Beiträge von Quintus Claudius Felix

    Das Gespräch neigte sich merklich dem Ende entgegen, Felix leerte seinen Becher Wein und stellte ihn auf das von einem Sklaven hingehaltene Tablett.


    "Ausgezeichnet!" er lächelte zufrieden "Dann halten wir den Termin fest. Alles weitere ergibt sich dann. Kann ich Dir sonst noch irgendwie behilflich sein?"


    Sim-Off:

    Ich hatte bereits letzte Woche ein Treffen bei den Collini angefangen auszuspielen. Ich werde in den nächsten Tagen einen weiteren Post schreiben, der Deine Situation erläutert. Danach darfst Du gerne dort aufschlagen und Dich einbringen.

    Felix musste schmunzeln. Der Iunier brachte das Leben zwischen Soldaten ziemlich treffend auf den Punkt, aber immerhin war er auch Prätorianer. Der Claudier selbst hatte in den letzten Monaten zwar auch bei der Legion gelebt, war aber die meiste Zeit dennoch unter seinesgleichen im Tross von Menecrates gewesen und dort auch bewusst geblieben.. Auf diese Zeit wollte Quintus aber nicht näher eingehen und so kam ihm die nächste Frage des Centurio sehr gelegen.


    "Das läge nahe, Centurio Iunius.." sagte er und schloss direkt an "Im Moment halten sich meine Ambitionen dahingehend aber noch in Grenzen. Ich möchte erst einmal sehen, wie es sich in nächster Zeit entwickelt und wie es in der Politik aussieht, nachdem sich die Lage endgültig stabilisiert hat." Felix wollte natürlich zuerst einmal abwarten, als was für ein Herrscher sich Palma erwies... Das jedoch wollte er in Gegenwart eines auf den Kaiser vereidigten Mannes nicht allzu direkt sagen...


    Felix überlegte kurz, ob er eine Gegenfrage stellen sollte, ihm fiel aber auf Anhieb keine passende ein. Die Frage, ob der Iunius es beabsichtigte weiter bei den Prätorianern aufzusteigen empfand Felix als zu profan.. Außerdem; welcher Soldat möchte sich nicht gerne in höhere Ämter vorarbeiten?

    Da Menecrates im Moment nur sporadisch Zeit hat ins IR zu schauen übernehme ich mal für den Anfang das Fragen, wobei ich direkt klar stelle, dass die Entscheidung über eine Aufnahme in die Gens alleine bei Herius Claudius Menecrates liegt. Ich will nur die Wartezeit ein wenig verkürzen...


    Warum möchtest Du zur Gens Claudia und warum sollten wir genau Dich aufnehmen? Wie Du sicher weißt sind die Plätze für Spieler in einer patrizischen Gens begrenzt. Von daher ist jeder Neue Spieler zunächst einmal nicht nur eine tolle Möglichkeit für interessante Plots und neue Handlungsstränge, sondern in solch einer Gens leider ebenso zunächst in der Anfangszeit einmal ein "Risiko", da nicht wenige ID's schon nach kurzer Zeit inaktiv werden und dann für geraume Zeit einen der doch recht kostbaren Plätze blockieren.



    Wenn Du dennoch noch Interesse an der Gens Claudia haben solltest überzeuge uns von Dir und schreibe ein wenig was über Deinen Charakter und Deine Vorstellungen von einem Patrizier. Außer, dass Du Vestalin werden möchtest wissen wir ja noch nicht recht viel. ;)

    Mittlerweile war Felix wieder deutlich ruhiger geworden und wartete geduldig auf Morrigans Rückkehr mit den Laternen. Dass sein Bruder ihm eine davon anreichte quittierte Quintus mit einem knappen "Danke...Na dann mal los.."


    Zu Felix' Erstaunen ging Centho voran. Eigentlich hatte Quintus damit gerechnet als erster hinab zu steigen, immerhin kannte er die Zisterne dort unten bereits und hatte zumindest eine grobe Vorstellung von dem, was unten auf sie wartete...


    Als sein Bruder am Boden des Loches angekommen war stellte Felix die Laterne auf den Boden des Impluviums und begann zunächst mit beiden Händen an den Sprossen hinab zu klettern. Erst als sein Kopf schon fast aus dem Atrium verschwunden war griff er mit der rechten nach der Laterne und erklomm die letzten Stufen nach unten halb sich selber leuchtend, halb auf das Licht der Laterne von Centho achtend...


    Unten angekommen stellte er sich neben seinen Bruder und leuchtete zunächst einmal in alle Richtungen. Hier war es doch etwas größer, als Felix es in Erinnerung geblieben war. Sie standen in einem nicht allzu hohen, vielleicht 5 Mal 5 Meter großen Raum, in dem es nach abgestandenem, altem Wasser und Moder roch. Am Boden neben ihnen erkannte Quintus 2 vergitterte Löcher, die Zugänge zur Kanalisation... Das Licht der Laternen reichte gerade so, um die Umrisse der Wände erkennen zu lassen. 2 kleine, vielleicht 1,50 Meter hohe Öffnungen taten sich in ihnen auf. Die eine in der Wand rechts, die andere in der links von ihnen..


    "Naja, allzu viel Platz gibt es hier unten dafür nicht. Wir stehen bereits im größten und leider auch feuchtesten Raum. Die beiden an den Seiten.."


    Er deutete zunächst auf die Öffnung rechts von ihnen und lenkte den Blick seines Bruders anschließend auf den schwarzen Umriss des Durchganges in der linken Wand..


    " sind trockener. Daher haben wir die Sachen damals aufgeteilt. Statuen, größere Gold- und Silberfiguren und eine Hand voll wertvoller Möbel sind meine ich in der rechten. Alles was wir in Kisten packen konnten um der Feuchtigkeit zu trotzen ist da drüben in der Linken, unter anderem die Ahnenmasken, wertvolle Togen, ein paar Schriftrollen und natürlich alle religiösen Kultgegenstände."



    Sim-Off:

    Hättest ruhig schon Sachen finden können, jetzt habe ich noch Räume dazu erfinden müssen. :P

    Ein Prätorianer also, ein Centurio obendrein, stellte Quintus zufrieden fest und lehnte sich, nun wieder deutlich entspannter, aufs Neue gegen die Wand hinter ihm.


    "Die Freude ist ganz auf meiner Seite, Centurio Iunius...." entgegnete Felix freundlich und wählte mit Bedacht zunächst die Anrede mit militärischem Titel..


    "Ich bin Quintus Claudius Felix, Sohn des Galeo Claudius Gallus und Enkel des Herius Claudius Menecrates." fügte er unmittelbar im Anschluss an. Wie es sich für seinen Stand gehörte rezitierte er dabei direkt seine halbe Ahnentafel..
    Unvermittelt blickte Felix noch einmal zu den 3 Senatoren, die ihr Thema mittlerweile gewechselt hatten und nun lautstark, das Sudatorium offenbar mit der Curia Iulia verwechselnd, über Zölle auf Seide und andere Webprodukte aus Asia debattierten.


    "Und was treibt Dich in die Thermen?" fragte der Claudier weniger aus Interesse als vielmehr als Vorwand um sich seinerseits zu äußern, was er dann auch umgehend tat.."Ich für meinen Teil hatte gehofft hier ein wenig Ruhe und Entspannung vor dem Trubel da draußen zu finden, aber offenbar folgt mir der Radau auf Schritt und Tritt."


    Erneut blickte der nun leicht genervte Patrizier zu den 3 Lärmquellen... konnten sich die Drei nicht etwas ruhiger unterhalten?...

    Quintus nahm mit Freude zur Kenntnis, dass es Gracchus gut ging. Er verstand allerdings nicht, was Scato damit meinte, dass die Strapazen der Flucht den Flavier noch zur Zurückhaltung zwingen? War Gracchus nicht schon lange vor ihm selbst aus Rom geflohen? So zumindest hatte er das in Erinnerung.. und selbst wenn es etwas später gewesen wäre, so lag die Flucht auch dann mit Sicherheit schon mindestens ein knappes Jahr zurück.
    Egal, Gracchus wird schon seine Gründe für Zurückhaltung haben... dachte sich der Claudier und hakte nicht weiter nach, sondern ging direkt auf die nächste Frage seines Gegenübers ein.


    "In der Tat, Flavius. Tribun war ich zwar nicht, aber ich bin an der Seite meines Großvaters, des Legaten der Legio II Germania, über die Alpen marschiert."


    Wie beiläufig versuchte Quintus zu überspielen, dass er zu seinem eigenen Ärgernis kein höheres militärisches Amt während des Feldzuges inne hatte. Menecrates Krankheit hatte alle Ambitionen in diese Richtung zunichte gemacht. Er wechselte das Thema.


    "Das nächste Treffen der Collini findet am übernächsten Samstag, zwei Stunden nach Sonnenaufgang statt. Bis dahin sollte ich auch mit Hortensius gesprochen haben. Denkst du du schaffst es bis dahin eine Rede für dein Beitrittsgesuch zu erarbeiten?"

    Felix, noch immer mit fast geschlossenen Augen auf seiner Bank sitzend, belauschte gerade das Gespräch von drei älteren Herren ein paar Bänke weiter. Sie schienen Senatoren zu sein, darauf deutete zumindest die Ausdrucksweise der Männer und ihre rege Anteilnahme an dem für den Claudier vollkommen banal erscheinenden Thema hin. Nichtsdestotrotz, auch wenn Quintus irgendwelche neuen Steuern auf Getreide aus den afrikanischen Provinzen eigentlich nicht wirklich interessierten, so war die Art mit der die Männer diskutierten doch interessant genug um die Aufmerksamkeit des Claudiers nun schon seit einigen Minuten auf sich zu ziehen......


    ....Felix erschrak als ihn plötzlich eine Gestalt neben ihm ansprach.... Nicht auf seine Umgebung achtend und sich ganz auf seine Ohren konzentrierend hatte Quintus den Mann nicht heran kommen sehen, geschweige denn mitbekommen, dass dieser neben ihm Platz genommen hatte. Auch Felix' mitgebrachter Sklave, der schräg abseits an einer Wand stand, hatte offenbar gedöst und keine Anstalten gemacht den Mann davon abzubringen sich derart nah neben den Patrizier zu setzen.


    Ein leicht dösiges, geschocktes, zusammenhangloses und nachfragendes "Hmm..?" war daher das erste, was der junge Patrizier der Gestalt entgegenbrachte, nachdem er sich etwas aufgesetzt und einen Moment die Lage um sich herum sondiert hatte. Außer dem nun neben ihm sitzenden Mann hatte offenbar niemand weiteres den Raum verlassen oder betreten. Er war noch immer fast zur Gänze leer.


    Es dauerte kurze Zeit, bis Felix sich gefangen hatte und begann sein Gegenüber knapp zu mustern. Neben ihm saß ein junger Kerl, vermutlich in einem ähnlichen Alter wie Quintus selbst. Sein Körper war muskulös und von einigen kleinen, teilweise noch recht frischen, Wunden gezeichnet.. Der Claudier brauchte nicht lange um 1 und 1 zusammen zu zählen... entweder neben ihm saß ein Schläger und Raufbold, oder aber irgendeine Art von Soldat. Davon waren im Moment schließlich jede Menge in der Stadt...


    "Im Krieg gewesen?" kam es über Quintus Lippen. Er hatte nach dem Schock Lust auf ein Gespräch und signalisierte dem Mann nicht im Mindesten sich weiter weg zu setzen.

    Es war eine gefühlte Ewigkeit her, dass Felix zuletzt eine der großen Thermen Roms besucht hatte. Nicht nur hatte der Feldzug und sein Aufenthalt bei der Legion Besuche wie diesen vollkommen unmöglich gemacht, für gewöhnlich mied der Claudier auch gerne den Trubel der Masse und entspannte mit Vorliebe im eigenen Bad der Villa.


    Heute jedoch war alles anders und Quintus hatte den für ihn sonst ungewöhnlichen Drang nach einem Bad in der Masse, einer guten Massage und dem ein oder anderen gutem Gespräch verspürt.


    Nachdem der Claudier sich im Apoditerium seiner Kleidung entledigt und einen der 2 mitgebrachten Sklaven mit dem Bewachen der Sachen beauftragt hatte genehmigte er sich ein kurzes Bad im lauwarmen Wasser des Tepidariums. Nach kurzer Zeit war der junge Mann des Badens aber auch schon wieder überdrüssig und betrat voller Vorfreude das von heißen Dampfschwaden erfüllte Sudatorium.....
    Den heißen Wasserdampf tief einatmend nahm Felix auf einer der zahlreichen Steinbänke platz und breitete die Arme aus. Er genoss das Gefühl heißer Luft auf der Haut und in den Lungen und konnte inmitten der Hitze völlig abschalten. Selten gelang es dem Claudier derart zu enspannen...


    Den Kopf leicht an die Wand hinter ihm lehnend beobachtete Felix nun mit halb geschlossenen Augen und in einer Art leichter Trance das Geschehen in der Sauna.


    Sim-Off:

    Wer mag, der darf ;)

    Felix hatte zumindest von einem Verbannten Flavier gehört..


    "Stimmt.. Ich hatte gehört, dass Lucius Flavius Furianus vom Usurpator verbannt worden war... Ist er mittlerweile wieder in Rom?"


    entsinnte sich Felix an die Zeit kurz vor seiner Flucht aus Rom. Die Inhaftierung und Verbannung diverser Patrizier war damals einer der Hauptgründe für seine doch recht späte Flucht gewesen..


    "Aber sag, wie geht es Flavius Gracchus? Ich hätte während meiner Zeit bei der Legio II Gerüchte über eine recht dramatische Flucht aus Rom gehört. Sicher weiß ich nur, dass er zu Aurelius Ursus Truppen gestoßen ist."


    Immerhin war Felix mit Gracchus verwandt, da gehörte es sich, dass er ein wenig mehr über dessen Leben in letzter Zeit in Erfahrung brachte.

    Felix musste Lachen, als sein Bruder den Höllenhund erwähnte.


    "Wer weiß das schon so genau..." fügte er scherzhaft hinzu "Letztes Mal hab ich da unten Orcus getroffen, wer weiß ob er wieder für eine kleine Unterhaltung da ist?"


    Die Idee mit den Lampen war gut, auch Felix sah nun zu der an einer Säule lehnenden Sklavin.

    Zu sehr von Nachteil? Flavius Scato wusste aber schon, dass mit Salinator der vermutlich größte Feind aller Patrizier Roms gestürzt worden war und ihnen nun vermutlich die besten Zeiten seit langem bevorstanden...
    Felix rechte Augenbrauche hob sich ein wenig.


    "Nun, ich glaube alles in allem können wir Claudier uns über den Ausgang der Ereignisse nicht beschweren. Der Usurpator wurde gestürzt und ein Patrizier alten Geblüts ist an seine Stelle gerückt."
    Quintus wollte nicht näher darauf eingehen, wie er selbst zu Palma stand, dafür wusste er von dem neuen Kaiser noch zu wenig..und nicht zuletzt gab es da noch immer die Sache mit dem Tod von Valerianus... auch wenn er den Praefectus Urbi noch so sehr gehasst hatte, für Felix passte es nicht ins Bild, dass Salinator den alten Kaiser getötet haben sollte...
    "Die paar Schäden hier in der Villa konnten schnell behoben und repariert werden, den Göttern sei Dank ist nichts von großem Wert gestohlen worden.." was ja nicht zuletzt auch Felix' Verdienst gewesen war...


    "Und bei den Flaviern?" natürlich geziemte es sich, nun auch seinem Gegenüber dieselbe Frage zu stellen.

    Das war doch eine Antwort ganz nach Felix Geschmack. Der Claudier klatschte leicht in die Hände.


    "Nun prinzipiell sollte Deiner Aufnahme eigentlich nichts im Wege stehen."


    begann Felix und nippte kurz an seinem verdünnten Wein..


    "Natürlich gebietet es die Pflicht, dass Du Dich als Anwärter zunächst einmal zur Abstimmung stellst. Die Sodales werden dann darüber befinden, ob Du Mitglied der Collini wirst."


    Jaja, was wäre die Welt ohne die stetig gleich bleibenden Formalia... Mittlerweile kannte Felix die meisten Abläufe bei den Collini in und auswändig....


    "Ich bin mir jedoch sicher, dass mit ein wenig Hilfe meinerseits kaum etwas schief gehen kann. Ich werde Deine Angelegenheit mit unserem Magister Hortensius besprechen. Habe ich ihn erst einmal von Deinen guten Absichten überzeugt bin ich mir sicher, dass einer für Dich positiv verlaufenden Abstimmung nichts mehr im Wege steht."


    Dass der Flavier Felix auch bei seinen Vorhaben unterstützen wollen würde ließ der Claudier zunächst im Raum stehen. Die Zeit würde zeigen, was aus den beiden Patriziern werden würde.

    Centho schien Felix zunächst nicht ganz folgen zu können. Dennoch stieg er, wenn auch merklich den Kopf schüttelnd und seinen kleinen Bruder innerlich vermutlich für verrückt erklärend ohne Widerworte zu geben oder sich anzustellen zu ihm ins Impluvium hinab.


    "...drei.."
    Nun beide an den Ringen ziehend bewegte sich die zentrale Bodenplatte des Beckens geringfügig. Die beiden Claudier setzten noch einmal ab und Felix atmete durch. Beim nächsten Anlauf hatten sie endlich Erfolg... Mit einem lauten Geräusch löst sich die Platte von den umliegenden und die beiden Männer konnten sie beiseite hieven.


    Vor ihnen, dort wo bis gerade die mit Mosaiken verzierte Bodenplatte gelegen hatte, offenbarte sich den 2 Patriziern nun ein rundes Loch das in eine schwarze Tiefe führte. Am Rande des Loches waren ein paar in den Stein eingelassene Eisensprossen zu sehen.


    Auch wenn das Loch, vor allem aufgrund der darunterliegenden Schwärze zunächst unergründlich tief zu sein schien, so wusste Felix, dass es höchstens 9 oder 10 Spossen waren, bis man den Grund der Zisterne erreicht hatte.


    Er sah seinen Bruder an...

    Da war aber jemand sehr direkt.. dachte sich Felix im Stillen und runzelte kaum erkennbar die Stirn. Er konnte es dem jungen Mann aber irgendwie nicht wirklich übel nehmen. Im Prinzip war Quintus ähnlich gestrickt.


    "Nun, dass Männer unseren Standes sich gegenseitig unterstützen halte ich für selbstverständlich. Immerhin müssen wir uns ja irgendwie gegen den Plebs und irgendwelche dahergelaufenen Emporkömmlinge behaupten, oder?" Felix lächelte ...Die implizierte Fangfrage zu Scatos Selbstempfinden als Patrizier war kaum zu übersehen.

    Während der Flavier sprach ließ sich Felix von einem der umstehenden Sklaven einen Becher geben und verdünnten Wein eingießen. Seinen Gast musste er nicht mehr fragen, zu seiner Zufriedenheit stellte der Claudier fest, dass Scato bereits versorgt war. Er nippte kurz an seinem Getränk, dann setzte er zu sprechen an.


    "Da hast du richtiges zu Ohren bekommen, Flavius. Ich bin einer der Sodales der Salii Collini" erklärte Quintus und fuhr dann fort "Wie Dir mit Sicherheit bewusst ist gibt es 2 verschiedene und nur grob zusammenhängende Sodalitäten von Saliern. Auf der einen Seite die Palatini, auf der anderen die Collini."

    Felix betrat das Atrium, welches zu dieser Zeit bereits von einigen Laternen erhellt wurde. Die Sonne war beinahe untergegangen und durch die Öffnung in der Decke drang kaum noch Tageslicht herein.


    Das Impluvium in der Mitte der Halle war noch nicht wieder aufgefüllt worden, nur ein paar kleine Pfützen Regenwasser standen in den Ecken.... Das war zum einen gut, mussten sie um die als Versteck umfunktionierte Zisterne zu öffnen doch Zugriff zum Grund des Beckens haben. Zum anderen war es ebenso schlecht, Wasser im Bassin hätte immerhin gezeigt, dass niemand die Kammer in letzter Zeit geöffnet haben hätte.


    Nichtsdestotrotz, Felix nahm sichvor die Sklaven schnellstmöglich anzuweisen das Becken nach getaner Arbeit wieder mit Wasser zu füllen. Es konnte noch Monate dauern bis es das Impluvium auf natürliche Weise mit Regenwasser gefüllt werden würde und ein volles Becken geziemte sich für einen belebten Haushalt, vor allem für einen wie den der Claudier...


    Dies aber erst einmal beiseite schiebend stieg Felix in das nicht allzu tiefe, von Mosaiken ausgeschmückte Becken und umfasste ziestrebig einen der 4 am Boden angebrachten Messingringe. Diese dienten sowohl als Verzierung als auch als Zugang zur Zisterne.


    Quintus zog mit aller Kraft, doch nichts passierte. Damals hatte er Linos, Macro und Anaxander zum Öffnen und Schließen der Kammer gehabt. Dieses Mal musste der Claudier diese Arbeit selber übernehmen, was ihm aber nicht allzu einfach fiel...


    "Hilfst du mir mal?" fragte Felix daher nach dem 2. Versuch in Richtung seines noch nicht im Impluvium stehenden Bruders Centho.

    Felix hatte sich weder sonderlich beeilt, noch sonderlich Zeit gelassen um zu seinem Gast zu kommen. Flavier waren in der Villa Claudier stets willkommen, sie waren eine der wenigen Familien denen Quintus es zugestand auf Augenhöhe mit den Claudiern zu sein.


    Als Felix nun das Atrium betrat erblickte er zwar umgehend den Gast, konnte aber dem Gesicht niemanden bestimmtes von den Flaviern zuordnen. Auch der Name, Flavius Scato, war dem Claudier bislang noch nicht unter gekommen. Sie schienen sich also noch nie begegnet zu sein.


    "Salve Flavius" setzte Quintus an, bevor er dem Flavier die Hand zur Begrüßung entgegenhielt. "Du wolltest mich sprechen?"