Beiträge von Marcus Iulius Dives

    Ostia, A.D. XIV KAL IUL DCCCLXIII A.U.C.

    Ad
    Tiberius Iulius Crassus
    Casa Iulia
    Roma, Italia



    Dives Crasso fratri ex proavo s.d.


    Es freut mich zu lesen, dass ihr alle einigermaßen gut die Übernahme der Urbs Aeterna überstanden habt. Doch sag, wie schlimm steht es nun genau um die Casa Iulia? Was ist mit den Ersparnissen unseres senatorischen Cousins? Wurden diese entwendet oder haben die Sicherheitsvorkehrungen ausgereicht, damit der eine Raum ungefunden und verschont geblieben ist? Im schlimmsten Falle wäre wohl nämlich zu befürchten, dass es weit länger als nur ein paar Wochen dauern könnte, bis der alte Zustand der Casa auch nur ansatzweise wiederhergestellt ist.


    Was den ehrenwerten Petilius betrifft, so wäre ich dir sehr verbunden, wenn du ihm auch meinen Dank ausrichten könntest. Ich bin mehr als froh, dass ich mir auf diese Weise nicht auch noch um euch so existenzielle Sorgen machen muss, wie um manch anderen Verwandten mütterlicherseits. Vielleicht wirst du mittlerweile schon gehört haben oder dir mitunter auch denken können, dass mein Onkel Octavius Victor, seines Zeichens Curator Rei Publicae, als Anhänger und Klient des Usurpators verhaftet wurde.


    Sei wachsam, halt Augen und Ohren offen und lass gegebenenfalls von dir hören. Mögen die Götter dich und die Deinen schützen!
    Vale bene!


    http://imperiumromanum.net/ima…gel_gens_Iulia_Tabula.png


    SCITUM PER SIGNUM DUUMVIRI:

    MARCUS IULIUS DIVES
    DUUMVIR ITERUM - OSTIA

    Nein, so wie es aussah, würden die Duumviri nicht erneut die Abstimmungsfrage stellen. Einerseits hatte der Accier mit seiner Gegenrede ja offenbar absichtlich so lange gewartet, bis die Abstimmung gestartet war (ob er wohlmöglich Zeit schinden wollte, um einen späteren Antrag auf die nächste Sitzung vertagen zu lassen?). Auf der anderen Seite schien die Naturalien-Bezahlung aber auch kaum auf Zuspruch zu stoßen, während die Frage der Einbeziehung von Veteranen eigentlich eher eine Umsetzungsfrage dieses Antrags war. Ob man sie mit einbeziehen sollte oder nicht, stand ja im Antrag des Aedils erstmal nicht zur Debatte.


    Wie gewöhnlich nicht als erster, allerdings natürlich auch nicht als Bummelletzter stimmte auch der Iulier natürlich für den Antrag. :dafuer:
    Er war gespannt, wie sich wohl der Accier positionieren würde. Bislang schien er sich offenbar enthalten zu wollen...

    "Du meinst den Merkur-Tempel, oder?", korrigierte der Duumvir seinen Gast mit einer Frage möglichst sanft.
    "Der wurde einst unter meinem Cousin Octavius Macer, dem Neffen meines Onkels Octavius Victor, errichtet und ist wunderschön!", fügte er hinzu und verkniff sich dabei zu sagen, dass bei dieser Gelegenheit Salinator einst zum Stadtpatron Ostias geworden war. Die Civitas hatte sich unter Macer wortwörtlich kaufen lassen, was an sich ja nicht unbedingt verkehrt war, doch bei dem Fettwanst vielleicht nicht gänzlich bis zum Ende durchdacht.
    "Aber sag, wenn ich mit Octavius Macer richtig liege, wieso sprichst du von ihm als - ehemaligen - Klienten?", hakte der Iuier interessiert nach. Wenn er sich recht erinnerte, dann war sein Cousin doch noch vor einiger Zeit tatsächlich ein Klient des Germanicers gewesen. Hatte sich das in der Zwischenzeit geändert? Wenn ja, was mochten wohl die Gründe dafür sein? Aus Sicht des Duumvir eine spannende Frage.


    "Aye, wie hieß der gleich? Das soll wohl ein recht fachkundiger Grieche sein, der in Roma auch schon den Tempel... äh... des Mars Ultor, glaube ich, renoviert hat. Die Pontifices sollen ihm sogar einen Bonus dafür ausgezahlt haben, weil sie so zufrieden waren!", pries er an. Denn wem die Pontifices einen Bonus zu zahlen bereit waren, der musste wohl zweifellos etwas auf dem Kasten haben.
    "Cephalus, so war wohl sein Name.", ergänzte Dives nach kurzem Überlegen letztlich leicht unsicher und hielt den Namen der Person, die ihm die entsprechende Empfehlung gegeben hatte, erstmal zurück.
    "Bist du etwa auf der Suche nach einem neuen Architectus, dass du so interessiert daran bist? Ich dachte, dein Verwandter Germanicus Avarus wäre stets deine erste Wahl?", gab sich Dives mit ansatzweisem Grinsen naiv. Es lag wohl auf der Hand, dass Sedulus nur fragte, um sich über die Konkurrenz seines Onkels zu informieren.

    Viele Dinge waren zusammen gekommen, aufgrund derer sich der Duumvir erst am heutigen Tag der Nachricht seines Cousins aus Roma annahm. Erst die Cena in der Casa Helvetia an den Kalenden des Iunius und kaum eine Woche später am dritten Tage der Vestalia die Einladung bei Tiberius Lepidus und dessen Schwester. Da mussten diverse Vorbereitungen auch von Seiten des Iuliers getroffen und Aufgaben für den Kurztrip nach Roma delegiert werden. Und überhaupt war dieser Tage ja recht viel zu tun, nachdem Aculeo so publikumswirksam kurz vor einer Sitzung des Ordo Decurionum verhaftet worden war und nicht sehr viel später auf einmal der Senator Sedulus im Officium Duumvirorum aufschlug...
    Doch HEUTE, heute endlich nahm der Duumvir das Schreiben mit in das Balneum der Villa und ließ es sich bei einer schönen Massage in mäßigem Tempo vorlesen:


    Definitiv war das eine sehr gute Idee gewesen, nachdem dem Iulier bereits der Beginn der Nachricht einen riesigen Schrecken einjagte. 'Wir leben noch.' So ganz selbstverständlich mochte das nach der öffentlichen Meinung über Centho und Proximus und die Iulier allgemein vielleicht derzeit nicht sein, doch zeigte ja allein der an Crassus gerichtete Brief, dass Dives irgendwo dennoch davon ausgegangen war, dass seine Verwandten noch lebten. Dies jetzt als besonders gute Nachricht verkauft zu bekommen, ließ die Schulterpartien des Duumvir verspannen, sodass der Masseur so seine Probleme hatte.
    Doch der nächste Schlag in Dives' Gesicht ließ nicht lange auf sich warten. Centho sollte es nun also tatsächlich schon wieder gesundheitlich erwischt haben? Was bei allen Göttern hatte der nur getan, dass er scheinbar derart heimgesucht wurde? "AU!", löste sich mit einem kleinen Knacken nach einigem Kneten die Verspannung im Schulterbereich. Nein, über Centho konnte und wollte er jetzt nicht nachdenken, denn er konnte einfach nichts tun. Er hatte Sedulus um ein gutes Wort gebeten und auch sonst versucht Möglichkeiten zu Gunsten seiner Verwandten zu nutzen. Aber viele Verbündete - gerade in Roma - waren den Iuliern wohl nicht mehr geblieben. Da warf der Satz, dass es den Kindern des Senators dafür umso besser ginge, schon fast die Frage auf, was die nur einmal erben sollten? Nicht finanziell, doch aber gesellschaftlich würden Centho, Proximus und wohl auch Dives kämpfen müssen, damit die nächste Generation es in diesem Punkt nicht gar schlechter hätte als sie selbst...


    Dann las der Sklave von der Casa Iulia und dem plündernden Mob, sodass der Iulier beinahe hochgefahren wäre, hätte der Masseur ihn nicht im selben Moment mit seinen starken Händen auf der Liege gehalten. Obwohl er selbst hauptsächlich in Ostia wohnte, ging Dives sofort die egoistische Frage durch den Kopf, wie es im Cubiculum seines Vaters, das er ja, seit er in Italia angekommen war, bewohnte, nun aussah. Die schönen Wände, die Decke, die Möbel, die Erinnerungen..! Wie lange es wohl dauern würde, bis alles wieder in dem Zustand wäre, wie er es zuletzt gesehen hatte? Und vor allem: Was würde das wohl kosten? Und darüber hinaus: Was würde die Renovierung der gesamten Casa wohl für Gelder verschlingen? - Da war die Frage nach dem senatorischen Notgroschen, der kleinen Schatzkammer seines Cousins, wie Dives in der Vergangenheit gerne mal gesagt hatte, nicht mehr fern. Was war mit dem Vermögen Centhos? War es weg? Darüber schwieg sich die Wachstafel aus und ließ den Duumvir in einer beklemmenden Ungewissheit zurück.
    Später am Abend, entschloss er sich, würde er noch einen Antwortbrief nach Roma diktieren...

    "Und natürlich darauf!", stimmte der Iulier dem Gastgeber zu und nahm anschließend seinen nunmehr zweiten Schluck, der nach diesen Toasts naturgemäß etwas größer ausfiel, aus seinem Becher. Auf die anschließende Frage des Tiberiers schüttelte Dives nur leicht den Kopf. Dass er vom Verwalter seiner Betriebe in Bovillae mittlerweile erfahren hatte, dass Palma auf dem Weg nach Roma direkt durch diese Stadt gekommen war und folglich die Via Appia als Reiseroute gewählt hatte, erwähnte er nicht. So wichtig war das letztlich wohl auch kaum. Umso interessierter hingegen spitzte er die Ohren beim Kommenden.
    Mit großen Augen und überraschtem Blick nahm er auf, dass auch der Cornelier ein Testament des Valerianus hatte, welches jedoch nicht Salinator, sondern natürlich ihn zum Nachfolger erklärte. Dass dieses Dokument nun öffentlich von einer Frau verlesen worden sein sollte, wo es doch schon höchst außergewöhnlich war, wenn eine Frau überhaupt in der Öffentlichkeit zum Volk sprach, ließ sogar gleich mehrere Fragen im Kopf des Iuliers keimen:


    "Von einer Frau wurde das Schreiben verlesen?! Ich will mich ja nicht zu weit vor wagen, doch so ganz im Sinne der Sitten unserer Vorfahren erscheint mir dies ja nicht. Da könnte ich ja beinahe auf die Idee kommen zu fragen, ob er Marmorbruch, Gold- und Erzmine des Valerianus, die nach dem Gesetz nicht nur kein Mitglied des Ordo Senatorius, sondern darüber hinaus auch kein Patrizier besitzen darf, stillschweigend einfach angenommen hat oder nicht.", implizierte der Duumvir sehr deutlich diese Frage, ohne sie jedoch direkt zu stellen. Immerhin hatte schon Valerianus selbst einst ein entsprechendes Decretum Imperatoris erlassen. Doch erst dies und dann auch noch diese Frau... Sehr traditionsbewusst hörte sich das in den Ohren des Iuliers für einen Patricius Maior nicht gerade an.
    "Weißt du denn, wer diese Frau überhaupt war? War sie eine Vestalin?", denn das würde wieder irgendwo Sinn ergeben, wachten doch die Vestalinnen in aller Regel über die Testamente. Da wäre diese öffentliche Ansprache vielleicht sogar noch irgendwo zu rechtfertigen, überlegte Dives kurz, denn diese Frauen hatten ja sogar jede einen eigenen Liktor. Dabei hatte der Duumvir natürlich nichts gegen Frauen allgemein oder Frauen, die unmatronenhaft aus der Reihe tanzten, speziell. Im Gegenteil war er als Praeceptor sogar einer solch besonderen Frau, Decima Seiana, der Schwester Serapios (Zufälle gabs...), unterstellt und sie hatte mehr als deutlich gemacht, dass sie auf diese Hierarchie auch durchaus Wert legte. Damit hatte der Iulier, der als Teil einer Minderheit die Meinung vertrat, dass sich Minderheiten nicht selbst das Leben schwer machen sollten, kein Problem. Aber DAS, eine öffentliche Rede (oder Lesung), hielt er dann doch für... ziemlich gewagt.


    "Und hast du mitbekommen, ob sich das Dokument sonst noch irgendwie von dem vorgeblichen Testament, das der Usurpator als solches bezeichnet hat, unterscheidet? Direkt von Probus war ja auch da nicht die Rede, soweit ich weiß...", erkundigte sich Dives - jedoch mehr aus simpler Neugier. Irgendeine tiefere Absicht verfolgte er damit nicht. Palma hatte gesiegt, hatte Roma eingenommen und hatte das Gros der Legionen hinter sich. Jeder, der jetzt noch auf die Idee käme Thronansprüche zu stellen, war wahrscheinlich schlichtweg lebensmüde und würde dem Fettwanst wohl nur allzu schnell in den Tod folgen.
    "Aber naja...", begann er dann, nach einem kurzen Blick zur Tiberia, die als gesittete Frau zu dem politischen Thema selbstredend und wohlerzogen nicht viel beisteuerte. "... Ich denke, letztlich ist es wichtig, dass nach diesem schrecklichen Bruderkrieg im Reich wieder Ruhe einkehrt, damit die Grenzen sicher sind, der Handel blüht und die schönen Verwandten meiner Freunde nicht länger im freiwilligen Exil ausharren müssen.", lächelte er der Patrizierin kurz zu, bevor er wieder zu Lepidus blickte. Irgendwelche Sklaven im Hintergrund bemerkte Dives natürlich nicht und darüber hinaus würde er als Gast wohl auch kaum bestimmen, wann es an der Zeit wäre ins Triclinium (oder wohin auch immer man ihn entführen würde) zu gehen.

    Auf die Frage nach der Situation in Ostia hatte der Duumvir sich bislang ausgeschwiegen? So bewusst wahrgenommen hatte Dives dies jedenfalls nicht, wobei er im Fall der Fälle sicherlich eine Erklärung dafür gefunden hätte.
    "Ach, wenn man davon absieht, dass mit Aculeo nicht nur ein Procurator Annonae verhaftet wurde, sondern auch ein Decurio - vor einer Schar anderer Decuriones (!) -, dann geht es eigentlich.", konnte sich der Iulier nicht verkneifen und zog die linke Augenbraue etwas mürrisch nach oben. Das richtete sich allerdings weniger gegen Sedulus, als viel mehr gegen die Situation als solche. Aculeo war als Freund des Duumvirn bekannt und dann wurde erst Dives in Roma festgesetzt, bevor wenig später der Germanicer inhaftiert wurde. Die Wirkung, die dies unweigerlich auf den Ordo Decurionum haben musste, konnte man sich da wohl in etwa ausmalen. Denn zwar war der Iulier mittlerweile ja wieder heil und wohlauf in Ostia zurück, aber an seiner Seite hatten sich die übrigen Honoratioren Ostias sicherlich auch schonmal besser gefühlt...


    "Was die Nahrungsmittelversorgung anbelangt, so habe ich in Zusammenarbeit mit dem Aedilis Mercatuum Helvetius einen Reparatur- und Versorgungsfonds eingerichtet, der dank der friedlichen Übergabe der Civitas bislang jedoch hauptsächlich zur Lebensmittelbeschaffung genutzt wurde. So hat man hier zwar die Knappheit durchaus mitbekommen, aber dank der guten Politik wahrscheinlich nicht ganz so sehr, wie andernorts.", erklärte Dives anschließend nicht ohne Stolz. Denn immerhin sprach man hier durchaus von größeren Summen: Der Duumvir hatte volle 40 Aurei gegeben, während der Aedil immerhin ganze 20 Aurei gespendet hatte!
    "Was meine Baupläne zu einem Circus betrifft, so werden diese unter meiner Regie sicherlich nicht mehr in Angriff genommen werden. Wie lange dauert das Jahr denn schließlich noch? Du wirst selbst wissen, dass bald wieder Wahlankündigungen ausstehen werden...", antwortete der Iulier relativ emotionslos. In Roma würden die Ankündigungen gesetzlich mindestens vier Wochen vor den Wahlen stattfinden; in Ostia mindestens drei Wochen vorher. Wie bei der letzten Wahl würde sich Dives folglich bequem an Roma orientieren können betreffs eines geeigneten Termins. "... Außerdem habe ich dafür ein anderes Bauprojekt, welches sogar schon vom Ordo Decurionum mit Finanzierungsplan und allem abgesegnet ist. Ein kleines Sacellum des Iuppiter Serapis wurde dafür bereits abgerissen und sobald der empfohlene Architectus aus Roma eintrifft, wird an der Stelle stattdessen ein richtiger Tempel für diesen Gott errichtet werden. Ich habe sogar schon einen Spezialisten bezüglich eines Kultbildes kontaktiert.", führte er aus. Zwar ließ die Antwort des besagten Kontaktes noch auf sich warten und dieser verfluchte Bürgerkrieg war Schuld daran, dass der Architectus hier nicht schon längst aufgeschlagen war, doch wer etwas als Erfolg verkaufen wollte, der durfte nicht allzu sehr auf die negativen Aspekte aufmerksam machen. So also lächelte der Duumvir oberflächlich nach seiner Ausführung zum Baugeschehen. Dass ebendies nicht gerade wenig auch irgendwo mit Serapio zu tun hatte, verschwieg er natürlich bewusst.

    Nachdem sich der Germane geoutet hatte, verabschiedeten sich zwei der Schreiberlinge in ihre Mittagspause, während sich die übrgen wieder geschäftig an die Arbeit machten. Für sie war definitiv klar, dass Asius die Aufgabe schon machen würde. Was bildeten sie sich dabei ein? - Offenbar lebte ein Großteil von ihnen bereits seit Jahrzehnten, die meisten sogar ihr ganzes bisheriges Leben lang hier in Ostia und arbeiteten ebenfalls schon eine gefühlte Ewigkeit hier. Unabhängig vom eigenen Stand, denn so einige dieser Männer waren selbst Peregrini, hatte es da jeder Neue zu Beginn schwer in die Gemeinschaft völlig integriert zu werden. Für einen in den Augen der meisten hier 'wilden Germanen' galt dies natürlich ganz besonders.


    "Ah, okay. Sei gegrüßt, Asius. Die Duumvirn brauchen einen Boten, der sich mit dem Centurio Classicus Menenius Planta oder einem Vertreter in Verbindung setzt. Sie wollen wissen, ob es Informationen darüber gibt, wie lange die momentane Situation noch anhält, oder ob bereits bekannt ist, wann man mit der Rückkehr von Vigiles oder Urbanern nach Ostia rechnen kann.", erklärte er den Auftrag. Die Castra sollte der Germane ja mittlerweile durchaus zu finden imstande sein, nachdem er bereits fast eine Woche in der Curia arbeitete und folglich mindestens ebenso lange in Ostia lebte.
    "Wichtig ist, dass du NICHT nach dem Abzug der Soldaten der Classis fragst, verstanden?! Hast du sonst noch irgendwelche Fragen dazu?", erkundigte sich Ostianus, der stillschweigend davon ausging, dass Asius den Job übernehmen würde. Den Grund für den eindringlichen Hinweis, was nicht zu erfragen sei, verschwieg der Vorzimmerbeamte der Duumvirn. Vielleicht hatte der Germane bereits durch den Flurfunk vom schlechten Verhältnis zwischen Classis Misenensis und Curia Ostiensis gehört; vielleicht auch nicht. Letztlich war es eine ausdrückliche Anweisung, die der Germane hoffentlich befolgte, um nicht unnötig noch mehr Öl ins Feuer zu schütten.

    Die ersten Decurionen hatten bereit damit begonnen abzustimmen, da meldete sich ein alter Accier zu Wort und brachte einen Vorschlag zur Sprache, mit dem der Duumvir nun wirklich nicht gerechnet hatte. Dives ließ den Mann ausreden, bevor er zu einer Antwort ansetzte:
    "Ich danke dir für deine Wortmeldung und möchte im Folgenden zunächst auf deine Idee einer alternativen Finanzierung eingehen.", erklärte der Iulier und überlegte dann, an welcher der vielen Ansatzpunkte, mit denen er nicht übereinstimmte, er selbst nun ansetzen sollte. Letztlich begann er einfach am Anfang.


    "Dabei halte ich erst einmal fest, dass offenbar auch du von der Notwendigkeit der Einrichtung einer Bürgerwehr überzeugt bist. Allerdings.. ist mir nicht ganz klar, wie du die Geldmittel der Civitas für die Finanzierung dieser Maßnahme unangetastet lassen willst. Denn alle.. Naturalien, die Ostia in dieser Form besitzt, sind letztlich ebenfalls in gewisser Weise städtisches Vermögen. Diese Güter sind auch irgendwann mit städtischen Geldmitteln gekauft worden und ich kann dir sagen, dass die Civitas zur Sicherstellung der städtischen Versorgung in dieser Form auch einen gewissen Nachkauf anleiern müsste. Dieser würde sowohl Geld kosten, als auch einen erheblichen Mehraufwand an Organisation bedeuten. Denn zwar scheint der Krieg so langsam aber sicher vorüber zu sein - den Göttern sei Dank! Doch der Handel läuft bei Weitem noch nicht wieder im üblichen Maße...", holte Dives aus und machte anschließend eine kurze Pause. Und damit war er genau schon beim nächsten Schwachpunkt des accischen Vorschlags:
    "Da der Handel nun, wie eben ausgeführt, sich so schnell sicher nicht erholen wird, sondern zunächst erst einmal wieder auch nach Osten richtig anlaufen muss, kann ich mir ganz ehrlich nicht vorstellen, dass unsere Speicher nun tatsächlich so voll sind, wie du hier gerade erklärt hast. Sie mögen dank einer guten Politik der Stadtverwaltung...", diesen Kommentar konnte er sich einfach nicht verkneifen, "... noch nicht so leer sein, wie in manch anderer Civitas, die weit schlechter gewirtschaftet hat, doch vom üblichen Maß, in dem die Speicher normalerweise gefüllt sind, dürften wir wohl noch ein ganzes Stück entfernt sein so kurz vor dem Ende des Krieges.", schloss der Duumvir zu diesem Thema. Und tatsächlich sah es doch so aus, dass der Krieg bislang noch immer andauerte und erst vorbei sein würde, wenn (bei dem nunmehr erwarteten Ausgang) der Vescularius tot oder gefangen und der Cornelier offiziell in Amt und Würden wären. Und bislang - das hieß bis zu dieser Sitzung des Ordo Decurionum im Maius - war noch nicht einmal zu hören, dass Palma Roma überhaupt erreicht hätte.


    "Um anschließend nun auf den Vorschlag der Veteranen einzugehen: Sind dir, werter Accius, denn auch nur eine handvoll Veteranen in Ostia bekannt, die Führungspositionen übernehmen könnten und NICHT bereits einer der beiden Seiten in den Krieg nach Norden oder Süden gefolgt sind?!", fragte er auffordernd und auch ein bisschen provokativ, denn ihm persönlich kam da nur ein alter Tattergreis in den Sinn, der bereits kaum noch ordentlich reden konnte, geschweige denn irgendwelche Befehle geben könnte. Viele andere, die Dives kannte, waren ganz zu Beginn der Auseinandersetzungen in die Legionen eingetreten, von denen es hier in Italia nur eine gab. Andere, die nicht mehr ganz so jung waren, wurden später bei ihrem Ehrgefühl gepackt, als die Classis in Ostia stationiert worden war. Sie waren also derzeit auch nicht hier, sondern ihrerseits irgendwo im Süden. Definitiv konnte Ostia also nicht mehr viele Veteranen haben. Doch da der Iulier selbstredend nicht jeden der mehreren zehntausend Menschen der Stadt persönlich kannte, mochte er durchaus überrascht werden können. Eventuell hatte der Accier ja tatsächlich noch ein paar Männer im Sinn, die sowohl aktuell in Ostia und nicht bei der Classis waren, als auch das Alter des Acciers noch nicht erreicht hätten...

    | Petilia Prima


    Die Petilia setzte eine mitleidige Miene auf, während sie dieses Schauspiel innerlich genoss. Denn noch immer war sie sich absolut sicher, dass die Aemilia tatsächlich nur simulierte, um sich hier parasitär einzunisten. Aber die erste Stufe zur Beseitigung dieser Plage war bereits eingeleitet und dieser Iulius biss sogar ohne weiteres Überreden sofort an. Der Hellste schien dieser Kerl aus Sicht der Petilia nicht gerade zu sein, stellte sie also zufrieden fest und ahnte nicht im Geringsten, wie es in Crassus' Innerem gerade aussah. Letztlich interessierte es Prima aber auch nicht im Geringsten, welche Gedanken andere Leute gerade hatte.
    "Ausgezeichnet! Ich meine, mit deiner fürsorglichen Hilfe wird die Aemilia bestimmt auch ganz schnell wieder auf den Beinen sein.", wäre ihr ihre Freude beinahe etwas zu sehr anzumerken gewesen. Die Petilia ermahnte sich, jetzt nicht gleich hochmütig zu werden, nur weil die Aemilia scheintot und der Iulius so leicht zu steuern schienen. Alles zu seiner Zeit, alles zu seiner Zeit. Stufe zwei des Plans:


    "Ihr dürft nur meinem Vater nichts sagen, weil der in dieserlei Hinsicht leider etwas verbohrt ist. Er hält nicht viel von unserer Generation. Mit meinem Bruder werde ich selbst gleich sprechen, sodass das nur eine Absprache unter uns vieren wäre, verstanden?! Ich meine, es ist ja nur zum besten für deinen Gast!", versuchte sie dem vermeintlich leicht zu beeinflussenden Iulier eine Zusage zu entlocken. Was wäre das andernfalls auch sonst für eine Überraschung, wenn die Hauptperson bereits vorher Bescheid wüsste..?
    "Versprich mir das, bitte! Das ist wichtig. Andernfalls bekommen wir alle ein großes Problem mit meinem Vater und es könnte sein, dass er dann nicht mehr ganz so gastfreundlich ist...", deutete Prima mit eindringlichem Blick an. Die letztgenannten Aussichten waren natürlich etwas übertrieben, das wusste die Petilia ziemlich sicher. Der Alte würde vermutlich nur eine Standpauke an die vier jungen Leute halten, bevor er anschließend mit Argusaugen über die Einhaltung seines Belegungsplanes wachen würde. Dann müsste Prima am Ende wahrscheinlich wirklich noch mit dem Parasiten ein Zimmer teilen... Niemals!



    Sim-Off:

    Um dem neuen Scriba mal etwas zu tun zu geben...


    Es war bereits eine knappe Woche her, dass sich die Zahl der städtischen Schreiber um eins erhöht hatte, da trat Ostianus, der Vorzimmerbeamte der Duumvirn, kurz vor Mittag in das Officium Scribarum, sah sich einen Moment lang um und machte anschließend eine Ankündigung:
    "Salvete zusammen und zugehört! Die Duumviri haben eine Extraaufgabe zu vergeben. Freiwillige vor!", forderte er auf. Es ging ein allgemeines Raunen durch das Officium...


    "Oh, muss das sein?" - "Ich wollte gerade Mittagspause machen!" - "Mich brauchst du garnicht erst fragen. Ich mache schon die ganze Woche Überstunden!" - "Wer von uns macht das nicht, hm?!" - "Was denn denn mit dir, Ostianus? Oder mit den anderen Schreibern, die direkt für die beiden hohen Herren schuften?" - "Genau!" - "Ja, was ist mit denen?"


    Es zeichnete sich ab, dass wirkliche Lust auf die Aufgabe von den üblichen Verdächtigen niemand zu haben schien.
    "Die sind bereits anderweitig im Einsatz und aktuell nicht verfügbar.", erklärte Ostianus leicht genervt.


    "Das ist ein Scherz, was?! Aktuell nicht verfügbar... ich bin auch gleich aktuell nicht verfügbar!" - "Ja, ich mach gleich Mittagspause!" - "Frag doch einfach den Neuen! Der hat von uns allen hier bisher am wenigsten gearbeitet!" - "Na, der arbeitet ja auch noch nicht so lange hier." - "Heißt das, du meldest dich gerade freiwillig?!" - "Äh.. NEIN! Aber bitte: Frag den Germanen!" - "Ja, frag doch den!" - "Asius!"


    Die anwesenden Augenpaare sahen sich um und würden Asius erwartungsvoll fixieren, sobald sie ihn erblickten...

    Hätte der Iulier, der die Erdbeeren bislang einfach nur ignorierte und hoffte, dass er sich berechtigterweise nichts weiter dabei dachte, nun auch noch von der mit einem papilio verglichenen Nervosität der Tiberia gewusst, wäre er nun wohl selbst etwas nervös geworden. So allerdings, denn er meinte zwar ein mitunter ganz gutes Einfühlungsvermögen zu besitzen, konnte deshalb aber noch lange nicht hellsehen, lächelte Dives nur freundlich auf ihr Bekenntnis hin, ebenfalls nicht viel Wein zu vertragen. Die Minze anschließend, von welcher der Duumvir zwar die Bezeichnung als Venuskrone kannte, sie aber - denn er konnte ja nun auch nicht alles wissen - eher als Hausmittel beispielsweise gegen Verdauungstörungen verbuchte, zog entsprechend keinen weiteren Schluss aus dieser Bitte. Mancheiner trank seinen Wein ja vielleicht auch einfach nur aufgrund des Geschmacks mit dieser Minznote.
    "Lepidus, sei gegrüßt!", freute er sich anschließend und war nun doch etwas erleichtert, dass der Patrizier noch recht schnell aufgetaucht war. Er stellte den Becher, den man ihm zuvor gereicht hatte und an dem der Iulier bislang erst einmal kurz genippt hatte, neben sich ab und erhob sich, um den Freund angemessen auf Augenhöhe (naja, so fast) zu begrüßen.


    "Ich danke der Nachfrage, aber deine reizende Schwester hat mich die Mühen und Unannehmlichkeiten meiner kleinen Reise bereits ein wenig vergessen lassen.", übertrieb Dives ohne mit der Wimper zu zucken. Vielmehr war es wohl der kleine Zwischenstopp in den Thermen, der maßgeblich zu der aktuellen Entspannung des Iuliers beigetragen hatte. Aber nachdem er bereits so viel Lob für den Tiberier losgeworden war, hielt er es nur für angemessen auch dessen Schwester nicht das Gefühl zu geben, dass er sie vernachlässigen oder gar wesentlich geringer achten würde.
    "Aus diesem Grund kann ich dir deine Verspätung auch nicht im Geringsten übel nehmen und... jetzt bist du ja hier.", lächelte der Duumvir leicht. Anschließend drehte er sich um, nahm er seinen abgestellten Becher wieder auf und schlug nach erneuter Drehung zu Lepidus vor:


    "Ich denke, darauf sollten wir trinken, oder? Auf Cornelius Plama, der hoffentlich schon bald vollends in Amt und Würden ist!" Mit dem Erheben des Bechers wartete Dives selbstredend noch, da sein patrizischer Freund ja offenbar noch keinen gefülltes Trinkgefäß zum Anstoßen in den Händen hielt. Dass der Tiberier soeben den fetten Usurpator, als der der Vescularier ja nun mehr oder minder offiziell gelten musste, als alten Kaiser betitelt hatte, überging der Iulier dabei kommentarlos.
    "Und natürlich auf eure generöse Gastfreundschaft!", schob er stattdessen nach, blickte kurz zur Tiberia und nickte leicht. Er hoffte im Verborgenen nicht allzu viel falsch zu machen bei seinem ersten Besuch eines patrizischen Anwesens und dem zweiten Kontakt überhaupt mit einer Adligen, wobei die Aurelia im Theater von Ostia dereinst ja ganz genau genommen nur der Gast eines Gastes war und deshalb eigentlich kaum zählte. Dies war wohl letztlich auch der Grund dafür, dass sich Dives ein bisschen mehr als gewöhnlich um einen guten Eindruck bei dieser Dame bemühte.

    Was wollte Sedulus dem Iulier nun damit sagen? Klar, Huren (männliche wie weibliche) waren alles andere als angesehen, denn sie verkauften ihren Körper - ähnlich wie auch Gladiatoren. Aber dem Duumvir wäre es mehr als neu, dass genau dies verboten sein sollte und jemand einzig und allein dafür in den Kerker wanderte. Im Gegenteil konnte er sich das bei den Gewinnen, über die Dives zumindest Spekulationen en masse gehört hatte, sowie den einflussreichen Leuten, über die der eine oder andere erzählte, dass er oder sie Verbindungen in dieses Milieu hätten, absolut nicht vorstellen. Der Iulier ahnte ja nicht, dass der Senator gewisse Angebote gleich als Messerattacken gegen sich, die natürlich in der Tat Strafdelikte waren, wahrnahm. Ohne dieses Wissen nun, welches diese enorme Abneigung gegen Huren aller Art (männliche, weibliche; freiwillige, gezwungene, Gelegenheitshuren) mitunter erklären könnte, blieb Dives ein kleines bisschen ratlos zurück.
    "Und soeine will ja keiner haben.", fügte er also letztlich nur hinzu ohne dem Germanicer zu widersprechen. Nachdem sie eben bereits über Serapio so teils engagiert geredet hatten und nach wie vor klar verschiedener Meinungen über ihn waren, wollte der Duumvir einfach nicht gleich die nächste und dieses Mal tatsächlich für den Moment sinnfreie Diskussion mit Sedulus beginnen.


    Bei der anschließenden Bemerkung, dass er doch mehr an sich selbst denken solle, weil er sonst kaum etwas vom Leben hätte, musste Dives ein spontanes Aufbrausen unterdrücken. Ja, was tat er denn hier?! Er hatte sich doch genau aus diesem Grund für den Decimer eingesetzt! Vollkommen egoistisch wollte er Serapio auch in der Zukunft möglichst oft möglichst nahe sein. Dafür hatte er sich in der Schola als Praeceptor beworben. Dafür würde er Hercules Magnus Custos opfern und letztlich hatte er aus genau diesem Grund sogar vor Iuppiter Serapis ein Gelübde abgelegt. Dass außer dem Abriss des alten Sacellum Serapis bislang noch nicht so viel in dieser Tempelbau-Geschichte geschehen war, da der Architectus vermutlich noch in Roma festsaß, während ein Brief bezüglich der Kultstatue sich bald auf dem weiten Weg ins ferne Aegyptus befinden würde, stand natürlich auf einem anderen Papyrus. Aber Dives dachte definitiv sehr viel und sehr oft an sich selbst, wenngleich der Germanicer dies im Augenblick wohl kaum sehen könnte, da ihm ein bestimmtes Detailwissen über den Iulier schlichtweg fehlte...
    "Äh.. ja, also ich bin mir ziemlich sicher, dass meinen Verwandten und Freunden ebensoviel an mir gelegen ist, wie mir an ihnen.", erklärte Dives, nachdem er den Ärger schweigend herunter geschluckt hatte. Und in der Tat hatte sein Großonkel Licinus ihm ja sogar kurz nach diesem unsäglichen Kerkeraufenthalt bereits finanzielle Unterstützung für seine zukünftigen Pläne zugesagt. Darüber hinaus beschloss der Duumvir, dass er gleich nach diesem Gespräch auch noch einen Brief an Lepidus diktieren würde, um auch in puncto Freunde mit gutem Gewissen behaupten zu können, dass man ihn unterstützte. Mal sehen, wem er bei der Gelegenheit auch gleich noch so schrieb.
    "Und Sedulus, ich versichere dir, dass ich mir deinen Rat zu Herzen nehmen werde und zukünftig auch ein bisschen mehr an mich denke. Vielen Dank dafür.", lächelte er dann etwas aufgesetzt. Im Klartext hieß das schließlich, dass er bezüglich Serapio auch weiterhin versuchen würde am Ball zu bleiben. In einer beiläufigen Handbewegung nahm der Duumvir dann eine auf seinem Schreibtisch liegende Wachstafel kurz in die Hand, um sie ungelesen direkt danach wieder auf den Tisch sinken zu lassen. Dann folgte ein entschuldigendes Lächeln zu Sedulus...

    Nach seinem Großonkel erhob sich auch der Duumvir von seinem Platz.
    "Selbstverständich! Und ich werde regelmäßig von mir hören lassen.", versprach er weiterhin, wenngleich dies wohl erst beginnen würde, sobald die Legiones wieder in ihre Heimat zögen. Wahrscheinlich würde der erste Brief gar erst dann an Licinus gerichtet werden, wenn Dives selbst wieder nach Roma umziehen würde. Aber spätestens dann, denn Neuigkeiten in Roma wollte er ja mitteilen, würde er schreiben, ja schreiben müssen.
    "Vale bene, Großonkel Licinus. Und nochmals vielen Dank für deine Hilfe und Unterstützung!", verabschiedete sich der junge Iulier anschließend mit dankbarem Lächeln und fand sich in Begleitung seines cassischen Collega schon kurze Zeit später auf der Straße nach Ostia wieder...

    Nun, was der eine als Lobhudelei wahrnahm, das sah der andere als schlichten Rechtfertigungsversuch. Denn genau genommen lobte Dives den Decimer ja fast garnicht. Im Gegenteil sprach er Serapio sogar politischen Durchblick ab und versuchte damit eines der (berechtigten?) Klischees zur vollen Wirkung zu bringen. Was weiter den kurzen Abriss der Karriere des Praefectus Praetorio anbelangte, so waren es schlichtweg Tatsachen, dass der in Parthien und Aegyptus erfolgreich für das Imperium gekämpft hatte. Daran gab es einfach nichts groß herumzudeuteln. Einzig die gezogene Conclusio mochte vielleicht etwas dick aufgetragen sein, wenngleich wohl kaum viel dicker als das vorherige Drücken auf Sedulus' Tränendrüse, was letztlich genauso erfolglos geblieben war.
    Dass der Senator dem schlussendlichen Vergleich, den der Iulier implizierte, nicht viel abgewinnen konnte, war natürlich tragisch, aber letztlich nicht zu ändern. Hätte Dives um das Verständnisproblem gewusst (er sagte: 'dass sich deine Kinder nie in ihrem Leben je in meiner aktuellen Situation wiederfinden müssen', was nach eigenem Verständnis selbstredend hieß, dass die germanicischen Kinder auch im aktuellen Alter des Iuliers wären), so hätte er vermutlich noch versucht dies aufzuklären. So jedoch musste er es eben dabei belassen.


    "Dann gratuliere ich dir zu deinem Sohn.", meinte er dann genauso kurz angebunden, wie die Worte 'Danke der Nachfrage.' auf ihn wirkten. So wie sich das Gespräch damit entwickelte, war es wohl bald Zeit, dass es beendet würde, bevor noch echte Negativ-Konsequenzen entstünden. Das zuvor eigentlich recht gute Verhältnis zum Senator wollte der Duumvir nämlich mit den Hilfsbitten für Centho, Proximus, Victor, Seiana und Serapio nicht gänzlich über Bord werfen.
    "Du wirst verstehen, dass die Auswahl an Frauen in den Castra Praetoria nicht ganz so groß war und ich mit meiner Sorge um meine Verwandten derzeit kaum den Kopf frei kriege, geschweige denn Zeit für die eine oder andere hübsche Dame finde.", erklärte der Iulier. Dass er, wenn er denn irgendwann in wenigstens gedanklich fernster Zukunft einmal heiraten würde, auch bestimmt keine einfache Frau von Markt ehelichte, verkniff er sich klarzustellen. Wer definitiv nicht aus Liebe heiraten würde, weil er unter den gegebenen Umständen einfach nicht aus Liebe heiraten könnte, der musste ja zwangsläufig schon aus ganz rationalen Überlegungen heraus das Ja-Wort geben, falls er es überhaupt je gab (aber das stand wohl leider außer Frage).

    Waren die Blumen wirklich nötig gewesen? Der Iulier wusste es nicht so genau, doch zumindest konnte man wohl sagen, dass der Strauß nicht schadete. Die Tiberia jedenfalls schien Gefallen an dem kleinen Geschenk zu finden und für ein weiterhin gutes Verhältnis zu Lepidus wäre es sicherlich nicht verkehrt auch mit dessen Schwester gut auszukommen. Dives schüttelte ganz leicht den Kopf und lächelte sein 'dafür brauchst du mir doch nicht zu danken'-Lächeln, bevor er sich kurz umsah, während die Patrizierin den Blumenstrauß an eine Sklavin weitergab. Von Lepidus war noch nichts zu sehen. Wo der wohl blieb?
    Der Duumvir dachte sich aber nichts weiter dabei und ging davon aus, dass einer der Sklaven des Hauses den Tiberius schon informieren würde. Bis dahin würde sich Dives eben einfach ein bisschen mit der Tiberia unterhalten. Auf ihre Bitte hin nickte er und setzte sich auf einen der angebotenen Plätze.


    "Vielen Dank. Gerne würde ich einen Becher Wein nehmen, aber bitte gut verdünnt, da er mir leider stets recht schnell zu Kopfe steigt.", nahm er anschließend ihr Angebot an und ignorierte die Erdbeeren dabei gekonnt. Sollten ihm diese Symbole der Sinnlichkeit und Verlockung, die zugleich Attribute von Venus, Aphrodite, Freya und Co. waren, irgendetwas sagen? Er hoffte nicht.
    "Was die Societas Claudiana et Iuliana anbelangt, dessen Interrims-Magister ich bin und wohl auch noch eine Weile bleiben werde, ...", hielt er Centho aus dem Gespräch mögst fern, "... so muss ich eindeutig sagen, dass es mein großes Glück war deinen Bruder dort kennenzulernen. Allein sein Einsatz und seine Hilfe bei der Modernisierung der alten Vereinssatzung, die nach diesem elendigen Bürgerkrieg nun hoffentlich bald durch die Neufassung ersetzt werden kann, waren wahrlich nicht gering.", lobte er und musste dabei einmal mehr daran denken, wie es unter Palma wohl in der Kanzlei aussehen würde. Sein Cousin Crassus oder der Schwager seiner Tante Paula, Pompeius Imperiosus, hätten eigentlich für eine rasche Bearbeitung sorgen sollen. Während des Krieges war dies aus offensichtlichen Gründen ja kaum möglich. Nach dem Krieg nun würde sich zeigen, wer von ihnen überhaupt noch dort tätig sein würde, um sich der Angelegenheit annehmen zu können.
    "Darüber hinaus denke ich, dass ich deinem Bruder auch vertrauen kann. Es ist gut, wenn man hier in Roma solche Leute an seiner Seite weiß.", schloss er anschließend ehrlich. Hätte er Lepidus nicht ansatzweise vertraut, so wären ihm seine Gedanken zu Ulpius Probus niemals gegenüber dem Patrizier über die Lippen gekommen. Dass dieses Gedankengut bisher, soweit Dives wusste, zwar keine direkten Folgen auf Dritte gehabt hatte, aber andererseits der Tiberier scheinbar auch nicht versucht hatte diese Informationen gegen den Duumvir zu verwenden, hatte dieses Vertrauen nur noch weiter gefestigt. Blind, das hatte seine Formulierung sicherlich klar gemacht, vertraute er Lepidus aber dennoch nicht. Denn wem könnte man schon blind vertrauen?

    | Potitus Asinius Celer
    QUAESTOR - OSTIA
    KLIENT - MARCUS IULIUS DIVES


    "Dieser Betrag würde vom Fonds getragen werden können.", bestätigte der Quaestor und ritzte anschließend kurz auf einer mitgebrachten Wachstafel herum.
    "Sollte abzusehen sein, dass unsere derzeitige Situation länger als einen Monat, also dreißig Tage, andauert, so wäre dies wohl die günstigste Variante. Andernfalls käme die regelmäßige Bezahlung mit einem Sesterz pro Tag uns günstiger.", gab der Asinier sein wertfreies Urteil ab. Dann setzte er sich wieder.


    "Sehr gut. Und da aus meiner Sicht zwar der Einsatz der Leute für die Sicherheit ihrer Civitas der höchste Beweggrund für jeden Freiwilligen sein sollte, ich jedoch nicht sehe, weshalb wir den Einsatz der frewilligen Einwohner nicht auch mit einer Diploma auszeichnen sollten, sofern dieser Einsatz denn auch engagiert ist, bitte ich im Folgenden um die Abstimmung des Antrags des Aedilis Helvetius.", erklärte der Duumvir und machte eine kurze Pause zur Sortierung seiner Worte. Da auch er die Einmalzahlung bevorzugute, zumal tatsächlich kaum abzusehen war, wie schnell Palma den Normalzustand wiederherstellen könnte, versuchte der Iulier auf diese Weise eine unnötige Diskussion in diesem Punkt zu unterdrücken. Dann räusperte er sich.
    "Es wird abgestimmt über die Einrichtung einer freiwilligen Bürgerwehr, die bis zur Re-Stationierung der Stadtkohorte und Vexillatio Ostiensis zum Schutze der Civitas Ostia bestehen soll. Jeder Freiwillige soll mit einer Einmalzahlung in Höhe von 30 Sesterzen für seine Dienste entschädigt und bei gutem Engagement zusätzlich mit einer Diploma ausgezeichnet werden, sobald die Bürgerwehr aufgelöst wird. Die Auslagen soll der eingerichtete Versorgungs- und Reparaturfonds tragen."


    Sim-Off:

    Die Abstimmung läuft bis einschließlich 18.06.2013.
    Abgestimmt wird wie folgt:
    Für die Einrichtung einer Bürgerwehr unter diesem Bedingungen :dafuer:
    gegen die Einrichtung einer Bürgerwehr unter diesem Bedingungen :dagegen:
    oder Enthaltung.


    Stimmberechtigte Decuriones sind:
    - Marcus Iulius Dives
    - Paullus Germanicus Aculeo (via NSC)
    - Titus Helvetius Ocella

    Der junge Iulier nickte verstehend bezüglich der Anrede, während er sich freute, dass ihm sein Großonkel hier keinen Stein in den Weg zu legen gedachte. Dann kam Dives sogar ganz spontan eine Idee, wie er den Onkel als Onkel ansprechen und doch das direkte Wort Onkel vermeiden könnte. Aber ob 'Sohn des Großonkels' so viel besser klang? Nun, man würde sehen.


    "Ich danke dir, Großonkel Licinus.", erklärte der Duumvir hernach auf das Informationsversprechen hin und ignorierte dabei vollkommen, ob eventuell auch sein Großonkel mit ebendieser Bezeichnung ein gewisses Problem hätte. Gesagt hatte der Praefectus ja nichts, sodass sich Dives letztlich nichts weiter bei dieser Anrede dachte.
    "Willst du sonst noch irgendetwas mit mir besprechen?", erkundigte er sich hernach relativ direkt, aber dennoch keineswegs ungeduldig. Im Kerker hatten sie über die Vergangenheit gesprochen und hier nun über die Zukunft, sodass der Themenkomplex wohl so ziemlich erschöpft wäre, hoffte der Großneffe. Ja, fürs Erste wollte er definitiv nur erst einmal weg aus Roma und ein schönes Bad in vertrautem Umfeld nehmen...

    Dives schaute etwas irritiert aus der Wäsche, als ihn die Sergia um den Strauß Blumen erleichterte. Dazu kam ihre Geste mit der Hand, die den Iulier einfach nur sprachlos zurück ließ. Was hätte er auch sagen sollen? 'Nein, die Blumen sind eigentlich für die Pinnia; ich wusste nicht, dass heute noch eine Dame zugegen sein wird?' Das ging ja wohl schlecht. Der Duumvir versuchte es mit einem entschuldigenden Lächeln in Richtung der Pinnia. Vielleicht würde die das ja verstehen oder wenigstens verzeihen. Unterm Strich war auf jeden Fall festzustellen: Ocella hatte eine interessante Verwandtschaft - nur ob dies positiv oder negativ auszulegen wäre, das wusste Dives selbst noch nicht so genau.
    "Sei gegrüßt, Helvetius.", blieb der Iulier anschließend diesem Varus gegenüber zurückhaltend. Viel Wert schien der aber auch nicht darauf zu legen mit dem persönlichen Freund eines germanicischen Senators (wie Varus durchaus wissen könnte) zu sprechen. 'Dann eben nicht.', dachte sich der Angehörige des Ordo Senatorius gleichgültig. Inwiefern dieser Kontakt einmal nützlich wäre, war ja eh kaum absehbar. Einen größeren Posten jedenfalls schien der lediglich mit seinem Namen vorgestellte Mann wohl nicht auszufüllen, da er sonst wohl anders bekannt gemacht worden wäre. Dives und seinen asinischen Klienten hatte man im direkten Vergleich ja auch samt ihrer Amtstitel vorgestellt, sodass diese Vermutung mehr als nur auf der Hand lag...


    "Salve.", grüßte nach seinem Patron auch Celer den unbekannten Helvetier, während letzterer die Sergia begrüßen ging. Die neben dem Quaestor stehende Asinia, die noch viel zu beschäftigt war mit der aufkeimenden Wut auf Fausta, reagierte hingegen nicht weiter auf Varus. Dieses Fräulein Ritterchen von und zu fiel ihr schon jetzt gehörig auf die Nerven. Das schien eine total verwöhnte Göre zu sein, eine Schickse, die wahrscheinlich alleine garnichts auf die Reihe bekam, fluchte Celerina gedanklich, während sie nichts weiter sagte. Sie war hier schließlich wegen Ocella und nicht wegen diesem Mode-Püppchen und würde sich so schnell bestimmt nicht übermäßig provozieren lassen. Gleiches versuchte ihr ihr Bruder mit einem eindringlichen Blick anschließend ebenfalls noch einmal glasklar vor Augen zu führen.
    Unterdessen beobachtete Dives die doch vergleichsweise innig aussehende Begrüßung der Sergia mit Varus und zog dabei die linke Augenbraue ein kleines bisschen nach oben. Dafür, dass der Helvetier behauptete gerade erst von der sergischen Cousine erfahren zu haben, wirkte das beiderseitige Hallo doch bereits ziemlich vertraut. Hätte er nicht kurz zuvor erlebt, wie diese Frau ihn selbst begrüßt hatte, wäre ihm wohl sogar der Gedanke gekommen, dass da vielleicht gar mehr lief. - Und die beiden waren immerhin blutsverwandt, was unabhängig von irgendeiner Genszugehörigkeit in vorklassischer Zeit sogar bis zum sechsten Verwandtschaftsgrad als Inzest galt..! Dieser Tage lag die rechtliche Grenze dahingehend wohl nur noch beim dritten Verwandtschaftsgrad, doch das machte eine solche Beziehung im Fall der Fälle ja nicht weniger anzüglich. Doch da Dives nun einmal die Art Faustas am eigenen Leib erfahren hatte und zudem ja auch garnicht wusste, wie nah die beiden nun tatsächlich cognatisch miteinander verwandt waren, schüttelte er nur kurz und ganz leicht den Kopf und sah anschließend zum Gastgeber Ocella. Gleich würde es wohl den angekündigten Becher zu trinken geben (oder sogar Gläser) und dann wäre wohl ein kleiner Willkommens-Toast des Hausherrn fällig...

    Nach der kurzen Begrüßung durch den Aedil erschienen dessen Mutter und eine sergische Cousine, was den Duumvir zugegebenermaßen in eine etwas schwierige Lage versetzte. Er hatte einen Strauß Blumen für die Dame des Hauses mitgebracht, wie er sich dies angewöhnt hatte. Doch nun standen hier unerwarteterweise gleich zwei Frauen vor ihm.
    "Salvete.", grüßet er die beiden Schönheiten also erst einmal wortkarg und überlegte mit dem Blumenstrauß in der Hand, wie er aus der Nummer jetzt wieder heraus käme.


    | Potitus Asinius Celer
    QUAESTOR - OSTIA
    KLIENT - MARCUS IULIUS DIVES


    Der Asinier seinerseits verlor für einen kurzen Moment sein höfliches Lächeln, als die Sergia erschien. Er hatte schließlich nicht damit gerechnet, dass der Helvetier gleich mehrere Heiratskandidatinnen gleichzeitig zu einer Cena einladen würde. Erst als sie ihm als Cousine vorgestellt wurde, zerstreuten sich seine Bedenken wieder etwas. Denn zwar wusste er noch immer nicht so genau, ob er seine Schwester überhaupt so bald verheiraten wollte, doch beleidigen sollte ihn deshalb dennoch niemand.
    "Es ist mir eine Ehre, Pinnia, Sergia.", erklärte er mit einem ergebenen Nicken zu den Damen und blickte anschließend zu seiner Schwester...


    | Asinia Celerina


    ... die im ersten Augenblick nun noch verunsicherter war. Erst nachdem ihr die Sergia einen beinahe schon abfälligen Blick schenkte, wie Celerina fand, wurde die Asinia deutlich selbstbewusster:
    "Salvete. Pinnia, du siehst toll aus in diesem Kleid. Und Sergia, deine Garderobe passt ganz ausgezeichnet zu deiner gebräunten Haut. War es in Alexandria schön?", gab sie sich äußerlich freundlich, während sie für die meisten Frauen wohl verständlich gemein darauf anspielte, dass Fausta kaum vornehme Blässe besaß. Dies wiederum legte, so die oberflächliche Meinung der Oberschicht, ja zumeist recht nahe, dass jemand sehr viel draußen war und hart arbeiten musste...


    "Sehr gerne.", erklärte der Quaestor Ostiensis auf die anschließende Frage Ocellas und nahm sich das Recht heraus gleich für alle drei Gäste zu sprechen, da der Iulier scheinbar noch immer unter seinem Lächeln an dem Blumen-Dilemma grübelte. Als Mann hatte man es eben nie so ganz leicht.
    Als kurze Zeit darauf der nach ihnen angekommene Herr als Helvetius Varus vorgestellt wurde, nickten die drei übrigen Gäste diesem lediglich begrüßend zu. Der Iulier seinerseits sah sich als Duumvir dieser Civitas, in der sie sich hier gerade befanden, und Mitglied des Ordo Senatorius nämlich klar in der höheren Position und wer ihn da nicht begrüßte, den begrüßte er auch nur maximal derart oberflächlich. Der Asinier seinerseits orientierte sich an seinem Patron, während Celerina sich ihren Bruder zum Vorbild nahm. So blieben letztlich also vorerst alle drei Varus gegenüber stumm.

    So also gelangte Dives zunächst ins Atrium der Villa Tiberia, wo er von einer hübschen jungen Dame, augenscheinlich der angekündigten Schwester des Lepidus, empfangen wurde. Der Iulier ließ sich, ohne hinter sich zu blicken, den Strauß Blumen blind von seinem Sklaven in die Hand geben, während er mit erfreutem Lächeln die Begrüßung der Tiberia - viel mehr war von ihrem Namen, da Dives und sie sich nicht näher kannten, ja eh nicht wichtig - entgegen nahm.
    "Sei gegrüßt, Tiberia! Es ist mir eine Freude und große Ehre, dass dein Bruder und du mich heute hier empfangt. Ich habe dir als kleine Aufmerksamkeit hier auch einen hübschen Strauß africanischer Astern...", die in späterer Zeit einmal unter der Bezeichnung Gerbera bekannt sein würden, "... mitgebracht. Aber sei versicht, dass sie an deine Schönheit heute nicht heran reichen.", erklärte er, während er den bunten Strauß bestehend aus sieben Blumen und etwas grünem Farnkraut übergab. Die kleine Schmeichelei, hatte sich der Iulier überlegt, könnte sicherlich nicht schaden. Denn auch wenn Lepidus geschrieben hatte, dass er an ihrem Bündnis festhalten wollte, so könnte es sicher nicht verkehrt sein, wenn sich der Duumvir vielleicht noch den einen oder die andere Freund(in) im Hause Tiberia schuf. Angezogen fühlte sich Dives von der Patrizierin jedoch nicht, Null.
    "Und ich hoffe, dass dein Bruder bisher nur Gutes über mich zu erzählen wusste?", lächelte er und versuchte damit zumindest im Ansatz zu ergründen, was der überhaupt erzählt hatte.