Beiträge von Marcus Iulius Dives

    "Hoffen wir für sie, dass das Puder das kleine Stück bis zum Altar noch hält...", konnte sich Dives ein Grinsen nicht verkneifen, als er die weißen Fußabdrücke der Tiere auf dem Boden entdeckte. Im Weitergehen wandte er sich dann dem anderen Thema zu, denn da Flavus ihm bei den Opfertieren praktisch überall zugestimmt hatte, wüsste er nichts hinzuzufügen.


    "Naja, in der Lex steht ja schon etwas von einer Ehepflicht. Für Männer beginnt die mit 25 Jahren. Bei Frauen müsste ich nochmal nachschauen." Man konnte ja auch nicht alles wissen - zumal es den Iulier als Mann ja nicht so direkt betraf. Vielleicht wenn er ein Mündel hätte, aber so...
    "Natürlich wird gerade bei Männern hier und dort auch mal ein Auge zugedrückt, aber wie gesagt: Ich will mich als guter und traditionsbewusster Römer zeigen. Traditio et Progressio! Tradition und Fortschritt! So lautet das Motto meiner Gens.", erklärte er weiter. Und so ein Motto der Iulier machte er sich natürlich liebend gern zueigen.


    "Haben die Decimer auch so ein allgemeines Motto, das typisch für sie ist?", erkundigte sich Dives und wich damit unbewusst etwas vom Thema ab.
    "Vielleicht irgendetwas, das mit Pferden zu tun hat?", riet er einfach mal ins Blaue.
    "Das Emblem der Decimi ist doch das Pferd, oder?" Nicht dass er hier gerade völligen Humbug erzählte.
    "Magst du denn Pferde... und den Pferderennsport?", fragte er dennoch fröhlich weiter, wohlwissend, dass er sich hier auch gerade total verrennen könnte.

    "Naja, die Lex Iulia et Papia...", schmiss er erstmal nur so hin, als würde das schon alles erklären.
    "Ich will mich ja als guter und traditionsbewusster Römer zeigen.", sprach er dann. Dabei bedingte allerdings insbesondere bei vielen älteren Generationen letzteres das erste. Und dass ein Gremium wie der Senat, gelinde gesagt, nicht gerade ein Treff allzu junger Männer war, war bekannt. Also wäre es sicherlich nicht verkehrt, wenn man sich den Traditionen entsprechend verhielt, sodass man vielleicht von vornherein ein paar der Ältesten in der Tasche hätte. Ob das allerdings auch wirklich so klappen würde, stand natürlich auf einem anderen Blatt papyrus...
    Natürlich war das für den Iulier weit weniger ein Wollen, als es nun vielleicht den Anschein haben mochte. In der Öffentlichkeit verheiratet zu sein und eine Frau zu haben, hieß ja schließlich auch, dass man sie dann auch im Bett hätte. Vor einiger Zeit noch eine schöne, erstrebenswerte Vorstellung; mittlerweile jedoch sorgte dies schon ab und an für Sorgenfalten auf der Stirn. Aber auf der anderen Seite stand eben auch seine Karriere und da konnte er nicht und wollte eigentlich auch garnicht irgendeine Entscheidung treffen. Ein Dilemma.


    "Ach, warum sollen die deshalb verhungern?", machte Dives eine wegwerfende Handbewegung.
    "Ich meine, die kriegen ja gutes Geld für ihr Vieh." Das fiel dem Iulier spontan als erstes Argument ein.
    "Und dann werden die sicherlich auch nicht ganze Herden auf einmal verkaufen, sondern immer mal wieder das eine oder andere Tier. Was soll ein Viehzüchter auch noch mit einem Ochsen mittleren Alters anfangen, wenn der sich praktisch schon halb totgeackert hat? Oder mit einer steinalten Kuh, die vielleicht kaum noch Milch gibt? Andererseits werden vor allem junge Stiere manchmal sehr aufsässig, sodass es besser ist sie von den restlichen Tieren zu trennen und zu verkaufen...", erklärte er. Es käme sicherlich niemand auf die Idee in großem Stile junge, produktive Milchkühe an den Opferaltar zu bringen.
    "Im Gegenteil würde ich mich fragen, wieviele arme Menschen in den Städten es das Leben kosten würde, wenn sie nicht ab und an mal von solchen enormen Opfern, wie du sie eben angesprochen hast, profitieren würden. Ich meine, der wird ja nicht das ganze Opferfleisch für sich selbst mitgenommen haben, oder?" Und ganz zu schweigen von der Kriminalität, die beim Kampf ums nackte Überleben sicherlich auch merklich ansteigen würde.


    So zog der Zug weiter und einem himmlischen Gott - denn die Opfertiere waren schneeweiß - würde heute noch ein prächtiges Mahl bereitet werden...

    BITTE??? 5000 Sesterzen??? Erst blickte Dives etwas ungläubig, begann dann zu grinsen und musste letztlich lachen. Sofern Aculeo nicht gerade zu scherzen beliebte, musste heute wohl ein Glückstag für den Iulier sein... Wobei, eingedenk der Situation mit der männlichen Bedienung sollte man wohl eher von einem Glücksmoment sprechen.
    "5000 Sesterzen wären super! Dafür könnte das Theater ja beinahe generalüberholt werden...", meinte Dives mit breitem Grinsen, nachdem er sich wieder etwas gefangen hatte.
    "Sofern es dir also sonst nur die Taschen schwer macht - die Civitas nimmt es gern!" Und dass sie sich dafür auch erkenntlich zeigen würde, dafür würde der Iulier schon Sorge tragen - ob Aculeo nun wollte oder nicht.


    Eine weitere Sache kam Dives da spontan in den Sinn:
    "Die Duumviri wissen es noch nicht, oder?", fragte er mehr rhetorisch, denn scheinbar hatte Aculeo ja mit dem Quaestor Dives eigentlich hierüber reden wollen. Dass der Iulier nun aber gar kein Quaestor mehr war, hatte er scheinbar nicht gewusst.
    "Dann sollten sie es bald erfahren, meinst du nicht? Wenn du willst, begleite ich dich dabei...", bot Dives an. Oh ja, es wäre ihm eine große Freude den Duumviri zu zeigen, welche tollen Kontakte er so hatte! Und bei der Gelegenheit könnte er sich auch gleich erkundigen, wie es um seine Ernennung zum Decurio von Ostia stand... natürlich nur so gaaanz nebenbei.
    "Was hälst du von morgen?", fragte er ohne die Antwort auf sein Angebot überhaupt abzuwarten. Direkt aus der Taverne kommend sollte man ja sicherlich besser nicht dort auftauchen.


    "Ne, ich hab noch. Aber was essen, da bin ich dabei.", antwortete Dives in einem Atemzug auf die beiden letzten Fragen. Und wenig später...



    ... erschien auch schon der nette schwarzhaarige Typ:
    "Na, was kann ich euch Gutes tun?", fragte er auch sogleich eindeutig zweideutig frei heraus. Er blickte zu Aculeo, dann zu Dives und anschließend wieder zu Aculeo. Seine linke Augenbraue zuckte erwartungsvoll nach oben.

    Darauf war Dives in keinster Weise vorbereitet. Woher sollte er also so spontan irgendwelche Zahlen nehmen? Es war ja auch nicht gerade so, dass Theaterbauten sein Spezielgebiet wären. Aber irgendetwas musste er jetzt sagen.
    "So aus dem Stehgreif und ohne irgendwelche Akten hier kann ich dir das nicht so genau sagen...", begann er und machte ein bedauerndes Gesicht.
    "Zudem muss ich dich auch in der Sache enttäuschen, dass ich nämlich schon eine ganze Weile kein Quaestor mehr bin." Seit wann genau das so war, hätte er gerne dazu gesagt, doch Dives wusste es selbst nicht so genau. Die Grauzone reichte vom Beginn seiner Erkrankung über die letzte Wahl in Ostia bis hin zum Tag der Sitzung, an dem der Iulier seinen quaestorischen Abschlussbericht den versammelten Decuriones vorgelegt hatte. Seit irgendwann in diesem Zeitraum war er kein Quaestor mehr, sondern ein gewöhnlicher Bürger Ostias. Allerdings einer, der nun nach dem Ordo Decurionum und einem folgenden Duumvirat streben konnte.


    "Aber da die Civitas es sich mitnichten leisten könnte, irgendwelche potentiellen Wohltäter... oder wenn ich mich recht entsinne, dann könnte ich das potentiell bei dir ja auch weglassen, denn du hast der Stadt ja schonmal etwas gespendet, oder?" Hoffentlich verwechselte er hier gerade nichts.
    "Jedenfalls: An welche Höhe hattest du denn etwa gedacht?", stellte er letztlich eine Gegenfrage. Im Prinzip war es ja auch so, dass praktisch jeder Betrag gern genommen wurde. Wäre er zu klein, müsste immerhin nur ein Teil des Ganzes aus der Stadtkasse finanziert werden. Und zu groß... gab es eigentlich nicht. 8)

    Und da hatte er es: Flavus war mitnichten ein Anfänger auf diesem Gebiet. Wer sich selbst als nicht unerfahren bezeichnete, der war dies in aller Regel auch - zumindest, wenn man von der Situation ausging, in der sich die beiden Gesprächspartner gerade befanden. In direkter Gegenwart eines 'Objekts der Begierde' wäre das sicherlich nochmal etwas anderes, aber so...
    Dives hingegen hatte mehr Daumen als männliche Eroberungen und mehr restliche Finger als weibliche. Gut, er zählte dabei keine Besuche im lupanar beziehungsweise ganz allgemein nicht, wenn er dafür bezahlte. Aber viel mehr als die doppelte Anzahl käme da sicherlich auch nicht bei raus.
    "Naja, ich sollte in 5 Jahren verheiratet sein. Dann bin ich schließlich 25. Aber eine passende Frau hab ich auch noch nicht wirklich in Sicht..." Das war ja aber auch schwieriges Thema. Denn gerade in diesen Zeiten, wer dachte da ans Heiraten?
    "Wie alt bist du?" Junge Leute unter sich könnten sich diese Frage wohl durchaus mal stellen.


    "Ich weis nicht.", antwortete Dives unbedarft mit einem Schulterzucken. Andererseits sprach aber auch Flavus' Argument nur scheinbar dafür. Es gab im ganzen Imperium noch zig andere Städte, die gute Handwerker und ausgezeichnete Künstler hatten. Dabei reichte es ja sicher schon aus, wenn man nur 20 Meilen in nordöstliche Richtung schaute. So gesehen also bisher sowohl eine unbe- als auch eine unwiderlegte Behauptung.


    "Gut, dann geh'n wir mal...", sprach der Iulier und ging langsam los. Doch bereist wenige Schritt später mussten sie erneut pausieren. Ein kleiner Opferzug überquerte die große Straße von links nach rechts, scheinbar mit einem der vier republikanischen Tempel als Ziel, von denen man zumindest anderthalb aus der Position des Iuliers sehen konnte. Die anderen der sich auf der linken Seite dem Theater anschließenden Bauten ließen sich maximal erahnen.
    "Tja, wie überall im Imperium wird auch hier immer fleißig der Götter geopfert...", versuchte sich Dives in Smalltalk. Im nächsten Augenblick hörte man die Laute von ein-zwei Schafe oder Ziegen aus dem Opferzug.

    Die Antwort des Germanicer klang erwartungsgemäß wenig enthusiastisch. War ja auch wenig verwunderlich, dass er diese wahrscheinlich als Beleidigung seiner ehemals Verlobten aufgefassten Worte des Iuliers erst einmal verdauen müsste und nicht sofort wieder alles Friede, Freude, Eierkuchen war.
    A propos Eierkuchen: War da nicht etwas mit einer Essenbestellung? Richtig. Ein Glück, dass scheinbar nicht nur Dives das in den vergangenen Augenblicken beinahe ganz vergessen hatte. In seinem Unterbewusstsein jedoch war dieses Thema noch immer präsent, hatte es ihm doch eben noch seine Selbstsicherheit fast gänzlich entzogen, sodass der Iulier nun ohne Sicherungsnetz auf einem fiktiven dünnen Seil durch das Gespräch balancierte. Wahrscheinlich war auch das einer der Gründe dafür, dass er kein contra gab - beziehungsweise dieses nicht aussprach.


    "Gut, gut.", antwortete Dives zunächst reflexartig, denn zunächst fasste er die Frage eher als Suche nach einer Ausrede auf, aufgrund der Aculeo diese Einladung doch wieder auszuschlagen versuchte. Erst im zweiten Moment erfasste er, was der Eques wirklich zu meinen schien.
    "Achso... Naja... Es gibt natürlich immer etwas, das noch besser sein könnte. Die Sonnensegel beispielsweise haben ihre besten Jahre bereits hinter sich und müssten langsam mal ersetzt werden...", deutete Dives an. Ja, einige waren zum Teil stark von Wind und Wetter angegriffen worden und hatten Löcher und Risse. Gerade im Hinblick auf den nahenden Sommer in so einigen Augen durchaus ein Ärgernis.
    "Du willst das Theater unterstützen?", fragte der Iulier und man hörte den deutlichen Unterton 'Wieso?'. Denn für Gewöhnlich war alles immer irgendwie ein Geben und Nehmen. Do ut des. Und sei die Gegenleistung nur des Volkes Anerkennung, die bekanntlich vor allem bei Politikern sehr begehrt war. Aber soweit er wusste, war Aculeo Eques und kein Senator. Was also gedachte er zu erreichen? Gespannt wartete er auf die Erklärung seines Gegenübers...

    Wouw! Jetzt war Parthien aber offen! Es setzte links eine, rechts eine und gab noch einen Nachschalg oben drauf. Dives wusste garnicht recht, wie ihm da gerade geschah. Was war mit dem Germanicer los? Er tat ja gerade so, als hätte er wirklich etwas für die Peregrine, deren Name dem Iulier bereits wieder entfallen war, empfunden. Aber wenn dem denn so war, weshalb hatte er sie unbedingt heiraten wollen? Es hätte doch auch völlig ausgereicht sie weiter an der kurzen Leine zu halten, wie der Germanicer es offensichtlich bereits angefangen hatte als er sie zur Scriba personalis machte. Dann hätte Aculeo eine seinem Stand entsprechende Partie heiraten können - und damit Geld, Macht und Beziehungen, statt solcher Probleme.
    Wenn sie ihn wirklich geliebt hätte und nicht nur auf das Bürgerrecht aus gewesen wäre, dann hätte sie doch wohl darauf bestanden, dass er jemand anderes zur Frau nimmt. Für den Iulier war die Sache relativ klar und im Geiste argumentierte er auch sogleich gegen Aculeos Worte:


    Sie arbeitete hart? Okay, das mochte noch sein. Aber sie besaß auch einen Barbier? Doch sicherlich nicht gänzlich aus eigener Kraft. Wer wusste, was für einen wöchentlichen Lohn sie dem offensichtlich verliebten Germanicer abgeschwatzt hatte, von dem man sicherlich mehr als gut leben konnte - für peregrine Maßstäbe verstand sich. Und sie machte also häufiger den Mund auf als manch Römer? Stellte sich natürlich die Frage: Was hatte sie zu verliehen - und was im Vergleich dazu ein Römer? Klar dass, wer mehr hatte, auch mehr verlieren konnte und dementsprechend mehr aufpassen musste - auch darauf, was alles aus seinem Munde kam. Und letztlich, betreffs der Speichelleckerei, könnte man doch genauso gut auch sie als einen solchen sehen. Da es sogar um eine Hochzeit ging, könnte man den Begriff wahrscheinlich gar wortwörtlich nehmen... Dives grinste in sich hinein.
    Schlussendlich erzählte Aculeo von Beweisen. Aber wer wusste, was sie ihm da nicht vielleicht versucht hatte unterzujubeln. Nicht dass der Iulier der Meinung wäre, dass der Germanicer leichtgläubig oder blauäugig wäre, aber scheinbar vielleicht einfach ein bisschen blind vor Liebe. Dives vertraute auf römisches Recht und zivilisierte Bürokratie. Wenn die entsprechenden Stellen etwas auszusetzen hatten, dann wird da sicherlich auch etwas dran gewesen sein - insbesondere bei einer Peregrinen.


    "Gut.", meinte Dives in leichtestem Tonfall. Der Germanicer hatte sich verliebt und musste darüber hinweg kommen. Das würde sicherlich seine Zeit dauern, aber dann würde auch er erkennen, dass es so besser sein würde. Dem Iulier würe derartiges wohl kaum passieren, weshalb es ihm in dieser Sache deutlich an Einfühlungsvermögen mangelte. Männer heirateten schließlich nicht untereinander. Ob es soetwas jemals geben würde? Er grinste innerlich. Unterdessen ergoss sich Aculeos Becherinhalt in dessen Mund.
    Auch ansonsten war die Reise des Germanicers also ein Reinfall gewesen, naja. Was sollte man da sagen? 'Komm lass es raus' und riskieren, dass er wohlmöglich die Beherrschung verlor und vielleicht gar Tränen zeigte? Besser nicht.


    "Wollen wir das Thema wechseln?", fragte Dives vorsichtig.
    "Ich will im Theater von Ostia in naher Zukunft ein Schauspiel auf die Bühne bringen. Dazu lad' ich dich gerne ein. Das bringt dich vielleicht auf andere Gedanken...", fügte er etwas zusammenhangslos hinzu. Diese persönliche Einladung hatte er eh noch irgendwann während ihres Besuchs der Taverne aussprechen wollen - und jetzt war wohl der passende Moment gekommen.

    Uh, so ein Mist! Daran hätte er aber auch wirklich eher denken können! Natürlich war es naheliegend, dass Aculeo ihn nun dazu aufforderte etwas zu bestellen. Die Ausrede war ganz eindeutig schlecht gewählt, aber was sollte er nun tun? Jetzt musste er seine Geschichte unterstreichen... Oder kam er da vielleicht auf anderem Wege noch heraus? Denn wer würde wohl hier antanzen, um die Bestellung entgegenzunehmen? Genau. Und so schnell hatte der Iulier keinen Plan ersonnen, wie man ihm gewisse Dinge nicht ansehen würde. Eine verzwickte Lage.
    '... von Luft und Liebe.' Das machte die Lage gleich noch verzwickter. Hatte er bis eben noch geglaubt dem Germanicer noch gut genug etwas vorgemacht zu haben, so ging seine Selbstsicherheit jetzt erstmal baden. Wusste er es? Hatte Dives sich verraten? Oder spielte der Zufall Aculeo gerade solche Worte in den Mund? Der Iulier war deutlich weniger erheitert als sein Gegenüber.
    "Das bleibt unter uns, ja?", meinte Dives dann fordernd.
    "Also ich meine alle sensiblen Themen...", fügte er zweideutig hinzu. Vorhin hatten sie sich ja über Politik unterhalten. Und wenn Aculeo 'hiervon' etwas gemerkt hatte, dann würde er sicherlich auch verstehen, dass auch 'das' sensibel war. Denn nicht zuletzt könnte auch 'das' einen politischen Tod bedeuten, genauso als wenn man sich aktuell auf die Seite des falschen Imperators schlug. Nicht etwa, dass 'es' verboten wäre, nein. 'Es' war einfach nur verpönt und mancheiner betrachtete 'es' vielleicht als nicht "normal". Aber was hieß schon "normal"? Wer legte das fest? Und überhaupt: Wer könnte wirklich von sich behaupten gänzlich "normal" zu sein?
    'Wir sind alle besonders!', rief sich der Iulier einen wichtigen Grundsatz ins Bewusstsein und lächelte schmal.


    Dieser Grundsatz galt aber natürlich nicht wirklich grundsätzlich für jeden...
    "Dann war sie also eine dieser Peregrinae, die sich jungen Römern an den Hals werfen, um an unser Bürgerrecht zu kommen?", pauschalisierte Dives und schnaubte verächtlich. Das war... ohne Worte... einfach ohne Worte.


    "Auf die hübschen Kinder der anderen Mütter!", wiederholte der Iulier so beinahe Aculeo. 8) Er verschüttete einige Tropfen für die Götter - insbesondere für Bacchus, der vielleicht noch dafür sorgen könnte, dass der Germanicer am nächsten Morgen nichts mehr hiervon wissen würde - und trank einen Schluck.
    "Ich hoffe doch, deine Reise hat nicht nur solche unschönen Erfahrungen für dich parat gehalten..?", erkundigte er sich dann. Weshalb nochmal war Aculeo eigentlich in den hohen Norden gereist? Dives versuchte sich zu erinnern...

    Jetzt, wo Dives also auch wieder mit seinen Gedanken an diesem Tisch saß, fiel ihm auf, dass Aculeo seltsam drein blickte. War er verwirrt? Waren die Fragen so komisch gewesen, die der Iulier ihm gestellt hatte? Oder... HALT! Hatte er ihn mit seinem Verhalten gegenüber dem süßen Kerl irritiert? Aber er hatte doch garnichts gesagt, sich bemüht ganz normal zu reagieren! Das erforderte wohl noch einiges an Übung, dass seine Blicke eben nicht mehr sagten als tausend Worte... Dann könnte er sich ja auch gleich ein Schild um den Hals hängen! Verdammt.
    "Boah, ich hab' den ganzen Tag soviel gearbeitet, dass ich das Essen ganz vergessen habe. Nun steigt mir schon der bloße Geruch des Weins in dieser Taverne langsam zu Kopf...", gab er sich ganz locker und versuchte etwas herunterzuspielen, was Aculeo vielleicht ja auch garnicht bemerkt hatte. War das jetzt zu locker? Er zweifelte. Hoffentlich gab sich der Germanicer mit dieser Erklärung einigermaßen zufrieden.


    "Sie kommt aus Parthien?" Der Iulier machte große Augen.
    "Welche einigermaßen gut situierte Familie kommt denn von da?" Bei dieser Frage schwang auch hörbar römischer Stolz mit. Hatte er sich etwa auf eine Peregrine, vielleicht gar eine Sklavin eingelassen? Oder würde Dives gleich eines Besseren belehrt werden und dort wohnte wirklich eine für einen Eques angemessene römische Familie?
    "Sie war doch keine Amazone, oder?", fragte Dives nicht ganz ernst und mit einem entsprechend breiten Grinsen. Dabei bemerkte er weder, dass er plötzlich von Präsens auf Präteritum gewechselt war, noch kam es ihm nicht in den Sinn, dass diese Worte Aculeo vielleicht verletzen könnten. Aber wenn sie tatsächlich keine Römerin wäre, dann wäre es ja vielleicht ein Zeichen der Götter: Sie wurde auf die eine oder andere Weise aus dem Verkehr gezogen und der Germanicer bekam in dieser Zeit eine Standeserhebung. Zufall? Oder wollte das vielleicht sagen, dass er zu gut für sie war? Gedanken über Gedanken...


    "Kopf hoch! Auch andere Mütter haben schöne Kinder..." Ja, Dives sagte ganz bewusst nicht 'Töchter'. Aber das würde wohl kaum auffallen, solange sein Gegenüber nicht irgendwie genau darauf gestoßen werden würde oder zuvor schon in diese Richtung dachte. Menschen waren in ihren Denkweisen oftmals so eingefahren, dass sie das hörten, was sie hören wollten. Eine Tatsache, die wahrscheinlich bis in alle Ewigkeit so sein würde.
    "Komm, darauf trinken wir!", erhob der Iulier auffordernd seinen Becher.

    Es dauerte und dauerte und dauerte... Aber die Farbe wollte und wollte einfach nicht aus dem Gesicht des Iuliers verschwinden. Da blieb ihm wohl nicht mehr, als schlicht zu versuchen dies so mehr oder minder geschickt zu überspielen. Seine Anspannung wurde größer.
    'Bloß nichts Falsches sagen... Denk an die Worte deines Cousins!', ermahnte er sich gedanklich selbst. Im Gegensatz zu Severa ging Dives nämlich ersteinmal nicht davon aus, dass sie miteinander verwandt waren. Vielleicht maximal über die angesprochene Verbinung in irgendeiner Weise an-verwandt, aber nicht verwandt. Und wenn Centho bei ihr sogar einige Zeit gewohnt hatte, dann wäre sie sicherlich keine schlechte Partie und er würde sich bestimmt freuen, wenn Dives sich seinen Rat so schnell zu Herzen genommen haben würde!


    "Puh..." Er machte große Augen und ging in sich auf der Suche nach einem Namen. Da bemerkte er auch garnicht so recht, dass Severa sich in der Zwischenzeit mit einem anderen Mann verständigte. Wie hieß die Tante?
    "... Octavia... Ter..till..tull... Tertulla!" Genau! Oder doch nicht? Nur für den Bruchteil eines Augenblicks war sich der Iulier da sicher. Dann kehrte die Unsicherheit zurück und mit ihr verstärkte sich auch wieder die rote Farbe in Dives' Gesicht. Und plötzlich wollte die Sergia los! Bei Iuno hatte er sich wirklich so schrecklich geben? Dann würde er seinem Cousin Centho wohl doch nicht in allzu naher Zukunft von diesem Zusammentreffen berichten.
    "Hmhm.", nickte Dives ohne den Mund aufzumachen und etwas zu sagen. Sein Blick sprach für ihn und sagte, dass es ihm Leid tat. Er war nun schon etwas geknickt ob dieser Lage, in der er sich hier gerade wiederfand. Und auf einmal schien es fast so, als hätte Severa ihn auch ohne Worte verstanden: Sie lächelte ihn freundlich an! Dann hätte er vielleicht doch noch eine Chance...


    "Gerne, ja. Dann haben wir also ein.." 'Date!' "..ne Verabredung." Ja, das klang doch besser. Nicht dass sie doch noch verheiratet war, obwohl sich nichts Derartiges aus ihren Worten heraushören ließ. Aber besser er wäre trotzdem erstmal etwas vorsichtiger. Auch er erhob sich zum Abschied.
    "Ich werde sehen, dass ich es in nahe Zukunft mal wieder einrichten kann nach Roma zu reisen." Hörte sich bestimmt nicht gerade optimal an, aber Dives bemühte sich.


    Dann schlichen dem Iulier einige Gedanken in den Kopf:
    'Nein, streng ist sie wirklich nicht. Aber trotzdem so... Sie kann sich durchsetzen... gegen mich... Vielleicht sollte ich doch besser hoffen, dass wir richtig miteinander verwandt sind?' Darüber würde er grübeln, wenn sie die Taverne verlassen haben würde. Er ahnte noch nicht, was in einigen Tagen, am 1. Aprilis passieren würde und welche enormen Auswirkungen es auf ihn hätte...

    Ich wollt damit jetzt nichts lostreten... zumal ich an der Entscheidung hierüber keinen Anteil hatte.


    Mir ist nur der Thread irgendwie vor die Nase gefallen und ich hab gesehen, dass die beiden Gräber nicht im Tabularium verzeichnet sind.
    Daraus ergab sich dann diese Bitte, die nicht mehr und nicht weniger als eben solche ist... ;)

    Natürlich musste man nicht immer gleicher Meinung sein. Und ganz ehrlich war Dives sogar ganz froh, wenn er begründetermaßen eine andere Ansicht von etwas hatte als manch anderer. Solange es bei einer Diskussion blieb und sich nicht zu einem Streit, einem erbitterten Kampf um das Recht auswuchs, fand er das gut und für beide Seite positiv.
    "Na komm... Das soll ich dir glauben?", meinte Dives mit einem breiten Grinsen. Nicht dass es irgendwelche Anhaltspunkte dafür gab, dass Flavus flunkern würde, aber der Iulier konnte sich einfach nicht vorstellen, dass es tatsächlich noch andere Männer seines Alters gab - und der Decimer war vielleicht noch keine 20 wie Dives, aber sicherlich auch lange kein adulescens mehr - die noch ähnlich unerfahren in Liebesdingen waren. Zumal Flavus auch sicherlich keine schlechte Partie sein würde... Dives verdrängte weitere Gedanken und sein Grinsen überstrahlte dies auch nach außen.


    "Findest du...?" Er überlegte kurz. Er hatte noch nie wirklich darüber nachgedacht, ob der Gott wirklich so gut zu Ostia passte.
    "Naja, solange er nicht seine Werkstatt hierher verlegt...", schmunzelte Dives. Vulcanus schmiedete ja im Untergrund des Aetna auf Sizilien. Nicht dass ein Vulkan nicht auch gute Seiten hatte, denn der Boden in seiner Umgebung war in aller Regel äußerst fruchtbar und ertragreich. Aber es gab eben auch die Gefahren, die bereits ganze Städte von der Landkarte geputzt hatten, wenn man so an den Vesuv dachte.
    "Meinst du die Kultstätte in Roma oder redest du vom Vulkantempel von Ostia?", hakte Dives nach.
    "Wir können sowohl den einen als auch den anderen Ort gerne gemeinsam aufsuchen, aber ich denke, dass wir das lieber auf einen anderen Tag verschieben sollten. Denn auch das Vulcanus-Heiligtum von Ostia liegt etwas außerhalb der Stadt..."


    "Achso... War das jetzt das Zeichen, dass wir weitergehen sollten?" Mancheiner teilte soetwas ja gerne unterschwellig mit und Dives kannte Flavus zu wenig, um zu wissen, ob dem hier gerade so war oder nicht.

    Es war wohl ein ziehmlich schiefes Lächeln, welches Dives auf den Kommentar zur Oberweite zeigte. Er war erleichtert, dass das gerade nochmal gut gegangen zu sein schien. Da müsste er sich wohl etwas einfallen lassen, dass ihm soetwas nicht noch einmal passierte!
    Doch bereits einen Augenblick später war dieser Gedanke vorerst wieder vergessen. Aculeo war nun im Ritterstand und damit ein alles andere als unwichtiges Mitglied der Gens Germanica - davon zumindest ging Dives aus. Und trotzdem erzählte er, dass er nichts wisse? Klar, dass einem hier und dort Detailwissen fehlen würde (das fehlte Dives ja auch), doch dass er so überhaupt nicht wusste, wo seine Gens im Allgemeinen stand? Mindestens fragwürdig... Vielleicht eine Falle? Aculeo klang freundschaftlich... Gespielt? Dives lächelte schmal zurück und blickte dem Germanicer in die Augen. Angespannt versuchte er zu ergründen, inwieweit er seinem Gegenüber hier gerade trauen konnte. Dann löste sich seine Anspannung und sein Gesicht hellte auf. Aculeo machte nicht den Eindruck, als würe er die Informationen in die falschen Hände geben wollen. Ein Restrisiko blieb natürlich genauso wie ein Hauch Unbehagen.



    Ein junger Bursche löste die Situation auf. Er war ungefähr in Dives' Alter, also so um die 20, eher etwas jünger. Ein schlanker Körper, der an den richtigen Stellen aber auch durchaus kräftig zu sein schien. Die Sicht auf seinen leicht gebräunten Oberkörper wurde nur an seiner linken Schulter von einem schmalen weißen Tuch verdeckt. Mit einem kleinen runden Holztablett, auf dem zwei Becher standen, in der linken und dem bestellten Krug Wein in der rechten Hand nährte er sich dem Tisch.
    "Der Wein, die Herren...", kündigte er an und befüllte im selben Atemzug die beiden Becher, bevor er den Krug ebenso galant auf dem Tisch platzierte wie anschließend auch die beiden Becher. Dives' Blick wanderte langsam nach oben und erreichte nun endlich auch das Gesicht des Bedienenden. Die grünen Augen funkelten gleich zweier satt grüner Smaragde und zogen den Iulier sofort in ihren Bann. Das schwarze, mittellange Haar war glatt und fiel in leichtem Bogen über die Stirn.
    "Wenn ich sonst noch irgendetwas für euch tun kann...", meinte er dann mit seichtem Lächeln durchaus zweideutig. Dabei blickte er zunächst zu Dives. Er hatte wohl gemerkt, wie ihn dessen Blicke trafen. Es dauerte einen kurzem Moment, bis jener registriert hatte, dass er soeben angesprochen worden war. Mit dem Ansatz eines Lächelns schüttelte der Iulier dann leicht den Kopf, sodass der Bedienende sich nun Aculeo zuwandte...



    Nachdem auch der Germanicer reagiert hatte, zog sich der junge Bursche wieder zurück.
    "Wo waren wir gerade?", fragte Dives rhetorisch, um das vorherige Gespräch fortzusetzen. Seine Augen war bei Aculeo.
    "Deine Verlobte ist verschwunden?" Langsam wanderte der Blick des Iuliers an den Rand von Aculeos Gesicht, dann kurz darüber hinaus und verfolgte anschließend den sich entfernenden Typ. Auch aus dieser Perspektive ein lohender Anblick.
    "Die Braut, die sich nicht traut? Oder wurde sie entführt?", sprach er leicht an seinem Gegenüber vorbei.
    "Was sagt denn ihre Gens dazu?" Dives blickte plötzlich etwas überrascht. Der Wirt war in sein Blickfeld geraten und sah seinerseits selbstgefällig herüber. Was hatte das zu bedeuten? Der Iulier schaute wieder wirklich zu Aculeo. Dessen letzter Satz war an ihm ebenso vorbei gegangen wie auch die angedeutete Tatsache, dass Roxane eine Peregrine war und daher natürlich keiner Gens angehörte. Dives rollte kurz mit den Augen und atmete tief ein. Na klar! Der Wirt hatte von der Abfuhr der weiblichen Bedienung erfahren und entsprechend versucht zu reagieren... zumindest beim Iulier durchaus mit Erfolg.
    Jetzt war er auch gedanklich wieder voll und ganz beim Germanicer.

    Dives bemerkte die Musterung von Flavus' Seite nicht. Viel zu sehr war er damit beschäftigt seinen Sklaven zu beobachten und ihm mittels eindeutiger Blicke nahezulegen mit derartigen Geräuschen aufzuhören. Ohne Erfolg.


    "Nun, dann definieren wir ein und dasselbe Wort auf zwei verschiedene Weisen, Decimus.", setzte der Iulier dann zu einer Antwort an.
    "Jemand ist in meinen Augen fehlbar, wenn nicht alles, was er oder sie macht, richtig ist. Anders gesagt denke ich, dass derjenige fehlbar ist, der schlicht auch mal einen Fehler macht. Und wie du eben selbst gesagt hast, irren auch Götter mal und machen Fehler. Deshalb denke ich, dass eben auch die Unsterblichen fehlbar sind, unabhängig davon, ob sie nun ihre Fehler sofort wieder ausgleichen oder nicht." Bei den vielen menschlichen Zügen, die jeder Gott des Olymps hatte, wer wollte sich da unfehlbar nennen?
    "Aber versteh mich nicht falsch. Fehlbarkeit muss nicht automatisch immer schlecht sein. Wer liebt, sieht die Welt häufig mit rosarotem Blick und macht allein deshalb Fehler. Soll die Liebe deshalb schlecht sein?" Dives schüttelte den Kopf und steckte sich eine Traube in den Mund.


    Dass auch Flavus keine Eltern mehr hatte, hörte sich der Iulier genauso an, wie die Todesursachen. Sein Blick zeigte, dass Dives mitfühlte und ihm der Verlust des Decimers Leid tat. Fast wäre er sogar soweit gewesen und hätte Flavus sein Beileid ausgesprochen, doch rechtzeitig füllte er eine weitere Traube in seinen Mund nach, sodass kein derartiges Wort aus diesem drang. Hier und jetzt würde er ganz sicher keine Trauer zeigen, so sehr es ihm auch nahe ging. Keine Schwäche in der Öffentlichkeit. Also kam der Iulier nach einer weiteren Traube gleich zum Hauptgott der Civitas.


    "Der Gott Vulcanus ist der Hauptgott dieser Civitas, was wieder sehr stark mit der Geschichte Ostias zu tun hat. Und zwar wird dir vielleicht, nein sicherlich, das Volcanal auf dem Forum Romanum, nahe dem Comitium, ein Begriff sein. Aufgrund dieser räumlichen Nähe gilt der Gott auch als Zeuge aller dort getroffenen Entscheidungen und Beschlüsse. Da nun damals insbesondere die letzte und höchste Instanz bei der Gründung einer römischen Kolonie eben das Comitium war, wurde Vulcanus der Hauptgott speziell der ersten dieser Kolonien - der Hauptgott von Ostia.", erklärte Dives also ruhig und der Reihe nach.
    "Der Grund übrigens dafür, dass ich das geplante Schauspiel zu Vulcanus' Ehren aufführen lassen will... und auch dafür, dass er in diesem Stück vorkommen wird. Aber mehr verrate ich noch nicht." Er lächelte verschimtzt. Es war ja auch nicht so, dass Vulcanus nun die Hauptperson des Dramas wäre.

    "Gut.", meinte Dives nur und steckte sich, nachdem er seine Schale mit Weintrauben bekommen hatte, die erste Traube in den Mund. Flavus war der Geführte, der Gast, nach dem sich die kleine Gruppe richten würde. Es war ja auch seine Führung. Er bestimmte, wann eine Pause zum Essen eingelegt wurde und wann es weitergehen würde...
    "Lecker und schön saftig...", lobte der Iulier die ihm ausgegebenen grünen Perlen, die auch optisch - dem Wasser sei Dank - wie eben jene Schmuckstücke glänzten. Antinoos unterdessen sog bereits die zweite Traube mit einem deutlich vernehmbaren 'PLOPP' in seinen Mund und stimmte sogleich seinem dominus mit stummem Nicken zu.


    "Er ist wohl genauso seltsam wie jeder andere Gott... und genauso fehlbar." Denn allein wenn man sich die vielen Liebschaften, Affären und Intrigen der Göttlichen vor Augen führte, musste man wohl zu der Überzeugung gelangen, dass die Unsterblichen keinesfalls unfehlbar waren.
    "Sag, Decimus, leben deine Eltern noch?", offenbarte Dives indirekt welchen Verlust ihm der oberste Gott der Meere zugefügt hatte. Dass der eigentlich 'nur' für den Tod eines Elternteils die Verantwortung trug, war im Moment nebensächlich. Außerdem hatte der Iulier zu seinem eigenen Bedauern seinen Vater eh nie so kennenlernen können, wie er es sich selbst gewünscht hätte und folglich auch keine allzu enge emotionale Bindung zu ihm. Da wog dieser Verlust hier entsprechend schwerer.
    "Da fällt mir ein: Hab ich dir eigentlich schon erzählt oder weist du, welches der Hauptgott dieser Civitas ist?", versuchte Dives dann selbst wieder die Kurve zu einem weniger persönlichen Thema zu kratzen.

    "Hm? Ja.", antwortete der Iulier zunächst mehr mechanisch auf Aculeos Nachfragen, als dass er wirklich wieder beim Gespräch war. Erst als dieser mit... also... NEIN! Dives' Augen waren weit geöffnet. Hatte er wirklich den Eindruck bei Aculeo hinterlassen? Bei den Göttern...
    "NEIN!", sagte er halb lachend halb schockiert von dem langsam vor seinen Augen entstehenden Bild.
    "Nein, glaub mir. Ich habe kein Interesse an irgendeinem Busen!" Verdammt, verplappert!
    "Ich meine, nicht an solch einem Busen..." Hoffentlich nochmal gerettet. Naja, die nächsten Augenblicke würden zeigen, wie überzeugend das wirkte. Wie überspielte man unangenehme Situationen am einfachsten? Einfach weiterreden und das nächste Thema anschneiden:
    "Da fällt mir ein: Wie war eigentlich deine Hochzeit mit... ähm... also deine Hochzeit in Germania?" Der Iulier konnte sich nicht erinnern, dass Aculeo ihm gesagt oder geschrieben hätte, wen er da eigentlich geheiratet hatte. Aber er würde sicherlich gleich voller Stolz den Namen seiner Frau nennen, dachte sich Dives.
    "Tut mir Leid wegen der Überleitung...", fügte er noch kleinlaut hinzu. Die wirkte wahrscheinlich schon irgendwie beleidigend für seine Gattin, was natürlich unbeabsichtig war.


    "Naja, was man so hört, scheint Aegyptus ja dem Vescularier nicht der zuverlässigste Getreidelieferant zu sein... Und bei dem, was sich so andeutet, wird in nächster Zukunft viel marschiert werden... zufällig vielleicht auch an jenem Hof vorbei, auf dem du Ruhe vor dem Sturm suchst." Es wäre nicht ungewöhnlich, wenn marschierende Truppen sich von anliegenden Landsitzen und Gehöften versorgen würden. Da würde dann wohl auch weniger die Größe eine Rolle spielen als viel mehr die Entfernung zur jeweiligen Truppe.
    "Also ich fühle mich meinem Cousin verpflichtet, allein schon weil er soviel für mich getan hat in den vergangenen zwei-drei Jahren." Das alles sagte Dives in normaler Gesprächslautstärke. Nicht so laut, dass man es über drei Tische hören könnte, aber auch nicht geflüstert. Es schienen ihm keine zu gefährlichen Worte und Sätze zu sein und er hatte ja vor allem im ersten Teil ein bisschen umschrieben, was er meinte und dachte. Beim letzten Punkt konnte er aber nicht anders, als genauso leise zu antworten, wie Aculeo fragte:
    "Centho steht gemäß römischer Tradition voll und ganz hinter seinem Patron Aelius. Diesen wird er in allem unterstützen, wie er nur kann. Wie er sich genau zu Vescularius verhalten wird, kann ich dir leider nicht sagen, aber ich denke, dass er mir von einem Fluchtplan erzählt hätte, wenn er aus Roma zu flüchten planen würde." Im Klartext könnte sich Aculeo sicherlich selbst erschließen, dass Centho ein doppeltes Spiel spielte. Wie sonst sollte der hinter Aelius Quarto, dem leiblichen Bruder des Valerianus, stehen und gleichzeitig unverhaftet im Roma des Salinator bleiben? Wem dabei Centhos wahre Loyalität galt, hatte Dives gesagt.
    "Wo stehen die Germanicer?", fragte der Iulier nun im Gegenzug. Ob sich alle Mitglieder der Gens aus den aktuellen politischen Entwicklungen einfach so herauszuhalten gedachten?

    Wieder machte Dives eine geistige Notiz. Diesmal jedoch handelte es sich dabei nicht um irgendwelche verwandtschaftlichen Verbindungen, sondern um eine Adresse. An wen Flavus als eventuelle Begleitungen dachte, wusste Dives nicht und dementsprechend gab er hierzu auch keinen weiteren Kommentar ab.


    "Ja gut... Dann nehme ich auch eine Schale.", ließ sich Dives mehr breitschlagen, als dass er wirklich überzeugt klang. Ihm war durch Flavus' Lachen gerade aufgegangen, dass es für diesen eventuell auch beleidigend sein könnte, wenn er ablehnte. Also sagte er eben zu.
    "Danke. Ja, ich denke, dabei bleibt es.", antwortete der Iulier und blickte sogleich Antinoos (für Flavus unsichtlich) eindringlich in die Augen. So behielt der Sklave eventuelle weitere Wünsche für sich. Soweit käme es für Dives noch, dass er seine Sklaven bei anderen durchfütterte. Wie sähe das aus?
    "Wir waren in einer Bäckerei, direkt bevor wir zu dir kamen.", wandte sich der Iulier dann mit entschuldigendem Lächeln wieder zum Decimer. Diese Ausrede würde Flavus hoffentlich schlucken. Dives wollte bescheiden bleiben.


    "Kein Problem. Wollen wir erst hier im Schatten des Theaters kurz essen, bevor wir weitergehen oder willst du im Gehen essen?" Beim letzten Teil der Frage schaute Dives etwas ungläubig, denn mit Brot, Käse und einer Schale Trauben schien Flavus doch gut die Hände voll zu haben. Oder hatte er vielleicht irgendeine spezielle Technik, die man sich abgucken könnte? Mal sehen...
    "Und Neptun, ja! Der kann schon mal sein ganz eigenes Spiel mit einem treiben..." Diese durchaus enthusiasisch angesetzte Antwort verlor plötzlich, mitten im Satz seine gesamte Energie und am Ende schwang in den Worten des Iuliers doch eine durchaus hörbare Trauer mit. Ein ganz eigenes Spiel, ja. Dives seuftzte. Und manchmal war dieses Spiel eine Tragödie, ein Trauerspiel ohne Überlebende.

    Zitat

    Original von Marcus Iulius Dives
    Absent bis zum Wochenende...


    Tja, da hat sich ein kleines Problem von ganz allein und damit deutlicher schneller gelöst, als ursprünglich erwartet...


    Muss aber erstmal lesen... ;)

    Es war nun bereits eine ganze Weile her, dass Dives anhand der militärischen und zivilen Auszeichnungen eine Rangfolge der wichtigsten Gentes erstellt hatte. Langsam war es nun an der Zeit für eine Aktualisierung dieser ganzen Daten, deren Ergebnis sich auch als Indikator für die Macht der unterschiedlichen Gentes des Imperiums interpretieren ließ.
    So kam am heutigen Tage ein persönlicher Bote in der Casa Iulia zu Roma an, geschickt aus Ostia, wurde eingelassen und begab sich sogleich in das Cubiculum des Iulius Dives. Im Gepäck hatte er jedoch nicht nur aktuellere Schriftrollen des 'alten' gradus Divitis gentium (= Divitischer Rang der Gentes), mit welchen er die älteren Exemplare ersetzte. Dabei hatte er auch eine Neuschöpfung seines Herrn, die nun besonderen Wert auf die Standeszugehörigkeit einzelner Gensmitglieder legte. Dabei wurde nicht nur, wie die Tabelle zunächst suggerierte, zwischen Angehörigen der Nobilitas, aktiven Senatoren, Rittern, Decurionen und römischen Bürgern, sondern auch zwischen den einzelnen senatorischen Rängen (Consular, Praetorier, ...) differenziert.
    Seine vorangegangenen Studien zusammen mit diesem gradus continuus Divitis gentium (= weiterführender Divitischer Rang der Gentes), so bildete der iulische Autor sich ein, würden nun einen noch genaueren Macht- und Einflussindikator darstellen:

    Principale Ehrungen:

    >> Militärische Ehrungen
    >> Zivile Ehrungen & gradus Divitis gentium
    Stand: ANTE DIEM V NON MAI DCCCLXIII A.U.C. (3.5.2013/110 n.Chr.)

    Gens Std. Pkt.e Rang Gens Std. gDg
    Pkt.e
    gDg
    Rang
    prin.
    Pkt.e
    prin.
    Rang
    Pkt.e-
    summe
    Rang-
    schnitt
    gcDg
    Decima 0;0;0 1;2;0 2;4;7 0;0;1 10;10;47 206 1 Decima 222 1,5 206 1 428 1,33 1
    Flavia 1;0;0 1;1;3 0;0;1 0;0;0 3;10;43 181 2 Flavia 131 8,5 181 2 312 6,33 2
    Octavia 0;0;1 1;2;1 1;0;5 0;0;0 2;1;54 167,5 3 Germanica 73 5,5 150 4 223 5 3
    Germanica 0;0;0 2;0;1 2;0;5 0;0;0 5;4;46 150 4 Octavia 71,5 8,5 167,5 3 239 6,67 3
    Iulia 0;0;0 0;1;0 0;0;2 2;2;0 7;7;84 147,5 5 Duccia 107,5 4,5 84 11 191,5 6,67 5
    Aurelia 0;0;0 1;1;4 0;0;0 0;0;0 5;7;35 135,5 6 Iulia 89,5 11 147,5 5 237 9 5
    Tiberia 0;0;1 0;0;3 0;0;0 0;1;0 4;4;35 106 7 Aurelia 30 17,5 135,5 6 165,5 13,67 7
    Claudia 0;0;0 1;0;1 0;0;0 0;0;0 4;14;29 93 8 Tiberia 37,5 15 106 7 143,5 12,33 7
    Annaea 0;0;0 1;0;1 1;0;1 0;0;1 1;1;37 90,5 9 Annaea 49 10 90,5 9 139,5 9,67 7
    Didia 0;1;0 0;0;0 0;1;5 0;0;1 0;0;39 88 10 Helvetia 58 15 80,5 12 138,5 14 10
    Duccia 0;0;0 0;0;0 2;0;3 0;2;1 5;6;21 84 11 Artoria 44 12 56,5 19 100,5 14,33 11
    Helvetia 0;0;0 1;0;0 0;0;4 0;0;1 6;5;19 80,5 12 Claudia 25 22,5 93 8 118 17,67 12
    Matinia 1;0;0 0;0;0 0;0;2 0;2;1 3;2;20 80,5 12 Caecilia 39 14 64 16 103 14,67 12
    Aelia 1;0;0 0;0;0 0;1;3 0;0;0 2;2;10 73 14 Cornelia 42 12,5 58 18 100 14,33 12
    Ulpia 0;0;2 0;0;1 0;0;0 0;0;0 1;1;2 64,5 15 Matinia 30,5 20 80,5 12 111 17,33 12
    Caecilia 0;0;0 0;0;1 0;2;1 0;0;0 2;2;29 64 16 Didia 43,5 23 88 10 131,5 18,67 16
    Vinicia 2;0;0 -1;0;1 0;0;2 0;0;0 2;0;9 62 17 Ulpia 33 19 64,5 15 97,5 17,67 17
    Cornelia 1;0;0 0;0;0 0;1;0 0;0;0 0;0;20 58 18 Iunia 37,5 14,5 50,5 22 88 17 17
    Artoria 0;0;0 0;0;0 1;1;2 0;0;2 3;1;23 56,5 19 Vinicia 30 18 62 17 92 17,67 19
    Quintilia 0;0;0 0;0;0 1;0;2 0;0;0 5;1;27 54,5 20 Aelia 36 24 73 14 109 20,67 20
    Prudentia 0;0;1 0;0;0 0;0;4 0;0;0 0;1;21 52,5 21 Hadriana 41 12,5 38,5 28 79,5 17,67 21
    Iunia 0;0;0 0;0;0 0;1;1 0;0;1 7;1;23 50,5 22 Prudentia 33 16,5 52,5 21 85,5 18 22
    Petronia 0;0;0 0;0;0 0;1;0 2;0;0 3;4;21 50 23 Petronia 20 21 50 23 70 21,67 23
    Terentia 0;0;0 0;0;0 0;2;1 0;0;0 3;0;28 50 23 Terentia 25,5 22,5 50 23 75,5 22,67 23
    Pompeia 0;0;0 0;0;0 1;0;0 0;0;0 4;2;25 48 25 Quintilia 10,5 27 54,5 20 65 24,67 25
    Sergia 0;0;0 0;0;0 0;1;2 0;0;1 4;1;21 46,5 26 Sergia 14,5 27,5 46,5 26 61 27 26
    Purgitia 1;0;0 0;0;0 0;0;0 0;1;0 1;2;5 41 27 Fabia 11 26,5 29,5 29 40,5 27,33 27
    Hadriana 0;0;0 0;0;0 1;2;0 0;0;0 3;1;11 38,5 28 Rediviva 13 26,5 26 30 39 27,67 28
    Fabia 0;0;0 0;0;0 1;1;2 0;0;0 0;1;6 29,5 29 Pompeia 5 35 48 25 53 31,67 29
    Rediviva 0;0;0 0;0;0 0;0;2 0;0;1 0;0;16 26 30 Purgitia 10 32 41 27 51 30,33 29
    Valeria 0;0;0 0;0;0 0;0;2 0;0;0 0;3;13 25,5 31 Atia 16 27,5 18,5 33 34,5 29,33 31
    Scribonia 0;0;0 0;0;1 0;0;0 0;0;0 0;1;11 24,5 32 Valeria 9 29,5 25,5 31 34,5 30 32
    Atia 0;0;0 0;0;0 0;0;0 0;0;0 2;1;13 18,5 33 Scribonia 6 34 24,5 32 30,5 33,33 33
    Furia 0;0;0 0;0;0 0;0;1 0;0;0 0;2;11 18 34 Aemilia 8 31 12 37 20 33 34
    Sabbatia 0;0;0 0;0;0 0;0;1 0;0;1 0;0;12 18 34 Tallia 26 24,5 2 53 28 34 34
    Ferria 0;0;0 0;0;0 0;0;2 0;0;0 0;0;8 16 36 Sabbatia 3 37 18 34 21 36 36
    Aemilia 0;0;0 0;0;0 0;0;1 0;0;0 2;0;4 12 37 Plinia 7 33 11 38 18 34,67 37
    Plinia 0;0;0 0;0;0 0;0;1 0;0;0 0;0;7 11 38 Ferria 3 36 16 36 19 36 38
    Vesuvia 0;0;0 0;0;0 0;0;1 0;0;0 0;1;5 10,5 39 Vesuvia 5,5 33 10,5 39 16 35 39
    Domitia 0;0;0 0;0;0 0;0;0 1;0;0 2;0;2 10 40 Furia 1,5 40 18 34 19,5 38 40
    Albia 0;0;0 0;0;0 0;0;0 0;0;0 0;0;8 8 41 Domitia 4 36 10 40 14 37,33 41
    Corvia 0;0;0 0;0;0 0;0;0 0;0;0 0;0;7 7 42 Albia 2 37 8 41 10 38,33 42
    Epria 0;0;0 0;0;0 0;0;0 0;0;0 0;0;6 6 43 Septimia 8 31,5 2 53 10 38,67 43
    Horatia 0;0;0 0;0;0 0;0;0 0;0;0 0;0;6 6 43 Maria 6 33,5 2 53 8 40 44
    Ambrosiana 0;0;0 0;0;0 0;0;0 0;0;0 0;0;5 5 45 Vibia 6 33,5 2 53 8 40 44
    Rufia 0;0;0 0;0;0 0;0;1 0;0;0 0;0;1 5 45 Rufia 2 37 5 45 7 39,67 46
    Agricola 0;0;0 0;0;0 0;0;0 0;0;0 0;0;4 4 47 Corvia 0 41 7 42 7 41,33 47
    Antonia 0;0;0 0;0;0 0;0;0 0;0;0 0;0;4 4 47 Agricola 1 38,5 4 47 5 41,33 48
    Grylla 0;0;0 0;0;0 0;0;1 0;0;0 0;0;0 4 47 Syagria 1 38,5 4 47 5 41,33 48
    Syagria 0;0;0 0;0;0 0;0;1 0;0;0 0;0;0 4 47 Epria 0 41 6 43 6 41,67 50
    Verginia 0;0;0 0;0;0 0;0;0 0;0;0 1;1;0 3,5 51 Horatia 0 41 6 43 6 41,67 50
    Vipsania 0;0;0 0;0;0 0;0;0 0;0;0 0;0;3 3 52 Vipsania 2 37 3 52 5 42 52
    Equita 0;0;0 0;0;0 0;0;0 0;0;0 0;0;2 2 53 Ambrosiana 0 41 5 45 5 42,33 53
    Licinia 0;0;0 0;0;0 0;0;0 0;0;0 0;0;2 2 53 Antonia 0 41 4 47 4 43 54
    Maria 0;0;0 0;0;0 0;0;0 0;0;0 1;0;0 2 53 Grylla 0 41 4 47 4 43 54
    Septimia 0;0;0 0;0;0 0;0;0 0;0;0 0;0;2 2 53 Verginia 0 41 3,5 51 3,5 44,33 56
    Tallia 0;0;0 0;0;0 0;0;0 0;0;0 1;0;0 2 53 Equita 0 41 2 53 2 45 57
    Vibia 0;0;0 0;0;0 0;0;0 0;0;0 1;0;0 2 53 Licinia 0 41 2 53 2 45 57
    Volteia 0;0;0 0;0;0 0;0;0 0;0;0 0;0;2 2 53 Volteia 0 41 2 53 2 45 57
    Crassilia 0;0;0 0;0;0 0;0;0 0;0;0 0;0;1 1 60 Crassilia 0 41 1 60 1 47,33 60
    Decia 0;0;0 0;0;0 0;0;0 0;0;0 0;0;1 1 60 Decia 0 41 1 60 1 47,33 60
    Deditia 0;0;0 0;0;0 0;0;0 0;0;0 0;0;1 1 60 Deditia 0 41 1 60 1 47,33 60
    Epidia 0;0;0 0;0;0 0;0;0 0;0;0 0;0;1 1 60 Epidia 0 41 1 60 1 47,33 60
    Galla 0;0;0 0;0;0 0;0;0 0;0;0 0;0;1 1 60 Galla 0 41 1 60 1 47,33 60
    Gavia 0;0;0 0;0;0 0;0;0 0;0;0 0;0;1 1 60 Gavia 0 41 1 60 1 47,33 60
    Livia 0;0;0 0;0;0 0;0;0 0;0;0 0;0;1 1 60 Livia 0 41 1 60 1 47,33 60
    Noctua 0;0;0 0;0;0 0;0;0 0;0;0 0;0;1 1 60 Noctua 0 41 1 60 1 47,33 60
    Thulania 0;0;0 0;0;0 0;0;0 0;0;0 0;0;1 1 60 Thulania 0 41 1 60 1 47,33 60
    Vicia 0;0;0 0;0;0 0;0;0 0;0;0 0;0;1 1 60 Vicia 0 41 1 60 1 47,33 60
    (ohne) 1;0;0 1;0;0 0;0;0 0;0;0 14;4;14 112 7 (ohne) 88 13,5 112 7 200 11,33 7
    (ohne) 0;0;0 0;0;0 0;0;0 0;0;0 0;0;0 0 71 (ohne) 68,5 19 0 71 68,5 36,33 34
    (ohne) 0;0;0 0;0;0 0;0;0 0;0;0 0;0;0 0 71 (ohne) 2 40,5 0 71 2 50,67 72

    >> Militärische Ehrungen
    >> Zivile Ehrungen & gradus Divitis gentium
    Stand: ANTE DIEM V NON MAI DCCCLXIII A.U.C. (3.5.2013/110 n.Chr.)

    Die zusammengerollten papyri waren zusätzlich mit einem Band umschnürt und es klemmte eine kleine tabula mit Beschriftung zur besseren Archivierung daran fest.