Beiträge von Lucius Flavius Vibullius

    Auf dm Weg von der Casa der Didier nahm ich schnurstracks Kurs auf das Anwesen des Prätors, weil ich ein wichtiges Anliegen hatte.


    Groß war mein Erstaunen, als ich davor eine Rotte Soldatem mit dem Consul höchstpersönlich davor sah, die gelangweilt herumstanden.


    Ich ging ehrfürchtig an denen vorbei und klopfte an die Casa des Prätors. Da niemand aufmachte, konnte ich mir schon denken, warum sie davor so herumstanden... .


    Nach einigem Warten steuerte ich den Consul direkt an und bat einen Soldaten ihn zu benachrichtigen, daß ich nur wenig von ihm entfernt auf ihn wartete.

    Nach meinem Latrinengang spürte ich die Erleichterung und gut gelaunt kehrte ich in Servilias Zimmer zurück.
    Aber oh Schreck- sie war nicht mehr da.
    Da die Zeit drängte und ich nicht einfach in der Casa nach ihr suchen wollte, schrieb ich kurz auf ein Pergament:


    Bin schon fort. Viel Erfolg bei der Suche nach der Mutter und gute Reise! Vibullius.


    Officium Magistratus Ostiensis:



    Dies ist der Amtssitz eines amtierenden Magistratus, nach geltendem Recht folglich Aedil oder Quaestor, von Ostia.



    Ein Magistratus ist ein einfacher öffentlicher Beamter einer Stadt. Er wird von den Duumviri mit bestimmten Aufgaben betraut, z.B. der Bauaufsicht oder der Marktaufsicht.
    Für die einfachen Bürger stellt die Tätigkeit als Magistratus den ersten Schritt ins öffentliche politische Leben dar und verschafft ihnen ein gewisses Ansehen.


    Officium Duumvirorum Ostiensum:



    Dies ist der Amtssitz der amtierenden Duumviri von Ostia.



    Die Duumviri sind die Bürgermeister einer Stadt. Sie sind Ansprechpartner für die Bürger und schlagen Magistrate vor. Sie sind für alle Belange der Stadt verantwortlich und knüpfen zudem Kontakte mit den Nachbarstädten und sind Ansprechpartner für die Verwaltung der Regio und der Provinz.

    Hocherfreut nahm ich seine Worte war. Ich packte meine Utensielien auf dem Tisch aus und begann zu erklären:


    Ostia als Hafenstadt sollte nicht nur Lager und Siedlungen für die Tagelöhner haben.
    Nein, es ist die Herausforderung der Gegensätze, die Ostia zu einem Juwel werden lassen sollen.
    Auf der einen Seite natürlich der Frachthafen mit den Lagern und Schuppen- auf der anderen ein Forum, ein Amphitheater mit Kultur.
    Die Siedlungen für die Armen müssen lebenswerter werden und die Viertel der reichen Kaufleute gesichert durch Bekämpfung der Kriminalitätsrate. Der Consul wird mir sicher mit den CU dabei hilfreich zur Seite stehen.


    Auch die Classis sollte nicht vergessen werden, da die Seeleute wenn möglich in Ostia sich wohlfühlen und dort ihre Heimstatt mit den Familien haben sollen. Es ist viel zu tun.

    Herzlich willkommen bei den Didiern. Allerdings müsstest du dazu deinen Namen noch ändern. ;)


    Ich würde es begrüßen, wenn du anstatt in Rom deine Karriere in Ostia am Meer begehen würdest. Als Hafenstadt Roms sicher eine Überlegung wert. :)

    Zitat

    Original von Marcus Vinicius Hungaricus
    Naja, die Martinsgans wird bei uns eher zu Martini gegessen...


    Wodan ist der Gott des Windes/Sturmes. Demgemäß hatte er neben seiner später gewachsenen Rolle als Kriegsgott, der er ursprünglich nicht war, eine Rolle als Acker- und Erntegott mit inbegriffen.
    "Ohne Wind verscheint das Korn" sagt der Bauer und noch im 18. Jahrhundert hieß die Ernte in Bayern die Waudlsmähe und die Mecklenburger haben den Erntespruch "Wode, hale dinem Rosse nu Foder, nu Distel und Dorn, tom andern Jahr beter Korn!" etc.pp.


    So wurde das Erntedankfest verchristlicht im Gegensatz zu den germanischen Rinder- und Menschenopfern, die Wodan forderte.


    In den 12 Nächten oder auch am späteren Martins- und am Nikolaustag erschien Wodan als Schimmel oder Schimmelreiter oder als St. Nikolaus mit breitkrämpigem Hut. Für sein Pferd steckten dann die Kinder Heu und Hafer in iihre Schuhe und die Erwachsenen stellten eine Getreidegarbe ins Freie. Die Kirche vereinnahmte diesen Brauch und verband diesen mit dem Namen des Heiligen Nikolaus.


    Man sieht also die Verbindung zwischen Heiden- und Christentum. Der Gänsebraten verlagerte sich analog- wobei die Martinsgans erhalten blieb, aber die Verbindung mit Wodan dann später auch zu Weihnachten hergestellt wurde.


    So, das macht jetzt 50 Sesterzen. :D

    Ich dankte und setzte mich.


    5 Bürger, welche sich in der Stadt niederlassen wollen, haben sich bereiterklärt.
    Alsda wären Aurelia Deandra, Titus Aurelius Antoninus, Lucius Sergius Catilina, Sextus Licinius Latinus und meine Wenigkeit. In den nächsten Tagen werden hoffentlich noch einige Bürger folgen, die mir ihr Wort schon gaben.

    An den Censor und Verwalter der Provinz Italia Cicero Octavius Anton.


    Mit Interesse vernahm ich die Kunde, daß für die Stadt Ostia ein Duumvir gesucht wird. Hiermit möchte ich mich um die Stelle bewerben und bitte um einen Termin, in dem ich die Möglichkeit habe, meine Gedanken hierzu und meine Unterlagen präsentieren zu können.


    Vale
    Lucius Tiberius Vibullius.


    Villa Tiberia Roma.

    Hier hatte ich endlich Ruhe und Entspannung. Doch was war das?
    Interessiert las ich mir das an der Wand hängende Schild durch:




    Benutzungsordnung für Toiletten im Römischen Reich


    Gesetz- und Verordnungsblatt, 4.Jahrgang, Roma, , NKAL APR DCCCLIV A.U.C., 15 (BoA)


    § 1 Definition
    Der Abort, umgangssprachlich auch Latrine genannt, besteht aus einem trichterförmigen Becken zur Aufnahme der Exkremente mit einem klappbaren, auf dem Sitzrand angebrachten Sitzstück.


    § 2 Anwendungsbereich
    Diese Benutzungsordnung gilt für die Darmentleerung in allen Aborten in Behörden, Dienststellen und öffentlichen Gebäuden des Reiches


    § 3 Sitzgebot
    Die Latrine darf nur im Sitzen benutzt werden. Die stehende Benutzung ist nur an Urinalen erlaubt. Deren Benutzung ist in der Benutzungsordnung für Urinale (BoU) geregelt.


    § 4 Vorbereitungen
    Vor dem Hinsetzen auf das Sitzstück sind die Beinkleider bis zu den Knien herunterzuschieben.


    § 5 Sitzposition
    Der Benutzer setzt sich unter gleichzeitigem Anheben der Oberbekleidungsstücke so tief in die Hocke, bis das Gesäß in die Sitzaufnahme einrastet. Das Gewicht des Körpers ist gleichmässig, gleichseitig verteilt, der Oberkörper leicht nach vorn geneigt. Die Ellenbogen ruhen auf dem Muskelfleisch der Oberschenkel, der Blick ist frei geradeaus gerichtet.


    § 6 Darmentleerung
    Unter ruhigem Ein- und Ausatmen drängt der Benutzer unter gleichmäßigem Anspannen der Bauchmuskulatur den ausscheidungsreifen Inhalt des Mastdarms bei gleichzeitigem Entspannen des Afterschließmuskels in den dafür vorgesehenen Durchbruch des Beckens. Die Äußerung von gutturalen Stimmlauten, umgangssprachlich auch Ächzen oder Stöhnen bezeichnet, ist auf das absolut notwendige Maß zu beschränken.


    § 7 Sichtkontrolle
    Nach beendeter Prozedur steht der Benutzer auf, macht eine Drehung um 180° nach links und nimmt eine Sichtkontrolle der Exkremente vor. Bei Auffälligkeiten ist eine Stuhlprobe sicherzustellen und an das nächstliegende Gesundheitsamt zu übersenden.


    § 8 Reinigung des Rektums
    Der dafür vorgesehenen Einrichtung sind Reinigungsfähnchen (14x10cm, einlagig) in ausreichender Stückzahl, höchstens jedoch 5, zu entnehmen. Das Reinigungsfähnchen wird mit dem Daumen und Zeigefinger der rechten Hand erfasst und von hinten der Reinigungszone, das ist der Bereich zwischen den Gesäßbacken, zugeführt. Das Reinigungsfähnchen wird unmittelbar vor den äußeren Geschlechtsorganen fest an den Körper gedrückt und mit einer ziehenden Bewegung bis unmittelbar vor das Steißbein geführt. Dieser Vorgang wird solange wiederholt, bis mindestens ein Blatt sauber erscheint, sofern dazu nicht die Verwendung von mehr als 5 Reinigungsfähnchen erforderlich ist. Im Bedarfsfall sind die Reinigungsfähnchen beidseitig !!! zu benutzen. Die benutzten Reinigungsfähnchen dürfen nicht mitgenommen werden, sondern sind ebenfalls in das Prozellanbecken zu entsorgen.


    § 9 Reinigung des Aborts
    Nach Benutzung des Aborts ist zwingend die Spülung zu betätigen. Eine Delegierung dieser Tätigkeit an andere ist ausdrücklich verboten. Nach dem Spülvorgang verbleibende Exkrementanhaftungen sind mit der dafür vorgesehenen Reinigungsbürste manuell zu entfernen.


    § 10 Verlassen des Aborts
    Vor dem Verlassen der Entleerungskabine sind die Beinkleider wieder in die Ausgangsposition zu bringen. Bei Auftreten unangenehmer Gerüche ist das Öffnen einer Lüftungsklappe angezeigt. Eine abschliessende Reinigung der Handinnenflächen wird anheimgestellt.


    § 11 Inkrafttreten
    Diese Benutzungsordnung tritt am Tag nach ihrer Veröffentlichung in Kraft.


    Schrecken erfasste mich. Ob ich wohl alles richtig machte? Hoffentlich verklagte mich nun niemand, da ich dies erst las, als ich ich schon fast fertig war. Reumütig bemühte ich mich, mich nach der Ordnung zu säubern und verließ dann die Latrine. Ob Liliana und Falco mein ungesetzliches Verhalten bemerkt hatten? Ich schlich mich nach dem Händewaschen wieder in das Zimmer ihrer Nichte.