Beiträge von Marcus Iulius Dives

    Zitat

    Original von Sextus Annaeus Rufus
    bitte zurück in die Gesellschaft


    Der Tod kennt keine Wiederkehr.


    Oder mit den Spielregeln gesprochen: Als ID In Elysio ist kein Wiedereinstieg ins Spiel möglich.
    Die ID Sextus Annaeus Rufus wird folglich - auch an Ostern - nicht wiederauferstehen. ;)
    Du kannst jedoch gerne eine neue ID erstellen und mit dieser dann erneut im IR spielen.


    Edit: Morrigan war schneller. ^^

    | Vibilius


    "Salve!", grüßte der rothaarige Vibilius den unbekannten Bediensteten, nachdem er im Anschluss an das Klopfen die Tür geöffnet, hinaus gesehen und eine Sänfte erblickt hatte, welche vor dem Haus hielt. "Dies ist die Domus Iulia der Iulii Caepiones, Wohnsitz der Senatoren Iulius Centho und Iulius Dives.", erklärte er dann, um zu vermeiden, dass hier jemand nur an der falschen Haustür geklopft hatte. "Wie kann ich weiterhelfen?", erkundigte er sich anschließend freundlich, bevor er einen beiläufigen Blick gen Himmel warf. Anhand des Sonnenstands würde er wohl die ungefähre Stunde erkennen können, zu welcher hier gerade geklopft wurde, wie der Ianitor anhand ebendieser Tageszeit wiederum abschätzen könnte, welche Bewohner des Hauses aktuell anwesend waren und welche möglicherweise gerade im Senat tagten, ihrem Dienst in den Castra Praetoria nachgingen oder womöglich anderweitig beschäftigt waren.




    IANITOR - DOMUS IULIA

    In der Tat hielt dies der Iulier keineswegs für eine Wortklauberei. Denn für ihn machte es durchaus einen auch inhaltlichen Unterschied, ob ein Candidatus eine Präferenz für Strafverfolgung und Decemvirat äußerte oder eine Vorliebe für Münzprägung und Straßenreinigung erklärte.


    "Ich schlage vor, zunächst den Patron des Duccius Callistus zu dieser Frage zu hören.", beantwortete Dives die direkt an ihn gerichtete Frage in sachlicher Gelassenheit. Denn tatsächlich basierte sein Standpunkt einzig auf der Rede des Ducciers vor dem Senat sowie den im Anschluss daran beantworteten Fragen. Was Duccius Callistus zusätzlich dazu möglicherweise mit seinem Patron besprochen hatte und was jener Patron hernach möglicherweise anderen Kandidaten in vertraulichen Gesprächen erzählt hatte, entzog sich jeder divitischen Kenntnis. Er selbst vermochte hier einzig auf die Auftritte der designierten Vigintiviri vor dem Senat zurückgreifen zu können.

    Der divitische Senator mit seiner gewissen Schwäche für den designierten Vigintivir aus der Gens Duccia erbat sich das Wort.


    "Ich möchte zunächst dem ehrenwerten Consul Claudius respektvoll widersprechen.", begann er seine Wortmeldung. "Denn in der Tat meine ich mich zu entsinnen, dass Duccius Callistus im Rahmen seiner Rede zunächst seine Eignung für jedwede Ämter innerhalb der Vigintiviri herausstrich, bevor er in Reaktion auf meine explizite Frage nach seiner persönlichen Präferenz zwar in der Tat seine iuristischen Kenntnisse betonte, dementsprechend allerdings - meiner Erinnerung nach - eine Ernennung zum Triumvir Capitalis oder Decemvir zu bevorzugen angab.", rekapitulierte der Iulier und hoffte, dass hier tatsächlich nur eine Verwechslung auf Seiten des Consuls vorlag. Denn die Münzprägung wäre wohl gewiss eine Ehre. Das Quattuorvirat der Straßenreinigung hingegen war wohl im Allgemeinen weit weniger beliebt und Dives seinerseits hatte die klare Absicht, den attraktiven Beau aus der Gens Duccia vor einer Aufgabe zwischen Müll und Unrat zu bewahren.


    "Gegen einen Einsatz des Claudius Gallus im Bereich der Münzprägung hätte ich prinzipiell erst einmal nichts einzuwenden.", kommentierte der Iulier anschließend nur kurz und mit einer gewissen Zurückhaltung, da die wenigen Plätze bei den Tresviri aere argento auro flando feriundo wohl stets besonders begehrt waren. Und bevor nicht die Straßenreinigung für den Duccier ausgeschlossen war, wollte er sich auch beim Sohn des amtierenden Consuls noch etwas Spielraum lassen.

    "Princeps Praetorii der Praetorianer...", ließ sich Dives diesen vollen Titel auf der Zunge zergehen. "Was für eine schöne Alliteration.", kommentierte er anschließend mit einem Lächeln, da er in der Tat doch meistens seine Freude an rhetorischen Stilmitteln hatte. "Aber gewiss nicht nur die sondern vor allem das größere Ansehen deiner neuen Einheit dürften die finanziellen Nachteile doch sicherlich wieder wettmachen, oder?", erkundigte er sich anschließend. "Nicht zu vergessen kannst du nun in einem Haus mit unter anderem einem deiner Großneffen und seiner Familia wohnen.", hoffte der Iulier, dass auch dies in den Augen seines Großonkels als Vorteil gesehen wurde.


    "Dein Landgut?", war Dives anschließend kurzzeitig überrascht, bevor er sich des Umstands gewahr wurde, dass Licinus erwähntermaßen über den Seeweg von Massilia nach Ostia gereist war und folglich in Cremona, das auf dem Landweg gewiss nur einen kleinen Umweg gekostet hätte, keinen Zwischenhalt eingelegt hatte. "Dem geht es in der Tat sehr gut. Ich war bedingt durch eine längere Geschäftsreise auf mein Gut bei Bovillae leider dazu gezwungen, die Produktion der Betriebe etwas zu drosseln, sodass letztlich einige Zeit lang diese Betriebe zwar keine Verluste, andererseits jedoch auch keine Gewinne eingefahren haben. Einzig die regelmäßigen Einnahmen aus dem Landgut direkt sind dennoch stabil geblieben.", erklärte er die Lage. "Jedoch intendiere ich, nach meiner kürzlichen Rückkehr von besagter Reise die Produktion bald wieder anzuziehen - vorausgesetzt selbstredend, dass du nach deiner Versetzung nicht selbst wieder alle Geschäfte in die eigene Hand nehmen möchtest.", implizierte der Großneffe die Frage danach, welche Vorstellungen sein Großonkel diesbezüglich hatte.

    Der iulische Senator folgte den weiteren Ausführungen, bevor er neuerlich das Wort sich erbat.


    "Da ich als Vicarius des Dominus Factionis der Factio Veneta direkt davon betroffen wäre, muss ich sagen, dass ich die jüngste Änderung am Paragraphen eins Absatz eins für äußerst problematisch halte. Denn die Factio Veneta verfügt naturgemäß über eine Vielzahl verschiedener Zugtiere, die ihrerseits individuelle Stärken und Schwächen haben. Insbesondere eignen sich manche Tiere besser auf der Innen-, andere hingegen besser auf der Außenbahn.", führte Dives aus und hoffte, dass jeder nachvollziehen konnte, weshalb ein Pferd nicht gleich ein Pferd, respektive ein Maultier nicht gleich ein Maultier war. "Dass es dem Ausrichter obliegen soll, über die Auswahl der einzelnen Zugtiere jedes Gespanns zu bestimmen, kann ich daher weder befürworten, noch denke ich, dass dies die Intention der letzten Veränderung des vorliegenden Entwurfs war.", nahm er den claudischen Consul in Schutz und wollte ihm selbstredend nichts Gegenteiliges unterstellen.


    "Ich möchte folglich vorschlagen, diesen Satz zu ersetzen.", gab er an und warf einen kurzen Blick auf seine Notizen. "Es obliegt dem Ausrichter, über die Art und die Anzahl der Zugtiere zu entscheiden.", bot er als Alternative auch für den Begriff der Anspannungsform an. Denn wenn ein Begriff erst eines Beispiels bedurfte, damit man ihn verstehen konnte, so war dieser Begriff wohl ein wenig sperrig und unglücklich gewählt. Doch da diese Passage erst im Rahmen dieser Sitzung ihren Weg in den Gesetzentwurf gefunden hatte, konnte und wollte auch in diesem Aspekt der Iulier niemandem etwas anlasten. "Ferner legt die Annahme des Consulars Purgitius nahe, dass es möglicherweise unterschiedliche Auffassungen gibt, an wen man eine Klage wegen diesem Gesetz zu richten hätte.", zeigte Dives bei der Gelegenheit noch auf. "Ich selbst bin in diesem Punkt ein wenig unentschlossen, möchte allerdings dennoch zumindest die Frage in den Raum stellen, inwieweit es womöglich von irgendeinem der Anwesenden für sinnvoll oder gar notwendig erachtet wird, hierzu eine entsprechende Festlegung zu treffen.", blickte der Senator zunächst zum Purgitier, bevor er den Consul ansah und sich mit einem Nicken als Zeichen, dass sein Redebeitrag beendet war, wieder setzte.

    Mit stoischer Miene verfolgte Dives den Redeschwall seiner Frau. Sie erzählte von ihrer Reise nach Misenum, einer angeblichen Verschleppung durch die Praetorianer sowie einem Verhör in der Casa Sergia durch die deren Trecenarius. Dabei fiel dem Iulier durchaus auf, dass Fausta keine Zeugen für ihre Behauptungen nannte. Von ihrer gemeinsamen Tochter Faustina hatte sie sich nicht verabschieden können, sagte sie und disqualifizierte das Kind damit, die Verschleppung zu bestätigen. Ihre Cousine Sergia Severa war indes ebenfalls nicht anwesend, als das erwähnte Verhör stattgefunden haben sollte, womit in der Folge auch sie nicht geeignet war, diese Aussage zu bestätigen. Stattdessen würde Fausta mutmaßlich einzig ein paar sergische Sklaven als Zeugen für ihre Geschichte benennen können. Doch wollte der Senator tatsächlich einem Sklaven trauen, der - in Misenum - in den Diensten Faustas stand oder - in der Casa Sergia - im Zweifel derart von Fausta unter Druck gesetzt und manipuliert worden war, dass er jede beliebige Lüge als Wahrheit verkaufen würde?


    In der Tat hatte Dives durchaus seine Zweifel daran, dass - abseits der Reise nach Misenum, von der auch Minor erzählt hatte - irgendetwas Vergleichbares passiert war. Denn zwar wollte der Iulier nicht vollkommen ausschließen, dass seine Frau, die ihm gegenüber bereits indirekt einen Auftragsmord an einem syrischen Händler zugegeben hatte, schlussendlich auch im vergangenen Sklavenaufstand ihre Finger mit im Spiel gehabt hatte. Doch ihre Argumentation schien zumindest im ersten Augenblick schlüssig, während der Senator zudem kein Motiv erkennen konnte, mit welchem Ziel und Interesse seine Frau sich hätte an diesem Aufstand beteiligen sollen. Ihren Auftragsmord an dem syrischen Händler hingegen hatte sie dereinst recht deutlich begründet. Sie hätte ihre gemeinsame Familie vor einem Ansehensverlust bewahren wollen. Auch das war gewiss nicht die überzeugendste Begründung - insbesondere, da ein entdeckter Auftragsmord wohl weit größeren Schaden an der Familia verursacht hätte als das Gerede eines geschwätzigen Händlers. Doch im Falle dieses Sklavenaufstandes nun, wollte Dives nicht einmal ein abwegiges Motiv sich präsentieren. Und ohne Motiv, weshalb sollten die Praetorianer seine Frau in dieser Art aus Misenum verschleppen und verhören sollen? Selbst im Falle zweier Zeugenaussagen gegen sie schien es dem Iulier, als wäre er als Ehemann wohl zwangsläufig vor seiner Frau zu verhören gewesen.


    So hegte er denn also keinen Zweifel an ihrer Argumentation. Stattdessen jedoch bezweifelte er, dass eine Verschleppung samt anschließendem Verhör je stattgefunden hatten. Der Praetorianer stand folglich gewiss nicht deshalb vor der Domus. Fausta verschwieg etwas. Sie hatte zweifellos wieder irgendeine Intrige gesponnen und erwartete nun, dass Dives darauf hereinfiel. Möglicherweise intendierte sie, nach ihrer Klage gegen Sedulus und der resultierenden Schädigung der iulisch-germanicischen Beziehungen nun auch die guten Bande zwischen Iuliern und Tiberiern ins Visier sich zu nehmen. Diese Erklärung schien dem Senator doch weitaus plausibler als die Verschleppung einer Senatorengattin und ihr anschließendes Verhör zu einer dubiosen Beteiligung am jüngsten Sklavenaufstand. Erst als Fausta in ihr Haar griff, zu offenbaren, dass jenes nur eine Perücke war, wich der skeptische Gesichtsausdruck des Iuliers einem deutlich überraschten. Würde sich seine Frau gar an ihrem eigenen Körper vergehen, um eine Intrige zum Erfolg zu führen? Dives zögerte.


    "Ich glaube dir nicht.", schüttelte er schlussendlich aber dennoch seinen Kopf.

    So also verließ zunächst der Händler Hirtius Glaber aus Ariminum die iulische Villa und freute sich über das gute Geschäft, welches er hier mit vergleichsweise geringem Aufwand gemacht hatte. Einen Tag später war Caelius Caldus dann der nächste, der im Anschluss an ein längeres Gespräch mit dem divitischen Vater das Haus verließ, um allein zurück nach Ostia zu reisen. Denn Dives seinerseits hatte beschlossen, dass er zusammen mit seinem Sohn alsbald wieder nach Roma zurückkehren würde - in jene Stadt, in welche der Caelier nach einer Morddrohung noch immer keinen Fuß mehr zu setzen bereit war. Einen weiteren Tag später schlussendlich verabschiedete sich auch der Senator von seinem bovillensischen Gut und begab sich unter anderem in Begleitung seines Sohnes zurück in die Urbs Aeterna, wo in der Domus Iulia bald schon die nächsten Überraschungen auf ihn warteten...

    Sim-Off:

    Und ich lese etwas von einem müden Praefectus? ^^


    "Ha, ha, ha, ha.", sprach Dives mit amüsiertem Lächeln trocken, als er realisierte, dass sein Großonkel ihn ein wenig auf die falsche Fährte zu locken versuchte. Ja, manchmal schien wohl auch einem müden... Ex-Praefectus der Schalk ganz schön im Nacken zu sitzen. Es war dies der Augenblick, in welchem sich der Großneffe auf einmal fragte, welchen Posten sein Verwandter denn nun künftig eigentlich bekleiden würde. Weder die Cohortes Urbanae noch die Cohortes Praetoriae hatten schließlich einen Praefectus Castrorum... soweit er sich erinnerte.


    "Auf deine... eure unbeschadet überstandene Reise zurück zum Caput Mundi.", stimmte der Senator ein und opferte ebenfalls zunächst einige Tropfen des verdünnten Weins, bevor er einen Schluck aus seinem Becher nahm. "Das ist wohl nur allzu verständlich.", benickte er dann die anschließend folgende Aussage seines Großonkel. "Apropos Reise fällt mir da ein, dass du bei deiner letzten Versetzung von Mantua an die germanische Grenze bekanntlich deinen Posten des Praefectus Castrorum behalten hast. Ich frage mich jedoch, wie muss ich dich eigentlich künftig ansprechen... sollte ich mich je dazu veranlasst sehen, dich militärisch und mit vollem Titel ansprechen zu müssen?", erkundigte sich Dives interessiert. Denn zwar trug er durchaus die Hoffnung in sich, dass sein Großonkel stets nur 'Licinus' für ihn bliebe, wie er andererseits jedoch kaum vor die Wachen der Castra Praetoria treten könnte, um nur mit einem nicht weiter definierten 'Licinus' zu sprechen...

    Dives atmete hörbar aus, als seine Frau auf seine harmlosen Worte deutlich gereizt reagierte und damit die Vorwarnung Minors eindeutig bestätigte.
    "Meine Geschäftsreise war in Ordnung.", wiegelte der Iulier ab, während er dezent die Zimmertür hinter sich schloss. "Und in der Tat war ich sehr erfreut, als auf einmal gänzlich unerwartet und ohne jede Ankündigung unser Sohn auf meiner Türschwelle stand.", setzte er Fausta entgegen und blickte sie ernst an. Bewusst verzichtete er jedoch auf eine Nachfrage dazu, wie sie ihren Sohn hatte weglaufen lassen können. Stattdessen behielt er diese Frage vorerst nur drohend in der Hinterhand, um sie davon abzuhalten, ihn weiter über seinen Aufenthalt in Bovillae zu interrogieren. Denn er war nicht hier, um seine Absenz aus Roma mit ihr zu besprechen. "Er überraschte mich damit beinahe ebenso sehr wie der Praetorianer, der seit kurzem sichtbar die Porta dieses Hauses observiert.", leitete er folglich über. "Da dieser Mann dort erst auftauchte, als auch du von deiner Reise aus Misenum zurückkehrtest, gehe ich stark davon aus, dass hier ein Zusammenhang existiert.", legte er dar. "Gehe ich recht in dieser Annahme?", zeigte sich Dives sichtlich an den Hintergründen interessiert. Denn obgleich er bereits seit längerem keinerlei Sympathien mehr hegte für sie, war Fausta noch immer seine Ehefrau - und vor allem die Mutter seiner Kinder. War sie in Schwierigkeiten, so kamen auch auf ihn unweigerlich einige Schwierigkeiten zu. War er in Schwierigkeiten, so wäre dies wiederum für seine Kinder nicht gut. Bei aller Abneigung gegen seine Frau konnte er über einen Praetorianer vor der Domus Iulia folglich nicht einfach hinwegsehen. Er musste in Erfahrung bringen, was los war - besser heute als morgen.

    Ich habe vor meinem ersten Beitrag zum Thema eine ganz ähnliche Suche gestartet. ^^


    Hier im Forum habe ich nach diesem Thread keine späteren Diskussionen zum Thema finden können. Stattdessen vermag ich dir jedoch die Ankündigung zeigen zu können, im Rahmen derer das Spielhandbuch - mitsamt seinem Abschnitt zu Frauen - vorgestellt und eingeführt wurde. Wie die Entscheidung für die heutigen Möglichkeiten einer Frauen-Karriere dabei innerhalb des SL- & Mod-Teams zustande kam, müsste ich jedoch selbst erst genauer recherchieren und nachlesen, da ich damals noch kein Teil besagten Teams war. ;)

    Der divitische Senator folgte den anschließenden Wortbeiträgen und kam nicht umhin, zu bemerken, dass der claudische Consul hier allem Anschein nach neuerlich einen Gesetzentwurf vorstellte, den er seiner eigenen Aussage nach erst innerhalb des letzten Tages - und der letzten Nacht - sich erarbeitet hatte. War ihm exakt diese Eile nicht bereits im Rahmen einer Lex über Wagenrennen zunächst auf die Füße gefallen? Denn auch dort hatte er doch erwähnt, seinen ersten Entwurf binnen nur einer einzigen Nacht sich erdacht zu haben. Den Grund für diese Eile erkannte der Iulier damals wie heute nicht. Dennoch beschloss er, diese denkwürdige Parallele nicht offen zu thematisieren.
    Hinsichtlich seiner Entscheidung, nicht auf den letzten Passus vor dem Ende der Amtsperiode noch einer Ermittlungskommission beizutreten, die nun kaum noch von seiner Anwesenheit profitieren, im Gegenteil wohl eher durch sein Nacharbeiten verpasster Ermittlungen aufgehalten würde, sah er sich anschließend noch einmal bestätigt, als der claudische Consul sehr deutlich verkündete, dass es jedem berufenen Mitglied der Kommission frei stünde, an den Ermittlungen teilzunehmen. Diese Entscheidungsfreiheit nahm er gerne für sich an.


    "Ich möchte mich zunächst dem Senator Flavius Scato anschließen, was seine Bedenken hinsichtlich der Wirkung eines solchen Gesetzes angeht.", begann Dives, nachdem er sich neuerlich das Wort erbeten hatte. "Denn wie er und zuvor auch der Senator Aurelius bereits ausführten, besaß diese Varia wohl weder ein öffentliches Amt noch wäre ihr eine Ausbildung an der Waffe mit dem vorliegenden Gesetz verboten gewesen. Ich gelange daher ebenfalls zu der Einschätzung, dass ein weiterer Aufstand dieser Art sich mit einem derartigen Gesetz nicht verhindern ließe.", erklärte er und ließ eine kurze Pause. "Zugleich möchte ich den vorliegenden Entwurf jedoch nicht nur auf diesen einen Aspekt - die Verhinderung eines weiteren Aufstands - reduzieren.", schob er anschließend nach. "Daher möchte ich mich im Folgenden nun nicht darauf fokussieren, was dieser Gesetzentwurf vermutlich nicht vermag, und stattdessen meine Aufmerksamkeit darauf richten, was er vermag.", betonte der Iulier sein ausdrückliches Bemühen um die einst vom Consul selbst angemahnte Konstruktivität.


    "Doch auch in dieser Lesart muss ich neuerlich meine Bedenken äußern hinsichtlich der Wirkung eines solchen Gesetzes gerade im griechischen Osten.", leitete er zurück zu seinem eigenen Punkt. "Denn meiner Auffassung nach sind Stabilität und öffentliche Ordnung in den Provinzen gerade deshalb so zuverlässig vorhanden, weil Roma die etruskische Kunst der Vorzeichendeutung, die griechische Kultur oder auch die Götter von Gallien über Germanien bis nach Aegypten eher zu integrieren bemüht ist, anstatt kompromisslos die vorhandene Kultur zu zerstören und sie Roma unerbittlich Untertan zu machen.", erklärte Dives seine Sichtweise. "In der Tat herrscht Roma - auch bei den Griechen. Dennoch möchte ich mir nicht vorstellen, was passiert, sollten in den zahlreichen Ostprovinzen von heute auf morgen alle Frauen aus den öffentlichen Ämtern verschwinden und ihr teils aktives wie passives Wahlrecht verlieren.", mahnte er nachdrücklich. "Ich will ganz offen fragen. Können wir es uns wirklich leisten nach den jüngsten Unruhen in Roma, dass uns demnächst - zeitgleich - öffentliche Unruhen in zahlreichen östlichen Provinzen heimsuchen? Können wir es uns leisten, dass wir gerade in unmittelbarer Nachbarschaft der Parther eine solche Schwäche riskieren?", zeigte sich der Iulier durchaus überzeugt davon, dass eine derart tiefgreifende Veränderung zahlreiche neue Probleme schuf und sich zweifellos eignete, zum Herd neuer Unruhen zu werden. Seine schlimmste Befürchtung wäre dabei wohl ein Flächenbrand im Osten, den die Parther sodann dazu nutzten, ihren Einfluss auf Kosten Romas bis an die Ufer des Mare Nostrum auszuweiten.


    "Schlussendlich bin ich nun erfüllt von Sorge.", deutete der Senator das nahende Ende seines Redebeitrags an. "Ich sorge mich um die Stabilität und öffentliche Ordnung in Mytilene und den zahlreichen anderen Städten und Gemeinden im griechischen Osten.", bezog er sich ganz konkret auf seine eigene Person, die einst in jener Stadt auf der Insel Lesbus ihre Kindheit und Jugend verbracht hatte. "Ich sorge mich um die Ermittlungsergebnisse der vom ehrenwerten Consul ins Leben gerufenen Kommission, nachdem ich höre, dass offenkundig nicht alle Mitglieder dieser Kommission das vorgestellte Ergebnis mittragen.", äußerte er sich zur Wortmeldung des purgitischen Consulars. Da es aus divitischer Sicht lediglich entscheidend war, ob die Kommission als Gemeinschaft zu einem gemeinschaftlichen Ergebnis gelangt war, ging er auf den Vorschlag der Befragung eines Kommissionsmitglieds an dieser Stelle nicht ein. Denn auch dies wäre schließlich nur eine weitere einzelne Stimme und kein geschlossener Chor. "Ich sorge mich um die traditionell große und auch berechtigt große Bedeutung der Quattuor Amplissima Collegia und des Ordo Haruspicum, wenn offenbar das Collegium Pontificum das Ermittlungsergebnis nicht stützt, da es bisher nicht darüber in Kenntnis gesetzt war, während der Haruspex Primus dem vorgetragenen Ergebnis im Gegenteil sogar aktiv widerspricht.", setzte Dives fort. "Ich sorge mich um die Gunst des Princeps, in welcher dieser Senat erwähntermaßen bisher noch steht, die ich persönlich jedoch durchaus gefährdet sehe, sollten wir in dieser Sitzung beschließen, seine Ernennungsfreiheiten zu beschneiden, ohne dass er davon weiß.", hatte er die Befürchtung, der Augustus könnte sich und seine senatfreundliche Haltung ausgenutzt und seine alle überragende Auctoritas missachtet sehen. "Und ich sorge mich, dass ein in derartiger Eile beschlossenes Gesetz, dass es nicht möglich ist, einige Detailfragen in Ruhe sachlich zu erörtern, schlussendlich kein gutes Gesetz sein würde.", bezog er sich einerseits darauf, dass der Senator Aurelius gleich zweifach die Antwort erhielt, dass für seine Fragen keine Zeit wäre. Auf der anderen Seite jedoch hatte der Iulier auch seine erst kürzlich vorgestellte Änderungsinitiative im Kopf, welche möglicherweise nicht nötig gewesen wäre, hätte Dives dereinst aktiv darauf bestanden, vor einer Abstimmung erst noch einige weitere Wortmeldungen zu hören.


    Kurz überlegte der Iulier, seinen Diskussionsbeitrag mit einem Vergleich zu beenden. 'Wie der Aufstand des Spartacus nicht die Entfernung aller Männer aus öffentlichen Positionen zur Folge hatte, da Spartacus gewiss kein Nachahmer eines untraditionell lebenden Vorbilds war, so sollten wir uns auch heute fragen, ob der Aufstand der Varia tatsächlich dadurch zu verhindern gewesen wäre, alle Frauen aus öffentlichen Ämtern zu entfernen.', lag ihm bereits auf der Zunge. Dennoch verzichtete er darauf, diesen Vergleich auszusprechen, da er einerseits kein Teil der Ermittlungskommission des claudischen Consuls war und ihm daher eine derartige Kritik am Ermittlungsergebnis unangemessen schien, wie er andererseits jedoch auch seine zuletzt geäußerte Sorge für einen mindestens ebenso guten Schlusssatz hielt. So in der Folge also beließ er es vorerst dabei und setzte sich wieder.

    Zitat

    Original von Marcus Decimus Livianus


    Ganz so schlimm ist es zum Glück nicht. ;) Sonst hätten wir den jetzt gültigen Codex Militaris ja auch nur, weil die SL damals "lustig" war :D Die Karrierewege waren eine tolle Einführung und wurden SIMON auch ohne Senat mittels Decretum Imperatoris ins Spiel gebracht. Davor war das wie schon eingangs beschrieben ja anders.


    Aber ich finde es super, dass ihr daran arbeitet bzw. dem grundsätzlich Positiv gegenübersteht. Danke! :anbet2: Und wenn hier schon SIMOFF Konsens herrscht, dann wird´s SIMON vermutlich auch nicht am Senat scheitern.


    Ich selbst muss gestehen, dass ich diesen Satz Axillas nicht im Kopf hatte, als ich meinen Beitrag geschrieben habe, wie ich diesen im Übrigen auch eher im Zusammenhang mit dem direkt zuvor von dir zitierten Part von Axilla in Verbindung gesetzt hätte. Darin nämlich geht es zunächst nur darum, als Senatoren miteinander zu debattieren. Dass im Vorfeld einer Beschneidung von Rechten des Princeps selbiger auf die eine oder andere Weise wenigstens vorab informiert wird, hielt ich hingegen für gesetzt. Sollte ich damit irren, so liegt der Fehler hier selbstredend klar bei mir. Dann mag man den entsprechenden Abschnitt meines Beitrags wohl am einfachsten schlicht ignorieren. ;)


    Ferner gehe ich übrigens fest davon aus, dass bei einer derartigen Frage an den Princeps jener wohl stets antworten wird, dass er akzeptiert, was der Senat beschließt - eben weil er ein Princeps ist, dem die Meinung des Senats viel bedeutet.

    Sim-Off:

    Danke für die Geduld. Ich denke, jetzt ist Bovillae so weit fortgeschritten, dass ich hier nun anzufangen vermag. ;)


    Nachdem Dives zusammen mit seinem Sohn in die Urbs Aeterna zurückgekehrt war, ging er zunächst davon aus, dass seine Frau samt ihrer gemeinsamen Tochter in Misenum weilten. Tatsächlich war er wohl auch einige Zeit noch allein mit seinem Sohn, bevor er davon erfuhr, dass auch Fausta allem Anschein nach in die Domus Iulia zurückgekehrt war. Es geschah an diesem Tag, dass der Iulier selbstredend den sichtbaren Eckmann, der bewusst als Praetorianer erkannt werden sollte, als solchen erkannte und sich einen kurzen Augenblick lang tatsächlich fragte, aus welchem Grund wohl ein Praetorianer vor der Domus Iulia sich derartig positionierte. Dennoch suchte er an diesem Tag _nicht_ das gemeinsame Ehegemach auf, in welchem er seine Gattin wohl vermuten durfte. Denn einerseits redete er sich ein, dass möglicherweise die Mitglieder des stadtrömischen Ältestenrates nach dem entsetzlichen Mord an einem Senator aus Sicherheitsgründen nun besonders geschützt wurden, wie er auf der anderen Seite noch immer eine erhebliche Abneigung gegen seine sergische Frau verspürte und ihr entsprechend nach wie vor lieber aus dem Weg zu gehen intendierte. So schlief er auch in jener Nacht nur in dem ihm inzwischen angestammten Gästezimmer des Hauses.


    Als jedoch einige Zeit später der mit den Iulii befreundete Senator Petilius Sophus, der direkt nebenan wohnte, Dives nach dem Ende einer Senatssitzung auf den ungewöhnlichen 'Schutz' ansprach, zerschlug sich in diesem Augenblick unweigerlich die divitische Erklärung für den auffälligen Praetorianer. Weshalb schließlich sollte die Domus Iulia geschützt werden, die Domus Petilia hingegen nicht, obgleich doch in beiden Häusern Senatoren lebten? Da zu diesem Zeitpunkt bereits sein Cousin Centho mitsamt Familia nach Ostia gereist, sein Großonkel Licinus hingegen noch nicht in Roma angekommen war, blieb dem Iulier nun wohl tatsächlich kaum eine große Wahl. Er sah sich dazu gezwungen, mit seiner ungeliebten Ehefrau zu sprechen. So in der Folge suchte er daher zu früher Abendstunde das gemeinsame Cubiculum auf in der Hoffnung, Fausta hier anzutreffen.


    "Fausta, bist du da?", trat der Ehemann ein, ohne zuvor zu klopfen. Schlussendlich war dies schließlich formal noch immer ihr gemeinsames Gemach, weshalb er eine ankündigende Geste als unnötig empfand. "Wir müssen reden.", kündigte er zudem bereits an, noch bevor er zu sehen vermochte, ob seine Gemahlin überhaupt im Zimmer sich befand.

    "Ich verspreche es dir.", nickte Minor erleichtert darüber, dass er keine Schuld an der scheinbaren Niederlage seines Vaters hatte. Doch kaum war diese erste Befürchtung vom Tisch, sprach sein Vater ein noch viel furchterregenderes Thema an. "Ich... äh... bin... äh...", wusste er zunächst keine rechte Antwort und war merklich unsicher in dem, was er sagte. Doch dann kam ihm eine Idee und es packte ihn neuerlich der Mut, ein bisschen kreativ mit der Wahrheit umzugehen. "Mama ist mit Faustina nach Misenum gefahren.", beantwortete er zunächst die zweite Frage nach bestem Wissen und konnte selbstredend nicht ahnen, dass die Praetorianer kurz nach seiner Flucht die Villa seiner Mutter besucht hatten. "Ich wollte aber viel lieber bei dir sein.", war auch dies offenkundig keine Lüge. Es war einzig auch nicht die ganze Wahrheit. Denn zu der hätte wohl gehört, dass er mit nach Misenum gefahren war, später von dort weggelaufen war und sich anschließend zurück bis nach Bovillae durchgeschlagen hatte. Dass sein Vater jetzt möglicherweise annehmen könnte, sein Sohn wäre auf dem Weg von Roma nach Misenum direkt hier in Bovillae aus dem Reisewagen ausgestiegen, kam Minor selbstredend durchaus gelegen. "Du freust dich doch, oder?", versuchte sich der junge Iulier sogleich der väterlichen Zuneigung und Unterstützung zu versichern.


    "Aber natürlich freue ich mich, dass du da bist!", bestätigte Dives selbstredend sofort. Denn so sehr er auch inzwischen eine tiefe Abneigung gegen seine Ehefrau verspürte, so ungebrochen war dennoch seine väterliche Liebe Minor und Faustina gegenüber. "Komm mal her und gib deinem Papa eine kräftige Umarmung.", ermunterte er seinen Sohn anschließend mit einem Lächeln und breitete seine Arme aus. Denn Minor wirkte wohl ein wenig traurig und besorgt. Dabei sollte niemals eines seiner Kinder irgendeinen Zweifel haben daran, dass ihr Vater sie nicht liebte oder sich nicht über ihre Anwesenheit freute.


    "Mama ist bestimmt sauer, weil ich nicht gefragt habe.", gab der kleine Dives zu, während er seinen Vater fest umarmte und nie mehr loslassen wollte. Denn natürlich ahnte er, dass es noch Ärger geben würde. Auch sein Papa würde gewiss Ärger bekommen, war sich Minor sicher. Immerhin hatte Fausta auch in Misenum kein gutes Haar an ihm gelassen. Da würde sie ihn zweifellos ebenfalls verantwortlich machen für das Ausreißen ihres gemeinsamen Sohnes. Doch der Junge liebte seinen Vater. Aus diesem Grund konnte er ihn unmöglich in dieses offene Messer laufen lassen. Es wäre wohl das Mindeste, dass er ihn auf die zu erwartende Wut seiner Mutter vorbereitete - wenn er ihm schon nicht die ganze Wahrheit erzählte.


    "Das heißt, ihr habt hier in Bovillae eine Pause gemacht und du bist einfach so weggelaufen, ganz allein?", reimte sich der Vater mit großen Augen zusammen, während er seinem Sohn fortwährend behutsam über den Kopf strich. "Dominus Iulius?", klopfte in diesem Augenblick der Ianitor an den Türrahmen. "Wie ich sehe, hat dein Sohn dich bereits gefunden. Im Atrium wartet jedoch noch der Händler Hirtius Glaber aus Ariminum. Er hat den Jungen begleitet, als sie an der Porta klopften.", erklärte der Sklave. "Also hat dieser Händler dich gefunden, nachdem du einfach so den Reisetross deiner Mutter verlassen hast?", wandte sich Dives an seinen Sohn. Dieser blickte seinen Vater jedoch nur stumm und mit großen Kinderaugen an. "Dann werde ich mich gleich ins Atrium begeben, diesem Mann meinen Dank auszusprechen.", beschloss er dann und bemerkte erst in diesem Moment, dass er noch immer in der Umarmung Minors gefangen war.


    "Nun gut.", seufzte er schließlich, als der kleine Dives auch in den nächsten Augenblicken keine Anstalten machte, die kindliche Umarmung zu lösen. "Dann lass diesem Händler bitte eine großzügige Summe in Höhe von... sagen wir 500 Sesterzen zukommen.", hoffte der Senator, dass dies für den kurzen Weg von der Vai Appia bis zur divitischen Villa großzügig genug wäre. "Richte ihm meinen Dank aus dafür, dass er meinen Jungen unversehrt bis vor meine Haustür gebracht hat, und entschuldige dich dafür, dass ich ihm nicht persönlich gegenübertreten kann, um ihm zu danken. Wie du siehst, muss ich mich um meinen Sohn kümmern.", entschied der Vater und strich Minor erneut über den Kopf. "Das war doch alles sehr aufregend für dich, nicht wahr?", zeigte der Iulier weiter väterliches Verständnis, während der Ianitor nach einem Nicken wieder verschwand, um inzwischen die Anweisungen seines Herrn zu befolgen.

    Da der Name ausgerechnet seiner eigenen Ehefrau gleich mehrfach in der Rede des claudischen Consuls genannt wurde, fühlte sich Dives dazu veranlasst, das Wort sich zu erbitten, um in der einen oder anderen Weise nun spontan auf diesen öffentlichen Vorwurf zu reagieren. Für einen kurzen Augenblick erwägte der Iulier dabei, sich dafür zu entschuldigen, dass seine Frau sich offenbar als Zeugin verweigert hatte, bevor er diesen Gedanken jedoch unmittelbar wieder verwarf. Denn dass man seine Familia in dieser Weise öffentlich anprangerte, anstatt sich zunächst mit dem Oberhaupt besagter Familia in Verbindung zu setzen, empfand der divitische Senator als beinahe offene Kampfansage - ein Umstand, der ihn überaus unglücklich stimmte.


    "Patres Conscripti!", begann der Iulier seine Respons. "Zunächst erst einmal möchte ich meine Freude ausdrücken darüber, dass die Kommission des ehrenwerten Consuls Claudius offenkundig dazu in der Lage war, die Ursache des Sklavenaufstands zu ermitteln. Dafür gilt ihm wie den übrigen Mitgliedern seiner Ermittlungskommission mein aufrichtiger Dank.", führte er aus und ließ eine kurze Zäsur folgen. "Dieser Aufstand kann und muss also als eine Strafe der Götter angesehen werden. Dazu möchte ich zunächst zwei kurze Nachfragen an den Consul richten. Zum einen möchte ich mich erkundigen, inwiefern auch das bisher nicht von ihm erwähnte Collegium Pontificum diese Erkenntnis stützt, wie mich darüber hinaus als zweite Frage interessieren würde, welche Vorschläge das Collegium unterbreitet, unsere Schuld, von der du sprachst, zu sühnen.", erkundigte sich Dives, da ihm schien, dass ein Frevel an den Göttern stets nicht nur künftig vermieden sondern überdies selbstredend auch angemessen gesühnt werden musste. Anschließend ließ er eine größere Pause folgen.


    "Zum vorliegenden Gesetzentwurf möchte ich selbstredend ebenfalls einige Anmerkungen machen, beginnend damit, dass ich die Begrifflichkeit 'mois maiores' zu ersetzen anrege entweder durch 'mos maiorum' oder - da hier im Plural von den Sitten gesprochen wird - durch 'mores maiorum'.", leitete er anschließend zum Entwurf über. "Inhaltlich möchte ich sodann fragen, weshalb im ersten Absatz des ersten Paragraphen Sklavinnen und Freigelassene nicht aufgeführt sind. Gibt es dafür irgendeinen bestimmten Grund?", wunderte er sich durchaus, dass zwei Stände hier ausgenommen sein sollten und folglich insbesondere eine freigelassene Liberta bessergestellt sein sollte als eine freigeborene Römerin. "Ferner ist womöglich einigen von euch bekannt, dass ich selbst einst in der Provincia Asia groß wurde. Daher vermag ich durchaus zu wissen - und dieses Wissen im Folgenden gerne teilen zu können -, dass es im griechischen Osten durchaus üblich ist, dass Frauen in der Volksversammlung das Wort ergreifen und als Kommunalpolitiker auch selbst aktiv werden.", führte er aus. "Daraus selbstredend ergibt sich nun die Frage, inwiefern die Stabilität und öffentliche Ordnung insbesondere im griechischen Osten hier bedacht wurde.", stellte er sich gewiss nicht kategorisch dagegen, mahnte jedoch durchaus seine Bedenken.


    "Meine nächste Nachfrage betrifft anschließend die equestrische Laufbahn.", kündigte der Iulier danach an. "Denn bekanntermaßen ist es nicht nur einzig der Censor", nutzte Dives unabhängig vom Abstimmungsergebnis seines früheren Änderungsantrags diese Bezeichnung für den Augustus, "der über die Erhebung in den Ordo Equester bestimmt, sondern überdies scheint mir, dass auch nahezu jeder ritterliche Posten traditionell einzig durch den Imperator vergeben wird. Meine Frage lautet daher, inwiefern diese Beschränkung in seiner Ernennungsfreiheit mit dem Princeps abgesprochen ist.", schien es dem Iulier durchaus wichtig, in Erfahrung zu bringen. Denn er würde gewiss kein Gesetz unterstützen, welches ohne Absprache mit diesem die Macht des Augustus zu beschneiden versuchte. Zu sehr begrüßte Dives, dass der Princeps bislang doch stets die Bedeutung des Senats herausgehoben hatte, als dass er nun dazu bereit wäre, diese Haltung des Aquiliers dadurch zu gefährden, dass man womöglich ohne seinen Segen seine Freiheiten einschränkte.


    "Es scheint mir möglicherweise nur eine Formulierungsfrage zu sein, wie ich allerdings dennoch erwähnen möchte, dass mir der erste Absatz des zweiten Paragraphen ein wenig unklar erscheint. Denn der Absatz beginnt ganz allgemein mit 'einer Frau', bevor diese unspezifische Frau im zweiten Satz mit dem Wort 'sie' aufgegriffen wird. Zugleich endet dieser zweite Satz jedoch mit 'ihrer Herkunft als Römerin'.", zeigte Dives auf. "Soll es in diesem Absatz also einzig um Frauen römischer Herkunft gehen, so möchte ich anregen, dies bereits im ersten Teil des Absatzes deutlich zu machen. Sollte es hingegen um jedwede Frauen gehen, so scheint mir, dass man die 'Herkunft' nicht weiter spezifizieren und den Zusatz 'als Römerin' daher ersatzlos streichen sollte.", bot er zwei Möglichkeiten an, wie diese Unklarheit aus seiner Sicht aufgelöst werden könnte.


    "Der direkt darauffolgende Absatz bereitet mir hingegen etwas größere Sorgen.", kündigte er an, hier nun ein größeres Problem zu haben als noch mit der Kleinigkeit des vorherigen Absatzes. "Denn ich betrachte mich zwar nicht als Rechtsexperten, war jedoch trotzdem bisher der Auffassung, dass wir in einer Zeit leben, in welcher die Ehe 'sine manu' längst zur Regel geworden ist, die Ehe 'cum manu' entsprechend dieser Tage eine eher seltene Ausnahme darstellt.", führte der Iulier aus. "Ich selbst habe eine kleine Tochter, die heute noch einige Jahre zu jung ist, um an ihre Verheiratung zu denken. Dennoch untersteht sie meiner Patria Potestas und wird selbstredend auch nach ihrer Hochzeit weiterhin meiner Patria Potestas unterstehen.", gab Dives ein persönliches Beispiel. "Selbstverständlich gilt in einer Ehe das Prinzip der 'reverentia mutua' - also das Prinzip des gegenseitigen Respekts -, was insbesondere das Verklagen des jeweils anderen nur mit ausdrücklicher Erlaubnis eines Praetors möglich macht. Gleichzeitig jedoch herrscht bekanntlich auch ein striktes Gütertrennungsprinzip und ein Verbot von Schenkungen zwischen den Ehegatten.", intendierte er aufzuzeigen, welche Grenzen einem Mann gegenüber seiner Frau traditionell durchaus gesetzt waren. "Daher möchte ich meine erheblichen Bedenken dagegen äußern, dem Ehemann ein gesetzliches Mitspracherecht an einer möglichen Standeserhebung seiner Ehefrau einzuräumen.", fasste er letztlich seinen Standpunkt zu diesem zweiten Absatz zusammen. Dass er als Vater hingegen wohl stets ein gewisses Mitspracherecht in den Belangen seiner Tochter hätte, hatte er bereits ausgeführt.


    "Schließlich und schlussendlich scheint mir der dritte Paragraph an einigen Stellen ein wenig zu trivial - wie ich beispielsweise den ersten Absatz für derart selbstverständlich halte, dass er gewiss nicht Teil eines Gesetzestextes sein muss -, während ich andere Passagen hingegen als etwas zu schwammig empfinde. Insbesondere der vierte Absatz scheint mir hier nicht wesentlich konkreter zu sein als die Praeambel.", stellte er für sich fest. "Ich denke, wenn wir gesetzlich festschreiben wollen, dass die alten Werte und Sitten der Ahnen gelten, dann sollten wir diese Sitten und Werte auch konkret benennen.", argumentierte Dives und blickte anschließend kurz auf die Tabula in seinen Händen. Hatte noch etwas vergessen? "Ach, und einen letzten Stichpunkt habe ich mir noch gemacht. Mit fehlt in diesem Entwurf - möglicherweise im Rahmen des vierten Paragraphen - noch eine Feststellung wie beispielsweise nachfolgende. 'Der Frau eines Senators oder seinen Kindern ist derselbe Respekt entgegenzubringen wie dem Senator selbst. Dasselbe gilt für den Ordo Decurionum und Equester.' Denn dies würde nicht nur die Stellung des Mannes als Familienoberhaupt betonen, sondern überdies auch seine Pflicht herausstreichen, für den Schutz der eigenen Ehefrau und Kinder einzutreten.", nutzte er diesen Satz als aus seiner Sicht durchaus passendes Schlusswort zu seiner ersten Respons auf die claudische Rede und den zugehörigen Gesetzentwurf.

    Der iulische Senator gab einem der stets unauffällig umstehenden Sklaven ein kurzes Handzeichen, zwei Becher verdünnten Wein zu holen, während der rothaarige Vibilius an der nahen Porta stumm die Stirn runzelte, da er doch eigentlich glaubte, dem angereisten Iulius durchaus eine Erfrischung angeboten zu haben. Doch möglicherweise, so wollte ihm scheinen, hatte man ihn an dieser Stelle wohl einfach nicht richtig verstanden oder das Angebot schlicht überhört. Es wäre gewiss kein Wunder zu dieser bereits fortgeschrittenen Stunde nach einer derart langen Reise.


    "Das freut mich.", kommentierte Dives unterdessen die Ruhe in Germania. "Ich muss zugeben, dass ich einst nicht unbedingt allzu glücklich war, als ich von deiner Versetzung weg aus dem friedlichen Mantua im Herzen des Imperiums hin an die germanische Grenze erfuhr. Denn obgleich ich doch durchaus sicher war und stets dafür betete, dass die Götter ihre schützenden Hände über dich halten, war ich mir doch durchaus des Umstands gewahr, dass ein Leben direkt an der Grenze zum freien Germanien gewiss sehr viel gefährlicher und unsicherer ist als hier, in Italia.", gestand der Iulier. "Umso mehr freue ich mich nun jedoch, dich wieder diesseits der Alpen zu wissen.", erklärte er dann, bevor er kurz ein wenig stutzte.


    "Du wirst es da oben vermissen?", hakte er entsprechend nach. "Meinst du damit die Provinz und das germanische Klima? Oder meinst du womöglich eher, du wirst eine 'sie' dort oben vermissen?", schmunzelte der Großneffe schelmisch. "Bitte entschuldige, ich möchte nicht indiskret sein.", gab er anschließend an, obgleich er selbstredend hoffte, dass sein Großonkel ihm diese Frage dennoch beantwortete. Immerhin war Licinus ein unverheirateter und als Soldat gewiss noch immer gut gebauter Mann, der dazu als vielfach ausgezeichneter Eques aus dem Haus der Iulii Caepiones zweifellos eine gute Partie war. Hätte er sich nun im Norden verliebt, Dives würde - auch eingedenk seines eigenen Liebeslebens - gewiss seinem Großonkel nicht im Wege stehen. Im Gegenteil würde er ihn gar unterstützen - selbst dann, wenn sich sein Großonkel womöglich für eine germanische Peregrina entschieden hätte. Denn gerade die Iulii Caepiones hatten ihrerseits bereits mehr als nur eine Peregrina adrogiert und sie so zu einer anständigen Partie für einen Senator Decimus Meridius oder auch Annaeus Florus gemacht. Da sah Dives folglich durchaus Mittel und Wege, dabei zu helfen, selbst eine unangemessene Frau zu einer vorzeigbaren Dame zu wandeln.


    "Der Senat, nun, er steht noch.", fiel dem Senator anschließend zunächst nicht allzu viel Aufregendes ein. "Ich habe das Gefühl, dass zur Zeit jede Menge politischer Intrigen gesponnen werden. Da gibt es manch merkwürdige Rede auf dem Forum Romanum, einige seltsame 'Zufälle', was die zeitliche Abfolge auf den ersten Blick voneinander unabhängiger Ereignisse angeht, und natürlich auch die üblichen Spiele im Senat.", riss Dives bewusst lediglich oberflächlich an, da hier und jetzt wohl kaum der richtige Zeitpunkt wäre, dies weiter zu vertiefen. "Ich selbst bin natürlich stets versucht, mich aus derlei Grabenkämpfen eher herauszuhalten und stattdessen nach Möglichkeit mit offenen Karten zu spielen.", dachte er daran zurück, wie er erst jüngst dem Consular Flavius Gracchus mit offenem Visier gegenübertrat. "Zugleich tue ich aber selbstredend auch das, was nötig ist, um nicht selbst zum Opfer einer politischen Intrige zu werden.", gab er zu, dass er selbstverständlich politisch zu überleben intendierte.


    "Ah, da kommt auch schon der Wein.", sah Dives bereits aus den Augenwinkeln den Sklaven mit einem Silbertablett herbeieilen. Er nahm die beiden Becher vom Tablett und reichte anschließend einen der beiden an seinen Großonkel weiter. "Worauf wollen wir trinken?", bot er anschließend als Zeichen des Respekts dem Älteren der beiden an, den Trinkspruch zu bestimmen.

    Ich glaube, die Rubrik 'Gehälter' dient einzig der automatischen Bezahlung von IDs, die in Betrieben angestellt sind. Würdest du eine ID in einem deiner Betriebe anstellen, so sparst du dir einen Sklaven in dem entsprechenden Betrieb. Für diese einmalige Ersparnis in Höhe von 500 Sesterzen musst du jedoch dauerhaft ein wöchentliches Gehalt in Höhe von 10 Sesterzen einkalkulieren - bis du die ID wieder aus dem Betrieb entlässt.


    Für jedwede sonstigen Privat-Anstellungen hast du den entsprechenden Abschnitt in der Anleitung bereits gefunden. Ob jemand Lust hat, hier eine automatisierte Funktion zu basteln, lasse ich schlussendlich am besten Macer beantworten. ^^

    Dives beobachtete, wie auf der einen Seite Caldus eiligst aus dem Zimmer flüchtete, während auf der anderen Seite Minor stumm ganz genau darauf zu warten schien. Er selbst begab sich unterdessen von einer liegenden in eine sitzende Position und bedeckte seinen Schoß mit einem Kissen. Anschließend verabschiedete er den Caelier mit einem wortlos lächelnden Nicken, bevor er seine ganze Aufmerksamkeit seinem Sohn schenkte.


    "Nein, ich habe nicht wegen dir verloren.", versuchte er den Jungen zunächst zu beruhigen. "Caelius Caldus ist ein starker Mann, der einst Teil einer Bürgerwehr war. Dort ist er sehr kräftig geworden - kräftiger selbst als ein Tribun der Cohortes Urbanae, der schließlich weniger selbst kämpft, sondern eher andere kämpfen lässt und kommandiert.", erklärte er dann mit Bezug auf sich selbst."Trotzdem würde sich dein Papa natürlich freuen, wenn du dieses 'Training' und meine 'Niederlage' als unser kleines Geheimnis für dich behalten könntest. Denn wie ich bereits sagte, möchte ich nur ungern, dass man deshalb hinter vorgehaltener Hand über mich lacht.", zielte der Vater anschließend darauf ab, dass sein Sohn diesen Vorfall gegenüber seiner jüngeren Schwester, seiner sergischen Mutter und allen anderen verschwieg.


    "Wie kommst du eigentlich hierher? Ist deine Mutter auch hier?", erkundigte sich der Iulier im Anschluss, während er inständig hoffte, dass Fausta nicht hier war. Denn wo seine Ehefrau auftauchte, da waren für gewöhnlich Konflikte nicht weit - und auf diese würde Dives in seinem bovillensischen Idyll doch durchaus gerne verzichten. Stattdessen wollte er auch weiterhin die Leichtigkeit und Unbeschwertheit genießen, an welche er sich in den vergangenen Wochen hier gut hätte gewöhnen können. Unterbewusst jedoch war ihm bereits jetzt klar, dass der überraschende Besuch seines Sohnes nichts anderes verheißen konnte, als dass die Zeit der Leichtigkeit und Unbeschwertheit erst einmal auf unbestimmte Dauer wieder vorbei sein würde.