Beiträge von Titus Didius Gordianus

    Die Zeit riet mir, mich erneut auf die Rostra zu begeben. Ich wollte also ein letztesmal vor den Bürgern Roms sprechen. Somit glättete ich meine Toga und schritt die Stufen zum Podium der Rostra der hinauf.
    Als ich oben angekommen war, setzte ich so zu reden an.


    "Ich grüße Euch, Bürger Roms !" rief ich mit lauter Stimme.


    "Erneut stehe ich vor euch und bekräftige meine Kandidatur für das Amt des Quaestors.
    Was soll ich euch sagen, als dass was ich Euch bereits gesagt habe, dass ich mit all meiner Kraft mich in den Dienst des Reiches und des Imperators stellen will.
    Allein die Götter entscheiden wie der Weg eines jeden weitergehen möge. Sie lenken den Sterblichen auf seinem Weg und bestimmen sein Schicksal.
    Ganz mich in diesen Glauben an die dei romanorum unterwerfend, stehe ich heute hier.


    Doch ich wäre kein guter Kandidat, hätte ich nicht auch Ziele, die zu verwirklichen meine höchste Pflicht es sein soll, sollten die Götter diesen Weg für mich vorhersehen.


    Ich sehe es in euren Gesichtern, ich erkenne es an euren Augen. Ihr da, die ihr von außerhalb kommt.
    Seid ihr auch über die berühmte große Straße vom Süden her gereist ?
    Und war die Reise auch derart holprig und von widrigen Umständen begleitet ?
    Viele Straßen im Reich sind marode. Schlaglöcher und Risse behindern die Fahrt und mindern den Comfort jeder Reise.
    Ein Achsenbruch ist schnell passiert und wahrlich kein Vergnügen.
    In den Archiven des Tabulariums direkt hinter mir war es mir möglich einige Berichte der Regionalverwaltung abzugreifen. Und, Römer, ich sage euch, diese Berichte wiesen ein zum Teil katastrophales Bild einiger römischer Hauptstraßen auf.
    Kein Wunder, sage ich, dass so mancher Händler seinen Termin verpasst, dass Reisende an ihrem Zielort verspätet eintrefen.


    Diese Zustände müssen beseitigt werden !


    Freie Fahrt auf Rom's Straßen !


    So denn, Römer, wählt mich und ich werde - so mich der Senat mit dieser Aufgabe betraut - die Straßen der Provinz einer grundlegenden Inspektion unterziehen und mich für dessen Ausbesserung stark machen.


    Ich danke euch."

    Ich hab mal ne Frage zu der Einteilung hier im IR der Regionen und Provinzen, gerade in Bezug auf die Regionen. Sind diese historisch ?
    Gerade was mich stutzig macht, ist zum Beispiel die Tatsache, dass Sizilien hier im IR eine Regio (=Verwaltungseinheit ?) der Provinz Italia ist. Wenn ich mich aber nicht täusche, so war Sizilien historisch die erste Provinz der Römer.
    Zweitens würde ich gerne wissen, was es mit dem Comes auf sich hat. Wenn mich meine Lateinkenntnisse nicht im Stich lassen, so bedeutet Comes zu deutsch 'Begleiter'. Ist dieser eine Art Statthalter, wobei dieser ja immer senatorisch war, weshalb ich das negieren würde. Aber was für eine Bedeutung hat dann der Comes von Italia, wo es ja scheinbar keinen Statthalter gibt ? Ist dieser dann der verwaltungstechnisch ranghöchste Posten in der ganzen Provinz Italia, also auch über den Comites von Sizilien und den anderen Regiones ?
    Erbitte um aufschlußreiche Antwort. :)

    Zitat

    Original von Publius Aelius Hadrianus


    Auch wenn du nicht gewählt werden solltest?


    "Dann", so sprach ich, als ich gerade das Podium verlassen wollte, stehen blieb und mich dem Fragensteller zuwandte, "so ich nicht gewählt werden sollte, dürfte ich das Vertrauen von dir und der Wähler nicht bekommen haben, so daß ich es enttäuschen könnte." lächelte ich ihm zu. ;) :)

    ...trat ich erneut auf die Rostra, hoffte ich doch so, die letzten Wählerstimmen hinreichend zu mobilisieren.


    "Salvete Romani !


    Hier stehe ich ein weiteresmal vor euch, denn die Wahlen stehen nun unmittelbar bevor. Darum rufe ich zu euch 'Erscheint zahlreich und gebt eure Stimme dem Kandidaten eures Vertrauens ! Ich will alles daransetzen, euer Vertrauen nicht zu enttäuschen.


    Ich danke euch !"



    Mit diesen Worten winkte ich noch einmal in die Menge, ehe ich das Podium verließ.

    Unruhige Nächten quälten mich in den letzten Tagen.
    Sollte ich es wirklich wagen ?
    Sollte ich meine Kandidatur zum Quaestor bekanntgeben ?
    Sollte ich den von den Göttern scheinbar vorgezeichneten Weg meiner Gens gehen und den Einstieg in den Cursus Honorum suchen ?


    Dann war der Tag da und in meiner besten Toga erklomm ich die Rostra, nicht unweit vom Tempel der Concordia. Welch treffende Symbolik, der Göttin der Eintracht und des Friede einen Tempel so nah an einen Ort zu stiften, der für Dispute, Intrigen, und Streitigkeiten im ganzen Imperium bekannt ist.


    Mit ruhiger, tiefer Stimme setzte ich an zu meiner Oratio.



    "Salvete Romani, Amici Orbis Romani !"


    Ich hob meinen rechten Arm symbolisch zum Gruße und um auf mich aufmerksam zu machen.


    "Seht, hier stehe ich vor euch und kandidiere für das Amt des Quaestors, dem untersten jener geschichtsträchtigen Reihe, dem Cursus Honorum, welches bereits in der ruhmreichen Vergangenheit unseres Imperiums von so vielen berühmten und würdigen Männern (und Frauen ;)) getragen wurde.
    Männer wie der ehemalige Praetor Quintus Caecilius Metellus Creticus oder der Consular Publius Decimus Lucidus.
    Sie machen dieses Amt zu jenem, was es ist, einem Amt der Ehre."


    Ich machte eine kurze Atempause und setzte fort.


    "Mein Name ist Titus Didius Gordianus, Sohn des Gordianus Didius Balbus und Enkel des Gnaeus Didius Falco. Ich diente der Legion und habe mich nachdem meine Zeit gekommen ist, als Händler in der Provinz Germania niedergelassen.


    Warum kandidiere ich also für das Amt des Quaestors ?


    Ein großer Redner und Politiker aus längst vergangenen Tagen der res publica sagte einmal


    'Cedant arma togae, concedat laurea laudi.'*


    Die Waffen habe ich längst abgegeben. Mehr als zehn Jahre Dienstzeit in den Armeen des Imperators habe ich hinter mir.


    Dem Ausspruch diesen großen Mannes, der kein geringerer ist als der berühmte Marcus Tullius Cicero, folgend stehe ich hier und kandidiere für das Quaestorenamt.
    Denn ich sehe ich es als Pflicht an das wir uns um die Belange des Imperiums kümmern.
    Uns einzubringen und mit allen Kräften das Möglichste tun, um den Wohlstand und die Macht Roms zu mehren, das ist die Pflicht eines jeden Römers."


    Ich ballte die Faust, um meinen Worten Nachdruck zu verleihen.


    "Das Amt des Quaestors ist ein Einstiegsamt. Es soll den Bewerber für höhere Aufgaben qualifizieren. Ich möchte beweisen, daß ich fähig und würdig bin, dieses Amt zu bekleiden.
    Ich stelle mich ganz in den Dienst des Imperiums und werde getreu der mos maiorum und in dem Glauben an unsere Götter dieses Amt ausführen.


    Also, werte Römer, werte Landslaute, gebt mir Eure Stimme !


    Danke."


    Sim-Off:

    * Die Waffen sollen der Toga weichen, der Lorbeerkranz dem politischen Ansehen

    Zitat

    Original von Decima Aemilia

    Sim-Off:

    :D Ups! Sorry, ich hab erst nur den letzten Beitrag gesehen. =)



    Aemilia will gerade zum Diana-Tempel aufbrechen, als es an der Türe klopft. Da sie sowieso gerade davor steht, ;) öffnet sie diese und lächelt den wartenden Mann freundlich an.
    "Salve!" =)


    "Salve. Mein Name ist Titus Didius Gordianus. Mein Weg führt mich zum Tribunus Plebis, Decimus Martinus. Ich hoffe, ich erreiche ihn noch. Ist er zugegen ?"

    Aufgrund der Posse, die sich hier im Gerichtssaal abspielte, konnte ich mein Schmunzeln nicht mehr verbergen und auch die anderen Zuschauer schienen amüsiert über das, was sich hier ereignete.
    Als der offensichtliche Priester jetzt auch noch forsch sich gegen den Kaiser wandte, wechselten meine Blicke zum Imperator, der am Ende des Raumes auf einem erhöhten Podest saß. Würde der Kaiser diese Respektlosigkeit durchgehen lassen ? Wie würde er handeln ?


    Ein Nebenmann stupste mich an.


    "Stell dir vor, der Angeklagte soll doch tatsächlich ein Verwandter des Kaiserhauses sein, einer aus der aeliischen Sippe."


    Das verwunderte mich noch mehr. Konnte der Imperator nicht einmal in seiner eigenen Familie für Ordnung sorgen ?
    Ich zwinkerte meinem Nachbarn zurück.


    "Das kann ja heiter werden." ;)

    Hier war sie also, die Casa Decima in Rom. Von außen feudal und prunkvoll, aber nicht mehr als die Villen anderer vermögender Gentes. Von Falcos Villa war es gar nicht so weit hier her und der Weg führte durch die schattigen Wälder an den Hügeln Roms. Das ersparte mir den Gang über das Forum, wo es laut, eng und stickig war.
    Ich war früh aufgestanden, da ich wußte, dass ich den Volkstribunen wohl so am ehesten antreffen werden würde.


    Ich trat an die Pforte und klopfte. Das Klopfen hallte in dem langen Korridor hinter der Tür.

    "Mein Jähzorn und mein Temperament, auch wenn es mittlerweile weniger geworden sein mag, wären mir wahrscheinlich doch allzu oft im Weg.


    Und als degradierter, ehemaliger Miles dürften meine politische Ambitionen auch wenig von Erfolg gekrönt sein."


    Ich musste mich kurz erheben, stand auf und ging ein paar Schritte. Dann nahm ich wieder Platz.


    "Falco, lass mich noch auf ein anderes Thema kommen, was in meinem Kopf geistert. - Du bist Vorsteher des ansehnlichen und ruhmreichen Rennstalls der Grünen. Wie dir vielleicht bekannt sein dürfte bin ich durch einen glücklichen Umstand in die Rolle des Vorsitzenden des Rennstalls der Factio Russata geraten.
    Als dieser möchte ich dir mein folgendes Ansinnen unterbreiten.


    Ich möchte Dir eine Kooperation vorschlagen zwischen den Factiones der Praesina und Russata. Meine Idee beinhaltet, dass die Factio Praesina junge Fahrer für Praesina ausbildet. Wir bilden aus, fahren Rennen und wenn die jungen Fahrer eine guten Ausbildungsstand erreicht haben, werden sie überführt in den Rennstall der Factio Praesina.


    Als Aufgleich würde die Factio Praesina eine Ausbildungsabgabe an die Roten bezahlen. Ich schlage vor, 1 000 Sz. pro Fahrer und Rennen."

    Ich saß unter den Reihen der Zuhörer und betrachtete das Spektakel. Ich kam nicht umhin während des ganzen Procedere leicht zu schmunzeln.


    Mit einer Lapalie beschäftigte sich hier das Iudicium Imperatoris. Für eine Kleinigkeit wurde hier der göttliche Imperator herangezogen. Und das beste war selbstverständlich, dass der Angeklagte nichtmal in diesem Saal zugegen war.


    Ich musste sagen mit längerem Prozessverlauf, sympathisierte ich mit dem Angeklagten immer mehr. Was war schon daran an dieser Aussage ? Hunderte römische Männer würden so denken, und wohl insgeheim auch der Kaiser - wenn die Gerüchte aus dem Palatin wahr zu sein scheinen - aber dass wagte ich nichtmal zu denken.

    "In die Politik ? Bewahre uns der allmächtige Iuppiter davor. ;) Für die Politik bin ich wohl nicht verlogen genug. Ich wäre wahrlich fehl am Platze auf dem Parkett vor der Rostra.


    Es freut mich, dass du meine Ansicht teilst, Falco. Es kann nicht Schaden, weitere Fürsprecher in der Sache zu haben. Denn bei einer möglichen Durchsetzung dürfte Widerstand vorhersehbar sein."