Beiträge von Marcus Iulius Dives

    Sim-Off:

    Ich mach mal zwei Zeitebenen draus, da zum Zeitpunkt der ersten beiden Beiträge die Belagerung Roms gerade erst begann und Dives noch nicht verschwunden war. Hoffe, das ist okay für dich..?


    | Caius Caelius Caldus


    Wie so oft dieser Tage wandelte der Caelier auch an diesem frühen Nachmittag bereits seit mehreren horae ziellos durch die Hafenstadt und versuchte einen klaren oder wenigsten klareren Kopf zu bekommen. Seit der Krisensitzung in der Curia hatte es keine Fortschritte oder neuen Informationen über das Befinden oder den Aufenthalt des iulischen Duumvir mehr gegeben - oder zumindest hatte man Caldus, der letztlich eben doch nicht mehr als ein einfacher Archivschreiber einer örtlichen Bibliotheca war, seither nicht eine noch so kurze Mitteilung zukommen lassen. WAS, was nur sollte er tun, das nicht andere bereits versuchten? Seine eigenen Möglichkeiten reichten schließlich bei Weitem nicht an die dieses alten Praefectus Ostiensis heran und waren auch kaum mit denen der iulischen Verwandtschaft zu vergleichen. Dives hatte da ja nicht nur einen einflussreichen Cousin, Onkel, Großonkel und wer weiß wen aufzubieten...
    Da kam ihm die Verhaftung irgendeines von ihm nicht weiter beachteten Kerls gerade recht, um seinem Ärger über seine ohnmächtige Situation Luft zu machen. Dass sie diesen Gauner wegsperren sollten, hörte er sich lautstark sagen, und dass es eine Schande sei, wie sich hier mancheiner verhielt! Gerade in dieser schweren Stunde müsse man doch zusammenhalten und dürfe sich nicht auf Kosten anderer zu bereichern versuchen! "Denn an wem bleibt sonst letztlich alles hängen? - Am kleinen Mann, allen voran uns Archivschreibern!", endete Caldus einigermaßen übertrieben, aber dennoch zufrieden mit sich. Während der Gaffer neben ihm mit einem leicht abfälligen Blick den Ort des Geschehens verließ, fuhr sich der Caelier mit der rechten Hand zweimal kurz durch die Haare. Er wollte schließlich nicht, dass am Ende noch jemand den Eindruck bekäme, dass ihn die aktuelle Lage der Stadt oder die Abwesenheit der Duumviri an die Nieren gehen würde. Dass er damit nun auf den einen oder anderen Betrachter besonders eitel wirken mochte, entging Caldus in Gänze.


    "Was!?!", drehte sich der Caelier anschließend noch immer recht launisch um, als ihn irgendjemand von hinten ansprach. Dass diese geldhungrigen Straßenverkäufer - denn mit genau soeinem rechnete er in diesem Augenblick - hier auch immer so herumschleichen mussten und so aufdringlich waren und einen ansprachen und überhaupt Caldus die Luft wegatmeten!
    "...!? ... Ich meine, Salve.", korrigierte er sich nach einem kurzen Moment der überraschten Schweigsamkeit sowohl im Ausdruck, als auch in seiner Intonation. Denn einerseits wollte er sich nicht unbedingt mit jemandem anlegen, der sich selbst schon als Seebär beschrieb. Auf der anderen Seite kam hinzu, dass dieses aristrokratische Gesicht auch viel zu Schade zum darauf einschlagen wäre, falls er sich gegen den großen Typ mit schwarzen Haaren zur Wehr setzen müsste. Und überhaupt: Der sah auch sonst nicht schlecht aus. Vielleicht war das ja ein Wink der Götter und genau das, was er jetzt brauchte: Ein bisschen Ablenkung von Dives und den ganzen Sorgen um dessen Verschwinden und das seines Amtskollegen, Ablenkung vom Bürgerkrieg und von einfach allem.


    Die unausgesprochene Frage nach einer Unterkunft bildete anschließend eine nahezu perfekte Möglichkeit, um die etwaigen Chancen des Caeliers auszuloten. So kratze er sich auffällig unauffällig mit einem Finger am Kopf, bevor er zu einer Antwort ansetzte:
    "Nun, das kommt darauf an...", erklärte er erst einmal nichts sagend. "... Wie heißt ihr denn?" Das hatte mit dem eigentlichen Übernachtungsproblem nicht das Geringste zu tun, schob jedoch die Redeinitiative abermals dem Schwarzhaarigen zu. Durchaus ein wenig gespannt wartete Caldus nun ab, ob seine vorherige Geste als solche erkannt und entsprechend beantwortet werden würde...




    SCRIBA LOGEI - BIBLIOTHECA MARINAE

    Den Einwurf des Soldaten zur Wahl überging der Iulier kommentarlos. Denn einerseits hatte Flavus damit natürlich tatsächlichen einen Punkt, während sie sich andererseits hier in aller Öffentlichkeit auf dem Marktplatz befanden, wo Dives den Pluto tun würde genau dies einzugestehen. Doch wechselte der Militär mit der Beantwortung der Fragen des Duumvir eh wieder das Thema, sodass keine Not bestand auch nur irgendwie auf diese Anmerkung zu reagieren. Stattdessen also bekam er die Möglichkeit sein Bild von diesem Flavus nochmals etwas zu erweitern.
    Dass der erst von einem guten und zufriedenstellenden Leben als Peregrinus sprach und direkt im Anschluss vom erzwungenen Eintritt in den Militärdienst verwunderte den Iulier dabei zunächst. Es klang doch im ersten Augenblick irgendwie widersprüchlich, ergab allerdings unter Umständen bei Einbeziehung des Bürgerkrieges durchaus einen Sinn. Gerade wenn sich der junge Mann zum Zeitpunkt des Ausbruchs jenes Krieges bereits hier in Italia befunden hatte, mochte er als Peregrinus zu den Leuten gehört haben, die das Ausbleiben der aegyptischen Getreidelieferungen besonders hart traf. Ein solcher Umstand, spekulierte Dives, könnte durchaus zum Eintritt in die Classis bewegt haben, wo man immerhin regelmäßigen Sold erwarten durfte sowie eine gewisse Verpflegung.
    Mit dieser Erklärung im Kopf nickte der Duumvir leicht, bevor er stante pede vor das nächste Rätsel gestellt wurde. Bereits mehrfach hatte Flavus sich nun schon direkt oder indirekt als Peregrinus bezeichnet und dennoch sprach er bei den Antoniern kontinuierlich vom Namen seiner Gens, den er hochhalten wollte. Darauf wusste sich Dives im Moment noch keinen rechten Reim zu machen, was auf der anderen Seite seinem Interesse an dem Soldaten weiteres Futter gab.


    "... und bekommst das römische Bürgerrecht.", ergänzte der Iulier den letzten Satz des Soldaten. Denn daran glauben, dass ein Peregrinus auf italischem Boden so einfach an eine Immobilie käme, wollte er nicht. Oder befand sich jene Casa bereits in Flavus' Besitz? Das wäre mitunter eine interessante Frage, inwieweit ein Peregrinus von einem Römer soviel erben könnte. Bei Gelegenheit würde Dives dies sicherlich mal recherchieren (lassen).
    "Und dann sind da ja auch noch die 25 Jahre, die du dich erst einmal bei der Classis verpflichtet hast, nicht?", gab er darüber hinaus zu bedenken. In jener Zeit würde sich Flavus wohl eh kaum großartig selbst um die Casa kümmern können.


    "Wieviel deiner Zeit hast du denn bereits hinter dir?", erkundigte sich der Iulier dann in diesem Zusammenhang. Denn allein vom Klang der Worte her hörte es sich doch eher so an, als wenn der weitaus größte Teil jener Dienstzeit dem Soldaten noch bevor stünde.
    "Hast du die Grundausbildung schon geschafft?", ergänzte er sich anschließend, um hernach vielleicht zumindest grob abschätzen zu können welchen Rang der Soldat hatte.

    Zitat

    Original von Marcus Vinicius Hungaricus
    Das müssts ihr mir sagen. ;)


    Eine handvoll Praetorianer müsste noch ein paar Auszeichnungen bekommen: [ Link ] - es fehlen sowohl die 5 Phalerae, als auch die 1 Armillae (Silber) und die 1 Corona Muralis, d.h. letztlich alle in dem Beitrag vergebenen Auszeichnungen. ^^


    Edit: Darüber hinaus ist Marcus Vinicius Lucianus gehängt worden und hat am 11.02.2013 sein Leben ausgehaucht. [ Link ]
    Diese ID weilt folglich nicht mehr unter den Lebenden, was im Tabularium am besten rückwirkend noch ergänzt werden sollte...

    Still und stumm und sich zwischen so vielen Soldaten absolut unwohl fühlend hatte der cassische Duumvir zusammen mit 'seiner Eskorte' den Weg vom Kerker der Castra Praetoria bis vor die Tore der Civitas Ostia zurückgelegt. Nervös und mit schwitzigen Händen, jedoch bemüht sich beides nicht gleich anmerken zu lassen, hieß es nun für ihn erst einmal abzuwarten, dass er dem anderen Truppenteil des Palma-Heeres übergeben wurde.. falls er denn übergeben werden würde. Vielleicht bliebe ihm 'seine Schutztruppe' ja auch zwangsweise erhalten, was der Cassier zwar nicht sonderlich begrüßen würde, aber letztlich kaum ändern könnte.
    Hemina lächelte gezwungen aber schmal, als ein Soldat der bereits vor ihm und seinen Kerkerwächtern hier gewesenen Männern in seine Richtung blickte. Zwischen den Militärs der achten Legion, soviel hatte er bereits über sie herausfinden können, fühlte er sich jedenfalls noch immer in Ketten gelegt und mit einem Fuß bereits wieder im Kerker der Castra Praetoria stehend. Hoffentlich würden die bald zurück nach Roma verschwinden - ohne Hemina.




    DECURIO - OSTIA

    Dives nickte nur flüchtig bei der Entschuldigung ob der Gewohnheiten des Soldaten. Viel interessanter schien sowieso die Herkunft dieses Mannes zu sein. Denn der keineswegs blonde aber dennoch Flavus heißende Militär war sich offenbar nicht so sicher, ob er nun ein Peregrinus oder ein Antonius war; ob er das römische Bürgerrecht also besaß oder eben nicht. Vermutlich, so spekulierte der Duumvir einfach wild ins Blaue, war die Mutter dieses Flavus eine hübsche Peregrina (weshalb sonst hätte ein Römer sich mit ihr einlassen sollen?), sodass der junge Mann, rein rechtlich unter diesen Umständen nur ein Peregrinus, nun durch den Dienst für das Imperium zu dem Bürgerrecht zu kommen versuchte, welches ihm sein Vater nicht geben konnte oder wollte (denn wo ein Wille wäre, da gäbe es bestimmt auch die Adoption).
    "Verstehe.", nickte der Iulier dann und konnte sich nicht der für einen kurzen Moment aufkeimenden Frage erwehren, welches wohl Flavus' Grund dafür war, dass er gutes Essen einer Lupa vorzog. Wie ein übermäßiger Genießer guten Essens sah der Soldat rein äußerlich jedenfalls nicht aus, wobei dies berufsbedingt natürlich auch täuschen konnte. Ob Flavus wohlmöglich auch einfach nur ähnliche Gründe für die Bevorzugung von Essen hatte wie Dives, der ja Frauen allgemein auf diesem Gebiet nicht viel abgewinnen konnte? Doch bevor der Iulier die Chance bekam in die eine oder andere Richtung dieses oder eines der vorangegangenen Gedanken weiter zu forschen, wurde er bereits mit der ersten Gegenfrage davon abgehalten.


    "Ja... natürlich wird der allgemeine Einkauf von diversen Haussklaven erledigt. Aber so hin und wieder muss man auch selbst einfach mal auf den Markt gehen, um zu sehen, was sich verändert und was es Neues gibt, damit man seine Wünsche entsprechend anpassen kann.", antwortete Dives zunächst. Zwar gab es zu derlei Zwecken auch regelmäßige Cenae bei Freunden und Verwandten, wo man sich über kulinarische und andere Trends nebenbei etwas austauschen konnte, doch wer nicht immer nur in der zweiten Reihe stehen und von anderen kopieren wollte, der kam um ein wenig Eigeninitiative eben nicht drumrum. Gerade als Duumvir einer Civitas hatte man nach Auffassung und Verständnis des Iuliers auch auf diesem Gebiet durchaus ein paar Pflichten.
    "Darüber hinaus lernt man nur so die Bürger Ostias besser kennen und erfährt aus erster Hand, welche Sorgen und Wünsche sie haben." Jene anschließend mit den eigenen Zielen abzustimmen und die Schnittmenge letztlich wenigstens mal irgendwo wirksam zur Sprache zu bringen sicherte unterm Strich Bekanntheit und Popularität im Volk der Hafenstadt. Davon war der Duumvir überzeugt.


    "Du willst das Bürgerrecht erlangen und ein Antonier werden, richtig? Das hätte ich nicht gewusst, wenn ich heute nicht hier auf den Marktplatz gekommen wäre.", erklärte der Iulier weiter und leuchtete damit thematisch unauffällig auch durchaus ein wenig in die Vergangenheit des Flavus. Denn falls seine Vermutung ganz und gar falsch wäre, so würde der Soldat dies sicherlich richtigstellen. Davon ging Dives aus. Vielleicht fügte er ja sogar von sich aus noch Informationen über sich hinzu.
    "Darf ich fragen, kommst du aus Ostia und Umgebung oder Misenum, wo die Classis ja ansonsten hauptsächlich stationiert ist, oder aus noch einem anderen Teil des Imperiums?", erkundigte er sich weiter. Gerade Leute aus der Region konnte er schließlich mitunter gut fördern, wenn er denn wollte und einen Grund hätte, und in Misenum waren immerhin sein Onkel Proximus und sein Cousin Saturninus eine ganze Zeit lang Duumvirn gewesen, sodass mitunter auch dort noch ein iulischer Einfluss entsprechend genutzt werden könnte. Niemand konnte schließlich jetzt schon ahnen, wie sich der Bürgerkrieg noch entwickeln würde...

    Auf die spontane Reaktion des Soldaten, dessen Hand zunächst bedrohlich vielsagend unter seinem Mantel verschwand, reagierte Dives mit einer leicht abwehrenden Handbewegung seiner linken und einem ungläubigen Gesichtsausdruck. Während zwei seiner Liktoren noch einen Schritt an ihren Schutzbefohlenen herantraten und jenen nun von links beziehungsweise rechts beinahe berührten, konnte man in den Augen des Iuliers durchaus einen Teil der Angst aufblitzen sehen, die ihn seit dem Überfall auf seine Person gelegentlich heimsuchte.
    Erst als der Soldat von einer Attacke abzusehen schien, lockerte sich auch die Mimik des Duumvir erneut und er versuchte mit einem freudig-freundlich Lächeln von seiner kurz zuvor gezeigten Furcht abzulenken.


    "In der Tat. Ich grüße dich.", erklärte er daraufhin und holte damit auch die Begrüßung des Soldaten nach. Dabei irritierte es ihn für einen Augenblick jedoch schon, dass ein Soldat - wo er mit denen in aller Regel eigentlich nicht so sonderlich viel zu tun hatte - genau zu sagen wusste, dass er der iulische und nicht der cassische Duumvir war. Auf die Idee Castra-interner Tuscheleien kam Dives zwar nicht - und auch sonst wollte ihm auf die Schnelle keine plausiblere Alternativerklärung als ein Zufallstreffer einfallen -, doch schob er den Gedenken letztlich dennoch beiseite.
    "Und mit wem habe ich die Ehre, Miles?", erkundigte sich der Iulier anschließend aufgrund vorheriger Überlegungen nicht mehr ganz so überzeugend lächelnd. Er wartete die Antwort auf seine Frage ab, bevor er interessiert ergänzte:
    "Gibt es in den Castra etwas zu feiern?" Vielleicht einen unschuldigen Geburtstag, wenngleich der traditionsgemäß wohl eher mit Kuchen denn mit Federvieh gefeiert wurde? Oder aber hätte dies vielleicht etwas mit der spontanen Reaktion des Soldaten zu tun? (Wer nichts zu verbergen hätte oder befürchten müsste, der würde zumindest aus Sicht des Iuliers bestimmt nicht gleich zum Schwert greifen, nur weil man ihn ansprach...)


    Direkt an das zur Domus Iulia gehörende Grundstück angrenzend befinden sich Haus und Heim des alten und namensgebend weisen Senators Quintus Petilius Sophus, des ältesten Sohnes des zweimaligen Konsuls Quintus Petilius Rufus. Im Gegensatz zum Anwesen der Iulier liegt es nicht an einer größeren Straße, sondern kann nur über zwei Nebenstraßen erreicht werden. Ein Tor verbindet darüber hinaus die Horti beider Grundstücke und wird symbolisch von einer zur Domus Iulia blickenden Statue des Gnaeus Iulius Agricola auf Seiten der Iulier und eines in entgegengesetzte Richtung schauenden Standbildes des Petilius Rufus auf der anderen Seite bewacht.
    Jene beiden Männer, einstige Besitzer dieser beiden Anwesen auf dem Mons Esquilinus, verband ein hohes Maß an gegenseitigem Respekt und Anerkennung, die ihre Wurzeln in den ersten Regierungsjahren des Kaisers Vespasian hatten. Damals dienten sie als Statthalter und dessen Stellvertreter in der Provinz Britannia und legten gemeinsam den Grundstein für die Eroberung des südlichen Schottlands.

    Während Petilius Rufus Jahre später starb und den Stammsitz seiner Familie an seinen ältesten Sohn vermachte, wurde auf der anderen Seite Agricola ins Exil gedrängt und verkaufte sein Anwesen letztlich an die Familie des Lucius Iulius Caepio, dessen Nachfahren noch heute unter dem Dach der Domus Iulia leben und wohnen. Anstatt aus diesem Anlass jedoch das durchaus gegenseitiges Vertrauen abnötigende Tor zwischen beiden Grundstücken zu schließen, entschloss man sich unter den mahnenden Blicken der beiden marmornen Standbilder offensiv in die entgegengesetzte Richtung vorzustoßen... mit Erfolg und Nutzen für letztlich beide Seiten, wie sich herausstellen sollte.
    So standen während der Herrschaft des zunächst Praefectus Urbi und später gar (usurpierten?) Imperator Caesar Augustus Potitus Vescularius Salinator die Petilier unter dem Schutz des Salinator-Günstlings Lucius Iulius Centho und genossen durchaus das eine oder andere zusätzliche Privileg. Nun jedoch, da Fortuna dem Vescularius ihr Glück entzieht und sich dem "einzigen und wahren Kaiser" Appius Cornelius Palma zuwendet, scheint der Zeitpunkt für einen erwidernden Gefallen seitens des Petilius Sophus immer näher zu rücken...

    Nach dem Gespräch über die neue Marktordnung für Ostia, wollte sich der iulische Duumvir am Nachmittag dieses Tages passenderweise ein wenig an den Ständen und Geschäften des Marktplatzes umsehen. Es war das erste Mal seit dem Übergriff auf seine Person, dass er sich wieder einer solchen Menschenmenge und aller von ihr ausgehenden Gefahren aussetzte. Diesmal jedoch - und das plante Dives bis zum Ende seines Duumvirats so beizubehalten - standen ihm seine vier Liktoren gut sichtbar zur Seite und wurden sogar noch von einer handvoll Custodes Corporis bei ihrer Aufgabe unterstützt. Der Iulier rechnete zwar nicht mit einem erneuten Angriff, zumal am Tage in aller Öffentlichkeit, und natürlich auch, weil er den Drahtzieher der Aktion kannte und dessen Absicht zumindest in Zügen verstand, doch wollte er natürlich kein unnötiges Risiko eingehen.
    Dennoch verblassten alle sonstigen Angelegenheiten und Probleme mit Betreten des Marktplatzes. Dazu gehörten sowohl die klar greifbaren, wie Ocellas Entwurf einer ostiensischen Marktordnung, aber auch die bisher nur in der Luft liegenden, wie beispielsweise die Frage ob der in Ostia verbleibenden Soldaten, die später noch für einige Diskussionen sowohl im Amtszimmer des Iuliers, wie auch in den örtlichen Castra führen würde. Doch wie gerade die jungen, noch unerfahrenen Soldaten noch nicht wissen konnten, was ihnen die Zukunft und der Bürgerkrieg noch bescheren würde, so hätte wohl auch Dives nur ein apollinisches Orakel prophezeihen können, dass er in nicht allzu ferner Zukunft für längere Zeit des Tageslichtes beraubt werden würde...


    Da er in der letzten Zeit seiner körperlichen Verfassung geschuldet recht viel gelesen hatte, verschlug es Dives zunächst zum Stand des alten Battus, dessen Bücher dem Namen seiner Bücherei jedoch alle Ehre machten. Viel interessanter waren da doch die zumindest namentlich skurrilen Stoffe des Nachbarstandes. Dementsprechend größer war dort jedoch auch der Andrang der Menschen und nachdem der Duumvir schon jetzt vier Tafeln mit irgendwelchen Anliegen und zwei mündliche Beschwerden hatte entgegennehmen dürfen, verzichtete er schweren Herzens auf die farbenfrohen Freuden, die ihn aus der Ferne nur so dazu einluden sein Geld dort auszugeben.
    Stattdessen entschloss sich der Iulier den Brüdern Gaius und Gnaeus Geminius Gallus an ihrem Geflügelstand 'Zur gackernden Glucke' noch einen Besuch abzustatten. Immerhin gehörten die beiden leidenschaftlichen Händler für Vogelfleisch durchaus zu den bekannteren Bürgern der Stadt, wenngleich diese Bekanntheit ihrer Bewebung auf die Aedil-Ämter letztlich nicht den gewünschten Erfolg gegen ihre Mitbewerber Helvetius Ocella und Hortensius Vaticanus eingebracht hatte. Schon wenige Passus vor seinem Ziel stellte der Iulier mit einem schmalen Lächeln fest, dass einer der Brüder dem Aufzug seines Gegenüber zufolge einen Soldaten (oder besser: dessen Geld) fest ins Visier genommen zu haben schien.


    "Na, Geminius? Was haben wir denn heute alles im Angebot?", sprach der Iulier den anderen der Brüder an und sah einen Augenblick zum Soldat herüber. Ziemlich selbstsicher spielte der mit seinem Geldbeutel herum und wirkte in den Augen des Duumvir dennoch oder gerade deshalb etwas verloren.
    "Ganz allein unterwegs?", fragte er ihn spontan, während nun auch ihm nebenbei allerlei Federvieh angepriesen wurde.

    Sim-Off:

    Leider sind uns hier durch einen Serverausfall die Postings von etwa einer Woche verloren gegangen. Die dadurch verschollenen Ereignisse werden im Folgenden kurz zusammengefasst.


    Ob Fortunas Wille oder letztlich nur gespieltes Theater verkündete der duccische Tribun letztlich, dass nicht Dives, sondern dessen Amtskollege Cassius Hemina Minor nach Ostia geschickt werden würde. Für eine kurze Absprache der Duumvirn untereinander ließ er Hemina in die Zelle des Iuliers bringen. Die beiden Honoratioren von Ostia tauschten sich schnell über die wichtigsten Dinge aus und nach einer kurzen Belehrung des Tribuns darüber, was geschehen würde, wenn der cassische Duumvir falsch spielte, verließ Hemina 'eskortiert' von einigen Soldaten die Castra Praetoria in Richtung Ostia...


    Dives indes blieb mit seinen Gedanken und der Ratte Salinator allein in seiner Zelle zurück.

    [Blockierte Grafik: http://img442.imageshack.us/img442/5370/wonga6yp.jpg] | Wonga


    Sorgenvoll schaute der Ianitor, der mittlerweile aus dem Atrium wieder näher an die Porta getreten war, auf die Tür. Die eiserne Taube, deren Klang dem Nubier mehr als nur gut vertraut war, hatte er bereits auf der anderen Seite zu Boden fallen hören. Übermäßig lang würde die Porta wohl nicht mehr dem Angriff des Mobs standhalten können. So gab Wonga Anweisung, dass eine hüfthohe, schwere Komode von Molon und Molpis aus dem Atrium vor die Tür gebracht werden sollte. Das Ding war in den Augen des Sklaven weder besonders schön, noch nützlich; es war einzig und allein vergleichsweise schwer und stabil, sodass sich bereits der in Ostia weilende Iulius Dives, von dem hier ja niemand wissen konnte, wo der tatsächlich darben musste, einst darüber beschwert hatte, wie umständlich der Transport dieses Möbelstücks von der Hafenstadt hierher war. Vermutlich, davon ging der Ianitor aus, hatte das Ding, wahrscheinlich irgendein Geschenk, folglich auch Dives nicht wirklich gefallen.
    Mit einem Ruck wurde die Komode von den beiden starken Sklaven M&M angehoben, sodass letztlich die darauf befindliche Vase mit einem hellen Klirren auf den Boden fiel und in viele tausend Scherben zersprang. Jeder in der näheren Umgebung blickte daraufhin teils erschrocken, teils entsetzt zum Ort des Geschehens und insbesondere der gerade durch das Atrium eilenden Iulius Potitus machte den Eindruck für den kurzen Moment den Tod vor Augen gehabt zu haben. Ohne Kommentar, also vergleichsweise unüblich, versuchte der alte Iulier hernach weiter Land zu gewinnen und über den Hortus zu den Nachbarn zu gelangen.


    Als die Komode etwa die Hälfte ihres für die beiden Träger kräftezehrenden Weges hinter sich hatte, erreichten Crassus und die Aemilia und wenig später auch die Sklaven Alexander und Tsuniro das Atrium. Dabei machten die vier auf den Ianitor einen recht seltsamen Eindruck, schienen doch die Männer die Frauen zu retten und nicht die Sklaven den Herrschaften die Flucht zu ermöglichen, wie eigentlich erwartet.
    "Getun ich wir machen! Du fliegen mit Aemia unter Hortus bei nebenan! Beschleunigen!", warf der Nubier dem aufgeregt rufenden Iulier antwortend entgegen. In seiner eigenen Aufregung - und er merkte selbst, wie er ungewollt immer unruhiger wurde - mochte man den Nubier kaum noch wirklich verstehen, sodass er seine Worte mit diversen Gesten zu unterstützen versuchte. Soweit er die Geschehnisse im Auge hatte, waren sie nämlich die letzten Herrschaften, die im Anwesen waren, da vor Potitus bereits Centho mit seinen drei Kindern durch das Atrium in Richtung Hortus gelaufen war. Hoffentlich hielt die Porta nur noch ein kleines bisschen länger stand... ... ...




    IANITOR - CASA IULIA

    Sim-Off:

    Ich beende das hier mal. Es dürfte wohl erstmal alles gesagt sein.


    Der Lutatier wollte offenbar nichts weiter zur Sprache bringen, Cornuntus sah auch nicht so aus, als würde er noch etwas loswerden wollen und letztlich der Centurio schien ebenfalls alles gesagt zu haben.
    "Gut. Dann danken wir dir für deine wertvolle Zeit.", ergriff so also der iulische Duumvir in neutralem Tonfall erneut das Wort und erhob sich langsam. Das Ergebnis dieser Unterredung war von 'optimal' noch ein ganzes Stück weit entfernt, doch immerhin. Ja, immerhin hatte man nun ein paar mehr konkrete Zahlen und Fakten, ein paar Anhaltspunkte. Dazu hatte man einen Namen, auf den man im Notfall einen Großteil der Verantwortung abschieben könnte, denn wer wüsste schon, ob dies alles gut ginge oder ob sich der Centurio Classicus nicht am Ende verrechnet haben würde. Zu guter Letzt würde man wohl versuchen müssen den ausgeübten Einfluss auf die Frage der Torschließungen als Erfolg der Curia auszulegen. Das bot immerhin die Möglichkeit nicht als völlig machtlos dazustehen.
    "Vale Centurio Menenius.", verabschiedete sich Dives anschließend ebenso neutral und nickte kurz. Hernach verließ er den Besprechungsraum und wenig später die Castra selbst.


    "Vale Centurio.", schloss sich der Sulpicier stante pede den Worten des Duumvir an, nachdem er ebenfalls aufgestanden war. Im Schatten des Iuliers verließ er dann die Castra und versuchte auf dem Weg ins Freie aus den Gesichtern der beiden anderen Delegationsmitglieder deren Stimmung nach dieser Unterhaltung abzulesen - ohne Erfolg.

    Zitat

    Original von Titus Flavus
    Die Taberna Granum et Vennuncula ist auch wieder mit Leben befüllt und vollständig
    (Bei den ganzen Farben, Bildern und Signaturen von Dives wird einem ja schwindlig beim Posten, uff :D)


    Taberna Granum et Vennuncula


    Hier habe ich noch einen Beitrag mehr (12.03.2013 20:04 Uhr von Marcus Iulius Dives).
    Den schick ich dir gleich mal via PN. Dann kannst du den auch in deine Liste für Macer noch einfügen und Macer bekommt - wie gewünscht - nur eine PN pro Thread.


    Zitat

    Original von Titus Flavus
    Der Besprechungsraum in der Castra Vexillatio Ostiensis ist rekonstruiert bis zum Datum 24.02.2013. Neuer Einträge habe ich keine gefunden. Wenn ich es noch richtig in Erinnerung habe, dürften aber nicht mehr viel passiert sein.


    Besprechungsraum


    Hier sind noch 5 weitere Beiträge (bis 27.02.2013 15:26 Uhr) von Dragonum (2), Ocella (1) und Dives (2) bei mir.
    Das kommt dann in einer weiteren PN... gleich.

    Eine andere Frage: Was mache ich - oder was soll allgemein gemacht werden - mit Beiträgen von jetzt nicht mehr/nicht wieder existenten IDs?
    Das betrifft beispielsweise (aber sicher nicht nur) die ostiensische [Taberna] "Granum et Vennuncula", in der sich ein gewisser Ancus Latinius herumtrieb, bei dem ich wenig Hoffnung auf Rückkehr habe (und btw schon vor dem Crash hatte).


    M.I.Dives


    PS: Großen Dank an den Themenstarter für die Abarbeitung allein meiner vielen PNs... :dafuer:

    gefunden & gespeichert:


    Cubiculum L.I.Centho - KOMPLETT
    Cubiculum Tib.I.Crassus - KOMPLETT
    Gäste-Cubiculum Aemilia Caenis - KOMPLETT
    Porta Iuliana - bis zum Stand vom 10.03.2013 02:04 Uhr (KOMPLETT ?)


    Das sollten in Summe alle Beiträge zur begonnenen Plünderung der Casa Iulia sein. ;)

    Mein Carcer-Thread ist auch nicht komplett. Ich hab einen NEUEREN Stand vom 02.03.2013 12:53 Uhr gefunden und gespeichert. Damit ist der Plot mit dem Sklaven im Prinzip fertig, während ich das Gespräch mit Vala selbst (samt Ergebnis: NSC-Duumvir nach Ostia geschickt) durchaus auch in einem Post zusammenfassen könnte.


    @ Vala: Insofern hat der Insasse M.I.Dives also keine Einwände. ;)

    Curia Ostiensis:
    Exedra - KOMPLETT
    Officium Duumvirorum - KOMPLETT (bis auf eine kleine Lücke am 26.02.2013)


    Kurz-Story: "Die Classis unterwegs in Ostia" - KOMPLETT
    Decima-Gehöft - KOMPLETT
    Castra Vexillationis / Besprechungsraum - Seite 2 (bis 31.01.2013), Seite 3 (KOMPLETT)
    Serapeum - bis 13.02.