Beiträge von Mathayus Magonidas

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    "Die Offiziere von der Legion sehen wirklich meistens sehr gut aus", gab Nicaea schüchtern von sich.
    "Mein Vater darf ja auf dem Forum des Lagers Waren verkaufen und ein paar Mal habe ich dort ausgeholfen. Dabei konnte ich sie dann von Nahen sehen. Vor ein paar Tagen ist auch so eine ganze... Centurone an mir vorbei marschiert. Alles in glänzenden Rüstungen... die sahen auch sehr gut aus."


    "Du Schaf", sagte Meritamun ,"da musst du schon etwas deutlicher werden oder genauer. Eine Centurione... als ob es davon nur eine gibt."

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    "Eine komplette Gästeliste gibt es noch nicht. Wenn der Ehrengast nicht kommt wird eine Abendessen doch recht... überschaubar. Mein Dominus gedenkt die Runde nicht zu groß werden zu lassen und die Rolle des mehr oder weniger im Abseits stehenden Gastgebers einzunehmen der im Nachhinein ein wenig mit der Ehre solche Gäste in seinem Haus bewirtet zu haben von sich reden machen möchte.
    Als weitere Gäste sollen eingeladen werden der Patron meines Dominus ein alter Legionsveteran der es hier zu hohem Ansehen und in Amt und Würden gebracht hat. Der bis vor kurzem herrschende Duumvir und gleichzeitig Oberhaupt der wichtigsten Familie der Stadt, der Gens Duccia in Persona von Numerius Duccius Marsus und der Legat der Secunda der sicherlich bekannt ist. Das ist es im Großen und Ganzen auch schon, vielleicht noch ein oder zwei weitere."

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    Interessant die Sklavin des Legaten war keine Griechin wie er vermutet hatte sondern... Sie sprach ihn auf ägyptisch an. Das verstand er zwar halbwegs, Problem war nur er sprach es mit punischem Akzent und sie... war das persisch? Naja eigentlich auch egal das was sie sagte war viel wichtiger.
    Er antwortete also auf ägyptisch.
    "Nun die Händlerehre gebietet ein Gegenseitiges bieten und der Legat in allen Ehren aber ich möchte die Sklavin ebenso gerne erwerben. Der Legat wird auf seinem bald bevorstehenden Raubzügen sicherlich sehr bald genügend Gelegenheit für derartige Beutestücke haben."


    Malchus hatte nicht gesehen das der Legat selber anwesend war, wenn doch wäre er niemals so frech gewesen. Fast ein wenig erschrocken bemerkte er den Mann dann der seiner Sklavin dann ein paar Anweisungen gab. Die herbeigerufenen Soldaten machten ihn auch auf den ersten Blick ein wenig nervös, bis er zu seiner Beruhigung feststellte das sie nur den Besitz schützen sollten.


    Den Einheimischen mit seinen Sklaven der im Hintergrund ein wenig rummeckerter nahm Malchus gar nicht mehr war. Was wohl auch besser war, hätte er gehört das man ihn mit einem dieser schwachsinnigen Christianern verglich wäre er wirklich wütend geworden. Diese Idioten konnte er nun wirklich gar nicht leiden, alleine schon wie sie die traditionellen Bekleidungen anzogen und verwendeten... einfach nur schrecklich fast schon obszön.


    Malchus gab dem Händler kurz ein Zeichen und ging ein paar Schritte auf den in einem Stück Entfernung sitzendem Legaten zu.
    "Salve großer Legatus Legionis. Gewährst du einem kleinen Bürger der Stadt die die Ehre hat unter deinem Schutz zu existieren ein kurzes Gespräch?"

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    Das hörte sich gut an. Sie war sicherlich nicht perfekt geeignet und da Hamilkar ein grauenhaftes griechisch sprach, Malchus konnte es kaum als griechisch erkennen, würde sie nicht nur aus diesem Grund Latein lernen müsssen. Aber sie schien ganz gut lernen zu können, konnte einen Haushalt, also den zukünftigen seines Bruders führen und war noch Jungfrau. Immer eine gute Sache und würde natürlich den Preis treiben doch es bestand die gute Chance das der Händler dies nicht wusste und Malchus würde nicht darauf rumreiten.


    Er nickte der Sklavin also kurz knapp zu um ihr zu zeigen das seine Untersuchung abgeschlossen war und wandte sich dann dem zeternden Händler zu.


    "Keiner ist hier der deine Leiden nicht versteht. Ich selber bin Händler und handele mit selten Waren aus allen Ecken des Reiches bis hin zu Seide und Weihrauch. Es gibt hier also kaum jemanden der deine Probleme mit den Warentransport besser verstehen könnte. Doch merke deine Nubier sind sicherlich exotisch aber ich kann mir kaum vorstellen das sie hier das Klima gut vertragen und es hier viele gibt die Verwendung für sie haben werden."


    Malchus fiel ein das er sich die Nubier gar nicht sonderlich betrachtet hatte.


    "Sag mir gleich nochmal wieviele Nubier du hast und wieviele davon Männer und Frauen sind und wie alt sie sind?
    Was das Mädchen angeht, sie scheint mir wirklich ein wenig zurückgeblieben zu sein. Sie wird nur für einfache Aufgaben geeignet sein. Du hast ja sicherlich ihr sinnloses Geplapper eben über das Wetter und neue Kleidung verstanden. Sie sagte mir ebenso das sie schon zwei Kinder zur Welt gebracht hat, wenn auch beide schnell gestorben sind weshalb es an ihrem Körper nur wenige Spuren dessen gab. Naja das alles muss man natürlich berücksichtigen.
    Bei den Germanen hast du völlig recht, die würde ich an deiner Stelle mit zurücknehmen. Germanenische Sklaven haben wir hier wahrlich reichlich.
    Hier also mein Gebot. In Anbetracht deines Aufwandes und unter Händlern biete ich dir für die junge Frau 400. Sie ist noch jung und kann daher ihre einfache Arbeit einige Jahre ausüben und sieht nicht danach aus als ob sie viel verbrauchen würde.
    Für die Nubier gebe ich dir 250 und nehme dafür gleich 4. Ich denke das ist ein gutes Angebot da ich sicher bin das nicht mehr als einer von ihnen den nächsten Winter überstehen wird!"

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    Mahsati schien mit dem Worten zu ringen und Nicaea blickte leicht errötend kurz auf ihren Teller. So ergriff Meritamun wieder das Wort.


    "Nun ich bin eine verheiratete Frau weshalb es sich nicht gehört allzusehr über die Junggesellen der Stadt Auskunft geben zu können. Sicca wäre dafür sicherlich die richtige. Ich bin mir sicher inzwischen kennt sie jeden ... freien Mann der Stadt",
    Meritamun kassierte für diese Aussage einen strafenden Blick von Mahsati und Nicaea wurde noch etwas kleiner.


    "Also es gibt einige Söhne von germanisch stämmigen Familien hier. Ich kann kaum eine Aussage über die Namen dieser Familien treffen weshalb ich mich zurückhalte was Heiratsfähige aus diesen Familien angeht. Meiner Meinung nach sind außer den Ducci aber keine es wert genauer betrachtet zu werden. Dein Onkel hat einen Sohn der im passenden Alter war und auch wenn das manchen hier vielleicht nicht gefallen wird das zu hören aber ich bin mir sicher das dieser junge Mann alsbald eine Frau bekommt. Ob er für dich in Frage kommt kann ich natürlich nicht sagen da ich nicht weiß wie nah ihr verwandt seit. Als nächstes wären da natürlich noch die Männer der Legio Secunda. Auch hier könnte Sicca bessere Auskünfte geben doch soweit ich gehört habe hat die Legion die volle Anzahl an Tribunen und es soll nur einer verheiratet sein. In wie weit eine Ehe mit einem Soldaten für dich in Frage kommt kann ich natürlich nicht sagen. Der Vater meines Mannes und der Herr dieses Hauses hat auch noch zwei unverheiratete Söhne auch wenn der mittlere in irgendeiner Ala irgendwo im Reich dient. Aber der jüngere, Hamilkar, arbeitet als Sekretär bei deinem Onkel. Ich werde mich allerdings auch da hüten dem Oberhaupt der Familie Magonidas da irgendwie vorzugreifen."

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    Malchus ließ den Mann zunächst wedeln und schloss seine Untersuchung mit ein paar letzten Fragen ab. Er bemerkte zwar sehr wohl die Angst der jungen Frau aber auf diese nahm er keine Rücksicht.


    "Bevor ich ein Gebot für dich abgebe beantworte noch ein paar Fragen. Du scheinst von deinen Eltern umfangreich ausgebildet worden zu sein. Wie kommt es das du nun als Sklavin weit von deiner Heimat entfernt verkauft wirst. Gehört zu deinen Fähigkeiten auch das Führen eines Haushaltes und hast du schonmal bei einem Mann gelegen?"
    Die Fragen waren wieder auf Griechisch gestellt.


    Bevor die Sklavin antworten konnte beruhigte er den Händler wieder der aber auch schon Probleme mit einem anderen potentiellem Käufer den er nicht kannte der aber scheinbar von hier kam. Mit seinem Bart und seiner Kleidung sah er jedenfalls eher wie ein Germane aus als wie ein Römer von vornehmen Stand.


    Malchus sagte also kurz zu dem Händler bevor dieser sich dem neuen widmen konnte.
    "Nun mir scheint lediglich du warst noch nie hier um deine Waren zu verkaufen. Etwas anderes war mit neuen Wegen noch nicht gemeint. Wenn du daraus schließt das ich dir unterstellen möchte das du die Sklavin gestohlen hast so ist das deine Sache. Doch merke wer sich verteidigt klagt sich an!"


    Gespannt wartete er auf die Antwort der Sklavin um dann sein Gebot zu nennen.
    Egal ob er die Sklavin kaufen würde oder nicht der Besuch des Marktes hatte sich gelohnt.

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    Phaeton überlegte einen Moment ob er seine Botschaft wirklich an den Ianitor des Hauses geben sollte und nicht eher verlangen sollte mit dem Vilicus oder dem Scriba Personalis des Aureliers verlangen sollte. Er entschied sich schließlich dagegen da er es ja hier mit einer sehr hochgestellten Familie zu tun hatte.


    "Mein Dominus ist der ortsansässige Händler, Magister Vici Mathayus Magonidas und möchte den... der genaue Name des Mitgliedes der äußerst ehrbaren Familie Aurelius ist leider nicht bekannt... einladen. Es soll quasi als Willkommensgruß der Stadt und seiner Bewohner an den hohen Gast sein. Geplant ist Abend mit ein wenig Unterhaltung, gutem Essen und dem vorstellen der wenigen wichtigen Personen der Stadt die nicht vollkommen unter der Würde eines Aureliers sind.
    Wenn die Einladung angenommen wird bittet mein Dominus darum den Tag zu nennen der dem Ehrengast am besten passt. Ebenso wäre es eine große Hilfe wenn der Koch der Villa Aurelia eine Liste mit Vorlieben und Abneigungen bezüglich Speisen und Getränke der Antwort mitgeben könnte so denn sie denn positiv ist."

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    Malchus hob eine Augenbraue als die Sklavin sofort auf Griechisch antwortete. Hatte er sich doch gedacht das die Sklavin nicht dumm sondern nur zutiefst verschüchtert war. Auch die Tränen in ihren Augen und das Rot werden bei seiner Untersuchung brachte ihn zu der Erkenntnis das er vor sich keine geborene Sklavin hatte. In einer anderen Welt und Zeit hätte Malchus sich darüber vielleicht aufgeregt und Fragen gestellt um festzustellen wie und ob zurecht sie zu ihrem Sklavendasein kam. Aber beides traf nicht zu weshalb Malchus diese für sich gewonnenen Informationen im Hinterkopf behielt für die weiteren Verhandlungen. Er war sich auch relativ sicher das der Händler selber kein griechisch konnte.
    Lehrer hatte sie noch gesagt...
    Malchus blickte die Sklavin wieder an und fragte, erneut auf griechisch und falls Thaiis diese Akzente kannte würde sie heraushören können das er sein griechisch wahrscheinlich in Ägypten gelernt hatte und mit punischem Akzent sprach.
    "Nun ein Lehrer zeugt eher selten von Dummheit wenn man Unterricht hatte. Sag mir sprichst du noch weitere Sprachen, worin wurdest du unterrichtet und was kannst du?"



    Noch während er auf eine Antwort wartete trat eine andere Frau hinzu und gab sogleich ein Gebot für die Frau ab. Sie sprach nicht in ihrem Namen sondern in dem vom Legaten der Legion dessen Name Malchus natürlich bekannt war. Eigentlich hätte er sogleich sein Gebot zurückziehen wollen da er es in Zeiten eines drohenden Bürgerkrieges nicht mit dem örtlichen Militärherrscher verscherzen wollte. Aber er ärgerte sich über die dreiste Art der Sklavin.


    Die Ansprache vom Händler schlug dem Fass dann schier den Boden aus. Eben noch behauptete er sie wäre dumm wie Brot und sprachlos und nun war sie ein auserlesenes Stück griechischer Qualität. Malchus hasste es mit Händlern zu arbeiten die ihre Ware nicht kannten und sein Ärger stieg weiter.
    Aus diesen beiden Gründen beschloss er die Sache etwas weiterzutreiben und machte sich dabei keinerlei Gedanken über die Konsequenzen die das eventuell für die Sklavin haben würde.


    Erst sprach er den Händler an.
    "Nun hin oder her ich habe jawohl nach allen Gepflogenheiten das Recht es ersten Gebotes. Sei die Frau Sklavin von wem auch immer. Auch überrascht mich deine Taktik des Verkaufs doch sehr. Eben gerade noch war sie gerade mal mächtig geradeaus zu gehen und nun ein Kleinod griechischer Kultur. Ich denke du hast sie auf... neuen Wegen beschafft und willst nun einen gehörigen Risikoaufschlag aufschlagen um deine Risiken die "neue Wege der Warenbeschaffung" stets mit sich zu bringen auszugleichen.


    Zu der Sklavin sagte er nur knapp auf griechisch.
    "Mach die Preise nicht kaputt der Mann hat keine Ahnung von dem was die Sklavin ist oder kann und hat sie bestimmt geraubt. Mehr als 500 würde ich nie und nimmer für sie bezahlen. Womöglich taucht noch der ehemalige Besitzer oder ähnliches hier auf."

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    Es ging hin und her in dem Gespräch und nun mischte sich, nach längerem zuhören, Meritamun wieder in das Gespräch ein.


    "Die Gens Duccia ist gemeint. Wenn es hier eine germanisch stämmige Familie gibt die sich den römischen Gepflogenheiten entsprechend benimmt und angesehen ist dann sind sie ist. Ganz nebenbei sind sie die reichste und größte Familie der Stadt will ich meinen. Gerüchteweise soll ein Mitglied der Gens sogar Senator sein. Jedenfalls gibt es da den Duumvirr... oder besser gesagt ehemaligen. Er ist vor kurzem ich glaube nach 6 Jahren Amtszeit nicht wieder in dem Amt bestätigt worden. Vielleicht genau die richtige Gelegenheit für deinen Onkel dort mal vorzufühlen. Ich habe nicht gehört das der Mann, seine Name ist übrigens Numerius Duccius Marsus, verheiratet ist. Dadurch das er nun nicht mehr der Stadt vorsteht könnte sich das aber bald ändern. Was fängt ein Mann schließlich mit soviel Freizeit an. Entweder er arbeitet, führt Krieg oder zeugt Kinder!"

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    Phaeton der Vilicus des Domus Magonidas war heute mal als Bote unterwegs. Eine Aufgabe die normalerweise nicht zu seinen Aufgaben gehörte und seiner Meinung nach auch unter seiner Würde lag. Doch der Empfänger dieser Botschaft war eine hochgestellte Persönlichkeit und daher war er selber gegangen.


    So stand er nun vor der Villa Aurelia von der, durch Sklaven auf dem Markt an andere Sklaven weitererzählt, wieder mehr Bewohner als nur die Sklaven anwesend waren.
    Mit kräftigem aber nicht aufdringlichem Klopfen pochte er also an die Porta.

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    Malchus hörte aufmerksam zu.
    Irgendwie passte die Geschichte für ihn nicht ganz zusammen. Wenn sie so dumm war wie hatte sie es denn geschafft in einem Tempel zu dienen.
    Gut er kannte die Tempel in Ephesos nicht aber er konnte sich nicht vorstellen das die da schwachsinnige einstellten. Da glaubte er schon eher das diese "zarte Blume" von dem Transport zu sprachlos geworden war. Naja alles nicht unbedingt sein Problem solange er sie nicht kaufte. Klar war natürlich wenn sie tatsächlich dumm wie ein Stück Feldweg war passte sie nicht. Erstens würde sein Bruder an solch einem Wesen schnell die Lust verlieren, sie im Haushalt wohl eher stören als helfen und überhaupt dann kein wertiges Geschenk sein.


    "Gut Gut was du sagst hört sich alles recht gut an. Doch ein schrecklich dummer Sklave macht oft ja mehr kaputt als er nützt und wenn man noch eine Extrasklaven einstellen muss der ihn ständig alles auf´s neue erklärt wird das natürlich auch teuer. Aber ich will mit die Ware erst anschauen und dann mein Angebot machen."


    Mit diesen Worten machte er die paar Schritte und stand direkt vor Thaiis.
    Zunächst blickte er sie genau von oben nach unten an. Er fasste sie am Kinn und hob ihren Kopf um ihr in die Augen zu schauen. Er wollte sehen ob diese trübe waren, sie schielte oder sonstwelche Anzeichen von Schwachsinn oder Krankheit zu erkennen waren. Dann öffnete er mit leichtem Druck ihren Mund und prüfte ihre Zähne.
    Mit erneutem leichtem Druck schob er sie ein wenig hin und her um zu sehen ob sie gerade und richtig gehen konnte oder irgendwelche körperlichen Gebrechen hatte. Dann, kurz vor dem Ende seiner Untersuchung, fasste er die eine oder andere Stelle an ihrem Körper an um dort nach versteckten Krankheitsanzeichen, schweren Wunden, Verkrüppelungen aber auch Ernährungszustand, Ungezieferbefall und dergleichen zu prüfen. Auch, kannte er doch die Vorlieben seines Bruders besah er sich kurz ihre Oberweite und befühlte diese. Auch wenn die Frau noch jung war hätte es ja sein können das sie schon ein halbes Dutzend Kinder genährt hatte und ausgelaugt war. Etwas was seinem jungen Bruder auch wenig gefallen hätte.
    Zu guter letzt schließlich hob er wieder ihr Kinn an und sprach sie auf Griechisch an
    "Bist du wirklich dumm und verstehst nichts?"


    Bei seiner ganzen Untersuchung war Malchus dabei nicht zärtlich aber auch nicht grob. Sondern so als ob er eine wertvolle Ware untersuchen würde.

    Mathayus überlegte einen Moment und antwortete dann:
    "Wir sollten vielleicht mal die Stadtkassen und ihre Einnahmen überprüfen. Gerade ich als Händler könnte da vielleicht was in Erfahrung bringen. Jedenfalls wenn die Civitas schon so klamm ist das sie keine Vigiles mehr bezahlen kann...
    Aber du bist ja erstmal wegen etwas anderem gekommen und ich will versuchen nicht vom Thema abzukommen.
    Ich bin der Meinung das gerade bei großen Bränden die Handwerker wahrscheinlich erstmal ihre eigenen Schäfchen ins trockene bringen.
    Vielleicht könnte man beides ja miteinander verbinden?"

    "Gut", quittierte er kurz die Absage an einer Erfrischung oder Stärkung. Er gab Penikanus kurz ein Zeichen auf das dieser schnell die bisherigen Unterlagen zur Seite legte und eine Tabula hervorholte und sich schreibbereit macht. Auch wenn Mathayus es ungern zugab aber sein Gedächtnis war nicht mehr das beste ohne Penikanus und seine Aufzeichnungen.
    Bevor er antwortete gab er Cornutus noch kurz die Anweisund Sicca bescheid zu geben, das sie ihrem Vater einen Tee bringen sollte.


    Bei dem Blick auf den jungen Petronier war Mathayus gerade ein verwegener Gedanke gekommen.


    Dann wandte er sich aber mit seiner vollen Aufmerksamkeit seinem Gast und Amtskollegen zu.


    "Du sprichst mir quasi aus der Seele Crispus, wenn ich dich so nennen darf. Auch mir ist dieser Missstand aufgefallen und mit Schrecken und jemand der schon einmal die Spuren gesehen hat die ein großer Brand in einer Stadt hinterlassen können, denke ich an den Fall der eintreten könnte. Auch in "meinem" Vicus besteht da mehr als Bedarf nach einer organisierten Brandbekämpfung. Gerade wenn man an die Werften mit ihrem vielen gelagertem Holz usw. denkt. Einzig allein mit deinem Lösungsansatz bin ich etwas zwiegespalten. Du wohnst schon wesentlich länger in der Stadt bitte erkläre einem Unwissendem doch nochmal den Grund für die Auflösung der Vigiles? Meiner Meinung nach würde es wesentlich mehr Sinn machen sie wieder aufzustellen. Die meisten Vigiles die ich kenne bestanden zu einem großen Teil aus Sklaven. Wenn wir das hier auch machen kann man das recht schnell wieder aufstellen und wenn man jeden Sklaven haltenden Haushalt dazu verpflichtet, nach Größe gestaffelt, für den Fall der Fälle einen Sklaven bereit zustellen hätte das in meinen Augen einige Vorteile. Ein Handwerker ist, zumindestens vor der Schulung, sicherlich durch seine Fähigkeiten besser geeignet. Aber er ist im Zweifel aber auch erstmal in dem inneren Kampf gefangen zuerst seinen eigenen Besitz und Familie zu retten."

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    Malchus bemerkte natürlich den herrschenden Andrang wollte sich aber nicht so schnell geschlagen geben.


    "Hmmm Nubier... gerade frisch aus Ägypten... da muss man aber höllisch aufpassen das sie in dem ungewohntem Klima nicht schnell krank werden und sterben...", fing er an zu handeln.


    Auf die beiden Germanen warf er nur einen sehr kurzen Blick. Wären es ältere Männer gewesen die auch noch einen halbwegs intelligenten Eindruck gemacht hätten, zugegeben sehr selten unter diesem Volk, hätte es da vielleicht einen Verwendungszweck gegeben. Aber so... zwei junge kräftige Barbaren, womöglich noch Krieger ihres Stammes... nein nichts für ihn.


    Als letztes also die Frau. Malchus fand der Mann ging nicht sonderlich pfleglich mit seiner Ware um was ihn störte. Nicht weil er den Menschen sah und schützen wollte sondern weil er es hasste schlechte oder beschädigte Ware zu kaufen.
    Sein jüngerer Bruder hatte bald Geburtstag und da er noch immer unverheiratet war aber voller jugendlicher Energie machte er den Haushalt im Domus Magonidas, vor allem die weiblichen Sklavinnen unruhig. Beziehungsweise hielt sie öfter von ihrer eigentlichen Arbeit ab. Falls Malchus sie kaufen würde könnte er also gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen.
    Hamilkar würde einen Grundstock für einen eigenen Haushalt erhalten, er hatte ein Geschenk für ihn, er konnte seine Triebe auf eine Sklavin bündeln bis er eine Frau hatte und Pausias würde eine Hilfe in der Küche erhalten und sie konnten sie die stundenlang engagierten Nachbarsjungen sparen. Von denen hielt Malchus eh nichts und glaubte das es mehr oder weniger nur an den Neigungen des Koches lag das er diese als eminent wichtig bezeichnete.
    Der Umgang mit der Ware stimmte Malchus aber immer noch misstrauisch. Er sprach den Händler nun direkt an:


    "Die Frau... wie heißt sie, wo kommt sie her und wo hat sie die Fähigkeiten erlernt mit denen du wirbst. Ebenso würde ich gerne selber begutachten ob sie die lange Reise unbeschadet an Körper und Geist überstanden hat."


    Nachdem er gesprochen hatte sah er die junge Germanin die sein Vater eine zeitlang aufgenommen hatte. Er nickte sie kurz an als Zeichen das er sie erkannt hatte und grüßen wollte. Ein Gespräch fing er mit ihr aber erstmal nicht an. Sie war kaum mehr als eine Sklavin und von daher zunächst und Malchus Niveau.

    "Sehr tüchtig, sehr tüchtig. Immer gleich zum Punkt kommen. Das Lob ich mir an einem echten Römer. Aber setz dich doch erstmal. Darf es etwas zu trinken sein oder ein kleiner Imbiss vielleicht?"


    Mathayus zeigte bei seiner Antwort eine freundliche Miene und Ton und man konnte kaum erkennen ob er es wirklich ernst meinte oder Crispus verspottete. Der geübte Menschenkenner würde erkennen können das das sofortige aufs Thema kommen in Mathayus Kultur aus unhöflich galt aber dieser das unter Römern natürlich gewohnt war.

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    "Ah ja genau... ich meine den Onkel von meinem Mann", gab Mahsati zurück und interpretierte das Lächeln wohl nur aus Freundlichkeit.


    Als Octavena aber dann das mit dem Germanen sagte hatte das Wirkung auf alle drei Magoniden Frauen.
    Bei Meritamun und Nicaea sogleich und bei Mahsati mit etwas Verzögerung.



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    "Tu das bloß nicht wenn du es irgendwie verhindern kannst. Ich glaube da würde ich lieber einen alten Mann nehmen als einen der Barbaren. Vielleicht noch einen Gallier... die sind ja schon recht lange der Kultur ausgesetzt und bis auf die Frisuren und Bärte gibt es bei denen schon ein paar manierliche... aber Germanen.... Höchstens einen Ducci...", spekulierte Nicaea mit vor Schreck geweiteten Augen.

    "Hmmm...", gab Mahsati erst von sich, rang dann offensichtlich ein wenig mit sich selber und fragte dann:
    "Dein Vater auch hier, ist er der... Häuptling von meinem Mann? Aber hier nur wenig Römer Männer... oder soll du werden Frau von.... Großfüße von Wald?"


    Nicaea konnte ein Kichern nicht unterdrücken als ihre Mutter Häuptling sagte.
    Ganz leise sagte sie zu Octavena:
    [SIZE=7]"Sie meint Patron"[/SIZE]

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    Malchus Magonidas ging immer wieder mal über den kleinen Sklavenmarkt von Mogontiacum.
    Nachdem er damals soviel Glück gehabt hatte genau das passende zu finden dachte er nun das er dies nun regelmäßig tun sollte. Es gab zwar im Moment keine Notsituation wie damals und eigentlich auch keinen unbedingten Bedarf an einem neuen Sklaven oder Sklavin in "seinem" Haushalt aber das Schicksal hatte hier ja schon einmal zugeschlagen.


    Er begutachtete so also die "Auslage" und stand gerade vor einem Stand mit ein paar Nubiern, ein paar Germanen und einer Frau.


    Er blickte den Verkäufer an und fragte:
    "Das ja mal ne bunte Mischung? Wofür sind die denn alle gedacht oder ausgebildet?"