Also übermorgen. Schön, dass auch das dem Germanicer zu passen schien. Es hätte ja auch durchaus sein können, dass er dann schon gedachte einem neuen Posten nachzugehen...
"Was meinst du, wäre der frühe Nachmittag geeignet?", versuchte er dann einen ungefähren Zeitpunkt zu finden, wann sie sich an der Curia treffen könnten.
"Na solange du dem A Libellis nicht direkt auf die Nase bindest, dass du gern auf seinem Amtssessel sitzen würdest...", grinste Dives. Das würde der bestimmt nicht gerne hören. Oder aber er wäre froh, falls er nämlich selbst schon alt war, was der Iulier ja nicht wusste. Aber selbst dann würde man wohl eine Beförderung innerhalb der Kanzlei vorziehen. Aculeo würde es schon irgendwie machen.
"Einen Posten in einer Provinz? Wirst du jetzt vom Fernweh verfolgt?", lächelte Dives. Der Germanicer war schließlich gerade erst wieder richtig hier angekommen - das war ja das erste Treffen gerade seit seiner Germania-Reise. Und er dachte schon wieder an andere Provinzen...
"Gibt es nicht vielleicht auch etwas in Italia? ... Procurator Annonae? ... Oder mit etwas Glück vielleicht Curator Kalendarii? Ich meine der Vinicier ist ja im Kerker... oder tot, wer weis. Ich weis ja nicht, ob da senatorischer Ersatz gefunden werden kann, so wie sich auch die Proskriptionsliste immer wieder verlängert..." Und wenn Salinator keinen Curator Rei Publicae hätte, dann bräuchte er doch sicherlich wenigstens einen Curator Kalendarii, oder nicht? Einen Versuch wäre es vielleicht wert.
"Und beim Militär... Das ist ja auch nicht alles das gleiche. Als Tribunus der Vigiles wärst du zum Beispiel immer im Raum Roma, vielleicht auch mal hier in Ostia, ... und wirklich kämpfen müssen die ja nicht...", behauptete Dives einfach mal ganz frech.
Während nun bereits Aculeo wieder auf diese Worte reagierte, kam der Schwarzhaarige wieder und trug mit beiden Händen eine große Fischplatte. Diese war hübsch angerichtet mit diversen Meeresfrüchten und Beilagen, hauptsächlich aber natürlich Fisch. Neben Aal, Bachforelle, Hecht und Karpfen, erregten besonders die beiden mittig in Szene gesetzten Fische Aufmerksamkeit - Wolfsbarsch! Die restlichen Sorten konnte Dives nicht so ganz sicher zuordnen, wenngleich er zugegebenermaßen auch bis hierher schon ein bisschen geraten hatte. Die Platte wurde in die Mitte zwischen die beiden Gäste auf den Tisch gestellt. Dazu wurden von einer weiteren Person zwei separate Teller und ein großer Korb voll geschnittenem Brot gereicht. Zuletzt fand auch eine neue Kanne Wein ihren Weg auf den Tisch.
Stumm wurde aufgedeckt um das Gespräch möglichst nicht zu stören und Dives war für einen Moment etwas verwirrt. Hatte der Germanicer für zwei bestellt? Das war ihm garnicht mehr so in Erinnerung. Ohne Zweifel war die Portion aber auch für zwei Männer noch sehr gut bemessen. Man hatte bei der ungenauen Bestellung Aculeos einfach das teuerste Menue gebracht...
Fragend blickte die Bedienung in die Runde. War alles soweit in Ordnung und zur Zufriedenheit der Gäste?