Ein Soldat trat vor die Zelle:
"Hier Nagiva. Du hast Post." und schob den Fetzen Papyrus unter der Türe hindurch.
Geehrte Nagiva,
noch immer verfolgt mich deine Tat im Traum. Wie Geister, die ich beschwor, rauben sie mir den Schlaf. Der Gedanke an die heutige Nacht läßt mich schon wieder erblassen. Ich bin mittlerweile wieder auf der Tempestas und gehe meinem beruf nach, daher kann ich dich leider nicht persönlich besuchen bekommen.
Ich schreibe dir, weil mir deine Tat kopfzerbrechen bereitet. Ich verstehe nicht, was dich zu der Tat trieb. War es aus Notwehr, oder gar aus tiefstem Haß, so wird das sicherlich im Gericht gezeigt werden. Ich selber kenne den Mann gut. Und konnte ihn bis zu seiner bekennung zum Heidentum, recht gut leiden, seitdem hat aber die Beziehung schaden genommen.
Ich wurde darum gebeten vor Gericht auszusagen und hoffe, daß du verständnis dafür hast. In harten Zeiten muß jeder seinen eigenen Weg gehen, in der Hoffnung,daß sich in der unendlichkeit die Wege wieder schneiden.
Ich bin mir sicher, daß die Götter ein übles Spiel mit dir spielten und glaube, wenn auch nicht an deine Unschuld, zumindest an deine Menschlichkeit. Laß uns hoffen, daß diese Zeit schnell vorrübergeht.
In hoffen auf ein wiedersehen
Titus Ferrius Maximus
P.S.: Bitte vernichte diesen Brief, sobald du ihn gelesen hast. Die Menschlichkeit forderte mich,dir zu schreiben, meine Loyalität zur Factio und deinem ehmaligen Pater verbietet es mir jedoch... möge Rom kein Schaden nehmen und in Ewigkeit blühen...