Beiträge von Marcus Iulius Dives

    Zitat

    Original von Hegetor
    Hallo zusammen. Vielen Dank für die vielen Antworten. Mir stellt sich die Frage, ob meine ID Hegetor einen Kurs gebrauchen könnte, um in der Flotte Karriere zu machen. Natürlich erst, wenn wieder Kurse angeboten werden können. Ich hatte auch gesehen, dass es in Rom eine Militärakademien gibt. Wäre diese für Seesoldaten wichtig?


    Ich bin mal so frei und melde mich einfach mal ungefragt zu Wort. ^^


    Bisher war es so, dass du in den einfachen Mannschaftsrängen keinerlei SimOff-Kurse benötigt hast. Weder bei den Legionen, noch bei der Classis oder bei anderen Einheiten. Das Handbuch schreibt erst für ritterliche Militär-Posten - je nach Stufe des angestrebten Postens - den SimOff-Kurse Militär I bzw. II vor. Das sollte für die ID Hegetor also auf absehbare Zeit erstmal keinerlei Problem darstellen. ;)


    PS: Die Academia Militaris, die es SimOn gab, wurde vor einigen Jahren geschlossen. Daher ist das entsprechende Board auch geschlossen und es kann niemand mehr darin etwas posten.

    Sim-Off:

    In Anbetracht dessen, dass ich zu langsam war, im SimOff-Thread zu antworten, bevor dieser geschlossen wurde, dann SimOn etwas geschrieben habe
    und das nach der neuerlichen Öffnung des Threads jetzt nicht wieder wegwerfen will, um stattdessen doch noch SimOff zu schreiben... ^^


    "Hast du die Wachstafel weggelegt?", erkundigte sich Dives, nachdem er in der Domus Iulia angekommen war, sich seiner Toga entledigt hatte und so, entspannt in seiner Tunica, mit einem Glasbecher frisch gepressten Orangennektar hinter seinem Schreibtisch saß und seine Gedanken ein wenig schweifen ließ. "Selbstverständlich.", antwortete Saras leicht zögerlich. "Was ist?!", wollte der Iulier folglich wissen. Hatte sein neuer Sklave sich abermals einen Fehler geleistet und die Tafel dabei irgendwie unbrauchbar gemacht, indem er ihren Inhalt gelöscht hatte?! "Nichts, Dominus...", behauptete der Iberer zunächst, "...ich frage mich nur, diese Kriminelle vorhin, der Soldat verhaftete sie wegen 'unlauteren Werbens und Belästigung', wenn ich mich nicht irre, oder?", nährte sich der Privatsekretär langsam dem Thema an. "Das... kann sein.", musste Dives eingestehen, dass er sich an den genauen Wortlaut in diesem Augenblick beim besten Willen nicht mehr so exakt erinnern konnte. "Wieso?", lenkte er darob die Aufmerksamkeit zurück auf seinen Sklaven. Der zögerte neuerlich. "Nun, ich fragte mich nur. Ich habe zuvor noch nie etwas von diesen beiden Dingen gehört - nicht im Zusammenhang mit einer Straftat. Ich frag mich also, gibt es hier in Roma besondere Gesetze, welche ich kennen sollte?", erkundigte er sich. Der Senator stellte sein nurmehr halbvolles Glas auf den Schreibtisch und sah nachdenklich zu seinem Untergebenen. "Denn falls nicht, so frage ich mich, warum man diese Kriminelle nicht einfach aufgrund ihrer echten Verbrechen verhaftet und mitgenommen hat.", ergänzte der Iberer dann. Dives seufzte. "Nun, gut.", entschied er.


    "Zunächst einmal solltest du wissen, dass es hier in Roma sowie in einem Umkreis von 100 Meilen um die Stadt für die Cohortes Urbanae ein permanentes Kriegsrecht gibt. Dieses bezieht sich zwar im engeren Sinne nur auf 'bewaffnete Feinde des Imperiums und deren aktive Helfer', doch im Zweifelsfall reicht es aus, dass die beiden verhaftenden Soldaten angeben, jemand wäre bewaffnet gewesen und sie hätten ihm die Waffen abgenommen - und schon bist du selbst in der Situation nachweisen zu müssen, dass dem nicht so war.", führte der Senator mit ernster Miene aus. "Deshalb lautet die Kurzantwort auf die Frage, was man in einer solchen Situation tut, im Allgemeinen wie folgt: Man sucht seinen Patron auf und bittet ihn um Hilfe.", unterstrich Dives mit einer Zäsur. Denn genau dafür gab es das römische Patronat: Eine Person verpflichtete sich der anderen zur Treue, und diese wiederum schützte seinen Klienten - vor finanziellen, iuristischen und ähnlichen Sorgen.


    "Denn ob mit oder ohne Patron, ein ziviles Vorgehen gegen eine solche Verhaftung ist nur sehr bedingt möglich.", erklärte der Iulier anschließend. "Sehr bedingt?", hakte sein Privatsekretär interessiert nach. "Sehr bedingt, ja. Als römischer Bürger plebeischen Standes - und ausschließlich als solcher - kann man einen der Tribuni Plebis aufsuchen und um seinen Beistand bitten. Und glaube mir, ein solcher Mann, der als sakrosankt gilt und den zu verhaften entsprechend eine ungleich größere Empörung über große Teile der Bevölkerung auslösen würde, kann ein sehr lauter Verbündeter sein, bei dem sich selbst ein Praefectus Urbi gewiss überlegen müsste, ob es sich tatsächlich lohnt, in Berufung auf das Kriegsrecht eine solche Anschuldigung der ungerechtfertigten Schikane bis zur nächsten Wahl auszusitzen, oder ob es nicht sinnvoller wäre, auf eben einen solchen Tribunus Plebis inhaltlich in der Sache zuzugehen.", führte Dives aus und atmete einmal tief durch. "Doch dies, wie gesagt, ist eine Option, welche so lediglich den römischen Bürgern plebeischen Standes sich eröffnet." Der Iberer nickte.


    "Im Allgemeinen ist man hingegen darauf angewiesen, sich entweder mit den beteiligten Soldaten so gut zu stellen, dass sie dich nicht beziehungsweise nicht weiter schikanieren.", so hart war das Kriegsrecht. "Gelingt dies nicht, so kann man versuchen, den Vorgesetzten oder den Vorgesetzten des Vorgesetzten zu ermitteln und anschließend versuchen, ebendiese Person dazu zu bewegen, als Vorgesetzter die Untergebenen zur Ordnung zu rufen. Du verstehst in diesem Zusammenhang nun sicherlich, weshalb ein guter Patron so überaus wichtig ist.", strich der Iulier den bereits eingangs gemachten Punkt an dieser Stelle noch einmal heraus. "Je mächtiger und einflussreicher ein Patron ist, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit, sein Anliegen auch an möglichst hoher Stelle vortragen zu können. Denn ein einfacher Peregrinus, dessen sei dir versichert, wird zum Beispiel gewiss nie in die Lage geraten, beim Praefectus Urbi einen Termin zu bekommen und persönlich vorsprechen zu dürfen. Bei einem Consular hingegen sieht das schon ganz anders aus. Oder nehmen wir an, mein Klient Petilius bräuchte Hilfe und wendete sich an mich. Dann könnte natürlich auch ich meinerseits, der ich selbst kein Consular bin, mich an meinen Patron wenden und ihn um seine Hilfe und seinen Beistand für meinen Klienten bitten. Auf diese Weise funktioniert das römische Patronat." Neuerlich nickte Saras verstehend. Denn zumindest den letzten Teil über das Patronat hatte er selbstredend bereits vorher gewusst. Er diente schließlich nicht erst seit gestern in einem römischen Haushalt. "Ich verstehe, Dominus. Und ich danke dir für deine geduldige Antwort.", bekundete er also.


    "Im Übrigen habe ich von einem Straftatbestand der Belästigung tatsächlich bisher nichts gehört - mag mich hier allerdings auch irren -, wie ich beim Werben lediglich mich zu erinnern meine, dass hier einer Dienstleistung oder einer Ware keine Eigenschaften angedichtet werden dürfen, die besagtes Produkt tatsächlich gar nicht hat. Einen gefärbten Wollstoff als gefärbte Seide zu verkaufen verstößt beispielsweise klar und eindeutig gegen das Gesetz.", ergänzte der Senator bei so viel Dankbarkeit gerne noch, bevor er seufzte. "Doch nun genug mit derlei Gedankenspielereien. Die Post, bitte.", wünschte der Senator und trank noch einen Schluck, bevor sein Privatsekretär den ersten Brief verlas... und schon kurz darauf das Diktat einer entsprechenden Reaktion aufnahm.

    Dass sein Schreiben in der Form auch zusätzlich hätte noch einen weiteren Betrieb im fernen Britannien ergänzend benennen können, ahnte der Absender bisher nicht. Daher beschränkte sich sein freundschaftlicher Hinweis - an den zuständigen Magistraten vorbei - auch zunächst lediglich auf die zwei "kaiserlichen Manufakturen" zu Cremona...


    Roma, KAL OCT DCCCLXX A.U.C.

    Ad
    Scriba Personalis Augusti
    Faustus Aurelius Tigellinus
    Villa Aurelia
    Urbs Aeterna



    Iulius Dives Senator Aurelio Scribae Personalis Augusti s.d.


    Ich schreibe dir aufgrund eines Briefes, welchen ich heute aus Cremona erhielt, wo ich mich um die Betriebe meines Großonkels kümmere. *


    Sim-Off:

    * In der WiSim natürlich aktuell nicht, weil Licinus SimOff im Exil ist. Aber an und für sich hat Dives SimOn sein Mandat dafür noch immer. ;)


    In diesem Zusammenhang wurde ich darauf aufmerksam gemacht, dass entweder der Augustus oder du selbst Eigentümer dortiger Manufakturen wärt. Nachdem du mir bei unserem kurzen Gespräch neulich in der Domus Augustana erklärtest, ein Aurelier von gleichem Stamm und Stande wie Aurelia Prisca, Gattin des Consulars Flavius, zu sein, will mich der Eindruck beschleichen, dass hier ein gewisser Konflikt mit der Lex Mercatus vorliegt, welchen auszuräumen ich selbstredend nur ungern einem Aedil überlassen würde und mich stattdessen lieber brieflich an deine Adresse wende.


    Der Augustus ist, wie jeder weiß, von patrizischem Stande. Du selbst, wie eben erklärt, scheinst diese Eigenschaft mit ihm zu teilen. Daher trifft wohl - wenigstens formal - auf euch beide zu, dass ihr gemäß Lex Mercatus §11 Absatz 4 einzig landwirtschaftliche Betriebe in eurem Eigentum führen dürftet. Selbstredend ist mir das Decretum Imperatoris des Divus Valerianus bekannt, nach welchem diese Vorschrift weder auf Minen noch Steinbrüche des Augustus zutreffen, wie ich mir vorstellen kann, dass der Augustus gewiss auch für andere Bereiche sich selbst von den Gesetzen zu dispensieren weiß.


    Nichtsdestotrotz möchte ich an dieser Stelle zweierlei betonen. Als erstes nehme ich Bezug darauf, dass der Augustus in seiner Funktion als Censor der oberste Sittenwächter ist, der seinerseits ein Vorbild für alle anderen Römer in seinem Reich sein sollte - und dieses selbstredend am besten wäre, wenn er sich der gleichen, gewiss in seiner Position durchaus verschmerzbaren kleinen Einschränkung unterwerfen würde, der sich auch die Senatoren und ihre Familien sowie der gesamte Patrizierstand unterwerfen.
    Daran schließt sich an mein zweiter Punkt, dass bei all den Rechten und der großen Ehre, welche einem Scriba Personalis des Augustus ohne jeden Zweifel zuteil wird, dieser gewiss sehr viel mehr noch als der Augustus selbst darauf bedacht ist, sich an geltendes Recht und Gesetz zu halten. Dies zumindest war mein Eindruck von dem Mann, den ich neulich in der Domus Augustana kurz kennenlernen durfte.


    So verbleibe ich daher mit freundschaftlichstem Gruß und wünsche dir und den Deinen den Segen der unsterblichen Götter. Vale bene!


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    MARCUS IULIUS DIVES
    SENATOR, ORATOR ET PATER FAMILIAS

    Cremona, KAL OCT DCCCLXX A.U.C.

    Ad
    Senator
    Marcus Iulius Dives
    Domus Iulia
    Urbs Aeterna



    Castus Iulio Diviti Senatori s.d.


    Ich schreibe dir, wie immer zu Beginn des neuen Quartals, um dir die wirtschaftlichen Zahlen der vergangenen drei Monate mitzuteilen. Die Betriebe deines Großonkels, um welche du dich als sein Institor kümmerst, liefen ganz solide. Das Sägewerk hat wie so oft einige Absatzprobleme im Bereich einfacher Hölzer, während Edelhölzer tendenziell sogar derart gut abgesetzt werden, dass sie eher rar sind.


    In der Schreinerei und beim Steinmetz gibt es hingegen bei keinem der dort produzierten Produkte beim Absatz irgendwelche Probleme. Die Nachfrage hier ist hervorragend. Stattdessen bereiten mir hier allerdings die neusten Entwicklungen im Einkaufssektor ein paar Sorgen. Denn es haben sich kaiserliche Manufakturen in Cremona angesiedelt und machen uns und allen anderen Konkurrenz bei der Beschaffung der benötigten Werkzeuge. *


    Sim-Off:

    * Denn Glas und Gold verwandeln sich, obgleich dies die WiSim nicht abbildet, ja nicht ohne Bearbeitung mit gewissem Werkzeug in die jeweiligen Produkte.


    Bisher habe ich nicht herausfinden können, wer der Eigentümer dieser beiden Manufakturen ist. Manche sagen, es wäre der hohe Augustus, andere hingegen behaupten, es wäre ein gewisser Faustus Aurelius Tigellinus. Naja, wir werden wohl mit dieser Konkurrenz leben und uns damit arrangieren müssen.


    Anbei finden sich, wie immer, die eingangs von mir angekündigten detaillierten Zahlen. Mögen die Götter deinen Großonkel, dich und all die Euren stets schützen!


    Vale bene.


    CASTUS
    BUCHHALTER


    "Auf die Ahnen und die uns Vorausgegangenen!", repetierte der Neffe den Trinkspruch seines Onkels und brachte dabei ebenfalls ein kleines Trankopfer dar. Anschließend nahm er einen guten Schluck, um seine Kehle wieder zu befeuchten. "Aaach, ja! Da geht es mir gleich viel besser.", erklärte er entspannt. Wer so viel sprach, der musste auch viel trinken.


    "Aber nun habe ich so viel erzählt und erzählt, dass du selbst gar nicht zu Wort gekommen bist.", stellte Dives fest. "Sag, wie hast du den großen Bürgerkrieg eigentlich überstanden? Ich meine, der Krieg hat ja tatsächlich beinahe das ganze Imperium betroffen: Von Alexandria et Aegyptus, das seinen Handel einstellte mit Roma...", was Getreideknappheit für das Volk der einen Seite und Umsatzeinbrüche für die Händler und damit letztlich für die gesamte Wirtschaft der andere Seite bedeutete, "...bis hoch nach Britannia, wo zu dieser Zeit der Bruder von Palma die Statthalterschaft innehatte.", auch wenn der sich letztlich nicht aktiv ins Kriegsgeschehen eingebracht hatte - warum auch immer - und vermutlich gerade deshalb auch trotz Nominierung keinerlei Chance hatte, nach Palmas plötzlichem Ableben dessen im Bürgerkrieg erkämpften Platz in der Domus Augustana einzunehmen. Eine insgesamt recht rätselhafte Figur, der manche sogar - direkt oder indirekt - unterstellten, sein eigenes Inselreich gründen zu wollen. Und doch schien seine spätere Abberufung mit keinerlei ungewöhnlichen Problemen einhergegangen zu sein. - Am Ende war und blieb dieser Mann in den Augen des Iuliers eine rätselhafte Person. *


    Sim-Off:

    * Ich dachte, ich gebe dir diese Infos mal vorab, damit du für deine Antwort auch grob weißt, was so alles an Informationen (für die einen) bzw. vagen Gerüchten (für die anderen) hier nach Roma gelangt ist. ;)


    "Und wo du deinen Vater - den ersten von bislang vier Rittern unseres Hauses - und sein Praetorianertribunat erwähnt hast... strebst du ebenfalls nach einem solchen Standesaufstieg? Oder willst du einfach nur deine Dienstzeit zu Ende bringen und danach dann... deinen Lebensabend genießen?", fragte Dives bei der Gelegenheit einfach mal frei heraus. Dabei nahm er sich zwei kleine Käsespießchen und sah seinen Onkel erwartungsvoll an. Denn der konnte gewiss ebenfalls allerlei Spannendes berichten...

    "Ein Praetorianer... die höchste Ehre für jeden Soldaten. - Da kann ich die Gratulation nur erwidern!", lächelte Dives und nickte anerkennend, während er hoffte, dass man ihm seine innerlich nicht ganz so große Freude ob dieser Neuigkeit nicht anmerkte. Denn einst hatte der Trecenarius Tiberius Verus hinter seinem Rücken gegen ihn und seine kleine Familia ermittelt, hatte erkennbar Praetorianer zur Überwachug vor der Domus stationiert und hatte gegen alle guten Sitten gar einzelne Mitglieder der Familia Iulia Dives in Abwesenheit des divitischen Pater Familias verhört. Zugegeben, es war nur seine Ehefrau gewesen, die man verhört und zu welcher der Iulier selbst ein alles andere als gutes Verhältnis gehabt hatte. Dennoch: Es war seine Ehefrau gewesen - und ihr Verhör in seiner Abwesenheit damit auch ein klarer Angriff gegen seine Person. Und all das, nachdem er selbst diesen Tiberius überhaupt erst als Gefallen für einen (seither ehemaligen) Freund und Verbündeten für eine militärische Laufbahn empfohlen hatte. Ein derartiger Undank war dem Iulier bis dahin noch nie und auch seither nie wieder untergekommen. - Diese Geschichte war einer der Gründe, aus denen Dives zu Praetorianern ein mittlerweile bestenfalls angespanntes Verhältnis hatte.


    "Wie schön.", zeigte sich der Neffe aber dennoch erfreut darüber, dass sein Onkel die Einladung zum Essen (wenn man dieses kleine Picknick denn so nennen konnte) nicht ablehnte. "Bleiben wir am besten gleich hier sitzen. Dieses Sacellum Apollinis ist nämlich tatsächlich einer meiner Lieblingsplätze.", erklärte Dives, während er sich wieder setzte. "Ich selbst war in Ostia und leistete meine zweite Amtszeit als Duumvir, als der cornelisch-vescularische Bürgerkrieg tobte. Deshalb hatte man mich damals sogar kurzzeitig verhaftet... ebenso wie Onkel Proximus, meinen Onkel Octavius Victor und etliche andere.", verharrte der Senator einen Moment in Stille, bevor er sich kurz schüttelte. Es war eine schlimme Zeit gewesen damals. "Fast noch schlimmer als das stürmten, plünderten und marodierten wild gewordene Menschenmengen aber unter anderem auch die Casa Iulia. Es grenzt an ein kleines Wunder, dass sich damals alle nicht in irgendeiner Gewahrsam befindlichen Bewohner des Hauses irgendwie zu unseren Nachbarn flüchten konnten." Die beiden Familien der Iulier und Petilier waren seither noch stärker zusammengewachsen: Inzwischen gehörte der Senator Petilius Sophus zu den engsten iulischen Freunden im Senat und sein Sohn Petilius Rufinus war ein divitischer Klient. "Das Gebäude selbst musste aber komplett neu hergerichtet werden. Das war die Zeit, in der ich Ostia verließ, um meine Kraft hier in Roma mit in den Wiederaufbau zu stecken - nicht nur in den Wiederaufbau der Casa Iulia, die seither die Domus Iulia ist, sondern vor allem auch in den Wiederaufbau der guten Reputation unserer Gens." Dives wurde unter anderem Klient des Consulars Vinicius Hungaricus und schaffte es gegen alle Widerstände und Vorbehalte, mit denen die Iulier nach dem Krieg zu kämpfen hatten, die erste Stufe des Cursus Honorum - das Vigintivirat - zu erklimmen. Doch das würde an dieser Stelle für Labeo gewiss zu weit führen.


    "...jedenfalls: Dieses Sacellum zu Ehren des Apoll wurde damals ganz neu hier errichtet. Und ich meine, es kann uns immer wieder aufs Neue daran erinnern, dass die Iulii Caepiones im Laufe der Jahre und Jahrzehnte aus vielen Krisen und Katastrophen, die uns immer wieder heimgesucht haben, dennoch stets gestärkt wieder hervorgegangen sind.", nickte Dives, um sich damit selbst zu bestätigen. Denn so schloss sich auch der Kreis zum Anfang: Dies hier war einer seiner Lieblingsplätze in ganz Roma. "Wir haben den Verlust unseres Stammsitzes in Tarraco überstanden." Auch wenn Dives das Haus nie gesehen hatte, sondern nur aus Erzählungen von dem großen Unglück wusste, bei dem auch sein Großvater Marcus (Iulius Lepidus) starb. "Wir haben diesen Bürgerkrieg überstanden." Dives selbst hatte zudem seine Ehe mit Fausta überstanden, was er im Rahmen dieser Aufzählung jedoch lieber nicht so offen aussprechen wollte. "Und wir werden gewiss auch den schrecklichen Tod von Caesoninus überstehen. - Du hast sicherlich ebenfalls davon gehört, dass man ihn - einen gewesenen Vigintivir - auf offener Straße ermordet hat. Ihn und seine Cousine Phoebe."


    Einer der für das leibliche Wohl des Iuliers in Ruf- und Sichtweite gestandenen Sklaven kehrte in diesem Moment mit einem zweiten Becher aus dem Haus zurück. Nachdem Labeo die divitische Einladung angenommen hatte, hatte er sich eigenständig (und ohne dass es Dives bewusst aufgefallen wäre) auf den Weg gemacht, ein zweites Trinkgefäß zu besorgen. - Es war der Anblick dieses Bechers, der den Senator auf einen Schlag eine gewisse Trockenheit im Mund verspüren ließ. (Er musste wohl wieder ziemlich ins Reden geraten sein - er, Dives, der diesen Namen einst für genau diesen Wortreichtum erhalten hatte.) "Lass uns etwas trinken!"

    Zitat

    Original von Eireann


    Selbstredend achtete die Gefolgschaft des Iuliers - insbesondere nach dem Mord am Vigintiviralis Iulius Caesoninus - mit Argusaugen darauf, dass dem Senator niemand so einfach zu nahe kam. Sehr entschieden trat daher der Iberer Saras vor die unbekannte Frau, die sich in seinen Augen doch gefährlich seinem Dominus nährte und dabei alles andere als vertrauenserweckend wirkte. Als sie dann auch noch ihre Hand ausstreckte - es sah aus wie eine Wachstafel, aber womöglich versteckte sie darin auch nur äußerst clever eine Waffe -, schlug Saras ihr den Gegenstand "todesmutig" aus der Hand. "Ganz vorsichtig, okay?!", knurrte er die Fremde dabei mit finsterem Blick an.


    Dives seinerseits war zunächst so in Gedanken an die alten Zeiten versunken, dass er erst mit dem Einschreiten seines iberischen Begleiters auf die auch ihm vollkommenden fremde Frau aufmerksam wurde. Im ersten Schreckmoment ein wenig überfordert - sein letzter Überfall, den er dereinst nur knapp überlebte, lag schon einige Jahre zurück - hörte er sich nur selbst denken: '...ihr..? ...euch..? Kommt sie etwa auch aus dem Osten?' Erst im zweiten Augenblick drang auch der Inhalt ihrer Worte bis zu ihm durch: Anis von Alexandria. Damit war zumindest die Frage nach dem Osten wohl geklärt.


    Zitat

    Original von Manius Purgitius Lurco


    Doch noch bevor er selbst etwas hätte sagen können, griff bereits ein Soldat ein und verhaftete die ihm augenscheinlich bereits bekannte Frau. Wahrscheinlich also handelte es sich tatsächlich um irgendeine Kriminelle - bestenfalls nur um eine gewöhnliche Diebin, schlimmstenfalls jedoch um die Mörderin von Caesoninus und Phoebe, die es nun auch auf Dives abgesehen hatte. Doch von letzterem Szenario wollte der Iulier schon um seiner eigenen geistigen Gesundheit Willen besser erstmal nicht ausgehen. So schnell würde er sich nicht einschüchtern lassen!


    "Was war das?", deutete er im Anschluss an die Verhaftung auf die zu Boden gefallene Wachstafel, die Saras der Frau zuvor aus der Hand geschlagen hatte. Der Iberer hob den Gegenstand auf und besah ihn sich kurz. "Eine einfache Tabula.", stellte er fest und begann zu lesen, da er bereits ahnte, was seinen Dominus als nächstes interessieren würde. "Und was steht darin geschrieben?", wollte der Iulier wissen. "Werbung für einen Anis von Alexandria. Angeblich ein aegyptischer Wahrsager und Astrologe... dessen Leute von den Soldaten der Stadt mit aller Entschiedenheit aus dem Verkehr gezogen werden. Ich vermute also, dass dies kein allzu seriöser Mann ist.", ließ sich Saras zu einer ungefragten Meinungsäußerung hinreißen. "Das würde ich auch sagen.", stimmte ihm der Senator dennoch beiläufig zu, während sein Blick kurz zuvor die weiteren Soldaten ausgemacht hatte. Die offensichtlich Kriminelle wurde von zwei der drei Männer abgeführt. Der übrige Soldat schien indes zu bleiben und unterhielt sich mit einer Frau.


    "Steck die Tafel trotzdem ein. Man weiß nicht, wofür man solche Dinge vielleicht nochmal brauchen kann.", erklärte er dann. Denn zweifellos intendierte Dives keineswegs, diese Gestalt aus Alexandria je aufzusuchen. Doch immerhin konnte er mit dieser Tafel in seinem Besitz nie den Namen dieses Anis vergessen: Wo dieser Name auftauchte, wäre vermutlich stets mit Kriminellen und Ärger zu rechnen.


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    Original von Sisenna Iunius Scato & Tiberia Stella


    Während er die letzten Worte an seinen iberischen Sklaven richtete, setzte sich der Senator sodann in Bewegung. Er wollte mit dem gebliebenen Soldaten sprechen und wissen, wessen Aufmerksamkeit und entschlossenem Handeln er es zu verdanken hatte, dass der Schreckmoment nur vergleichsweise kurz dauerte und am Ende doch recht harmlos verlief. Wenigstens ein paar Worte der Dankbarkeit wären gewiss nicht unangebracht, selbst wenn der Iulier sich sicher war, dass die meisten Soldaten es als einfache Erfüllung ihrer Dienstpflicht ansahen und dafür keinen Dank erwarteten.


    "Salvete!", trat Dives also an die besagten Personen heran, während Saras wenige Schritte hinter ihm wie ein Schatten stehenblieb. Nach dem soeben Erlebten war es gewiss nicht verkehrt, dem Senator im wörtlichsten Sinne den Rücken frei zu halten. Wer wüsste schon, welche Gestalt sich andernfalls dort noch nährte. "Ich hoffe, ich störe nicht.", begann er zunächst mit einer freundlichen Entschuldigung. Denn zwar hatte er durch das Stimmgewirr der Straße nicht gehört, was zuvor zwischen dem Soldaten und der Frau gesprochen wurde. Doch das Nicken des Militärs in seine Richtung hatte er gesehen. An eben diesen Mann wandte Dives dann auch seine folgenden Worte. "Ich wollte mich auch nur eben kurz nach deinem Kameraden erkundigen, der mir diese... Person", wer oder was auch immer sie war, "vom Leib gehalten hat. Ich würde gerne wissen, wem ich mein sicheres und unbeschwertes Reisen auf dieser Straße zu verdanken habe.", erklärte er sein Anliegen. "Ich bin Iulius...", ging er davon aus, dass man seinen Senatorenstand auch ohne verbalen Hinweis erkannte, "...und bekanntlich waren die Straßen gerade für Mitglieder meiner Gens vor kurzem leider... zu unsicher.", holte er am Ende die Vorstellung seiner Person nach und begründete damit, weshalb er für ein sicheres und unbeschwertes Reisen gerade dieser Tage so dankbar war.

    Zitat

    Original von Marcus Iulius Dives


    Dass zB die Antonii nur eher selten Cognomina verwandten, das habe ich auch noch im Hinterkopf. Allerdings muss ich dennoch sagen: Caesar und Antonius; Iulius Caesar und Marcus Antonius. Beides ergibt auch im Sinne der Anrede durchaus Sinn, wenn man bedenkt, dass man eben ohne Cognomen nicht viel persönlicher werden kann ohne dabei zu persönlich zu werden. Oder dass man verschiedene Antonii in einem Raum eben nur anhand des Praenomen unterscheiden konnte, wenn sie kein Cognomen trugen - eben Marcus Antonius als "Äquivalent" zu Iulius Caesar.


    Gaius Caesar und Marcus Antonius indes scheint mir nach wie vor... seltsam. (Warum nicht Gaius Iulius und Marcus Antonius? Oder beide vollständig als Gaius Iulius Caesar und Marcus Antonius?) - Aber das ist wie gesagt letztlich nur meine persönliche Auffassung und Meinung. ;)


    Passend dazu habe ich übrigens in einem anderen Forum ("historum.com") in einem Diskussions-Thread die folgende Argumentation gelesen:
    "I first read the chapter of Caesar, in which T. Pullo and L. Vorenus are named, around the same time that I did Cicero with another class, and came across Cicero's way of referring to people with praenomen+cognomen, leaving out the nomen gentile. Since Cicero and Caesar were contemporaries, it caused me to automatically assume that both Pullo and Vorenus were cognomina, especially since Pullo can't possibly be a nomen gentile, and it would make little sense for Caesar to refer to those two centurions by different nomenclatures."


    Zitat

    Original von Lucius Annaeus Florus Minor
    Ich möchte keine Entscheidung treffen, aber wenn ich es müsste, dann wären bei der derzeitigen Faktenlage (und Fakten sind für mich einfach nur die Namensnennungen auf Originaldokumenten) die beiden Namen Pullo und Vorenus eher Cognomen.


    Insbesondere da die Nennung in Caesars Werk allem Anschein nach die einzige Quelle ist, anhand derer sich Vorenus überhaupt als Gentilnomen interpretieren ließe, hätte ich - da mir die obige Argumentation (die meine vorherige noch etwas erweitert/ergänzt) durchaus sehr schlüssig erscheint - ebenfalls in diese Richtung entschieden. ^^


    Zitat

    Original von MODERATOR
    Da der Gensname Vorena [...]


    Genau so sollte die Gens dann aber auch heißen - und nicht Gens Vorenus. ;)


    (Zudem ein kleiner Hinweis @Primus, weil ich diese Betriebsnamen bei dir gelesen habe: "Vorenii" = des Voren-i-us.
    Da deine ID nun aber augenscheinlich ein Vorenus sein wird bzw. ist, müsste es korrekt heißen "Voreni" = des Voren-us.
    Gleiches gilt selbstredend, falls einmal der Nominativ Plural gebraucht wird: ein Vorenus => viele Voreni.)

    | Antinoos


    "Hab vielen Dank für deine Mühe!", nickte Antinoos seinem Gegenüber mit einem Lächeln auf den Lippen. Denn ihm persönlich war es selbstredend relativ egal, zu welchem Datum genau die Ehe seines Dominus als beendet vermerkt wurde. Er freute sich nur innerlich darüber, dass er hier und heute sicherstellen durfte, dass sie überhaupt als final beendet, terminiert und endgültig der Vergangenheit angehörend verzeichnet war. - Zudem erfuhren manche Menschen einfach viel zu wenig Anerkennung für ihre wichtige Arbeit. Da zeigte sich der Sklave gerne von seiner angenehmen Seite.


    "Ich wünsche noch einen schönen Tag. Vale.", verabschiedete sich der Bithynier anschließend freundlich. Denn sein Auftrag war damit erledigt: Er hatte über den Fall Caesoninus informiert. Er hatte das Eheaus seines Dominus angesprochen. Und solange sich jetzt nicht gleich die nächste Furie (oder der nächste iberische Liebhaber) auf seinen Herrn stürzte, war die Welt für Antinoos so ziemlich in Ordnung. Ja, ...der Iulier, seine Kinder, Antinoos... und die übrigen Sklave, das konnte er sich viel besser eigentlich kaum vorstellen oder wünschen. Einzig diese Neuanschaffung Saras (und die Tatsache, dass er nicht so genau wusste, wie Dives das alles sah) störte neuerdings in diesem Bild.


    Sim-Off:

    Jederzeit gerne! ;)



    CUSTOS CORPORIS - MARCUS IULIUS DIVES
    CURSOR - MARCUS IULIUS DIVES

    Zitat

    Original von Claudia Livineia


    Ich kann die Worte von Livineia eigentlich im Großen und Ganzen nur unterschreiben. :dafuer:


    SimOn gibt es ähnliche Probleme ja auch: Jemand möchte einem Verein (egal ob Factio, Kultverein oder sonstiger Vereinigung) beitreten, aber der Kopf des Vereins ist gerade inaktiv. Viele Vereine haben dann einen Stellvertreter, der sich um Aufnahmen und ähnliches kümmern und dabei die Vorstellungen des amtierenden "Chefs" berücksichtigen kann.
    => Dieses Prinzip auch auf SimOff-Verwalter anzuwenden, ist gewiss nicht verkehrt. Und ich meine mich aus meiner Zeit als Stadtwache zu erinnern, dass es im Privatforum der Stadtwachen sogar dereinst auch eine Liste gab, in der neben den amtierenden SimOffis in einer weiteren Spalte eben auch SimOffi-Stellvertreter eingetragen werden konnten. (Ich weiß allerdings nicht, ob diese Liste nach meinem Ausscheiden bei den Stadtwachen bis heute weitergeführt wird oder zwischenzeitlich irgendwann eingestaubt ist. ^^)


    Zu bedenken geben möchte ich allerdings, dass es - wenigstens in der Vergangenheit - durchaus auch SimOff-Verwalter gab, die in ihre Gens zeitweise generell niemand Neuen aufgenommen haben. Ich erinnere mich an einen Fall, wo eine Gens neu gegründet wurde und sich anschließend erst etwas etablieren und entwickeln sollte, bevor der SimOff-Verwalter sie öffnen wollte. Ich erinnere mich an andere Fälle, in denen bewusst keine Mitgliederwerbung geschaltet wurde, weil man entweder temporär gerade recht viele Neue hatte und sich um die erstmal kümmern wollte... oder andere Gründe vorlagen.
    Damit will ich sagen: Wenn man eine Gens in die Hände eines SimOff-Verwalters legt, dann sollte man diesem meines Erachtens nach konsequenterweise auch eine solche Haltung zugestehen. Und wenn ein SimOff-Verwalter keine Mitgliederwerbung schaltet und dann auf eine Anmeldung 1-2 Wochen lang trotz PN der Stadtwache nicht reagiert, dann würde ich letztlich tatsächlich sagen, dass ich dem SimOff-Verwalter im Zweifel unterstellen würde, dass seine Gens eben temporär keine IDs aufnimmt.


    Wie Livineia schon sagt: Über kurz oder lang gibt es ja - nicht ohne Grund (irgendwer hatte da an anderer Stelle mal nach gefragt) - eine Lectio. Diese entfernt inaktive IDs aus dem Spiel, die mindestens 5 Monate am Stück nicht eingeloggt waren. So haben sowohl die aktiven Spieler SimOn die Chance, nach dieser Zeit dann auch final mit einer inaktiven ID abzuschließen (und niemand muss SimOn sagen, dass zum Beispiel in der Domus Iulia 20 Iulier leben... obwohl SimOff vielleicht mal gerade noch die Hälfte dieser IDs aktiv ist). Und so werden natürlich auch SimOff die inaktiven SimOff-Verwalter ausgesiebt und eine Gens kann anschließend neu belebt werden.


    Ich würde deshalb insgesamt sagen: SimOffi-Stellvertreter (am besten nicht nur in einer Tabelle im Privatforum der Stadtwache, sondern mit eigenem Eintrag im Tabularium) sind eine gute Sache. Jeder SimOff-Verwalter könnte generell einen solchen Stellvertreter benennen dürfen, der für ihn einspringt, sobald er mal nicht da ist. Sollte der ungünstige Fall eintreten, dass beide nicht verfügbar sind, dann würde ich zudem sagen, dass die aktiven Gensmitglieder dann aus ihrer Mitte demokratisch einen neuen Stellvertreter (!) wählen können. Der übernimmt dann also während der Abwesenheit des SimOff-Verwalters erstmal das Zepter... und wird dann automatisch neuer SimOff-Verwalter, falls der alte von der Lectio gefressen wird. Und genauso gibt es aber auch keine SimOff-Konflikte, wenn der alte SimOff-Verwalter doch noch rechtzeitig vor seinem Lectio-Tod wieder aktiv wird und die Gens wieder aktiv führen kann und will. Weil von den Gensmitgliedern eben nur ein (neuer) Stellvertreter gewählt wurde. (SimOff-Zank entsteht auf anderem Wege bereits regelmäßig genug, denke ich. Da muss man hier nicht noch einen weiteren möglichen Herd für Zwistigkeiten schaffen. ^^)

    "Hm?", reagierte Dives zunächst nur gedankenversunken, indem er in der fremde Gesicht sah, das ihn anredete. Es dauerte einen kurzen Augenblick, bis er realisiert hatte, dass es sich nicht um einen Sklaven handelte, der den Iulier nur nach seinem Wohlbefinden fragte. Ein weiterer Augenblick verging, bis er den aktuellsten Käsespieß aus der Hand gelegt hatte. Dann erhob sich der Senator - für den Sohn des Eques Iulius Seneca! (Der Name Labeo indes sagte ihm so auf Anhieb erst einmal nichts. Zweifellos hatte er den Namen bereits gehört... unter Umständen gewiss auch schon einmal im Zusammenhang mit der iulischen Verwandtschaft. Doch beschwören könnte er es in Abwesenheit seines Nomenclators Aglaopes nicht.)


    "Salve, Labeo.", erwiderte er nun die Begrüßung und wählte dabei sogleich eine etwas vertrautere, wenngleich auch nicht zu vertraute Anrede. "Ich bin Iulius Dives, Sohn des Urbaner-Soldaten Constantius, Enkel von Iulius Lepidus und Urenkel des Iulius Subaquatus Maior.", baute er die anschließend eine Brücke zum selben Brückenkopf wie sein Gegenüber. "Ich bin ein Cousin ersten Grades des Hausherrn Centho und bin nach ihm dann wohl dein zweiter...", noch einmal kontrollierte er seine gedankliche Schlussfolgerung, bevor er sie verbalisierte, "Neffe, der einen Senatorenring am Finger trägt.", kaschierte Dives mit einem kurzen, höflichen Lachen, dass ihm ohne visualisierte Ansicht und ohne Nomenclator an seiner Seite die letzte Sicherheit ob der Richtigkeit des Verwandtschaftsverhältnisses fehlte. "Darf ich dir vielleicht etwas von meinem bescheidenen Abendessen anbieten, Onkel Labeo?"

    | Quintus Petilius Sophus


    "Iulius..?!", durchbrach in diesem Augenblick eine kratzige, ältere Stimme den kurzen Moment der Stille. Es folgten angestrengte Schritte. War es unter Umständen gar ein Humpeln? "Tatsächlich, du bist es! Dives, wie schön!", hörte man die Freunde in der Stimme des Mannes, der sich dem Iulier zielstrebig nährte. "Was machst du hier? Ich dachte, du wärst auf dem Land in... Tusculum, nicht wahr?" Sein Interesse klang ehrlich, doch sein Wissen schien ein wenig verbesserungswürdig.


    "Salve, Sophus! Was für eine Überraschung!", gab Dives seinem Mit-Senator die freundschaftliche Begrüßung zurück. "Ich bin tatsächlich hier, um der Büste meines Großvaters einen kurzen Besuch abzustatten.", deutete er auf die Marmorkunst. "Ich war ja schon recht lange nicht mehr in der Urbs und dachte mir, wenn ich nun schon einmal hier bin, dann sollte ich zweifellos auch meinem octavischen Großvater die Ehre erweisen. Ich habe ihm extra einen kleinen Kranz mitgebracht. Ich hoffe, es ist gestattet, den hier so einfach abzulegen...", gab Dives zu, sich nicht ganz sicher zu sein, ob das angemessen war. Gab es hier Angestellte, die wie Aeditui in einem Tempel dafür sorgten, dass etwaige Gaben irgendwann auch wieder verschwanden? Waren derartige Gaben für die - bekanntlich keineswegs vergöttlichten - Geehrten überhaupt vorgesehen?! Der Iulier wusste es nicht, wollte umgekehrt aber noch viel weniger das Risiko eingehen, ohne etwas zu erscheinen, obwohl es womöglich doch erlaubt und angedacht war.


    "Ach, da mach dir keine Gedanken.", wischte der Petilier die divitische Sorge einfach hinfort. Er wollte es nicht laut aussprechen, doch im Zweifelsfall, so war er sich sicher, würde den Kranz schon irgendjemand "wegfinden". So schlecht sah das Gesteck schließlich nicht aus. Und Männer, die Frauen (Mütter, Großmütter, Ehefrauen, Geliebte, Schwiegermütter und sonstige) mit ein paar Blumen für sich zu gewinnen versuchten, die würde es wohl auch in zweitausend Jahren noch geben. "Ich habe eben selbst gerade die Cella der drei Ulpier besucht. Der Anblick dieser ulpischen Trias, die etliche Jahre und Jahrzehnte meine politische Laufbahn begleitet hat, erfüllt mich stets aufs Neue mit tiefer Dankbarkeit und größter Freude.", nahm Sophus im Anschluss dann auch gleich die Frage vorweg, weshalb er eigentlich gerade hier war.


    Dives nickte und ließ einen kurzen Augenblick der Stille folgen. "Tatsächlich ist es Bovillae...", begann er irgendwann. "Also... das Anwesen, auf das ich mich zurückgezogen habe.", spezifizierte er sogleich. "Doch als ich von dem Mord an meinem Cousin Iulius Caesoninus hörte, führte selbstredend kein Weg daran vorbei, hier persönlich nach dem Rechten zu sehen. Zudem bat mich auch der Augustus zu einer Audienz auf den Palatin, was ich selbstredend ebenfalls unmöglich ablehnen konnte.", erklärte der Iulier und ließ abermals einen Moment Ruhe einkehren. "Dass es ausgerechnet meine Gens immer wieder und wieder so trifft - ein gewesener Magistrat auf offener Straße...", schüttelte er letztlich ratlos den Kopf.


    "Ja, das hat mich ebenfalls vollkommen fassungslos gemacht. Und ich kann dir gar nicht sagen, wie sehr mich dein Verlust und der Verlust deiner Verwandten bestürzt und betroffen macht.", nahm Sophus Anteil und legt dem Iulier die rechte Hand auf dessen Schulter. "Ich muss gestehen, ich wüsste nicht, was ich täte, hatte es meinen eigenen Sohn erwischt statt deines Cousins. Die beiden waren ja praktisch im gleichen Alter.", sah und hörte man deutlich, welchen Schmerz allein diese Vorstellung nur dem betagten Petilier verursachten. "Ich hoffe wirklich sehr, dass man die Täter finden und - dauerhaft - aus dem Verkehrt ziehen wird.", klang der Senator einen kleinen Moment lang regelrecht frostig. "Denkst du denn, dass es ein gezielter Anschlag war? Also gezielt auf einen Politiker? Gezielt auf einen Iulier? Gezielt auf deinen Cousin?", hoffte Sophus auf ein paar mehr Informationen vom einem der Angehörigen des Opfers.


    "Ich weiß ehrlich nicht mehr als du, mein Freund.", gab Dives nur etwas betrübt zurück, bevor der Petilier nur kurz, aber doch merklich das Gleichgewicht verlor. "Sophus!", hielt er seinen Freund und Nachbarn sogleich mit erschreckter Miene fest. "Schon gut, schon gut, lass nur.", winkte der da jedoch bereits wieder ab. "Das ist nur mein Alter. Ich sollte mich allmählich wieder nach draußen zu meiner Sänfte begeben.", erklärte er und erntete dafür ein divitisches Stirnrunzeln. Denn Dives hatte keine andere Sänfte vor dem Ulpianum stehen sehen, als er ankam. "Vorausgesetzt natürlich, dass meine Tochter sich nicht bis direkt an den Beckenrand der Thermen hat tragen lassen. Du weißt ja, wie verwöhnt sie manchmal ist.", scherzte und lachte Sophus. Denn als liebender Vater war einer der Hauptgründe dafür. "Also, bis bald, Dives. Vale bene!", verabschiedete er sich letztlich und steuerte sodann gemächlichen Schrittes zielstrebig dem Ausgang entgegen. "Vale bene, Sophus!", warf der Iulier seinem Mit-Senator noch hinterher, während er ihm noch einen Augenblick lang nachsah. (Und er wurde wirklich das Gefühl nicht los, als humpelte der Petilier ein kleines bisschen.)

    Dives befand sich gerade in seiner stattlichen Sänfte auf dem Rückweg aus der Innenstadt zur Domus Iulia und dachte an seinen kürzlich auf offener Straße ermordeten Cousin Caesoninus, als er sich plötzlich einer Eingebung gleich an einen Brief seines Cousins erinnerte. Darin hatte Caesoninus ihm damals über seine Erlebnisse als Aedituus berichtet: '... So flüchtete sich einmal ein Verfolgter vor der Praetorianergarde in den Tempel. Ich stellte mich schützend vor ihn und bot dem Anführer dieser Rüpel die Stirn, doch dieser ignorierte meine Widerworte und besudelte die Heiligkeit des Tempels durch Entfernung des Geflüchteten daraus. Ich vollzog danach ein Sühneopfer an Venus und rief sie dabei an, Rache an dem Gotteslästerer zu nehmen. Und wie es der Wille der Unsterblichen so will, hörte ich vor Monaten dann tatsächlich von seinem Tod in einem Gespräch mit einem Tempelbesucher. Venus Rache hatte also ihr Ziel gefunden. Der Name des Rädelführers soll Aulus Tiberius Verus gewesen sein...' (Selbstredend memorierte Dives keineswegs diesen exakten Wortlaut des Briefes. Doch die ungefähre Geschichte hatte er sich sehr wohl im Kopf behalten.)


    "Lasst uns einen kleinen Schlenker fahren, sodass ich auf dem Heimweg noch einmal kurz einen Blick auf die Villa Tiberia werfen kann.", sprach der Senator zu seinem neben der Sänfte her laufenden Privatsekretär Saras. "Ihr habt den Dominus gehört.", erklärte der daraufhin nur vergleichsweise schlicht den Sänftenträgern, die schließlich weitaus besser als der erst kürzlich in den divitischen Haushalt aufgenommene Saras wussten, wo sich diese Villa Tiberia genau befand. "Einen Termin dort hast du aber nicht, oder, Dominus?", versicherte sich der Iberer nach kurzem Schweigen mit einer kleinen Spur von Unsicherheit in der Stimme. "Keine Sorge, du hast keinen Termin vergessen.", schmunzelte der Iulier. "Und ich möchte auch nicht anklopfen lassen oder intendiere, dort irgendjemanden zu besuchen. Ich würde einfach nur gerne einen Blick auf das Haus werfen." Saras nickte. "Ich verstehe." Im Straßenlärm beinahe untergehend lachte der Iulier in seiner Sänfte einmal müde auf. "Das wage ich zu bezweifeln, Saras. Das wage ich zu bezweifeln..." Doch hier und jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt, den Privatsekretär über die Geschichte aufzuklären und ihm davon zu erzählen, wie zu Zeiten des cornelisch-vescularischen Bürgerkriegs Dives einem Tiberius Lepidus half; wie die beiden in der Folge gar politische Verbündete wurden, die sich regelmäßig zu 'konspirativen Gesprächen' in den Thermen trafen; wie Lepidus irgendwann einen Gefallen für einen Verwandten Tiberius Verus erbat - und Dives diesen gerne gewährte; und wie sich jener Tiberius Verus am Ende kaum undankbarer dafür hätte zeigen können...


    Zitat

    Original von Sisenna Iunius Scato & Tiberia Stella


    "Wir sind da, Dominus.", erklärte Saras, kurz nachdem die Sänfte am Rande der Straße - es sollte schließlich niemand blockiert und damit ein Stau verursacht werden - abgesetzt wurde. Während sich die Sänftenträger einen Augenblick des Durchatmens gönnten, sah sich Saras ein wenig um: Die Straße war augenscheinlich gut frequentiert, wie die Straßen von Roma aber auch allgemein sehr viel voller waren als im verglichen damit nahezu beschaulich ruhigen Bovillae. Als er nur wenig entfernt einen Soldaten erspähte, der auf den ersten Blick mit einem jungen Mädchen zu flirten schien, musste Saras herzlich grinsen. Er wusste selbst nicht so genau, warum.
    Dann endlich, es verging tatsächlich erst einige Zeit, wagte der Iulier einen Blick aus seiner Sänfte zu riskieren. Es verging noch ein weiterer Augenblick, dann gab er sich einen Ruck, der Sänfte zu entsteigen. Seine Senatorentoga war mittlerweile doch ein wenig schwitzig vom Tag, doch ließ sich Dives davon nichts anmerken. Man konnte schließlich nie wissen, hinter welcher Fensterluke des Hauses womöglich zwei Augen nur darauf warteten, einen Anlass zum Tratsch zu entdecken. "Oh.", entwich dem Iulier jedoch schon kurz darauf ein Ausdruck des Erstaunens. Denn von dem einstigen Glanz, der ihn selbst bei seinem Besuch der Villa vor vielen Jahren empfing, erkannte der Senator in diesem Moment nicht mehr viel.

    Sim-Off:

    @Labeo: Da es hier so aussieht, als wolltest du in der Szene auch Phocylides mit spielen, bin ich jetzt mal - nur falls du magst - einfach mit Dives hier aufgeschlagen. ;)


    Es war der späte Abend des seit einer gefühlten Ewigkeit wohl längsten Tages des divitischen Senators: Am frühen Morgen aus Bovillae angereist hatte er nur einen äußerst kurzen Zwischenhalt an der Domus Iulia eingelegt, um sich die Strapazen der holprigen Kutschfahrt vom Leib zu waschen, bevor er kurz darauf zum Gespräch mit dem Augustus auf dem Palatin war. Anschließend hatte er die Büste seines Großvaters Octavius Anton im Ulpianum besucht, war bei einem der amtierenden Decemviri gewesen, um die Bearbeitung des Erbfalls seines Cousins Caesoninus anzuschieben - da der kurze Besuch der Domus Iulia zuvor gereicht hatte, um darüber in Kenntnis gesetzt zu werden, dass sich einige der Sklaven seines Cousins sehr unsicher ob ihrer Zukunft waren und sich entsprechend schnellstmöglich Gewissheit erhofften...


    Ja, Dives war doch recht erschöpft von diesem Tagespensum, welches er schon sehr lange nicht mehr in dieser Art hatte absolvieren müssen. So ließ er am Abend dann auch den Maiordomus darüber in Kenntnis setzen, dass er nicht an der abendlichen Cena teilnehmen würde. Stattdessen ließ er sich nur ein paar äußerst simple Kleinigkeiten in einem kleinen Picknickkorb vorbereiten, darunter zahllose Käsewürfelchen am Spieß garniert mit je einer einzelnen wahlweise hellen oder dunklen Weinbeere, dazu ein paar dicke Scheiben geschnittenes Olivenbrot und etwas Rotwein, den der Cellarius möglichst passend dazu aussuchen sollte.


    So vorbereitet traf der Korb seinen Adressaten an einem seiner Lieblingsplätze im Haus, wenn nicht gar an dem Lieblingsplatz des Iuliers. Unter der kleinen Kuppel des nach dem cornelisch-vescularischen Bürgerkrieg zu Ehren des Gottes Apollo erbauten Sacellum saß er nachdenklich an den Sockel des marmornen Gottesbildes gelehnt. Nachdem er die Gaben aus der Küche des Hauses mit freundlichem Dank in Empfang genommen hatte, opferte er zunächst ein wenig und bat Apollo als Schirmherr der heranwachsenden Jugend um dessen Segen für die beiden (durchaus nur unter Protest) in Bovillae verbliebenen Kinder Minor und Faustina. Erst danach gönnte sich auch Dives selbst einen ersten Käsespieß (mit heller Weinbeere), während er sich an den Sockel gelehnt und schon bald tief in Gedanken versunken vom leise im hellen Mondlicht plätschernden Venus-Brunnen akustisch berieseln ließ...

    | Antinoos


    Endlich! Endlich hatte sein Dominus auch ihn wieder einmal beachtet und mit einer wichtigen Aufgabe betraut! Antinoos war sich neben diesem iberischen Saras, den er hinter dem Rücken des Iuliers abfällig nur "die Neuanschaffung" nannte, schon beinahe unsichtbar vorgekommen. Dabei hatte dieser Iberier doch nichts, das der bithynische Antinoos nicht auch hatte! Gut, er war vielleicht ein bisschen gebildeter - vor eingebildet, fand der Bithynier. Und das, obwohl Antinoos diese Neuanschaffung jederzeit im Armdrücken, Ringen oder einem beliebigen anderen Sport vom Platz fegen könnte!


    Aber Antinoos vermied es, sich irgendetwas anmerken zu lassen. Am Ende würde sich der Iulier schon noch erinnern, dass er sich auf einen Iberer noch nie lange hatte verlassen können. Antinoos war dereinst in zweiter Reihe dabei gewesen, als die Geschichte auch mit dem Decimer ohne sein Zutun dauerhaft in die Brüche gegangen war. Und er würde es, dessen war er sich sicher, auch in diesem Fall bald wieder erleben: Erst flatterte ein Iberier ins Leben seines Dominus, dann war er eine gewisse Zeit interessant, doch am Ende würde auch er den Iulier nur enttäuschen und anschließend auf nimmer Wiedersehen verschwinden. - Antinoos würde mit einem Becher Posca darauf trinken, sobald es soweit wäre!


    "Salvete.", grüßte der bithynische Sklave freundlich, nachdem er das Officium der Eheregistratur gefunden und betreten hatte. Dann wartete er geduldig, bis er an der Reihe war. Direkt vor ihm wurde erst noch so eine brünette Patrizierin bedient. "Salve. Ich bin hier im Auftrag des Senators Iulius Dives.", erklärte er sobald er dran war. "Er schickt mich, um nach dem entsetzlichen Mord an seinem Cousin auch an dieser Stelle hier offiziell mitzuteilen, dass damit natürlich auch die Verlobung dieses Cousins erloschen ist." Antinoos nickte bedeutungsschwer. "Der Name dieses Cousins lautet Gaius Iulius Caesoninus. Sein Tod beendete die Verlobung am 30.8.870 ab urbe condita.", fasste er anschließend zusammen und wartete einen kurzen Augenblick.


    "Und auch wenn es schon eine Weile zurückliegt, soll ich im Namen des Senators sicherstellen, dass auch hinsichtlich seiner eigenen Ehe alles korrekt eingetragen und vermerkt ist.", gab der Bithynier an, während für den Bruchteil eines Augenblicks ein vorfreudiges Lächeln über seine Lippen huschte. "Der Senator Marcus Iulius Dives heiratete am 25.02.864 eine Sergia Fausta. Letztere wurde am 20.4.868 * offiziell für tot erklärt... womit der Iulius seither wieder ein freier Mann ist.", musste sich Antinoos ein wenig zügeln bei seinen letzten Worte nicht ganz so euphorisch zu klingen. Fakt war jedoch, dass er diese sergische Furie nicht hatte ausstehen können. Sie hatte Sklaven stets behandelt wie das Letzte - und ihren Ehemann am Ende nicht viel besser.


    Sim-Off:

    * Mir scheint, die letzten Eintragungen sind alle hinsichtlich der Jahreszahl um ein Jahr verrutscht: Bei allen erloschenen Ehen von der Zeile Annaeus Modestus bis zur Zeile Helvetius Curio ist die Jahreszahl in den Spalten Divortium & Mors um genau 1 zu klein. ;)



    CUSTOS CORPORIS - MARCUS IULIUS DIVES
    CURSOR - MARCUS IULIUS DIVES

    "Selbstredend liegt es mir absolut fern, dich in irgendeiner Weise mit dem Tod meines Verwandten zu belasten - sei es finanziell oder in Hinblick auf eine angemessene Trauerfeier und Bestattung.", bemühte sich der Senator stante pede, dass hier kein falscher Eindruck entstand. Zweifellos würde man auch ohne fremde Hilfe ein angemessenes Grabmal bezahlen können. Die Iulii waren schließlich in der guten Lage, glücklicherweise nicht am Hungertuch nagen zu müssen. "Selbst nach dem Tod meiner Tochter Iulia Torquata, die als Vestalin auch die Tochter des Pontifex Maximus war, deine Tochter...", betonte Dives im stilistischen Trikolon und ließ eine kleine Zäsur, um dem Augustus die Gelegenheit zu geben, sich zu erinnern. "Selbst nach ihrem jungen Tod habe ich dich dereinst nicht um Geld oder derlei Dinge gebeten. Stattdessen bat ich dich beinahe im Gegenteil darum, dir die Sorge um eine angemessene Trauerrede sowie die Finanzierung eines angemessenen Grabmals abnehmen zu dürfen - obwohl du nach ihrer Captio zur Vestalin als Pontifex Maximus zweifellos das erste Vorrecht gehabt hättest, diese Dinge an dich zu ziehen.", führte der Iulier aus und hoffte damit wirklich deutlich gemacht zu haben, dass er entsprechend auch nach dem Tod von Caesoninus, den als Vigintivir - verglichen mit einer Vestalin - doch sehr viel weniger mit dem Augustus verband, keinesfalls mehr erbitten würde als damals.


    "Nein, was ich von dir erbitten möchte, ist etwas anderes.", kam Dives aus der Vergangenheit in die Gegenwart zurück. "Der Vigintiviral Iulius Caesoninus lebte zuletzt mit drei unserer Cousinen zusammen in der Domus Iulia. Als Familienmensch und guter Römer war seine Verbindung zu allen dreien sehr eng. Er war ihr Anker und gab ihnen Halt.", erklärte er. "Ohne ihn fehlt nun dieser Halt, den auch ich meinen Cousinen nicht zu geben vermag. Dazu ist meine Verbindung zu den beiden - die dritte starb tragischerweise an der Seite ihres Cousins - leider nicht tief genug.", bedauerte der Iulier. "Wer den beiden jedoch Halt und wieder ein Gefühl von Sicherheit vermitteln kann, das sind ihre jeweiligen Verlobten, so sagte man mir. Einer der beiden lebt hier in Roma und war bereits in unserem Haus, um Trost und Kraft zu spenden." In der Kürze der Zeit und bei all den zu erledigenden Dingen wusste der Senator bisher leider nicht, um wen genau es sich bei diesem Verlobten Graecinas handelte. Deshalb konnte er an dieser Stelle selbstredend auch keinen zugehörigen Namen nennen. "Der andere Verlobte jedoch weilt - im Übrigen bereits seit weit mehr als nur einem Jahr - in der fernen Provinz Germania Superior, wo er als Tribunus Laticlavius der Legio Secunda noch immer loyal und entschlossen die Grenzen des Imperiums verteidigt. Sein Name lautet Lucius Annaeus Florus Minor... und ich möchte dich darum bitten, dass du ihm nach all der Zeit, die er treu seinen Dienst an Roma geleistet hat, nun die Chance gibst, dass er - hier in Roma - genauso seine Treue und Loyalität zu seiner Verlobten zeigen kann."


    Dives senkte den Kopf und legte nachdenklich die Stirn in Falten, während er es sich auf der ihm gewiesenen Kline bequem machte. Wenn man(n) so darüber nachdachte, dann klang es beinahe schon ein wenig absurd: Ein Senator bat niemand geringeren als den Imperator darum, dass ein ganz bestimmter Tribun (nach wohl ohnehin abgeleisteter Dienstzeit) ehrenvoll aus dem Militärdienst entlassen wurde, damit eine einzelne Frau hier in Roma es ein kleines bisschen leichter hätte, den Tod ihres Cousins zu überwinden. - Was musste es doch schön sein, jemanden so zu lieben! Der Iulier müsste lügen, wollte er behaupten, dass er nicht auch gerne wieder eine solche Liebe spüren würde. Daher setzte er sich letztlich sehr bereitwillig für den Wunsch Stellas ein. Auch wenn er selbst wahrscheinlich kaum noch so ein Glück finden würde. Denn auch das Thema Männer hatte er mittlerweile in aller Konsequenz seinen beiden Kindern untergeordnet. Vielleicht würde er sich einen Lustsklaven kaufen, sobald die beiden mal erwachsen und verheiratet waren...
    Doch bis dahin würde es noch eine Weile dauern. Erst einmal ging es hier um Stella. Erwartungsvoll sah Dives daher zum Augustus und hoffte auf dessen Verständnis ebenso wie auf seine Zusage, zeitnah einen Ersatz für den Annaeer zu berufen. Dann nämlich könnte auch der Iulier sich ganz entspannt dem Essen widmen - da er in der Tat hier und heute keinerlei weitere Anliegen hatte.

    Zitat

    Original von Gnaeus Iulius Labeo
    Absolut. Es wäre außerdem toll, wenn solche Gruppen-PN auch dannIhr Ziel erreichen würden (zumindest teilweise), wenn ein Postfach voll ist
    :D


    Lag es an mir? War meins vorübergehend überfüllt? - Denn ich selbst konnte eben problemlos allen anderen Beteiligten antworten. :D