Beiträge von IULIA ULPIA DRUSILLA

Die Augusta tritt nach vorne und lässt einen Moment lang den aufkeimenden Jubel über sich ergehen, ehe sie ihre Hand hebt. Auf diese kurze Geste hin, kehrt absolute Stille ein und alles sieht gespannt auf die Kaiserin.

„Wehrter Proconsul! Ich danke dir für deine freundlichen Worte und für diesen herzlichen Empfang, den mir du und das Volk Hispanias zu Teil werden lasst. Auch wenn meine eigenen Wurzeln in Italia liegen, so fühle ich mich doch sehr stark mit dieser wundervollen Provinz und ihren Einwohnern verbunden.“

Sie wendet sich ans Volk.

„Ich überbringe dem stolzen Volk Hispanias hiermit auch die Grüße und den Segen eures Kaisers. Mögen euch die Götter begleiten und ihre schützenden Hände über euere wunderbare Provinz halten.“

Die Augusta nickt den Beiden dankend zu. Zuerst wendet sie sich an den Proconsul.

„Ich danke dir Martinius Agrippa! Ich habe die Überfahrt recht gut überstanden.“

Dann sieht sie zu Flavia Calpurnia.

„Das werde ich bestimmt! Ich freue mich sehr über euren Empfang.“

Die Augusta erreicht nun die Vertreter der Stadt und wartet auf ihre Begrüßung.

Gemeinsam mit ihrem Gefolge und Artoria Medeia an ihrer Seite verlässt die Augusta das Schiff und geht dem hispanischen Begrüßungskomitee entgegen.

Die kaiserliche Jacht erreicht die Küstengewässer von Tarraco und die Matrosen bereiten sich auf das Einlaufen in den Hafen vor. Die Augusta steht an Deck und wendet sich an Artoria Medeia.

„Dann sind wir einmal gespannt welche Begrüßung uns die Hauptstadt der Provinz Hispania zu Teil werden lässt.“

Die Augusta lächelt.

"Nur das wir rechtzeitig abreisen."

„Ja Medeia! Wie weit sind die Vorbereitung für unsere Abreise?“

Als der Magister die kaiserlichen Gemächer verlassen hat, schickt die Augusta einen Cubicularius los um Artoria Medeia zu holen.

Die Augusta nickt und erhebt sich wieder aus der Kline.

„Das wäre dann alles.“

Sie wartet ob der Magister noch etwas zu sagen hat.

Die Augusta überlegt kurz.

„Versuche ausfindig zu machen wo sich die Frauen aufhalten. Ich bin mir nicht so sicher, dass alle hier in Rom wohnen. Vielleicht ist es besser sich mit ihnen während meiner Reise in Hispania zu treffen. Sollte dies der Fall sein, dann versuche es so zu arrangieren.“

Umso länger sie darüber nachdenkt umso sicherer scheint ihr diese Möglichkeit. Sie nickt bestätigend.

„Ja! So werden wir es machen. Die Equites soll ihren Aufenthaltsort herausfinden und ihnen die Nachricht überbringen. Am besten du sprichst mit diesem Tribunus, den ich vor kurzem bei dir gesehen habe.“

Während der Magister spricht hebt die Augusta etwas irritiert eine Augenbraue und sieht in fragend an.

„Du warst selbst in der Regia? Hast du nicht genug hier im Palast zu tun? Für solche Kurierdienste ist die Equites Singularis zuständig nicht der Magister Memoriae.“

Sie schüttelt leicht den Kopf.

„So wie es aussieht wird es mit dem Audienztermin wohl nichts mehr vor meiner Abreise. Weißt du denn überhaupt schon ob sich die Frauen in Roma befinden?“

Die Augusta seufzt leise.

„Es wird wohl unumgänglich sein diesen Termin wahrzunehmen. Schreibe ihr also unsere Zusage. Was gibt es sonst noch?“

Die Augusta lässt sich auf einer nahestehenden Kliene nieder und wirft dem Magister einen gelangweilten Blick zu.

„Was schreibt sie?“

Ein Cubicularius öffnet die Türe und geleitet den Magister in einen der kleineren Empfangsräume der kaiserlichen Gemächer. Kurze Zeit später betritt auch die Augusta den Raum und sieht ihn fragend an.

“Magister?“

Dieser neue Magister scheint recht engagiert - denkt sich die Augusta - auch wenn er sich dieses dämliche Lächeln verkneifen hätte können. Aber an solche falschen Schmeicheleien hatte sie sich schon lange gewöhnt. Mit ernster Mine spricht sie weiter.

„Das wäre alles Magister. Informiere mich umgehend, sobald du etwas weißt.“

Sie nickt dem Prätorianer beim vorbeigehen zu und verlässt gemeinsam mit dem Cubicularius das Officium.

Die Augusta will sich umdrehen und gerade gehen, als ihr doch noch etwas einfällt und sie wieder zum Magister blickt.

„Ach ja! Tiberia Claudia soll ihre Sklavin mitbringen. Ihr Name ist mir entfallen. Und das ganze soll rasch geschehen. Ich werde demnächst verreisen. Sieh also zu, dass der Audienztermin noch vorher stattfinden kann und melde es beim Magister Officiorum an.“

„Außerdem besorge mir das Reglementarium der Societas Veneris und lass es in meine Gemächer bringen.“

Ein Cubicularius stößt die Türe auf und betritt das Officium. Wenige Schritte dahinter folgt die Augusta.

„Magister…..“

Erst dann bemerkt sie den Prätorianer, mustert ihn kurz und spricht dann weiter mit dem Magister Memoriae.

„…. ich möchte, dass du Didia Fausta, Decima Alessa und Tiberia Claudia zu einer Audienz vorlädst.“

"Gut! Das wäre dann alles Magister."

Die Augusta nickt zufrieden.

"Sehr gut Magister! Genau so hatte ich mir das vorgestellt. Wurde die beiden Provinzverwalter bereits über mein kommen unterrichtet?"