Beiträge von Lucius Flavius Vibullius

    Meine Gedanken kreisten nur um das eine...:


    Ein Mensch, der sich domius et Deus anreden ließ, hatte die Damnio zu Recht verdient. Der Senat hatte damals wahrlich römisch gehandelt. Noch nie hatte ein anderer Kaiser diesen Frevel gewagt und sich zu Lebzeiten zum Gott erklären lassen. Nun, es würde sich herausstellen, was der Kaiser wirklich dachte und vielelicht wußte er von den Umtrieben im Reich ja wirklich nichts, wenn sein Hofstaat ihm die Wahrheit vorenthielt.

    "Hohes Gericht, Titus Helvetius Geminus.....




    Zitat

    "Fakt ist also, dass dieser Fall abgewiesen wurde, ergo für uns hier nicht existiert. Wenn ich alle Straftaten derer ihr nur beschuldigt wurdet für bare Münze nähme, so wäret ihr der Rekordverbrecher Roms."


    Ehrenwerter Ankläger. Was erzählt ihr da? Ihr wißt genauso gut wie ich, daß die Manen einer Familie göttergleich sind. Und nun tut ihr so, als wäre das Schlimmste aller Verbrechen, nämlich die Mißachtung und Beleidigung von Göttern ein juristisches Spiel? Und das tut ihr vor dem Pontifex maximus? Seid ihr noch bei Trost Mann? Kommt zu Euch und überdenkt eure advocatischen Schachzüge vorher ehe die Manen der Tiberia auch noch ein Opfer von euch verlangen oder ihr der ewigen Verdammnis anhängt!



    Zitat


    "Die Ermittler der Garde, spezialisiert auf Republikaner werden das sicher aufmerksam hören. Ihr haltet ergo das heutige Rom für unfrei, das man die Vorväter nicht ehrt und nebnbei zürmen uns wegen der schlechten Regierung noch die Götter, korrekt? Ich werde das meinerseits den Behörden der Strafermittlung zuleiten, danke. Interessiert uns im vorliegenden Fall aber eher wenig."


    Geht es Euch gut?"


    Ruhiger antwortete ich auf seine Frage:
    Mir geht es blendend, oder wie bezeichnet ihr die auffälligen Paralellen?
    Die Götter und der Imperator mögen es mir verzeihen, daß ich den Namen eines Domitians jetzt ausspreche, was allein schon ein Frevel nach seiner Damnio ist. Um aber aufzuzeigen in welch bedrohlicher Situation sich das Reich befindet, ist es nur allzu wichtig, dies anzuführen, ehe der Quästor Euch, den Kaiser in die Nähe desselben rückt, wie es auch andere hohe Personen mit ihrem Handeln tuen.Es wird höchste Zeit, diesem Treiben Einhalt zu gebieten, um den Kaiser vor Schaden zu bewahren- es sei denn, daß er diesem in alle Ewigkeit verdammten nacheifern möchte. Wie alle wissen, erwies sich domitian am Anfang seiner Regierungszeit als fähiger Kaiser, welcher geschickt sein Amt im regieren ausfüllte.. Er bekämpfte die Korruption, brachte die Staatsfinanzen in Ordnung und führte zahlreiche Bauvorhaben durch. Auch führte er erfolgreich Krieg gegen unsere germanischen Feinde. Doch alsbald ließ er sich als dominus et Deus Herr und Gott anreden und zog den Senat nicht zu rate, weil ihm republikanische Werte zuwider waren. Auch wurde dieser in alle Eweigkeit Verdammte krankhaft mißtrauisch und ließ willkürlich diejenigen richten, welche für ein Rom nach den alten Traditionen kämpften, was selbst vor seiner eigenen Familie keinen Halt machte und wie alle wissen, einiger Gebräuche und Sitten mehr, die er mißachtete.
    Und eben diese Mißachtung der Sakrilegien ließ die Erschütterung im Senat über sein Verhalten wachsen, was dann zu seiner Ermordung und der Damnio führte. Und ihr Quästor wollt den Kaiser und Imperator vor die Wahl stellen und ihn zwingen, einem Domitian in seinem Handeln zu folgen? Ich bitte euch inständig. Überdenkt Eure eigenen Worte nocheinmal, ehe die Götter dem Reich noch mehr ihre Gunst entziehen und sich abwenden.


    Es war still im Saal und alles starrte mich an. Nach einer Weile brach ich den Bann und setzte mich.

    Ich dachte mir belustigt bei diesen Worten. Wenn der ganze Hof so denkt, nimmt es kein Wunder, daß der Kaiser eines Tages der Damnio unterfällt. Den Senat als Vertretern der Republikanern nun auch noch in seinen Rechten beschneiden zu wollen und denen die Praetorianer auf den Hals hetzen, haben auch schon andere versucht. Lange überlebten sie nicht oder zumindest gab es nach ihrem Tod keine Erinnerung mehr an diese selbstherrlichen Menschen. aber vielleicht erkennt ja der Kaiser endlich einmal diesen falschen Weg und möchte dem Augustus und nicht einem Caligula, Nero und Domitian in den Annalen folgen.

    Natürlich wissen wir, daß der Tod nur das Ende des irdischen Daseins ist. Hier widersprach ich ihm energisch. Der göttliche Geist lebt weiter, so wie in der ganzen Natur der göttliche Geist lebt und ihr Leben gibt. Dieser Kreislauf ist unendlich.Und darum habe ich keine Angst vor dem Tod, denn ich weiß, daß nur meine sterbliche Hülle zu Staub und Asche zerfällt, aber mein Wesen weiterlebt. Eben, weil das Göttliche alles in der Natur bestimmen tut und das Göttliche nicht sterblich ist.

    Ich zog eine Abschrift meines heutigen Schreibens an die kaiserliche Kanzlei hervor:


    Caius Ferrius Magnus
    Primicerius Notariorum
    ~Kaiserliche Kanzlei



    Salve mein Freund Magnus.


    Deinen Schriftverkehr zu der leidigen Angelegenheit habe ich erhalten. Gern entspreche ich Dem Wunsch der kaiserlichen Kanzlei und definiere die Gründe zur Befangenheit näher.


    1: Fall
    Klage von mir im Namen meiner Familie gegen die amtierende Praetorin Adria Vinicia.


    Nach fristgerechter Einreichung der Klage wurde diese durch den damaligen Praetor Macer für angenommen erklärt. Da die zwischenzeitlichen Wahlen zum Cursus Honorum stattfanden und die Beklagte nun als Praetorin in Amt und Würden mit Hilfe der Wahlunterstützung des Publius Matinius Agrippa erfolgte, welcher sich als Factio Angehöriger der Purpurea dem Wahlbündnis und engster freundschaftlicher Beziehungen zur Angeklagten unterwarf, kann von einem fairem Prozeß nicht ausgegangen werden. Dies zeigte er dann auch spontan in seinen ersten Worten als Praetor, indem er den Prozeß aus fadenscheinigen Gründen abwies, ohne auch nur das Geringste zur Ehrherstellung einer der altehrwürdigsten patrizischen Familien im Reich zu tun.



    2: Fall
    Klage des Gaius Scribionus Curio gegen mich.


    Die Praetorin Adria Vinicia ist befangen aus der von mir eingereichten Klage siehe Fall 1 und dem Auftreten des Marcus Vinicus Hungaricus, welcher die Pater potestes der Praetorin innehält, als Advocatus des Klägers.


    Weiterhin reiche ich auch gleichzeitig Antrag auf Befangenheit aus den von mir bei Fall 1 geschilderten Umständen Befangenheit gegen Publius Matinius Agrippa ein.


    Erschwerend kommt hinzu,daß der damalige amtierende Consul Marcus Vinicia Hungaricus seine Pflichten vernachlässigte und das Bienniat der angetretenen Kandidaten zum Cursus Honorum nicht berücksichtigte, was bedeutet, daß es keine Praetoren Agrippa und Adria in dieser Wahlperiode geben dürfte.



    Wahrscheinlich werden wir erst ein freies Rom habe mein lieber Magnus, wenn der erste Politiker begreift, daß die Gesetze unserer Väter eine Bedeutung haben und nicht einfach zu ignorieren sind. Solange werden die Götter uns nicht gnädig sein und uns das Sühneopfer verwehren.
    Bitte sende die nächste Post an meine Privatadresse, da diese in der Dienstpost nichts zu suchen hat.


    Für ein besseres Rom! Für ein Rom, wie es unsere Väter erschufen!


    Lucius Tiberius Vibullius.


    Weiterhin lieferte ich dem verdutztem Ex-Censor in der ersten Reihe und dem Vertreter der Anklage Mitschriften der Worte des Censors:


    Zitat

    Aber ich freue mich natürlich besonders, dass meine Freunde und alten Weggefährten Agrippa und Adria zu den neuen Praetoren gewählt wurden!


    Zitat

    Die Mitglieder der Grünen Factio wundern sich doch nicht wirklich über den Widerstand aus den 3 großen Volksfactionis!


    Beide Zitate beweisen die Verbindung der beiden Prätoren sowohl im privatem, wie auch im öffentlichen Leben mit demjenigen, welcher mich diffamierte. Aus eben diesen Gründen, sind Adria Vinicia und Publius Matinius Agrippa untragbar für diesen Prozeß, wenn ihm Redlichkeit nachgesagt werden soll.


    Caius Ferrius Magnus
    Primicerius Notariorum
    ~Kaiserliche Kanzlei



    Salve mein Freund Magnus.


    Deinen Schriftverkehr zu der leidigen Angelegenheit habe ich erhalten. Gern entspreche ich Dem Wunsch der kaiserlichen Kanzlei und definiere die Gründe zur Befangenheit näher.


    1: Fall
    Klage von mir im Namen meiner Familie gegen die amtierende Praetorin Adria Vinicia.


    Nach fristgerechter Einreichung der Klage wurde diese durch den damaligen Praetor Macer für angenommen erklärt. Da die zwischenzeitlichen Wahlen zum Cursus Honorum stattfanden und die Beklagte nun als Praetorin in Amt und Würden mit Hilfe der Wahlunterstützung des Publius Matinius Agrippa erfolgte, welcher sich als Factio Angehöriger der Purpurea dem Wahlbündnis und engster freundschaftlicher Beziehungen zur Angeklagten unterwarf, kann von einem fairem Prozeß nicht ausgegangen werden. Dies zeigte er dann auch spontan in seinen ersten Worten als Praetor, indem er den Prozeß aus fadenscheinigen Gründen abwies, ohne auch nur das Geringste zur Ehrherstellung einer der altehrwürdigsten patrizischen Familien im Reich zu tun.



    2: Fall
    Klage des Gaius Scribionus Curio gegen mich.


    Die Praetorin Adria Vinicia ist befangen aus der von mir eingereichten Klage siehe Fall 1 und dem Auftreten des Marcus Vinicus Hungaricus, welcher die Pater potestes der Praetorin innehält, als Advocatus des Klägers.


    Weiterhin reiche ich auch gleichzeitig Antrag auf Befangenheit aus den von mir bei Fall 1 geschilderten Umständen Befangenheit gegen Publius Matinius Agrippa ein.


    Erschwerend kommt hinzu,daß der damalige amtierende Consul Marcus Vinicia Hungaricus seine Pflichten vernachlässigte und das Bienniat der angetretenen Kandidaten zum Cursus Honorum nicht berücksichtigte, was bedeutet, daß es keine Praetoren Agrippa und Adria in dieser Wahlperiode geben dürfte.



    Wahrscheinlich werden wir erst ein freies Rom habe mein lieber Magnus, wenn der erste Politiker begreift, daß die Gesetze unserer Väter eine Bedeutung haben und nicht einfach zu ignorieren sind. Solange werden die Götter uns nicht gnädig sein und uns das Sühneopfer verwehren.
    Bitte sende die nächste Post an meine Privatadresse, da diese in der Dienstpost nichts zu suchen hat.

    Für ein besseres Rom! Für ein Rom, wie es unsere Väter erschufen!


    Lucius Tiberius Vibullius.

    An den Kaiser und Imperator.


    Gar Ungeheuerliches spielt sich in den Amtstuben der neu erwählten Magistrate ab. Nicht genug, daß gegen die alten Gesetze bei der Wahl verstoßen worden ist, wonach Amtsinhaber nach ihrer Amtsperiode 2 Jahre kein weiteres Amt ausüben dürfen, ehe sie für ein erneutes Amt kandidieren, tritt jetzt unverblümt und offen zu Tage, was die Spatzen in Rom schon längst von den Dächern pfiffen. Die Auslegung von Recht und Ordnung wird durch private Freundschaften sowohl bei Wahlen, als auch im Amte begünstigt. So ist dies im Falle des Publius Matinias Agrippa und der Adria Vinicia, welche die ehrenwerte patrizische Familie der Tiberia schmählichst erniedrigte und beleidigte. Ihr Freund Agrippa, welcher mit ihr im gemeinsamen Bündnis die Wahl gewann, so wie man heut zu sagen pflegt,um die alten Gesetze zu umgehen, ist daher als Iudex Prior dieses Prozesses untragbar. Die Götter sind uns nicht wohlgesonnen und es ist eure Pflicht als Kaiser, Imperator und Prontifex Maximus, diesem Treiben endlich Einhalt zu gebieten, um uns das Wohl der Götter wieder zu bescheren, die uns verlassen haben. Greift zum Schwert des Rechts und bekämpft diese Übel, damit das Volk von Rom wieder zu Euch aufblicken kann und die Götter dem Reich eine strahlende Zukunft bescheren!


    Lucius Tiberius Vibullius.

    Sim-Off:

    Der Praetor Peregrinus hat hier überhaupt nichts zu melden. Wie sein Titel schon aussagt, war er für die Streitigkeiten zwischen römischen Bürgern und Fremden zuständig.Nun haben aber Kläger und Beklagte beide das römische Bürgerrecht.


    Und so wartete ich weiterhin geduldig auf den Iudex.

    Die Kasernen der Vigiles befinden sich am Hafen und hinter den Märkten. Die Sicherheit des Duumviren hat dringlichste Priorität. Ich mußte grienen und hob meine Hand mit dem Staublappen. Ist das nicht schlimm, wieviel Schmutz die Verwaltungsbeamten aus Rom mitbringen? Ernster sagte ich dann:
    Organisation und Abläufe der Vigiles liegen voll in Deiner Hand. Ich erwarte von Dir nur 3 Dinge. Einsatz, Treue der Stadt gegenüber und Informationen, wenn es Wichtiges gibt. Die Polizeiaufgaben obliegen voll und ganz den Vigiles. Da gibt es nichts zu regeln. Über erfolgte Verhaftungen bitte ich eine Information an den Magistrat zu senden. Die Verwaltung muß schon sein. Was den Probatus betrifft: Der ist billiger als eine Sklavin. ich mußte lachen.

    Nun, da die Natur vom Göttlichem durchdrungen ist, muß es unser Bestreben sein, uns dieser anzunähern, um den Göttern nahe zu sein. Und dadurch, daß die Reichen immer reicher- die Armen immer ärmer werden, entfernen sich die Menschen von der göttlichen Natur. Da der Mensch aber allgemein wahnsinnig ist, wird es allerdings schwierig werden den Menschen zu lehren, sich gemäß der Natur zu verhalten.Aber sagt, worauf wollt ihr hinaus?

    Im Einklang mit der Natur? Nun, ich denke schon, daß ich nicht dem Luxus fröne wie so viele andere.Ein Brot und Wasser würden mir genügen zum Leben. Ein Dach aus Blättern wäre für mich keine Katastrophe. Ein Hemd statts einer Toga nichts ungewöhnliches. Trug ich doch in Griechenland nichts anderes bei meinen Studien am Leib.

    Sehr gut Scipio. Ich hörte, daß du Deine Prüfungen gut bestanden hast? Ich hielt inne im Staubwischen und drehte mich um. Ein Grund sich auszuruhen ist dies aber nicht.meinte ich grinsend, als ich ihn schon auf den Besen gestützt sah.
    Die Vigiles sollten so schnell wie möglich ihr Quartier in Ostia beziehen. Ich brauche unbedingt jemanden, der für Recht und Ordnung im Sinne der neuen Stadtordnung sorgt.Natürlich fällt Dir auch die Koordination der Vigiles im Hafen zu. Wir dürfen uns da einfach keinen Aufschub leisten, ehe es zur Katastrophe kommt.Das wäre verheerend für die Stadt. Der Kaiser war wirklich schon derb verstaubt und vor allem so blaß um die Nase. Anton würde ich nachher mit in den Keller nehmen. Jetzt, wo er kein mehr Censor war, sollte eine andere Büste seinen Platz einnehmen.