Es war der dritte Tag der Reise, als die ersten Rauchölkchen in der Ferne zu erkennen waren. Der Schnee rieselte langsam vom Himmel herab und deckte die Achilles in eine flauschiges Weiß. Titus kniff sich kurz zwischen die Beine, die langen Fellhosen waren unangenehm und zwickten sichtbar. Er verzog sein Gesicht. Die Ruder waren weiterhin eingezogen und die Mannschaft zum Großteil unter Deck. Nur die Nötigste Besatzung blieb oben, für Sicherung und Ruder. Ein Manipulus, der besonders gut zeichnen zu können schien malte mit einer Feder auf einem Pergament die Umgebung ab. Es wurde alles genau kartographiert und festgehalten. Der Rhein hatte sich in den letzten Jahren sehr verändert. Unübersichtlich überflutete er mal ganze Landstriche, er bildete reißende Stromschnellen und bot durch Treibholz unersichtliche Gefahren, nur um dann an einem anderen Tag sich zurückzuziehen und mit dem Wasser ein Geflecht aus endlos vielen kleinen Flüßchen zu bilden. Die Meisten zogen ihren Weg durch Wälder und undurchsichtiges Geflecht. Der Kartograph hatte viel zu tun. Titus klopfte dem Manipulus auf die Schulter
"Das tust du sehr gut Quartinius. Ich bin von deiner Geschicklichkeit mehr als beeindruckt".
Der Maniupulus schwieg und nickte kurz,er war in der Arbeit versunken...
Erst jetzt war dem Späher der Rauch am Himmelsrand aufgefallen, der über den Wäldern tronte. Mit leiser, aber kratzenden Stimme rief er hinunter zu einem rumstehenden Soldaten
"Alarm... melde dem Kapitän möglichen Feindkontakt in circa 2000, markant auf Höhe der Hügelkuppe backbord".
Sofort lief dieser mit einem riesigem Tempo zu Titus und machte Meldung.
"Gut, weitermachen Soldat", antwortete Titus und drehte sich um zu einem hinter ihm stehendem Nauta.
"Weck die Soldaten unter Deck. Sie sollen die Rüstungen und warme Wäsche anlegen und sich bei den Rudern bereithalten. Aber absolute Ruhe bewaren..."
Der Nauta verschwand unter Deck...