Beiträge von Marcus Iulius Dives

    Der Iulier lächelte. 'Duumvir Dives' - eine nette Alliteration.
    "Nun denn, wünsche ich dir viel Erfolg bei deinem Besuch Aculeos und ja vielleicht auch noch dem einen oder anderen weiteren Freund oder Verwandten.", gab Dives dem Senator noch mit auf den Weg und ließ es sich hierbei nicht nehmen auch noch einmal ganz unverbindlich auf seine Onkel Iulius Proximus und Octavius Victor, sowie seinen Cousin Iulius Centho hinzuweisen. Bezüglich des Decimers, für den sein Herz schlug, hatten seine Überzeugungskünste ja nicht gewirkt, wie es zumindest zu diesem Zeitpunkt den Anschein hatte.
    "Es war mir wie immer eine Freude dich zu sehen und mit dir zu sprechen, wenngleich ich befürchte, dass ich nach einem eher entspannten Plausch nun gerade nochmal besonders 'ranklotzen muss.", verzog er sein Gesicht zu etwas, das wohl einmal ein Lächeln werden sollte. Es gab hier definitiv viel zu tun - und davon wirklich mehr als genug...
    "Mögen die Götter auf dich und die Deinen ein wachsames Auge werfen. Vale bene, Sedulus!", verabschiedete er sich letztlich, um sich dann angekündigtermaßen wieder seiner eigentlichen Arbeit zu widmen.

    | Tasius


    Der alte Rhodier zeigte keinerlei besondere Reaktion auf den ach so kalten Blick des Sergiers, sodass es jenem letztlich auch verborgen blieb, was genau der Sklave sich dachte und was genau er davon hielt. Hätte er allerdings von den Plänen Ritter zu werden gewusst, hätte er dem jungen Römer wohlmöglich noch den Rat mit auf den Weg gegeben, dass man dafür noch wesentlich ausdauernder sein müsste, um dieses Ziel zu erreichen, als man es sein musste, um in diesen Kultverein aufgenommen zu werden...
    Doch das waren natürlich sowieso Erfahrungen, die jeder junge Bursche selbst einmal sammeln musste. Wie Tasius gehört hatte, mussten auch die beiden iulischen Magister bereits dann und wann derlei Erkenntnisse gewinnen und aus ihnen lernen. Doch mit etwas Engagement, dem richtigen Maß an Beharrlichkeit und vielleicht auch etwas Vitamin B, welches in dieser Zeit selbstredend in seiner wortwörtlichen Bedeutung noch nicht bekannt war, ließ sich manches Ziel letztlich doch realisieren. So war Iulius Centho nach seinem Durchfallen in seinem ersten Anlauf zum Vigintivirat mittlerweile dennoch ein Senator Romas, während Iulius Dives nach einem ersten, missglückten Anlauf eine Sonderstellung neben seinem Cousin in diesem Kultverein einzunehmen mittlerweile auch dieses Ziel erreicht hatte. Ähnliche Geschichten, wenngleich auf anderen Gebieten und nicht immer im Bezug auf irgendwelche Ämter und Posten, könnte der alte Tabularius über beinahe jeden Sodalis der Societas Claudiana et Iuliana erzählen. Über mancheinen fielem ihm spontan sogar gleich mehrere dieser Kurzgeschichten ein. Denn da musste einfach jeder irgendwann einmal (oder eben auch mehrmals) durch.


    "Vale.", verabschiedete Tasius den Sergius letztlich also, da er von den Ritterplänen eben nichts wusste, wortkarg. Die Zeit würde zeigen, ob der junge Mann sich nach seinem Opfer wieder melden würde oder ob er nach diesem Gespräch nun FEST davon überzeugt wäre, dass er nun doch kein Opfer mehr für ein Mitglied der iulisch-claudischen Kaiserdynastie darbringen würde... bis er wohlmöglich das nächste Gespräch mit einer überzeugenden Person führte...




    TABULARIUS - SOCIETAS CLAUDIANA ET IULIANA
    SCRIBA PERSONALIS - MARCUS IULIUS DIVES

    Der Duumvir nickte und machte sich eine kurze Notiz hierzu. Sein asinischer Quaestor würde ihm später ausrechnen, dass dies bei einem Planbetrag von 135 Aurei für die Bezahlung des Architekten hieß, dass jener wohl dreimal 750 Sesterzen erhalten würde, wenn man von einem konstanten Betrag ausging.


    "Nun, was hälst du davon, wenn ich dich einmal zum künftigen Baugrund des Tempels begleite und wir diesen gemeinsam begehen?" Kurz schaute er aus dem Fenster nach dem etwaigen Sonnenstand.
    "Ich sollte etwa eine Hora bis zu meinem nächsten Termin haben und unter Umständen könnte uns ja sogar der Aedilis operum publicorum...", dessen Amtstitel ja bereits fast alles über seine Funktion innerhalb Ostias aussagte, "... begleiten.", schlug Dives vor. Die Verpflichtungen des Aedils hatte er dabei natürlich mitnichten alle im Kopf, sodass er nur hoffen und darauf spekulieren konnte, dass jener überhaupt derzeit im Hause war.
    "Alternativ könnten wir natürlich auch einen Termin für einen der nächsten Tage ausmachen, um auch wirklich ausreichend Zeit und den Aedil an unserer Seite zu wissen.", stellte er daher als weitere Möglichkeit in den Raum. Ansonsten gäbe es aus seiner Sicht aktuell wohl nichts weiter zu besprechen.

    Nachdem das alte Sacellum Serapis, welches sich an diesem Ort befand, abgerissen worden war, bot sich dem Betrachter dieser baldigen Baustelle aktuell das Bild eines regelmäßig von einem Servus Publicus gefegten, leeren Platzes, der nur darauf wartete in wenigen Tagen eingeweiht und hernach mit neuer Pracht bebaut zu werden.


    Ganz in der Nähe befand sich zudem die - natürlich überwachte - Sammelstelle des noch brauchbaren Materials des alten Sacellums, welches man eventuell für den neuen Tempel des Iuppiter Serapis oder aber im Zweifelsfall auch für andere städtische Bauprojekte würde nutzen können. Die genauen Bestandslisten lagen selbstredend beim Aedilis operum publicorum, der immerhin sogar den Rückbau und Abriss persönlich mitverfolgt hatte.

    | Aulus Aufidius Augurinus


    Zahlreiche Leute hatten sich am heutigen Tage am künftigen Bauplatz des Iuppiter-Serapis-Tempels versammelt. Den weitaus überwiegenden Teil von ihnen machten dabei einfache Bewohner Ostias aus, die schlicht und einfach gehört hatten, dass es hier wohlmöglich an diesem Tage etwas zu gucken geben würde, während neben einigen städtischen Pontifices und anderen Priestern der Civitas der Pontifex Vulcani wohl einer der hochrangigsten Gäste dieser Weihungszeremonien sein würde. Selbstredend glänzten aber auch die beiden Duumvirn von Ostia mit Anwesenheit, wie gleichsam auch die anderen drei städtischen Magistrate mit kurzen Notizen zugegebenermaßen im Falle Ocellas und Asinius Celers erst recht kurzfristig von diesem Termin in Kenntnis gesetzt wurden. Immerhin aber handelte es sich doch gerade für diese beiden Magistrate auch keineswegs um eine Pflichtveranstaltung, sodass der Quaestor für seinen Teil sich heute beispielsweise anderen Angelegenheiten hingab.
    Ebenfalls eingeladen worden war selbstredend der griechische Architectus, wenngleich der Iulier eher weniger mit seinem Erscheinen rechnete. Auf ihn hatte der ältere Herr nämlich nicht unbedingt an den römischen Sitten und Bräuchen sonderlich interessiert gewirkt, wobei dieser Eindruck selbstredend auch täuschen konnte. Unterdessen hoffte gerade der Collega des Iulius, dass eine ganz bestimmte Iunierin trotz der vergleichsweise kurzfristigen Einladung (und der kleinen Anspielung auf eine Geschichte, an die sie vielleicht nicht unbedingt erinnert werden wollte) heute hier erscheinen würde.


    "Nun, dann lasset uns beginnen.", nickte nach seinen letzten mentalen Vorbereitungen der Augur dem iulischen Duumvirn zu und bedeckte mit einem Zipfel seiner Toga sein Haupt. Dann streckte er die Hände in die Höhe, in einer den Lituus genannten Krummstab halten, die andere mit flacher Handfläche nach oben zeigend. Ein letztes Mal ging er konzentriert in sich...
    Unterdessen gab Dives den Fanfarenbläsern das Zeichen durch ein kurzes feierliches Spiel die Ruhe und Aufmerksamkeit der umstehenden Menschen zu erlangen. Sobald die Musik verstummt wäre, würden die Weihungszeremonien gleich zweifellos beginnen!



    Sim-Off:

    Sorry fürs Warten... :(


    Tja, worauf hatte sich der Iulier hier nur wieder eingelassen? Natürlich hatte er ganz ehrlich zu Beginn des Abends den Wunsch geäußert das Anwesen der Helvetier etwas besser kennen zu wollen. Er hatte zuvor schließlich noch keinen Fuß in dieses Haus gesetzt und war selbstredend nicht uninteressiert daran, wie sein lokalpolitischer, helvetischer Freund hier so lebte. Dass dabei nun ausgerechnet diese Sergia, die schon zu Beginn der Cena Dives recht körperbetont begrüßt und ihm eigenmächtig die eigentlich gar nicht für sie gedachten Blumen abgenommen hatte, gab der ganzen Situation einen leicht unangenehmen und vielleicht auch in einer gewissen Weise etwas beängstigenden Beigeschmack. Wer wüsste schon, was nach der anfänglichen Begrüßung und dem nur kurze Zeit später geäußerten Wunsch neben dem Duumvir Platz zu bekommen, zu mittlerweile nun bereits so fortgeschrittener Stunde noch für Überraschungen von ihrer Seite warten würden? Doch darüber wollte der Iulier am besten gar nicht erst nachdenken!
    "In der Tat.", kommentierte Dives den romantischen Mond und seufzte trotz oder vielleicht auch gerade der Wolke wegen einmal leicht. Ob Serapio wohl gerade bis hinauf zum Mond schauen könnte? Äußerst ungewiss. Und überhaupt schien diese eine Wolke dem jungen Duumvir plötzlich äußerst symbolträchtig. Der decimische Präfekt, der noch vor nicht allzu langer Zeit das Licht an seinem Himmel gewesen war, das selbst in der dunkelsten Nacht seinen hellen Schein bis auf die Erde hinab warf und ihm das Sehen ermöglichte, war seit seinem bürgerkriegsbedingten Aufbruch nach Norden für den Iulier nicht mehr zu sehen. Ein dunkelgrauer Kriegsschleier hatte sich zwischen ihn und Serapio geschoben, eine Wolke, die hoffentlich ebenfalls schon bald wieder weitergezogen wäre...


    Ganz in seine Gedanen an den Geliebten versunken bemerkte Dives praktisch nichts von der scheinbaren Unsicherheit der Sergia. Vielmehr bekam er den Eindruck, dass diese Frau also auch mal etwas zurückhaltender sein konnte, wenn sie denn wollte und/oder merkte, dass alles andere ziemlich sicher den Moment zerstört hätte. Doch man sollte bekanntlich den Abend nicht vor der Mitternacht loben:
    "Hm? Ja schau, da hast du recht. Mit dem freien Blick auf den Mond wird der Abend allerdings schöner. Schade nur, dass er dennoch so fern und nicht zu greifen ist.", erklärte der Duumvir, der mit seinen Gedanen natürlich noch komplett bei seinem Bild mit Serapio war. Mit ihm würde er gerne hier stehen, mit seinem Hercules, seinem Helden! - Und das natürlich auch ganz unabhängig vom Kriegsausgang, denn welcher Held und welcher Gott hatten nicht schon einmal in irgendeiner der unzähligen Mythen den Kürzeren gezogen? Das begann ja schon bei Iuno und ihrem notorisch untreuen Gatten oder mit der Geschichte Troias oder aber mit dem gefesselten Prometheus! Nein, für Dives war kein Rang oder Sieg von übergeordneter Bedeutung, sondern schlicht Serapio, der auch ohne all dies stets sein Held sein würde.
    "Und eine eifersüchtige Matrone..? He!" Da musste der Duumvir tatsächlich etwas schmunzeln nachdem er auch gedanklich wieder zur Sergia zurückgekehrt war. "Ich kann mir mit Verlaub ehrlich nicht vorstellen, dass du dir in diesem Punkt große Sorgen machen müsstest oder würdest. Ich meine, dafür scheinst du doch ziemlich selbstbewusst zu sein, oder?", vermied der Iulier eine direkte Antwort auf das, was er vermutete, das hinter dieser Frage steckte. Immerhin war er als Duumvir im Ordo Senatorius zumindest in Ostia bereits mehr als nur einmal in einer solchen oder ähnlichen Situation gewesen und hatte sich folglich schon eine gewisse Routine im Umschiffen von derlei zu direkten Antworten erarbeitet...

    | Tasius


    'Morgen, morgen, nur nicht heute...', echote es im Kopf des alten Sklaven, während er unverholen skeptisch die linke Augenbraue nach oben zog.
    "Siehst du, Sergius? Und das ist genau das, was ich gestern meinte! Zu Beginn unseres Gespräches warst du FEST davon überzeugt, dass all das, was deine Vater sagte, auch gänzlich unhinterfragt seine Richtigkeit hat. Am Ende des Gespräches warst du kritischer und nachdenklicher in dieser Sache. Dafür warst du dann FEST entschlossen zu Ehren der Societas Claudiana et Iuliana ein Opfer darzubringen... an wen auch immer, denn große und gar vergöttlichte Mitglieder hat die iulisch-claudische Kaiserdynastie ja zur Genüge.", fasste Tasius seinen letzten Eindruck des vergangenen Tages zusammen.
    "Über Nacht nun scheinst du deinen Opferwunsch... vielleicht noch nicht gänzlich verloren zu haben, ihn jedoch auch nicht mehr mit der Flamme der Leidenschaft zu verfolgen, wie noch gestern.", stellte er fest und zog die Tür hinter sich symbolisch zu. Alles andere ergäbe schließlich auch nur unnötigen Durchzug und brachte im Innern der Domus wohlmöglich diverse Unterlagen in Unordnung oder so.


    "Daher kann ich nur in ähnlichen Worten wiederholen, was ich bereits gestern zu dir sagte: Werde dir zuerst über deine genauen Wünsche und Vorstellungen klar, bevor du dich Hals über Kopf in eine Sache verrennst, die du am Ende wohlmöglich nicht einmal willst oder brauchst." Davon nämlich hätte weder der Sergier, noch irgendjemand sonst etwas. Das hieß: Am Ende hätten sie unter Umständen alle etwas Ärger ob des unnötigen Aufwandes, unfriedlichen Auseinandergehens und was sonst noch so vorstellbar wäre.
    "Mit meiner Lebenserfahrung, und ich habe ganz offensichtlich schon viele Sommer erlebt, kann ich dir sagen und sogar versichern, dass du dir in einer Nacht nicht über deine Ziele klarwerden wirst. Selbst zwei oder drei Nächte halte ich für äußerst knapp bemessen in dieser Sache. Gib dir selbst etwas Zeit, denn wer, wenn nicht die Jugend, kann schon sagen, dass er Zeit hat? Ich schlug dir bereits gestern vor, in aller Ruhe dein Opfer durchzuführen, nachdem du es auch sorgfältig vorbereitet hast und alles. Mit den Ludi Apollinensis solltest du, obwohl dies wirklich absolut keine Voraussetzung für ein Opfer ist, genug passende Feiertage zur Verfügung haben. Denn wie du sicherlich weißt, wurde der Divus Iulius am Hauptfeiertag dieser Ludi geboren und hat aufgrunddessen einen Tag zuvor extra einen eigenen Feiertag. Weiterhin, wie du ebenfalls sicherlich wissen wirst, leitet sich der Divus Augustus der Legende nach sogar direkt vom großen Apollo her, weshalb die Bezeichnung als Divi filius hier mehr als nur eine Lesart hat.", geriet der alte Rhodier ein bisschen ins Schwafeln - er hatte schließlich Pause und da durfte er das wohl auch praktisch unbegrenzt. Soweit, dass er jetzt auch noch von der Gleichsetzung des Apoll mit dem iulischen Gentilgott Veiovis und den möglichen daraus resultierenden Ableitungen anfing, ging er dann aber doch nicht. Der O-Ton seiner Rede sollte schließlich auch mehr sein, dass der Sergius in nächster Zeit mehr als genügend passende Feiertage finden würde, um einem Mitglied der iulisch-claudischen Kaiserdynastie zu opfern. Nicht zuletzt, denn an irgendeinem Feiertag zu opfern war schließlich keinerlei Opfervoraussetzung (prinzipiell konnte man zum Beispiel den Divi Iulius und Augustus an JEDEM Tag im Jahr opfern), würde sich mit genügend Fantasie und ein paar grundlegenden Kenntnissen sogar für einen Großteil der Tage im Jahr ein Anlass finden lassen.


    "Solltest du daran Interesse haben, dann lass mich doch später einmal wissen, wie dein Opfer gelaufen ist und wem du geopfert hast und so.", deutete der Tabularius letztlich an, dass sein Standpunkt hier ziemlich gefestigt war, nach dem Gespräch am Vortag. Denn wer selbst den Vorschlag machte, ein Opfer darzubringen, um seinen festen Willen zum Eintritt in diesen Kultverein zu unterstreichen, der musste wohl oder übel auch damit rechnen, dass die andere Seite eine solche Bekundung auch einmal wörtlich nahm...




    TABULARIUS - SOCIETAS CLAUDIANA ET IULIANA
    SCRIBA PERSONALIS - MARCUS IULIUS DIVES

    | Potitus Asinius Celer
    QUAESTOR - OSTIA
    KLIENT - MARCUS IULIUS DIVES


    "Mit Freuden nehme ich diese Aufgabe an!", erklärte nach der verständlichen Absage des Helvetiers der Quaestor, womit es in dieser Sache nicht mehr viel zu sagen gab.
    "Dann sei dies hiermit beschlossen.", verkündete der iulische Duumvir, bevor er nach einer kurzen Zäsur zu der Gesandten-Frage überleitete.


    ~~~


    Und bei jener Problematik fand man offenbar auch schnell einen Konsens, begehrte doch niemand wirklich offen gegen den iulischen Vorschlag auf. So also fasste Dives letztlich auch hier ohne eine weitere Abstimmung zusammen.
    "Damit also ergeht aufgrund fehlender Gegenrede und keinerlei Alternativvorschlägen der Beschluss, dass sich die Gesandtschaft zusammensetzen wird aus Nero Sulpicius Cornuntus, dem verdienten Verwalter der ostiensischen Häfen, Iullus Cassius Hemina Maior, dem zweimaligen Praefectus Ostiensis und gewesenen Duumvir von Ostia, Titus Helvetius Ocella, dem amtierenden Aedilis Mercatuum der Civitas, weiterhin dem Pontifex Vulcani, sowie meiner Person.", verkündete er und ließ zum deutlichen Abschluss auch dieses Tagesordnungspunktes eine merkliche Pause folgen.


    "Folglich kommen wird nun zum dritten Punkt unserer heutigen Tagesordnung, einer neuen Marktordnung für die Civitas Ostia. Ich übergebe dafür das Wort dem amtierenden Aedilis Mercatuum Helvetius Ocella.", leitete der Duumvir das Thema ein und blickte dann vielsagend zum aufgerufenen Aedil.
    "Bitte." Anschließend setzte er sich und war gespannt auf den Vortrag, dessen Inhalt ihm ja bereits mehr oder weniger bekannt war.

    | Quintus Petilius Sophus


    Tja, dies war wohl das Bild, mit dem man am ehesten rechnen musste, wenn man des späten Abends an die Porta einer Casa klopfte - falls deren Bewohner überhaupt noch wach und auf den Beinen waren. Aber der Petilier liebte das lange und gesellige Essen mit vielen Gesprächen und ohne jede Hektik und Eile, sodass man bei ihm in aller Regel Glück hatte, was jenen Punkt betraf.
    "Selbstverständlich erlaube ich. Fühl dich ganz wie... du dich in der Casa Iulia auch fühlen würdest.", antwortete er auf die Aussicht, dass die beiden Begleiter des Iuliers in der Culina ihr Essen bekommen und dann zum Ianitor verschwinden würden. Einer der unauffällig herumstehenden Sklaven, begab sich auf einen kurzen Fingerzeig sodann auch zu den beiden Herrschaften und wies ihnen den weiteren Weg in die Küche. Während unterdessen der iulische Lagerpräfekt seine Rüstung ablegte, versuchte der alte Gastgeber und Hausherr routiniert mit einem willkommenheißenden Lächeln seinen leicht missglückten letzten Teilsatz zu überspielen. 'Fühl dich ganz wie Zuhause' hatte er erst sagen wollen, bevor ihm gerade noch rechtzeitig eingefallen war, dass er soldatische Manieren an seiner Mensa eher weniger gern sehen würde. Ausgehend davon, dass dies auch in der Casa Iulia so oder so ähnlich war, hatte er sich notgedrungen darauf gerettet. Keine besonders elegante Lösung, wie er fand, aber doch immerhin überhaupt eine Lösung.


    "Ah, Iulius Crassus! Wie schön, dass du da bist. Das ist Iulius Licinus, seines Zeichens Praefectus Castrorum der Legio Prima und ein Verwandter von dir, wie ich annehme.", stellte der Hausherr natürlich erst den ranghöheren Besucher vor, bevor er dem Präfekten den Kanzleibeamten - soviel hatte er von dem älteren Iulius Potitus erfahren und sich gemerkt - bekanntmachte.
    "Praefectus, Iulius Crassus, einer der Bewohner der Casa Iulia, denen ich hier bei mir Obhut gewähre. Sag Iulius Crassus, was ist mit eurem Gast, um den du dich stets so fürsorglich gekümmert hast? Aemilia, richtig?", bezog er den jungen Iulier gleich ein bisschen in die Beantwortung der ihm gestellten Frage ein und versuchte damit auch aufzuzeigen, dass er in seiner Güte nicht nur seine iulischen Nachbarn, sondern sogar deren Gäste erstmal bei sich aufgenommen hatte.


    "Der Senator Iulius Centho befindet sich darüber hinaus ebenfalls zusammen mit seinen drei Kindern hier, wird wohl heute jedoch nicht mehr zu uns stoßen, sondern hat ausdrücklich darum gebeten, dass ihm Speis und Trank in das ihm bereitgestellte Gästezimmer gebracht werden.", führte er hernach an Licinus gewandt aus, dachte dann kurz nach und so spontan fiel ihm anschließend nur noch der etwas ältere Potitus ein, mit dem er sich bereits ein kleines bisschen angefreundet hatte.
    "Und Iulius Potitus befindet sich weiterhin noch hier.", erklärte er mit einem ehrlich kleinen Lächeln auf seinen Lippen. Sie waren schließlich beide Familienväter, hatten folglich beide so ihre Probleme mit ihren Kindern und gehörte letztlich beide zu den nicht mehr ganz so jungen Leuten.

    | Tasius


    Auch der in aller Regel arbeitsame Tabularius Tasius brauchte manchmal eine Pause und diese nahm er sich gerade in Abwesenheit irgendwelcher Mitglieder des Kultvereins sehr gerne, wie es ihm gerade passte. So kam es, dass statt des üblichen Ianitors der alte Rhodier, der sowieso gerade auf dem Weg an die frische Luft war, die Porta des Domus Societatis öffnete - und anschließend ziemlich verdutzt dreinschaute.
    "Was machst DU denn hier?", fragte er wenig glücklich über den erneuten Besucher, den er doch erst am Vortag zum Nachdenken wieder weggeschickt hatte. Ob er früher einmal auch... so gewesen war? Tasius war diese Jugend einfach unbegreiflich.
    "Ich meine natürlich, sei gegrüßt und so. Aber was bei allen Göttern machst du hier?! Wie ist dein Opfer gelaufen, das du... ja wann eigentlich in der Zwischenzeit dargebracht hast?", fand er auch gleich den ersten Kritikpunkt, noch bevor sein Gegenüber auch nur ein Wort gesagt hatte. Scheinbar hatte dieser Sergier ihn tatsächlich wortwörtlich genommen, als er im übertragenen Sinne von Heute und Morgen gesprochen hatte. Welch ein Scherzkeks... und derlei verspeiste der rhodische Sklave gerne einmal in seinen Pausen...




    TABULARIUS - SOCIETAS CLAUDIANA ET IULIANA
    SCRIBA PERSONALIS - MARCUS IULIUS DIVES

    | Tasius


    Zornig sah der alte Rhodier nach diesem Gefühlsausbruch seines Gegenübers ebenjenen an. Er atmete einmal hörbar ein und aus, bevor er ruhig, aber äußerst bestimmt antwortete:
    "Punkt eins. Überdenke deine Lautstärke und dein Auftreten. DU bist hier, weil DU etwas willst, zu dem ICH dir, wenn ich denn will, verhelfen könnte - nicht umgekehrt. Punkt zwei. Opfern solltest du grundsätzlich den Göttern, deinen Ahnen, den Laren und Penaten und so weiter. Ein Kultverein als solcher wird dein Opfer nämlich kaum annehmen können, weil er als solcher weder göttlich ist, noch ein Geisterwesen oder ähnliches." Natürlich wusste Tasius, was der Sergier meinte, aber für eine schöne, dreigliedrige Aufzählung kam ihm diese Spitzfindigkeit gerade recht.
    "Und als Punkt drei habe ich dir gerade zu erklären versucht, dass du heute die Ansichten deines Vaters scheinbar erst begonnen hast wenigstens einmal zu hinterfragen. Morgen...", womit natürlich nicht der Tag selbst, sondern allgemein die nächste Zeit gemeint war, "... wirst du dann wahrscheinlich beginnen auch die Forderungen und Wünsche deines Vater einmal genauer zu betrachten und zu hinterfragen. Um also uns ALLEN jede Menge Aufwand zu ersparen, den wir zweifellos hätten, wenn du heute noch hü und morgen schon hopp sagst, bitte ich dich also nicht nur in meinem, sondern auch in deinem Interesse, dass du dir erst einmal über deine eigenen Wünsche und Vorstellungen klar wirst - nicht hier, nicht heute, sondern ganz in Ruhe." Immer diese übereifrige Jugend, die erst handelte und dann überlegte. Das bezog der Sklave jedoch mitnichten nur auf seinen Gegenüber, sondern auf einen Großteil, praktisch sogar die Gesamtheit der Jugend.
    "Von deinem Opfer will ich dich natürlich nicht abhalten, sondern im Gegenteil hilft es dir ja vielleicht bei deiner Entscheidungsfindung. Bis dahin jedoch habe ich jetzt erstmal noch einen Brief zu schreiben....", wedelte er mit der Wachstafel in der Hand, "... und würde dich daher bitten, wenn du die Tür gleich wieder schließen könntest - von außen. Vale."




    TABULARIUS - SOCIETAS CLAUDIANA ET IULIANA
    SCRIBA PERSONALIS - MARCUS IULIUS DIVES

    Auf Drängen des einen ostiensischen Duumvirn diktierte der andere der beiden eine Einladung für eine gewisse Iunia, die sich nach seinen jüngsten Informationen wohl aktuell in Roma aufhielt.


    Ostia, A.D. VI NON IUL DCCCLXIII A.U.C.

    Ad
    Iunia Axilla
    Casa Iunia
    Roma, Italia



    Iulius Duumvir iterum Ostiensis Iuniae s.d.


    Nachdem vor kurzem der von dir empfohlene griechische Architectus in Ostia eingetroffen ist und von mir im Namen der Civitas den Bauauftrag für den neuen Tempel des Iuppiter Serapis zugesprochen bekommen hat, wird in wenigen Tagen die Weihung des Bauplatzes durch einen städtischen Auguren stattfinden. Hierzu bist du am dritten Tag vor den Nonen des Iulius DCCCLXIII A.U.C. (5.7.2013/110 n.Chr.) neben einigen lokalen Eliten recht herzlich eingeladen.


    Dabei würde die Stadt, so du dies wünschst, selbstredend besonders für deinen Schutz Sorge tragen, nach den jüngsten Geschichten, die man hier aus Roma zu hören bekam.
    Darüber hinaus würde sich das benannte Bauvorhaben natürlich gerade von einem so offenkundig engen Freund des Cornelius Palma Augustus über zumindest einen symbolischen Spendenbetrag freuen, um den Tempelbau auch nach dem politischen Machtwechsel in Roma unter einen guten Stern zu stellen.


    Ich hoffe auf deine Antwort in die Curia Ostiensis.


    Mögen die Götter dich und die Deinen schützen!
    Vale bene!


    http://imperiumromanum.net/ima…gel_gens_Iulia_Tabula.png


    SCITUM PER SIGNUM DUUMVIRI:

    MARCUS IULIUS DIVES
    DUUMVIR ITERUM - OSTIA


    Sim-Off:

    Ich habe zwar nicht vor aus dieser Weihung eine große Sache zu machen - im Gegensatz zur späteren Tempeleinweihung - aber bei Interesse bist du natürlich trotzdem herzlich willkommen. ;)

    Nach einer langen Reise von Ostia nach Mantua und einigem Suchen der richtigen Insula in der Straße, in der der Fuchs tanzt, erreichte ein Schreiben für einen Titus Iulius Servianus schlussendlich doch noch sein Ziel:


    Ostia, KAL IUL DCCCLXIII A.U.C.

    Ad
    Titus Iulius Servianus
    Eine Insula in der Straße, in der der Fuchs tanzt
    Mantua, Italia



    Iulius Dives Iulio Serviano adoptaticio patrui magni ex abavo * s.d.


    Nachdem ich deinen iulischen Vater vor wenigen Wochen mehr oder weniger zufällig in Roma traf und er mir stolz berichtete, dass er einen Sohn hätte, kam ich nicht umhin mich in einer der nächsten freien Augenblicke hinzusetzen und dir zu schreiben.
    Dabei hoffe ich, dass du mir verzeihen magst, dass dieser Zeitpunkt trotz meines guten Vorsatzes erst jetzt gekommen ist, doch als Duumvir iterum der Civitas Ostia habe ich jüngst wirklich alle Hände voll zu tun.


    So baut die Stadt auf meine Initiative hin einen Tempel zu Ehren des Iuppiter Serapis, wofür erst vor wenigen Tagen der zuvor in Roma eingeschlossene Architectus nach Ostia gekommen ist. Hinzu kommt das Faktum, dass die Hafenstadt eine Bürgerwehr einrichten musste, um ihre eigenen Tore und Foren zu schützen und zu überwachen, da wir bislang weder unsere Stadtkohorte, noch die Vexillatio Ostiensis zurückbekommen haben, die Vescularius Usurpator dereinst aus Ostia abgezogen hat!
    Vom Aurum Coronarium zum Amtsantritt des Cornelius brauche ich dir wohl nicht näher zu schreiben, da man in Mantua sicherlich ähnliche Vorbereitungen trifft, während Verordnungen und Gesetze, wie in Ostia beispielsweise derzeit eine neue Marktverordnung, ja beinahe ständig in den Kurien diskutiert werden.


    Doch damit genug von meiner eigenen Person. Ich hörte, dass du bereits knapp zwanzig Jahre alt wärst. Dass du dennoch nicht bei deinem iulischen Vater in Roma warst und dieser Brief nicht an eine Castra adessiert ist, leitet mich zu der Annahme, dass du wohl nicht in die Legion eingetreten bist.
    Schreib, was also machst du derzeit und was sind deine Pläne für die Zukunft? Ich gehe doch einmal davon aus, dass du im Sinne deines Vaters, der mit seinem neuen Posten als Praefectus Castrorum der Legio Prima Traiana prädestiniert dafür ist einmal in den Ritterstand aufzusteigen, nicht müßig bist und einer angemessenen Tätigkeit nachgehst?


    Ich hoffe auf deine baldige Antwort in die Villa Iuliana Ostiensis.


    Mögen die Götter dich und die Deinen schützen!
    Vale bene!


    http://imperiumromanum.net/ima…gel_gens_Iulia_Tabula.png


    SCITUM PER SIGNUM DUUMVIRI:

    MARCUS IULIUS DIVES
    DUUMVIR ITERUM - OSTIA


    Sim-Off:

    * Soll(te) in etwa heißen: "Iulius Dives grüßt Iulius Servianus, den Adoptivsohn des Großonkels durch den Ururgroßvater".
    Dabei beschreibt der "Großonkel durch den Ururgroßvater" einfach den "Großonkel 2. Grades". ;)

    | Caius Caelius Caldus


    Der Caelier wartete ruhig, bis der Aedil alle Angaben nortiert und ihm eine Bestätigung als erfolgreich gemusterter Freiwilliger für die Bürgerwehr ausgestellt und überreicht hatte.
    "Vielen Dank, Aedil! Valete!", verabschiedete er sich anschließend vom Magistrat und dem Musterer und machte sich mit seinem Schreiben sodann auf zum Quaestor, wo es die 30 Sesterzen gegen Vorlage der gesiegelten und unterschriebenen Wachstafel des Aedils gab. Nach langem Warten war Caldus etwa eine Hora später wieder aus der Curia raus und beschloss auf seinen ersten Erfolg erst einmal mit ein paar Freunden einen Trinken zu gehen!
    Wieder nüchtern und voll einsatzfähig fand er sich drei Tage später kurz vor Beginn der zweiten Stunde auf der Palaestra der ostiensischen Thermen im Stadtzentrum ein...




    SCRIBA LOGEI - BIBLIOTHECA MARINAE

    | Caius Caelius Caldus


    Nach seiner Musterung erschien Caius Caelius Caldus pünktlich drei Tage später kurz vor Beginn der zweiten Stunde auf der Palaestra der ostiensischen Thermen im Stadtzentrum. Er schien dabei weder der erste, noch der letzte Teilnehmer dieses Trainings zu sein und fand sich so letztlich auch irgendwo inmitten der anderen Freiwilligen, die teils etwas größer, teils etwas kleiner, teils etwas dicker, teils etwas dünner, teils etwas muskulöser, teils etwas schlacksiger waren als er. Kurzum: Er erfüllte in dieser Gruppe von Menschen wohl keinen einzigen Superlativ, abgesehen von... nein, der athletische Typ, der ganz rechts außen stand, war sogar attraktiver als er selbst. Einen jungen Burschen hatte Caldus sogar dabei ertappt, wie der einem anderen ganz unauffällig auf den Hintern gestarrt hatte, sodass absolut davon auszugehen war, dass er selbst in dieser Hinsicht nicht als einziger aus dem genormten Rahmen fiel.
    So also wartete der Caelier gespannt auf das Eintreffen des Vibulenus oder eines anderen Ausbilders, wer wüsste das schon so genau. Denn wie beschrieben, war der hauptberufliche Archivschreiber in der Bibliotheca des Stadtteils Marina ganz leicht überpünktlich gewesen. Falls nun also tatsächlich der Vibulenus heute hier das Kommando übernehmen würde, so war aus seiner ganz persönlichen Sicht wohl damit zu rechnen, dass der wirklich auf den Punkt genau pünktlich käme... pingelig penibler Pedant!




    SCRIBA LOGEI - BIBLIOTHECA MARINAE

    Nachdem der Vorzimmerbeamte des Duumvirn Iulius bereits seit einiger Zeit keine Rückmeldung von dem Germanen erhalten hatte, der mit dem Auftrag die Classis Misenensis betreffend in die Spur geschickt worden war, beschloss Ostianus, dass er der Sache nun einmal nachgehen müsste, bevor er vom Iulier einen Einlauf bekäme. So kam er den Mann namens Asius suchend zunächst ins Officium der Scribae:
    "Salvete zusammen! Ist der Scriba Asius gerade hier? Hat irgendjemand Asius gesehen? Asius?", schaute er von Pult zu Pult zu Pult - jedoch ohne Erfolg. Einige Schreiber zuckten mit ihren Schultern, andere blickten ertwas ratlos drein und wieder andere ließen sich bei ihrer Arbeit von der Suche nach Asius nicht stören. Doch so schnell gab ein duumvirischer Vorzimmerbeamter nicht auf. Er beschloss, nachdem er dieses Officium wieder verlassen hatte, dem Schreiber einfach bei der nächsten Gehaltsauszahlung vor dem Officium des Quaestors aufzulauern. Denn zwangsläufig müsste der Germane, wollte er etwas von seinem Gehalt sehen, dieses dort abholen, wie jeder andere sich sein Geld ja ebenfalls dort abholte...

    | Caius Caelius Caldus


    Ein Leuchten erfüllte seine Augen, als der Caelier als geeignet befunden wurde. Da war es dann auch beinahe nebensächlich, dass er seinen bereits ganz zu Beginn dieser Chose vollständig genannten Namen noch einmal wiederholen musste.
    "Caius Caelius Caii filius Caldus, wohnhaft in der zweiten Etage der Insula des Iullus Cassius Hemina im Stadtteil Marina, etwa auf halber Wegstrecke zwischen Forum Marinae und Bibliotheca Marinae.", erklärte Caldus ziemlich genau - für den Vibulenus vermutlich wieder übergenau. Aber das war just in diesem Augenblick dem jungen Mann reichlich egal, denn ER war GEEIGNET!
    "In drei Tagen zu Beginn der zweiten Stunde auf der Palestra der... der Thermen hier im Stadtzentrum nehme ich an, oder? Ansonsten habe ich keine weiteren Fragen.", schüttelte der Gemusterte den Kopf. Trainingswaffen aus Holz würde es bestimmt da geben, falls sie am ersten Tag überhaupt gleich mit Waffen handtieren durften. Und besondere Kleidungsanforderungen würde es sicherlich auch wenigstens am ersten Tag nicht geben, dachte sich der Caelier einfach mal. Folglich müsste er nur zur richtigen Zeit in den richtigen Thermen sein - davon gab es ja mehrere, um nicht zu sagen etliche in der Stadt - und dann würde das vermutlich schon werden.




    SCRIBA LOGEI - BIBLIOTHECA MARINAE

    | Tasius


    Der alte Rhodier nahm kommentarlos zur Kenntnis, dass er seinen Gegenüber offenbar etwas ins Grübeln über die väterlichen Ansichten gebracht hatte. Das war vor allem in einer Hinsicht sehr gut... doch dazu käme er erst später.
    "Also irgendwelche Testamente oder ähnliches haben wir hier nicht. Die Societas Claudiana et Iuliana ist ein privater Kultverein, nicht mehr und auch nicht weniger. Und für irgendwelche Leistungs- und Rechnenschaftsberichte, solltest du vielleicht mal am Augustusmausoleum schauen. Da findest du auf zwei hübschen Bronzepfeilern die Res Gestae Divi Augusti.", lächelte Tasius, der - er hatte ja schon vorher keine Lust auf irgendwelche Aufnahmegespräche gehabt - so langsam auch die Nase voll hatte von dieser Unterhaltung.
    "Natürlich wird hier den großen iulischen und den großen claudischen Mitgliedern der iulisch-claudischen Kaiserdynastie gedacht. Ich würde dich dafür ja in unseren becheidenen Kultraum verweisen, aber da wird gerade gearbeitet.", gab er vor und kümmerte sich nicht im Geringsten darum, ob man ihm das nun glaubte oder nicht. Solange kein Mitglied des Kultvereins hier war, war er schließlich der höchste Mann im Domus Societatis und für alles verantwortlich. Da könnte er im Fall des Falles sogar kurzerhand einen anderen Sklaven anweisen dort mal eben durchzuwischen, womit aus der glatten Lüge eine Halbwahrheit würde.


    "Was diese letzte Frage jedoch mit einem letzten Willen oder anderen persönlichen Schreiben zu tun hat, erschließt sich mir, ganz ehrlich gesagt, nicht. Vielleicht..." und hier kam der Punkt, an den der Sklave bereits vor diesen Aussagen gedacht hatte, "... solltest du mit den vielen Eindrücken und scheinbar neuen Ideen, die du hier und heute gewonnen hast, erstmal wieder nach Hause gehen und ein bisschen darüber nachdenken. Jetzt hast du am Ende selbst ja einige Ansichten deines Vaters hinterfragt und vielleicht passiert das Gleiche ja nun auch noch mit deinem Wunsch in diesen Kultverein einzutreten.", erklärte der Tabularius vorgeblich lächelnd.
    "Am besten, du schläfst mal etwas darüber und schaust dann, ob sich deine Einstellung zur Societas Claudiana et Iuliana nach einer gewissen Zeit ändert oder ob du weiterhin fest dazu entschlossen bist diesem Kultverein beizutreten. Sollte letzteres der Fall sein, dann kannst du ja einfach wiederkommen, wenn du nachgedacht hast und dir auch wirklich ganz sicher bist." Das würde dem alten Rhodier bestimmt wenigstens ein paar Wochen Luft vor diesem Sergier verschaffen. Nach diesen Worten überlegte er kurz. Nein, damit war eigentlich alles gesagt.
    "Wenn du mich dann entschuldigen würdest? Ich muss noch einen Brief in einer anderen Angelegenheit an einen der Magister schreiben...", deutete er hernach mit Blick auf sein angefangenes Gekritzel an.




    TABULARIUS - SOCIETAS CLAUDIANA ET IULIANA
    SCRIBA PERSONALIS - MARCUS IULIUS DIVES

    | Caius Caelius Caldus


    Der Caelier schaute etwas beleidigt drein und wiederholte gedanklich angenervt 'Wenn ich sage zehn, dann meine ich auch zehn'. Das war einer der Gründe, aus denen er bestimmt nicht in eine Legion eintreten wollte, solange er auch Arbeit in der Bibliotheca von Ostia hatte. Ob dieser Prätorianerpräfekt auch so pedantisch genau war, statt immer bereit für einen kleinen Interpretationsspielraum zu sein? Letzterer war für Reden und Gedichte und andere Werke schließlich absolut wichtig. Er würde dem Iulier einen Vogel zeigen, wenn der beispielsweise erwarten würde, dass man ihm eine Rede mit exakt 100 Worte zimmerte. Aber gut, hier in diesem speziellen Fall musste er sich zusammenreißen, beschloss Caldus. Es wäre ja auch nicht für lange, sondern nur bis diese regulären Truppen wieder nach Ostia versetzt würden. Bis dahin wollte er es aushalten - für Dives.
    "Jawohl. Es wird Dienst an den Stadttoren bedeuten, Kontrollgänge durch die verschiedenen Stadtviertel und insbesondere die Foren beinhalten und das ganze bis zum Eintreffen der regulär hier stationierten, richtigen Soldaten. Dafür kriege ich einmal dreißig Sesterzen und darf dann meinen Anteil an der Sicherheit Ostias leisten!", erklärte der Caelier und wurde am Ende seiner Worte beinahe patriotisch. Immerhin wollte er auch, dass man dem Duumvir, falls man ihm etwas berichtete, nur Gutes von Caldus zu erzählen wusste!




    SCRIBA LOGEI - BIBLIOTHECA MARINAE

    | Quintus Petilius Sophus


    Der ältere Hausherr, der seine Tochter mit den liebevollen Augen eines Vaters sah und von deren Abneigung gegen die Aemilia bislang nichts mitbekommen hatte, lächelte mild.
    "Das freut mich, dass es dir wieder etwas besser geht. Was deine Angst um dein Zuhause betrifft, so bin ich mir jedoch ziemlich sicher, dass deine Verwandten lieber auf eine zerstörte Casa stoßen, wenn sie zurückkehren, als dass sie eine zerstörte Casa mit einer toten oder... nunja, geschändeten Angehörigen vorfinden.", erklärte er und versuchte sein Lächeln beizubehalten. Bei seinen letzten Worten jedoch bröckelte die Fassade des Petiliers durchaus ein wenig. Irgendwo wäre er ja mitverantwortlich, wenn der Gast seiner Nachbarn nun hinaus gehen und später mitunter nie wiederkehren würde. Am Ende fanden wohlmöglich noch irgendwelche Aemilier den Weg zu seiner eigenen Casa und gedachten sich zu rächen oder ähnliches. Da war Sophus lieber vorsichtig.
    "Daher denke ich wirklich, dass es für alle das beste wäre, wenn heute niemand mehr vor die Türe geht. Morgen dann ist ein neuer Tag, und die Welt sieht vielleicht schon wieder anders, freundlicher und friedlicher, aus.", schloss er versöhnlich ab. Anschließend dachte er daran, dass es vermutlich bald Zeit für das Abendessen * wäre...


    Sim-Off:

    * Dieses würde aber wohl in einer anderen Zeitebene stattfinden als Licinus' Besuch, wenn ich das richtig sehe.
    Btw: Fall ihr da noch da seid, dann könnt ihr euch bei seinem Besuch auch einfach mit dazuschreiben. Ich habe das extra etwas offen gelassen. ;)