Beiträge von Marcus Iulius Dives

    "Wunderbar!", stellte der iulische Duumvir erfreut fest und streckte Ocella seine rechte Hand entgegen. Dass nicht nur aufgrund des derzeit lediglich lokalen Einflusses, sondern auch aufgrund der allgemeinen Situation, in der sich die Gens Iulia derzeit befand, der Aedil vorerst kein Klient eines Iuliers werden wollen würde, war Dives natürlich klar. Unter anderem deshalb pochte er auch so sehr auf das Nicht-Vergessen und die Zukunft. Zudem hatte er aktuell auch keine iulische Tante, Cousine oder Nichte, die er hätte in den Ehehafen schicken können, während er selbst - unabhängig davon, was die Helvetier vielleicht noch so für Verwandte hätten - an vieles, sicherlich aber nicht sein eigenes 'Eheglück' denken wollte. Was Klienten letztlich betraf, so hielt Dives sowieso nicht viel davon anderen das eigene Patronat groß anzubieten oder aufzudrängen. Wer ihn je zum Patron haben wollte, der müsste umgekehrt auf den Iulier zukommen - wie Asinius Celer und letztlich auch ein gewisser Titus Flavus es getan hatten, wenngleich die Sache mit dem Classis-Soldaten noch keineswegs irgendwie offiziell, weil bislang noch nicht endgültig abgeschlossen war. Aber das war eine andere Geschichte.


    "Damit bleibt mir eigentlich nur noch dir recht herzlich zu gratulieren, Ocella! Sobald die Ernennungsurkunde * ausgestellt und ausgehängt ist, darfst du dich ganz offiziell Decurio von Ostia nennen! Also solcher gehörst du dann bis zu deinem Tod, Austritt oder, wir wollen es nicht hoffen, einer Enthebung durch kaiserliche Verfügung dem ostiensischen Ordo Decurionum an und kannst und sollst dich dort im Sinne der Civitas einbringen. Darüber hinaus, aber auch das wirst du sicherlich schon wissen, da du ja bereits seit einiger Zeit ein Teil des Ordo Decurionum bist - wennauch nicht als regulärer Decurio -, fällt insbesondere die Organisation und Ausrichtung öffentlicher Spiele in den Aufgabenbereich eines Decurio Ostiensis.", beglückwünschte Dives den Helvetier und fügte bei dieser Gelegenheit auch gleich die allgemeinen Rechte und Pflichten an, um diesen Punkt ebenfalls gedanklich abhaken zu können.
    "Honos habet onus, sag ich nur.", lächelte er anschließend und wartete auf die Reaktion des Aedils, dass jener alles soweit verstanden hatte. Da Ocella aber wohl bereits alle diese Punkt nicht nur einmal gehört haben würde, rechnete Dives nicht mit größeren Nachfragen.


    Sim-Off:

    * Da in der Exedra bereits zwei andere Handlungsstränge laufen, in die es beide nicht passt, hoffe ich, dass dir eine urkundliche Ernennung ausreicht. ;)

    IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI


    ERHEBE ICH
    TITUS HELVETIUS OCELLA


    MIT WIRKUNG VOM
    ANTE DIEM III KAL IUN DCCCLXIII A.U.C.
    (30.5.2013/110 n.Chr.)


    IN DEN
    ORDO DECURIONUM OSTIENSIS


    Marcus Iulius Dives
    _______________________________
    DUUMVIR - OSTIA

    "Richtig. Und zu dem Gefallen will ich gleich kommen.", blockte Dives an dieser Stelle noch ab. Es ging ihm hier schließlich nun doch nicht nur um eine so kleine Kleinigkeit.
    "Das Problem, das sich aus diesem Umstand ergibt, ist folgendes: Nach strikter Anwendung dieses Gesetzes wäre es mir frühestens zum Zeitpunkt des Amtsantrittes deines aedilischen Nachfolgers möglich, dich in den Ordo Decurionum zu berufen. Das würde in jenem Fall also bedeuten, dass du zum Zeitpunkt der Wahlen selbst formal noch kein Decurio Ostiensis wärst und dementsprechend mit deinem Wunsch zum Duumvirat zu kandidieren noch ein Jahr warten müsstest.", führte der Iulier mit bewussten Konjunktiven aus. Natürlich war es durchaus möglich, dass Ocella eh nicht geplant hatte, dass er schon im kommenden Amtsjahr das Duumvirat bekleidete. Doch falls er es tat, so wäre dieser Umstand sicherlich ärgerlich. Der Duumvir rieb sich mit der rechten Hand kurz das Kinn.


    "Ohne deine weiteren Pläne nun allzu genau zu kennen...", denn tatsächlich wusste Dives einzig, dass das nächste größere Ziel des Helvetiers das ostiensische Duumvirat war, "... biete ich dir nun aber an über diesen kleinen Formalismus hinwegzusehen und dir damit die Chance zu geben im Sinne eines guten politischen Vorankommens an dieser Stelle ein Jahr einzusparen. Und hier sind wir bei dem bereits angeklungenen Gefallen.", leitete der Iulier aus seiner Sicht durchaus geschickt über und betonte diesen Punkt mit einer kleinen Zäsur.
    "Genauer sind es eigentlich sogar zwei Bitten, die ich an dich herantragen will. Fangen wir mit der kleineren der beiden an: Du kennst meinen Klienten Asinius Celer und hast uns ja sogar zu dir in die Casa Helvetia eingeladen. Er wird nach Beendigung seiner Quaestur und der Zahlung des bis dahin zweifellos zusammengesparten Honorariums ebenfalls die Voraussetzungen für eine Erhebung in den Ordo Decurionum haben. Verständlicherweise ist mir nun sehr daran gelegen, dass mein Klient in der kommenden Amtsperiode von den dann gewählten Stadtobersten schnellstmöglich zum Decurio ernannt wird, um auch weiterhin an den Sitzungen des Ordo Decurionum teilnehmen und sicherlich auch dann und wann meine Meinung ebendort vertreten zu können." Da Celer selbst nur eher mittelmäßigen Ehrgeiz besaß, stand eine baldige Bewerbung auf das Duumvirat nicht zur Debatte, was letztlich auch eine vorzeitige Ernennung unter Dives unnötig machte. Gerade für den Fall, dass der Herennius oder andere nach Dives' Rückkehr nach Roma in der Curia wieder erstarken sollten, war dem Iulier dieser Punkt wichtig. Denn zwar billigte die momentane Lex jedem Erfüller der Voraussetzungen das Recht auf eine Ernennung zu, doch könnte ebenjene natürlich mitunter auch auf die lange Bank geschoben werden, wenn die falschen Leute an den richtigen Stellen saßen.


    "Und mein zweiter Wunsch, den du mir hoffentlich nicht abschlagen wirst, ist die Aufrechterhaltung der guten Beziehungen zwischen unseren beiden Gentes. Ich erinnere mich noch gut, als du dich mir als zukünftiger Scriba Ostiensis vorgestellt hast. Damals habe ich dir eine Chance gegeben, habe dich in der Folge stets nach Kräften zu unterstützen versucht und siehe da, nun amtierst du als Aedil. Mit meiner Hilfe kannst du schon dich schon bald zu den Decuriones dieser Civitas zählen und wirst wohlmöglich nach den nächsten Wahlen meinem Collega oder mir im Amt nachfolgen.", rief er in Erinnerung und ließ dabei bewusst die Händlerschaft und andere unerwähnt.
    "Ja, ich habe mich sogar bereit erklärt dich mit nach Roma zu Cornelius Palma zu nehmen, sobald es soweit ist... Do ut des... Ich hoffe, du wirst mir meinen Einsatz zu deinen Gunsten nicht so schnell vergessen.", was letztlich wohl mehr oder minder auszudrücken versuchte, dass eine Ernennung, die Celer später eh zustehen würde, sicherlich schon ganz schön wäre, das Protegieren des Helvetiers jedoch noch nicht ausgeglichen haben würde. Nein, der Iulier wollte sich auch für die Zukunft noch einen Gefallen, eine Unterstützung, vielleicht auch eine Allianz - sei es mittels Ehe, Klientel oder anders - offen halten. "Was sagst du?"

    Dives nickte und lächelte nicht ganz so sehr wie sein Gegenüber. Denn in der Tat würde er den Helvetier wohl noch einmal etwas überrumpeln, wennnicht gar ihm einen kleinen Schock versetzen...
    "Das freut mich wirklich für dich, dass das bisher alles so gut geklappt hat. Dennoch fürchte ich, dass wir vor der offiziellen Ernennung noch eine Kleinigkeit besprechen und... aus dem Wege räumen sollten.", meldete der Iulier an und wiegte seinen Kopf kurz nach links und rechts. Wie begann er nun am besten? - Vermutlich mit einer kleinen Beruhigung auf diese Neuigkeiten:
    "Keine Sorge. Ich gehe davon aus, dass ich dich problemlos in der nächsten Sitzung zum Decurio von Ostia erklären kann... nachdem du mir einen kleinen Gefallen versprochen haben wirst.", verbreiterte sich das Lächeln des Duumvir kaum sichtbar, während er ansatzweise mit den Schultern zuckte. Aus seiner Sicht war es bestimmt keine allzu große Sache.


    "Aber von vorne: Als pflichtbewusster Aedil hast du dich, wie ich dich einschätze, sicherlich genauestens mit unserer civitalen Gesetzgebung auseinandergesetzt, nicht?" Die Frage war natürlich rein rhetorisch, zumal der Iulier selbst ja das Thema Lex (Municipalis/Coloniae) Ostiensis durchaus auf den Plan gerufen hatte.
    "Bei genauem Lesen, davon bin ich überzeugt, wirst du dann sicherlich auch darauf gestoßen sein, welche Voraussetzungen für die Mitgliedschaft im Ordo Decurionum Ostiensis existieren... und darüber hinaus gemäß Lex Octavia et Aelia in ganz Italia gelten." An dieser Stelle machte Dives eine kleine Pause, die lang genug war, um Spannung aufzubauen, jedoch nicht ausreichte, um unterbrochen zu werden.


    "Da wäre zunächst das Honorarium in Höhe von zehn Aurei, welches an die Stadtkasse zu zahlen ist. Das hast du am heutigen Tage gemacht. Das ist erledigt.", erklärte er und ließ eine zweite kleine Zäsur folgen, die ebenfalls keine Möglichkeit zum Zwischenreden ließ, während sie dennoch ausreichte um den Spannungsbogen weiter zu spannen.
    "Die zweite Voraussetzung, die an einen künftigen Decurio gestellt wird, ist eine abgeleistete Amtszeit als ostiensischer Magistrat. Und hier muss ich dich nun fragen: Hast du bereits eine Amtszeit als Magistrat von Ostia vollständig abgeleistet?" Das Schütteln des iulischen Kopfes verriet die Antwort bereits. Zur Stärkung seiner eigenen Position wartete der Duumvir jedoch auf die mündliche Bestätigung durch den Helvetier...

    Zitat

    Original von Titus Helvetius Ocella
    [...] Das kommt natürlich grundsätzlich darauf an, wie groß eine solche Delegation sein soll. [...] Der gewesene Prafectus Cassius sollte sicherlich zu der Delegation gehören, nach dem wie er Ostia in den letzten Wochen geführt hat. Unter Umständen können wir dann den dienstältesten Pontifex miteinbeziehen und dann zusätzlich noch ein bis zwei Decurionen. [...]


    Dives nickte bedächtig. Rein inhaltlich hatte er selbstverständlich bereits fest den Pontifex Vulcani eingeplant, den mit einem Pontifex Maximus von Ostia zu vergleichenden, stets auf Lebenszeit ernannten, ranghöchsten Mann im Bereich des lokalen Götterkultes. Rein förmlich war der Iulier einfach für den Moment beruhigt, dass scheinbar doch kein Missverständnis vorgelegen hatte - oder aber dieses nun ohne irgendeine Gegenrede ausgeräumt war.
    "Gut. Ich denke, dass wir die Zusammenstellung der Gesandtschaft ja dann in der kommenden Sitzung vor allen besprechen können.", schloss der Duumvir folglich dieses Thema fürs Erste ab. Da Dives damit keinen neuen Gedanken in diese Unterredung eingebracht hatte, ging er davon aus, dass auch vom Helvetier jetzt erstmal nichts weiter zu dieser Sache käme.
    "Wenn es sonst nichts mehr gibt..?", leitete er anschließend unmissverständlich das vorläufige Gesprächsende ein, wenngleich seine Intonation deutlich machte, dass der Aedil durchaus noch etwas ansprechen könnte, falls ihm denn noch irgendetwas auf dem Herzen läge...

    Sogleich schickte Dives einen Servus Publicus in die Spur, um den angebotenen Wein aus dem Weinkeller der Curia besorgen zu lassen. Anschließend hörte er sich aufmerksam an, was Sedulus erzählte - und begann bald rein innerlich zu grinsen. Zwar wusste er für die Nachkriegszeit noch immer nicht genau, inwiefern es vorteilhaft sein würde den Namen Germanicus ins Spiel zu bringen (das müsste und könnte letztlich nur die Zeit zeigen), doch registrierte er sehr wohl, dass der Senator nicht nur seiner Ämter verlustig gegangen war, sondern auch Roma den Rücken gekehrt hatte. Und während ersteres ein guter Startpunkt für Sedulus selbst sein könnte, um unter Palma nicht verbannt zu werden, würde letzteres mitunter Dives ganz gut in die Hände spielen.
    "Und du bist nach deinem Verlassen Romas hierher, nach Ostia, gekommen?", hakte er unbedarft nach. Wäre dem so, so hätte er nach duumvirischem Verständnis wohl gegen ein gewisses Edikt des Vesculariers verstoßen, da sicherlich nicht davon auszugehen war, dass der Fettwanst erst zwei Männer ihrer Ämter enthob und sie anschließend einfach so die Stadt verlassen ließ. Wäre Sedulus nun also in Ostia untergekommen und hätte sich hier versteckt gehalten, so könnte der Iulier - gerade als Duumvir dieser Civitas - sich selbst in gewisser Weise als Beschützer darzustellen versuchen, ungeachtet dessen, dass man hier eigentlich keinerlei Informationen darüber gehabt hatte, dass der Germanicer in der Stadt war.


    "Tja, wie geht es mir? Mittlerweile habe ich mich, so denke ich, doch wieder ganz gut von den Strapazen erholt, die ich bei meinem letzten Besuch der Ewigen Stadt auf mich nehmen musste.", blieb Dives zunächst recht vage. Ein Kerkeraufenthalt war eben nichts, womit man aus Sicht des Iuliers groß hausieren ging. Andererseits natürlich bestand durchaus die Gefahr, dass dem Senator ein ähnliches Schicksal blühte, sodass der Duumvir letztlich doch präziser wurde.
    "Du solltest nämlich wissen, dass ein mitunter etwas opportun erscheinendes Verhalten einen dieser Tage auch schnell mal für längere Zeit das Tageslicht kosten kann." Aber das wusste der Senator sicherlich selbst noch besser - allein aufgrund der jahrelangen politischen Erfahrung und seiner militärischen Vorprägung.


    "Das heißt: Vielleicht ist es für jemanden mit deinem Stand und deinen Verbindungen...", denn von der Existenz solcher ging Dives durchaus aus, "... noch ein wenig anders.", fügte er an und wusste selbst nicht so genau, ob dies nun eher gut oder eher schlecht wäre. Es folgte eine kurze Pause und ein grübelnder Blick des Iuliers, bevor er sich dazu entschloss, es einfach direkt anzusprechen:
    "Ich weiß nicht, ob du es schon gehört hast, aber meinen Freund, deinen Verwandten Germanicus Aculeo, hat man kurz nach der friedlichen Übergabe Ostias verhaftet und nach Roma gebracht, wo er nun wahrscheinlich irgendwo in den Castra Praetoria einsitzt...", erklärte er in einer Mischung aus Wissen und Vermutung.

    Hatte man als Duumvir einer pulsierenden Hafenstadt jemals wirklich Pause? Dives wusste es nicht und hatte sich so auch an diesem Tag einmal mehr von einem Decurio Ostias zu einem Mittagsplausch im Kurienpark überreden lassen. Allerdings sprachen sie, während sie so durch das gepflegte Grün schritten, weniger über die Geschicke der Civitas als viel mehr über mehr oder minder private Familienpolitik: Der alte Herennier versuchte offenbar krampfhaft seinem Sohn nach der Auflösung von dessen Verlobung mit Sulpicia Priscilla eine neue Frau zu beschaffen - vorzugsweise aus den Reihen des Ordo Decurionum. Der Vater der Auserwählten nun hatte, nachdem er eine Entscheidung erfolgreich auf die lange Bank geschoben hatte, sich dazu entschlossen zunächst mit dem Iulier über diesen Schritt zu sprechen... nur um nun zu erfahren, dass auch der Duumvir nicht sofort eine Entscheidung parat hatte. Wer kannte schon alle Familienverflechtungen innerhalb der ostiensischen Eliten auf Anhieb auswendig? Und darüber hinaus stand ja auch noch die Frage im Raum, wie sinnvoll ein weiterer Hieb gegen die Herennier jetzt überhaupt noch wäre, da am Horizont so langsam aber sicher das Ende des Duumvirats und die Rückreise nach Roma erschienen...


    "Ah, salve Ocella! Wie ich sehe hat es dich auch etwas an die frische Luft verschlagen?", grüßte Dives, nachdem er sich von seinem vorherigen Gesprächspartner verabschiedet hatte und letzterer sodann gen Gebäudeinneres verschwand. Mit einem interessierten Lächeln schaute er anschließend zu dem Baum, den der Helvetier scheinbar beobachtete, konnte nichts Besonderes erkennen und blickte folglich sogleich wieder zum Aedil.
    "Ich habe gehört, du kannst einige Neuigkeiten berichten, richtig?", spielte er dann auf das eingezahlte Honorarium an, von welchem der Quaestor Asinius ihm vor etwa anderthalb Horae unter anderem berichtet hatte.

    Ostianus nickte verstehend und meldete den Senator umgehend an. Nur wenige Augenblicke später traten zwei Schreiber mit mehreren Wachstafeln unter den Armen und in den Händen aus dem Officium, bevor zu guter Letzt auch der Vorzimmerbeamte wieder ins Vorzimmer zurückkehrte und wichtig, wichtig verkündete: "Der Duumvir empfängt dich jetzt."


    Im Innern des Büros saß der Iulier an seinem Schreibtisch und räumte noch einige Tabulae beiseite, zu denen er in der kleinen Besprechung mit den städtischen Schreibern nicht mehr gekommen war. Denn für einen Germanicus Sedulus wurden solche zumeist praktisch namenslosen Beamten natürlich kurzerhand aus dem Officium geworfen - ob die Unterredung nun beendet war oder nicht.
    "Sedulus! Welche Freude und welche Überraschung zugleich dich hier zu sehen! Bitte, setz dich doch und erzähl, wie es dir geht...", begrüßte Dives den unerwarteten Besuch freudig und war tatsächlich daran interessiert, wie es dem Germanicer ging. Er hatte ja keine Ahnung, ob Sedulus auch zwischenzeitlich das zweifelhafte Glück hatte eine Kerkerzelle von innen zu sehen, ob er untergetaucht war oder was er sonst seit dem Eintreffen der cornelischen Truppen getan hatte.
    "Kann ich dir etwas zu trinken anbieten? Einen verdünnten Wein vielleicht? Ich glaube, wir müssten noch einen guten Jahrgang eines Hispaniers hier haben...", offerierte er und ließ anschließend erst einmal seinen Factio-Freund zu Wort kommen.

    Sim-Off:

    Alles angekommen. Alles bestens. ;)


    | Potitus Asinius Celer


    Sodann begann der Asinier sich also im Zählen der Münzen. Vier Aurei waren schonmal gut. Für die restlichen Geldstücke brauchte er ein wenig länger. Dafür schob er die einzelnen Münzen so zusammen, dass sie immer in Gruppen von je einem Aureus langen. Das klappte bis zum neunten Aureus auch ganz gut...
    "Moment... Das sind neun Aurei und nur 99 Sesterzen.", wunderte er sich kurz, bevor er auch die fehlende Münze in einer Gruppe von 101 Sesterzen ausmachte.
    "Nein, entschuldige. Zehn Aurei auf den Quadrans genau.", bestätigte er also letztlich nickend und sackte die Münzen wieder ein.


    "Ach, kein Problem, ich habe hier auch noch ein bisschen zu tun. Lass mich dir aber zuvor noch kurz gratulieren zu dem, was dich nun wohl bald erwarten wird: Herzlichen Glückwunsch!", reichte er dem Helvetier sicherlich nicht halb so erfreut wie der Aedil selbst die Hand.
    "Vale bene!", verabschiedet er Ocella anschließend und fragte sich, ob wohl auch er bald ein Ticket in den Ordo Decurionum lösen könnte und würde...




    KLIENT - MARCUS IULIUS DIVES

    | Quintus Petilius Sophus


    Zwar war die Antwort des Iulius für den Geschmack des alten Petiliers tatsächlich etwas zu flapsig, aber inhaltlich schien Crassus wohl wirklich etwas mit dem Sertorius anfangen zu können. Immerhin brachte er ihn sofort mit den Lusitaniern in Zusammenhang, die den Sertorier einst zu ihrem Anführer erhoben hatten - der Ausgangspunkt für die vorübergehende hispanische Separation mit Zentrum in Osca. Da Sophus nun aber bestimmt nicht nur um des Erzählens Willen erzählen wollte, nickte er lediglich mit einem schmalen Lächeln und in der Tat war Crassus damit in seinem Ansehen leicht gestiegen.
    Bezüglich der Opfer an die Götter überlegte der Petilier, ob er den jungen Leuten vielleicht noch einen Rat mit auf den Weg geben sollte. Da sich jedoch nicht wirklich eine passende Gelegenheit dazu ergab, erwähnte er letztlich nicht, dass er ein Opfer an die capitolinische Trias, neben einem für den Genius des Hauses, für besonders sinnvoll halten würde. Immerhin schützte Iuppiter den Staat und dessen Gesetze, während Iuno das eigene Heim bewachen sollte und Minerva die Göttin des weise geführten Krieges war. Das waren alles Dinge, die mehr oder weniger in diesen Tagen von besonderer Bedeutung waren.


    "Die Philosophie... hmhm...", nickte Sophus anschließend leicht andächtig, bevor er sich erhob und sich bei den Anwesenden für einen Augenblick entschuldigte, um nach seiner Tochter zu sehen. Ob die sich auch für Philosophie interessierte? Na, das könnte er sie ja gleich mal fragen...



    [Blockierte Grafik: http://i662.photobucket.com/al…_Robinson_in_The_Ten_.jpg] | Phocylides
    MAIORDOMUS - CASA IULIA


    Unterdessen kam der gerufene Maiordomus gefolgt von drei petilischen Leibwächtern herbeigeeilt, um die Befehle, Anweisungen und/oder Wünsche seines iulischen Herrn entgegenzunehmen. Kurz darauf verließen die vier Sklaven den Raum und hernach das Anwesen des Petilius Sophus, um einen ersten vorsichtigen Erkundungsgang in Richtung Casa Iulia zu wagen.

    Sim-Off:

    Ich bin mal so frei das Thema an dieser Stelle etwas voranzutreiben.

    Etwa eine oder anderthalb Horae später, der alte Petilius stieß nach der ausführlichen Unterhaltung mit seinen Kindern ebenfalls gerade wieder zu seinen Gästen, kehrte das Sklavenquartett zurück. Während sich die drei petilischen Leibwächter sogleich in die Sklavenunterkünfte begaben, um die dreckigen und teils mit dem Blut der beiden Leichen beschmierten Sachen zu wechseln, meldete sich Phocylides zunächst bei Crassus zurück.


    "Verzeih, Dominus Iulius? ...", begann er und hoffte kein allzu wichtiges Gespräch zu unterbrechen. "... Ich bin aus der Casa Iulia zurück, die äußerlich noch steht, innerlich aber für eine ganze Weile wohl nicht bewohnbar sein dürfte. Hier habe ich eine Liste der auf den ersten Blick festzustellenden Schäden.", erklärte er und gab die Wachstafel mit der ersten Schadensaufstellung an Crassus weiter.
    "Gute Nachricht: Der Hausschatz des Senators wurde nicht gefunden und befindet sich noch immer unberührt im versteckten Zimmer. Schlechte Nachricht: Wir mussten die Leichen zweier iulischer Sklaven bergen.", fügte der Grieche in äußerst sachlichem Tonfall dem Bericht mündlich hinzu, während er dem Iulier Zeit zum Lesen oder Überfliegen der Tabula gab. Von Iulius Gracchus, der mit einer anderen Ausfertigung dieses Schriftstücks wieder zum Herrn Iulius Licinus aufgebrochen war, berichtete Phocylides zunächst nichts.



    "Das ist ja schrecklich...", kommentierte Sophus diese Neuigkeiten, wobei er weniger an das iulische Anwesen, sondern vielmehr an sein eigenes Heim dachte. Wenn die Iulier ihre Casa für eine Weile nicht bewohnen könnten, würden sie wohl schließlich hier, in der Casa Petilia bleiben wollen, spekulierte er. Das wollte dem Petilier nicht so ganz passen, wenngleich ihm auf die Schnelle aber auch nur die Flucht nach vorne einfiel:
    "Mein Anwesen steht euch natürlich jederzeit offen, bis eure Casa wieder sicher und bewohnbar ist.", erklärte er. Immerhin wäre er damit nun aber endgültig jede Schuld gegenüber den Iuliern los... falls diese dieses Angebot annehmen würden...

    Sim-Off:

    Jaja, ich habe hier ein paar sehr fähige Beamte in Ostia! ;)


    Ostianus, der Vorzimmerbeamte der iulischen Duumvir, erkannte anhand der Standesabzeichen des Gastes auf den ersten Blick, dass er es hier mit einem Senator zu tun hatte.
    "Sei gegrüßt, Senator! Du möchtest zu den Duumvirn? Der Herr Cassius ist leider gerade außer Haus, aber seinen Collega Iulius kannst du sofort sprechen, wenn du willst.", erklärte Ostianus bei so hohem Besuch etwas übereifrig.
    "Ich müsste nur kurz wissen, wen ich anmelden darf..?", fragte er indirekt nach einer aus seiner Sicht reinen Formalie, während er bereits eiligst zur Tür des duumvirischen Officiums trat, um die Wartezeit des Senators nicht unnötig lang zu gestalten.

    | Potitus Asinius Celer


    Celer nickte erleichtert und holte eine etwa zur Hälfte beschriebene Wachstafel hervor, auf der die Zahlungseingänge auf das städtische Konto verbucht wurden.
    "Du hast die zehn Aurei komplett bei dir?", erkundigte er sich anschließend und hoffte, dass wenigstens die eine oder andere Goldmünze dabei wäre, sodass er nicht erst ewig lange ewig viel nachzählen müsste.
    "Wenn ja, dann leg sie am besten einfach auf meinen Schreibtisch, ich zähle kurz und teile den Duumvirn anschließend mit, dass du dein Honorarium gezahlt hast, um in den Ordo Decurionum aufgenommen zu werden." Zeitgleich mit dem letzten Punkt würde einer der quaestorischen Scribae in Begleitung einiger Sicherheitsbeamter den Geldeingang zum städtischen Tresor unter dem Capitolium bringen.


    Sim-Off:

    Dann bitte einmal 1000 Sz auf das Konto der Civitas Ostia (1217) überweisen.


    "Bezüglich deiner Erhebung in den städtischen Ordo suchst du dann später am besten den Duumvir Iulius auf. Der meinte, dass er noch etwas dazu sagen wollte, wenn du das Honorarium gezahlt hast. Aber keine Sorge, das ist sicherlich nur irgendeine Formsache, eine Belehrung über Rechte und Pflichten oder so.", erklärte der Asinier dann das weitere Vorgehen.
    "Da ich heute Vormittag eh noch einen Termin bei ihm habe, solltest du ihn entweder in seiner Mittagspause im kleinen Park der Curia antreffen können oder eben nach der Pause in seinem Officium.", gab er noch einen vermutlich ganz nützlichen Hinweis.




    KLIENT - MARCUS IULIUS DIVES

    | Potitus Asinius Celer


    Der Quaestor, der erwähntermaßen die ersten Salutationes seines Patronus nach dessen Freilassung nicht verpassen wollte, erschien aus ebendiesem Grund erst recht knapp vor Dienstbeginn, sodass sein Vorzimmerbeamter den helvetischen Gast zunächst bitten musste noch etwas zu warten, bis Celer erscheinen würde. In der Tat dauerte dies einige Momente.


    "Guten Morgen!", grüßte der erscheinende Asinier dann zunächst seinen Vorzimmerbeamten, bevor er sich dem Aedil zuwandte.
    "Salve, Ocella! Du willst zu mir? - Dann komm am besten gleich mit rein.", erklärte er mit freudigem Lächeln und ging voran. Drinnen ließ er sich auf seinen Amtssessel nieder und bot mit einer einfachen Geste auch Ocella an sich ebenfalls zu setzen. Anschließend streckte er beide Arme lang zu den Seiten aus, bevor seine Hände auf dem quaestorischen Schreibtisch zu liegen kamen.
    "Erzähl, was führt dich zu mir?", erkundigte sich Celer dann und überspielte sein innerliches Hoffen und Bangen, dass es nicht mit seiner Mutter, seiner Schwester oder sonst einer Verwandten von ihm zu tun hatte, mit einem weiterhin breiten Lächeln...




    KLIENT - MARCUS IULIUS DIVES

    Da führte sie doch Licinus direkt ins Innere des Theatrum Balbi, in irgendeinen Raum, den der Primus.. nein, Praefectus Castrorum zu seinem Officium hatte machen lassen. Dives bekam unterdessen ein leicht mulmiges Gefühl in der Magengegend. Das letzte Mal, als er hinter den Kulissen in einem Theater war, hatte er in Ostia gerade ein Stück spielen lassen, welches den Vescularier kritisierte, und führte den damaligen prätorianischen Tribun Decimus Serapio ins Scriptorium. Zwar glichen sich das ostiensische und dieses Theater hier nicht übermäßig (gerade in Ostia waren einst deutlich weniger Soldaten unterwegs gewesen), doch die Erinnerung an den langen, schweren Gang und die Angst, die der Iulier dereinst gehabt hatte, waren präsent, als wäre es erst gestern gewesen.
    Im Officium seines Großonkels angekommen, folgte Dives gehorsam der Aufforderung Platz zu nehmen und nahm den Becher, in den anschließend verdünnter Wein gegossen wurde, mit einem stummen 'Danke' entgegen. Schon am Farbton des Getränks meinte der Iulier allerdings zu erkennen, dass der Wein lediglich normal verdünnt war, sodass er, der ihn Bacchus nicht viel vertragen ließ, sich entschloss nur ganz langsam und ganz wenig davon zu trinken - wenn überhaupt. Da jedoch sein Verwandter, der hier nicht nur das Alter sondern auch den Gastgeberstatus in gewisser Weise auf seiner Seite hatte, weder einen Toast aussprach, noch selbst einen ersten Schluck nahm, wandte Dives seine Aufmerksamkeit im Folgenden erst einmal den Ausführungen Licinus' zu.


    "Du meinst, ich soll noch ein Jahr länger in Ostia bleiben?", hakte er nach, während sein Großonkel scheinbar überlegte, welchen Mann er ihm als Patronus empfehlen könnte. (Aber hatte der da als Soldat überhaupt selbst genügend Über- und Durchblick im politischen Urwald?) Einen missmutig-kritischen Unterton konnte Dives nicht unterdrücken bei dem Gedanken noch ein weiteres Jahr in der Hafenstadt am Tiber zu verbringen. Für ihn war diese Zeit eine Art praktisches Tirocinium und der Lern-Nutzen eines dritten Duumvirats (falls man ihn denn überhaupt nochmal wählte) stand für ihn persönlich in keinem Verhältnis mehr zu einem ganzen Jahr seines Lebens, das er dann der stadtrömischen Politik fern bleiben müsste.
    "Ich habe hier aber auch Verbündete, auf die ich sogar jetzt schon bauen könnte! Tiberius Lepidus - ja genau, ein patrizischer Verwandter des toten, consularen Pontifex pro magistro Tiberius Durus - mit dem habe ich ein persönliches Bündnis geschlossen! Und mein anderer Großonkel Matinius Agrippa der reiche Censorier, der steht Gerüchten zufolge auch auf der Seite des Cornelius! Immerhin hatten er und Vinicius Lucianus sich einst gemeinsam auf das Consulat beworben!", argumentierte der junge Iulier überzeugter als er selbst eigentlich war. Durchgefallen war bei jener Wahl nämlich auch vor allem der Matinier. Dennoch waren diese beiden Punkte wohl so gänzlich trotzdem nicht von der Hand zu weisen. Hinzu käme unter Umständen auch noch die Freundschaft mit Germanicus Sedulus, wenngleich Dives dafür erst einmal sehen müsste, inwiefern die Germanici nach dem Machtantritt Palmas ein guter Name zu erwähnen wären. Falls weiter Decimus Livianus, ein bekannter Gegener Salinators, nun aus dem freiwilligen Exil zurückkehren würde, wäre auch der Name sicherlich erwähnenswert. Soweit der junge Iulier nämlich von seinem Cousin Centho wusste, hatte der einst gar überlegt eine Iulia zu ehelichen. Und war nicht zumindest ein Teil der ostiensischen Besitzungen Centhos gar direkt von Livianus erworben? Doch auch diesbezüglich müsste man wohl zunächst schauen, wie sich die Situation entwickelte.


    Fakt war: Dives wollte nicht mehr warten! Wenn er sein zweites Duumvirat beendet hätte, würde er in Summe ganze vier Jahre in Ostia verbracht haben! Er wäre dann also 23 Jahre alt und müsste wohl oder übel auch daran denken bald zu heiraten. Da stünde er dann vor der Wahl: Würde er sein (Un-)'Glück' im politischen Geflecht Romas suchen oder würde er außerhalb einfach irgendwen erwählen? Darüber hinaus ließe sich wohl auch gerade eine Hochzeit prima zum positiven Bekanntmachen des eigenen Namens nutzen. Klar, setzte das natürlich auch irgendwo voraus, erst einmal überhaupt eine gute Partie zu finden (und an irgendwelche ehelichen Pflichten mochte der Iulier gar nicht erst denken!), doch unterm Strich hatte doch selbst Licinus gesagt, dass Dives nur ein kleiner Fisch und deshalb nun auch wieder auf freiem Fuß (oder in diesem Zusammenhang wohl eher: freier Flosse) war.
    "Außerdem würde ich mit dem Umzug nach Roma und der Suche nach einem Patron...", von der Ehe und den Ehegesetzen begann er jetzt lieber erst garnicht, "... eh nicht sofort bei der ersten Gelegenheit zur Wahl antreten, sodass so oder so noch mindestens ein Jahr lang Gras über alles wachsen könnte.", erklärte der Duumvir wieder etwas zurückhaltender und schaute seinen Großonkel mit erwartungsvoll-bittendem Blick an. 'Sag ja. Sag ja. Sag ja...', ging es ihm dabei durch den Kopf...

    Nach den zustimmenden Worten Ocellas war sich der Duumvir nicht ganz sicher, ob dieser ihn richtig verstanden hatte.
    "Hättest du spontan noch einen Vorschlag, wen wir für einen solchen Antrittsbesuch, den wir dem Cornelius in Roma abstatten sollten, noch bedenken sollten?", erkundigte er sich also diplomatisch. Dabei interessierte ihn jedoch weniger die Antwort des Helvetiers, sondern es kam ihm viel mehr darauf an, dass klargestellt wurde, dass Palma sich sicherlich nicht hierher nach Ostia bemühen würde, nur um hier mal 'Hallo' zu sagen. Ein persönliches Bild von der Stadt Ostia würde sich der Cornelier vielleicht mal mit etwas Glück machen, wenn hier das Serapeion fertiggestellt werden sollte und er Stadtpatron wäre und es im restlichen Reich einigermaßen ruhig war. Und selbst dann wäre es noch lange keine Selbstverständlichkeit, denn immerhin wäre er dann der Kaiser! Selbst der Fettwanst Salinator hatte Ostia nur als Praefectus Urbi besucht, nicht als Augustus...
    "Ich hatte vielleicht an den gewesenen Praefectus Cassius gedacht, da dessen Sohn, mein Collega, in absehbarer Zeit die Grenzen dieser Civitas nicht mehr zu verlassen gedenkt.", fügte Dives hinzu, um dennoch den Schein einer ehrlich gemeinten Frage zu wahren. Im Sinne Ostias wäre es wohl eh am besten, dachte er sich dann, wenn nur maximal zwei gewählte Magistrate, Ocella und Dives, nach Roma reisen würden. Für die restlichen Plätze würden einfache Honoratioren wohl völlig ausreichen...

    ... hieß in diesem Falle, dass das Iuppiter Serapis gelobte Kultbild den Wünschen des iulischen Duumvir entsprechend aus dem Osten des Imperiums kommen sollte, aus Aegyptus. Wenn man so wollte, so war dies immerhin die Heimat, der Ursprung der Gottheit Serapis, sodass Dives nun, da sich ein Ende des Bürgerkrieges abzeichnete und er selbst wieder in Freiheit war, endlich die Beschaffung des Kultbildes forcierte. Serapis sollte schließlich sehen, dass Dives keineswegs untätig war in Sachen seines Geblübdes. Der Gott sollte keinen Grund haben jetzt, wo der Krieg beinahe überstanden war, noch von Serapio abzufallen. Dass der Decimer nämlich Vicetia überlebt hatte und wahrscheinlich derzeit in den Castra Praetoria bis zur Ankunft des Cornelius Palma darben musste, hatte dem jungen Iulier sein Großonkel Licinus so mehr oder weniger erzählt. Selbstredend entstammte die Situation innerhalb der Zelle des Praefectus Praetorio eher der Phantasie des Duumvir selbst.
    "Des willa Duovir Iulius irjendwie jen Aejyptus jesandt ham. Uff See, uff Land issm Tunica wie Toja, aso echt ejal. Haupsach des jet bald ras.", erklärte ein aus der Curia gesandter Bote mit starkem Dialekt und überreichte einem Schreiber des Hafenverwalters Sulpicius die versiegelte Wachstafel, die an einen gewissen Cleonymus adressiert war. Diesen Kontakt musste Dives von irgendeinem Händler auf den ostiensischen Märkten bekommen haben...
    "Iss kümmer miss drum.", antwortete der lispelnde Schreiber freundlich und nickte.


    Ostia, A.D. VII KAL IUN DCCCLXIII A.U.C.

    Ad
    Archiprytanes
    Cleonymus
    Kapeleion Archaon
    Alexandria, Aegyptus



    Iulius Dives Duumvir Ostiensis Cleonymo Archiprytani Alexandriae s.d.


    Von den zahlreichen großen und kleinen Händlern der Civitas Ostia, dem Hafen Romas, wurde mir zugetragen, dass du in Aegyptus einen Steinmetzbetrieb besitzt, der Statuen und Statuetten orientalischer Art und bester Qualität anbietet. In der Hoffnung, dass deine Ware tatsächlich so gut ist, wie man mir berichtete, möchte ich mich daher mit einem geschäftlichen Angebot an dich wenden:


    In der Civitas Ostia ist der Bau eines eigenen Serapeions beschlossen worden und aus ebendiesem Grund bin ich auf der Suche nach einem Meister seines Fachs, der es vermag dem Gott der Ewigkeit und König unter den Göttern ein angemessenes Kultbild * zu fertigen.

    Sim-Off:

    * Gerne auch als Kauf einer WiSim-Statue. ;)

    Als Duumvir von Ostia wäre es mir eine große Freude persönlich für die Finanzierung eines solchen Kultobjektes aus der Heimat Serapis' aufzukommen, während der Transport nach Ostia durch einen guten Freund abgesichert sein soll.


    Da sich nun langsam aber sicher ein baldiges Ende des unsäglichen Bürgerkrieges hier in Italia abzeichnet, der bestimmt nicht nur hier zu teils enormen wirtschaftlichen Verlusten geführt hat, möchte ich mich im Sinne eines hoffentlich schon bald wieder zwischen unseren Häfen blühenden Handels auch sehr gerne etwas großzügiger bei deiner Aufwandsentschädigung zeigen.
    Ich verbleibe mit den besten Grüßen und der Bitte um Rückantwort.


    Mögen die Götter dich und die Deinen schützen!
    Vale bene!


    http://imperiumromanum.net/ima…gel_gens_Iulia_Tabula.png


    SCITUM PER SIGNUM DUUMVIRI:

    MARCUS IULIUS DIVES
    DUUMVIR ITERUM - OSTIA

    [Blockierte Grafik: http://www.romanempire.net/rom…mages/PolCht/curia_in.jpg]


    Sitzung des Ordo Decurionum am ANTE DIEM VIII KAL IUN DCCCLXIII A.U.C.


    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~


    Auch der iulische Duumvir und sein Collega waren kamen noch rechtzeitig und brachten einige Servi Publici mit etlichen Kopien der zu besprechenden Anträge. Jeder Decurio sollte schließlich auch nochmal deutlich sehen können, was alles in der Marktordnung stehen sollte und welche Änderungen in der Lex Municipalis vorgenommen werden sollten. Um jedoch niemanden jetzt bereits unnötig von den vorherigen Punkten abzulenken, wurde noch nichts verteilt, sondern zunächst nur von der öffentlichen Sklaven in der Nähe der duumvirischen Plätze gestapelt.
    Die beiden Stadtobersten selbst verteilten sich einer in den linken und einer in den rechten Sitzblock, schauten, wer anwesend war und sprachen zunächst über vermeintlich Unwichtiges. Zudem schien sich der Quaestor der Civitas etwas zu verspäten, was letztlich auch den Sitzungsbeginn leicht verzögeren würde...


    Sim-Off:

    Anwesenheitsliste:
    Marcus Iulius Dives (praesens)
    Paullus Germanicus Aculeo - NSC (praesens/absens ?)
    Titus Helvetius Ocella (praesens)


    Zudem will ich Romanus nicht übergehen, von dem ja noch eine nicht ganz unwichtige Entscheidung in diesem Thema aussteht. ;)
    @Ocella: Dafür haben wir gerade einen Besucher im Atrium stehen...

    [Blockierte Grafik: http://i662.photobucket.com/al…_Robinson_in_The_Ten_.jpg] | Phocylides


    >> Beide Sklavenleichen befanden sich nun also im Hortus des iulischen Anwesens. Das Vestibulum war mit allerlei möglichst sperrigen Resten des Mobiliars verbarrikadiert, sodass das Atrium nun bereits etwas aufgeräumter, wenngleich noch lange nicht wieder nach einem senatorischen Atrium aussah. Noch immer schwamm das Stuhlbein, mit dem sich Molpis in den letzten Augenblicken seines Lebens verteidigt hatte im Impluvium und auch sonst langen noch viele kleinere Trümmer, sowie jede Menge Dreck und Straßenstaub im Atrium verteilt. Während die drei petilischen Leibwächter nun allesamt im Eingangsbereich der Casa standen und immer wieder hier und dort an ihrer Konstruktion rackelten, um sie hernach noch ein wenig mehr und noch ein wenig mehr zu verbessern, machte sich Phocylides anschließend auf, im Eiltempo - denn er durfte ja nicht zum Nachdenken kommen - einen Blick in die verschiedenen übrigen Räumlichkeiten der Casa Iulia zu werfen.
    Nach geraumer Zeit, die dem Iulius die Möglichkeit bot das versperrte Vestibulum genau unter die Lupe zu nehmen, kehrte der Maiordomus ins Atrium zurück.


    "Dominus Iulius? Ich habe hier einen ersten Schadenbericht...", meldete der Grieche pflichtbewusst. Wie bereits zu früherem Zeitpunkt erklärt, umfasste jene Auflistung natürlich nur das, wovon er wusste. Der schlussendliche Schaden würde in jedem Fall höher ausfallen, sobald klar wäre, welche persönlichen Dinge jedem Hausbewohner zusätzlich noch fehlten.


    Vorläufiger Schadensbericht: Casa Iulia



    Sim-Off:

    * Link auf zugrunde gelegten Preis; Büste = 0,5 * Statue



    Nachdem er die Wachstafel übergeben hatte, schwieg der Maiordomus kurz andächtig. Bei Schäden von knapp 400 Aurei nach einer lediglich ersten Schätzung war dies wohl auch durchaus angemessen. Man konnte nur von Glück sprechen, dass der Schatz des Hausherrn nicht gefunden worden war. Aus den Ersparnissen, die Centho in seiner langjährigen Tätigkeit als Augur und mit den diversen anderen Einkünften, die man als römischer Senator so hatte, gespart hatte, ließe sich dieser Betrag durchaus gut begleichen. Selbst für den Fall, dass der Gesamtschaden noch auf gut 1000 Aurei ansteigen sollte, ließe sich wohl alles noch irgendwo im Bereich des lediglich äußerst Ärgerlichen deckeln. Erst hernach würden irgendwann finanzielle Mittel angegriffen werden, die den Sturm auf die Casa Iulia mitunter zu einem ruinösen Ereignis machten. Für genauere Aussagen dazu müsste sich Phocylides jedoch erst wieder in die Bücher des Hausherrn einarbeiten. Ein Senator hatte schließlich auch bei weitem nicht nur eine Geldanlage, was das Ganze mitunter recht unübersichtlich machte...
    "Ist die Barrikade soweit zu deiner Zufriedenheit?", erkundigte sich der Grieche sodann, nachdem er den geistigen Stillstand einfach nicht mehr aushielt. Er musste schließlich um jeden Preis verhindern jetzt wieder an Molon zu denken.




    MAIORDOMUS - CASA IULIA

    In der Tat hatte der Duumvir die Frage des Helvetiers nicht explizit beantwortet. Doch der Aedil kannte seinen Vorgesetzten jetzt mittlerweile sicherlich auch so gut genug, um daraus die richtigen Schlüsse ziehen zu können... was Ocella scheinbar wirklich tat. So fühlte sich der Iulier im Folgenden sofort dazu berufen sich erneut etwas zu erklären:
    "Hm, also einschätzen können wir kaum etwas. Die beiden ranghöchsten Männern, mit denen ich in Roma gesprochen habe, waren zwei senatorische Tribuni, wobei ich nur von einem der beiden dessen Meinung kenne... ablehnend.", erzählte er und machte mit seiner Mimik deutlich, dass er nicht unbedingt glaubte, dass ein senatorischer Tribun den künftigen Kaiser nun so übermäßig beeinflussen könnte. Da musste man nur einmal die Zahl der Legionen zählen und bedenken, dass jede dieser Legionen auch einen Legionslegaten hatte, dessen Meinung schon deutlich mehr Gewicht hatte. Und daneben waren der Duccier und der Aurelier ja auch nicht einmal (vermutetermaßen) die einzigen senatorischen Tribune im cornelischen Heer. Nein, jede Legion hatte planmäßig wieder ihren eigenen Tribunus Laticlavius, sodass in Summe also bis zu zehn senatorische Stabsmitglieder allein unter den Belagerern Romas waren, sollte von ihnen jeder den bisherigen Krieg überlebt haben. Hinzu kamen noch die wieviel Legionen auch immer aus Süden, die direkt von Palma geführt wurden und sicher auch noch einen extra Beraterstab des künftigen Kaisers umfassten...


    "Aber wenn ich das richtig sehe, dann sollten wir dem Cornelius ja eh zu seinem Amtsantritt mit einer Abordnung gratulieren. ...", gerade aufgrund der räumlichen Nähe wohl ein absolutes Muss. "... Da könnten wir ja in der Hinterhand diesen Vorschlag einfach mit im Gepäck haben und ihn dem Cornelius anbieten, sofern wir die Chancen für gut genug befinden.", erklärte Dives und machte eine kurze Pause.
    "Dich würde ich übrigens ganz gerne als Teil einer solchen Delegation sehen, Ocella.", fügte er anschließend leicht beiläufig an.