augen des anderen sah, ahnte er schon – mehr unbewusst als bewusst –, dass jetzt irgendetwas kommen würde… und spannte die Muskeln an, wappnete sich gegen was auch immer. Und als es dann kam, als ihm so urplötzlich der Halt entzogen wurde, geriet er nur kurz ins Wanken, grätschte seine Beine ein wenig schräg auseinander, um einen breiteren Stand zu haben – und setzte dann erst nach, nicht hilflos torkelnd, weil er das Gleichgewicht verloren hatte, wie sein augenblicklicher Gegner wohl bezweckt hatte, sondern bewusst und mit Schwung, um seinen Gegner ein weiteres Mal zu rammen. Was ihm auch gelang, auch wenn der gewünschte Effekt, dass es den anderen langlegte, erneut an der schieren Masse des Legionärs scheiterte… aber damit gerechnet hatte er immerhin ganz offensichtlich nicht.

    Corvinus schien immer noch nicht zu begreifen, worauf Hadamar hinaus wollte. Und nachdem der seine erste Fassungslosigkeit überwunden hatte, wusste er nicht so recht, ob er das nun zum Lachen oder zum Heulen finden sollte. Seinen grundlegender Charakter allerdings führte dazu, dass er das doch eher komisch fand… erst recht bei dem, was Corvinus nun sagte. „Bitte was?!?“ Die Aufforderung, ihn in Ruhe zu lassen, ignorierte Hadamar gepflegt, während er nun wieder von der Pritsche aufsprang und sich zu Corvinus gesellte. „Jetzt ma ehrlich, Alter“, grinste er ihn an. „Keine Mädls? Ernsthaft?“

    Hadamar begann sich seiner Rüstung zu entledigen, bis er in Tunika da stand, und bemerkte dann leicht verwundert, dass Corvinus alles bis auf den Lendenschurz ausgezogen hatte… grinste dann aber achselzuckend zurück und tippte sich leicht gegen die Stirn. Wobei Hadamar sich nicht solche Mühe gab, dass man ihn nicht sehen konnte… um ehrlich zu sein, dachte er gar nicht daran, was der Optio sich wohl denken könnte bei den Blödeleien. Sie waren nur hier, um zu zeigen, dass sie schwimmen konnten, und dass das für ihn nun zur Abwechslung mal eine leichte Übung war, diente bei Hadamar nur dazu, dass er sich mal wieder etwas weniger zusammenriss.
    Mit einem kurzen Gruß zum Optio folgte Hadamar dann Corvinus, ging allerdings nicht einfach nur in den Fluss hinein, sondern nahm kurz Anlauf und sprang. Das war immer noch die beste Methode, um sich an kaltes Wasser zu gewöhnen, fand er – immerhin machte er ja nicht zum ersten Mal solche Sachen, und so kalt wie im Winter war das Wasser noch nicht.
    War es doch. Jedenfalls gefühlt. Prustend tauchte Hadamar wieder auf und trat Wasser, warf sich nach vorne und machte ein paar kräftige Schwimmzüge, um etwas wärmer zu werden und seinen Körper schneller an die kalte Umgebung zu gewöhnen, machte auf die Art eine kleine Runde, ein kleines Stück in den Fluss hinein, bis die Strömung zu stark zu werden drohte, und wieder zurück, wo er sich in die Nähe von Corvinus gesellte – ein kleines Stückchen näher zum Ufer hin, wo dann auch er wieder bequem stehen konnte, während er allerdings zugleich weiter Arme und Beine bewegte, um warm zu bleiben.

    Hadamar blieb schön brav stehen, wo er war, als Corvinus sich freiwillig meldete, um das Seil über den Fluss zu bringen. Erst, als alles erledigt war und sie wieder den Marschbefehl bekamen, setzte auch er sich wieder in Bewegung, zog die Rüstung aus und verstaute alles so, wie die anderen um ihn herum das taten – ins Scutum und das dann auf den Kopf. Und damit jetzt ins kalte Wasser. Na super… Hadamar biss die Zähne zusammen und watete drauf los, bemühte sich nach Kräften, die Kälte zu ignorieren, genauso wie die Strömung, die ihn immer stärker gegen das Seil presste, je weiter er in den Fluss hinaus kam. Seine Arme wurden schwerer, und die Kälte tat ihr Übriges dazu, dass es nicht leichter wurde, seinen Kram über seinen Kopf zu halten… Leichter wurde das Ganze allerdings, weil er nicht als erster oder letzter oder gar einziger ging, sondern vor und hinter ihm andere waren. Und er zählte. Er zählte seine Schritte, konzentrierte sich immer nur auf den nächsten, und dann den nächsten, und den nächsten… bis er spürte, wie die Strömung wieder weniger wurde und er sich dem anderen Ufer näherte.


    Frierend kam er schließlich an und tat es den anderen gleich – raus aus den nassen Untersachen, die Haut heiß gerieben, trockene Sachen angezogen und dann wieder die Rüstung drüber. „Seit wann bist du unter die Freiwilligen gegangen?“ grinste er dabei Corvinus an.

    Innerhalb kürzester Zeit hatte sich ihr Contubernium am Tor eingefunden, und Hadamar war sogar fast ein bisschen stolz darauf, dass sie die ersten waren. Was ein Gefühl war, das ihm recht neu war… irgendwie hatte das Training, die Ausbildung, ganz allgemein das Leben in der Legion und vor allem die Gemeinschaft im Contubernium recht ungewohnte Auswirkungen auf ihn. Und was das Beste daran war: es gefiel ihm sogar…


    „Der Optio hatte mit dem Kerl ein paar Mal Kontakt, so weit ich weiß“, antwortete einer der Veteranen auf Corvinus‘ Frage, als sich sonst keiner von ihnen rührte, und ein anderer fügte hinzu: „Weswegen er auch vom Legat beauftragt wurde, Nachforschungen anzustellen – und ihn jetzt einzufangen…“

    Entgegen seiner sonstigen Angewohnheit recht schweigsam stand auch Hadamar bei der kleinen Gruppe an Soldaten, die gerufen worden waren. Zum Teil lag das daran, dass sie vor dem Legaten standen, den Hadamar zum ersten Mal so direkt aus der Nähe sah, was ihm dann doch etwas Respekt einflößte. Zu einem weiteren Teil allerdings hatte seine Schweigsamkeit auch andere Gründe… Elfledas Bestattung stand bald an, und mittlerweile hatte er sich einen Plan zurecht gelegt, wie er trotz des Verbots daran teilnehmen konnte. Und obwohl er fest entschlossen war, das zu tun… ganz wohl fühlte er sich nicht dabei. Er hatte keine Ahnung, was ihm blühen würde, wenn er erwischt werden sollte, und so einfach das Rezept dagegen war – sich halt nicht erwischen zu lassen –, so schwierig konnte dessen Umsetzung in der Realität werden, das war ihm bewusst.
    Allerdings brachte es nichts, vorher viel darüber zu grübeln. Jetzt bekamen sie erst mal einen Sonderauftrag, der noch dazu ziemlich aufregend war. Einen davon gelaufenen Sklaven sollten sie also einfangen, und kaum war das Aufbruchskommando von Legat und Optio gekommen, trat auch er weg und folgte dem Rest seines Contuberniums.

    „Ich kann auch schwimmen“, antwortete Hadamar. „Ehm. Gut, würd ich sagen.“ Er wusste nicht so recht, was er da noch weiter ausführen sollte, aber ein bisschen was war vielleicht nicht schlecht. „Ich kann schon ne Zeitlang schwimmen, ohne Probleme zu kriegen oder so. Beim Fluss kommt's halt auf die Strömung an...“

    „Ach geh“, winkte Hadamar ab, „freilich red ich nicht vom Tanzen…“ Er richtete sich wieder auf und musterte Corvinus eingehend. „Ich mein… einfach abends irgendwohin fläzen. Mit Freunden. Saufen. Schwachsinn anstellen. Mädls aufreißen. Mal in ne Taverne gehen, wenns Geld dafür reicht – gut, tut’s meistens nicht, jedenfalls bei mir net, aber… Also, Spaß haben einfach. Ich mein, du kannst doch net die ganze Zeit nur schuftenschuftenschuften, ins Bett fallen, wieder schuften, und das tagaus tagein…“

    Hadamar wischte sich das Blut aus dem Gesicht und drückte sich mit Daumen und Zeigefinger der linken Hand seine Nase zu – nachdem er vorsorglich darüber getastet hatte, ob sie gebrochen war oder so. Aber da schien nichts zu sein… freilich tat sie weh, aber das hielt sich in Grenzen. Bescheuert war nur, dass sie blutete – und dass der Centurio zu einer Einzelkritik ansetzte… „Eh. Dat ba…“ Er nahm die Hand von der Nase weg, um deutlich sprechen zu können, und schniefte nur zwischendurch das Blut weg. „Das war…“ Oh, wie gern hätte er jetzt irgendwas erzählt von wegen dass es Absicht gewesen wäre. Aber er war ja nicht mal auf die Idee gekommen, dass das eine gute Sache sein könnte, den Gegner – wie hatte es der Centurio genannt? – ins Leere laufen zu lassen. Er war viel zu sehr damit beschäftigt gewesen, erst mal das zu tun, was tatsächlich gefordert gewesen war, als großartig Gelegenheit zu haben, darüber hinaus gehende taktische Überlegungen anzustellen. Zumal er auch schon gelernt hatte, dass ein eigener Kopf – gerade bei solchen Mannschaftsübungen – nicht unbedingt gern gesehen war in der Legion. Natürlich nicht. In einem Kampf kam es ja darauf an, dass alles funktionierte, dass alle an einem Strang zogen, da konnte nicht jeder das machen, was ihm gerade einfiel… einer musste das Kommando haben und sich darauf verlassen können, dass alle folgten. „Ich war“, ein Schniefer folgte, „nicht stark genug, Centurio.“ Oder in anderen Worten – nach einem weiteren Schniefen: „Das hätt mich beinah umgehauen... Leider. Tschuldigung.“ Vielleicht war er auch nicht konzentriert genug gewesen, immerhin hatte er sich ja erst mal darauf konzentrieren müssen, stehen zu bleiben… aber das war etwas, was sich mit zunehmender Übung wohl legen würde. Auch wenn Hadamar sich das jetzt noch nicht so recht vorstellen konnte, glaubte er dennoch, dass er beim zehnten oder zwanzigsten Mal nicht mehr wirklich ein Problem haben damit haben würde, eine Horde auf sich zurennen zu sehen. War alles eine Sache der Gewöhnung. Hadamar schniefte erneut und wischte sich mit dem Handrücken über die Nase.

    „Wie... wie.. wieso? WIESO?“ Fassungslos starrte Hadamar Corvinus an. Er konnte gar nicht glauben, was er da hörte, während der andere nun seine Muskeln und Narben präsentierte – die ja wirklich beeindruckend waren, aber trotzdem... „Das ist jetzt net dein Ernst, oder? Du fragst wirklich wieso man feiern gehen sollte? Ma ehrlich, langsam glaub ich du bist derjenige, der noch ne Menge zu lernen hat...“ Und das war so ziemlich das erste Mal, dass Hadamar diesen Eindruck bekam. Er grinste breit. „Das Leben besteht doch net nur aus Arbeitarbeitarbeit, da kann man sich doch gleich die Kante geben, wenn man net nen bisschen Spaß noch nebenbei hat... Genau deswegen wollt ich auch net in die Verwaltung...“ Er grinste noch ein wenig breiter. „Meine Rede! Aber auf dem Ohr ist meine Mutter taub, genaaaaaaaaaaaaaaaauhuhu!“ Hadamar jaulte kurz auf, als Corvinus plötzlich seinen Oberarm umklammerte und kräftig zudrückte, so kräftig, dass es weh tat – und ging nahtlos in ein Lachen über, während er versuchte, Corvinus abzuwehren. „Natürlich wird aus mir ein richtiger Legionär! Das mit Training krieg ich schon noch hin, aber duuu, du weißt ja noch net mal wie man feiert, und erzähl mir net dass ein richtiger Legionär das net auch können muss“, frotzelte er im Spaß. Ihm war klar, dass er noch einiges zu lernen hatte... aber genauso klar schien ihm mittlerweile, dass er das schaffen würde. Das Training war hart, freilich, aber es war machbar... und es machte ihm tatsächlich Spaß. Wo er früher ein fauler Hund gewesen war, war er mittlerweile für seine Verhältnisse beinahe diszipliniert, und das nicht nur, weil er hier keine andere Wahl hatte, sondern weil er sich tatsächlich daran gewöhnte und Gefallen daran zu finden begann.

    Hatte er was von Feiertagen gesagt? Hadamar richtete seinen Oberkörper leicht auf und stützte sich mit den Ellbogen hinter ihm ab, um Corvinus besser ansehen zu können. „Nee. Ich mein einfach so. Feiern gehen. Sich irgendwo mit Freunden treffen, was saufen, so was halt...“ Jetzt war sein Blick ungläubig. „Sag nicht dass du so was tatsächlich nie gemacht hast. Oder?“


    Corvinus' Reaktion auf die Pläne seiner Mutter mit ihm war wie Hadamar erwartet hätte, und inbrünstig stimmte er zu: „Jaaa, und noch wichtiger: Verwaltung ist langweilig. Ich hätt nicht gewusst was ich da machen soll. Aber es ist sicher und man verdient gutes Geld... sagt meine Mutter.“ Der er noch nicht gegenüber getreten war, seitdem er sich hatte anwerben lassen. Wenn er tatsächlich zu der Beerdigung ging... würde er wohl auch auf sie treffen, und dann konnte er sich auf was gefasst machen, das wusste er. „Naja, meins ist es nicht. Deswegen bin ich ja auch hier gelandet“, grinste er leicht.

    Zitat

    Original von Aulus Hadrianus Fontinalis
    Von Ferox kam bis jetzt keine große reaktion.


    Von Hadamar kam durchaus eine Reaktion.* Reiten und Schwimmen also. Auf Hadamars Gesicht breitete sich ein Grinsen aus. ENDLICH mal was, wo er keine Probleme haben würde. „Jawoll, Optio“, antwortete er vergnügt, anders als Corvinus, aber gut, der war ja immer irgendwie ernst und korrekt und so. Jedenfalls wenn in solchen Situationen, wo er mit Vorgesetzten sprach. Hadamar sah zwischen den beiden hin und her während des kurzen Wortwechsels. „Wenn’s interessiert: ich hatte beides noch nicht. Kann aber beides“, warf er gut gelaunt ein – und vermutlich wenig hilfreich, aber das störte ihn weniger. Die Aussicht, endlich mal was von Anfang an zu können und zur Abwechslung mal nicht zu denen zu gehören, die es erst lernen mussten, hob seine Stimmung zu sehr. „Schwimmen also!“ Er rieb sich die Hände. „Wo geht’s lang?“



    Sim-Off:

    *Bitte nimm keine Reaktionen meines Charakters vorweg. Wenn die Wartezeit zu lang wird, könnt ihr mich gerne überspringen und einfach so weitermachen, aber ich möchte nicht, dass jemand meine ID mitschreibt. Danke.

    Zitat

    Original von Lucius Helvetius Corvinus
    "Nee ich hab noch ein paar Geschwister die alle bei meinem Vater auf dem Gut leben. Er hat sich das von seinem Entlassungsgeld gekauft und dann mich, meine Geschwister und meine Mutter anerkannt. Viel Kontakt habe ich aber nicht zu Ihnen. Als Erstgeborener war es von Anfang an klar das ich die Familientradition fortsetzen werde und von daher schon sehr früh angefangen mich darauf vorzubereiten bzw. darauf vorbereitet zu werden. Nach einigen Erlebnissen in Carnuntum wo wir gelebt haben als mein Vater noch selber unter den Adlern gedient habe wollte ich aber auch selber unter den Adlern dienen. Wobei es natürlich keine Alternative gegeben hätte. Ach ja und Kumpel würde ich das wohl nicht nennen. Er ist ein Veteran der in den letzten Dienstjahren meines Vaters die Drecksarbeit für ihn gemacht hat. Sie wurden zeitgleich entlassen und der gute Apicius hat sein Entlassungsgeld schnell verspielt und versoffen woraufhin mein Vater ihn dann mitnahm."


    Hadamar streckte sich auf dem Rücken aus und verschränkte die Arme hinter seinem Kopf, während er Corvinus‘ Erzählung lauschte. „Und du hast nie… naja…“ Er zögerte und setzte noch mal neu an: „Und das war’s, die letzten Jahre? Ich meine, nur das Training? Warst du mal feiern oder so, mit Freunden unterwegs, irgendwas?“ Hadamar konnte sich das gar nicht so richtig vorstellen. Klar hatte auch er Pflichten gehabt, bevor er Tiro geworden war. Seit Jahren schon – wer alt genug war mitzuhelfen, hatte mitzuhelfen. Trotzdem hatte es auch da freie Zeit gegeben. Begrenzt zwar, aber immerhin… und dazu kam, dass gerade er versucht hatte, sich dem zu entziehen wann immer es ging, um so zusätzliche Freizeit zu bekommen. Hadamar zuckte die Achseln. „Ich bin auch der Älteste. Aber Familientradition… weiß nicht, die gibt’s bei mir grad gar nicht so wirklich. Wenn’s nach meiner Mutter gegangen wär, wär ich in der Verwaltung gelandet.“ Er schnitt eine Grimasse, die mehr als deutlich zeigte, was er davon hielt – nach wie vor.

    Reglos blieb Hadamar im Hintergrund stehen und sah dabei zu, wie Elfledas Körper verbrannte. Er war weit genug weg, um nicht das Gesicht verziehen zu müssen, weil der Rauch und der Geruch hier nicht mehr so beißend waren. Und reglos wartete er, schweigend, bis das Feuer nach und nach abbrannte. Jeder Moment, den er hier verbrachte, vergrößerte die Gefahr, dass im Castellum seine Abwesenheit bemerkt wurde, das war ihm klar – aber es war ihm auch egal. Er hätte gar nicht hierher kommen dürfen, wenn er sich nun darum scherte, wie viel Zeit verging.
    Nein, daran verschwendete er in der Tat keinen Gedanken. Schon eher daran, wie seine Familie reagieren würde, wenn sie ihn sahen. Irgendwo weiter vorne stand seine Mutter, hatte er mittlerweile gesehen, gemeinsam mit seinen Geschwistern, und natürlich war Witjon auch da... und Hadamar kam nicht umhin daran zu denken, dass er keinen gesehen, mit keinem auch nur Kontakt gehabt hatte, seit er sich von der Legio hatte anwerben lassen. Mal abgesehen von diesem einen Brief, am ersten Tag, für dessen Überbringung er sich die Finger wund gescheuert hatte, als Bezahlung für den Legionär, der ihn überbracht hatte... weswegen Hadamar von weiteren Briefen abgesehen hatte. Zumal er auch keine Antwort erhalten hatte. Was wiederum ein Zeichen dafür war, fand er, dass seine Familie ohnehin nicht gut auf ihn zu sprechen war. Gar nicht gut... und obwohl er sich einredete, dass er im Moment noch im Hintergrund blieb, weil es sich so gehörte und er das Ritual nicht stören wollte, aber er wusste selbst, dass das nur eine willkommene Ausrede war. Er war froh darum, den Moment hinaus zögern zu können, in dem er seiner Mutter gegenüber treten musste, auch wenn sie ihn hier und jetzt wohl kaum so rund machen würde, wie sie es unter normalen Umständen mit Sicherheit getan hätte.


    Als es dann daran ging, die Grabbeigaben nach vorne zu bringen, zog Hadamar eine Grimasse und presste Lider und Lippen für einen Augenblick fest aufeinander. Er hatte nichts. Er war so konzentriert darauf gewesen, irgendwie aus dem Castellum und hierher zu kommen, dass er gar nicht daran gedacht hatte, irgendetwas als Grabbeigabe zu organisieren. Ein wenig verloren blieb er also hinten stehen, überlegte, zog schließlich nachdenklich seinen Dolch hervor. Nicht ideal. Und er würde ihn von seinem Sold ersetzen müssen. Aber besser als nichts, und irgendwie glaubte er schon, dass Elfleda das gefallen würde. Gut, wahrscheinlich redete er sich das auch nur ein, dass ihr das gefallen würde – schon eher gefallen würde ihr der Ärger, den er im Castellum kriegen würde, wenn er dort angab den Dolch verloren zu haben. Trotzdem: er hatte nichts anderes, also war es egal, wie passend oder unpassend der Dolch war.
    Ein Problem also gelöst. Dennoch ließ Hadamar die anderen vor, wartete, wartete... während mehr und mehr ihre Sachen nach vorne brachten. Er zögerte den Augenblick, in dem er den von ihm im Moment so geliebten Hintergrund verlassen musste, hinaus so lang es ging. Was unsinnig war, weil er ja ohnehin nicht gleich wieder verschwinden würde, ohne mit seiner Familie geredet zu haben. Trotzdem wartete er, bis die meisten schon vorn gewesen waren, bevor er ebenfalls kam und den Dolch abgab... und sich dann zu seiner Familie wandte. Er war ein Mann, immerhin. Es war schon feige genug, wie sehr er das in den letzten Augenblicken hinausgezögert hatte, es wäre noch feiger – zu feige – gewesen, dem noch weiter auszuweichen, oder gar zu versuchen ganz zu entgehen. Also ging er hin, zu den Seinen, sah, wie sich die Augen seiner Mutter weiteten, wie sie dazu ansetzte ihm entgegen zu kommen – ob nun um ihn zu schlagen oder ihn zu umarmen, war ihm nicht so ganz klar –, wie sie sich dann doch zurückhielt und stattdessen zu Witjon blickte... dem Hadamar sich allerdings nicht direkt zuwandte. Zuerst ging er an seinem Vetter und seiner Base vorbei, klopfte Landulf mit einer Hand auf die Schulter und nickte Naha kurz zu. „Tut mir leid“, murmelte er, bevor er sich zu Witjon gesellte. Sippenoberhaupt. An dem kam er nicht vorbei, und ehrlicherweise musste er zugeben, dass er sich lieber Witjon stellte als seiner Mutter... an der er allerdings auch nicht vorbei kommen würde, das wusste er.
    Als er vor ihm stand, fiel ihm allerdings ein, dass er gar nicht wusste was er sagen sollte. Dass er sich nichts überlegt hatte vorher, weder heute noch die letzten Tage noch gerade eben irgendwas kurzfristiges. Und er hätte sich verfluchen mögen dafür, weil er sich sicher war, dass kluge, schöne, wohl überlegte Worte da doch wenigstens irgendetwas hätten bewirken können. So allerdings war es nur ein recht einfallsloses: „Eh... Heilsa“, das aus seinem Mund kam, während er sich ein wenig hilflos am Kopf kratzte.

    Hadamar lauschte aufmerksam, als der Optio ihnen Bescheid gab, was nun anstand – und lief dann gemeinsam mit den anderen los, als der Wachwechsel kam, um schnellstmöglich ihr Zeug zusammenzupacken und sich ebenfalls abmarschbereit zu machen.


    Und dann... dann ging es los. Gemeinsam mit seinem Contubernium nahm er Aufstellung ein und sah zu dem Legat, der an ihnen vorbeiritt und noch mal eine Ansprache hielt. Auf seinem Gesicht zeigte sich ein leichtes Grinsen, je länger der Legat sprach. Das klang nach Aufregung... nach Abenteuer. Als der Legat damit endete, dass sie zeigen sollten was sie gelernt hatten, klopften die Soldaten auf ihre Schilde, und zustimmendes Gebrüll antwortete dem Legaten – ganz eindeutig siegesgewiss. Und auch Hadamar konnte sich dem nicht entziehen, der Stimmung, die sich aufbaute, der Vorfreude, fast schon Euphorie, die sich breit machte, und mit der sie nun losmarschierten.

    Wenigstens lenkte der Centurio seine Aufmerksamkeit nun wieder weg von ihm, was Hadamar ziemlich begrüßte. Es war halt doch leichter, wenn der alte Schreihals nicht direkt hinter ihm stand. Er stellte sich also wieder auf, nachdem er Corvinus verabschiedet hatte, hob das Pilum an und versuchte sich an dem nächsten Wurf. Und wieder versuchte er, sich zu konzentrieren, auf seine Haltung, die Füße, die Arme, die Schultern. Er warf den Pilum, der diesmal wieder ein wenig schlechter flog... aber ebenfalls bei weitem nicht so schlecht wie bei seinem ersten Wurf. Hadamar zog unwillig die Nase kraus und holte sich den nächsten Speer. Und den nächsten. Und den nächsten. Es war im Grunde wie bei jeder anderen Sache, hielt er sich vor: Übung. Übung, Übung, Übung. Irgendwann klappte das dann schon, wenn er erst mal nicht mehr über alles nachdenken musste, sondern so was wie die richtige Haltung und so einfach... selbstverständlich geworden waren für den Körper. Wie beim Schwertkampf, oder beim Reiten... oder beim Stall Ausmisten... oder beim Ernten... Und man konnte ihm einiges nachsagen – dass er ein wenig faul war, in jedem Fall undiszipliniert, dass er eine zu große Klappe hatte und zu wenig konnte von dem, was hier gefordert war, aber eines konnte man ihm nicht vorhalten: dass er nicht zäh wäre. Er war nie der Größte oder Stärkste gewesen, aber er war flink, und er hatte Durchhaltevermögen. Also biss er auch jetzt einfach die Zähne zusammen und holte sich den nächsten Speer, um den Wurf wortlos zu wiederholen.

    Anhalten... was Hadamar dankbar tat. Und wieder laufen. Er presste die Zähne hart aufeinander und versuchte, bemühte sich, im Gleichschritt zu bleiben, aber es war nicht zu übersehen, dass er das zum ersten Mal machte – und wäre er von Tirones umgeben gewesen, denen das genauso ging, wäre das wohl nicht lange gut gegangen. Da sie aber im Contubernium waren, konnten die anderen genug ausgleichen und korrigieren, dass es zwar wackeln mochte und er ganz eindeutig eine Schwachstelle bildete – die Formation aber trotzdem halbwegs hielt.


    Und dann hieß es erneut anhalten, und als der Centurio seinen nächsten Befehl aussprach, war Hadamar zunächst erleichtert. Sehr gut, sie würden verteidigen, was nichts anderes hieß als: sie mussten nicht laufen. Als sie dann allerdings Aufstellung genommen hatten und der Keil auf sie zugerannt kam... da wurde ihm dann anders zumute. Ganz anders. Das war... das... wuha, die rannten schnell. Hadamar spürte, wie rechts und links von ihm seine Kameraden die Schilde fester packten, sich bereit machten, für den Aufprall wappneten, versuchte auch selbst das gleiche zu tun, konnte aber nicht anders als den Soldaten, die auf sie zurannten, mit einem zunehmend mulmigen Gefühl entgegen zu starren...
    Hadamar war beleibe kein Feigling. Gut, er war auch nicht sonderlich mutig – es war eher so, dass er sich häufig keine Gedanken über mögliche Konsequenzen oder Gefahren machte, wenn er irgendwas tat. In jedem Fall war er mit Risiko ziemlich vertraut. Das hier allerdings war etwas anderes, das war doch einfach... blöd, hier stehen zu bleiben und umgerannt zu werden. Am liebsten hätte er sich hinter seinem Schild verkrochen. Oder, noch besser, einfach weggelaufen. Weil: was da auf sie zugerannt kam, das wirkte so... so groß, so massiv, und in jedem Fall so, als ob sie das einfach würde überrennen können. Allerdings merkte er nun – nicht zum ersten Mal, aber das intensivste bisher –, welchen Effekt es hatte, in einer Gruppe zu kämpfen, und nicht nur in irgendeiner Gruppe, sondern in einer, die gleich getaktet war. Jeder, jeder, sah sich demselben gegenüber, und sie standen Schulter an Schulter. So sehr der gesunde Menschenverstand in ihm danach schrie, jetzt eben nicht so blöd zu sein und stehen zu bleiben – einem anderen Teil von ihm gefiel das. Standzuhalten, gemeinsam mit den anderen.
    Es gefiel diesem Teil, bis der Aufprall kam. Und dann war es erst mal vorbei mit dem gefallen. Die Wucht war zu groß, für ihn jedenfalls, der das zum ersten Mal erlebte und nun feststellen musste, dass er – obwohl er dem ja nun nicht leichtfertig entgegen geblickt hatte – unterschätzt hatte, wie viel Wucht so ein Aufprall entfalten konnte. Dazu kam, dass ihm gegenüber ein Bär von Mann war, der locker einen Kopf größer war als er... und annähernd doppelt so breit. Hadamar hielt noch stand, den ersten Moment lang, als die Schilde aufeinander krachten... musste dann allerdings einen Schritt nach hinten machen, um das Gleichgewicht zu waren, und diesen Moment nutzte der andere, um noch mal nachzusetzen – und diesmal wurde Hadamars Scutum nach hinten geschoben von dem Aufprall. Und weil er es im Verlauf des ersten Aufpralls ein wenig abgesenkt hatte, knallte ihm nun die Oberkante gegen die Nase – aus der sofort munter Blut zu fließen begann.

    Sim-Off:

    Sorry ;)


    Hadamar, der gerade im Bett lag und versuchte, so viel wie möglich an der wenigen Ruhezeit auszukosten, die sie hatten, knurrte erst mal nur ungehalten, als er die Erschütterung spürte und dazu Corvinus' Kommentar hörte. Allerdings wusste er auch, dass das nicht viel brachte – schon gar nicht mehr Freizeit –, also richtete er sich zähneknirschend auf, schwang die Beine von der Pritsche und erhob sich. „Na dann... lass uns mal gucken gehen, was der Optio will“, brummte er und streckte sich kurz, bevor er Corvinus hinaus folgte, um sich zu melden. „Optio Hadrianus. Tiro Ferox meldet sich.“ Mit lupenreiner Haltung und allem drum und dran. Hadamar war fast ein wenig stolz auf sich. Nur seine Stimme klang nicht ganz so zackig wie die von vielen... was daran liegen mochte, dass er das Melden auf diese Art immer noch ein wenig lächerlich fand.