Beiträge von Marcus Iulius Dives

    Ernennungen der Schola (ermittelt via Google-Cache des Ernennungs-Threads):


    28.01.2013 18:03 Uhr Marcus Iulius Dives zum Praeceptor
    10.02.2013 01:52 Uhr Marcus Helvetius Commodus zum Praeceptor



    Ernennungen der Academia Militaris (ermittelt via Google-Cache der Tabulariumsseite von Dives):


    03.02.2013 Marcus Iulius Dives zum Student (Examen Primum)



    [einige] Ernennungen/Entlassungen (ermittelt via Google-Cache des Tabulariumsänderungen-Off-Threads):


    20.12.2012 Lucius Petronius Crispus zum Decurio von Mogontiacum ernannt
    17.01.2013 Ancus Latinius zum Stadtschreiber von Ostia ernannt
    26.02.2013 Asius wird zum Magister Vici in Mogontiacum gewählt
    01.03.2013 Ancus Latinius aus Stadtverwaltung von Ostia entlassen



    Provinzialernennungen (ermittelt via Google-Cache mogontiacischer Regia-Bekanntmachungen):


    11.02.2013 00:02 Uhr Numerius Duccius Marsus zum Procurator Civitatium in Germania Superior



    Hoffe, dass das auch ohne hochgeladene Pics so geht. Zum Speichern/Hochladen fehlen mir die Zeit und Energie...

    | Potitus Asinius Celer


    Tatsächlich gefiel dem Quaestor das Lächeln Ocellas bei der Erwähnung Celerinas nicht wirklich. Zwar versuchte er durchaus ein wenig mitzugrinsen, aber danach war ihm bei den Gedanken, die nun gerade in ihm aufstiegen, eigentlich eher weniger zumute. Klar, die Gens Helvetia war zumindest hier in Ostia durchaus bekannt, nachdem Ocellas Großvater einst Duumvir dieser Civitas war und er nun also als dessen Enkel Sprosse um Sprosse der Leiter von Macht und Einfluss in dieser Hafenstadt erklomm. Dazu mochte Celer den Aedil und sah in diesem gar soetwas wie einen Freund. Doch genau das war gleichzeitig auch sein Problem! So zumindest empfand der Asinier, wenngleich er auf der anderen Seite natürlich auch wusste, dass Ehen neben dem Gewinn von Macht, Einfluss und/oder finanziellen Werten auch zur Stärkung, Bekräftigung und Vertiefung von Freundschaften dienen konnten...
    Auf die Beglückwünschung des Helvetiers und auch dessen nachfolgende Worte reagierte der Quaestor dann mit einem leicht abwesenden Lächeln und Nicken. 'Helvetius und Asinia... Ocella und Celerina... Helvetius Ocella und Asinia Celerina... Ti..berius?', spielte er dann gedanklich einige Möglichkeiten der Benennung eines solchen Paares durch, bevor ihm das Praenomen Ocellas einen Strich durch die Rechnung machte. So selten wie er den Helvetier bei dessen Praenomen nannte (nämlich nie!) war ihm nur noch schemenhaft aus diversen öffentlichen Reden oder offiziellen Dokumenten eine vorsichtige Idee davon geblieben.


    "Du bist nicht an meiner Schwester interessiert, bist du??", platzte er dann mit seinen Gedanken heraus, nachdem Ocella seinen Becher auf die Verlobung des Asiniers erhob. Just, als seine Worte seine Lippen verließen, merkte er, wie deplatziert diese Frage wohl sein müsste, wenn man keinen Einblick in die Gedankenwelt Celers hätte. Es folgte ein kurzes, schweigendes und irgendwie schiefes Lächeln, bevor der Quaestor auch seinen Becher erhob, kurz dem Helvetier zuprostete und dann einen kräftigen Schluck nahm.
    "Hast du.. Pinnia, deine Mutter, auch ständig hier in Ostia an deiner Seite oder bist du dahingehend glücklicher dran als ich?", erkundigte er sich nach Absetzen seines Bechers dann, als hätte seine vorherige Frage seine Lippen nie verlassen. Andererseits aber war er natürlich schon auch irgendwie an einer Antwort interessiert... vielleicht... eventuell... unter Umständen. Das hieß: Es käme letztlich wohl auf die Antwort an...




    KLIENT - MARCUS IULIUS DIVES

    Die erste Reaktion des Tribuns auf seine Erklärung fiel etwas ernüchternd aus, wenngleich der Iulier ihr inhaltlich kaum groß widersprechen konnte. Wer keinen Respekt vor Roma hatte, der würde wohl erst recht keinen haben, wenn es 'nur' um die Hafenstadt Ostia ging. Dennoch konnte Tiefstapeln aus Dives' Sicht in dieser Situation keine Option sein. So viel wie außerhalb der Castra Praetoria sicherlich gerade passierte, hätte er anders wohl kaum jemand Wichtigen wie diesen duccischen Tribun auf sich aufmerksam machen können, geschweige denn letztlich für wenigstens einen der beiden ostiensischen Duumvirn den Weg zurück in die Freiheit etwas ebnen können. Ja, Tiefstapeln war eindeutig etwas für freie Römer, so diese denn Tiefstapler wären, und nichts für Gefangene.


    "Natürlich!", warf der Iulier dann als Reaktion auf den Gedanken der Selbstjustiz der Bürger ein, wenngleich er sich da weit weniger sicher war, als er dem Tribun vorzuspielen versuchte. Ocella, sein helvetischer Aedilis Mercatuum mit den guten Verbindungen zur Händlerschaft, der könnte ihm das an dieser Stelle wohl etwas genauer sagen, vermutete Dives. Würde sich die Civitas, deren Wahlspruch immerhin 'PER MERCATURAM AD MONETAM - Durch Handel zu Geld' lautete, nun bald in den Fängen bürgerlicher Gewalt wiederfinden? Oder aber würden Händlerschaft und Co. eher aufatmen und ihre ganze Energie ins Geschäft stecken?
    Eine neue Information, die erst im Nachklang der Worte wirklich bis ins Bewusstsein des Duumvir vordrang, unterbrach dessen Gedanken. Die Tore wurden von innen geöffnet und NICHT von außen eingeschlagen, zerstört oder anderweitig überwunden?! Einem etwas ungläubigen Blick (ob man dies bei den Lichtverhältnissen sah, war zweifelsfrei die Frage) folgte stante pede die Eingebung, dass wenn Roma nicht gewaltsam genommen wurde, auch für Ostia wohl durchaus noch die Chance einer friedlichen Lösung bestünde. Insofern also nahmen diese Worte dem Duumvir weniger die Hoffnung, sondern gaben ihm im Gegenteil wieder etwas mehr davon. Denn es vermittelte Dives vor allem eins: Es gab mindestens teilweise auch Bestrebungen innerhalb der Heeresleitung, die eine diplomatische Lösung ohne Waffen anstrebte.


    "Kopf..?", fragte der Iulier mehr als dass er wirklich die Aussage traf. Natürlich würde er sich stets und aus gleich mehreren Gründen immer für den Kopf entscheiden, allein schon deshalb, da sich ohne Zahlen und Zahlenverständnis durchaus leben ließ (wo es Schreibsklaven gab, da waren auch Rechensklaven und Co. nicht fern). Ein Leben ohne Kopf hingegen... lebte man in aller Regel wohl nicht mehr sehr lange. Darüber hinaus war Dives aber auch gerne ein Kopf, wie er derzeit beispielsweise als ostiensicher Duumvir, einem von zwei Köpfen der Civitas, amtierte... zumindest nominell, denn vom Kerker aus ließ sich freilich nur schwer als irgendetwas amtieren.
    "Aber warum... Ich meine, wäre es nicht eindrucksvoller und.. überzeugender, wenn ihr beide Duumviri nicht nur mit im Gepäck, sondern auf eurer Seite haben würdet, wenn ihr euch aufmacht Ostias Loyalität einzufordern?", schob der Iulier jedoch sogleich nach. Denn Münzwurf hin oder her glaubte er nicht wirklich, dass er - ein IULIUS - hier raus käme, während ein Cassier, dessen Gens weit weniger vom Fettwanst profitiert hatte, weiter hier darben müsste. Nein, es wäre wohl naiv dem Duccier das abzunehmen, wenngleich Dives' Frage vermutlich nicht weniger naiv war...

    [Blockierte Grafik: http://i1294.photobucket.com/a…IR/Home/Avas/STsuniro.jpg| Tsuniro
    SKLAVE - CASA IULIA


    "Au.", entfuhr es der ägyptischen Sklavin beinahe tonlos. Sie hatte ja durchaus mit vielem gerechnet und mitunter auch mit einer vorwurfsvollen Reaktion Alexanders. Aber DAS? Tsuniro hatte sogar für einen Moment lang die Möglichkeit in Betracht gezogen, dass der Cellarius mit seiner durch und durch makedonischen Mentalität wohlmöglich nur eine stumme Geste für sie über haben würde. Immerhin war der Mann - typisch wohl für eine ganze Reihe von Männern - jetzt nicht der große Redner oder Erzähler. Aber, dass er sie so grob packte und hinter sich her schleifte, das hätte sie sich im Traume nicht vorgestellt! Dementsprechend unwirklich kam ihr diese ganze Situation auf einmal vor, was ihrem ungläubigen Blick auch durchaus anzusehen war. (Dabei meinte die Sklavin in ihrem tiefsten Innern jedoch zu wissen, dass Alexanders Augen und letztlich wohl das männliche Auge allgemein dafür blind wären.)
    So stolperte Tsuniro erst einige Schritte hinter 'ihrem' Alexander hinterher, bevor sie beinahe zu Boden fiel und dadurch wach gerüttelt wurde. Mit einem kräftigen Ruck entzog sie dem Makedonen ihre Hand und blieb trotzig erst einmal stehen. Immerhin war sie nicht irgendjemand, sondern die (für sklavische Verhältnisse) attraktive, begehrenswerte, chice, damenhafte, elegante, faszinierende, galante, hübsche, ... (und so könnte sie das ganze Alphabet durchgehen!) Tsuniro! Lebensgefahr hin oder her - SO ging man(n) mit IHR nicht um!!
    "Ich erwarte eine Entschuldigung!", forderte sie mit böse funkelndem Blick.



    | Alexander
    CELLARIUS - CASA IULIA


    Kaum aus dem Zimmer und ein paar Schritte gelaufen, sodass er beinahe die Hoffnung zu haben gewagt hätte, dass sie hier wohlmöglich alle (das hieß: auch die Sklaven) lebend raus kamen, machte ihm Tsuniro erneut einen Strich durch die Rechnung. Nicht nur, dass sie die Aemilia, einen Gast des Hauses, so fahrlässig und sorglos unnötig in Gefahr gebracht hatte, statt sie in Sicherheit zu den Nachbarn zu bringen. Nein, jetzt sponn sie auch noch rum, meinte mitten auf dem Weg einfach stehen bleiben zu müssen und eine Entschuldigung für... Ja, wofür eigentlich? ..zu fordern. Das verschlug dem Makedonen, der einige Schritte vor der ägyptischen Sklavin erst zu stehen kam, glatt die Sprache! Nicht, dass er sonst so wahnsinnig gesprächig sein würde, doch das war einfach... ohne Worte.


    Kurzerhand fasste der Cellarius einen Entschluss, da er es zwar mitnichten jemals aussprechen würde, ihm aber doch auch etwas an Tsuniro lag und er sie nicht einfach hier zurücklassen konnte:
    "Ihr müsst weiter ins Atrium, wo Wonga wartet, und dann den Gang in den Hortus lang, raus und ein Stück hinter der Statue des Iulius Agricola...", dem dieses Anwesen schließlich einst gehörte, "... durch das Tor auf der rechten Seite. Beeilt euch!", erklärte er noch einmal in aller Windeseile Crassus und Caenis den Weg und hoffte, dass wenigstens die den Ernst der Lage begriffen und um ihr Leben rannten! Dann wandte er sich leicht kopfschüttelnd wieder zu Tsuniro. Die weise Minerva möge die Ägypterin doch dazu bringen, dass sie ihre feminimösen Befindlichkeiten auf später verschob..!



    | Potitus Asinius Celer


    "In der Tat.", nickte der Quaestor beipflichtend, da auch er 10 Aurei für eine Menge Geld hielt. Andererseits aber konnte er dies natürlich auch verstehen, symbolisierte dieser Betrag letztlich doch auch die Bereitschaft eines jeden Decurios sich für die Civitas zu engagieren und einzusetzen, was immerhin einer der Grundgedanken dieser Institution des Ordo Decurionum war. Und nicht zuletzt sicherte ein solcher Betrag natürlich auch, dass die Decuriones ein entsprechendes Ansehen und einen höheren Status als andere Römer dieser Civitas besaßen...
    Darüber hinaus musste ja auch niemand völlig auf sich allein gestellt dieses Honorarium aufbringen, kam es Celer anschließend in den Sinn. Gerade bei der Erwähnung des Wahlkampfes musste der Asinier beispielsweise an die Verbindungen des Helvetiers zur Händlerschaft denken, während der Quaestor seinerseits mit Dives einen nicht unvermögenden Patron mit reicher bis steinreicher Verwandtschaft hatte. Dennoch konnte Celer nur zustimmend nicken den Punkt des eigenen Sparens betreffend, denn selbst mit dem steinreichen Onkel, Großonkel oder Urgroßonkel (so genau wusste der Asinius das nicht mehr) Matinius Agrippa, dessen Name wohl durchaus bekannt war, hatte ihm sein Patron einst erzählt, dass auch er trotzdem aus eigener Kraft Decurio geworden sei.


    "Richtig... Asinius Celer und Asinia Celerina.", bestätigte er dann mit einem leichten Grinsen auf den Lippen, dass sich Ocella keineswegs irrte. Es war alles andere als eine kreative Namensgebung seiner Eltern gewesen, doch unterm Strich war sie damit recht eingängig, wie er selbst fand - und einjeder würde bei ihren beiden Namen wohl zumidest stark vermuten, dass sie nahe Verwandte waren.
    "Dann sind wir schon zwei Junggesellen... das heißt, eigentlich... Also auf der Feier des Iulius, die du erwähntest, da war ja auch meine Mutter Imperiosa...", die sich tatsächlich stets als Imperiosa (und herrisch war sie wirklich!) von den Asiniern vorstellte, obwohl sie rein rechtlich keine Asinia war. "... die vergeblich versucht hat meine Schwester zu vermitteln und folglich noch immer auf der Suche nach einem passenden Gatten für sie ist. Wie dem auch sei...", schob Celer diesen Einwurf abwinkend beiseite. Worauf wollte er gerade hinaus? Richtig: "... Dafür werde ICH bald ein glücklicher Ehemann sein! Sulpicia Priscilla, eine entfernte Cousine dritten oder vierten Grades des Hafenverwalters Cornuntus wurde mir versprochen.", prahlte der Quaestor ein bisschen, denn er war durchaus stolz. Das hieß, er hatte den wichtigsten Teil ja beinahe vergessen:
    "Und ich weiß nicht, ob dir der Name vielleicht bekannt vorkommt. Aber es ist genau die Priscilla, die nach dem Wahldebakel deines Amtsvorgängers Herennius ihre Verlobung mit dessen Sohn wieder gelöst hat! ...", was sie dereinst nicht nur zur temporären Lokalprominenz gemacht hatte, sondern ihr auch einen zusätzlichen 'Marktwert' verschaffte als ehemalige Schwiegertochter in spe von diesem Herennier. Jene Herennii waren schließlich durchaus einflussreichere Leute in der Curia und nicht nur irgendwelche Pedarii. "... Ich hoffe nur, dass es mir nach meiner Amtszeit nicht ähnlich ergeht.", scherzte er dann ein wenig, bevor er eine fette Gräte aus seinem Mund zog. Wenn das mal kein schlechtes Omen wäre - und das noch vor den Sponsalia-Feierlichkeiten...


    "Hast du.. mhm.. auch irgendjemanden.. mhm.. in Aussicht?", konnte er sich dann nicht verkneifen zu fragen, während seine Zunge zeitgleich eine weitere Gräte zu suchen schien. Da dieses Mistding von Fischknochen jedoch einfach nicht zu kriegen war, nahm der Quaestor mit einem kleinen Siegerlächeln, ob der erwartet negativen Antwort Ocellas, dann eben seinen Becher Wein um die Gräte damit eben runterzuspülen. Ganz definitiv würde er hier und heute kein Trinkgeld geben, wenngleich das Getränk wiederum durchaus lecker war...




    KLIENT - MARCUS IULIUS DIVES

    Der Iulier konnte sich ein leichtes Grinsen nicht verkneifen, als Lepidus davon sprach beinahe alles zu glauben, was man ihm erzählte. 'Janee, schon klar.' Bei der nachfolgenden Bezeichnung hingegen wusste Dives tatsächlich für einen Augenblick lang nicht, ob er weiter und noch breiter grinsen sollte oder sich beleidigt fühlen müsste.
    "Ein was? Ein Bücherwurm?", hakte er ungläubig nach, nachdem der Patrizier geendet hatte. Diesen Ausdruck hatte der Duumvir bislang weder gehört noch gelesen und noch weniger wusste er damit anzufangen. In der Tat sollte es wohl noch etwa 1637 Jahre dauern bis ein 18-jähriger Dichter aus dem dann wohl weniger wilden Germanien diesen Begriff im Skript eines Lustspiels erstmals niederschreiben würde. Dort würde die Dienerin L.ysandra den Herrn ihrer Liebschaft A.ntoninus, den jungen Gelehrten D.amio, als 'Bücherwürmchen' bezeichnen und sich damit über den weltfremden Wichtigtuer lustig machen. Ob dies auch der Intention des Tiberiers im Hier und Jetzt entspräche? - Der Iulier, der die ungeschriebenen Werke der Zukunft natürlich noch nicht gelesen hatte und wohl kaum lange genug leben würde, um 'De[n] junge[n] Gelehrte[n]' lesen zu können, versuchte sich statt mit Vergleichen mittels Wortanalyse an das Problem heranzuwagen. Und dabei war und blieb ein Wurm ganz klar ein Wurm, egal ob er Regen-, Sonnen- oder Bücherwurm genannt wurde.
    "Nein, ich glaube der Vergleich mit einem Wurm hinkt doch ein wenig.", versuchte sich Dives einigermaßen galant aus der Situation zu retten und hoffte, dass Lepidus jetzt nicht gleich mit dem nächsten Getier um die Ecke käme - mit irgendwelchen Nagern beispielsweise, wie fetten Ratten oder so. Auch die wären wohl kein wirklich angemessener Vergleich für den Enkel eines Censoriers. Um dieses tierische Thema nun nicht weiter vertiefen zu müssen, lächelte der Duumvir noch einmal entschuldigend zum Tiberier, bevor er sich sogleich thematisch zu Cicero flüchtete:


    "Aber kommen wir zurück zu den Menschen und vor allem den Rhetorikern. In der Tat habe ich mich während meines Studiums in Asia und Achaia bereits intensiver mit Ciceros 'De Oratore' und seinem 'Orator' beschäftigt. Beides sehr interessante Schriften, wie ich finde, wobei Cicero zu lesen für mich auch allgemein stets ein Genuss ist.", bekundete er seine Sympathie für den Tullier. Dass zum Studium der Theorie sinnigerweise auch dieses oder jenes praktische Werk gehörten, hielt Dives für selbstverständlich, sodass er darauf verzichtete noch auf einige der ciceronischen Reden zu verweisen.
    "Aber auch dieser Fabius Quintilianus, dessen zwölf Bücher si..i..ich in dem Regel dort drüben befinden müssten, wenn mich nicht alles täuscht, auch den habe ich gelesen. Nicht jedes seiner Bücher versteht sich, denn ich habe ja auch noch die Civitas, der ich hier meine Aufmerksamkeit widmen darf...", schmunzelte der Duumvir, "... aber zum Beispiel das zehnte Buch, das Lehrbuch der Redekunst.", führte er aus. Dass er die vergleichsweise junge Literatur des Fabiers, der die 'Institutio oratoria' überhaupt erst zu schreiben begann, als der Iulier bereits geboren war (so brandneu war das!), noch nicht komplett gelesen hatte, betrachtete Dives dabei nicht unbedingt als Manko. Letztlich lernte man doch eh sein ganzes Leben lang und lernte doch nie aus.
    "Und ein Ciceronianus? Ich weiß nicht. Ich würde mich doch eher als Divitianus bezeichnen, ohne dabei jedoch irgendeinen Anspruch auf eine bessere Qualität stellen zu wollen. Nein, ich bin mir sogar ziemlich sicher, dass der große Cicero viel an mir auszusetzen hätte. Nichtsdestotrotz meine ich, dass eine einhundertprozentig gefühlte divitianische Rede von mir besser ist als eine weniger authentische ciceronianische, wenn ich sie vortrage. - Aber das heißt ja nicht, dass eine divitianische Rede nicht versucht zumindest partiell Aspekte ciceronianischer Reden aufzunehmen.", erklärte der Iulier, bevor er die Gegenfrage stellte: "Was ist mit dir? Bist du ein Ciceronianus?"

    "Der Truppen ja, aber Romas..?", erlaubte sich Dives eine rhetorische Zwischenfrage. Der Kahlkopf hatte ihm schließlich vorhin.. gestern.. oder wann auch immer berichtet, dass Roma eingenommen worden war. Und als der Befreier, als der sich der Cornelier nun sicherlich präsentieren wollen würde, müsste der damit mehr oder weniger zwangsläufig sicherzustellen versuchen, dass die Ewige Stadt einigermaßen angemessen versorgt würde, wofür wiederum wohl zwangsläufig ein entsprechend ausgebauter Hafen in der Nähe der Metropole benötigt würde. Ostia letztlich hatte sich als genau dieser Hafen spätestens seit dem vergöttlichten Claudius etabliert. Der Kreis schloss sich am Ende allerdings damit, dass das Versorgungs-Hilfsangebot der Hafenstadt wohl tatsächlich zunächst ins Leere gelaufen war, konnte man dereinst doch noch nicht so genau sagen, wie lange Roma der Belagerung standhalten würde.
    Bei den nachfolgenden Worten des duccischen Tribuns wurde das Gesicht des Duumvir noch ein wenig blasser, als es sowieso schon war.


    "Du meinst, ihr wollt Ostia mit Gewalt nehmen und das Abschlachten von Römern bis zum bitteren Ende fortsetzen?? Das kann unmöglich dein Ernst sein; nicht, wenn es auch eine friedliche Lösung gibt!", reagierte Dives, der noch immer davon ausging, dass Roma gewaltsam erobert worden war, schockiert.
    "Und ich sage, eine friedliche Übergabe der Stadt ist gewiss möglich, da wohl niemand in Ostia ernsthaft glaubt, dass die ciceronischen Stadtmauern ein dauerhafter Schutz gegen eure Legionen sind...", vergleichbar mitunter mit den Worten des großen Tulliers, die den vergöttlichten Augustus letztlich auch nicht aufzuhalten vermocht hatten, sondern im Gegenteil einer der Gründe für die schlussendliche Proskription Ciceros waren. "... Man wird sich also ganz bestimmt friedlich beugen.., solange zumindest die aktuell Verantwortlichen Ostias nicht fürchten müssen stante pede hierher abgeführt zu werden, wofür wiederum mein Aufenthalt hier und der meines Collega nicht gerade förderlich sind.", äußerte Dives noch immer nur indirekt, aber doch etwas offensichtlicher seinen Freiheitswunsch. Gleichsam war dies sowohl der Nutzen für wie auch des Iuliers, nach dem sich der Tribun ja erkundigt hatte.


    "Nicht zuletzt ist Ostia, wie du vielleicht weißt, als Klientelstadt des Vescularius auf besondere Weise mit diesem verbunden. Dessen ist man sich in der Civitas durchaus bewusst. Zieht ihr mit gezogenem Schwert nach Ostia, dann mögt ihr den äußeren Widerstand schnell brechen, während ihr mitunter einen noch größeren inneren herauf beschwört.", schob der Duumvir noch einen zweiten Denkansatz nach, der abermals auf eine friedliche Lösung abzielte.
    "Lasst ihr euch die Stadt jedoch friedlich übergeben, so bin ich mir sicher, dass die Bevölkerung Ostias spätestens mit dem Wiederaufblühen des Handels nicht nur von sich aus dem Vescularius abschwört, sondern gar Rufe laut werden würden, den Fettwanst auch als Stadtpatron von Ostia durch Cornelius Palma ersetzen zu lassen. Und ob du es glaubst oder nicht, aber zwei entsprechende Dokumente für diesen Fall habe ich bereits wohlweißlich vorbereiten lassen...", erklärte Dives letztlich. Dass es sich bei den beiden Schriftstücken, die sich in der untersten Schublade des iulisch-duumvirischen Schreibtisches befanden, derzeit noch um Blanko-Schreiben handelte, ließ der Gefangene dabei gekonnt aus.

    | Potitus Asinius Celer


    Der Quaestor nahm einen kräftigen Zug von seinem Wein, während er Ocella zuhörte.
    "Dann lautet dein nächstes Ziel also sicherlich in den Ordo Decurionum aufgenommen zu werden, was? Das hab ich auch vor.", gab der Asinier an und nickte.
    "Das Duumvirat allerdings... Ich weiß nicht. Vielleicht versuch ich das mal in zehn Jahren oder so. Du weißt ja sicher, dass meine Familie und ich noch nicht allzu lange hier in Italia sind und meine Möglichkeiten daher etwas.. beschränkter sind.", erklärte er seine vergleichsweise bescheidenen Pläne. Außerdem war er sich auch gar nicht mal so sicher, ob er überhaupt für einen so verantwortungsvollen Posten geeignet wäre. Viel lieber würde er nochmal soetwas wie die Quaestur machen, wo er immer jemanden hatte, der ihm auf die Finger schaute und den er schnell auch mal mit irgendwelchen Fragen nerven konnte, wenn er sich unsicher war.
    "Ich werde wahrscheinlich erstmal sehen, dass ich meine Schwester gewinnbringend unter die Haube kriege und dann schau ich mal, was sich sonst noch so ergibt...", ließ er letztlich recht offen, wie er sich seinen weiteren Weg vorstellte. Unter Umständen würde er auch einfach mal seinen Patron fragen, was der meinte - das hieß, sofern er den Iulier hoffentlich bald wiedersehen könnte.


    "Und hast du dein Honorarium schon zusammen oder bist du, wie ich, noch immer beim Sparen?", erkundigte sich der Quaestor treu lächelnd. Er vermutete ja, dass der Helvetier wohl schon zu ihm gekommen wäre, wenn er die zehn Aurei zusammen hätte. Oder war er wohlmöglich schon bei einem der Duumviri oder beim Praefectus deswegen gewesen? Celer wusste, dass er einen kleinen Stapel mit ungelesenen Dokumenten auf seinem Schreibtisch liegen hatte, die teils auch schon älter waren. Ob da vielleicht etwas Entsprechendes dabei war? Nun, er würde es sicherlich gleich erfahren...
    "Hast du eigentlich Familie? Also ich meine Eltern, Geschwister, Frau und Kinder..?", fragte er anschließend, da er vorhin ja auch seine eigene Schwester erwähnt hatte, das Thema also bereits angesprochen war. Dann kam sein kleiner Fischteller, der jedoch deutlich kleiner ausfiel, als der Asinier erwartet hätte. Mit Stirnrunzeln betrachtete er die Portion, bevor er letztlich ein Stück Fisch kostete. Vielleicht schmeckte der ja dafür umso besser...




    KLIENT - MARCUS IULIUS DIVES

    | Alexander


    Die Mundwinkel des Makedonen zuckten kurz ein wenig nach oben, als er den Ausdruck im Gesicht des Iuliers sah. Ja, wenn sie nicht gerade allesamt in Lebensgefahr schweben würden, dann würde Alexander gar finden, dass das Sklavendasein so doch viel mehr Spaß machte. Allerdings befanden sie sich nunmal in Lebensgefahr (selbst er als Sklave), was den Cellarius bei der folgenden Frage sogleich wieder bitterernst und seine Mimik steinhart werden ließ.
    "Frag nicht, wir müssen hier raus! Jetzt! Die Casa wird belagert und...", sprach er schnell und eindringlich, bevor er von schrillen Schreien seines Namens abgelenkt wurde. Kurz darauf stand Tsuniro in der Tür und machte einen ungewöhnlich angestrengten Eindruck. Was bei Hades und Persephone tat SIE hier?! Hatte sie nicht die Aemilia in Sicherheit zu bringen? Wo war die? - Ihr Blick auf den Flur ließ vermuten, dass sie Caenis gar hierher mitgebracht hätte und damit eine der Herrschaften noch zusätzlich unnötig in Gefahr gebracht hatte. Was dachte sich die Ägypterin? - Wahrscheinlich, wie immer, nicht viel!
    "Los jetzt! Wir müssen raus! - Auch du!", brüllte Alexander erst zu Crassus, damit der den Finger zog, und fauchte anschließend Tsuniro wütend an. Dann lief er selbst wieder auf den Gang hinaus, packte die ägyptische Sklavin dabei am Handgelenk und zog sie hinter sich her. Wie konnte sie nur so leichtsinnig sein? Es folgte ein Blick zurück. Crassus schien zu folgen - wenigstens etwas.


    "Beeilung, Beeilung! Wir müssen durchs Atrium, den Hortus zu den Nachbarn!", gab der Makedone in beinahe militärischen Tonfall Befehle aus und begann Tsuniro noch immer hinter sich her schleifend in die richtige Richtung loszurennen...




    CELLARIUS - CASA IULIA

    | Potitus Asinius Celer


    "Ha. Nicht, dass man ihn am Ende gar noch entführt hat oder Schlimmeres... Ich meine, war das nicht auch die Taberna, in der man den Iulius so übel zugerichtet hat? Wenn mich nicht alles täuscht, dann hatte der damalige Besitzer den Laden hier nur deshalb so schnell und spottbillig abgestoßen...", sprach Celer beinahe etwas verschwörerisch, um jedoch gleich im nächsten Augenblick wieder davon abzulassen. Während es nach der Attacke gegen den Duumvir durchaus Gerede gegeben hatte, schien sich an der An- oder Abwesenheit eines Peregrinus niemand weiter zu stören. Auf längere Sicht könnte man wohl unter Umständen damit rechnen, dass der Kerl für tot erklärt werden würde, womit die Taverne an die Civitas fiele, die wiederum einen neuen Eigner suchen würde. Und damit wäre der Kreis geschlossen.
    "Und die Kontaktaufnahme mit deinem Verwandten bei den Legionen in Roma hat noch nichts ergeben?", erkundigte sich der Asinier mehr rhetorisch und eher fürs Protokoll, um sich eben überhaupt danach erkundigt zu haben. Er ging davon aus, dass Ocella schon etwas gesagt hätte, wenn es dahingehend etwas zu sagen gegeben hätte. Wahrscheinlich, so dachte der Quaestor sich, war es für einen Boten bei einer derartig großen Armee, die gar aus mehreren Legionen bestand, gar nicht so einfach die richtige Person zu finden. Oder der Verwandte war tot und die Suche dauerte deshalb so lange. Aber das wäre wohl kein so gutes Tischthema...


    "Was wirst du eigentlich machen, wenn wir das alles hier hoffentlich bald heil überstanden haben werden?", fragte der Quaestor interessiert und schnitt damit ein vielleicht nicht unbedingt leichteres Thema an, dafür jedoch eines, das vielleicht ein wenig Abwechslung zum Alltag bot.
    "Zum Wohl!", prostete er direkt im Anschluss dem Helvetier mit dem soeben gereichten großen Becher (gut verdünnten) Wein zu.




    KLIENT - MARCUS IULIUS DIVES

    "Schade.", stellte Dives nur nüchtern auf die Ankündigung hin fest, dass der Kahlkopf wieder gehen müsste. So ganz sicher, ob sein erneuter Anlauf besser geklappt hatte als der erste, war er sich jedoch nicht. Allerdings: Immerhin ging es ihm nach den paar Happen Puls doch irgendwie besser. Er konnte klarer denken und hatte mehr Kraft zum Reden, was er ja sowieso recht gerne und ausgiebig tat. So aß er auch noch den Rest des Eintopfes und versuchte, nachdem es die Ratte Salinator offensichtlich zum Resteessen in seine Zelle verschlagen hatte, das Viech mit Worten davon zu überzeugen, dass es doch in sein Loch zurückkehren solle, aus dem es hervorgekrochen war. Im Schneidersitz auf der harten Pritsche sitzend und mit dem Rücken an die kalte Wand gelehnt beobachtete der Gefangene anschließend, wie Salinator im Schummerlicht auf dem Boden nach nicht vorhandenen Speiseresten suchte. Und irgendwann begann er dann mit Salinator und sich selbst zu diskutieren, wie wahrscheinlich es wohl wäre, dass der Glatzkopf bei irgendjemandem mit wenigstens etwas Einfluss und ein wenig mehr Köpfchen seinen Namen in irgendeinem sinnvollen Zusammenhang genannt hätte. Eventuell bekäme er ja bald Besuch von einem der Zellwächter?


    ~~~


    Nachdem die Ratte (vermuteterweise) und wenig später auch er selbst sich zur Ruhe gelegt hatten, denn Tageszeiten gab es hier unten ja praktisch keine, wurde die Zelltür des Iuliers geöffnet und jemand Hochgewachsenes, länger noch als der Duumvir selbst, betrat den Raum. Der Hüne stellte sich duccischer Tribun und vorübergehender Hausherr vor und - die stummen Schreie nach göttlicher Hilfe schienen irgendwo gewirkt zu haben - erklärte, dass die Rede vom Iulier umging. Dives zog sich aus seiner liegenden Position hoch und setzte sich möglichst aufrecht hin, bevor er zu einer Antwort ansetzte:
    "Sei gegrüßt, Tribunus Duccius.", erwiderte er zunächst, um sich anschließend erneut weder an den Namen noch an die Einheit des Mannes zu erinnern, der ihn hierher hatte bringen ließ. Und genauso erfolglos hatte er noch immer nicht eruiert, ob er den Kerl nun letztlich bereits gekannt haben müsste oder nicht, und was unter Umständen in der Vergangenheit vorgefallen war, das die Duumviri Ostias in diese zweifelhafte Gastfreundschaft der Castra Praetoria geführt hatte.


    "Mein Collega und ich, wir sind hier, weil der senatorische Tribun, dem wir unsere Hilfe angeboten haben, meinte Zeit zu brauchen darüber nachzudenken. Wir sind hierher gekommen, gleich nachdem wir erfahren hatten, dass die Truppen Cornelius Palmas Roma erreicht haben. Wir dachten, dass die Häfen von Ostia wohlmöglich für die Versorgung eurer Truppen nützlich sein könnten und.. äh.. ja." Dass sie helfen wollten, hatte er ja schon gesagt. Das war dann wohl die leicht konfuse Geschichte, die sie hierher gebracht hatte.
    "Und.. ja, also verlangt so direkt habe ich nichts...", behauptete er doch recht sicher. "... Nur ist mir, als Duumvir von Ostia, durchaus am Wohlergehen der Civitas gelegen, wofür ich im Vertrauen auf die Mächtigkeit eurer Streitkräfte letztlich auch bereit gewesen war euch zusammen mit meinem Collega aufzusuchen und die vescularischen Verbände, die sich in Ostia befinden, zu übergehen. Und zum Wohle aller.. wäre ich noch immer bereit zu sagen, was ich weiß.", erklärte Dives zunächst ganz ohne irgendeinen Gegenwunsch oder gar eine Forderung. Letztlich läge das Verlangen nach Freiheit sicher auch irgendwie nahe.. zumindest sollte es dies wohl aus Sicht eines römischen Bürgers.

    Sim-Off:

    Spielt nach den diversen Unruhen und Plünderungen in der Stadt. Weitere weibliche Thermengäste sind gerne willkommen.


    [Blockierte Grafik: http://i662.photobucket.com/al…7/Kaysepunkt/Tsuniro1.jpg] | Tsuniro


    >> Nachdem die ägyptische Sklavin die Aemilia zu Beginn ihres gemeinsamen Badeausfluges erst einmal an den Agrippathermen vorbei zu den Nerothermen fehlgeleitet hatte (sie konnte doch nicht ahnen, dass es auf dem Marsfeld gleich mehrere so imposante Badeanstalten gab), gelangten die Frauen letztlich dennoch ans gewünschte Ziel. Gleich am Eingang, im vestibulum, knöpfte ihnen der Capsarius des Badetempels das Eintrittsgeld ab und hätte Tsuniro auch nur ansatzweise irgendein Geldgefühl gehabt, so hätte sie sich an dieser Stelle ganz sicher über Wucherpreise beschwert. Grund dafür waren einerseits die ohnehin in aller Regel höheren Thermen-Eintrittspreise für Frauen und auf der anderen Seite natürlich auch die finanzielle Situation der Einrichtung nach der vergleichsweise umsatzschwachen Zeit des Bürgerkrieges. Ohne jedes Gefühl für Geld aber (woher auch sollte die Sklavin dies großartig haben) ließ sich die ägyptische Schönheit lediglich ein Paar Holzschuhe geben und begab sich an der Seite der Aemilia anschließend in die Umkleideräumlichkeiten, das apoditerium, für Frauen.
    Dort angekommen, stellte Tsuniro zunächst die Holzpantoffeln auf dem Boden ab und wandte sich zu Caenis:
    "Kann ich dir.. irgendwie behilflich sein?", erkundigte sie sich recht ungenau, während sie aus irgendeinem Grund hoffte, dass sich die Aemilia heute in keinen allzu aufwändig andrapierten Fummel geworfen hatte, den frau nur mit drei oder vier helfenden Sklavinnen an- und ausziehen könnte. Zumindest auf den ersten Blick meinte die ägyptische Sklavin jedoch erkennen zu können, dass dies nicht der Fall war... Aber bekanntlich konnte der äußere Schein auch schnell mal täuschen und wann war Tsuniro das letzte Mal die Begleitung einer Dame des Hauses gewesen..? So gänzlich up-to-date war sie in modischen Dingen folglich noch nicht wieder.




    SKLAVE - CASA IULIA

    | Potitus Asinius Celer


    Auch der Quaestor Ostiensis entschloss sich heute dazu, dass er nach seinem jüngsten und leider ergebnislosen Besuch der Villa Iuliana erst einmal irgendwo etwas essen müsste, bevor er wieder in sein Officium in der Curia zurückkehren könnte. Die Taberna am Tiberhafen schien ihm dafür genau die richtige Adresse zu sein, wenngleich sie durchaus einen kleinen Umweg bedeutete. Doch 'Was der Cassier nicht weiß, das macht ihn nicht heiß', dachte er sich und dieser Tage gab es sowieso nichts sooo Dingendes für einen Quaestor zu erledigen...
    "Ocella! Salve!", grüßte der Asinier nach seinem Eintreten einigermaßen überrascht den Aedilis Mercatuum, den er absolut nicht erwartet hätte hier zu treffen. Nicht, dass er ihn gezielt irgendwo anders vermutet hätte, doch hielt er es dennoch für einen Zufall, dass sie sich hier nun gerade begegneten. Nicht auf die Idee kommend, dass er wohlmöglich störte, setzte er sich einfach an den Tisch des Helvetiers und orderte hernach ein kleineres Fischgericht und einen guten Wein.
    "Wie gehts dir? ...", begann er dann bevor er sich mit leicht wunderlichem Blick kurz umsah. "... Sag mal, ist das nicht die Taverne dieses.. hier.. der kürzlich entlassen wurde? Dieser Scriba..?", erkundigte er sich. Soweit er informiert war, gehörte der Kerl zum Officium eines der Aedile. Dies zumindest hatte ihm einer seiner eigenen Schreiberlinge mal beiläufig erzählt...




    KLIENT - MARCUS IULIUS DIVES

    [Blockierte Grafik: http://i1294.photobucket.com/a…IR/Home/Avas/STsuniro.jpg| Tsuniro


    Bitte??? Sie wollte was?!? Die ägyptische Sklavin fand es ja schon schlimm genug, dass sich ihr Alexander für diesen.. diesen.. grrr.. diesen.. unnötig in Gefahr bringen musste (sie hätten ja auch schon längst drüben, bei den Nachbarn, sein können). Nein, jetzt spielte auch noch die Aemilia verrückt und wollte ebenfalls wegen dem, diesem.. diesem.. boah.. diesem.., ihr Leben aufs Spiel setzen! Was war das hier? 'Alle lieben Crassus', oder was?! Tsuniro überlegte kurz, wie sie Caenis davon überzeugen könnte den Kerl hier im Zweifelsfall den Plünderern zu überlassen, doch prompt hatte die sich auch schon umgedreht. Die ägyptische Sklavin verzweifelte, konnte sie so schnell bei der Aufregung und Panik doch nicht denken und erst recht keine Argumente finden, sodass sie letztlich kurzentschlossen den Kopf für einen Wimpernschlag in den Nacken warf.
    "Huh, na schön! Dann komm und beeil dich! Wir dürfen keine Zeit verlieren!", quietschte Tsuniro hysterisch, rannte los, an der Aemilia vorbei und in Richtung des Cubiculum dieses Crassus. Immer wieder blickte sie sich auf ihrem Weg durch die Casa um, um zu sehen, dass sie Caenis auch ja nicht verlieren würde. Dabei fragte sie sich wieder und wieder, wie nur jemand sein Leben für diesen Kerl zu geben bereit sein könnte - und wieso ausgerechnet sie, Tsuniro, die ihn absolut nicht ausstehen konnte, das just in diesem Moment tat. Dass der eigentliche Grund dafür, dass sie sich auf all dies hier überhaupt eingelassen hatte, keineswegs ein römischer, sondern vielmehr ein attraktiver makedonischer war, war ihr bei all der Aufregung, Panik und Hysterie noch nicht ganz bewusst geworden.
    "ALEX! ALEX..ANDER!", quiekte sie beinahe fiebrig in wortwörtlich höchsten Tönen als das Zimmer des Crassus in Sichtweite kam. Die Tür stand offen und dem aus dem Cubiculum fallenden Schatten zufolge stand der Makedone im Innern. Bei Isis, Alexander! Völlig außer Atem und mit praktisch ruinierter Frisur erreichte die ägyptische Sklavin ihren Fels in der Brandung und sah sich hernach erneut nach Caenis um. Kleine Schweißperlen - ob nun aufgrund der Anstrengung oder aber der Panik geschuldet - bildeten sich an ihren Schläfen. Doch sie hatte Alexander erreicht und war bei ihm. Das war für einen Wimpernschlag lang alles, das zählte. >>




    SKLAVE - CASA IULIA

    Der Iulier biss sich auf die Unterlippe bei der Antwort des Kahlkopfes und unterdrücke ein Seufzen. Er würde einen erneuten Anlauf unternehmen müssen - und diesmal einen weniger subtilen.
    "Ja, ihr seid da. Ihr seid hier, in Roma. Aber die Ewige...", stockte Dives kurz, um sich sogleich zu korrigieren und leichter verständlich auszudrücken. "... Ich meine, ROMA will ja nicht nur erob.. befreit werden, sondern anschließend auch versorgt. Allem voran wollen die Leute genug zu essen haben, sonst werden die Menschen euch - den Kaiser Cornelius Palma und seine Truppen, das heißt auch deinen Herrn und DICH - nicht mehr lange als Befreier feiern... Im Gegenteil wird sich das Volk nach jemandem umsehen, der es besser versorgen kann, sich gegen euch wenden und ihn zum Kaiser zu machen versuchen.", prophezeite der Duumvir und machte eine kleine Zäsur, um dem Glatzkopf Zeit zu geben sich die beschriebene Situation zu imaginieren. Gleichzeitig hoffte der Iulier, dass der Kerl, der seinen ersten Versuch sich für den Tribun interessant zu machen schon kaum verstanden hatte, in ähnlicher Weise unfähig wäre die Übertreibungen dieses zweiten Versuches zu erkennen.


    "Ostia nun, die Stadt, die praktisch schon immer einer DER Garanten für eine gute Versorgungslage Romas war, die Stadt, deren Duumvir ich bin, und die Stadt letztlich, über deren aktuelle Verteidigungssituation ich daher bestens informiert bin, kann zweifellos dabei helfen Roma gut zu versorgen und damit zu verhindern, dass die Bevölkerung sich gegen euch wendet. - Im Gegenteil würdet ihr die Nahrungsmittelsituation letztlich ja erheblich verbessern, was euch noch beliebter machen würde!", erklärte Dives und nahm anschließend noch einen Löffel des Eintopfes zu sich, damit auch dieses konträre Bild Zeit hätte sich im Kopf des Essenverteilers festzusetzen - hoffentlich.
    "Mit Sicherheit wüsste der Kaiser Cornelius Palma das sehr zu schätzen, was ein gutes Licht auf deinen Herrn werfen würde. Und der würde denjenigen, der ihm zu dieser Gunst verhelfen würde - und das könntest DU sein, doch bestimmt angemessen belohnen...", fügte der Iulier hinzu, setzte erneut zum Essen an und hielt erst mit dem Löffel kurz vor seinem Mund noch einmal inne. "... Das setzt natürlich alles voraus, dass Ostia keinen Schaden nimmt; insbesondere die Häfen, die Speicherviertel und die Wohnviertel, in denen die ganzen Hafenarbeiter wohnen. - Und Schaden vermeidet man am besten, indem man auf zusätzliche Informationen zurückgreift, Informationen wie die, die ich dem Tribun geben könnte." Damit nun wanderte der nächste Happen des Puls in seinen Mund. In der Hoffnung, dass seine Worte diesmal auch mitsamt des dahinter stehenden Inhaltes bei dem Kahlkopf ankamen, füllte sich Dives bereits den nächsten Löffel und wartete gespannt auf die Reaktion des Essenbringers...

    ... Von dort aus ging der Briefentwurf auf direktem Wege zum Praefectus Ostiensis. Jener las das Schreiben, ließ von einem Scriba an der einen oder anderen Stelle diesen oder jenen Buchstaben hinzufügen, austauschen beziehungsweise unauffällig streichen, um anschließend selbst zu signieren und den Brief über den Vorzimmerbeamten Ostianus wieder an Ocella reichen zu lassen.


    Ad
    Centurio Classicus Caius Menenius Planta
    Classis Misenensis
    Castra Vexillationis Ostiensis
    Ostia, Italia



    Salve Centurio Menenius,


    Berichten eines flüchtigen Soldaten der Stadtkohorten Roms an die Stadtverwaltung von Ostia zufolge, haben die Truppen Palmas Roma übernommen und planen nun, auch einen Militärverband nach Ostia zu entsenden.


    Die Stadtverwaltung vertraut auf die Classis und ihre Soldaten, sodass wir sicher sein können, keine Opfer von marodierenden Plünderern zu werden. Gleichzeitig bietet die Stadtverwaltung ihrerseits jegliche Unterstützung für die Classis an. Da beide Duumvirn derzeit verhindert sind, wird ihr Stellvertreter, der Praefectus Ostiensis Iullus Cassius Hemina Maior, persönlich für Gespräche mit Vertretern deiner Centurie zur Verfügung stehen. Andererseits würde es der Praefectus begrüßen, wenn er an möglichen Gesprächen mit dem Verband der Palmaner beteiligt werden würde.


    Gerade in der jetzigen Zeit sollten wir alle Meinungsverschiedenheiten in der Vergangenheit ruhen lassen und Einigkeit zeigen, damit die Bevölkerung einerseits beruhigt wird und nicht in Panik ausbricht und die Palmanertruppen anderseits nicht glauben, dass sie es mit einem unorganisierten Haufen zu tun haben, in dem sich die Teilnehmer gegenseitig bekriegen.


    Die Stadtverwaltung würde es daher begrüßen, wenn sie in Entscheidungprozesse die Sicherheit Ostias betreffend miteinbezogen würde.


    In der Hoffnung auf eine vertrauensvolle Zusammenarbeit


    Vale bene,


    IULLUS CASSIUS HEMINA MAIOR
    PRAEFECTUS OSTIENSIS




    Titus Helvetius Ocella
    _____________


    [Blockierte Grafik: http://img716.imageshack.us/img716/9771/85964148.gif]

    [Blockierte Grafik: http://img442.imageshack.us/img442/5370/wonga6yp.jpg] | Wonga


    ... Doch alles Beten schien am heutigen Tage nicht zu helfen. Der Menschenmob draußen schien ganz genau zu wissen, dass dies hier die Casa Iulia des Iulius Centho war. Beim ersten Trommeln auf der porta blickte Wonga auf der Stelle besorgt in Richtung der stabilen Tür. Aber so standfest die auch sein mochte und so gut man die Casa Iulia auch zu sichern versucht hatte, kam er recht schnell zu dem Schluss, dass die porta mit der eisenen Taube zum Anklopfen wohl mitnichten ewig dem Angriff standhalten würde. So übergab der Ianitor also den beiden anderen hochgewachsenen, maskulinen Sklaven - sie hießen Molon und Molpis (oder kurz: M&M) - die Aufsicht über die Haustür, während er ins Atrium stürmte, um einige Sklaven nach den Herrschaften zu schicken, andere zu den Masken verblichener Iulii und wieder andere zur Vorbereitung des Fluchtweges zu den Nachbarn.
    So machte sich der Maiordomus Phocylides auf um den Hausherrn und seine drei Kinder zu holen, Tsuniro rannte schnellstmöglich zur Aemilia, der Cellarius Alexander gab dem alten Iulius Potitus Bescheid, um anschließend auch nach Iulius Crassus zu sehen, während unter anderm Audata und Breda sich möglichst viele Totenmasken zu schnappen versuchten und anschließend hinter der rüstigen Locusta in den Hortus des iulischen Anwesens stürmten. Von dort aus ging es über ein Tor auf das Grundstück der Nachbarn und anschließend ins Innere von deren Haus, wo sie sich erst einmal sicher schätzten. Ein Glück, dass der Hausherr den dort wohnenden Leuten mehr als nur einmal einen Gefallen während der Regierungszeit Salinators, zu der wohl auch dessen faktische Herrschaft unter Valerianus gezählt werden konnte, erwiesen hatte.


    So stand Wonga dann unschlüssig im Atrium, beobachtete sichtlich besorgt die Porta und die beiden M&M, die bereits ihre Dolche, mit denen sie bewaffnet waren zogen, und hoffte, dass die Herrschaften sich möglichst beeilten, damit hier niemand verletzt würde oder schlimmeres...




    IANITOR - CASA IULIA

    [Blockierte Grafik: http://i1294.photobucket.com/a…IR/Home/Avas/STsuniro.jpg| Tsuniro


    >> Tsuniro meinte um ihr Leben zu rennen, während sie vom Atrium in Richtung des Gästezimmers der Casa Iulia eilte. Die Götter hatten ihr nach gefühlten Jahren der Entbehrung endlich eine Freundin in dieses Haus geschickt, mit der sie über praktisch alles reden konnte - insbesondere über Männer, Kleider, Schmuck und Mode; eben über alles, worüber frau mit Männern niemals ernsthaft sprechen könnte! Es konnte, nein, es DURFTE jetzt einfach nicht sein, dass dieser Umsturz ihr all das wieder nahm, bevor sie es überhaupt richtig gehabt hatte! Sie musste zur Aemilia, musste zu Caenis - und wenn es das Letzte wäre, das sie tat...
    "Caenis! Aem..aemili..ia! Wir.. raus, wir müssen raus! Sie.. sie kommen!", keuchte Tsuniro und stützte sich für einen Moment mit ihren Händen auf den Oberschenkeln ab, bevor sie ihren Oberkörper wieder aufrichtete. Erleichtert nahm sie zur Kenntnis, dass die Aemilia sich scheinbar selbst bereits für die Flucht fertig gemacht hatte. Dann deutete sie mit dem rechten Arm in Richtung des Atriums, das sie auf dem Weg in den Hortus noch durchqueren müssten, wenn sie nicht durch irgendwelche Fenster steigen wollen.


    In diesem Moment eilte der alte Iulius Potitus leicht humpelnd und mit zwei stützenden Sklaven links und rechts unter seinen Armen an ihnen in die gezeigte Richtung vorbei, während man in entgegengesetzter Richtung den Cellarius Alexander hörte: "Crassus, raus! Raus hier! Wir müssen alle raus!" Die ägyptische Sklavin reagierte auf die Stimme ihres geliebten Alexander und spähte kurz in die Richtung, aus der das Rufen zu hören war, bevor sie sich ihrer Aufgabe besann und mit wieder etwas mehr Atem die Aemilia erneut aufforderte: "Komm mit!", winkte sie Caenis zu sich heran, um dann dem alten Iulius Potitus folgen zu können. Sie konnte nur hoffen, dass die Aemilia dem auch nachkommen würde und nicht etwa noch einen anderen Plan in ihrem Kopf hatte...




    SKLAVE - CASA IULIA

    | Alexander


    >> Nachdem der Cellarius den alten Iulius Potitus mit harschen Worten davon überzeugt hatte, dass die Casa Iulia nicht länger ein sicherer Ort zum Ausharren war, machte sich Alexander auf, um nach Iulius Crassus zu sehen. Er war sich nicht ganz sicher, ob der Iulier im Hause war, doch falls er hier war, dann müsste ihm natürlich Bescheid gegeben werden. Dass ausgerechnet der Cellarius, der Crassus seit ihrer ersten Begegnung nicht allzu sehr leiden konnte, ebenjenen nun warnen und damit wohlmöglich dessen Leben retten sollte, schien dem Makedonen absolut unfair und ungerecht. Doch da ihm etwas an seinem eigenen Leben lag, musste er sich hier und jetzt nun wohl oder übel auch um das Leben dieses Iulius Crassus kümmern. Immerhin, und das war sein einziger Trost, erlaubten ihm die außergewöhnlichen Umstände beinahe alles. Das hatte er zuvor ja auch beim dem alten Stink-Caliga Iulius Potitus gemacht und dieses Anfahren der Herrschaften fühlte sich.. irgendwie befreiend an.


    Ohne anzuklopfen oder sonstige Höflichkeiten riss Alexander die Tür zum Zimmer des Crassus auf.
    "Crassus, raus! Raus hier! Wir müssen alle raus!", waren seine eindringlichen Worte und erst danach blickte er sich um, um zu sehen, ob der Iulier überhaupt hier war...




    CELLARIUS - CASA IULIA