| Quintus Petilius Sophus
Zwar war die Antwort des Iulius für den Geschmack des alten Petiliers tatsächlich etwas zu flapsig, aber inhaltlich schien Crassus wohl wirklich etwas mit dem Sertorius anfangen zu können. Immerhin brachte er ihn sofort mit den Lusitaniern in Zusammenhang, die den Sertorier einst zu ihrem Anführer erhoben hatten - der Ausgangspunkt für die vorübergehende hispanische Separation mit Zentrum in Osca. Da Sophus nun aber bestimmt nicht nur um des Erzählens Willen erzählen wollte, nickte er lediglich mit einem schmalen Lächeln und in der Tat war Crassus damit in seinem Ansehen leicht gestiegen.
Bezüglich der Opfer an die Götter überlegte der Petilier, ob er den jungen Leuten vielleicht noch einen Rat mit auf den Weg geben sollte. Da sich jedoch nicht wirklich eine passende Gelegenheit dazu ergab, erwähnte er letztlich nicht, dass er ein Opfer an die capitolinische Trias, neben einem für den Genius des Hauses, für besonders sinnvoll halten würde. Immerhin schützte Iuppiter den Staat und dessen Gesetze, während Iuno das eigene Heim bewachen sollte und Minerva die Göttin des weise geführten Krieges war. Das waren alles Dinge, die mehr oder weniger in diesen Tagen von besonderer Bedeutung waren.
"Die Philosophie... hmhm...", nickte Sophus anschließend leicht andächtig, bevor er sich erhob und sich bei den Anwesenden für einen Augenblick entschuldigte, um nach seiner Tochter zu sehen. Ob die sich auch für Philosophie interessierte? Na, das könnte er sie ja gleich mal fragen...
[Blockierte Grafik: http://i662.photobucket.com/al…_Robinson_in_The_Ten_.jpg] | Phocylides
MAIORDOMUS - CASA IULIA
Unterdessen kam der gerufene Maiordomus gefolgt von drei petilischen Leibwächtern herbeigeeilt, um die Befehle, Anweisungen und/oder Wünsche seines iulischen Herrn entgegenzunehmen. Kurz darauf verließen die vier Sklaven den Raum und hernach das Anwesen des Petilius Sophus, um einen ersten vorsichtigen Erkundungsgang in Richtung Casa Iulia zu wagen.
Sim-Off:Ich bin mal so frei das Thema an dieser Stelle etwas voranzutreiben.
Etwa eine oder anderthalb Horae später, der alte Petilius stieß nach der ausführlichen Unterhaltung mit seinen Kindern ebenfalls gerade wieder zu seinen Gästen, kehrte das Sklavenquartett zurück. Während sich die drei petilischen Leibwächter sogleich in die Sklavenunterkünfte begaben, um die dreckigen und teils mit dem Blut der beiden Leichen beschmierten Sachen zu wechseln, meldete sich Phocylides zunächst bei Crassus zurück.
"Verzeih, Dominus Iulius? ...", begann er und hoffte kein allzu wichtiges Gespräch zu unterbrechen. "... Ich bin aus der Casa Iulia zurück, die äußerlich noch steht, innerlich aber für eine ganze Weile wohl nicht bewohnbar sein dürfte. Hier habe ich eine Liste der auf den ersten Blick festzustellenden Schäden.", erklärte er und gab die Wachstafel mit der ersten Schadensaufstellung an Crassus weiter.
"Gute Nachricht: Der Hausschatz des Senators wurde nicht gefunden und befindet sich noch immer unberührt im versteckten Zimmer. Schlechte Nachricht: Wir mussten die Leichen zweier iulischer Sklaven bergen.", fügte der Grieche in äußerst sachlichem Tonfall dem Bericht mündlich hinzu, während er dem Iulier Zeit zum Lesen oder Überfliegen der Tabula gab. Von Iulius Gracchus, der mit einer anderen Ausfertigung dieses Schriftstücks wieder zum Herrn Iulius Licinus aufgebrochen war, berichtete Phocylides zunächst nichts.
"Das ist ja schrecklich...", kommentierte Sophus diese Neuigkeiten, wobei er weniger an das iulische Anwesen, sondern vielmehr an sein eigenes Heim dachte. Wenn die Iulier ihre Casa für eine Weile nicht bewohnen könnten, würden sie wohl schließlich hier, in der Casa Petilia bleiben wollen, spekulierte er. Das wollte dem Petilier nicht so ganz passen, wenngleich ihm auf die Schnelle aber auch nur die Flucht nach vorne einfiel:
"Mein Anwesen steht euch natürlich jederzeit offen, bis eure Casa wieder sicher und bewohnbar ist.", erklärte er. Immerhin wäre er damit nun aber endgültig jede Schuld gegenüber den Iuliern los... falls diese dieses Angebot annehmen würden...