Sim-Off:Sorry für das Warten. Ich hatte gehofft, dass Romanus sich in der Zwischenzeit vielleicht noch meldet (hatte ihn extra diesbezüglich auch angeschrieben).
Der asinische Quaestor erreichte die Curia mit einiger Verspätung und entschuldigte sich mit einer nicht näher ausgeführten Angelegenheit im städtischen Tresor unter dem Capitolium, die noch geklärt werden musste. Anschließend setzte sich Celer auf seinen Platz, wie auch der jüngere Cassius zu seinem Platz ging und sich setzte, während Dives vor seinem Platz erwartungsvoll stand und damit signalisierte, dass die Sitzung nun eröffnet werden würde.
"Werte Decurionen von Ostia! Ich begrüße euch recht herzlich zu unserer heutigen Sitzung am achten Tag vor den Iunikalenden. Wie angekündigt wird es aus aktuellem Anlass dabei zunächst um die Sicherheitslage der Civitas Ostia gehen.", kündigte der Duumvir an und machte nach dieser Formalität eine erste Pause, in der er noch einmal kurz durch die Reihen schaute.
"Viele von euch haben vor einigen Tagen die Verhaftung unseres geschätzten Mitdecurio, dem Eques und Procurator Annonae Germanicus Aculeo in diesen heiligen Hallen miterlebt. Ich stehe nun hier und versichere euch, dass ihr euch nicht sorgen müsst um ihn - und auch nicht sorgen müsst um euch! Die meisten von euch werden wissen, dass meinem Collega und mir ähnliches widerfahren ist, als wir unsere Fühler im Sinne der Civitas und ganz zu ihrem Schutze zu den Truppen des Cornelius Palma ausgestreckt haben." Es folgte eine Zäsur, die der Iulier dazu nutze mit seinen Händen und Armen eine Geste zu formen, die sagen wollte: 'Seht her, hier bin ich.'
"Und wir sind wieder da! Hier sitzt mein cassischer Collega, unversehrt, genau wie ich. Genauso werde ich euch sagen, dass auch Germanicus in einigen Tagen wieder zurück in Ostia sein wird, unversehrt und gesund!", orakelte Dives im Brustton der Überzeugung, wenngleich er innerlich noch nicht unbedingt daran glaubte, dass Aculeo allzu schnell wieder in Ostia wäre. Für den Moment jedoch galt es die hohen Herren wenigstens ansatzweise zu beruhigen, um weiterhin handlungsfähig zu bleiben und damit die Sicherheit der Hafenstadt nicht noch mehr zu gefährden, als sie es ohnehin schon war.
"Lasst mich auch noch einmal explizit darauf hinweisen, dass mein Collega und ich in unserer Funktion als Duumviri einen unfreiwillig längeren Aufenthalt bei den cornelischen Truppen verbracht haben, während der Decurio Germanicus als ritterlicher Procurator Annonae nun selbiges erlebt. Für euch, die ihr hauptsächlich Geschäftsleute, Händler, Handwerker, Schiffbauer und natürlich und vor allem Decurionen von Ostia seid, besteht damit keinerlei Gefahr, dass auch ihr heute, morgen oder später verhaftet werdet!", versprach der Duumvir ganz konkret und hoffte damit das Sicherheitsgefühl der Anwesenden wieder etwas gesteigert zu haben. Nach einer kleinen Pause, in der der Iulier ein paar Schritte nach vorn ging, um noch zentraler im Raum zu stehen, setzte er überleitend fort:
"Nein, niemand muss sich fürchten. Niemand, der den einzigen und wahren Kaiser Cornelius Palma als solchen anerkennt und unterstützt! Die Civitas hat sich, wie viele von euch sicherlich zur Kenntnis genommen haben werden, von... dem Usurpator...", betonte der Iulier und achtete genau darauf, dass auch ja jeder mitbekam, dass er den Namen des Mannes nicht ausgesprochen hatte. "... als Stadtpatron losgesagt. Ostia unterstützt Cornelius Palma, den Sieger dieses Bürgerkrieges, den Friedensstifter und bald neuen Imperator. Caesar. Augustus!", versuchte Dives nun also die Honoratioren auf den bald neuen Princeps einzuschwören.
"Aber auch wir selbst müssen unsere Pflichten gegenüber der Civitas wahrnehmen und in dieser schweren Stunde selbst für die Sicherheit der Stadt sorgen. In Roma hat uns der Usurpator unseres Schutzes beraubt und die Vigiles und Urbaner zu seiner eigenen Sicherheit zu sich gerufen. Die Männer der Classis Misenensis hat er zum überwiegenden Teil nach Süden geschickt, sodass wir hier praktisch allein dastehen!", kam der Duumvir dann dem Tagesordnungspunkt langsam näher.
"Und was hat Palma gemacht?! Wo sind seine Truppen?! Wo ist er besser?!", meldete sich einer der Herren, deren Herz noch hörbar für Salinator schlug.
"Eine berechtigte Frage von dir, sehr wohl. Wo sind die Truppen, die kürzlich noch hier waren, um uns den Schutz zu gewähren, den wir brauchen, um die große Handels- und Hafenstadt zu sein, die wir immer waren? - Ich werde es euch sagen, wohin Cornelius Palma, der Weise, diese Soldaten geschickt hat!", kündigte er groß an und ließ eine Zäsur zur Spannungssteigerung folgen.
"Nach Hause...", lautete die simple Antwort, die mit einer solchen Intonation auch vorgetragen wurde. "... Ja, ganz richtig, er hat sie nach Hause geschickt, wo sie in den germanischen Provinzen unsere Grenzen sichern und dafür sorgen, dass wir alle hier im Herzen des Imperiums uns nicht morgen schon gegen wütenden Barbarenhorden zur Wehr setzen müssen! Denn ER weiß, dass für Handel und florierende Wirtschaft vor allem eins notwenig ist: Innerer Frieden!", konterte der Iulier die verbale Attacke, die ihm letztlich wohl durchaus in die eigenen Hände gespielt hatte.
"Und wie sich der einzige und wahre Kaiser Cornelius Palma um die Sicherheit des Imperium Romanum kümmert, so ist es nun bis zur Normalisierung der Verhältnisse an uns, uns um die Sicherheit unserer Civitas zu kümmern.", fasste Dives zusammen und drehte sich so, dass er zu den beiden Aedilen blickte.
"Ich übergebe das Wort an den mit der städtischen Sicherheit beauftragten Aedilis Mercatuum Helvetius Ocella.", erklärte er und nach einer einladenden Geste in die Mitte des Sitzungssaals setzte sich der Duumvir auf seinen Platz. Kurze Zeit später sah man einen Servus Publicus mit einem Becher an den Iulier treten. Wer viel reden wollte, musste eben auch viel trinken...