Beiträge von Marcus Iulius Dives

    | Asinia Celerina


    "Oh.. Sehr angenehm, Duumvir!", reagierte die Asinia ein wenig überrascht. Hätte der doch gleich sagen sollen, dass er der Collega dieses Iulius, der andere Duumvir von Ostia war! Das hätte Celerina diese peinlich Situation erspart.. Eine leichte Röte stieg ihr ins Gesicht und sie schaute kurz zu Romana und Massa. Die hatten sicherlich gewusst, wer das hier war - nur sie stand jetzt da, wie eine blöde Kuh vom Lande! Aber sie versuchte sich möglichst nichts anmerken zu lassen...
    "Dennoch fürchte ich dich enttäuschen zu müssen, Duumvir Germanicus. Wie einige Dinge traditionell nur von Großvater zu Vater und von Vater zu Sohn weitergeben werden, so gibt es wiederum andere, die nur von Großmutter zu Mutter und von Mutter zu Tochter erzählt werden dürfen..." Und wie frau sich einen einflussreichen Mann organisierte - oder allgemein eine einflussreiche Person -, gehörte wohl mehr als offensichtlich zu ebendiesen Dingen. Soetwas würde die Asinia nichtmal mit ihrer besten Freundin teilen, wenn sie denn hier in Ostia bereits eine solche hätte. Immerhin war jede andere Frau ja auch irgendwo eine potenzielle Konkurrentin, der man natürlich kein Vorteil einfach so überließ...


    [SIZE=7]Und den Männern erzählte frau dies nicht, weil die auf diesen oder jenen Kniff ja auch noch anspringen sollten, was sie mitunter ja nicht mehr taten, wenn sie den entsprechenden Kniff schon kannten...[/SIZE]



    | Potitus Asinius Celer


    Als Ocella sich dem Asinier noch einmal vorstellte, musste auch jener ein wenig schmunzeln. Doch fand er schnell wieder zu angebrachter Sachlichkeit zurück.
    "Nun, dich kenne ich ja bereits und weiß, dass du als Aedilis Mercatuum unserer Civitas dienst und daher wohl zweifellos in der Lage sein solltest diesen städtischen Barbier-Betrieb angemessen weiterzuführen.", stellte Celer an den Helvetier gewandt fest. Aus seiner Sicht lag es durchaus sehr im Interesse der Civitas, dass der Barbier auch mindestens eine gewisse Zeit lang einigermaßen lief und nicht nach ein-zwei Wochen wieder verkauft oder gar dicht gemacht werden musste. Ostia sollte schließlich nicht in den Ruf geraten, dass es seine Bürger (und sonstigen Einwohner) ausnutzte, um miese Geschäfte günstig abzustoßen. Ein solcher Verdacht verbreitete sich ja mitunter schnell, obgleich der 'Kaiserschnitt' durchaus nicht mies lief...


    "Wie sieht es mit dir aus, Vibidius? Was machst du und wo kommst du her?", erkundigte sich der Asinier neutral, der als Quaestor von Ostia absolut nicht jede kleine Händlerfamilie der Stadt kannte und folglich aus der bisherigen Vorstellung lediglich schließen konnte, dass der junge Mann ein römischer Bürger war.
    "Und Harpalus, wie finanzierst du dich aktuell so?", schob er anschließend ebenso sachlich nach. Das Grundkapital für den Erwerb eines Betriebes wollte - gerade von einem offenbaren Peregrinus, wie der Name nahelegte - ja auch erst einmal irgendwie beschafft werden. Und ohne dem älteren Herrn irgendetwas unterstellen zu wollen, würde der Quaestor den städtischen Barbier ganz sicher keinem Gauner oder Verbrecher veräußern.




    KLIENT - MARCUS IULIUS DIVES

    Den leichten Tadel in Seianas Augen nahm der Iulier nicht wahr, war er doch sowohl während als auch kurz nach seiner vorübergehenden Sprachlosigkeit viel zu sehr mit dem Finden einer passenden passablen Antwort beschäftigt. Aber auch darüber hinaus erschien es Dives wenig sinnvoll eigene Ressourcen damit zu verschwenden die Mimik einer Frau analysieren zu wollen, die ebenjene praktisch bis zur Perfektion unter Kontrolle zu haben schien. Soviel nämlich wusste er durchaus noch von seiner ersten Begegnung mit der Decima und nicht zuletzt war diese Eigenschaft von ihr wohl auch durchaus bekannt.


    Ein kühles Lächeln Seianas kündigte einen weiteren Kommentar zur Theateraufführung an und zugegebenermaßen wollte sich Dives spontan gleich doppelt gegen diesen zur Wehr setzen. Einerseits hatte er bewusst nicht nur Serapio bei der Auflösung dieses kleinen, lokalen Skandals erwähnt, wenngleich dem Decimer hier durchaus der Löwenanteil zukommen mochte. Auf der anderen Seite aber war er sich ziemlich sicher, dass es rein inhaltlich an dem Prometheus nichts auszusetzen gab - weder damals noch heute. Die Aufmachung des Stücks, die Inszenierung, war da sicherlich etwas anderes, aber der Inhalt..?! Alle Werke - egal ob episch, lyrisch oder dramatisch - würden im Falle inhatlicher Verfehlungen des Autors wohl offiziell verboten werden, was beim Prometheus in Fesseln zumindest zum damaligen Zeitpunkt ganz sicher nicht der Fall gewesen war.
    "Ja. Ich denke, ich.. habe aus meinem Fehler gelernt und ich versichere dir, dass ich stets nach bestem Wissen und Gewissen lehren und selbstverständlich auch immer genau auf den Inhalt möglicher Kurse achten würde.", bestätigte er letztlich dennoch kritiklos. Er war schließlich hier, weil er etwas von ihr (das hieß: eigentlich natürlich von ihrem Bruder) wollte und nicht umgekehrt. Folglich machte sie die Ansagen und er hatte brav zu nicken...

    | Potitus Asinius Celer


    Die drei Interessenten wurden sodann zum Asinier vorgelassen, der hinter seinem Schreibtisch sitzend noch schnell einen Satz zu Ende schieb, bevor er aufsah.
    "Salvete! Bitte setzt euch.", grüßte er mit einem durchaus freundlichen Lächeln und zeigte kurz auf die beiden Sitzgelegenheiten vor seinem Schreibtisch. Ein dritter Platz wurde stante pede von einem Servus publicus in den Raum geschafft, sodass sich anschließend auch wirklich jeder setzen konnte.
    "Wie ich sehe, haben sich auf den letzten Passus noch zwei weitere Interessenten für den Barbier gefunden; sehr schön. Mit wem habe ich denn das Vergnügen?", erkundigte sich Celer zum Gesprächseinstieg. Während es ihm hinlänglich lang bekannt gewesen war, dass der Aedilis Mercatuum sich zu diesem Gespräch hier einfinden würde, war er auf die anderen beiden potenziellen Käufer nicht ganz so gut vorbereitet - nichts jedoch, was ihn gleich aus der Ruhe gebracht hätte.




    KLIENT - MARCUS IULIUS DIVES

    Das würde seinen Herrn sicherlich freuen, dass er mit seinem Auftrag Erfolg hatte.


    "Gut. Dann sind hier...", sagte der Sklave und begann das kleine Säckchen mit Geld aus seinem Versteck zu Tage zu fördern. "... eins, zwei, drei Aurei. Und dann nochmal eins, zwei Aurei.", legte er, der er nunmal nur bis drei zählen konnte, insgesamt fünf glänzende Goldstücke auf den Tisch, sodass den Schreiber fünf Abbilder Valerianus' anstarrten.


    Sim-Off:

    Done.

    '... Zumindest das, das Vescularius dem Senat hat vorlesen lassen.' Wie sich das anhörte! Als wenn der Kaiser mehrere Testamente gemacht hätte. Nein, Dives glaubte... Nun, er wusste auch nicht so recht, was er glauben sollte. Er wollte jedenfalls nicht glauben, dass der Fettsack Salinator, der Typ ohne auch nur einen Funken Empathie, dass dieser Kerl im letzten Willen des Valerianus zu dessen Nachfolger erkoren worden war. Und gerade wo sich nun auch noch jemand namens Palma aufschwang und behauptete selbst einen Thronanspruch zu haben, ließ sich der Iulier natürlich erst recht dazu hinreißen dem Cornelier den größeren Glauben zu schenken - unabhängig von Serapio oder der Acta.
    "Doch, natürlich war Valerianus rechtmäßig unser Imperator Caesar Augustus!", antwortete Dives der Iunia sodann auf ihre erste Frage, wenngleich er nicht sah, wo er dies jemals auch nur ansatzweise angezweifelt hätte. Es dauerte einen kleinen Moment, bis ihm die Idee kam, dass Axilla vielleicht auch den Vescularius gemeint haben könnte. Vor Versprechern war - gerade am Ende einer Cena - schließlich niemand gefeit. Und dessen Rechtmäßigkeit auf dem Thron hatte Dives ja tatsächlich doch bereits arg angezweifelt. Jedoch wäre es wahrscheinlich nicht ganz so klug - nachdem er sich eben bereits zu derlei Äußerungen hatte hinreißen lassen - das gegenüber der Gattin des hohen Kanzlei-Procurators nun auch noch klar zuzugeben.


    "Und zum Testament wollte ich.. äh.. eigentlich.. Eigentlich wollte ich ja nur sagen, dass ich es absolut nicht nachvollziehen kann, dass der Nachfolger nicht wenigstens testamentarisch in die ulpische Gens adoptiert wurde.", meinte der Iulier mit einem aufgezwungenen, oberflächlichen Lächeln - und ohne den Namen des 'rechtmäßigen Nachfolgers' konkret zu nennen.
    "Mit dem Giftmord hat das so erstmal nichts zu tun. Nur habe ich mich als engagiertes Mitglied der Societas Claudiana et Iuliana natürlich auch ein bisschen mit der Geschichte der Kaiser befasst und vom vergöttlichten Caesar bis einschließlich Valerianus hat sich das regierende Kaiserhaus nur durch Putsch, Mord und/oder Bürgerkrieg geändert: Erst von den Iuliern zu den Claudiern; dann das Vierkaiserjahr, an dessen Ende die Flavier standen; und letztlich Nerva, der Traian adoptierte und so zu den Ulpiern führte.", erklärte er, was seiner Auffassung nach die Geschichte lehrte. Und in dieses Bild passte der crassissimus einfach nicht hinein.
    "Aber.. bekanntlich bestätigen Ausnahmen die Regel, nicht wahr? Und wer weiß, was Valerianus nicht für Gründe gehabt hatte niemanden für den Fall des Falles testamentarisch zu adoptieren...", versuchte er dann aber gleich wieder zu beschwichtigen. Doch wenn er es sich recht überlegte, würde er wohl auch kaum auf die Idee kommen jemanden wie den Fettwanst Salinator in das Haus der Iulier aufzunehmen, was andererseits jedoch wieder die Frage in den Raum stellen würde, weshalb Valerianus den Dicken zum Nachfolger bestimmen sollte?! Irgendwie war das doch alles etwas verhext und gerade am Ende einer Cena nicht mehr unbedingt so klar für den Iulier zu durchschauen.


    "Nun, ich glaube, wir sollten uns alle...", insbesondere der Iulius, "... wieder etwas beruhigen. Es scheint, als hätte der Wein - ein ausgezeichneter Tropfen übrigens - unser Gespräch etwas hitzig werden lassen.", mahnte Hemina seinen Collega freundschaftlich, aber dennoch durchaus bestimmt. Dass der Kerl aber auch manchmal so ein loses Mundwerk haben musste...
    "Ich bin mir sicher, dass hier niemand die Rechtmäßigkeit eines Kaisers infrage stellen will oder wollte. Und überhaupt sind Mord und Totschlag wohl auch keine unbedingt angebrachten Themen in einer so.. reizenden Runde. Ich habe gehört, dass jede noch so schöne Blume von solchen Gesprächen nur alt und welk wird.", lächelte er nun vorsichtig zu Axilla. Dass sie hier alt und welk werden würde, konnte er natürlich nicht verantworten und versuchte die Unterhaltung folglich wieder in etwas leichtere Gefilde zu lenken.
    "Sag, Iunia.. Axilla. Du hast vorhin erzählt, dass du aus Hispania, Tarraco (?), kommst. Ich habe ja noch nicht wirklich viel von der Welt gesehen. Bist du schon viel herumgereist in deinem Leben?", erkundigte er sich nun und hoffte, dass sie irgendetwas zu erzählen hätte aus Gallia oder Achaia, Asia oder Macedonia, Syria oder Africa...

    Die Beantwortung der internen Post war eine der ersten Dinge, die Dives in Angriff nahm:


    Ad manus Aedilis Mercatuum T. Helvetii Ocellae



    Salve!


    Ich möchte deinem Collega und dir hiermit mitteilen, dass der Praefectus Cassius Hemina Maior nicht länger als solcher meine Vertretung übernimmt. Ab dem heutigen Tage bin ich wieder vollends dazu in der Lage selbst meinen Amtspflichten als Duumvir der Civitas Ostia nachzukommen.


    Als eine der ersten Amtshandlungen entspreche ich deinem Anliegen und bitte dich und eventuelle weitere Interessenten für den Barbier 'Kaiserschnitt' euch im Officium des Quaestors zum letztlichen Verkauf des Betriebes einzufinden. In Absprache mit meinem Collega wurde Asinius Celer mit den weiteren Verkaufsverhandlungen beauftragt.


    Weiterhin bitte ich darum, dass sich Aedilis Hortensius am dritten und vierten Tag der Ludi Palatini jeweils zur achten Stunde * in Reichweite des Officium Duumvirorum aufhalten möge. Ich erwarte zu einem der beiden Termine den Besuch eines erfahrenen Architectus in Sachen Tempelbau zu Ehren des Iuppiter Serapis und würde mich freuen, wenn Hortensius in seiner Funktion als Aedilis operum publicorum dieser ersten Besprechung beiwohnen könnte.


    Marcus Iulius Dives
    DUUMVIR - OSTIA



    Sim-Off:

    * fiktives Datum / fiktive Zeit => schau einfach, wann sich Axillas Architectus hier blicken lässt...

    Das hatte ihm auch sein Herr bereits mit auf den Weg gegeben, dass es mitunter nicht ganz die Regel sein würde...


    "Exakt. Ich bin hier ihm die entsprechenden Unterlagen zu besorgen, sofern dies eben möglich wäre. Ob ich es letztlich auch wieder sein werde, der seine Antworten dann auch wieder hier abgibt, kann ich noch nicht sagen, aber das würde sicherlich auch nicht die große Rolle spielen, oder?", antwortete er.
    "Auf jeden Fall würde mein Herr aber natürlich dafür sorgen, dass seine Antworten fristgerecht hier abgegeben werden.", fügte er versichernd an und hoffte, dass man in diesen schwierigen Zeiten mitunter eine Ausnahme von der Regel machte. In dieser Hoffnung erklärte er weiter:
    "Da mein Herr kein Angehöriger der römischen Militärs ist, muss zunächst ene Gebühr entrichtet werden, richtig?"

    ... vor allem dieser Tage und vor allem, wenn man die Sorgen einer nicht ganz unbedeutenden Civitas auf seinen Schultern trug. So betrat ein Gesandter des ostiensischen Duumvir Iulius das Officium der Academia Militaris und grüßte erst einmal freundlich:


    "Salve! Ich bin hier den römischen Bürger und Duumvir von Ostia, Marcus Iulius Dives zum Examen Primum anzumelden...", begann er. "... sofern dies möglich ist, versteht sich. Es ist sicherlich nachvollziehbar, dass mein Herr bei den aktuellen Geschehnissen seine Civitas nicht so einfach allein lassen kann.", fügte er hinzu und wartete zunächst die Reaktion seines Gegenüber ab. Zur Not hatte er ein gesiegeltes Schriftstück bei sich und natürlich trug er gut versteckt und eng am Körper auch das passende Kleingeld in einem kleinen Beutel.

    Zitat

    Original von Titus Helvetius Ocella


    Gerne hörte sich Dives an, was es Neues aus der Curia zu berichten gab. Natürlich hatte er das eine oder andere bereits von anderer Seite gehört, doch war es mitunter nicht verkehrt verschiedene Sichtweisen auf die Geschehnisse zu haben. Und definitiv schien der Helvetier durchaus auch ein wenig kritisch auf den alten Cassius zu schauen. Hemina Minor hatte sich dahingehend etwas.. anders geäußert - verständlicherweise.
    "Ich bin sicherlich bald wieder auf den Beinen.", sagte er also etwas zur Beruhigung Ocellas. Aber auch er selbst hasste die momentane Situation, die trotz Literatur regelmäßig aufkeimende Langeweile, die eigene Kraftlosigkeit und vor allem die Kopfschmerzen, die trotz diverser Mittel und angeblich helfender Prozeduren immer wieder einen Weg in sein Bewusstsein fanden.


    Die weiteren Neuigkeiten nahm der Iulier ebenfalls recht ruhig auf. Denn selbst wenn er hätte fluchen und schimpfen wollen, hätte ihm schlicht die Kraft dafür gefehlt.
    "Gen Süden...", murmelte er und dachte einen Augenblick nach.
    "Das kann dann eigentlich nur eines heißen: Während die Praetorianer vermutlich zusammen mit den Donaulegionen die Palmaner aus den nördlichen Provinzen zu stellen versuchen, ist Palma mit seinen östlichen Truppen in Italia angekommen. Ich sehe.. nein, ich sehe keine andere Möglichkeit, weshalb der Stab des Vescularius sonst Ostia und vor allem Roma in eine derartig schutzlose Lage bringen sollte.", erklärte er. Irgendwo im Süden musste es Palma auf italischen Boden geschafft haben. Auf gut Glück würden Classis und vor allem die Urbaner ganz sicher nicht nach Süden verlegt, bestünde doch sonst die verheerende Möglichkeit, dass die cornelischen Truppen hinter diesem vescularischen Heer an Land gingen und Roma praktisch kampflos einnehmen könnten.


    "Das heißt, wir sind völlig wehrlos?!", warf Caldus leicht panisch ein und blickte von Dives zu Ocella und zurück.
    "Sind wir das?", erkundigte sich der Duumvir sodann in sachlicher Ruhe beim Aedil nach möglichen Kampfressourcen. Je nachdem, wieviele Truppen und vor allem unter wessen Kommando noch hier 'aufpassten' ließe sich nun eventuell sogar etwas aktiver der richtige Mann unterstützen...

    Der Iulier nickte lächelnd. Wenn dieser Archivar dann auch noch ein kleines bisschen wie sein griechischer Sklave Aglaopes wäre, der alles dann auch immer doppelt und dreifach lesen musste, um auch ja sicher zu sein, dass er nichts überlesen hatte, dann könnte dies hier wohl noch ein Weilchen dauern, vermutete er.
    Doch just in diesem Moment ging die Sonne auf... Aber nicht etwa weil der Archivar nun doch schon eintraf, sondern vielmehr da sich ganz unerwartet noch zwei weitere Personen im Triclinium einfanden. Bei Apoll, dem Gott der schönen Künste, war das ein süßer Kerl! Dives musste spontan ein wenig grinsen, brach den Blickkontakt jedoch schnell wieder ab und schaute zu Severa in Erwartung einer gegenseitigen Vorstellung. Die dunklen Augen des Unbekannten waren irgendwie verführerisch, wenngleich sie mit der Anziehungskraft von Serapios blauen Augen, in denen man sich ebenfalls schnell verlieren konnte, natürlich nicht ganz mithalten konnten.


    Der Ansatz des Grinsens - er merkte, wie er doch ein Stück weit lockerer und entspannter geworden war - wurde zu einem leicht verlegenen Lächeln als Severa ihn plötzlich als guten Freund bezeichnete. Wie gut kannten sie sich? Sie hatten sich einmal in einer Taverne hier in Roma getroffen, er hatte ihr einige Zeit später einen Brief geschrieben und nun war er hier. Tiefe und enge Freundschaft sah wohl anders aus, aber das mochte mitunter auch auf die Sichtweise ankommen.
    "Salvete!", begrüßte Dives anschließend erst einmal die beiden, wobei sein Blick die junge Laevina abermals maximal tangierte.
    "Also ich würde sagen, dass beiden ihre Jugend ins Gesicht geschrieben steht, oder nicht?", fügte er nach der Vorstellung seiner Gegenüber halb an Severa gerichtet hinzu. Die andere Hälfte dieser Worte galt natürlich dem Sergius, der noch lange nicht wie ein typischer Onkel aussah. Das hieß: Genaugenommen war Dives selbst ja schon ein alter Onkel... mehrfach.
    "Und: Wie könnte uns euer An.. eure Anwesenheit stören..?!", fügte er sodann direkt zum Sergier blickend hinzu und guckte hernach, um nicht allzu eindeutig und unanständig zu sein, lächelnd zu Laevina und verharrte dort kurz mit seinem Blick. Ihr Anblick war ja immerhin auch.. ganz nett.




    DECURIO - OSTIA
    SODALIS FACTIO VENETA - FACTIO VENETA

    | Asinia Celerina


    "Oh, ja...", stimmte Celerina dem Decimus lächelnd zu. Zumindest waren Mütter, wenn man von ihrer eigenen auf alle schloss, stets sehr hinterher und gruben in regelmäßigen Abständen mögliche Heiratskandidaten aus. Und gerade solche Feierlichkeiten wurden dann mitunter manchmal ziemlich peinlich. Die Asinia seuftzte leise.
    Dass der Centurio niemanden hatte, der für ihn auf Brautsuche ging, nahm Celerina kommentarlkos zur Kenntnis. Was sollte sie auch groß dazu sagen? Sie wollte sich niemandem aufdrängen, zumal dies wohl einen seltsamen Eindruck vermittelt hätte. Einerseits hatte sie den Decimer gerade erst kennengelernt und andererseits war der ein Verwandter des Praetorianerpraefecten! Ein solches, direktes Hilfsangebot wäre da wohl eher einer Beleidigung gleichgekommen.


    Ein anderer Mann gesellte sich zu ihnen. Die Asinia, die hier auch sonst praktisch niemanden kannte, wusste nicht genau, wie sie auf dessen direkte Art reagieren sollte. Der Decimus wollte sie jedenfalls scheinbar nicht miteinander bekannt machen, was entweder hieß, dass er den Mann nicht leiden konnte oder aber bedeutete, dass er ihn auch nicht kannte. So oder so eine komische Situation, die Celerina mit ihrer offenen Art nach kurzer Stille etwas aufzulösen versuchte.
    "Salve! Ich bin Asinia Celerina, die Schwester eines Klienten des Gastgebers.", stellte sie sich lächelnd vor und erwartete nun entsprechend die Vorstellung des Unbekannten. Auf die Frage des Mannes ging sie vorerst nicht ein, hing doch eine Antwort mitunter auch davon ab, mit wem man über gewisse Dinge sprach. Nicht dass dies vielleicht gar der erste Mann des Abends sein würde, den ihre Mutter als möglichen Heiratskandidaten für sie ausgesucht hatte...



    Sim-Off:

    Auch hier nochmal SORRY für die Wartezeit!


    Dem Gastgeber entging Crassus' kleiner Lapsus beim Anstoßen, da sein eigener Blick für einen kurzen Moment bei einer anderen Szenerie hängen blieb. Mit wem unterhielt sich der Caelier dort hinten gerade so geheimnisvoll? Erst mit seinem zweiten Gedanken sagte er sich, dass ihm das eigentlich ja egal sein könnte, da er schließlich nichts von jenem Caelius Caldus wollte...


    "Natürlich, ja.", bestätigte Dives dann die Vermutung seines Cousins und schaute sich kurz um.
    "Ich seh ihn gerade nicht, aber unser Onkel Marcus, der Urbanertribun, treibt sich hier auch irgendwo herum. Und dort drüben...", wies er anschließend in Richtung der Gruppe um Massa und Romana. "... das ist Germanicus Aculeo. Er ist Procurator Annonae und nebenbei auch ein Decurio der Civitas. Und auch Tiberius Lepidus, den du ja bereits kennengelernt hast, müsste hier irgendwo sein.", erklärte der Iulier. War der Tiberier die Person, die sich da gerade im Sichtschatten hinter Aculeo befand? Oder hatte sich deren Gespräch von vorhin mittlerweile wieder aufgelöst und der Tiberier knüpfte anderweitig weitere Kontakte? Dives war sich da gerade nicht so ganz sicher, was er sah.


    "Und eingeladen hatte ich auch den Praefectus Classis, Octavius Dragonum, der jedoch aus wohl verständlichen Gründen heute nicht hier sein kann.", fügte er dann hinzu, um sich auch selbst wieder von derlei Grübeleien abzulenken.
    "Und dass ich hohe Senatoren wie Iulius Centho oder Octavius Victor nicht einladen konnte, weißt du als Mitarbeiter der kaiserlichen Kanzlei sicherlich so mit am besten...", schmunzelte der Duumvir anschließend leicht, wenngleich er diesen Zustand alles andere als begrüßungswürdig fand...

    Zitat

    Original von Iunia Axilla
    ... “Um die Wahrheit zu sagen, ich kenne keinen einzigen Claudier näher. Zumindest nicht, dass ich wüsste oder mich an eine formelle Vorstellung erinnern würde.“ ... “Ich weiß also nicht, ob diese nun den Kaiser ermordet haben oder nicht oder aus welchen Gründen sie proskribiert wurden. Offiziell ja wohl genau deswegen.“ ...


    ... “Ich denke, da hast du einen sehr wahren Punkt angesprochen, Cassius. Solange die Familie diese Posten stellt, wird denke ich wenig verlautbart werden. Schon gar nicht gegen den Willen des Kaisers, oder was Kritik an ihm äußern könnte.“ ...


    Sim-Off:

    Sorry für die Wartezeit...


    Erst waren die Claudii historisch gesehen ihrer Aussage nach Giftmörder - zumindest in diesem oder jenem Fall - und dann wieder tat die Iunia so, als wüsste sie nicht, was sie damit unterschwellig gesagt hatte. Das konnte doch wohl nicht ihr Ernst sein! Oder war die Schwangere mittlerweile etwa leicht angeheitert?! So wenig Gespür für die eigenen Worte zu haben, das traute Dives ihr jedenfalls nicht so ganz zu; - bis sie zusammen mit dem Cassier Serapio so mehr oder weniger direkt durch den Posca zog!
    "Also ich glaube sehr wohl, dass Serapio sehr an der richtigen Aufklärung der Geschehnisse interessiert ist!", intervenierte er sofort und bemerkte seinen kleinen 'Fehler' in der Namensnennung nicht. Auch wenn Dives den Decimer genaugenommen kaum wirklich kannte, was dessen Einstellung zum Vescularius und dem Kaisermord anbelangte, so war es ihm dennoch ein innerliches Bedürfnis ihn hier und jetzt zu verteidigen. Und bestimmt, ganz bestimmt, würde Serapio auch gegen den crassissimus verdeckt ermitteln lassen, falls.. nein, sobald er genügend Anhaltspunkte dafür hätte. Ja, das unterstellte der Iulier dem Decimer einfach.


    "Nun, da hast du mich und sicherlich auch unsere reizende Venus hier etwas falsch verstanden. Es ging ja weniger um die lückenlose Aufklärung dieses Verbrechens...", wenngleich Hemina auch diese durchaus anzuzweifeln bereit wäre. "... als vielmehr um die in die Bevölkerung getragenen Informationen, das also, was die Acta Diurna schreibt. Und wann gab es jemals eine Zeit, in der Kritik am Kaiser erwünscht gewesen wäre?!", relativierte Cassius ein wenig und blickte lächelnd zu Axilla, die ihm da hoffentlich zustimmte.


    "Ja, wahrscheinlich sammelt er nämlich schon längst Beweise an den richtigen Stellen, was er als verschwiegener Praetorianer uns aber so sicherlich nicht sagen würde! Ich meine, wie glaubhaft ist ein Testament, das im Falle des Falles ein fremdes Geschlecht auf den Herrscherthron lässt?! Valerianus wurde adoptiert und selbst der vergöttlichte Augustus ist..." Dives stockte kurz. Was machte er hier eigentlich? "... testamentarisch zum Iulier geworden.", beendete er seinen Satz deutlich weniger enthusiastisch und nahm noch einen Schluck aus seinem Becher. Er fuhr eine scheinheilige Doppelmoral, indem er Serapio - natürlich - verteidigte, während er zeitgleich erhebliche Zweifel an dem vescularischen Fettwanst hatte. Und er redete etwas zu viel... Wobei: Hatte sich die Iunia nicht eben auch ein wenig kai.. vescularier-kritisch geäußert?!?

    Jetzt war der Iulier etwas verwirrt. Erst meinte die Sergia, dass sie eine Reise nach Misenum plante, weshalb es gut gewesen sei, dass er sich angekündigt habe, und nun sprach sie so, als länge diese Reise bereits hinter ihr... Das war eine Nummer zu hoch für den Candidatus auf das ostiensische Duumvirat. Oder wohlmöglich erzählte sie von einer früheren Reise nach Misenum? Aber wie in aller Welt wäre sie nun wieder darauf gekommen?!
    So lächelte Dives einfach nur stumm und hoffte, dass sie noch irgendetwas sagte, worauf er besser antworten könnte - und den Göttern sei Dank tat sie dies auch.


    "Dann erhebe ich meinen Becher und gratuliere dir zu deinem unerwarteten Familienzuwachs.. und wer weiß, vielleicht ist es mit dem unerwarteten, verwandtschaftlichen Zuwachs ja noch nicht ganz zu Ende...", sprach er einen Toast aus und prostete Severa zu. Ein Trankopfer für den fe.. fülligen Bacchus sparte er sich anschließend jedoch, denn das Quellwasser - es war wirklich eine vortreffliche Erfrischung - war dennoch sicherlich nichts für einen Weingott.
    "A propos: Befindet sich dein Archivar bereits auf dem Weg zu uns? Hast du schon nach ihm rufen lassen?", erkundigte sich der Iulier dann mit einem noch immer leicht verkrampften Lächeln. Nicht, dass es ihm hier nicht gefiel, doch wüsste er dennoch nicht ungern, mit wem genau er es hier nun zu tun hatte, einer Verwandten, einer Fremden, einer Verwechslung...




    DECURIO - OSTIA
    SODALIS FACTIO VENETA - FACTIO VENETA

    | Cito


    Der Duumvir Iulius war noch immer ein vergleichsweise junger Mann, dem es infolge dessen - und natürlich auch dank göttlichen Beistands, diverser Genesungswünsche und viel Ruhe - von Tag zu Tag stetig besser und besser ging. Und so fand er nach und nach auch die Zeit und Kraft sich um die diverse liegengebliebene Korrespondenz der letzten Zeit zu kümmern, was den Cursor Cito nun heute, just zwei Tage bevor der Iulier in die Curia und in sein Amt als Duumvir zurückkehren wollte, zur Insula des Potitus Gabinius Fundulus führte. Mit dabei hatte er eine Nachricht seines Herrn, die er an passender Stelle abgab...


    Ostia, A.D. XVI KAL FEB DCCCLXIII A.U.C.

    Ad
    Iunia Axilla
    Insula Potiti Gabinii Funduli
    Ostia, Italia



    M. Iulius Dives Duumvir Iuniae Axillae s.d.


    Es freut mich, dass ich dir nach den unschönen Ereignissen der vergangenen Decemberiden hiermit nun auf deinen letzten Brief antworten kann. Ich hoffe, dein Sohn entwickelt sich gut und ihr seid beide gesund und wohl auf!


    Betreffs des Tempelbaus, der mittlerweile auch vom ostiensischen Ordo Decurionum befürwortet worden ist, würde ich es begrüßen, wenn dein Architectus am dritten oder vierten Tag der Ludi Palatini zur achten Stunde * in mein Officium in der Curia Ostiensis kommen könnte. Ich werde an beiden Tagen zur jeweiligen Zeit keine weiteren Termine haben und entsprechendes Kartenmaterial vorbereiten lassen.
    Die gesamte Weihungszeremonie des Bauplatzes wird, je nachdem wie schnell wir meine Vorstellungen vom fertigen Tempel und die Kenntnisse deines Archtiektus zur Machbarkeit ebendieser auf einen gemeinsamen Nenner bringen können, auf jeden Fall zeitnah nach jener Abstimmung erfolgen. Einer der städtischen Auguren Ostias hat sich bereits dazu bereit erklärt diese Aufgabe zu übernehmen. **


    Sim-Off:

    * fiktives Datum / fiktive Zeit
    ** bräuchte zu ggb. Zeit dann das Aedituus-Pwd.


    Zu guter Letzt seist du als die Person, welche den Kontakt zwischen dem Architectus und den Verantwortlichen des Tempelneubaus hergestellt hat, hiermit schon einmal pro forma zu den erwähnten Weihungen eingeladen, sofern du diesen beiwohnen möchtest. Sobald ein genauer Termin feststeht, wird natürlich noch einmal ein Schreiben an dich gerichtet werden.


    Mögen die Götter dich und die Deinen schützen!
    Vale bene!


    http://imperiumromanum.net/ima…gel_gens_Iulia_Tabula.png


    SCITUM PER SIGNUM DUUMVIRI:

    MARCUS IULIUS DIVES
    DUUMVIR - OSTIA


    Nachdem die Nachricht ihren Weg zu ihrem Adressat gefunden zu haben schien, machte sich der Sklave mit der ihm namensgebenden Eile auf noch weitere Tabulae und Briefe zu überbringen und zuzustellen...


    Sim-Off:

    Edits: Sig & Briefsiegel eingefügt



    CURSOR - MARCUS IULIUS DIVES

    War er bei der letzten Abstimmung noch eher einer der letzten Abstimmenden gewesen, positionierte sich der iulische Duumvir nun deutlich früher ( :dafuer:), war er sich doch in dieser Frage wesentlich unsicherer, wie die Mehrheitsverhältnisse letztlich aussehen würden. Dann ertönten die erlösenden Worte Hemina Minors:
    "Ich stelle fest, dass der Antrag des Duumvir Marcus Iulius Dives angenommen wurde."
    Und auch nach der folgenden Abstimmung ( :dafuer:) erklang der gleiche, monoton vorgetragene Satz:
    "Ich stelle fest, dass der Antrag des Duumvir Marcus Iulius Dives angenommen wurde."


    Damit war nun die erste große Hürde zum Tempelbau und zur Einlösung des divitischen Gelübdes genommen und Dives war mehr als nur ein bisschen erleichtert. Doch diese Freude und Erleichterung hielt nicht lange an, denn nun ließ sich die Vorstellung des Tribunus Fabius als Ansprechpartner der Classis Misenensis nicht weiter nach hinten verschieben - doch der Tribun war nicht da! Notgedrungen wurde dieser Punkt also auf eine der nächsten Sitzungen verschoben und der iulische Duumvir fuhr doch noch eine erste Pleite in dieser ersten Versammlung des Amtsjahres ein. Es sollte, wie sich []zu späterem Zeitpunkt[/URL] noch herausstellen würde, nicht das letzte Problem bei der Zusammenarbeit von Classis Misenensis und ostiensischer Stadtverwaltung bleiben...


    "Damit ist die Sitzung geschlossen.", verkündete Dives abschließend und verließ mit gemischten Gefühlen den Saal.

    Zitat

    Original von Decima Seiana
    Seiana saß da, leicht zurück gelehnt, die Ellbogen auf den Lehnen und die Hände locker in ihrem Schoß verschränkt, und musterte den Duumvir, während er sprach. „Du hast natürlich Recht, dass wir in der momentanen Situation einen bedauerlichen Mangel an Mitarbeitern haben und jede helfende Hand gebrauchen können. Und deine bisherigen Aktivitäten sprechen durchaus für dich... aus deinem Wunsch, durch Lehren auch selbst zu lernen, schließe ich, dass du zumindest zunächst in erster Linie allgemeine Studien übernehmen würdest, ist das richtig?“ Sie wartete kurz die Antwort ab, bevor sie fortfuhr: „Dein Alter würde in der Schola weniger ein Problem sein... ich denke als Duumvir wirst du es weit schwerer gehabt haben dich zu beweisen. War das Stück, das du hattest aufführen lassen, eigentlich noch länger ein Thema in der Stadt?“ erkundigte sie sich mit einem angedeuteten Lächeln, und diesmal lag eine gewisse Schärfe darin.


    Für einen Moment lächelte der Iulier wieder etwas selbstsicherer, denn es war wohl schon ein guter erster Schritt, dass die Decima seine 'bisherigen Aktivitäten' anerkannte und ihm in der Sache recht gab, dass die Schola neue Mitarbeiter brauchte.
    "Das ist richtig. Ich würde zunächst in erster Linie allgemeine Studien übernehmen wollen, wobei ich mit zunehmender Erfahrung und Praxis natürlich durchaus auch bereit wäre mich auch noch darüber hinaus zu engagieren.", führte er dann kurz auf ihre Frage hin aus. Er hatte Interesse an Geschichte - vor allem der spätrepublikanischen und frühkaiserlichen - und Rhetorik. Vielleicht würde er es ja unter Umständen zum Magister auf diesem oder jenem Gebiet bringen und dann... Doch diesen Gedanken brachte der Duumvir nicht mehr zu Ende. Absolut zielstrebig und direkt, so kam es Dives vor, kam die Rectrix nun auf das Theater im Theatrum zu sprechen. In dieser Klarheit darauf angesprochen zu werden, damit hatte der Iulier an dieser Stelle nicht mehr unbedingt gerechnet. Mit voller Wucht traf es ihn folglich wie ein Schlag und er war zunächst sprachlos und einfach nur baff, bevor er unerklärlich ansatzweise grinsen musste. Das hieß: Es ließ sich natürlich schon irgendwie erklären. Wie hatte er sich auch nur für einen Augenblick der Illusion hingeben können, dass er um dieses Thema mitunter würde einen großen Bogen machen können?!


    "Einige Zeit, ja.", antwortete er anschließend und biss sich sodann auf die Lippen, um sein inneres Bedürfnis über seine unrealistische Vorstellung zu grinsen zu unterdrücken. Dabei überlegte er, wie er sich vielleicht noch etwas würde herauswinden können.
    "Aber deinem Bruder sei Dank wurden diese.. Verbrecher ja schnell verbannt und zusammen mit meiner damaligen Brotspende war es mir hernach dennoch möglich erfolgreich zum Duumvir dieser Klientelstadt des.. Imperators Vescularius zu kandidieren.", rechtfertigte sich der Iulier und verwies dabei bewusst auch darauf, dass Ostia unter dem ganz besonderen Einfluss des Fettwansts stand. Dazu den crassissimus mit Kaiser zu betiteln konnte er sich jedoch nicht durchringen. Ein siegreicher Feldherr mochte er sein, ein Imperator; ein erhabener Kaiser, ein Augustus, war Salinator ganz bestimmt nicht!

    Zitat

    Original von Kieran
    "Kie..." Im letzten Moment konnte sich der Hibernier nochmal zusammenreißen. Er hatte sich zwar daran gewöhnt, dass er mit seinem neuen Namen gerufen wurde, aber sich damit vorzustellen war noch immer ein Problem... "Ich meinte Lupus, Dominus." Nachdem er sich also vorgestellt hatte, zeigte er zuerst in die Richtung in die sie reiten würden und ritt dann, die Lampe in der Hand, vorneweg, um dem Iulier den Weg zum Gehöft zu zeigen...


    Dives nickte zunächst nur stumm. Lupus hieß der also - kein sonderlich vertrauenerweckender Name. Im Gegensatz zur die Zwillinge Romulus und Remus säugenden Wölfin, die auf diese Weise auch durchaus ihre positiven Eigenschaften hatte, war der männliche Wolf in den Augen des Iulius doch eher habgierig, streitlustig, heimtückisch und verschlagen. In verschiedenen Fabeln, Geschichten und Erzählungen des Aesop und anderer intrigierte er gegen Fuchs und Löwe, betrog den Kranich um seinen Lohn und fand - wie hieß es so schön? - leicht eine Ursache, wenn er das Schaf fressen wollte. 'Dem Schmeichler und dem Wolf ist nicht zu trauen.', sagte man sich. Und nun sollte Dives ausgerechnet einem Lupus praktisch beinahe blind in die Dunkelheit folgen? Er musste verrückt sein, dass er das hier tat, denn Serapio, davon war wohl bei dessen künstlerischer Ader auszugehen, hatte den Kerl hier ganz sicher nicht nur zufällig so benannt...
    "Wie lange.. ähm.. stehst du denn schon in den Diensten.. des Praefectus?", erkundigte sich der Duumvir, während sie ritten, möglichst beiläufig.
    "Und hat er dir den Namen gegeben?", schob er anschließend noch schnell nach. Vielleicht war der Kerl ja auch einfach ein Geschenk gewesen.. von irgendeinem Verwandten, der weit weniger auf etwaige Symbolik bedacht sein mochte, möglicherweise. Eventuell diente dieser Lupus ja auch schon seit etlichen Jahren den Decimern, sodass Serapio ihn aus Gewohnheit letztlich einfach Lupus bleiben ließ, obwohl er eigentlich.. kein unkultivierter Lupus mehr war, sondern vielmehr ein erzogener, treuer Canis... oder so...

    [Blockierte Grafik: http://i1294.photobucket.com/a…IR/Home/Avas/STsuniro.jpg| Tsuniro


    "Gut.", meinte die Sklavin vergnügt, als die Aemilia ihr erlaubt die Haare zu machen. In ihrem Eifer griff Tsuniro dann auch gleich zu einem Kamm und begann vorsichtig das schöne blonde Haar zu kämmen. Hier und dort ging das nach dem groben Zeigen der fertigen Frisur nicht ganz so leicht, aber durch behutsames, an diesen Stellen ständig neu ansetzendes, sachtes Kämmen versuchte die Ägypterin ein mögliches Ziepen zu vermeiden.
    Das neue Thema, das beim Kämmen der Haare aufkam, gefiel Tsuniro jedoch nicht wirklich. Sie hielt sich für etwas Besseres als eine Sklavin und erzählte folglich nicht sehr gerne von ihrer Vergangenheit und ihrem bisherigen Werdegang. So kämmte sie.. und kämmte.. und nach einem kurzem Moment der Stille antwortete sie etwas ausweichend:


    "Ich bin Ägypterin. Du hattest erzählt, dass du gerade erst aus Alexandria gekommen bist. Ist es noch immer so schön dort, wie ich es in Erinnerung habe? Dieser Turm zum Beispiel, der mit dem Feuer, das so weit leuchten kann, hast du den gesehen? Ich finde ja, das ist das größte Weltwunder, das es gibt..." und es war gleichsam auch das einzige, welches Tsuniro bisher jemals zu Gesicht bekommen hatte. Aber das musste man ja nicht dazu sagen.




    SKLAVE - CASA IULIA