Beiträge von Delon

    Menochares war wohl wirklich nicht so sehr begeistert sich um Delon kümmern zu müssen. Etwas Wasser und einfach nur sitzen wäre gut nach dem ganzen Stress der vergangenen Stunden. Darum sagte er:


    "Danke! Etwas Wasse wäre gut. Wenn ich darf setze ich mich einfach hier hin und warte."

    Da hatte Delon ja eben kräftig ins Fettnäpfchen getreten. Jetzt würde Menochares ihn wohl nichtmehr besonders mögen. Hoffentlich klappte das mit den anderen Sklaven besser.


    Die Culina sah jedenfalls schonmal sehr einladend aus. Gegen Essen hatte er nie etwas einzuwenden. Hoffentlich war die Verpflegung für Sklaven in diesem Haushalt gut. Leisten konnten sich die Claudier dies bestimmt, aber ob sie es sich leisten wollten war eine andere Frage. Gespannt sah sich Delon weiter um und wartete darauf die anderen Sklaven kennenzulernen.

    Delon war etwas beruhigt. Man hatte ihn nicht gleich zu einem Arzt in irgendeiner Gasse der Suburba gebracht und kastriert. Stattdessen war es erstmal in die Villa Claudia gegangen. Das war schonmal gut. Wenn er schon verschnitten werden mußte zog er dafür eine hygienische Umgebung vor. Zum Glück schien auch Livineia ihre Neuerwerbung nicht durch Wundbrand verlieren zu wollen. So ungern er seine Hoden verlor, noch viel ungerner würde er sein Leben einbüßen.


    Nun wandte er sich an den Nubier. Er hatte sich schon die ganze Zeit gewundert ob dieser ein Eunuch ist. So griesgrämig wie er erst dreingeblickt hatte glaubte Delon erst daran einen Kastraten vor sich zu haben. Aber dann hatte er fast gegrinst als es um Delons Entmannung ging. War das Schadenfreude weil ihm jetzt das gleiche Schicksal wie dem Nubier blühte. Delon beschloss nachzufragen:


    "Du heißt Menochares? Bist du ein Eunuch? Sind alle Sklaven der Herrin Eunuchen?"


    Die Stimme des Nubiers war tief, aber das hatte nichts zu sagen wenn er nach dem Stimmbruch kastriert wurde. Dann änderte sich die Stimme nichtmehr und die Fettleibigkeit zu der Eunuchen neigten bekam man mit Training in den Griff. Er konnte sich nicht vorstellen das Livineia bei sowas mangelnden Trainingseifer dulden würde. Er konnte sich insgesamt nicht viel vorstellen das Claudia LIvineia dulden würde.

    Sie hatte ihn also wirklich gekauft und was ihm bervorstand hatte er sehr gut mitbekommen. Delon riss sich wieder zusamen und versuchte gefasst auszusehen. Er antwortete:


    "Ich habe verstanden,Domina, und gehorche."


    Minimalismus war bei den Antworten eines Sklaven sicher kein schlechtes Stilmittel. Die Sache mit der Kastration ließ sich ja wohl eh nichtmehr ändern und wenn er schon ein Eunuch werden mußte dann wenigstens einer mit dem die Herrin zufrieden war. Da konnte sich eine großartige Karriere eröffnen, auch wenn seine Gedanken ertmal auf den notwendigen Eingriff konzentriert waren. Er wunderte sich wann er wohl kastriert würde. Gleich heute? Morgen? In einer Woche? Er hätte nichts gegen einen kleinen Aufschub. Aber das lag in der Hand von Claudia Livineia.

    Der Händler war nicht mehr so gespächig wie vorher und sagte:


    "Da er ja noch nicht kastriert ist nur 800 Sesterzen. Und ihr könnt euch auf meinen Kontakt verlassen. Er ist wirklich sehr erfahren."


    Innerlich fluchte der Händler. 800 Sesterzen war nicht viel und sollte das Unerwartete eintreffen und der Sklave durch die Entmannung doch sterben würde diese Furie bestimmt zurückkommen. Aber sie hatte Recht. Eine Claudierin hielt man sich lieber wohlgesonnen. Man wollte ja je nach politischer Entwicklung in der Zukunft nicht selbst als Eunuchensklave an einem wiedererstandenen claudischen Kaiserhof enden.


    Delon resignierte währenddessen. Er wurde wohl wirklich gekauft. Das wars dann wohl für seine Manneskraft.

    Während sich Menochares zu Delon begeben hatte war der Sklavenhändler losgeeilt und hatte etwas zu schreiben geholt. Schnell notierte er den Kontakt des Arztes in der Suburba und gab die Notiz dann wortlos, aber unterwürfig blickend Livineia. Er wollte das Geschäft ja nicht noch verderben. Die "Dame" schien leicht reizbar und am Ende war ihm doch vollkommen egal wo sie ihrem Sklaven die Eier rausschneiden ließ. Hauptsache sie blieb bei ihrem Entschluß und kaufte den Germannen. Der Rest war dem Händler absolut egal.

    Delon wurde immer unwohler. Da würde er wohl nichtmehr rauskommen. Jetzt wanderten seine Hände doch in seinen Schritt um die Teile zu schützen um die es ging. Aber das hörte sich so an als wenn sich die Herrin entschieden hätte. Für den Kauf und für die Kastration. Dann sollte auchnoch sein Gebiss überprüft werden. Sofort öffnete er den Mund. Es brachte ja jetzt nichts noch als widerspenstig zu gelten. Das könnte seine Situation nur noch schlimmer machen. Delon wußte das sein Gebiss perfekt war, aber vieleicht würde der Nubier ja wenigstens Mundgeruch feststellen. Alles was den anstehenden Verkauf noch verhindern konnte wäre Delon jetzt recht.

    Delon wurde immer nervöser nachdem der Blick der Herrin nun nichtmehr auf dem Thraker sondern auf ihm ruhte. Sie fuhr den Händler ja ganzschön an. Das gefiehl Delon schon eher. Was mußte der Händler auch Kastrationsempfehlungen geben. Das die Dame jedoch darauf bestand das sie einen Eunuchen "brauchte" war jetzt gar nicht gut. Vor allem weil der Thraker wohl endgültig abgehackt war und sie ihn jetzt sogar ansprach. So ein Mist was sollte er antworten?


    "Ja Herrin, ich kann schreiben. Mein ehemaliger Herr hat mich als Mundschenck und für Organisatorisches in seinem Haushalt eingesetzt. Aber vieleicht bin ich ja garnicht der richtige Skalve für euch. Vieleicht findet ihr ja woanders einen Eunuchen der.....Auuuuhhhhh!!!"


    Der Sklavenhändler hatte zugeschlagen und zischte ihn an: "Antworte nur auf das was du gefragt wirst. Wenn du glaubst du entgehst der Kastration indem du dich unter Wert darstellst dann irrt du. Kauft dich diese Dame nicht dann lasse ich dich entmannen. Sie hat mir die Augen geöffnet was für einen hervorragenden Eunuchen du abgeben würdest."


    Zu Livineia gewandt sagte er dann: "Der Sklave ist ganz überwältigt von der Aussicht einer so wunderschönen und edlen Dame wie euch dienen zu dürfen. Verzeiht ihm sein verwirrtes Verhalten. Er wird sicher schnell einsehen welches Privileg es ist euch dienen zu dürfen und darüber das kleine Opfer schnell vergessen. Er ist wirklich der intelligenteste Sklave den ich habe. Das seht ihr schon daran das er solange die Fassung behalten hat und jetzt nicht rumwinselt und um seine Männlichkeit fleht. Er ist so intelligent das er erkennt wo sein Platz ist."


    Delon mochte die Entwicklung der letzten Minuten garnicht. Es sah wohl so aus als wenn jeder ihn hier kastrieren lassen wollte. Und das er intelligent war nicht zu flehen war ja nun auch Schwachsinn. Was würde das den bringen. Wenn die Dame ihn nicht kaufte würde ihn der Sklavenhändler zum Eunuchen machen lassen und er würde wahrscheinlich zusätzlich noch ausgepeitscht weil er den Verkauf verdorben hatte. Das waren alles keine guten Aussichten.

    Delon fand es faszinierend wei kriecherich sich der Händler an die Dame heranmachte, aber wahrscheinlich bekam man nur so die anspruchsvolle Kundschaft überzeugt. Und anspruchsvoll war die Herrin. Aber da war sie auch wirklich beim richtigen Händler gelandet. Sklaven wie Delon machten schon eher etwas her als das was man normalerwesie so auf dem Sklavenmarkt sah. Auf ihre frage nach der Qualität der Ware antwortete der Händler:


    "Ohh ein gutaussehender Sklave zur Begleitung. Da habe ich einige ganz hervorragende Exemplare. Dort der wilde Thraker. Er strahlt ungestühme Wildheit aus und ist sehr exotisch. Oder wenn ihr lieber etwas klassischeres wünscht diesen Germannen hier vorne. Er sieht edel, aber gleichzeitig kultiviert aus. Und das ist er auch, den er wuchs als Sklave in Hispania auf und kann sogar schreiben."


    Delon brachte sich in Position als er erwähnt wurde und versuchte besser als der Thraker auszusehen. Er würde sich doch keine Stellung bei einer reichen Partrizierin von diesem Halbwilden streitig machen lassen. Also möglichst klassisch und gut aussehen.


    Die nächste Frage der Dame erschreckte sowohl den Händler, als auch den Thraker und Delon. Sie reagierten nur alle unterschiedlich darauf. Der Händler stutzte erst und began dann:


    "Leider sind Eunuchen sehr rar. Ich habe im Moment keine im Angebot, aber ich habe sehr viele gute intakte Sklaven. Ich kenne da einen syrischen Arzt in der Suburba der sich mit dem pikanten Eingriff auskennt. Er hat schon für mehrere meiner Kunden einen Sklaven operiert. Seine Auftraggeber sind sehr zufrieden. Er macht auch diskrete Hausbesuche und ihm ist noch kein Sklave beim Herausnehmen der Hoden gestorben. Wenn ihr also einen Eunuchen wollt vermittele ich euch gerne den Kontakt zu diesem Spezialisten."


    Der Händler war ganz Geschäftsmann. Was mit seiner Ware geschah nachdem sie verkauft war interessierte ihn nicht. Die Ware interessierte es umso mehr. Der Thraker hielt sofort seine Hände vor seinen Schambereich und schaute den Händler und die Partrizierin so böse an als wenn er sagen wollte das er jeden kastriert der ihn kastriert.


    Delon war auch erst geschockt. Eunuchen? Nein die gab es hier am Stand nicht. Ob die Dame jetzt weiter zog? Aber als der Händler dann zu seiner Erklärung ansetzte wurde Delon ganz anders. Er widerstand dem Drang seine Geschlechtsteile mit den Händen zu schützen und versuchte weiter gut auszusehen, jedoch wurde er innerlich sehr nervös. Plötzlich fand er den Gedanken garnicht mehr so toll von dieser Herrin erworben zu werden wenn das bedeutete das der syrische Arzt dann seine Kunst an seinem Skrotum ausüben durfte. Das war sicher eine tolle Stellung für einen Sklaven, aber es gab doch bestimmt auch Herrn hier in Rom die einen unkastrierten Sklaven wollten. Trotzdem beherrschte Delon sich. Die Fassung zu verlieren würde ja nichts bringen.

    Delon bemerkte die Frau in der Sänfte schon aus einer ganzen Entfernung. Sie sah reich aus, wirkte aristrokratisch und sie kam hier her. Das könnte eine geeignete Herrin für ihn sein. Geld mußte sie haben den in Sänften bewegten sich nur die, die es sich leisten konnten und ihr Blick verriet ihre Herkunft.


    Der Sklavenhändler hatte das auch sofort gemerkt und bewegte sich rasch zu der Sänfte und sagte:


    "Herrin, wie kann ich euch mit meinem bescheidenen Sortiment dienen? Ich habe die hervorragensten Sklaven Roms. Nur das Beste für euch! Was wünscht ihr? Ich liefere was ihr begehrt."


    Der Händler erkannte Geld wenn er es sah und Delon hoffte das er berücksichtigt wurde. Es war besser für einen Sklaven bei reichen als bei armen Leuten zu dienen und diese Herrin sah sehr reich und sehr schön aus.

    Vielen Dank!


    Ich stehe dann mal auf dem Mercatus Urbis zur Abholung bereit.


    P.S. Edle Herrin Claudia Livineia, Euer Posteingang ist voll. Also das soll jetzt keine Beschwerde vom Sklaven sein, aber so kann ich doch nicht mitteilen das ich geliefert wurde. ;)

    Delon stand unschlüssig am Stand des Sklavenhändlers. Das war also Rom. Schon sehr groß. Auch irgendwie beeindruckend, aber auch beunruhigend.


    Delon war als Sklave in Hispania aufgewachsen. Nach dem Tod seines Herren hatten ihn die Erben verkauft und nun stand er hier in Rom zu verkauf. Immerhin war er nicht auf der Hauptbühne des Sklavenmarktes gelandet, sondern war nun im Sortiment eines Händlers der sich auf exklusive Sklaven höchster Qualität für den anspruchsvollen Kunden spezialisiert hatte. Delon hoffte das man ihn für einen partrizischen Haushalt kaufen würde und er da ein lockeres Leben als Mundschenk oder sowas führen konnte. Bisher war er wegen seines guten Aussehens immer der dekorative Sklave im Hintergrund gewesen und er fände es gut wenn es so bleiben würde. Rumstehen und gut aussehen waren nicht so anstrengend wie andere Tätigkeiten die ein Sklave ausüben mußte.


    Hoffentlich war sein neuer Herr oder seine neue Herrin sklavenfreundlich. Diese tyrannischen Herren die einen immer rumscheuchten waren garnicht nach Delons Geschmack. Einfach nur seine Ruhe. Mehr wollte er doch nicht. Und ein Bett und was zu Essen. Dafür sah er dann auch gerne dekorativ aus.


    Sim-Off:

    Reserviert